diff --git "a/iwslt17/concatenated_en2de_dev_de.txt" "b/iwslt17/concatenated_en2de_dev_de.txt" new file mode 100644--- /dev/null +++ "b/iwslt17/concatenated_en2de_dev_de.txt" @@ -0,0 +1,9060 @@ + +Letztes Jahr habe ich diese beiden Folien gezeigt, um zu veranschaulichen, dass die arktische Eiskappe, die für annähernd drei Millionen Jahre die Grösse der unteren 48 Staaten hatte, um 40 Prozent geschrumpft ist. +Aber dies drückt nicht stark genug die Ernsthaftigkeit dieses speziellen Problems aus, da es nicht die Dicke des Eises zeigt. +In gewissem Sinne ist die arktische Eiskappe das schlagende Herz unseres globalen Klimasystems. +Sie wächst im Winter und schrumpft im Sommer. +Die nächste Folie, die ich Ihnen zeige, ist eine Zeitrafferaufnahme was in den letzten 25 Jahren passiert ist. +Das Dauereis ist mit rot markiert. +Wie Sie sehen, wächst es auf das dunkelblau markierte. Dies ist das jährliche Eis im Winter; und es schrumpft im Sommer. +Das sogenannte Dauereis, fünf Jahre alt oder älter, ist beinahe wie Blut, welches aus dem Körper hier herausfliesst. +In 25 Jahren wird es von hier nach hier verschwunden sein. +Dies ist ein Problem, da die Erwärmung den gefrorenen Grund um den arktischen Ozean auftaut, in dem es grosse Mengen an gefrorenem Kohlenstoff gibt, welcher, wenn er auftaut, von Mikroben zu Methan umgesetzt wird. +Verglichen mit dem gesamten Betrag an klimaverändernden Stoffen in der Atmosphäre, könnte sich dieser Betrag verdoppeln, wenn wir diesen kritischen Punkt überschreiten. +Schon heute sprudelt in einigen flachen Seen in Alaska Methan von selbst aus dem Wasser. +Professor Katey Walter der Universität in Alaska ist mit einer weiteren Arbeitsgruppe zu einem anderen flachen See letzten Winter gereist. +Video: Wow! Al Gore: Ihr geht es gut. Die Frage ist, wie wird es uns ergehen. +Und ein Grund ist, dieser enorme Wärmespeicher erwärmt Grönland aus dem Norden. +Dies ist ein jährlicher Tauwasserfluss. +Aber die Volumen sind wesentlich grösser als je zuvor. +Dies ist der Kangerlussuaq Fluss in Südwest Grönland. +Wenn Sie wissen möchten, wie der Meeresspiegel durch Landeisschmelze steigt hier fliesst sie ins Meer. +Diese Flüsse nehmen rapide zu. +Am anderen Ende des Planeten, die Antarktis, die grösste Eismasse auf dem Planeten. +Letzten Monat meldeten Forscher, dass der gesamte Kontinent nun eine negative Eisbilanz hat. +Und die Westantarktis, die über ein paar Unterwasserinseln aufgetaucht ist, ist besonders stark im Schmelzen. +Dies entspricht 20 Fuß Meereshöhe, so wie Grönland. +Im Himalaya, der drittgrössten Eismasse, sehen Sie oben neue Seen, die vor ein paar Jahren Gletscher waren. +40 Prozent aller Menschen auf der Welt bekommen die Hälfte ihres Trinkwassers aus diesem Schmelzwasser. +In den Anden ist dieser Gletscher die Trinkwasserquelle für diese Stadt. +Die Wassermengen haben sich vergrössert. +Aber wenn sie versiegen, wird auch das meiste Trinkwasser wegfallen. +In Kalifornien wurde eine 40 prozentige Verringerung der Schneedecke der Sierra gesehen. +Dies betrifft die Speicherbecken. +Und die Vorhersagen, wie sie sie gelesen haben, sind ernst. +Diese Austrocknung in der ganzen Welt führt zu einer dramatischen Steigerung an Feuern. +Und die Katastrophen überall auf der Welt haben in einem wirklich ausserordentlichen und vorher nie dagewesenen Ausmass zugenommen. +Viermal so viele in den letzten 30 Jahren wie in den vorhergegangenen 75. +Dies ist ein vollkommen unhaltbares Entwicklungsmuster. +Wenn Sie dies im historischen Zusammenhang betrachten, können Sie sehen, was es anrichtet. +In den letzten 5 Jahren haben wir 70 Millionen Tonnen an CO2 produziert alle 24 Stunden -- 25 Millionen Tonnen jeden Tag in die Ozeane. +Schauen Sie sich den Bereich des östlichen Pazifik genau an, vom amerikanischen Kontinent westlich und beiderseits des indischen Subkontinents, wo es einen drastischen Rückgang des Sauerstoffs in den Meeren gibt. +Der grösste einzelne Faktor für die globale Erwärmung, neben Abholzung, welches 20 Prozent ausmacht, ist das Verbrennen von fossilen Brennstoffen. +Öl ist ein Problem, und Kohle ist das gleichwohl grösste Problem. +Die Vereinigten Staaten sind eine der beiden grössten Verschmutzer, zusammen mit China. +Und der Vorschlag war, viele weitere Kohlefabriken zu bauen. +Aber wir beginnen, eine Veränderung zu sehen. +Hier sind die, die in den letzten Jahren gestrichen wurden, mit einigen grünen Alternativen, die vorgeschlagen wurden. +Trotzdessen gibt es eine politische Auseinandersetzung in unserem Land. +Und die Kohleindustrien und Ölindustrien haben eine viertelmilliarde Dollar letztes Kalendarjahr ausgegeben, um saubere Kohle zu bewerben, was an sich schon ein Widerspruch in sich ist. +Dieses Bild erinnerte mich an etwas. +Um Weihnachten herum liefen, bei mir zu Hause in Tennessee, eine Milliarde Tonnen Kohleschlamm aus. +Sie haben es warscheinlich in den Nachrichten gesehen. +Dies ist in unserem ganzen Land der zweitgrösste Abfallfluss Amerikas. +Dies passierte um Weihnachten. +Einer der Werbespots der Kohleindustrie um Weihnachten war dieser. +♪♫ Frosty der Kohlenmann ist ein vergnügter, fröhlicher Bursche. +Ihn gibt es in Hülle und Fülle in Amerika, und er hilft unserer Wirtschaft zu wachsen. +Frosty, der Kohlenmann wird jeden Tag sauberer. +Er ist bezahlbar und liebenswert, und Arbeiter bleiben in Lohn und Brot. +Al Gore: Dies ist die Quelle der meisten Kohle in West Virginia. +Der mächtigste Bergarbeiter ist der Leiter von Massey Coal. +Video: Don Blankenship: Lassen Sie mich eines ganz klar sagen. Al Gore, Nancy Pelosi, Harry Reid, sie wissen nicht, wovon sie reden. +Al Gore: Also hat die Allianz für Klimaschutz zwei Kampagnen ins Leben gerufen. +Dies ist eine, ein Teil von ihr. +Video: Schauspieler: Bei der COALergy sehen wir Klimaveränderung als eine ernste Gefahr für unser Geschäft. +Deshalb haben wir es uns zum obersten Zeil gesetzt, eine beträchtliche Geldsumme auszugeben um eine Werbeaktion auf den Weg zu bringen, um die Wahrheit über Kohle. +Tatsache ist, Kohle ist nicht dreckig. +Wir glauben, sie ist sauber -- und riecht auch noch gut +Also, machen Sie sich keine Sorgen um die Klimaveränderung. +Überlassen Sie das ruhig uns. +Video: Schauspieler: Saueber Kohle, Sie haben viel davon gehört. +Also lassen sie uns eine Tour dieser modernen, sauberen Kohlefabrik machen. +Fantastisch! Diese Maschine ist ziemlich laut. +Aber es ist der Klang der sauberen Kohletechnologie. +Und trotzdem das Verbrennen von Kohle einer der Hauptgründe für die globale Erwärmung ist, die bemerkenswert saubere Kohletechnologie, die sie hier sehen, ändert alles. +Schauen sie es sich genau an, dies ist die heutige, saubere Kohletechnologie. +Al Gore: Endlich vermischt sich die positive Alternative mit unserer wirtschaftlichen Herausforderung und unserer Herausforderung der nationalen Sicherheit. +Video: Erzähler: Amerika ist in einer Krise, die Wirtschaft, die nationale Sicherheit, die Klimakrise. +Der rote Faden, der diese alle verbindet, ist unsere Abhängigkeit von Kohlenstoff-basierenden Kraftstoffen wie dreckige Kohle und ausländisches Öl. +Aber nun gibt es eine mutige, neue Lösung, um uns aus dieser misslichen Lage zu befreien. +Versorge Amerika mit 100 Prozent sauberer Elektrizität neu, innerhalb der nächsten 10 Jahre +Ein Plan, Amerika zurück zur Arbeit zu bringen, uns sicherer zu machen und zu helfen, die globale Erwärmung zu stoppen. +Endlich, eine Lösung, die groß genug ist, unsere Probleme zu lösen. +Versorge Amerika neu. Finden sie mehr heraus. +Al Gore: Dies ist die letzte. +Video: Erzähler: Es geht um eine Neuversorgung von Amerika. +Einer der schnellsten Wege, unsere Abhängigkeit von alten, dreckigen Kraftstoffen, die unsere Welt ersticken, zu reduzieren. +Mann: Die Zukunft ist hier. Wind, Sonne und ein neues Energiesystem. +Mann Nr. 2: Neue Investitionen, um gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen. +Erzähler: Versorge Amerika neu. Es ist Zeit, Realität zu akzeptieren. +Al Gore: Es gibt ein altes afrikanisches Sprichwort: "Wenn Du schnell sein möchtest, geh alleine. +Wenn Du weit kommen möchtest, geh zusammen." +Wir müssen weit kommen, und zwar schnell. +Vielen Dank. + +Auf der letzten TED Konferenz gab ich eine Einführung zum LHC. +Und ich versprach zurück zu kommen, um Ihnen zu erklären wie die Maschine funktioniert. +Nun ist es also soweit. Und für alle jene die damals nicht da waren, der LHC ist das größte wissenschaftliche Experiment welches je angegangen wurde -- 27 Kilometer im Durchmesser. +Seine Aufgabe ist es, die Bedingungen zu erschaffen, welche weniger als eine Milliardstel Sekunde nach Beginn des Universums existierten -- und das bis zu 600 Millionen Mal innerhalb einer Sekunde. +Es ist einfach nur atemberaubend ehrgeizig. +Dies ist die Maschine unterhalb von Genf. +Wir nehmen Bilder dieser Mini-Urknalle in Detektoren auf. +An diesem arbeite ich. Er nennt sich ATLAS Detektor -- 44 Meter in der Breite, 22 Meter im Durchmesser. +Hier ein spektakuläres Bild des ATLAS in der Konstruktion damit Sie die Größenverhältnisse sehen. +Am 10. September letzen Jahres lief die Maschine zum ersten Mal an. +Und dieses Bild wurde von ATLAS aufgenommen. +Es verursachte immensen Jubel im Kontrollraum. +Es ist ein Bild des ersten Strahlenpartikels welches die gesamte Strecke um den LHC zurücklegte, dann absichtlich mit einem Teil des LHC kollidierte, um einen Regen von Partikeln auf den Detektor prasseln zu lassen. +In anderen Worten, als wir dieses Bild am 10. September sahen, wussten wir, dass die Maschine funktioniert, was ein großer Triumph ist. +Ich weiss nicht, ob dies den größten Jubel erzeugte, oder dies, als jemand die Google Seite besuchte und die Startseite so vorfand. +Es bedeutet, dass wir einen kulturellen Einfluss neben dem wissenschaftlichen erreichten. +Ungefähr eine Woche später gab es ein Problem mit der Maschine welches mit diesen Drähten hier zu tun hatte -- diese goldenen Drähte hier +Diese Drähte leiten 13-tausend Ampere wenn die Maschine auf Hochleistung läuft. +Nun, die Ingenieure unter Ihnen werden sie betrachten und sagen, "Nein das tun sie nicht. Das sind kleine Drähte." +Sie können das leisten, weil wenn man sie sehr weit abkühlt, werden sie zu sogenannten Supraleitern. +Bei minus 271 Grad also, kälter als der Raum zwischen den Sternen, können diese Drähte die Spannung aushalten. +In einer der Verbindungen, zwischen über neuntausend Magneten im LHC, gab es einen Manufakturdefekt. +Dadurch erhitzen sich die Drähte geringfügig und 13-tausend Ampere begegneten plötzlich elektrischem Widerstand. +Dies war das Ergebnis. +Nun, das alles ist noch beeindruckender wenn Sie sich vorstellen, dass die Magneten über 20 Tonnen wiegen und sich um ca. 30 cm verschoben. +Wir beschädigten also ungefähr 50 der Magneten +und mussten sie entfernen, was wir auch taten. +Wir konditionierten sie neu, reparierten sie. +Sie sind nun alle wieder auf ihrem Weg zurück. +Gegen Ende März wird der LHC wieder funktionsfähig sein. +Wir werden ihn anschalten, und erwarten erste Daten im Juni oder Juli sammeln zu können, und setzen unsere Reise fort, um herauszufinden was die Bausteine des Universums sind. +Nun, natürlich, auf eine Art entfachen solche Unfälle erneut die Debatte um den Wert von Wissenschaft und Ingenieurskunst an solchen Grenzen. Es ist leicht, so etwas abzulehnen. +Ich denke die Tatsache, dass es so schwer ist, die Tatsache, dass wir über unsere Grenzen hinaus greifen, bildet den Wert von Dingen wie dem LHC. +Ich werde meine abschließenden Worte einem englischen Wissenschaftler überlassen. Humphrey Davy, der, wie ich vermute, als er die nutzlosen Experimente seines Lehrlings verteidigte, sein Lehrling war Michael Faraday, folgendes sagte: "Nichts ist so gefährlich für die Entwicklung des menschlichen Geistes, als anzunehmen, dass unsere wissenschaftlichen Vorstellungen endgültig sind, dass es keine Mysterien in der Natur gibt, dass unsere Triumphe vollzählig sind, und dass es keine neuen Welten zu erobern gibt." +Vielen Dank. + +Ich möchte damit beginnen Sie zu bitten, an die Zeit Ihrer Kindheit zurückzudenken, als Sie mit Bauklötzen spielten. +Während Sie erkannten, wie man die Hände ausstreckt und zugreift, die Klötze aufnimmt und bewegt, lernten Sie tatsächlich, zu überlegen und Probleme durch das Verstehen und Verändern räumlicher Zusammenhänge zu lösen. +Das räumliche Denken ist eng damit verbunden, wie wir einen Großteil unserer Umgebung verstehen. +Als Informatiker - inspiriert von der Art unserer Interaktion mit realen Objekten - zusammen mit meinem Fachberater Patti und meinem Kollegen Jeevan Kalanithi, begann ich mich zu wundern: Was wäre, wenn wir Computer nutzen würden, die anstelle eines Maus-Zeigers, der sich wie eine digitale Fingerspitze auf einer flachen Arbeitsfläche bewegt... ... Was wäre, wenn wir mit beiden Händen eingreifen könnten und Daten physisch ergreifen +und sie so anordnen könnten, wie wir es wollen? +Diese Frage war so ergreifend, dass wir uns zur Erforschung der Antwort entschieden und Siftables entwickelten. +Kurz gesagt, ein Siftable ist ein interaktiver Computer in der Größe eines Kekses. +Sie können mit der Hand bewegt werden, sie können sich gegenseitig wahrnehmen, sie können ihre Bewegungen erfassen und sie haben einen Bildschirm und einen Funkempfänger. +Viel wichtiger: Sind sind körperlich, weshalb man sie wie Bauklötze lediglich durch das Ausstrecken der Hände und Zugreifen bewegen kann. +Und die Siftables sind ein Beispiel einer neuen Generation von Hilfsmitteln zur Manipulation digitaler Daten. +Und wenn diese Hilfsmittel körperlicher werden und ein Bewusstsein für ihre Bewegungen entwickeln, sich gegenseitig erkennen und die Feinheiten unseres Umgangs mit ihnen wahrnehmen, dann können wir mit der Erforschung neuer und unterhaltsamer Interaktionsarten beginnen. +Ich fange mit einigen einfachen Beispielen an. +Dieser Siftable ist für die Videowiedergabe konfiguriert und wenn Ich ihn in eine Richtung kippe, wird das Video vorwärts abgespielt; wenn ich ihn in die andere Richtung kippe, läuft es rückwärts. +Und diese interaktiven Portraits nehmen sich gegenseitig wahr. +Wenn ich sie also nebeneinander lege, weckt das ihr Interesse. +Wenn sie voneinader umgeben sind, bemerken sie das auch und können etwas nervös werden. +Und sie fühlen ebenso ihre Bewegungen und Neigung. +Eine interessante Folge der Interaktionen, die wir zu erkennen begannen, war, dass wir alltägliche Gesten auf Daten anwenden könnten, wie etwa Farben so zu schütten, wie man dies mit Flüssigkeiten tut. +In diesem Fall haben wir drei Siftables als Farbtöpfe konfiguriert und ich kann sie nutzen, um Farbe in den in der Mitte zu gießen, wo sie dann vermischt werden. +Wenn wir es übertreiben, können wir ein wenig zurückschütten. +Es gibt außerdem auch einige nette Möglichkeiten in der Bildung wie Sprachen, Mathematik oder Logikspiele, wo wir den Leuten die Möglichkeit des schnellen Ausprobierens geben und die Ergebnisse sofort sehen wollen. +Hier bin ich... Das ist eine Fibonacci-Folge, die ich mit einem einfachen Gleichungsprogramm erstelle. +Das ist ein Spiel mit Wörtern, das eine Art Mischung aus Scrabble und Boggle ist. +Grundsätzlich bekommt man jede Runde auf jeden Siftable zufällig zugewiesene Buchstaben und während man versucht, Wörter zu bilden, werden diese über ein Wörterbuch geprüft. +Dann, nach ungefähr 30 Sekunden, wird wieder gemischt und man hat eine neue Buchstabenkombination und neue Möglichkeiten auszuprobieren. +Vielen Dank. +Das sind einige Kinder die auf einem Ausflug zum Media Lab kamen. Ich konnte sie dazu bewegen, es auszuprobieren und habe ein Video davon aufgenommen. +Sie haben es wirklich geliebt. +Ein interessanter Umstand bei dieser Art von Anwendungen ist, dass man den Leuten nicht viele Anweisungen geben muss. +Alles was man sagen muss ist "Bildet Wörter" und sie wissen genau, was zu tun ist. +Hier sind noch ein paar Leute, die es testen. +Das ist unser jüngster Beta-Tester dort unten rechts. +Es stellte sich heraus, dass er die Siftables nur stapeln wollte. +Also für ihn waren sie nur Bauklötze. +Dies ist eine interaktive Trickfilmanwendung. +Wir wollten ein Lernmittel für Sprachlerner entwickeln. +Das ist Felix. +Er kann neue Charaktere in die Szene bringen, indem er den Siftable vom Tisch aufhebt, der diese Figur zeigt. +Hier lässt er die Sonne aufgehen. +Jetzt holt er einen Traktor in die Szene. +Gute Arbeit! Ja! +Indem er die Siftables schüttelt und sie nebeneinander legt kann er die Charaktere interagieren lassen... +...seine eigene Geschichte erfinden. +Es ist eine Geschichte mit offenem Ende und er kann entscheiden, wie sie sich entwickelt. +Das letzte Beispiel, für das ich heute Zeit habe, es zu zeigen, ist ein Musik-Sequencer für Live-Auftritte, das wir kürzlich entwickelt haben und in dem Siftables als Töne, wie Führungsstimme, Bass und Schlagzeug agieren. +Jedes hat vier verschiedene Variationen; Man kann auswählen, welche man nutzen möchte. +Und man kann diese Töne in die Sequenz einspeisen, die man wiederum in beliebigen Mustern anordnen kann. +Und man speist sie ein, indem man einfach einen Ton-Siftable an einen Sequenz-Siftable hält. +Dort sind Effekte, die man live verändern kann, wie z.B. Hall und Filter. +Man verbindet ihn mit einem bestimmten Ton und neigt ihn dann zum Einstellen. +Und dann noch übergeordnete Effekte wie Tempo und Lautstärke, die man auf die gesamte Sequenz anwendet. +Also schauen wir mal. +Wir beginnen, in dem wir die Führungsstimme in zwei Sequenz-Siftable einspeisen und diese in einer Reihe anordnen, sie erweitern und ein bisschen mehr der Stimme hinzufügen. +Jetzt füge ich einen Bass hinzu. +Jetzt werde ich noch etwas Schlagzeug dazu tun. +Und jetzt verbinde ich den Filter mit dem Schlagzeug, damit ich den Effekt live steuern kann. +Ich kann die ganze Sequenz beschleunigen, indem ich das Tempo in die eine oder andere Richtung kippe. +Und jetzt verbinde ich den Filter noch mit dem Bass; für etwas mehr Ausdruck. +Ich kann die Sequenz während sie abläuft umstellen. +Dadurch muss ich sie nicht im Vorfeld planen, sondern kann improvisieren; sie währenddessen verlängern oder verkürzen. +Und abschließend kann ich die ganze Sequenz ausblenden, indem ich den Lautstärke-Siftable nach links neige. +Vielen Dank. +Wie Sie also sehen können, liegt meine Begeisterung darin, neue Mensch-Computer-Schnittstellen zu entwickeln, die besser zu dem passen, wie unsere Gehirne und Körper arbeiten. +Und heute hatte ich Zeit, Ihnen einen Teil dieser neuen Design-Welt und einige der Möglichkeiten dessen zu zeigen, woran wir in unserem Labor arbeiten. +Der Gedanke, den ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte, ist dass wir an der Schwelle zu dieser neuen Generation von Werzeugen zur Interaktion mit digitalen Medien stehen, die Informationen in unsere Welt bringen, die unseren Anforderungen entspricht. +Vielen Dank, +ich freue mich auf die Gespräche mit Ihnen allen! + +Ich bin Schriftstellerin. +Bücher zu schreiben ist mein Beruf, aber es ist natürlich mehr als das. +Es ist auch meine große, lebenslange Liebe und Faszination. +Und ich erwarte nicht, dass sich das je ändern wird. +Allerdings ist kürzliche etwas eigenartiges in meinem Leben und meiner Karriere geschehen, das mich dazu gebracht hat, meinen Bezug zu dieser Arbeit komplett zu überdenken. +Dieses eigenartige Ereignis war, dass ich kürzlich ein Buch geschrieben habe – eine Biografie namens „Eat, Pray, Love“ –, das, entschieden anders als alle meine vorherigen Bücher aus irgendwelchen Gründen in die Welt hinausging und ein großes Mega-Ereignis, internationales Bestseller-Ding wurde. +Das Ergebnis ist, dass ich, egal wohin ich komme, behandelt werde als wäre ich dem Untergang geweiht. +Ernsthaft – dem Untergang geweiht! +Zum Beispiel kommen sie ganz besorgt auf mich zu und sagen: "Fürchten Sie nicht, dass Sie diesen Erfolg niemals übertreffen werden? +Haben Sie keine Angst davor, dass Sie Ihr ganzes Leben weiterschreiben und nie wieder ein Buch erschaffen, das irgendjemanden in der Welt interessiert? Nie wieder?“ +Okay, das macht wirklich Mut. +Es wäre allerdings schlimmer, wenn ich mich nicht daran erinnern würde, dass ich vor über 20 Jahren, als ich als Teenager zum ersten Mal davon erzählte, dass ich Schriftstellerin sein wollte, mit der gleichen Art von angstbesetzter Reaktion konfrontiert worden bin. +Die Leute sagten: „Hast Du keine Angst, niemals Erfolg zu haben? +Hast Du keine Angst, dass Dich die Demütigung einer Absage umbringt? +Hast Du keine Angst, dass Du diesem Handwerk dein Leben lang nachgehst und daraus nie etwas entsteht und dass du auf einem Schrotthaufen geplatzter Träume sterben wirst – Dein Mund gefüllt mit der bitteren Asche des Versagens?“ +So ungefähr, Sie wissen schon. +Die Antwort – die kurze Antwort auf all diese Fragen ist: „Ja.“ +Ja, ich habe Angst vor all diesen Dingen. +Und die hatte ich immer. +Und ich habe vor noch viel mehr Dingen angst, die niemand erahnen würde. Wie Algen – und andere furchteinflößende Dinge. +Aber, wenn es ums Schreiben geht denke ich seit kurzem darüber nach und frage mich: warum? +Ist das vernünftig? +Ist es logisch, dass von jemandem erwartet werden sollte, dass er Angst davor hat, die Arbeit zu tun zu der er sich berufen fühlt? +Und was genau ist mit den kreativen Unternehmungen los, dass sie uns unsicher über den gegenseitigen Geisteszustand machen – in einer Art, wie es andere Berufe nicht tun? +Mein Vater, zum Beispiel, war Chemiker und ich kann mich an keine Situation in seinen 40 Jahren als Chemiker erinnern, in der er gefragt wurde, ob er Angst hätte, Chemiker zu sein. +Mit deiner Chemiker-Blockade, John – wie geht's Dir damit? +Es kam einfach nicht vor, wissen Sie? +Aber um fair zu sein – die Gruppe der Chemiker haben über die Jahrhunderte nicht den Ruf von alkoholsüchtigen manisch-depressive Menschen erhalten. +Wir Schriftsteller scheinen aber diese Art von Ruf zu haben. Aber nicht nur die Schriftsteller, sondern die Kreativen aller Genres, scheinen diesen Ruf zu haben, mental ungeheuer instabil zu sein. +Alles, was Sie tun müssen, ist, sich die bitteren Todeszahlen von wirklich großartigen Köpfen allein aus dem 20. Jahrhundert anzusehen, die jung und oft von eigener Hand starben. +Und selbst diejenigen, die nicht tatsächlich Suizid begingen, schienen von ihren Talenten wirklich vernachlässigt worden zu sein. +Norman Mailer sagte kurz vor seinem Tod in seinem letzten Interview: „Jedes meiner Bücher hat mich ein bisschen weiter getötet.“ +Eine außerordentliche Aussage, die Sie über Ihr Lebenswerk machen können. +Aber wir zucken nicht einmal, wenn wir jemanden so etwas sagen hören, weil wir diese Art von Aussagen seit so langer Zeit kennen. Irgendwie haben wir die Auffassung so verinnerlicht und kollektiv akzeptiert, dass Kreativität und Leid irgendwie natürlich zusammengehören und dass Kunst – am Ende – immer zur Seelenqual führt. +Die Frage, die ich heute jedem hier stellen möchte ist: Ist diese Idee für Sie völlig in Ordnung? +Fühlen Sie sich damit wohl? +Denn mit nur einem Zentimeter Abstand betrachtet... Ich fühle mich mit dieser Auffassung überhaupt nicht wohl. +Ich finde sie abscheulich. +Und ich finde sie gefährlich. Und ich will nicht zusehen, wie sie ins nächste Jahrhundert übernommen wird. +Ich finde es besser, wenn wir unsere großen Kreativen ermuntern zu leben. +Und ich weiß definitiv, dass es für mich – in meiner Situation – sehr gefährlich wäre, anzufangen, diesen dunklen Pfad der Vermutung sozusagen herunterzusickern – besonders in dem Umstand, in dem ich mich in meiner Karriere gerade befinde. +Das heißt – sehen Sie: Ich bin ziemlich jung. Ich bin nur ca. 40 Jahre alt. +Ich habe vielleicht noch weitere 40 Arbeitsjahre in mir. +Und es ist äußerst wahrscheinlich, dass alles, was ich von jetzt an schreiben werde von der Welt als die Arbeit bewertet wird, die nach dem abgefahrenen Erfolg meines letzten Buches kam, richtig? +Ich sage es geradeheraus, denn wir sind hier ja jetzt alle irgendwie Freunde – es ist höchst wahrscheinlich, dass mein größter Erfolg hinter mir liegt. +Oh, Jesus, was für ein Gedanke! +Das sind die Art von Gedanken, die jemanden dazu bringen können, um 9 Uhr morgens anzufangen, Gin zu trinken. Und das will ich nicht. +Ich würde lieber weiterhin diese Arbeit tun, die ich liebe. +Also ist die Frage: wie? +Nach einiger Zeit des Reflektierens scheint mir, dass ich, um weiterhin schreiben zu können, eine Art von schützendem psychologischen Konstrukt entwerfen muss. +Irgendwie muss ich von nun an einen Weg finden, beim Schreiben eine sichere Distanz zu wahren zwischen mir und meiner sehr natürlichen Beklemmung darüber, wie die Reaktion auf das Geschriebene sein wird. +Während ich im vergangenen Jahr nach Modellen dafür gesucht habe, um das zu tun, habe ich auch in der Vergangenheit gesucht und ich habe versucht, andere Gesellschaften zu finden, um zu sehen, ob sie eventuell bessere oder vernünftigere Ideen darüber hatten als wir, wie man Kreativen helfen kann, mit den emotionalen Risiken umzugehen, die mit Kreativität verbunden sind. +Diese Suche führte mich ins alte Griechenland und das alte Rom. +Bitte folgen Sie mir, denn der Kreis wird sich wieder schließen. +Aber im alten Griechenland und Rom haben die Menschen nicht geglaubt, dass Kreativität von Menschen kommt, okay? +Sie glaubten, dass Kreativität eine Art göttlicher Diener-Geist war, der aus einer entfernten, unbekannten Quelle zu den Menschen kommt – aus unerklärlichen, unbekannten Gründen. +Die Griechen nannten diese göttlichen Diener-Geister der Kreativität „Dämonen“. +Von Sokrates ist bekannt, dass er daran glaubte, er hätte einen Dämon, der ihm Weisheiten aus weiter Ferne mitteilte. +Die Römer hatten die gleiche Idee, nannten diese Art von körperlosem kreativem Geist ein „Genie“. +Das ist großartig. Die Römer dachten nicht wirklich, dass ein Genie ein besonders kluges Individuum war. +Sie glaubten, dass ein Genie diese Art magisches göttliches Wesen war, von dem geglaubt wurde, dass es sprichwörtlich in den Wänden eines Künstlerateliers lebt – ungefähr so wie Dobby, der Hauself – der rauskäme und dem Künstler bei der Arbeit gewissermaßen unsichtbar assistierte und das Ergebnis der Arbeit gestalten würde. +Das ist brilliant – da ist es, da ist die Distanz, von der ich sprach – das psychologische Konstrukt, die Dich von den Folgen Deiner Arbeit schützen. +Und jeder wusste, dass es so funktionierte, richtig? +Der Künstler des Altertums war vor gewissen Dingen geschützt, wie, zum Beispiel, zu viel Narzissmus, richtig? +Wenn Deine Arbeit brilliant war konntest Du nicht alles Ansehen für Dich verbuchen. Jeder wusste, dass Du dieses körperlose Genie hattest, das Dir geholfen hat. +Wenn Deine Arbeit floppte – nicht gänzlich Dein Fehler, oder? +Jeder wusste, Dein Genie war etwas lahm. +So haben die Menschen im Westen wirklich lange Zeit über Kreativität gedacht. +Und dann kam die Renaissance und alles änderte sich. Wir hatten diese große Idee. Und diese große Idee war: lasst uns das menschliche Individuum ins Zentrum des Universums stellen – über alle Götter und Mysterien. Und es gibt keinen Raum mehr für mystische Kreaturen, die Befehle vom Göttlichen annehmen. +Es ist der Beginn des rationalen Humanismus und die Menschen begannen zu glaube, dass Kreativität komplett vom eigenen Individuum kam. +Zum ersten Mal in der Geschichte hört man Menschen diesen oder jenen Künstler ein Genie nennen – anstelle davon, dass er ein Genie hat. +Ich muss Ihnen sagen: ich denke, das war ein großer Fehler. +Wissen Sie? Ich denke, einer bloßen Person zu erlauben, dass er denkt, er oder sie sei wie das Gefäß, wie das Becken und die Essenz und die Quelle allen göttlichen, kreativen, unbekanntem, unendlichen Mysteriums ist ein klein bisschen zu viel Verantwortung, um sie einer fragilen, menschlichen Psyche aufzubürden. +Es ist wie jemanden zu bitten, die Sonne zu schlucken. +Das entstellt und verzerrt ganze Egos und es erzeugt all diese unerreichbaren Erwartungen an den Erfolg. +Ich denke, dass dieser Erfolgs-Druck unsere Künstler der letzten 500 Jahre vernichtet hat. +Und, wenn das stimmt, – und ich denke, es stimmt – ist die Frage: +Können wir es ändern? +Vielleicht zu einem altertümlichen Verständnis über die Beziehung zwischen Menschen und dem Mysterium des Kreativen zurückzukehren. +Vielleicht nicht. +Vielleicht können wir das Gedankengut aus 500 Jahren rationalen Humanismus nicht einfach in einem 18-minütigen Vortrag auslöschen. +Und es gibt sicherlich Menschen in diesem Publikum, die wirklich berechtigte wissenschaftliche Zweifel anmelden würden über die Vorstellung von – grundsätzlich – Feen, die Menschen nachfolgen und Feenzauber auf ihre Projekte usw. anwenden. +Ich werde wahrscheinlich nicht alle von Ihnen auf diese Reise mitnehmen können. +Aber die Frage, die ich aufwerfen will ist: Warum nicht? +Warum nicht so darüber denken? +Denn es macht genauso viel Sinn wie alles andere, von dem ich gehört habe, wenn es darum ging, die absolut verrückt machende Launenhaftigkeit des kreativen Prozesses zu erklären. +Ein Prozess, der sich – wie jeder weiß, der es je versucht hat, etwas zu machen – also in anderen Worten: eigentlich jeder hier – nicht immer vernünftig verhält. +In der Tat kann er sich manchmal geradezu paranormal anfühlen. +Ich hatte kürzlich eine solche Begegnung als ich die außerordentliche amerikanische Dichterin Ruth Stone traf, die nun über 90 ist, die aber ihr ganzes Leben lang Dichterin war. Sie erzählte mir, dass sie als Sie im dörflichen Virginia aufwuchs draußen auf den Feldern arbeitete. Sie sagte, sie würde fühlen und hören können wie ein Gedicht über die Landschaft auf sie zukäme. +Sie sagte es wäre wie ein donnernder Zug aus Luft, +der über das Land auf sie zurollen würde. +Sie fühlte, wenn es kam, denn es würde die Erde unter ihren Füßen zum Beben bringen. +Sie wusste, dass sie in einem solchen Moment nur eines tun konnte. Und das war – in ihren Worten – „rennen wie der Teufel“. +Sie rannte wie der Teufel zum Haus während sie von diesem Gedicht verfolgt wurde. Es ging einzig darum, dass sie schnell genug zu einem Blatt Papier und einem Stift gelangen musste, damit sie es, wenn es durch sie hindurch donnerte, einfangen und auf dem Blatt festhalten konnte. +Bei anderen Malen war sie nicht schnell genug. Sie rannte und rannte und rannte, aber sie erreichte das Haus nicht und das Gedicht rollte durch sie hindurch und sie verpasste es. Sie sagte es würde weiter über Land ziehen und – wie sie sagte – „nach einem anderen Dichter suchen“. +Und dann gab es diese Momente – den Teil werde ich nie vergessen – sie sagte, dass es Augenblicke gab in denen sie es fast verpasste. +Also: sie rennt zum Haus und sucht nach dem Papier und das Gedicht fährt durch sie hindurch und sie greift einen Stift gerade als es durch sie hindurchgeht und dann – sagte sie – war es so als würde mit ihrer anderen Hand danach greifen und es zu packen kriegen. +Sie erwischte das Gedicht an seinem Schwanz und zog es zurück in ihren Körper und übernahm es auf das Blatt Papier. +Bei diesen Gelegenheiten kam das Gedicht einwandfrei und intakt auf dem Papier an – aber rückwärts – vom letzten Wort zum ersten. +Als ich das hörte dachte ich „das ist unheimlich – das ist genau, wie mein kreativer Prozess abläuft.“ +Das ist überhaupt nicht wie mein kreativer Prozess – ich bin nicht der Kanal! +Ich bin ein Maultier. Um arbeiten zu können muss ich jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen und schwitzen, mich abmühen und wirklich unangenehm durchquälen. +Aber selbst ich in meiner Maultierart habe manchmal dieses Ding gestreift. +Und ich schätze, dass viele von Ihnen das auch getan haben. +Selbst ich hatte Arbeiten oder Ideen, die aus einer Quelle durch mich hindurchkamen, die ich wirklich nicht identifizieren kann. +Was ist das für ein Ding? +Und wie treten wir damit in Beziehung ohne darüber unseren Verstand zu verlieren, sondern uns im Gegenteil sogar bei geistiger Gesundheit zu halten? +Für mich ist das beste lebende Beispiel, wie man dies schaffen kann der Musiker Tom Waits. Ich durfte ihn vor einigen Jahren für ein Magazin interviewen. +Wir sprachen dabei über dieses Thema. Und wissen Sie was? Die meiste Zeit seines Lebens war Tom die Verkörperung des gepeinigten modernen Künstlers, der versuchte, diese unkontrollierbaren kreativen Impulse, die in ihm wohnten, zu beherrschen und mit ihnen zurechtzukommen. +Aber dann wurde er älter und ruhiger. Er erzählte mir, dass er eines Tages auf einer Schnellstraße in Los Angeles fuhr. Und da änderte sich alles für ihn. +Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit als er plötzlich ein kleines Fragment einer Melodie hört, die, wie es bei Inspirationen oft ist, für ihn quälend schwer greifbar ist. Und er will sie haben. Sie ist prachtvoll. Er lechzt danach, aber er kann sie nicht fassen. +Er hat kein Stück Papier, er hat keinen Stift, er hat keinen Kassettenrekorder. +Er beginnt also, diese alte Beklemmung in ihm aufsteigen, wie z.B. „Ich werde dieses Ding verlieren und werde von diesem Song auf ewig verfolgt werden. +Ich bin nicht gut genug, ich schaffe es nicht.“ +Aber anstatt in Panik zu geraten, hörte er einfach auf. +Er beendete den ganzen Gedankengang und tat etwas komplett Neues. +Er blickte einfach in den Himmel und sagte: „Entschuldigung, kannst Du nicht sehen, dass ich Auto fahre?“ +„Sehe ich so aus als könnte ich gerade einen Song aufschreiben? +Wenn Du wirklich existieren willst, komm zu einem günstigeren Moment wieder, wenn ich mich um Dich kümmern kann. +Wenn nicht, quäle heute jemand anderen. +Geh und quäle Leonard Cohen.“ +Sein ganzer Arbeitsprozess hat sich danach geändert. +Nicht die Arbeit selbst. Die war weiterhin oft so dunkel wie eh und je. +Aber der Prozess und die schwere Beklemmung, die ihn umgibt, war aufgehoben als er das Genie aus sich heraus nahm, wo er nichts als Ärger verursachte und ihn dahin zurückließ wo er sozusagen herkam. Er erkannte, dass es kein verinnerlichtes, quälendes Ding sein musste. +Es konnte eine eigentümliche, wundersame, bizarre Zusammenarbeit geben, eine Art Konversation zwischen Tom und dem fremdartigen, äußerlichen Ding, das nicht ganz Tom war. +Als ich diese Geschichte gehört habe veränderte es auch ein bisschen die Art, wie ich arbeitete und es hat mich schon einmal gerettet. +Diese Idee rettete mich als ich mitten im Schreibprozess von „Eat, Pray, Love“ war. Ich fiel in eine dieser Gruben des Zweifels in die wir alle fallen, wenn wir an etwas arbeiten und es nicht klappt. Du fängst an zu denken, dass es ein Desaster wird. Das wird das schlechteste Buch, das je geschrieben wurde. +Nicht nur schlecht, sondern des schlechteste aller Zeiten. +Ich begann zu denken, ich sollte das Projekt einfach einstampfen. +Aber dann erinnerte ich mich daran, wie Tom in den freien Himmel gesprochen hatte und ich versuchte es. +Ich hob also meinen Blick vom Manuskript und sprach meinen Kommentar in Richtung einer leeren Ecke des Raums. +Ich sprach laut: „Hör zu, Du Ding, Du und ich wissen beide, wenn dieses Buch nicht brillant ist, dass es nicht komplett meine Schuld ist, richtig? +Denn Du siehst ja, dass ich alles, was ich habe, investiere. Ich habe nicht mehr als das. +Wenn Du es also besser haben willst, musst Du hier aufkreuzen und Deinen Anteil der Abmachung einhalten. +Okay. Aber, wenn Du das nicht tust... weißt Du was, dann zum Teufel damit. +Ich werde trotzdem weiter schreiben, denn das ist mein Job. +Und ich möchte bitte zu Protokoll geben, dass ich heute für meinen Teil des Jobs hier war.“ +Denn... ...am Ende ist es wie folgt. Vor Jahrhunderten haben sich in den Wüsten Nordafrikas Menschen zu Mondscheinfesten mit heiligen Tänzen und Musik versammelt, die stundenlang abgehalten wurden – bis zur Morgendämmerung. +Diese Feste waren immer großartig, denn die Tänzer waren professionell und sie waren fantastisch. +Aber hin und wieder, sehr selten, passierte etwas besonderes. Einer der Darsteller wurde tatsächlich überweltlich. +Und ich weiß, dass Sie wissen, was ich meine, denn ich weiß, dass Sie alle in Ihrem Leben schon einmal eine solche Darbietung gesehen haben. +Es war als würde die Zeit stillstehen und der Tänzer durch eine Art Pforte treten. Er tat nichts anders als er es je zuvor getan hat – 1.000 Nächte zuvor. Aber alles fügte sich zusammen. +Und ganz plötzlich erschien er nicht mehr länger rein menschlich. +Er wurde von innen erhellt und von unten erhellt und alles erhellte sich durch ein göttliches Feuer. +Als so etwas damals geschah, wussten die Leute was das war. Sie nannten es bei seinem Namen. +Sie legten die Hände zusammen und begannen zu singen: „Allah, Allah, Allah, Gott, Gott, Gott.“ +Das ist Gott, wissen Sie? +Interessante historische Fußnote: als die Mohren Südspanien eroberten brachten sie diesen Brauch mit. Die Aussprache änderte sich im Laufe der Jahrhunderte von „Allah, Allah, Allah“ zu „Olé, olé, olé“, das man immer noch bei Stierkämpfen und Flamenco-Tänzen hört. +Wenn ein Darsteller in Spanien etwas unmögliches, etwas magisches getan hat: „Allah, olé, olé, Allah, großartig, bravo“ Unfassbar, da ist es: ein flüchtiger Blick auf Gott. +Und das ist großartig, denn wir brauchen das. +Aber, der knifflige Teil folgt am nächsten Morgen, wenn der Tänzer selbst aufwacht und erkennt, dass es 11 Uhr an einem Dienstag ist – und er nicht länger ein Fünkchen von Gott in sich trägt. +Er ist lediglich ein alternder Sterblicher mit schmerzenden Knien. Und vielleicht wird er nie wieder zu diesen Höhen aufsteigen. +Und vielleicht wird nie wieder jemand Gottes Namen rufen, wenn er sich dreht. Aber was soll er dann mit dem Rest seines Lebens anfangen? +Das ist schwer. +Das ist eine der schmerzhaftesten Korrekturen eines kreativen Lebens. +Aber vielleicht muss es nicht ganz so voller Pein sein, wenn Sie von Anfang an nicht geglaubt haben, dass die außergewöhnlichsten Aspekte Ihres Daseins von Ihnen kämen. +Wenn Sie vielleicht nur glauben, dass sie eine Leihgabe sind – von einer unvorstellbaren Quelle für eine erlesene Zeit Ihres Lebens, die an jemand anderen weitergegeben wird, wenn Sie fertig damit sind. +Wenn wir anfangen, so darüber nachdenken, ändert das alles. +So habe ich angefangen zu denken und so denke ich mit Sicherheit in den vergangenen Monaten, während ich an dem Buch arbeitete, das bald erscheinen wird – als der gefährliche, beängstigende, stark erwartete Nachfolger meines abgefahrenen Erfolgs. +Was ich mir ständig selbst sagen muss, wenn ich darüber verrückt werde, ist: hab keine Angst. +Sei nicht entmutigt. Mache einfach Deinen Job. +Sei weiterhin für Deinen Beitrag da, was auch immer er sein möge. +Wenn Dein Job das Tanzen ist, tanze. +Wenn sich das dumme göttliche Genie, das Dir zur Seite gestellt ist, entscheidet, für einen kurzen Moment einen Hauch von Wunder durch Deine Anstrengung zu zeigen, dann „Olé!“ +Und wenn nicht, tanze dennoch Deinen Tanz. +Und „Olé!“ für Dich trotz alledem. +Ich glaube daran und ich habe das Gefühl, wir sollten das lehren. +„Olé!“ für Dich trotz alledem, einfach dafür, dass Du die bloße menschliche Liebe und den Eigensinn hast, dafür da zu sein. +Danke. +Danke. +June Cohen: Olé! + +Sie wissen, ich habe über einige dieser Projekte bereits zuvor gesprochen, über das menschliche Genom und was das bedeuten könnte, und über die Entdeckung neuer Gruppen von Genen. +Tatsächlich starten wir von einem neuen Punkt: Wir haben die Biologie digitalisiert und jetzt versuchen wir vom digitalen Code in eine neue Phase der Biologie zu gelangen indem wir neues Leben gestalten und aufbauen. +Wir haben immer versucht bedeutende Fragen zu stellen. +Was ist Leben? Es ist etwas, wovon ich glaube, dass viele Biologen versucht haben zu verstehen und das auf unterschiedlichen Ebenen. +Wir haben verschiedene Ansätze versucht um es bis auf die minimalen Komponenten zu vereinfachen. +Wir haben nahezu 20 Jahre digitalisiert. Als wir das Humangenom sequenziert haben vollzog sich der Wechsel von der analogen Welt der Biologie zur digitalen Welt der Computer. +Nun versuchen wir zu fragen, ob wir Leben regenerieren können oder ob wir neues Leben erstellen können, aus diesem digitalen Universum? +Das ist die Karte eines kleinen Organismus, Mycoplasma geitalium, der das kleinste Genom einer Spezies besitzt die sich selbst im Labor replizieren kann. Und wir haben versucht ob wir das mit einem noch kleineren Genom erreichen können. +Wir haben es geschafft auf ungefähr einhundert Gene zu verzichten von den 500 oder so, die hier sind. +Aber wenn wir uns diese metabolische Karte ansehen, die sehr simpel ist, im Vergleich zu unserer. Vertrauen Sie mir, das ist simpel. Aber wenn wir uns alle diese Gene ansehen die wir eines nach dem anderen eliminieren können ist es sehr unwahrscheinlich dass dies zu einer lebenden Zelle führen würde. +Daher haben wir uns entschlossen, dass es der einzige Weg nach Vorne ist dieses Chromosom tatsächlich zu synthetisieren was uns erlaubt die einzelnen Komponenten zu variieren und somit einige dieser fundamentalen Fragen zu stellen. +Und so fingen wir an mit der Frage, können wir ein Chromosom synthetisieren? +Ermöglicht es die Chemie diese wirklich großen Moleküle zu erstellen was noch nie zuvor gemacht wurde? +Und, wenn wir das können, können wir das Chromosom starten? +Ein Chromosom ist so nebenbei nur ein Stück inertes chemisches Material. +Unsere Schritte bei der Digitalisierung des Lebens waren exponentiell. +Unsere Fähigkeit genetischen Code zu schreiben hat sich sehr langsam entwickelt aber trotzdem gesteigert. Und unser letzter Punkt würde jetzt auf eine exponentielle Kurve setzen. +Wir haben vor 15 Jahren damit begonnen. +Es dauerte tatsächlich einige Jahre beginnend mit einem bioethischen Review bevor wir die ersten Experimente machten. +Wie sich herausstellte ist DNA-Synthetisierung sehr schwierig. +Es gibt zehntausende Maschinen rund um die Welt die kleine Stücke von DNA herstellen können, 30 bis 50 Buchstaben lang aber es ist ein degenerativer Prozess, also je länger man ein Stück macht, umso mehr Fehler passieren. +Also mussten wir eine neue Methode entwickeln mit der wir diese kleinen Stücke zusammensetzen und die Fehler korrigieren konnten. +Das war unser erster Versuch, beginnend mit der digitalen Information, des Genoms Phi X 174. +Es ist ein kleiner Virus der Bakterien tötet. +Wir erstellten kleine Stücke, machten eine Fehlerkorrektur und hatten ein DNA Molekül von ungefähr 5.000 Buchstaben. +Die spannende Phase kam als wir dieses Stück inerte Chemikalie nahmen und in ein Bakterium gaben, und das Bakterium begann den genetischen Code zu lesen und machte virale Partikel. +Die viralen Partikel wurden dann von den Zellen freigegeben und kamen zurück und töteten E. coli. +Kürzlich habe ich mit der Ölindustrie gesprochen und sie sagten dass sie dieses Modell genau verstünden. +Sie lachten mehr als ihr es hier tut. So denken wir, dass das eine Situation ist in der Software tatsächlich die eigene Hardware bauen kann in einem biologischen System. +Aber wir wollten noch viel weiter gehen. Wir wollten ein gesamtes bakterielles Chromosom bauen. Es hat mehr als 580.000 Buchstaben genetischen Code. So dachten wir uns, wir bauen es in Kassetten von der Größe des Virus womit wir die Größe der Kassetten variieren konnten um zu verstehen was die einzelnen Komponenten einer lebenden Zelle sind. +Design ist der Schlüssel, und wenn man mit digitaler Information im Computer starten will muss diese digitale Information wirklich fehlerfrei sein. +Als wir das Genom erstmals 1995 sequenziert haben war die Fehlerrate bei einem Fehler pro 10.000 Basenpaare. +Wir fanden beim resequenzieren 30 Fehler. Wenn wir die originale Sequenz verwendet hätten wäre es nie möglich gewesen hochzufahren. +Ein Teil des Designs ist es, Stücke zu erstellen die 50 Buchstaben lang sind und die mit anderen 50-Buchstaben Stücken überlappen müssen, um kleinere Sub-Einheiten zu bauen damit diese zusammenpassen. +Wir haben einzigartige Elemente hier eingebaut. +Sie haben vielleicht gehört dass wir Waterzeichen eingebaut haben. +Denken Sie darüber nach: Wir haben einen 4-Buchstaben Code: A, C, G und T. +Triplets dieser Buchstaben -- diese Buchstaben kodieren ungefähr 20 Aminosäuren; und hier gibt es eine einzelne Bestimmung für jede dieser Aminosäuren. +Also können wir den genetischen Code verwenden um unsere Wörter zu schreiben, Sätze, Gedanken. +Anfangs haben wir nur unterschrieben. +Manche Menschen waren enttäuscht dass es keine Poesie war. +Wir haben die Stücke so konstruiert dass wir sie einfach mit Enzymen zerlegen konnten. Es gibt Enzyme die diese reparieren und wieder zusammenfügen. +Und wir haben angefangen Stücke zu erstellen, beginnend mit Stücken die f��nf- bis siebentausend Buchstaben enthielten, fügten diese aneinander um 24.000-Buchstaben-Stücke zu machen um diese wieder zusammenzufügen, bis zu 72.000. +In jedem Schritt haben wir diese Stücke im Überschuss produziert damit wir sie sequenzieren konnten, weil wir versuchten einen sehr robusten Prozess zu kreieren was Sie in einer Minute sehen werden. +Wir haben versucht zum Punkt der Automation zu gelangen. +Also, das sieht aus wie ein Basketball-Playoff. +Wenn wir zu diesen richtig großen Stücken gelangen -- mit über 100.000 Basenpaaren -- dann werden diese nicht einfach in E. coli wachsen. Es übersteigt alle Möglichkeiten der modernen Molekularbiologie. Und so wandten wir uns anderen Mechanismen zu. +Wir wussten von einem Mechanismus der homologe Rekombination genannt wird, den die Biologie verwendet um DNA zu reparieren, die solche Stücke zusammenfügen kann. +Hier ist ein Beispiel davon. Es gibt einen Organismus namens Deinococcus radiodurans der drei Millionen Rad an Strahlung übersteht. +Sie sehen im oberen Feld, dass sein Chromosom einfach auseinander fällt. +12 bis 24 Stunden später, hat sich alles wieder so zusammengefügt wie es war. +Wir haben tausende Organismen die das tun können. +Diese Organismen können total ausgetrocknet werden, sie können sogar im Vakuum leben. +Ich bin absolut sicher dass Leben im Weltraum existieren und sich bewegen kann, auf der Suche nach aquatischen Bedingungen. +Tatsächlich, die NASA hat gezeigt dass es vieles davon dort draußen gibt. +Hier ist eine Gefügeaufnahme von dem Molekül das wir hergestellt haben indem wir diese Prozesse benutzt haben - tatsächlich haben wir nur Hefe-Mechanismen verwendet mit dem richtigen Design der Stücke haben wir sie eingepasst. Hefe fügt diese dann automatisch zusammen. +Das ist keine Elektronenmikroskopaufnahme es ist eine reguläre Mikroskopaufnahme. +Es ist so ein großes Molekül, dass wir es sogar mit dem Lichtmikroskop sehen können. +Das sind Aufnahmen über eine Dauer von 6 Sekunden. +Das ist die Publikation die wir erst kürzlich fertig gestellt haben. +Das sind über 580.000 Buchstaben an genetischem Code. Es ist das größte Molekül mit definierter Struktur das jemals von Menschen erschaffen wurde. +Es hat ein Molekulargewicht von über 300 Millionen. +Wenn wir es mit einer Schriftgröße von 10 und ohne Abstände ausdrucken würden würde es 142 Seiten umfassen, nur um diesen genetischen Code auszudrucken. +Nun, wie starten wir ein Chromosom? Wie aktivieren wir es? +Offensichtlich ist, dass es mit einem Virus sehr simpel ist. Es ist viel komplizierter mit Bakterien umzugehen. +Es ist ebenso einfacher wenn man es in Eukaryonten wie wir es sind tut: man nimmt einfach den Nukleus raus und gibt einen anderen hinein, und das ist genau das was Sie alle über das Klonen gehört haben. +Bei Archaebakterien ist das Chromosom in die Zelle integriert aber erst kürzlich haben wir gezeigt, dass man eine komplette Transplantation eines Chromosoms von einer Zelle zur anderen vornehmen kann und diese aktivieren kann. +Wir reinigten das Chromosom einer Mikrobenspezies. Grob gesagt, sind diese beiden soweit voneinander entfernt wie Menschen und Mäuse. Wir gaben einige Extra-Gene dazu damit wir dieses Chromosom auswählen konnten. Wir zersetzten es mit Enzymen um alle Proteine zu zerstören. Und es war sehr erstaunlich als wir es in eine Zelle gaben -- und Sie werden unsere sehr ausgereiften Graphiken hier schätzen -- +das neue Chromosom ging in die Zelle. +Tatsächlich dachten wir, dass hier das Ende ist, aber wir haben versucht den Prozess etwas weiter zu bringen. +Das ist der Hauptmechanismus der Evolution hier. +Wir finden alle Arten von Spezies hier die ein zweites Chromosom aufgenommen haben oder ein drittes von irgendwoher, jedes Mal tausende Charakteristiken in nur einer Sekunde zu einer Spezies hinzufügend. +Menschen also, die sich Evolution vorstellen als ein Gen das zu einem Zeitpunkt geändert wird haben viel von der Biologie verpasst. +Es gibt Enzyme die Restriktionsenzyme genannt werden die tatsächlich DNA verdauen. +Das Chromosom das in der Zelle war hat keines; die Chromosomen die wir eingefügt haben schon. +Es wurde in der Zelle exprimiert und erkannte das andere Chromosom als fremdes Material verdaute es und so hatten wir am Ende nur eine Zelle mit einem neuen Chromosom. +Es verfärbte sich blau wegen der Gene die wir eingefügt hatten. +Und nach einer sehr kurzen Zeit hatte es alle Charakteristika der Spezies verloren und konvertierte komplett in eine neue Spezies basierend auf der neuen Software die wir in die Zelle gegeben haben. +Alle Proteine änderten sich die Membranen änderten sich -- als wir den genetischen Code lasen, war es genau das was wir transferiert haben. +Es mag wie genomische Alchimie klingen, aber wir können, indem wir die Software-DNA verschieben, Dinge ziemlich dramatisch verändern. +Nun habe ich argumentiert, dass dies nicht die Genesis ist -- das basiert auf 3,5 Milliarden Jahren Evolution +und ich habe argumentiert dass wir möglicherweise dabei sind eine neue Form der Kambrischen Explosion zu erschaffen in der es massive neue Artenbildung basierend auf diesem digitalen Design geben könnte. +Warum sollten wir das tun? +Ich denke es ist ziemlich offensichtlich im Hinblick auf was wir brauchen. +Wir sind dabei von sechseinhalb zu neun Milliarden Menschen in den nächsten 40 Jahre anzuwachsen. +Um es in meinen Zusammenhang zu stellen: Ich wurde im Jahr 1946 geboren. +Heute sind drei Menschen auf diesem Planeten für jeden der im Jahr 1946 existiert hat; innerhalb von 40 Jahren werden es vier sein. +Wir haben Probleme mit Nahrungsmitteln, mit frischem und sauberem Wasser, Medizin, Treibstoff für 6,5 Milliarden Menschen. +Es wird eine Herausforderung das für 9 anzubieten. +Wir brauchen über fünf Milliarden Tonnen Kohle, 30-Plus Milliarden Fässer Öl. Das sind hundert Millionen Fässer am Tag. +Wenn wir über biologische Prozesse nachdenken oder irgendeinen Prozess um das zu ersetzen, wird es eine riesige Herausforderung. +Dann, natürlich, gibt es das ganze CO2 von diesem Material das in der Atmosphäre landet. +Wir haben nun, aus unseren Entdeckungen aus der ganzen Welt, eine Datenbank mit ungefähr 20 Millionen Genen, und ich möchte daran glauben dass diese die Designkomponenten der Zukunft sind. +Die Elektronikindustrie hatte ein Dutzend Komponenten und sehen Sie sich die Vielfalt an die daraus entstand. +Wir stoßen hier in erster Linie an die Grenzen der biologischen Realität und an jene unserer Vorstellung. +Wir haben heute Technologien aufgrund dieser schnellen Synthesemethoden, um das zu tun was wir Kombinatorische Genetik nennen. +Wir haben nun die Möglichkeit einen großen Roboter zu bauen der Millionen von Chromosomen am Tag herstellen kann. +Wenn Sie sich vorstellen diese 20 Millionen unterschiedlichen Gene herzustellen oder diese Prozesse zu optimieren um Oktan herzustellen oder Medikamente neue Impfstoffe, wir können mit einem nur kleinen Team mehr Molekularbiologie verändern als die letzten 20 Jahre Wissenschaft. +Und es ist nur nurmale Selektion. Wir können nach Lebensfähigkeit selektieren, Produktion von Chemikalien oder Treibstoffproduktion Impfstoffproduktion und so weiter. +Das ist eine Aufnahme von wirklicher Design-Software an der wir arbeiten, mit der man sich tatsächlich hinsetzen und neue Spezies am Computer designen kenn +Wissen Sie, wir wissen nicht unbedingt wie es aussehen wird. Wir wissen exakt wie deren genetischer Code aussehen wird. +Wir konzentrieren uns nun auf Treibstoffe der vierten Generation. +Sie haben kürzlich Mais zu Ethanol gesehen was einfach ein schlechtes Experiment ist. +Wir haben Treibstoffe der zweiten- und dritten Generation die relativ bald herauskommen werden die viel höhere Zuckerwertigkeiten haben werden, wie Oktan oder unterschiedliche Arten von Butanol. +Aber, wie wir denken, die einzige Art damit Biologie einen großen Einfluss ohne weitere Steigerung der Kosten auf Nahrungsmittel oder der Einschränkung von deren Verfügbarkeit haben wird ist, wenn wir CO2 als Ausgangsmaterial sehen, und daher arbeiten wir an Zellen die diesen Weg gehen, +und wir denken dass wir die ersten mit Treibstoffen der vierten Generation sein werden, und das in etwa 18 Monaten. +Sonnenlicht und CO2 sind eine Methode -- +-- aber in unserer Entdeckung der Welt, haben wir alle Arten unterschiedlicher Methoden. +Das ist ein Organismus den wir 1996 beschrieben haben. +Er lebt in der Tiefsee, ungefähr ein-einhalb Meilen tief, bei nahezu kochenden Wassertemperaturen. +Es wandelt CO2 in Methan um unter der Verwendung von Wasserstoff als Energiequelle. +Wir untersuchen ob wir gespeichertes CO2 verwenden können, welches einfach zu Produktionsplätzen gebracht werden könnte, konvertieren das CO2 in Treibstoff, um diesen Prozess anzutreiben. +Innerhalb einer kurzen Zeitspanne glauben wir, wir könnten in der Lage sein eine der grundlegenden Fragen des Lebens zu lösen. +Wissen Sie, wir haben wirklich -- moderate Ziele wie dem Ersatz der gesamten Petrochemischen Industrie. Genau. Wenn man das nicht bei TED tun könnte, wo sonst? Eine Hauptquelle der Energie zu werden. +Aber genauso arbeiten wir momentan daran, die gleichen Ansätze für die Entwicklung von Impfstoffen einzusetzen. +Sie haben es dieses Jahr mit der Grippe gesehen, wir sind immer ein Jahr hinten dran und haben einen Dollar zu wenig, wenn es um den richtigen Impfstoff geht. +Ich denke, dass das geändert werden kann indem man rekombinante Impfstoffe im Vorhinein erstellt. +Das ist es, wie die Zukunft möglicherweise aussehen könnte mit Änderungen, kann heute der Evolutionsbaum beschleunigt werden mit synthetischen Bakterien, Archaen, und eventuell Eukaryonten. +Wir sind Lichtjahre davon entfernt Menschen zu verbessern. Unser ziel ist es lediglich, dass wir eine Chance haben lange genug zu überleben um das möglicherweise zu tun. Vielen Dank! + +Was ich Ihnen zuerst, so schnell wie möglich, zeigen werde, ist die grundlegende Arbeit, eine neue Technologie, die wir Microsoft als Teil einer Übernahme vor genau einem Jahr, übergeben haben. Das ist Seadragon. +Und es ist eine Umgebung, in der Sie entweder lokal oder entfernt mit riesigen Mengen von visuellen Daten umgehen können. +Wir sehen viele, viele Gigabytes an digitalen Fotos hier, die man nahtlos und fortwährend heranholen, schwenken, auf jegliche Weise neu arrangieren kann. +Und es ist egal, wie viele Informationen wir betrachten, wie groß diese Sammlungen sind oder wie groß die Bilder sind. +Die meisten von ihnen sind digitale Photos einer Kamera, aber dieses hier ist zum Beispiel ein Scan von der Kongressbibliothek und es ist in einem Bereich von 300 Megapixeln. +Es macht keinen Unterschied, denn das einzige, was die Leistung eines Systems wie diesem einschränken kann, ist die Anzahl an Pixeln auf Ihrem Bildschirm in +jedem Moment. Es hat auch eine sehr flexible Architektur. +Dies ist ein ganzes Buch, ein Beispiel für Nichtbild-Daten. +Das ist Bleak House von Dickens. Jede Spalte ist ein Kapitel. +Um zu beweisen, dass es sich wirklich um einen Text und nicht um ein Bild handelt, können wir etwas wie das tun, um wirklich zu zeigen, dass diese eine echte Repräsentation des Texts und kein Bild ist. +Vielleicht ist dies eine künstliche Art, ein E-Buch zu lesen. +Ich würde es nicht empfehlen. +Dies ist ein realistischerer Fall. Dies ist eine Ausgabe von The Guardian. +Jedes große Bild ist der Beginn eines Abschnitts. +Und das gibt Ihnen wirklich das Vergnügen und die gute Erfahrung eine echte Papierausgabe einer Zeitschrift oder einer Zeitung zu lesen, was an sich eine Art Medium mit mehreren Größenordnungen ist. +Wir haben auch etwas an der Ecke dieser speziellen Ausgabe des The Guardian gemacht. +Wir haben eine falsche Anzeige mit sehr hoher Resolution entworfen, die viel höher als bei einer normalen Anzeige ist und wir haben zusätzlichen Inhalt hinzugefügt. +Wenn Sie die Funktionen dieses Autos sehen möchten, können Sie sie hier sehen. +Oder andere Modelle, oder sogar technische Spezifikationen. +Und dies greift wirklich diese Ideen auf, diese Beschränkungen für den verfügbaren Platz auf dem Bildschirm abzuschaffen. +Wir hoffen, dass das keine Pop-Ups und anderen Unsinn mehr bedeutet - das sollte nicht notwendig sein. +Natürlich ist das Mapping eine der wirklich offensichtlichen Anwendungen für eine Technologie wie diese. +Und ich möchte hier wirklich nicht viel Zeit verbringen, außer zu sagen, dass wir auch zu diesem Bereich beitragen werden. +Aber dies sind alle Straßen in den U.S.A. +übereinandergelagert oben auf dem erdräumlichen Bild der NASA. +Lassen Sie uns jetzt etwas anderes herausholen. +Das ist jetzt sogar live im Internet. Sie können es nachprüfen. +Dies ist ein Projekt mit dem Namen Photosynth, das wirklich zwei verschiedene Technologien miteinander verbindet. +Die eine ist Seadragon und die andere ist eine sehr gute Forschung über Computervision, die von Noah Snavely, einem Universitätsstudenten der Universität Washington, unter der Beratung von Steve Seitz an der UW +und Rick Szeliski von Microsoft Forschung durchgeführt wurde. Eine sehr gute Zusammenarbeit. +Also dies ist live im Internet. Es wird von Seadragon angetrieben. +Sie können das sehen, wenn wir diese Art von Ansichten kreieren, bei denen wir durch Bilder durchdringen können und diese Erfahrung der mehrfachen Resolution machen. +Aber die räumliche Anordnung der Bilder ist hier in der Tat von Bedeutung. +Die Computervision-Algorithmen haben diese Bilder zusammen festgehalten damit sie dem echten Raum, in dem diese Aufnahmen, die alle in der Nähe der Grassi Lakes in den kanadischen Rockies gemacht wurden, entsprechen. Sie sehen hier Elemente von stabilisierten Dias oder panoramischer Bildverarbeitung und diese Dinge wurden alle räumlich in Beziehung zueinander gesetzt. +Ich weiß nicht genau, ob ich noch Zeit habe Ihnen andere Umgebungen zu zeigen. +Es gibt welche, die viel räumlicher sind. +Ich würde gerne geradewegs einen der originalen Datensätze von Noah zeigen und das ist von einem frühen Prototyp von Photosynth an dem wir erstmals im Sommer gearbeitet haben, um Ihnen das zu zeigen, wovon ich glaube, dass es wirklich die Pointe hinter dieser Technologie, der Photosynth-Technologie ist. Und dies ist nicht unbedingt so offensichtlich, wenn man die Umgebungen betrachtet, die wir auf der Website haben. +Wir mussten uns wegen der Anwälte usw. Sorgen machen. +Dies ist eine Rekonstruktion der Kathedrale Notre Dame, die ausschließlich im Computer +mit Bildern von Flickr erfolgte. Geben Sie einfach Notre Dame in Flickr ein und Sie werden Bilder von Männern in T-Shirts und auf dem Universitätsgelände usw. +erhalten. Jede dieser orangefarbenen Kegel repräsentiert ein Bild, das als zu diesem Modell gehörend entdeckt wurde. +Somit sind dies alles Flickr-Bilder, und sie alle stehen räumlich auf diese Weise in Beziehung zueinander. +Und wir können auf diese sehr einfache Weise navigieren. +. Wissen Sie, ich habe nie geglaubt, dass ich letztendlich bei Microsoft arbeiten werde. +Ich bin sehr dankbar für den Empfang hier. +. Ich vermute, Sie können sehen, dass dies viele verschiedene Arten von Kameras sind: alles ist dabei, von der Handy-Kamera zu professionellen SLRs, eine ziemlich große Anzahl von ihnen, die alle in dieser Umgebung zusammengeflickt wurden. +Und wenn möglich, werde ich einige der Seltsamen finden. Viele von ihnen sind von Gesichtern verdeckt usw. +Irgendwo hier sind eine Reihe von Fotografien - hier sind sie. +Dies ist tatsächlich ein Poster von Notre Dame, das richtig aufgezeichnet wurde. +Wir können von dem Poster zu einer physischen Ansicht dieser Umgebung wechseln. +Der Punkt ist hier, dass wir Dinge mit der sozialen Umgebung anstellen können. Es werden jetzt Daten von allen gesammelt -- +von dem gesamten kollektiven Speicher davon, wie, visuell die Erde aussieht -- und alles wird miteinander verbunden. +All diese Fotos werden miteinander verbunden und es entsteht etwas, das größer ist als die Summe der Teile. +Sie erhalten ein Modell, das aus der ganzen Erde entsteht. +Betrachten Sie dies als die Fortsetzung der Arbeit von Stephen Lawlers an Virtual Earth. +Und das ist etwas, das durch die Komplexität, mit der die Menschen es verwenden, wächst und dessen Nutzen für den Benutzer mit der Anwendung immer größer wird. +Ihre eigenen Fotos werden mit Metadaten beschildert, die eine andere Person eingegeben hat. +Wenn sich jemand die Mühe gemacht hat und all diese Heiligen beschriftet hat und mitteilt, wer sie alle sind, dann wird mein Foto von der Notre Dame-Kathedrale plötzlich mit all diesen Daten angereichert und ich kann sie als Ausgangspunkt benutzen, um in diesen Raum zu tauchen, in diese Metaverse, die Fotos von anderen Personen benutzen und somit eine Art von übergreifender modaler sozialer Erfahrung mit der Nutzung von anderen Anbietern machen. +Und natürlich, Nebenprodukt all dessen sind die immens reichen virtuellen Modelle von jedem interessanten Teil der Erde, die nicht nur durch Überflüge oder Satellitenbilder und so weiter erhalten wurden, sondern durch kollektive Speicher. +Vielen Dank. +. Chris Anderson: Verstehe ich Sie richtig? Ihre Software ermöglicht, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt, innerhalb der nächsten Jahre, alle Bilder, die von jemandem in der Welt gemeinsam benutzt werden im Prinzip miteinander verknüpft werden? +BAA: Ja. Sie macht nichts anderes als Entdecken. Wenn Sie wollen erstellt sie Hyperlinks zwischen den Bildern. +Und sie tut dies aufgrund des Inhalts in den Bildern. +Und das ist wirklich aufregend, wenn Sie an die Fülle der semantischen Informationen denken, die viele dieser Bilder besitzen. +Wie wenn Sie eine Websuche für Bilder vornehmen, wo Sie Sätze eingeben und der Text der Website enthält viele Informationen darüber, welches Bild das ist. +Aber wie wäre es, wenn das Bild Sie mit all Ihren Bildern verknüpft? +Dann ist der Umfang der semantischen Querverbindung und die Fülle, die sich daraus ergibt, wirklich +enorm. Es ist ein klassischer Netzwerkeffekt. +CA: Blaise, das ist wirklich unglaublich. Herzlichen Glückwunsch. BAA: Haben Sie vielen Dank. + +Wissen Sie, eines der großen Vernügen beim Reisen und eine der Freuden bei der ethnographischen Forschung ist, gemeinsam mit den Menschen zu leben, die sich noch an die alten Tage erinnern können. Die ihre Vergangenheit noch immer im Wind spüren, sie auf vom Regen geglätteten Steinen berühren, sie in den bitteren Blättern der Pflanzen schmecken. +Einfach das Wissen, dass Jaguar-Schamanen noch immer jenseits der Milchstraße reisen oder die Bedeutung der Mythen der Ältesten der Inuit noch voller Bedeutung sind, oder dass im Himalaya die Buddhisten noch immer den Atem des Dharma verfolgen, bedeutet, sich die zentrale Offenbarung der Anthropologie ins Gedächtnis zu rufen, das ist der Gedanke, dass die Welt, in der wir leben, nicht in einem absoluten Sinn existiert, sondern nur als ein Modell der Realität, +als eine Folge einer Gruppe von bestimmten Möglichkeiten der Anpassung die unsere Ahnen, wenngleich erfolgreich, vor vielen Generationen wählten. +Und natürlich teilen wir alle dieselben Anpassungsnotwendigkeiten. +Wir werden alle geboren. Wir bringen Kinder zur Welt. +Wir durchlaufen Initiationsrituale. +Wir müssen uns mit der unaufhaltsamen Trennung durch den Tod auseinandersetzen und somit sollte es uns nicht überraschen, dass wir alle singen, tanzen und und Kunst hervorbringen. +Aber interessant ist der einzigartige Tonfall des Liedes, der Rhythmus des Tanzes in jeder Kultur. +Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Penan in den Wäldern von Borneo handelt, oder die Voodoo-Akolythen in Haiti, oder die Krieger in der Kaisut-Wüste von Nordkenia, die Curanderos in den Anden, oder eine Karawanserei mitten in der Sahara. Dies ist zufällig der Kollege, mit dem ich vor einem Monat in die Wüste gereist bin. Oder selbst ein Yak-Hirte an den Hängen des Qomolangma, +Everest, der Gottmutter der Welt. +All diese Menschen lehren uns, dass es noch andere Existenzmöglichkeiten, andere Denkweisen, andere Wege zur Orientierung auf der Erde gibt. +Und das ist eine Vorstellung, die, wenn man darüber nachdenkt, einen nur mit Hoffnung erfüllen kann. +Zusammen bilden die unzähligen Kulturen der Welt ein Netz aus spirituellem und kulturellem Leben, das die Erde umhüllt und für das Wohl der Erde genauso wichtig ist, wie das biologische Lebensnetz, das man als Biosphäre kennt. +Man kann sich dieses kulturelle Lebensnetz als eine Ethnosphäre vorstellen. Ethnosphäre kann dabei als die Gesamtsumme aller Gedanken und Träume, Mythen Ideen, Inspirationen und Intuitionen, die von der menschlichen Vorstellungskraft seit den Anfängen des Bewusstseins hervorgebracht wurden, definiert werden. +Die Ethnosphäre ist das großartige Vermächtnis der Menschheit. +Sie ist das Symbol all dessen, was wir sind und wozu wir als erstaunlich wissbegierige Spezies fähig sind. +Und genauso wie die Biosphäre stark abgetragen wurde, geschah dies mit der Ethnosphäre -- nur mit noch größerer Geschwindigkeit. +Kein Biologe würde zum Beispiel wagen zu behaupten, dass 50% oder mehr aller Arten kurz vor dem Aussterben sind, da es einfach nicht stimmt. Und doch, dieses -- das apokalyptischste Szenarium auf dem Gebiet der biologischen Vielfalt -- entspricht kaum dem, was uns als optimistischstes Szenarium auf dem Gebiet der kulturellen Vielfalt bekannt ist. +Und der entscheidende Indikator dafür ist das Aussterben der Sprachen. +Als jeder von Ihnen in diesem Raum geboren wurde, wurden auf der Erde 6000 Sprachen gesprochen. +Nun ist eine Sprache nicht nur die Gesamtheit des Vokabulars oder eine Reihe von Grammatikregeln. +Eine Sprache ist Ausdruck des menschlichen Geistes. +Sie ist ein Mittel, mit der die Seele einer bestimmten Kultur Zugang zu der materiellen Welt findet. +Jede Sprache ist wie ein altbestehender Wald des Geistes, ein Wendepunkt, ein Gedanke, ein Ökosystem spiritueller Möglichkeiten. +Und von diesen 6000 Sprachen werden heute, während wir hier in Monterey sitzen, genau die Hälfte nicht mehr in die Ohren von Kindern geflüstert. +Sie werden Kleinkindern nicht mehr beigebracht. Das heißt, wenn nichts unternommen wird, sind sie tatsächlich bereits tot. +Was könnte einsamer sein, als vom Schweigen umhüllt zu sein, einer der Letzten deines Volkes zu sein, die deine Sprache sprechen, keine Möglichkeit zu haben, die Weisheit der Vorfahren weiterzugeben, oder die Hoffnung Kinder zu erwarten? +Und doch widerfährt dieses schreckliche Schicksal tatsächlich jemandem irgendwo auf der Erde, ca. aller zwei Wochen, denn aller zwei Wochen, stirbt ein älterer Mensch und nimmt die letzten Silben einer alten Sprache mit sich ins Grab. +Und ich weiß, dass einige von Ihnen sagen: "Ist es nicht besser so?" Wäre die Welt nicht ein besserer Ort, wenn wir alle nur eine Sprache sprechen würden?" Und ich sage:"Gut, lass diese Sprache Yoruba sein. Lass sie Kantonesisch sein. +Lass sie Kogi sein." +Und dann würden Sie plötzlich erkennen, wie es wäre, wenn Sie Ihre eigene Sprache nicht sprechen könnten. +Deshalb möchte ich Sie heute gewissermaßen auf eine Reise durch die Ethnosphäre mitnehmen, eine kurze Reise durch die Ethnosphäre, um zu versuchen, Ihnen verständlich zu machen, was tatsächlich verloren gegangen ist. +Nun gibt es einige unter uns, die gewissermaßen vergessen, dass ich, wenn ich sage "verschiedene Möglichkeiten des Seins," wirklich verschiedene Möglichkeiten des Seins meine. +Nehmen Sie zum Beispiel dieses Kind der Barasana im Nordwesten des Amazonas, das Volk der Anakonda, glauben, dass sie mythologisch den Milchfluss vom Osten her im Bauch von heiligen Schlangen heraufkamen. +Das ist ein Volk, welches nicht kognitiv zwischen den Farben blau und grün unterscheidet, da das Himmelszelt dem Wald, von dem die Menschen abhängen, gleichgestellt ist. +Sie haben eine eigenartige Sprache und eine Heiratsvorschrift die linguistische Exogamie genannt wird: Man muss jemanden heiraten, der eine andere Sprache spricht. +All dies wurzelt in der mythologischen Vergangenheit. Das Eigenartige an diesen großen Häusern, in denen aufgrund der Mischehen sechs oder sieben Sprachen gesprochen werden, ist jedoch, dass man niemals jemanden hört, der eine Sprache lernt. +Sie hören nur zu und beginnen dann zu sprechen. +Oder, einer der faszinierendsten Stämme, mit denen ich jemals gelebt habe, die Waorani im Nordosten von Ecuador, ein erstaunliches Volk, das erstmals im Jahr 1958 friedlich kontaktiert wurde. +Im Jahr 1957 versuchten fünf Missionare Kontakt aufzunehmen und machten einen schwerwiegenden Fehler. +Sie warfen glänzende Fotos von sich aus der Luft herab, was wir als freundliche Geste bewerten würden. Dabei vergaßen sie, dass diese Menschen aus dem Regenwald in ihrem Leben noch niemals etwas zweidimensionales gesehen hatten. +Sie hoben diese Fotografien vom Waldboden auf, versuchten hinter das Gesicht oder die Figur zu sehen, fanden nichts und schlussfolgerten, dass dies Visitenkarten des Teufels seien und töteten die fünf Missionare mit dem Speer. +Aber die Waorani töteten nicht nur Außenstehende mit dem Speer. +Sie durchbohrten sich gegenseitig. +54% der Todesfälle geschahen durch Durchbohrungen. +Wir verfolgten die Geneaologie acht Generationen zurück und fanden zwei Fälle eines natürlichen Todes und als wir die Menschen mit Nachdruck etwas darüber ausfragten, gaben Sie zu, dass einer der Leute so alt geworden war, dass er aufgrund seines Alters starb und wir töteten ihn trotzdem mit dem Speer. Aber gleichzeitig hatten sie eine klare Kenntnis des Waldes, die erstaunlich war. +Ihre Jäger konnten den Urin eines Tieres aus 40 Schritten Entfernung riechen und bestimmen, zu welcher Tierart dieser gehörte. +In den frühen 80iger Jahren bekam ich eine wirklich erstaunliche Aufgabe, als mich mein Professor in Harvard fragte, ob ich daran interessiert wäre, nach Haiti zu gehen und die geheimen Gesellschaften zu infiltrieren, die das Fundament der Stärke von Duvalier und Tonton Macoutes waren und das Gift, das dafür benutzt wurde, um Zombies zu machen, sicherzustellen. +Um dieser Sensation einen Sinn zu geben musste ich natürlich etwas über diesen bemerkenswerten Glauben des Vodoun wissen und Voodoo is kein Kult der schwarzen Magie. +Im Gegenteil, es handelt sich um eine komplexe metaphysische Weltsicht. +Es ist interessant. +Wenn ich Sie fragen würde, die großen Weltreligionen aufzuzählen, was würden Sie sagen? +Christentum, Islam, Buddhismus, Judaismus oder was auch immer. +Ein Kontinent wird immer ausgelassen, denn die Vermutung war, dass es in Schwarzafrika keinen religiösen Glauben gebe. Natürlich gab es einen und Voodoo ist einfach das Überbleibsel dieser sehr tiefgehenden religiösen Gedanken, die während der tragischen Diaspora der Sklavereizeit herüberkamen. +Aber was Voodoo so interessant macht, ist diese lebendige Beziehung zwischen den Lebenden und den Toten. +Die Lebenden gebären die Geister. +Die Geister können von unter dem Großen Wasser heraufbeschwört werden, antworten auf den Rhythmus des Tanzes, um die Seele des Lebenden vorübergehend zu verdrängen, so dass der Akolyth für einen kurzen glänzenden Moment zum Gott wird. +Deshab sagen die Voodooisten gerne, "Ihr Weißen geht in die Kirche und sprecht über Gott. +Wir tanzen im Tempel und werden zu Gott." +Und weil du besessen bist, wirst du von dem Geist eingenommen. Wie kann dir Schaden zugefügt werden? +Sehen Sie diese erstaunlichen Demonstrationen: Voodoo-Akolythen in einem Trancezustand, die glühende Kohle ohne Verbrennung anfassend, eine erstaunliche Veranschaulichung der Fähigkeit des Geistes den Körper so zu beeinflussen, dass dieser es aushält, wenn er in einen Zustand der extremen Erregung versetzt wird. +Nun, von allen Menschen, die ich getroffen habe, waren die Kogi aus der Sierra Nevada de Santa Marta in Nordkolumbien, die Außergewöhnlichsten. +Nachkommen der alten tyrannischen Zivilisation, die die karibische Küstenebene von Kolumbien bevölkerten und in Folge der Eroberung zog sich dieses Volk in ein isoliertes vulkanisches Massiv zurück, das über der karibischen Küstenebene aufsteigt. +In einem blutbefleckten Kontinent, waren diese Menschen die einzigen, die nie von den Spaniern erobert wurden. +Bis zum heutigen Tag, werden sie von einer rituellen Priesterschaft regiert. Die Ausbildung zur Priesterschaft ist jedoch sehr außergewöhnlich. +Die jungen Akolythen werden im Alter von drei und vier Jahren von ihren Familien getrennt und in einer schattenhaften Welt der Finsternis, in Steinhütten am Fuße der Gletscher für 18 Jahre abgeschottet. Zwei Zeiträume von jeweils neun Jahren, absichtlich gewählt, um die neun Monate der Schwangerschaft nachzuahmen, die sie im Schoß ihrer leiblichen Mutter verbrachten, verbringen sie nun metamorphorisch im Schoß der großen Mutter. +Und während dieser ganzen Zeit, werden Sie kulturell in die Werte ihrer Gesellschaft eingeführt. Werte, die die Behauptung aufrechterhalten, dass ihre Gebete und nur ihre Gebete, die kosmische -- oder wir könnten sagen das ökologische -- Gleichgewicht aufrechterhalten. +Am Ende dieser erstaunlichen Initiation werden sie eines Tages plötzlich nach draußen genommen und zum ersten Mal in ihrem Leben, im Alter von 18 Jahren, sehen sie einen Sonnenaufgang. Und in diesem kristallklaren Moment des Bewusstseins des ersten Lichts, wenn die Sonne beginnt auf die Hänge der erstaunlich schönen Landschaft zu strahlen, wird plötzlich alles, was sie im Abstrakten gelernt haben in erstaunlicher Pracht bestätigt. Und der Priester tritt zurück +und sagt, "Seht ihr? Es ist wirklich, wie ich euch erzählt habe. +Es ist so wunderbar. Ihr müsst es beschützen." +Sie nennen sich die älteren Brüder und sagen, dass wir, die wir die jüngeren Brüder sind, für die Zerstörung der Welt verantwortlich sind. +Nun diese Ebene der Intuition wird sehr wichtig. +Immer wenn wir an Eingeborene und Landschaft denken, beschwören wir entweder Rousseau und das alte Gerücht des noblen Wilden herauf, welches in seiner Vereinfachung ein rassistischer Gedanke ist oder andererseits Thoreau und sagen, diese Menschen sind mehr mit der Natur verbunden, als wir. +Also, Eingeborene sind weder sentimental, noch werden sie von der Nostalgie geschwächt. +Es bleibt nicht viel Platz dafür in den malariaverseuchten Sümpfen von Asmat oder den kalten Winden von Tibet, sie haben jedoch trotzdem, durch Zeit und Ritual einen geheimnisvollen Nimbus der Erde geformt, der nicht auf der Idee beruht, ihr bewusst nahe zu sein, sondern auf einer weit subtileren Intuition, der Idee, dass die Erde an sich nur existieren kann, weil sie in das menschliche Bewusstsein hineingeatmet wird. +Nun, was bedeutet das? +Es bedeutet, dass ein kleines Kind aus den Anden, das in dem Glauben aufwächst, dass der Berg ein Apu-Geist ist, der sein oder ihr Schicksal bestimmen, wird ein ganz anderer Mensch werden, und eine andere Beziehung zu dieser Ressource oder diesem Ort haben, als ein kleines Kind aus Montana, das in dem Glauben aufwächst, dass ein Berg ein Haufen Steine ist, der abgetragen werden kann. +Ob er ein Aufenthaltsort eines Geistes oder ein Haufen Erz ist, ist irrelevant. +Das interessante ist die Metapher, welche die Beziehung zwischen dem Individuum und der Natur definiert. +Ich wuchs in den Wäldern von Britisch Kolumbien auf und glaubte, dass diese Wälder dazu da sind, gerodet zu werden. +Das machte mich zu einem anderen Menschen als meine Freunde unter den Kwakiutl, die glauben, dass diese Wälder der Aufenthaltsort von Hukuk und dem gebogenen Himmelsschnabel und den kannibalischen Geister sind, die am Nordende der Welt wohnen, Geister, die sie an ihrer Hamatsa-Initiation beteiligen würden. +Nun, wenn man beginnt, die Idee zu betrachten, dass diese Kulturen verschiedene Realitäten kreieren können, kann man einige ihrer außergewöhnlichen Entdeckungen verstehen. Z.B. diese Pflanze hier. +Es ist ein Foto, das ich erst letzten April im Nordwesten des Amazonas aufnahm. +Dies ist Ayahuasca, von der viele von Ihnen gehört haben, das stärkste psychoaktive Präparat aus dem Repertoire des Schamanen. +Was Ayahuasca so faszinierend macht, ist nicht nur das pharmakologische Potential dieses Präparats, sondern dessen Verarbeitung. Es wird wirklich aus zwei verschiedenen Quellen hergestellt. Auf der einen Seite, gibt es diese hölzerne Liane, die eine Reihe von Betakarbolinen, Harmin, Harmolin, leicht halluzinogen, birgt. Diese Kletterpflanze allein einzunehmen ist ungefähr so als ob sich ein blauer trüber Rauch auf ihr Bewusstsein legt, es wird jedoch mit den Blättern eines Strauchs aus der Familie der Kaffeepflanzen +mit dem Namen Psychotria viridis vermischt. +Diese Pflanze enthält einige sehr starke Tryptamine die dem Serotonin, Dimethyltryptamin-5 und Methoxydimethyltryptamin sehr ähnlich sind. +Falls Sie schon einmal die Yanomami gesehen haben, wie sie dieses Zeug schnupfen, diese Substanz, die sie aus verschiedenen Arten herstellen enthält ebenfalls Methoxydimethyltryptamin. +Dieses Puder zu schnupfen ist ungefähr so wie aus einem Gewehrlauf beschossen zu werden, gesäumt von barocken Gemälden und der Landung auf einem Meer von Elektrizität. Es wird keine Verzerrung der Realität erzeugt, sondern die Auflösung der Realität. +Ich habe sogar mit meinem Professor, Richard Evan Shultes, der Mann, der die psychedelische Ärea mit der Entdeckung der magischen Pilze in Mexiko in den 30iger Jahren eingeleitet hat, darüber diskutiert. Ich behauptete, dass man diese Tryptamine nicht als halluzinogen einordnen konnte, da in dem Moment in dem man die Auswirkungen spürt, man nicht mehr da ist, um eine Halluzination zu erfahren. Aber die Sache mit Tryptaminen ist die, dass sie nicht oral eingenommen werden können, +da sie durch ein im menschlichen Darm natürlich vorkommendes Enzym mit Namen Monoamin-Oxidase, denaturiert werden. +Sie können nur in Verbindung mit einigen anderen Chemikalien oral eingenommen werden, die die MAO denaturieren. +Nun das Faszinierende ist, dass die Betakarboline, die in der Liane enthalten sind, MAO-Inhibitoren von genau der Art sind, die notwendig ist, um die Tryptamine zu potenzieren. Fragen Sie sich also selbst. +Wie können diese Menschen aus einer Flora von 80.000 Arten adstringierender Pflanzen diese zwei morphologisch nicht verwandten Pflanzen finden, die, wenn auf diese Weise kombiniert, eine Art von biochemischer Version schaffen, so dass das Ganze größer als die Summe seiner Teile ist? +Wir verwenden diesen großartigen Euphemismus, Versuch und Fehler, was sich als bedeutungslos herausstellt. +Aber fragt man die Indianer sagen sie: "Die Pflanze spricht zu uns." +Also, was bedeutet das? +Dieser Stamm, die Cofan, haben 17 Varianten an Ayahuasca, die sie alle bei großer Entfernung im Wald erkennen, die für unsere Augen als eine Art erscheinen. +Und dann fragt man sie, wie sie ihre Taxonomie begründen und sie sagen: "Ich dachte du verstehst etwas von Pflanzen. +Ich meine, weißt du überhaupt nichts?" Und ich sagte: "Nein." +Also, es stellt sich heraus, dass man jede der 17 Varianten bei Vollmond mitnimmt und sie singen zu einem in einer verschiedenen Tonlage. +Nun, das bringt Ihnen keinen Doktortitel in Harvard, aber es ist viel interessanter als Stamina zu zählen. Nun, das Problem- das Problem ist, dass selbst diejenigen unter uns, die Sympathie für die schwierige Lage der Eingeborenen haben, sie als orginiell und farbenfroh ansehen, sie jedoch irgendwie auf die Vergangenheit beschränken, während die reale Welt, d.h. unsere Welt, fortschreitet. +Also, Tatsache ist, dass man sich an das 20. Jahrhundert, in 300 Jahren nicht für seine Kriege oder technischen Innovationen erinnern wird, sondern vielmehr als an eine Ära, in der wir zugegen waren und die massive Zerstörung der biologischen und kulturellen Vielfalt auf der Erde entweder aktiv unterstützten oder passiv akzeptierten. Also das Problem ist nicht die Veränderung. +Alle Kulturen haben sich immer wieder an dem Tanz mit neuen Lebenmöglichkeiten beteiligt. +Und das Problem ist nicht die Technologie an sich. +Die Sioux-Indianer hörten nicht weniger auf Sioux zu sein, als sie Bogen und Pfeil aufgaben, als die Amerikaner aufhörten Amerikaner zu sein, als sie Pferd und Pferdewagen aufgaben. +Nicht Veränderung und Technologie bedrohen die Integrität der Ethnosphäre. Es ist Macht. Das hässliche Gesicht der Herrschaft. +Und wo auch immer man sich in der Welt umsieht, man wird entdecken, dass diese Kulturen nicht dem Untergang geweiht sind. Dies sind dynamisch lebende Völker, deren Existenz durch erkennbare Kräfte verdrängt wird die über ihre Kapazität der Anpassung hinausgehen. Ob es sich dabei um die ungeheuerliche Abholzung im Heimatland der Penan handelt, einem Nomadenvolk aus Südostasien, von Sarawak, einem Volk, das vor einer Generation frei in dem Wald lebte, +und jetzt zu Knechtschaft und Prostitution am Flussufer erniedrigt wurde, von wo sie sehen können, dass selbst der Fluss mit dem Schlamm verschmutzt wird, der fast halb Borneo in das Südchinesische Meer wegzuschwemmen scheint. Von wo die japanischen Frachter am Horizont zu sehen sind, die bereit sind, ihre Schiffsräume mit rohen Baumstämmen zu füllen, die sie dem Wald entrissen haben. Oder wie im Fall der Yanomami, +wo es Krankheitsträger sind, die während des Goldrauschs eingeschleppt wurden. +Oder wenn wir in die Berge von Tibet gehen, wo ich neuerlich viel forsche, wird man das hässliche Gesicht der politischen Dominanz sehen. +Wissen Sie, der Genozid, das phyische Aussterben von Menschen wird allgemein verurteilt, aber der Ethnozid, die Zerstörung der Lebensweise der Menschen, wird nicht nur nicht verurteilt, sondern allgemein und vielerorts als Teil einer Entwicklungsstrategie gefeiert. +Und Sie können das Leiden Tibets nicht verstehen, wenn Sie es nicht auf unterster Ebene erlebt haben. +Ich reiste einmal mit einem jungen Kollegen 6000 Meilen von Chengdu in Westchina überland durch Südost-Tibet nach Lhasa und erst als ich nach Lhasa kam sah ich das Gesicht hinter den Statistiken von denen man hört. 6000 heilige Monumente, die in Schutt und Asche verwandelt wurden. 1,2 Millionen Menschen, die während der Kulturrevolution von den Kadern ermordet wurden. +Der Vater dieses jungen Manns wurde als Anhänger des Panchen Lama identifiziert. +Das bedeutete, dass er während der chinesischen Invasion sofort umgebracht wurde. +Sein Onkel floh mit ihrer Heiligkeit in die Diaspora, die Leute nach Nepal brachte. +Seine Mutter wurde eingesperrt, als Bestrafung für -- für das Verbrechen wohlhabend zu sein. +Er wurde im Alter von zwei Jahren in das Gefängnis geschmuggelt, um sich unter ihrem Rockzipfel zu verstecken, da sie ohne ihn nicht leben konnte. +Die Schwester, die diese tapfere Tat beging, wurde in ein Erziehungslager gebracht. +Eines Tages trat sie aus Versehen auf ein Armband Maos und für diese Übertretung musste sie für sieben Jahre in ein schweres Arbeitslager. +Das Leiden Tibets kann unerträglich sein, aber der erlösende Geist der Menschen ist etwas unvergessliches. +Und am Ende stehen wir wirklich vor einer Wahl. Möchten wir in einer monochromatischen Welt der Monotonie oder in einer polychromatischen Welt der Vielfalt leben? +Margaret Mead, die große Anthropologin sagte bevor sie starb, dass es ihre größte Angst ist, dass während wir uns in Richtung einer faden, gestaltlosen, generischen Weltsicht bewegen, wir nicht nur die gesamte Bandbreite der menschlichen Vorstellungskraft auf eine eingeengte Denkweise reduziert sehen würden, sondern dass wir eines Tages aus einem Traum aufwachen, und vergessen haben, dass es jemals anderen Möglichkeiten gab. +Und es ist demütigend daran zu denken, dass unsere Gattung vielleicht seit 600.000 Jahren existiert. +Die neolithische Revolution, die uns die Landwirtschaft brachte, und uns in diesem Moment dem Kult des Saatkorns unterwarf, die Poesie des Schamanen durch die Prosa der Priesterschaft ersetzte und Hierarchie, Spezialisierung und Überschuss schuf -- fand vor lediglich 10.000 Jahren statt. +Die moderne industrielle Welt wie wir sie kennen ist kaum 300 Jahre alt. +Nun, diese oberflächliche Geschichte sagt mir nicht, dass wir alle Antworten auf die Herausforderungen haben, denen wir in den kommenden Jahrtausenden gegenüber stehen. +Wenn wir diese unzähligen Weltkulturen nach der Bedeutung des Menschseins fragen, antworten sie mit 10.000 verschiedenen Stimmen. +Und in diesem Lied werden wir die Möglichkeit wiederentdecken, das zu sein, was wir sind: Menschen mit vollem Bewusstsein, die sich der Wichtigkeit bewusst sind, dass allen Menschen und Gärten ein Raum gedeihen zu können zugesichert werden muss. Und es gibt großartige Momente des Optimismus. +Hier ist ein Foto, das ich am nördlichen Ende der Baffin-Inseln aufnahm, als ich mit Inuits auf die Narwhal-Jagd ging. Und dieser Mann, Olaya, erzählte mir eine wunderbare Geschichte seines Großvaters. +Die kanadische Regierung ist nicht immer sehr gut mit den Inuit umgegangen und während der 50iger Jahre im Zuge der Etablierung unserer Herrschaft, wurden sie gezwungen, in Siedlungen zu ziehen. +Der Großvater dieses alten Mannes weigerte sich. +Die Familie, die Angst um sein Leben hatte, nahm ihm alle Waffen und alle Werkzeuge ab. +Nun müssen Sie wissen, dass die Inuit keine Angst vor der Kälte haben. Sie nutzten sie zu ihrem Vorteil. +Die Gleitschienen ihrer Schlitten wurden ursprünglich aus Fisch, der in Karibu-Haut eingewickelt wurde, hergestellt. +Der Großvater des Mannes fürchtete sich nicht vor der arktischen Nacht oder dem wehenden Sturm. +Er schlüpfte nach draußen, ließ seine Hosen aus Seehundsfell herunter und defäkierte in seine Hand. Und als die Fäkalien zu frieren begannen, formte er sie in die Form eines Messers. +Er sprühte Speichel auf die Seiten des Fäkalien-Messers und als es vollständig gefroren war, erstach er einen Hund damit. +Er enthäutete den Hund und improvisierte ein Geschirr, nahm das Skelett des Hundes und improvisierte einen Schlitten, spannte einen anderen Hund an und entschwand über die Eisschollen mit dem Fäkalien-Messer am Gürtel. +So kann man aus nichts etwas machen. Und dies ist auf vielerlei Weisen ein Symbol für den Widerstand der Inuit und aller Eingeborenen auf der Welt. +Die kanadische Regierung gab den Inuit im April 1999 die vollständige Kontrolle über ein Gebiet zurück, das größer ist als Kalifornien und Texas zusammen. +Es ist unser neues Heimatland und heißt Nunavut. +Es ist ein unabhängiges Gebiet. Sie kontrollieren alle Mineralvorkommen. +Ein erstaunliches Beispiel, wie eine Nation, ein Staat, die Wiedergutmachung mit seinen Einwohnern suchen und erreichen kann. +Und letztendlich, glaube ich, ist es ziemlich offensichtlich, zumindest für diejenigen von uns, die zu diesen entfernten Zielen der Erde gereist sind, zu erkennen, dass sie überhaupt nicht entfernt sind. +Sie sind die Heimatländer von jemandem. +Sie repräsentieren Teile der menschlichen Vorstellungskraft, die in vergangene Zeiten zurückreichen. Und für alle von uns, werden die Träume dieser Kinder, wie die Träume unserer eigenen Kinder Teil der Geographie der Hoffnung. +Was wir bei National Geographic letztendlich versuchen, ist dass wir glauben, dass Politiker niemals etwas erreichen. +Wir glauben, dass Polemik -- wir glauben, dass Polemik nicht überzeugend ist, aber wir glauben, dass Geschichtenerzählen die Welt verändern kann und somit sind wir wahrscheinlich die beste Institution für Geschichtenerzählen in der Welt. Unsere Website erhält 35 Millionen Hits jeden Monat. +156 Nationen senden unseren Fernsehkanal. +Unsere Zeitschriften werden von Millionen gelesen. +Und wir unternehmen eine Reihe von Reisen in die Ethnosphäre, auf denen wir unser Publikum zu Orten von solch kulturellen Wundern mitnehmen, dass sie von dem Gesehenen geblendet werden. und hoffentlich, werden sie einer nach dem anderen die zentrale Offenbarung der Anthropologie annehmen: dass diese Welt es verdient hat, auf verschiedene Weisen zu existieren, dass wir eine Lebensmöglichkeit in einer wirklich multikulturellen pluralistischen Welt finden können, +bei der die Weisheit von allen Menschen zu unserem gemeinsamen Wohlbefinden beitragen kann. +Vielen Dank. + +Ich werde Ihnen einige Dinge aus meinem Buch erzählen die sich mit anderem decken, das Sie bereits gehört haben. Und versuche Verbindungen herzustellen, falls Ihnen diese nicht aufgefallen sind. +Ich möchte mit dem beginnen, was ich "offizielles Dogma" nenne. +Das offizielle Dogma von was? +Der offizielle Glaubenssatz von allen westlichen Industriegesellschaften. +Das offizielle Dogma lautet so: Wenn unser Ziel das Maximieren des Wohlergehens unserer Bürger ist, geht dies vor allem durch die Maximierung der Freiheit des Einzelnen. +Der Grund hierfür ist, dass Freiheit an und für sich gut, wertvoll, sinnvoll und wesentlich für das Menschsein ist. +Wenn Menschen Freiheit haben, dann handelt jeder von uns eigenständig, um die Dinge zu tun, die unser Gemeinwohl maximieren und niemand muss für uns entscheiden. +Der Weg Freiheit zu maximieren, ist Wahlmöglichkeiten zu maximieren. +Je mehr Wahlmöglichkeiten Menschen haben, desto mehr Freiheit. Und je mehr Freiheit sie haben, desto mehr Gemeinwohl haben sie. +Dies ist, denke ich, so tief in uns verwurzelt, dass es keinem in dem Sinn kommen würde, es zu hinterfragen. +Und es ist auch tief in unseren Leben verwurzelt. +Ich gebe Ihnen einige Beispiele, was uns moderner Fortschritt ermöglicht. +Dies ist mein Supermarkt. Kein großer. +Nur kurz etwas zu Salatdressings. +Es gibt 175 Dressings in meinem Supermarkt, wenn Sie die 10 verschiedenen nativen Olivenöle nicht mitzählen und 12 Balsamico-Essigsorten, die Sie kaufen könnten, um eine große Anzahl an eigenen Salat-Dessings herzustellen, in dem unwahrscheinlichen Fall, dass sie keins der 175 in dem Laden mögen. +So funktioniert also der Supermarkt. +Dann gehen Sie zu einem Elektronikladen, um eine Stereoanlage zusammenzustellen -- Lautsprecher, CD-Player, Kassetten-Rekorder, Radio, Verstärker. Und in diesem einen Elektronikgeschäft gibt es so viele Stereoanlagen. +Wir können 6,5 Millionen verschiedene Stereoanlagen zusammenstellen aus den Komponenten, die in diesem Geschäft angeboten werden. +Sie müssen zugeben, das ist eine große Auswahl. +In anderen Bereichen -- die Welt der Kommunikation. +Es gab eine Zeit, als ich ein Junge war, da bekam man jeden Telefondienst, den man wollte, solange er von Ma Bell kam. +Man mietete das Telefon und kaufte es nicht. +Als eine Folge davon war das Telefon nie kaputt. +Diese Tage sind vorbei. +Wir haben jetzt fast eine unendliche Auswahl an Telefonen, besonders in der Welt der Mobiltelefone. +Dies sind die Mobiltelefone der Zukunft. +Mein Favorit ist der in der Mitte -- MP3-Player-, Nasenhaar-Trimmer und Crème-Brûlée-Flambierer. +Und sollten Sie das bis jetzt noch nicht in Ihrem Geschäft gesehen haben, seien Sie sicher, dass Sie das bald werden. +Es bringt Menschen dazu, in die Geschäfte zu laufen und diese Frage zu stellen. +Kennen Sie die Antwort auf diese Frage? +Die Antwort ist "Nein." +Es ist unmöglich ein Handy zu kaufen, das nicht zu viel tut. +Für andere Lebensbereiche, die viel wichtiger als Einkaufen sind, dasselbe gilt für die Explosion an Auswahlmöglichkeiten. +Gesundheitswesen -- in den Vereinigten Staaten ist es nicht länger der Fall dass man zum Doktor geht und er einem sagt was zu tun ist. +Stattdessen geht man zum Doktor und der Doktor sagt einem: "Wir könnten A machen oder B machen. +A hat diese Vorteile und Risiken. +B hat diese Vorteile und Risiken. Was wollen Sie tun? +Und Sie sagen: "Doktor, was soll ich tun?" +Der Arzt sagt: "A hat diese Vorteile und Risiken und B jene Vorteile und Risiken. +Was wollen Sie tun?" +Und Sie sagen: "Wenn Sie ich wären, Doktor, was würden Sie tun?" +Und der Arzt sagt: "Aber ich bin nicht Sie." +Das Ergebnis nennen wir "Patientenautonomie". Das klingt wie eine gute Sache, aber es verschiebt die Last der Verantwortung für das Treffen von Entscheidungen von jemandem der etwas weiß, nämlich vom Arzt, zu jemandem der nichts weiß und höchstwahrscheinlich krank ist, und daher nicht in der besten Verfassung, um zu entscheiden -- nämlich der Patient. +Es gibt ein enormes Marketing für verschreibungspflichtige Medikamente für Leute wie Sie und mich, was, wenn man nachdenkt, keinen Sinn macht, weil wir Sie nicht kaufen können. +Warum umwerben Sie uns, wenn wir nicht kaufen können? +Weil sie erwarten, dass wir den Arzt am nächsten Morgen anrufen und um eine Änderung der Verschreibung bitten. +Etwas so Tiefgreifendes wie unsere Identität ist nun eine Frage der Wahl, wie diese Folie zeigen soll. +Wir erben keine Identität, wir erfinden sie. +Und wir erfinden uns so oft neu wie wir möchten. +D.h jeden Tag, wenn Sie morgens aufwachen, müssen Sie entscheiden, was für eine Art von Person Sie sein möchten. +In Bezug auf Ehe und Familie war einmal die Standardannahme, fast jeder hatte eine und man heiratete so schnell und bekam so schnell Kinder wie man konnte. +Die einzige wahre Wahl war "wen", nicht wann, und nicht was Sie danach taten. +Heutzutage ist alles einfach zu haben. +Ich unterrichte wunderbar intelligente Studenten, und ich gebe ihnen 20 % weniger Arbeit als früher. +Und das nicht, weil sie weniger schlau sind, oder weil sie weniger sorgfältig sind. +Sondern weil sie mit anderen Dingen beschäftigt sind; sie fragen sich selbst: "Soll ich heiraten oder nicht? Jetzt? +Oder später? Soll ich erst Kinder haben, oder erst Karriere machen?" +Die sind alles einnehmende Fragen. +Und sie werden diese Fragen beantworten, auch wenn sie ihre Aufgaben nicht machen und keine gute Note in meinem Kurs kriegen. +Und sie sollten das in der Tat tun. Das sind wichtige zu beantwortende Fragen. +Arbeit -- wir sind gesegnet, wie Carl verdeutlicht hat, mit der Technologie, die uns ermöglicht, jede Minute jeden Tages von jedem Platz auf dem Planeten zu arbeiten -- bis auf das Randolph Hotel. +Es gibt übrigens eine Ecke, von der ich keinem erzählen werde, an der das WLAN funktioniert. +Ich sag nichts, da ich's nutzen will. +Diese unglaubliche Freiheit der Wahl in Bezug auf Arbeit Entscheidungen zu treffen, wieder und wieder und wieder, ob wir arbeiten sollten oder nicht. +Wir können unseren Kindern beim Fußball spielen zuschauen, mit unserm Handy an der einen Hüfte und unserem Blackberry an anderen Hüfte, und unserem Laptop vermutlich auf unserem Schoß. +Und auch wenn sie alle abgeschaltet sind, jede Minute in der wir unserem Kind beim Verstümmeln eines Fußballspiels zusehen fragen wir uns auch: "Sollte ich diesen Anruf annehmen? +Die Email beantworten? Den Brief schreiben?" +Und auch wenn die Antwort auf die Frage "Nein," ist, wird es Ihre Erfahrung vom Fussballspiels Ihres Kindes prägen, sehr anders als es gewesen wäre. +Überall, wo wir hinsehen, große und kleine Dinge, materielle Dinge und Lebensstil, Leben ist eine Frage der Wahl. +Und die Welt in der wir lebten sah so aus. +Damit will ich sagen, es gab einige Wahlmöglichkeiten, aber nicht alles war eine Frage der Wahl. +Und die Welt in der wir jetzt leben sieht so aus. +Und die Frage ist, sind das gute oder schlechte Nachrichten? +Die Antwort ist "Ja". +Wir wissen alle was gut daran ist, also werde ich darüber was schlecht daran ist. +All diese Auswahlmöglichkeiten haben zwei Effekte, zwei negative Effekte auf Menschen. +Ein Effekt, paradoxer Weise, ist, dass er lähmt statt zu befreien. +Mit so vielen Optionen aus den man wählen kann, fällt es Menschen sehr schwer sich überhaupt zu entscheiden. +Ich werde Ihnen ein weiteres drastisches Beispiel dafür geben, eine Studie über Investitionen in freiwillige Altersvorsorge. +Eine Kollegin von mir hatte Zugriff auf Investitions-Akten von Vanguard, der gigantischen Fondgesellschaft von ungefähr einer Millionen Mitarbeitern und ca. 2000 unterschiedlichen Arbeitsplätzen. +Und was sie fand war pro 10 Investmentfonds die der Arbeitgeber anbot, nahm die Teilnahme um 2 Prozent ab. +Sie bieten 50 Investmentfonds an -- 10 Prozent weniger Mitarbeiter nehmen teil als wenn Sie nur 5 anbieten würde. Warum? +Weil es 50 Investmentfonds sind, die zur Auswahl stehen, ist es so schwer zu entscheiden welchen man wählen soll, dass Sie es auf morgen aufschieben. +Und dann morgen, und dann morgen, und morgen, und morgen, und morgen kommt natürlich nie. +Verstehen Sie, dass das nicht nur heißt, das Menschen Hundefutter essen müssen wenn Sie in den Ruhestand gehen, weil Sie nicht genug Geld zum Zurücklegen haben, es bedeutet auch, das Entscheidungen treffen so schwer ist, dass Sie große Investitionsangebote Ihrer Arbeitgeber verpassen. +Durch die nicht Teilnahme geben Sie bis zu 5000 US$ pro Jahr auf von dem Arbeitsgeber, der glücklich gewesen wäre Ihren Beitrag zu vermehren. +Lähmung ist eine Folge von zu vielen Wahlmöglichkeiten. +Und ich denke es sorgt dafür, dass die Welt so aussieht. Sie wollen die Entscheidung wirklich richtig treffen, wenn es für alle Ewigkeit ist, richtig? +Sie wollen nicht den falschen Investment Fond wählen, oder gar das falsche Salatdressing. +Also das ist der eine Effekt. Der andere Effekt ist, dass selbst wenn wir die Lähmung überwinden und eine Entscheidung treffen, enden wir weniger zufrieden mit dem Ergebnis der Auswahl, als, wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten uns zwischen weniger Möglichkeiten zu entscheiden. +Und es gibt mehrere Gründe für dies. +Einer von ihnen ist bedingt durch die große Auswahl unterschiedlicher Salatdressings, wenn Sie eines kaufen, und es ist nicht perfekt -- und, welches Salatdressing ist schon perfekt? Es ist einfach sich vorzustellen, dass Sie eine andere Entscheidung hätten treffen können die besser gewesen wäre. Und was passiert ist diese bildlich vorgestellte Alternative führt dazu, dass Sie die Entscheidung bereuen, und dieses Bereuen wirkt negativ auf die Zufriedenheit, die Sie von Ihrer gemachten Entscheidung hatten, +auch, wenn es eine gute Entscheidung war. +Je mehr Möglichkeiten es gibt, desto einfacher ist es überhaupt nichts zu bereuen das ist enttäuschend für die Wahl die Sie treffen. +Zweitens, was Ökonomen Oppertunitätskosten nennen. +Dan Gilbert hat einen großen Punkt heute morgen gemacht indem er erzählte wie sehr die Art in der wir Dinge bewerten, davon abhängt zu was wir es vergleichen. +Gut, wenn es sehr viele Alternativen zu bedenken gibt, ist es einfach sich attraktive Eigenschaften vorzustellen von Alternativen, die Sie ausschließen, das macht Sie weniger zufrieden mit den Alternativen, die Sie gewählt haben. +Hier ist ein Beispiel. Für die von Ihnen, die keine New Yorker sind, entschuldige ich mich. +Aber hier ist, was Sie hätten denken sollen. +Hier ist ein Paar auf den Hamptons. +Sehr teure Immobilien. +Wunderschöner Strand. Toller Tag. Sie haben es alles für sich selbst. +Was könnte besser sein? "Verdammt" +der Mann denkt, "Es ist August. Jeder in meiner Manhattener Nachbarschaft ist weg. +Ich könnte direkt vor meinem Haus parken." +Und er verbringt 2 Wochen von dem Gedanken verfolgt das er die Möglichkeit verpasst hat, Tag über Tag, einen tollen Parkplatz zu haben. +Oppertunitätskosten senken die Zufriedenheit, die wir durch unsere Auswahl erhalten, auch, wenn das was wir ausgesucht haben fantastisch ist. +Und je mehr Möglichkeiten es zur Auswahl gibt, desto mehr attraktive Eigenschaften dieser Auswahl werden in den Oppertunitätskosten berücksichtigt. +Hier ist ein weiteres Beispiel. +Nun, dieser Cartoon macht einige Aussagen. +Er macht eine Aussage darüber im jetzt zu leben und vielleicht auch darüber Dinge langsam zu tun. +Aber ein wichtiger Punkt, den er macht ist: Immer wen Sie sich für eine Sache entscheiden, entscheiden Sie sich andere Dinge nicht zu tun. Und diese anderen Dinge mögen viele attraktive Eigenschaften haben, und es wird, was Sie tun werden weniger anziehend machen. +Drittens: Eskalation der Erwartungen. +Dies hat mich getroffen, als ich meine Jeans austauschen wollte. +Ich trage Jeans, fast die ganze zeit. +Und es gab eine Zeit in der es nur Jeans einer Art gab, und Sie haben Sie gekauft, und Sie haben schlecht gepasst, Sie waren unglaublich unkomfortabel und wenn Sie sie lange genug getragen und oft genug gewaschen hatten, haben Sie angefangen sich "OK" anzufühlen. +Also ging um neue Jeans zu kaufen nach vielen Jahren des Tragens der Alten, und ich sagte, "Ich hätte gerne ein paar Jeans, hier ist meine Größe." +Und der Verkäufer sagte, "Wollen Sie schlanke, leicht anliegende oder weite? +Wollen Sie Knöpfe oder Reißverschluss? Stein oder Säure gewaschen? +Wollen Sie Jeans mit löchern? +Möchten Sie unten weit geschnitten, kegelig, blah blah blah ..." und so weiter erzählte er. +Mein Kiefer war unten und nachdem ich mich erholte sagte ich, "I hätte gerne die Art, die früher die einzige Art war." +Er hatte keine Ahnung was das war, also verbrachte ich eine Stunde damit alle diese verdammten Jeans anzuprobieren, und verlies das Geschäft -- und ich sage die Wahrheit -- mit den best passenden Jeans, die ich je hatte. +Ich hatte es besser. All diese Auswahl ermöglichte es mir es besser zu haben. +Aber ich fühlte mich schlechter. +Warum? Ich schrieb ein ganzes Buch um zu versuchen es mir selbst zu erklären. +Der Grund dafür, dass ich mich schlechter fühlte war, mit all diesen verfügbaren Möglichkeiten, meine Erwartungen dafür, was für ein gutes Paar Jeans ausmacht, gingen hoch. +Ich hatte sehr niedrige Erwartungen. Ich hatte keine konkreten Erwartungen, als es sie nur in einer Art gab. +Als Sie in 100 Arten kamen, verdammt, eine von ihnen hätte perfekt sein sollen, +Und was ich bekam war gut, aber es war nicht perfekt. +Und so verglich ich was ich bekommen hatte zu dem was ich erwartete, und was ich hatte war enttäuschend in Vergleich zu dem was ich erwartete. +Das Hinzufügen von Möglichkeiten in das Leben der Menschen erhöht zwangsläufig die Erwartungen die Menschen haben darüber wie gut diese Möglichkeiten sein werden. +Und dies führt zu weniger Zufriedenheit mit den Ergebnissen, auch wenn die Ergebnisse gut sind. +Niemand in der Welt des Marketings weiß dies. +Weil, wenn Sie es würden, wüssten Sie alle nicht worum es hier geht. +Die Wahrheit ist mehr wie das hier. +Der Grund ist, das früher alles besser war als alles schlechter war, als alles schlechter war, war es für die Menschen möglich Erfahrungen zu machen die eine angenehme Überraschung waren. +Heutzutage, in der Welt in der wir leben -- wir wohlhabenden, industrialisierten Bürger, mit Perfektion als Erwartung -- das Beste für das man je hoffen kann ist das Dinge so gut sind wie man es von ihnen erwartet. +Sie werden nie angenehm überrascht. weil Ihre Erwartungen, meine Erwartungen, haushoch sind. +Das Geheimnis zur Glücklichkeit -- das ist wofür Sie alle gekommen sind -- das Geheimnis zur Glücklichkeit sind niedrige Erwartungen. +Ich möchte sagen -- ein kurzer autobiographischer Moment -- das ich mit einer Frau verheiratet bin, und sie ist wirklich sehr wunderbar. +I hätte es nicht besser machen können. Ich habe mich nicht niedergelassen. +Aber niederlassen ist nicht immer so eine schlechte Sache. +Letztendlich, eine Folge des Kaufens einer schlecht sitzenden Jeans wenn es nur eine Art zu kaufen gibt ist, dass wenn Sie unzufrieden sind, und Sie sich fragen warum, wer verantwortlich ist, die Antwort klar ist. +Die Welt ist verantwortlich. Was hätten Sie tun können? +Wenn hunderte von verschiedenen Arten von Jeans verfügbar sind, und Sie kaufen eine die enttäuschend ist, und Sie fragen warum, wer ist verantwortlich? +Ist es ebenso klar, dass die Antwort auf die Frage ist: Sie. +Sie hätten es besser tun können. +Mit 100 unterschiedlichen Arten von Jeans im Schaufenster, gibt es keine Entschuldigung für Fehler. +Und so, wenn Menschen Entscheidungen treffen, und auch wenn die Ergebnisse der Entscheidungen gut sind, fühlen Sie sich enttäuscht darüber, Sie beschuldigen sich selbst. +Klinische Depressionen explodierten in der industriellen Welt in der letzten Generation. +Ich glaube ein signifikanter -- nicht der einzige, aber ein Signifikanter Beiträger zu dieser Explosion der Depression, und auch Selbstmord, ist, dass Menschen Erfahren haben die enttäuschend sind weil Ihre Standards so hoch sind. Und dann, wenn Sie sich diese Erfahrungen selbst erklären müssen, denken sie es wäre ihre schuld. +Und so ist das Bilanzergebnis, dass es uns generell besser geht, objektiv, und wir uns schlechter fühlen. +Also lassen Sie mich Sie erinnern. +Dies ist das offizielle Dogma, das eine das wir alle für richtig halten, komplett falsch ist. Es ist nicht wahr. +Es gibt keine Frage, das etwas Auswahl besser ist als keine, aber es folgt nicht, das mehr Auswahl besser ist als etwas Auswahl. +Es gibt eine magische Menge. Ich weiß nicht was es ist. +Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir diesen Punkt lange verpasst haben an dem Auswahl unser Gemeinwohl verbessert. +Jetzt, als eine Grundsatz Frage -- Ich bin fast fertig -- als eine Grundsatz Frage, die Sache über die nachzudenken ist. Das was all diese Auswahl ermöglicht in den industrialisierten Gesellschaften, ist der Material Reichtum. +Es gibt viele Plätze in der Welt, und wir haben von vielen von ihnen gehört, deren Problem nicht die zu große Auswahl ist. +Ihr Problem ist, dass Sie zu wenig haben. +Also die Dinge über die ich rede sind ein sonderbares Problem der modernen, reichen, westlichen Gesellschaften. +Und was ist so frustrierend und ärgerlich ist: Steve Levitt hat Ihnen gestern erzählt, dass diese teuren und schwer zu befestigenden Kindersitze nicht helfen. +Das ist eine Geldverschwendung. +Ich erzähle Ihnen, dass diese teuren, komplizierten Entscheidungen -- es ist nicht nur so, dass sie nicht helfen. +Sie tun sogar weh. +Sie sorgen dafür, dass wir schlechter da stehen. +Wenn einiges, was den Menschen in unserer Gesellschaft, Entscheidungen ermöglicht in Gesellschaften verschoben würde, in denen Menschen zu wenig Auswahl haben, verbessert sich nicht nur das Leben der Menschen, sondern unseres würde auch verbessert. Ökonomen nennen dies eine Pareto-verbesserungs Bewerbung. +Einkommensumverteilung wird dafür sorgen, dass es allen besser geht -- nicht nur den armen -- weil all diese große Auswahl uns plagt. +Abschließend, lesen Sie bitte diesen Cartoon, und, eine hochentwickelte Person, sagt, "Ah! Was weiß dieser Fisch? +Sie wissen es nichts möglich in diesem Goldfischglas." +Verarmten Phantasie, eine kurzsichtige Sicht der Welt -- und dass ist die Art wie ich es zuerst gelesen habe. +Je mehr ich aber darüber nachdachte, desto mehr kam ich zu der Ansicht, das der Fisch etwas weiß. +Denn die Wahrheit ist, dass wenn Sie das Goldfischglas zerbrechen, so dass alles möglich ist, haben Sie keine Freiheit. Sie haben Lähmung. +Wenn Sie das Goldfischglas zerbrechen, so dass alles möglich ist, senken Sie die Zufriedenheit. +Sie steigern die Lähmung und senken die Zufriedenheit. +Jeder braucht ein Goldfischglas. +Dies ist sicherlich zu begrenzt -- möglicherweise auch für den Fisch, aber definitiv für uns. +Aber das Fehlen eines metaphorischen Goldfischglases ist ein Rezept für Elend, und, ich vermute, Katastrophe. +Vielen Dank. + +Vor einigen Jahren, hier bei TED, stellte Peter Skillman einen Design-Wettbewerb namens "Die Marshmallow-Herausforderung" vor. +Die Idee ist ziemlich einfach. Vierer-teams müssen die größtmögliche freistehende Struktur mit 20 Spaghetti, ca. 1m Klebeband, ca. 1m Faden und einem Marshmallow bauen. +Der Marshmallow muss oben drauf sein. +Und, obwohl es wirklich einfach scheint, ist es tatsächlich richtig schwer, weil es Leute drängt sehr schnell zusammenzuarbeiten. +Und so dachte ich, dass dies eine interessante Idee ist und ich habe es in einen Design-Workshop verwandelt. +Es war ein riesiger Erfolg. +Seitdem habe ich ungefähr 70 Workshops weltweit durchgeführt, mit Studenten, Entwicklern und Architekten, sogar mit CTOs der Fortune-50-Unternehmen und da ist etwas an dieser Aufgabe, was tiefe Eindrücke in die Natur der Zusammenarbeit ermöglicht und ich möchte einige davon mit Ihnen teilen. +Normalerweise starten die meisten Leute sich selbst bezüglich der Aufgabe zu orientieren. +Sie reden darüber, sie überlegen, wie es aussehen wird, sie rangeln um Macht, +dann investieren Sie ein wenig Zeit in Planung und Organisation. Sie skizzieren und legen Spaghetti aus. +Sie investieren einen Großteil ihrer Zeit in den Zusammenbau ständig wachsender Strukturen +und schließlich, kurz bevor sie keine Zeit mehr haben, nimmt jemand den Marshmallow und sie setzen ihn behutsam auf die Spitze, treten einen Schritt zurück und "Ta-da"! bewundern sie ihre Arbeit. +Was aber dann, fast immer, passiert ist, dass das "ta-da" zu einem "uh-oh" wird, weil das Gewicht des Marshmallows bewirkt, dass die ganze Sache sich verbiegt und einstürzt. +Es gibt eine Reihe von Leuten, die viel mehr "uh-oh"-Momente haben als andere, und unter den Schlechtesten sind frische BWL-Absolventen. +Sie lügen, sie schummeln, sie sind verwirrt und produzieren wirklich dürftige Gebilde. +Und natürlich gibt es auch Teams die viel mehr "ta-da"-Gebilde haben und unter den Besten sind frische Absolventen des Kindergartens. +Und das ist ziemlich erstaunlich. +Wie uns Peter erzählte produzieren sie nicht nur die höchsten Türme, sondern auch die interessantesten Strukturen von allen. +Was sie vielleicht fragen werden ist: Wie kommt das? Warum? Was ist mit denen? +Und Peter erzählt: "Keines der Kinder investiert Zeit darin Chef der Spaghetti GmbH zu sein". +Sie investieren keine Zeit in Machtkämpfe. +Es gibt aber noch einen weiteren Grund. +Und zwar, dass BWL-Studenten trainiert wurden, den einen richtigen Plan zu finden, ok! +Und ihn dann zu realisieren. +Was dann passiert, wenn sie den Marshmallow auf die Spitze packen, sie haben keine Zeit mehr und was passiert? +Es ist eine Krise. +Klingt vertraut, was? +Was Kindergartenkinder anders machen ist, dass sie mit dem Marshmallow beginnen und Prototypen bauen, erfolgreiche Prototypen, immer mit dem Marshmallow an der Spitze, so dass sie mehrfach die Möglichkeit haben baufällige Prototypen zu reparieren. +Konstrukteure erkennen diese Art der Zusammenarbeit als Kern eines iterativen Vorgangs. +Und mit jedem Versuch bekommen die Kinder unmittelbar Feedback was funktioniert und was nicht. +So ist die Leistung, mit Prototypen zu arbeiten, wesentlich - aber sehen wir einmal, wie verschieden Teams agieren. +Der Durchschnitt für die meisten liegt bei ca. 50cm, BWL-Studenten schaffen die Hälfte davon, Anwälte etwas mehr, aber nicht viel, Kindergartenkinder sind besser als die Erwachsenen. +Wer ist am erfolgreichsten? +Architekten und Ingenieure, zum Glück. +1m ist das Höchste, was ich gesehen habe. +Und warum? Weil sie Dreiecke verstehen und sich-selbst-verstärkende geometrische Muster sind der Schlüssel um stabile Strukturen zu bauen. +CEOs liegen etwas über Durchschnitt. Aber hier wird es interessant. +Setzt man ein Exekutive Administrator auf dem Team, werden sie signifikant besser. +Es ist unglaublich. Sie sehen sich um und erkennen "Dieses Team wird gewinnen." +Sie können das vorhersagen. Warum geht das? +Weil sie spezielle Fähigkeiten der Prozessbegleitung haben. +Sie leiten den Prozess, sie verstehen ihn. +Und jenes Team, das regelt und auf die Arbeit achtet wird die Leistung des Teams signifikant verbessern. +Spezialisierte Fähigkeiten und Prozessfähigkeiten und deren Kombination führen zu Erfolg. +Wenn Sie 10 Teams haben, die typisch vorgehen, bekommen Sie ca. 6, die stabile Strukturen haben. +Ich versuchte nun etwas spannendes. +Ich dachte, bringen wir den Pokereinsatz gleich. +Also bot ich einen 10000 $ Preis an Software für die Gewinner. +Was glauben Sie passierte mit diesen Design-Studenten? +Was war das Ergebnis? +Das hier passierte. Nicht ein Team hatte eine stabile Struktur. +Falls irgendwer eine 2,5cm hohe Konstruktion gebaut hätte, hätte er den Preis nach Hause getragen. +Ist es also nicht interessant, dass hohe Wetteinsätze einen starken Effekt haben? +Wir wiederholten diese Übung mit denselben Studenten. +Was glauben Sie passierte nun? +Nun verstanden Sie den Vorteil des "Prototyping". +So wurde aus demselben, schlechten Team eines unter den besten. +Sie produzierten die höchste Konstruktion in der geringsten Zeit. +Es gibt somit tief-greifende Lektionen für uns, über die Natur von Antrieb und Erfolg. +Sie mögen fragen: Warum würde jemand tatsächlich Zeit investieren eine Marshmallow-Challenge zu kreieren? +Der Grund ist, ich helfe digitale Werkzeuge und Prozesse erstellen, um Teams zu helfen, Autos, Videospiele und "Visual Effects" zu erstellen. +Und was die Marshmallow-Challenge tut ist, sie hilft ihnen versteckte Annahmen zu identifizieren. +Denn offen gesagt, jedes Projekt hat seinen eigenen Marshmallow. +Die Herausforderung bietet eine gemeinsame Erfahrung, eine gemeinsame Sprache bzw. Grundhaltung, den richtigen Prototyp zu bauen. +Und dies ist der Wert dieser Erfahrung, dieser so einfache Übung. +Und jene von Ihnen, die es interessiert, können marshmallowchallenge.com besuchen. +Es ist ein Blog, wo man sieht, wie man die Marshmallows baut. +Es gibt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dort. +Sie finden verrückte Beispiele aus aller Welt, wie Leute das System optimieren und raffinieren. +Es gibt ebenfalls Weltrekorde. +Und die basale Lektion, glaube ich ist, das Konstruktion tatsächlich ein verbindender Sport ist. +Es verlangt, dass wir alle unsere Sinne auf die Aufgabe richten und, dass wir unser Denken optimal verwenden, wie unsere Gefühle und unser Tun, in der Herausforderung, die vor uns liegt. +Und manchmal ist ein kleiner Prototyp dieser Erfahrung alles, was es braucht, uns von einem "uh-oh"- zu einem "ta-da"-Moment zu bringen. +Und das kann einen großen Unterschied machen. +Vielen Dank. + +Tun wir so als hätten wir hier eine Maschine, +eine große Maschine, eine coole, TED-artige Maschine, und das ist eine Zeitmaschine. +Und jeder in diesem Raum muss hinein. +Und Sie können in die Vergangenheit gehen, Sie können in die Zukunft gehen; Sie können nicht im Hier und Jetzt bleiben, +Und ich frage mich, was Sie wählen würden, weil ich meinen Freunden in letzter Zeit häufig diese Frage gestellt habe, und sie wollten alle in die Vergangenheit gehen. +Ich weiß nicht. Sie wollten in die Zeit zurück, bevor es Autos gab oder Twitter oder "Amerika sucht den Superstar". +Ich weiß nicht. +Ich bin überzeugt, dass man irgendwie zur Nostalgie, zu Wunschdenken hingezogen ist. +Und das verstehe ich. +Ich bin nicht Teil dieser Gruppe, muss ich sagen. +Ich will nicht in die Vergangenheit, und das nicht, weil ich ein Abenteurer bin - +es liegt daran, dass Möglichkeiten auf diesem Planeten nicht zurück gehen, sie gehen vorwärts. +Ich will also in diese Maschine, und ich will in die Zukunft gehen. +Dies ist die großartigste Zeit, die es je auf diesem Planeten gab, egal, welchen Maßstab Sie anlegen: Gesundheit, Reichtum, Mobilität, Gelegenheiten, sinkende Krankheitsraten. +Es gab nie zuvor eine Zeit wie diese. +Meine Ur-Großeltern starben alle als sie 60 waren. +Meine Großeltern drängten diese Zahl auf 70. +Meine Eltern sind der 80 auf den Fersen. +Da sollte also besser eine neun am Anfang meiner Todeszahl stehen. +Aber es geht nicht mal um Leute wie uns, denn dies ist eine größere Sache als das. +Ein Kind, das heute in Neu-Delhi geboren wird kann erwarten, so lange zu leben wie der reichste Mann auf der Welt vor 100 Jahren. +Denken Sie darüber nach. Das ist eine unglaubliche Tatsache. +Und warum ist das so? +Die Pocken. Die Pocken haben Milliarden Leute auf diesem Planeten getötet. +Sie haben die Demografie der Erde auf eine Weise neu geformt, wie es kein Krieg je geschafft hat. +Sie sind weg. Sie sind verschwunden. +Wir haben sie bezwungen. Puff. +In der reichen Welt existieren Krankheiten, die Millionen von uns vor nur einer Generation noch bedroht haben, kaum noch. +Diphterie, Röteln, Kinderlähmung... +weiß überhaupt noch jemand, was das ist? +Impfstoffe, moderne Medizin, unsere Fähigkeit, Milliarden Menschen zu ernähren, das sind Erfolge der wissenschaftlichen Methode. +Und aus meiner Sicht ist die wissenschaftliche Methode, Sachen auszuprobieren, schauen, ob es funktioniert, es ändern, wenn es das nicht tut, eine der großartigsten Errungenschaften der Menschheit. +Das ist also die gute Nachricht. +Leider ist das schon die ganze gute Nachricht, denn es gibt ein paar andere Probleme, und sie wurden häufig erwähnt, +und eins davon ist, dass trotz all unserer Errungenschaften eine Milliarde Menschen auf dieser Welt jeden Tag hungrig zu Bett gehen. +Diese Zahl steigt, und sie steigt sehr schnell, und das ist beschämend. +Und nicht nur das, wir haben unsere Vorstellungskraft dazu genutzt, diese Welt gründlich zu verwüsten. +Trinkwasser, urbares Land, Regenwälder, Öl, Gas: Sie verschwinden, und zwar bald, und falls wir uns nicht aus diesem Chaos heraus-innovieren verschwinden wir auch. +Die Frage ist also: Können wir das tun? Ich denke schon. +Ich glaube es ist klar, dass wir Nahrung produzieren können, die Milliarden Menschen ernähren wird, ohne das Land, auf dem sie leben, zu vergewaltigen. +Ich denke, wir können diese Welt mit Energie versorgen, die sie nicht gleichzeitig zerstört. +Ich glaube das wirklich, und nein, das ist kein Wunschdenken. +Aber das hier hält mich nachts wach -- eines der Dinge, die mich nachts wach halten. Wir haben wissenschaftlichen Fortschritt noch nie so dringend gebraucht wie jetzt, noch nie, +und wir waren auch noch nie in der Lage, ihn vernünftig einzusetzten, so wie wir es heute können. +Wir sind an der Schwelle zu erstaunlichen, erstaunlichen Ereignissen auf vielen Gebieten. Und doch denke ich wirklich, dass wir hunderte, 300 Jahre vor die Aufklärung zurück gehen müssten, um eine Zeit zu finden, in der wir Fortschritt bekämpft haben, in der wir über diese Dinge heftiger getritten haben, an mehr Fronten als jetzt. +Die Leute hüllen sich in ihren Glauben, und zwar so eng, dass man sie nicht befreien kann. +Nicht mal die Wahrheit wird sie befreien. +Und hören Sie, jeder hat ein Recht auf seine Meinung; sogar ein Recht auf seine Meinung zum Fortschritt, +aber wissen Sie, worauf Sie kein Recht haben? +Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten. 'Tschuldigung, haben Sie nicht. +Und ich habe eine Weile gebraucht, um das herauszufinden. +Vor ungefähr einem Jahrzehnt habe ich einen Artikel über Impfungen für "The New Yorker" geschrieben, einen kleinen Artikel. +Und ich war erstaunt, auf Widerstand zu stoßen, auf Widerstand gegenüber dem, was am Ende die effektivste Maßnahme im Gesundheitswesen in der Geschichte der Menschheit ist. +Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also tat ich einfach was ich immer tue, ich schrieb einen Artikel und fuhr fort. +Und bald darauf schrieb ich einen Artikel über gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. +Die gleiche Sache, nur größer. +Die Leute spielten verrückt. +Also habe ich auch darüber einen Artikel geschrieben, und ich konnte nicht verstehen, warum die Leute dachten, das wäre "Frankenfood", warum sie glaubten, dass Moleküle auf eine bestimmte statt eine zufällige Art herumzuschieben einen Übergriff auf das Gebiet der Natur war. +Aber wissen Sie, Ich tue was ich tue. Ich schrieb den Artikel, ich machte weiter. +Ich meine, ich bin Journalist, +wir tippen, wir reichen ein, wir gehen essen, das ist okay. +Aber diese Artikel machten mir Sorgen, und ich konnte nicht herausfinden, warum, und schließlich fand ich es heraus. +Und das liegt daran, dass diese Fanatiker, die mich verrückt machten überhaupt gar keine Fanatiker waren. +Das waren umsichtige Leute, gebildete Leute, anständige Leute. +Sie waren genau wie die Leute in diesem Raum. +Und das brachte mich so durcheinander... +aber dann dachte ich, wissen Sie was, seien wir ehrlich: +Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht das selbe Verhältnis zum Fortschritt haben wie früher. +Wir reden zwiespältig davon. +Wir reden ironisch davon, mit kleinen Anführungszeichen darum: "Fortschritt". +Okay, dafür gibt es Gründe, und ich denke wir wissen, welche Gründe das sind. +Wir haben das Vertrauen in Institutionen, in Autorität, und manchmal in die Wissenschaft an sich verloren, und es gibt keinen Grund, warum das nicht so sein sollte. +Man kann einfach ein paar Namen nennen und die Leute werden verstehen. +Tschernobyl, Bhopal, die Challenger, Vioxx, Massenvernichtungswaffen, die US-Präsidentschaftswahl 2000. +Ich meine, wissen Sie, Sie können ihre eigene Liste wählen. +Es gibt Fragen und Probleme mit den Leuten, von denen wir glaubten, dass sie immer recht hätten. Seien Sie also skeptisch. +Stellen Sie Fragen, verlangen Sie Beweise, verlangen Sie Belege. +Nehmen Sie nichts als gegeben hin. +Aber jetzt kommt's: Wenn Sie Beweise bekommen müssen Sie diese Beweise annehmen, und darin sind wir nicht gut. +Und ich kann das aus dem Grund sagen, dass wir jetzt in einer Epidemie der Furcht leben, wie ich sie noch nie gesehen habe und hoffentlich nie wieder sehen werde. +Vor ungefähr 12 Jahren wurde eine Geschichte veröffentlicht, eine schreckliche Geschichte, die die Autismus-Epidemie mit dem Masern, Mumps, und Röteln Impfstoff in Verbindung brachte. +Sehr furchteinflößend. +Haufenweise Studien wurden durchgeführt um zu sehen, ob das stimmte. +Haufenweise Studien sollten durchgeführt werden; das ist eine ernste Angelegenheit. +Die Daten kamen herein. +Die Daten kamen herein aus den USA, aus England, aus Schweden, aus Kanada, und sie waren alle gleich, keine Korrelation, keine Verbindung, gar keine. +Es macht keinen Unterschied. Es macht keinen Unterschied, weil wir an Anekdoten glauben, wir glauben, was wir sehen, was wir zu sehen glauben, was bewirkt, dass wir uns echt fühlen. +Wir glauben nicht an ein Bündel Dokumente von einem Regierungsangstellten, der uns Daten gibt, und ich verstehe das, ich denke, das tun wir alle. +Aber wissen Sie was? +Das Ergebnis davon war katastrophal, +katastrophal wegen dieser Tatsache: Die USA ist eines der einzigen Länder auf der Welt, in dem die Impfrate für Masern sinkt. +Das ist skandalös und wir sollten uns schämen. +Es ist schrecklich. +Was ist passiert, dass wir das tun konnten. +Nun, ich verstehe das. Das tue ich. +Denn hat hier jemand Masern? +Hat ein einziger im Publikum je jemanden an Masern sterben sehen? +Passiert nicht sehr oft. +Passiert in diesem Land überhaupt nicht, aber 160.000 Mal auf der Welt im letzten Jahr. +Das sind viele Tode durch Masern, 20 pro Stunde. +Aber weil das nicht hier passiert ist, können wir es verdrängen, und Leute wie Jenny McCarthy können herumlaufen und Botschaften von Angst und Analphabetismus von Plattformen wie Oprah und Larry King Live predigen. +Und das können sie machen, weil sie Ursache und Korrelation nicht verbinden. +Sie verstehen nicht, dass diese Dinge gleich zu sein scheinen, aber fast nie das Selbe sind. +Und das ist etwas, das wir lernen müssen, und zwar sehr schnell. +Dieser Typ war ein Held, Jonas Salk. +Er befreite uns von einer der schlimmsten Geißeln der Menschheit. +Keine Angst, keine Qualen, Kinderlähmung, puff, verschwunden. +Der Typ in der Mitte nicht so sehr. +Er heißt Paul Offit. +Er hat gerade mit ein paar anderen Leuten einen Rotavirus-Impfstoff entwickelt. +Er kann die Leben von 400-, 500.000 Kindern pro Jahr in den Entwicklungsländern retten. +Ziemlich gut, nicht? +Nun, das ist gut, abgesehen davon, dass Paul herumläuft und über Impfstoffe spricht und sagt, wie wertvoll sie sind, und dass die Leute einfach aufhören sollten zu jammern. +Und das sagt er tatsächlich so. +Paul ist also ein Terrorist. +Wenn Paul in einer öffentlichen Anhörung spricht, kann er nicht ohne bewaffnete Wächter aussagen. +Er bekommt Anrufe zu Hause, weil die Leute ihm gerne erzählen, dass sie wissen wo seine Kinder zur Schule gehen. +Und warum? Weil Paul einen Impfstoff gemacht hat. +Ich brauche das nicht sagen, aber Impfstoffe sind unentbehrlich. +Nimmt man sie fort, kehren die Krankheiten zurück, schreckliche Krankheiten, und das passiert gerade. +Wir haben in diesem Land jetzt Masern. +Und das wird schlimmer, und ziemlich bald werden Kinder wieder daran sterben, denn das ist nur eine Frage der Zahlen. +Und sie werden nicht nur an Masern sterben. +Was ist mit Kinderlähmung? Nehmen wir das. Warum nicht? +Eine Kommilitonin von mir hat mir vor ein paar Wochen geschrieben und gesagt sie glaubt ich bin ein bisschen zu schrill. +Niemand hat das je zuvor gesagt. +Sie würde ihr Kind nicht gegen Kinderlähmung impfen. Auf keinen Fall. +Fein. +Warum? Weil wir keine Kinderlähmung haben. Und wissen Sie was? +Wir hatten in diesem Land gestern keine Kinderlähmung. +Heute, ich weiß nicht, vielleicht stieg heute Morgen jemand in Lagos in ein Flugzeug und fliegt gerade nach Los Angeles, im Moment ist er über Ohio. +Und in ein paar Stunden landet er und mietet ein Auto, und er kommt nach Long Beach, und er wird eines dieser fantastichen TED-Dinner heute Abend besuchen. +Und er weiß nicht, dass er mit einer lähmenden Krankheit infiziert ist, und wir wissen das auch nicht, denn so funktioniert die Welt nun mal. +Das ist der Planet, auf dem wir leben. Tun Sie nicht so, als ob er das nicht ist. +Wir lieben es, uns in Lügen zu hüllen. Wir lieben das. +Haben Sie heute Morgen alle Ihre Vitamine genommen? +Echinacea, ein kleines Antioxidantium, das Ihnen auf die Sprünge hilft. +Ich weiß, dass Sie das gemacht haben, weil die Hälfte der Amerikaner das jeden Tag macht. +Sie nehmen das Zeug, und sie nehmen alternative Heilmittel, und es macht keinen Unterschied, wie häufig wir herausfinden, dass sie nutzlos sind. +Die Daten belegen das ständig. +Sie verdunkeln Ihren Urin. Mehr tun sie fast nie. +Das ist okay, Sie wollen gerne 28 Milliarden Dollar für dunklen Urin zahlen. +Ich stimme Ihnen völlig zu. +Dunkler Urin. Dunkel. +Warum machen wir das? Warum machen wir das? +Nun, ich glaube, ich verstehe - wir hassen die Pharmaindustrie. +Wir hassen eine zu starke Regierung. Wir haben kein Vertrauen ins System. +Und das sollten wir auch nicht. Unser Gesundheitssystem ist mies. +Es ist grausam zu Millionen von Leuten. +Es ist absolut erstaunlich kalt und seelentötend selbst zu uns, die es sich leisten können. +Wir laufen also davor weg, und wohin laufen wir? +Wir laufen in die Arme der Placebo-Industrie. +Das ist super. Ich liebe die Placebo-Industrie. +Aber wissen Sie, das ist wirklich eine ernste Angelegenheit, denn das Zeug ist Mist, und wir geben Milliarden Dollar dafür aus. +Und ich habe alle möglichen kleinen Requisiten hier. +Keins davon -- Gingko, Betrug, Echinacea, Betrug, Acai, da weiß ich nicht mal, was das ist, aber wir geben Milliarden Dollar dafür aus, es ist Betrug. +Und wissen Sie was? Wenn ich das sage, schreien mich die Leute an und sagen: "Was kümmert es Dich? Lass die Leute doch machen, was sie wollen. +So fühlen sie sich gut." +Und wissen Sie was? Sie haben Unrecht. +Weil es mir egal ist, ob es der Gesundheitsminister ist, der sagt: "Hmm, ich werde die Belege meiner Experten zu Mammographie nicht annehmen" oder irgendein Krebs-Quacksalber, der seinen Patienten mit Kaffe-Einläufen behandeln will. +Wenn Sie sich auf diesen Weg begeben, wo Glaube und Magie Belege und Wissenschaft ersetzen, gelangen Sie an einen Ort, an dem Sie nicht sein wollen. +Sie gelangen zu Thabo Mbeki in Südafrika. +Er brachte 400.000 seiner Leute um, weil er darauf bestand, dass rote Beete, Knoblauch und Zitronenöl viel effektiver als antiretrovirale Medikamente sind, von denen wir wissen, dass sie den Verlauf von AIDS bremsen können. +Hunderttausende unnötiger Tode in einem Land, das schlimmer als jedes andere von dieser Krankheit geplagt wird. +Sagen Sie mir bitte nicht, dass diese Dinge keine Konsequenzen haben. +Die haben sie. Die haben sie immer. +Nun, die hirnloseste Epidemie, in der wir uns gerade befinden, ist dieser absurde Kampf zwischen den Befürwortern gentechnisch veränderter Nahrungsmittel und der Bio-Elite. +Das ist eine idiotische Debatte. Sie muss aufhören. +Es ist eine Debatte über Wörter, über Metaphern. +Das ist Ideologie, nicht Wissenschaft. +Alles, was wir essen, jedes Reiskorn, jeder Zweig Petersilie, jeder Rosenkohl, wurde von den Menschen verändert. +Wissen Sie, es gab keine Mandarinen im Paradies. +Es gab keine Cantaloupe-Melonen. Es gab keine Weihnachtsbäume. Wir haben das alles gemacht. +Wir haben es in den letzten 11.000 Jahren gemacht. +Und manches davon hat funktioniert und manches nicht. +Wir sind losgeworden, was nicht funktioniert hat. +Jetzt können wir es genauer machen. Und natürlich gibt es Risiken. Aber wir können etwas wie Vitamin A in Reis tun, und das Zeug kann Millionen Menschen helfen, Millionen Menschen, ihr Leben zu verlängern. +Das wollen Sie nicht machen? +Ich muss sagen, das verstehe ich nicht. +Wir lehnen gentechnisch veränderte Nahrung ab. +Warum tun wir das? +Nun, was ich ständig höre ist: Zu viele Chemikalien, Pestizide, Hormone, Monokultur, wir wollen keine riesigen Felder mit einer Sache, das ist falsch. +Wir wollen nicht, dass Firmen Leben patentieren. +Wir wollen nicht, dass Firmen Samen besitzen. +Und wissen Sie, was meine Antwort auf all das ist? +Ja, Sie haben recht. Beheben wir das. +Es stimmt, wir haben ein riesiges Nahrungsproblem, aber das ist nicht Wissenschaft. +Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun. +Es ist Recht, Moral, Patentkram. +Sie wissen, dass die Wissenschaft keine Firma ist. +Sie ist kein Land. +Sie ist nicht mal eine Idee; sie ist ein Prozess. +Sie ist ein Prozess, und manchmal funktioniert er und manchmal nicht, aber die Idee, dass wir der Wissenschaft nicht erlauben sollten, ihre Arbeit zu tun, weil wir Angst haben ist eine wirkliche Sackgasse, und sie hält Millionen von Menschen vom Aufblühen ab. +Wissen Sie, in den nächsten 50 Jahren werden wir 70 Prozent mehr Nahrung anbauen müssen als im Moment. 70 Prozent. +Diese Investition in Afrika in den letzten 30 Jahren. +Beschämend. Beschämend. +Sie brauchen das, und wir geben es ihnen nicht. +Und warum? Gentechnisch veränderte Nahrung. +Wir wollen Leute nicht ermutigen, dieses verrottete Zeug zu essen, wie zum Beispiel Maniok. +Maniok ist etwas, das eine halbe Milliarde Menschen essen. +Es ist etwa wie eine Kartoffel. +Es ist nur ein Bündel Kalorien. Es ist mies. +Es hat keine Nährstoffe, es hat kein Protein, und Wissenschaftler bauen all das gerade darin ein. +Und dann könnten die Leute das essen und würden nicht blind werden. +Sie würden nicht verhungern, und wissen Sie was? +Das wäre schön. Es wäre nicht Chez Panisse, aber es wäre schön. +Und alles, was ich dazu sagen kann ist: Warum bekämpfen wir das? +Ich meine, fragen wir uns: Warum bekämpfen wir das? +Weil wir keine Gene herumschieben wollen? +Es geht nicht darum, Gene herumzuschieben. Es geht nicht um Chemikalien. +Es geht nicht um unsere lächerliche Leidenschaft für Hormone, unser Beharren auf größerer Nahrung, besserer Nahrung, einzigartiger Nahrung. +Es geht hier nicht um Rice Krispies, es geht darum, Leute am Leben zu erhalten, und es wird höchste Zeit, zu verstehen, was das bedeutet. +Denn wissen Sie was? +Wenn wir das nicht tun, wenn wir so weiter machen wie bisher machen wir uns an etwas schuldig, an dem wir, glaube ich, nicht schuldig sein wollen, high-tech Kolonialismus. +Es gibt keine andere Beschreibung für das, was hier passiert. +Es ist selbstsüchtig, es ist hässlich, es ist unser nicht würdig, und wir müssen das wirklich aufhalten. +Nach dieser unglaublich lustigen Unterhaltung wollen Sie also vielleicht sagen: "Willst Du immer noch in diese lächerliche Zeitmaschine und in die Zukunft gehen?" +Auf jeden Fall. Das will ich auf jeden Fall. +Im Moment steckt sie in der Gegenwart, aber wir haben eine unglaubliche Möglichkeit. +Wir können diese Zeitmaschine auf alles stellen, was wir wollen. +Wir können sie hinbewegen, wo wir sie hinbewegen wollen, und wir werden sie dorthin bewegen, wohin wir wollen. +Wir müssen diese Unterhaltungen führen, und wir müssen nachdenken, aber wenn wir in die Zeitmaschine steigen und in die Zukunft gehen werden wir froh sein, das gemacht zu haben. +Ich weiß, dass wir es können, und soweit es mich betrifft ist das etwas, was die Welt jetzt braucht. +Danke. Danke. + +Als Steve Lopez, Kolumnist der Los Angeles Times, eines Tages durch die Straßen im Zentrum von Los Angeles ging, hörte er eine wundervolle Musik. +Sie kam von einem Mann, einem Afro-Amerikaner, sympathisch, rau, obdachlos, der auf einer Geige spielte, die nur noch zwei Saiten hatte. +Viele von Ihnen werden die Geschichte kennen, denn aus Steves Artikel darüber wurde später ein Buch, das wiederum verfilmt wurde, mit Robert Downey junior als Steve Lopez und Jamie Foxx als Nathaniel Anthony Ayers, dem Kontrabassisten, der am Juilliard-Konservatorium studierte und dessen vielversprechende Karriere tragischerweise früh durch seine paranoide Schizophrenie beendet wurde. +Nathaniel verließ Juilliard, erlitt einen Nervenzusammenbruch und 30 Jahre später lebte er als Obdachloser auf den Straßen von Skid Row im Zentrum von Los Angeles. +Ich empfehle Ihnen allen, Steves Buch zu lesen oder sich den Film anzusehen, damit Sie nicht nur die wunderbare Verbundenheit verstehen, die zwischen diesen beiden Männern entstanden ist, sondern auch, wie die Musik diese Verbindung herstellen half und wie sie schließlich das Instrument war, wenn dieses Wortspiel erlaubt ist, das mithalf, Nathaniel weg von der Straße zu kriegen. +Ich traf Mr Ayers im Jahre 2008, vor zwei Jahren, in der Walt Disney Concert Hall. +Er hatte gerade eine Vorführung von Beethovens Erster und Vierter Sinfonie gehört und kam hinter die Bühne, um sich mir vorzustellen. +Er sprach in einem sehr heiteren und geselligen Ton über Yo-Yo Ma und Hillary Clinton und darüber, wie die Dodgers es nie in die Baseball World Series schaffen würden. Und das alles wegen der tückischen Passage der ersten Geige im letzten Satz von Beethovens Vierter Sinfonie. +Wir kamen aufs Thema Musik zu sprechen. Und ein paar Tage später bekam ich eine E-Mail, in der stand, dass Nathaniel sich für Geigenunterricht bei mir interessierte. +Ich muss noch erwähnen, dass Nathaniel eine medizinische Behandlung ablehnte, denn er war bereits mit Elektroschocks und mit Thorazin und Handschellen behandelt worden, ein Trauma, das ihn sein ganzes Leben verfolgt hat. +Als Folge davon ist er jetzt besonders anfällig für diese schizophrenen Phasen. Die sind manchmal so schlimm, dass sie ihn zu zerreißen drohen und er tagelang verschwindet, in den Straßen von Skid Row herumwandert, immer diesem Horror und den Folterqualen seines eigenen Geistes ausgesetzt. +Und in genau so einem Reizstadium befand sich Nathaniel, als wir mit unserer ersten Unterrichtsstunde in der Walt Disney Concert Hall begannen. Er hatte dieses irre Flackern in seinen Augen und wirkte völlig verloren. +Er sprach über unsichtbare Dämonen und Rauch und darüber, wie ihn jemand im Schlaf vergiften wollte. +Ich hatte Angst, nicht meinetwegen, sondern ich hatte Angst, dass ich ihn verlieren könnte, dass er in einen seiner Zustände versinken könnte und dass ich ihm seine Beziehung zur Geige zerstören könnte, wenn ich anfing, über Tonleitern und Arpeggios und andere aufregende Formen der didaktischen Geigenpädagogik zu reden. +Ich fing also einfach an zu spielen. +Ich spielte den ersten Satz von Beethovens Violinkonzert. +Und während ich spielte, fiel mir auf, dass in Nathaniels Augen eine vollkommene Veränderung vor sich ging. +Es war, als ob er unter dem Einfluss einer unsichtbaren Arznei stand, eine chemische Reaktion, dessen Katalysator mein Spiel war. +Nathaniels manischer Zorn verwandelte sich in Verständnis, in eine ruhige Neugier und Anmut. +Und wie durch ein Wunder nahm er seine Geige und begann, nach Gehör einige Ausschnitte von Violinkonzerten zu spielen und bat mich dann, sie zu Ende zu spielen: Mendelssohn, Tschaikowski, Sibelius. +Wir fingen dann an, über Musik zu sprechen, angefangen von Bach über Beethoven, Brahms, Bruckner und all die anderen Bs, von Bartók bis hin zu Esa-Pekka Salonen. +Und mir wurde klar, dass er nicht nur ein enzyklopädisches Wissen über Musik besaß, sondern ihn mit ihr auch eine enge persönliche Beziehung verband. +Er sprach von ihr mit einer Leidenschaft und einem Verständnis, das ich sonst nur von meinen Kollegen in der Philharmonie von Los Angeles kenne. +Indem er Musik spielte und über Musik sprach, war aus diesem paranoiden, verwirrten Mann, der eben noch durch die Straßen von Los Angeles gezogen war, ein liebenswerter, gebildeter, ausgezeichneter, in Juilliard ausgebildeter Musiker geworden. +Musik ist Medizin. Musik verändert uns. +Für Nathaniel bedeutet Musik seelische Gesundheit. +Denn die Musik erlaubt es ihm, seine Gedanken und Wahnvorstellungen mit Hilfe seiner Vorstellungskraft und Kreativität in etwas Reales umzuformen. +Und so entflieht er seinen quälenden Zuständen. +Ich verstand, dass genau dies das Wesen der Kunst ist. +Genau dies ist der Grund, warum wir Musik machen: damit wir etwas, das in uns allen, tief im Inneren steckt, unsere Gefühle, durch unsere künstlerische Linse, durch unsere Kreativität zur Wirklichkeit formen können. +Und die Wirklichkeit jenes Ausdrucks erreicht uns alle, und bewegt, inspiriert und vereint uns. +Was Nathaniel anging, so brachte ihn die Musik zurück in eine Gemeinschaft von Freunden. +Die erlösende Kraft der Musik brachte ihn zurück in eine Familie von Musikern, die ihn verstand, die sein Talent erkannte und ihn achtete. +Und ich werde immer wieder mit Nathaniel musizieren, egal ob in der Walt Disney Concert Hall oder in Skid Row, denn er erinnert mich daran, warum ich Musiker geworden bin. +Vielen Dank. +Bruno Giussani: Vielen Dank. Danke. +Robert Gupta. +Robert Gupta: Ich möchte etwas spielen, das ich unverschämterweise den Cellisten gestohlen habe. +Ich hoffe, Sie verzeihen mir. + +Ich bin Jane McGonigal. Ich entwerfe Computerspiele. +Ich entwickle jetzt seit 10 Jahren Online-Spiele. Und mein Ziel für das nächste Jahrzehnt ist, es genauso leicht zu machen, die Welt in der Realität zu retten, wie sie in Online-Spielen zu retten ist. +Ich habe einen Plan dafür. Ich möchte mehr Menschen überzeugen, einschließlich Ihnen allen, mehr Zeit mit dem Spielen größerer und tollerer Spiele zu verbringen. +Derzeit verbringen wir 3 Milliarden Stunden pro Woche mit Online-Spielen. +Einige von Ihnen denken vielleicht: "Das ist eine ganze Menge Zeit für Spiele." +Vielleicht etwas zu viel Zeit, wenn man bedenkt wie viele Probleme wir dringend in der realen Welt zu lösen haben. +Tatsächlich aber, meiner Forschung am Institut für die Zukunft zufolge, ist genau das Gegenteil zutreffend. +Drei Milliarden Stunden pro Woche sind nicht annähernd genug, um die dringendsten Probleme der Welt zu lösen. +Tatsächlich bin ich überzeugt, dass, wenn wir das nächste Jahrhundert auf diesem Planeten überleben wollen, wir diese Zeit drastisch erhöhen müssen. +Ich habe berechnet, dass die benötigte Zeit bei 21 Milliarden Stunden Spielzeit pro Woche liegt. +Das erscheint zuerst vielleicht etwas abwegig, also wiederhole ich es, damit es wirken kann: Wenn wir Probleme wie Hunger, Armut, Klimawandel, globale Konflikte und Fettleibigkeit lösen wollen, glaube ich, müssen wir versuchen, Spiele online für mindestens 21 Milliarden Stunden pro Woche +bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts zu spielen. Nein, ich meine es wirklich ernst. +Warum? Dieses Bild beschreibt ziemlich genau, +warum ich glaube, dass Spiele so unerlässlich für das Überleben der menschlichen Spezies in der Zukunft sind. Ernsthaft. +Dies ist ein Porträt des Fotografen Phil Toledano. +Er wollte die Gefühle beim Spielen einfangen. Also hat er vor den Spielern eine Kamera aufgebaut. +Dies ist einer der klassischen Ausdrücke beim Spielen. +Wenn Sie kein Spieler sind, entgehen Ihnen vielleicht einige der Nuancen in diesem Bild. +Sie sehen wahrscheinlich dieses Gespür für Dringlichkeit, etwas Angst, aber auch äußerste Konzentration, ganz vertieft in das Lösen eines echt schwierigen Problems. +Wenn Sie auch spielen, sehen Sie einige Nuancen hier, die nach oben gezogenen Augen und der Mund sind ein Zeichen von Optimismus. Die Augenbrauen zeigen Überraschung. +Dies ist ein Spieler, der am Rande eines sogenannten epischen Sieges steht. +Oh, Sie kennen das. OK. Prima. +Also haben wir einige Spieler hier. +Ein epischer Sieg ist ein Ergebnis, das so überaus positiv ist, dass Sie vorher gar nicht wussten, dass es überhaupt möglich war. +Es war beinah jenseits der Vorstellungskraft. Und wenn Sie es erreichen, sind Sie schockiert, +dass Sie tatsächlich zu so etwas fähig sind. Das ist ein epischer Sieg. +Dieser Spieler steht kurz vor einem epischen Sieg. +Und dies ist es, was wir auf Millionen Gesichtern von Problemlösern auf der ganzen Welt sehen müssen, wenn wir die Hürden des nächsten Jahrhunderts in Angriff nehmen. Das Gesicht derer, die entgegen aller Widrigkeiten am Rande eines epischen Sieges stehen. +Tja, leider sehen wir eher dieses Gesicht im echten Leben, wenn wir schwierigen Problemen begegnen. +Ich bezeichne es als das "In Leben bin ich schlecht"-Gesicht. +Und es ist tatsächlich mein Gesicht, sehen Sie? Ja? OK. +Das bin ich, wie ich das "In Leben bin ich schlecht"-Gesicht mache. +Dies ist ein Graffiti in meiner ehemaligen Heimat in Berkeley, Kalifornien, wo ich in meiner Doktorarbeit untersuchte warum wir in Spielen besser sind als im echten Leben. +Das ist ein Problem, das viele Spieler haben. +Wir denken, dass wir in der Realität nicht so gut sind wie in Spielen. +Und ich meine nicht nur weniger erfolgreich, obwohl das dazu gehört. +Wir erreichen in Spielwelten mehr. +Ich meine gut im Zusammenhang mit der Motivation, etwas Bedeutsames zu tun, inspiriert zur Zusammenarbeit miteinander. +Wenn wir in einer Spielwelt sind, glaube ich, dass viele von uns sich in unsere beste Version verwandeln, jederzeit und sofort hilfsbereit sind, hartnäckig das Problem zu lösen versuchen, so lange wie nötig, es nach dem Fehlschlag erneut probieren. +Und in der Realität, wenn wir versagen, wenn wir auf Hindernisse stoßen, fühlen wir uns oft anders. +Wir fühlen uns überwältigt. Wir fühlen uns besiegt. Wir fühlen uns bedroht, vielleicht deprimiert, frustriert oder zynisch. +Diese Gefühle haben wir nie, wenn wir Spiele spielen, in Spielen gibt es sie einfach nicht. +Und das ist es, was ich als Doktorandin untersuchen wollte. +Wieso ist es in Spielen unmöglich, zu denken, man könnte nicht einfach alles erreichen? +Wie können wir diese Gefühle aus den Spielen in die Realität übertragen? +Also schaute ich mir Spiele wie World of Warcraft an, das die ideale Umgebung zum gemeinschaftlichen Problemlösen bietet. +Und ich habe einige Dinge festgestellt, die epische Siege in Online-Welten so möglich machen. +Also, zuerst, wenn Sie in eines dieser Online-Spiele einsteigen, vor allem bei World of Warcraft, gibt es eine Menge verschiedener Charaktere, die bereit sind, Ihnen eine weltrettende Mission anzuvertrauen, und zwar sofort. +Aber nicht nur irgendeine Mission, sondern eine Mission, die perfekt zu Ihrem aktuellen Level im Spiel passt, richtig? +Also schaffen Sie das. +Sie bekommen niemals eine Aufgabe, die Sie nicht lösen können. +Aber immer am Rand Ihrer Fähigkeiten, also müssen Sie sich anstrengen. +Aber es gibt keine Arbeitslosigkeit in World of Warcraft. Man sitzt nicht herum und dreht Däumchen. Es gibt immer ganz gezielt etwas Wichtiges zu tun. +Und es gibt haufenweise Mitarbeiter. +Wohin Sie auch gehen, Hunderttausende von Leuten, die mit Ihnen zusammenarbeiten, um Ihre epische Mission abzuschließen. +Das haben wir im wahren Leben nicht so einfach, dieses Gefühl, dass bei einem Fingerschnipsen haufenweise Mitarbeiter bereit stehen. +Außerdem gibt es diese epische Geschichte, diese inspirierende Geschichte, warum wir da sind und was wir zu tun haben. Dann kriegen wir dieses ganze positive Feedback. +Sie haben bestimmt von "Level hoch" und "+1 Stärke" gehört oder "+1 Intelligenz". +Dieses konstante Feedback gibt es nicht im wahren Leben. +Wenn ich diese Bühne verlasse, habe ich nicht: +1 Sprechen und +1 verrückte Idee, +20 verrückte Idee. +Ich bekomme im wahren Leben dieses Feedback nicht. +Also, das Problem der Kooperations-Online-Welten wie World of Warcraft ist, dass es so befriedigend ist, jederzeit am Rande eines epischen Sieges zu stehen, dass wir lieber unsere ganze Zeit in diesen Spielwelten verbringen. +Sie sind einfach besser als die Realität. +Bis heute haben alle World of Warcraft-Spieler zusammen 5,93 Millionen Jahre damit verbracht, die virtuellen Probleme von Azeroth zu lösen. +Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. +Es klingt vielleicht übel. +Aber um es mal im Kontext zu sehen: Vor 5,93 Millionen Jahren begannen unsere ersten Primatenvorfahren aufrecht zu gehen. +Der erste aufrechte Primat also. +OK, also wenn wir darüber reden, wie viel Zeit wir derzeit mit Spielen verbringen, macht das nur Sinn, wann man sich die Zeit im Hinblick auf die Größenordnung der menschlichen Entwicklung vor Augen hält, was außerordentlich ist. +Aber auch angebracht. Denn es stellt sich heraus, dass wir, indem wir diese ganze Zeit aufs Spielen verwenden, tatsächlich das verändern, wozu wir als Menschen in der Lage sind. +Wir entwickeln uns zu gemeinschaftlich denkenden, herzlichen Wesen. +Das ist die Wahrheit. Daran glaube ich. +Betrachten Sie einmal diese interessante Statistik, die kürzlich von einem Forscher der Carnegie Mellon University veröffentlicht wurde: Der durchschnittliche junge Mensch von heute in einem Land mit starker Spielkultur verbringt 10.000 Stunden mit Online-Spielen bis zum 21. Lebensjahr. +Also, 10.000 Stunden ist eine äußerst interessante Zahl, aus 2 Gründen: +Zuerst einmal, für Kinder in den USA sind 10.080 Stunden die genaue Gesamtzeit, die sie in der Schule verbringen, von der 5. Klasse bis zum Abschluss der High School - wenn man niemals fehlt. Also haben wir hier einen kompletten +Parallelbildungsweg, auf dem junge Menschen genauso lernen, was es bedeutet, ein guter Spieler zu sein, wie alles andere, was sie in der Schule lernen. +Und vielleicht haben einige von Ihnen das neue Buch von Malcolm Gladwell, "Überflieger", gelesen. Also kennen Sie seine Theorie des Erfolgs, die Theorie des Erfolgs der 10.000 Stunden. +Sie basiert auf der großartigen Forschung der Kognitivwissenschaft, dass, wenn wir 10.000 Stunden mit dem mühsamen Studium eines beliebigen Themas bis zum 21. Lebensjahr verbringen, werden wir zu Meistern darin. +Wir werden so gut darin, was auch immer zu tun, wie die bedeutendsten Menschen der Welt. +Also, was wir hier haben, ist eine komplette Generation junger Menschen, die Meister-Spieler sind. +Die große Frage ist also: "Worin genau sind Spieler meisterhaft gut?" +Denn wenn wir das herausfinden könnten, hätten wir quasi vorher nie da gewesenes menschliches Potenzial zur Verfügung. +So viele Menschen haben wir derzeit in der Welt, die mindestens eine Stunde pro Tag mit Online-Spielen verbringen. +Dies sind unsere Meister-Spieler. 500 Millionen Menschen, die außergewöhnlich gut in "Etwas" sind. +Und im nächsten Jahrzehnt haben wir eine weitere Milliarde Spieler, die außergewöhnlich gut in was auch immer sind. +Falls Sie es noch nicht gehört haben, +die Spieleindustrie entwickelt Konsolen, die Energie sparen und auf Mobilfunknetzen arbeiten, statt dem Breitband-Internet, damit Spieler auf der ganzen Welt, besonders in Indien, China, Brasilien online spielen können. +Man erwartet eine zusätzliche Milliarde Spieler im nächsten Jahrzehnt. +Damit haben wir insgesamt 1,5 Milliarden Spieler. +Also habe ich angefangen, zu überlegen, was es ist, worin uns diese Spiele zu Meistern machen. +Hier sind die 4 Dinge die ich fand. Als Erstes: Dringlichkeits-Optimismus. +OK, stellen Sie sich das wie extreme Selbstmotivierung vor. +Dringlichkeits-Optimismus ist das Verlangen, sofort etwas zu tun, eine Hürde zu meistern, zusammen mit dem Glauben, dass wir eine begründete Hoffnung auf Erfolg haben. +Spieler glauben immer daran, dass ein epischer Sieg möglich ist, und dass es sich immer lohnt, es zu versuchen, und zwar gleich. +Spieler sitzen nicht herum. +Spieler sind Meister im Spinnen dichter sozialer Netze. +Es gibt eine Menge interessanter Untersuchungen, die zeigen, das wir Leute mehr mögen, nachdem wir mit ihnen gespielt haben, selbst wenn sie uns übel besiegt haben. +Der Grund dafür ist, dass es eine Menge Vertrauen erfordert, mit jemandem ein Spiel zu spielen. +Wir vertrauen darauf, dass jemand Zeit mit uns verbringt, dass die Regeln eingehalten werden, dass wir das gleiche Ziel haben und bis zum Spielende dabei bleiben. +Also ermöglicht das Zusammenspielen das Wachsen von Bindungen, Vertrauen und Miteinander. +Als Folge davon bauen wir stärkere soziale Beziehungen auf. +Glückselige Produktivität. Fantastisch! +Wissen Sie, es gibt einen Grund, warum der Durchschnitts-Word of Warcraft-Spieler 22 Stunden pro Woche spielt, sozusagen als Teilzeitjob. +Der Grund ist, dass, wenn wir spielen, sind wir tatsächlich glücklicher dabei, hart zu arbeiten, als wenn wir uns entspannen oder nichts tun. +Wir wissen, dass wir als menschliche Wesen optimal funktionieren, wenn wir harte, bedeutende Arbeit erledigen. +Und Spieler sind immer bereit, hart zu arbeiten, wenn sie die richtige Aufgabe erhalten. +Und letztendlich, epische Bedeutung. +Spieler lieben es, Teil Ehrfurcht gebietender Missionen planetarer Ausmaße zu werden. +Hier eine Hintergrundinformation, um das ins rechte Licht zu rücken. Sie kennen bestimmt alle Wikipedia, das größte Wiki der Welt. +Das zweitgrößte Wiki der Welt, mit fast 80.000 Einträgen ist das World of Warcraft Wiki. +Fünf Millionen Menschen benutzen es jeden Monat. +Sie haben mehr Informationen über World of Warcraft im Internet zusammengetragen als über irgendein anderes Thema in jedem anderen Wiki der Welt. +Sie erschaffen eine epische Geschichte. +Sie erschaffen eine epische Quelle des Wissens über die World of Warcraft. +OK, das sind also vier Superkräfte, die zu einem einzigen Ergebnis führen. Spieler sind super-mächtige, hoffnungsvolle Individuen. +Es sind Menschen, die glauben, dass sie als Einzelne die Welt verändern können. +Und das einzige Problem ist, dass sie glauben, sie können die virtuellen Welten ändern, aber nicht die reale. +Das ist das Problem, das ich zu lösen versuche. +Edward Castronova ist ein Volkswissenschaftler. +Seine Arbeit ist genial. Er untersucht, warum +Menschen so viel Zeit, Energie und Geld in Online-Welten verbringen. +Und er sagt: "Wir werden Zeugen von nicht weniger als einer Massenemigration in virtuelle Welten und Online-Spielumgebungen." +Und das von einem Ökonom. Also ist er logisch. +Und er sagt ... Nicht so wie ich ... ich entwickle Spiele, ich bin etwas überschwänglich. +Also er sagt, das ergibt tatsächlich Sinn, denn Spieler können in Online-Welten mehr erreichen als im echten Leben. +Sie können in Spielen stärkere soziale Bindungen knüpfen als im echten Leben. Sie bekommen mehr Rückmeldung und Belohnungen in Spielen als im echten Leben. +Also, er sagt, es ist derzeit vollkommen logisch, dass Spieler mehr Zeit in der virtuellen Welt als in der echten verbringen. +Ich stimme erst mal zu, das ist logisch. +Aber es ist definitiv keine Optimalsituation. +Wir müssen anfangen, die echte Welt in ein Spiel zu verwandeln. +Meine Inspiration kommt von einem Ereignis, das 2.500 Jahre zurückliegt. +Es gibt diese antiken Würfel, aus Schafsknöcheln. Wissen Sie? +Vor diesen fantastischen Spielecontrollern gab es Schafsknöchel. +Und das waren sozusagen die ersten von Menschen entwickelten Spielgeräte. Und wenn Sie mit den Werken des alten griechischen Historikers Herodotus vertraut sind, kennen Sie vielleicht diese Geschichte. Die Geschichte darüber, wie und warum Spiele erfunden wurden. +Laut Herodotus wurden Spiele, genauer Würfelspiele, im Königreich Lydien während einer Hungersnot erfunden. +Angeblich gab es eine solch große Hungersnot, dass der König von Lydien sich zu einer verrückten Idee entschloss. +Die Menschen litten. Die Menschen kämpften. +Es war eine extreme Situation. Man brauchte eine extreme Lösung. +Also erfanden sie, laut Herodotus, das Würfelspiel und vereinbarten eine nationale Strategie. An einem Tag würde man essen. Am nächsten Tag würde man spielen. +Und sie würden so sehr in das Würfelspiel vertieft sein, da Spiele so faszinierend sind und uns mit befriedigender, glückseliger Produktivität umgeben, dass sie vergessen würden, dass es nichts zu essen gab. +Und dann, am nächsten Tag würde man spielen. Und am nächsten Tag würde man essen. +Und laut Herodotus überlebten sie so 18 Jahre lang diese Hungersnot, indem sie an einem Tag aßen und am nächsten spielten. +Genauso, denke ich, setzen wir heute Spiele ein. +Wir setzen Spiele ein, um dem Leiden der echten Welt zu entkommen. Wir setzen Spiele ein, um allem zu entgehen, das in der echten Welt nicht funktioniert, allem das im echten Leben nicht befriedigend ist, und wir holen uns was wir brauchen aus den Spielen. +Aber das muss nicht das Ende sein. +Das ist das Spannende. +Laut Herodotus wurde nach 18 Jahren die Hungersnot nicht besser. Also beschloss der König, ein letztes Würfelspiel anzusetzen. +Sie teilten das Königreich in zwei Hälften. +Sie spielten ein Würfelspiel und die Sieger durften zu einem epischen Abenteuer aufbrechen. +Sie verließen Lydien und machten sich auf die Suche nach einer neuen Heimat. Sie ließen gerade so viele Menschen zurück, wie es Lebensmittel zum Überleben gab und suchten mit dem Rest nach einer Gegend, in der sie gedeihen konnten. +Das klingt verrückt, oder? +Aber neueste DNA-Beweise zeigen, dass die Etrusker, die später das römische Reich bildeten, die gleiche DNA wie die alten Lydier aufweisen. +Daher kamen Wissenschaftler kürzlich zur Auffassung, dass Herodotus' verrückte Geschichte tatsächlich stimmt. +Und Geologen fanden Beweise einer globalen Abkühlung, die fast 20 Jahre dauerte, was die Hungersnot erklären könnte. +Also könnte diese verrückte Geschichte stimmen. +Vielleicht haben sie tatsächlich ihr Volk durch Spielen gerettet, indem sie sich 18 Jahre lang in Spiele geflüchtet haben und dann diese Eingebung hatten und so viel über das Miteinander spielen lernten, dass sie dadurch die gesamte Zivilisation gerettet haben. +Also, das können wir auch. +Wir spielen seit 1994 Warcraft. +Das war das erste Strategiespiel in Echtzeit +der World of Warcraft-Serie. Das war vor 16 Jahren. +Sie spielten 18 Jahre lang Würfelspiele, wir spielen seit 16 Jahren Warcraft. +Ich behaupte, wir sind bereit für unser eigenes episches Spiel. +Also, sie schickten die Hälfte ihrer Zivilisation auf die Suche nach einer neuen Welt. Daher nehme ich meine 21 Milliarden Spielstunden pro Woche. +Wir sollten darin übereinkommen, dass die Hälfte von uns eine Stunde pro Tag mit Spielen verbringt, bis wir die Probleme der echten Welt gelöst haben. +Ich weiß, Sie werden fragen: "Wie lösen wir Probleme der echten Welt +in Spielen?" Und genau dieser Frage habe ich meine Arbeit in den letzten Jahren am Institut für die Zukunft gewidmet. +Wir haben dieses Banner in unserem Büro in Palo Alto, es drückt aus wie wir die Zukunft verstehen sollten. +Wir wollen nicht versuchen, die Zukunft vorher zu sagen. +Was wir wollen, ist die Zukunft zu schaffen. +Wir wollen uns das bestmögliche Ergebnis vorstellen. Und dann Menschen dazu ermächtigen, diese Vorstellung in die Realität umzusetzen. +Wir stellen uns epische Siege vor und geben Menschen die Möglichkeiten, sie zu erreichen. +Ich zeige Ihnen ganz kurz drei Spiele, die ich entworfen habe, um zu versuchen, Menschen epische Siege in ihrer eigenen Zukunft zu verschaffen. +Das hier ist "Welt ohne Öl." +Das Spiel ist von 2007. +Es ist ein Online-Spiel, in dem Sie eine Ölknappheit überwinden müssen. +Die Ölknappheit ist erfunden, aber wir haben genügend Online-Inhalte, damit es für Sie realistisch wird und Sie Ihr echtes Leben tatsächlich ohne Öl leben. Also, wenn Sie sich zum Spiel anmelden, sagen Sie uns, wo Sie wohnen. Und dann erhalten Sie Nachrichten-Filme in Echtzeit, die Ihnen zeigen, wie viel Öl kostet, was es nicht gibt, wie Nahrungsversorgung beeinträchtigt ist, +wie Transport beeinträchtigt wird, ob Schulen geschlossen sind, ob es Aufstände gibt. Und Sie müssen herausfinden, wie Sie Ihr echtes Leben gestalten, wenn es wahr wäre. Und wir bitten Sie, darüber zu bloggen, Videos oder Photos einzustellen. +Wir haben dieses Spiel mit 1.700 Spielern in 2007 getestet. Und wir haben sie seitdem über die letzten drei Jahre begleitet. +Und ich kann Ihnen sagen, es war eine verändernde Erfahrung. +Niemand möchte sein Leben ändern, weil es gut für die Umwelt ist oder weil wir es sollten. +Aber wenn Sie in einem epischen Abenteuer sind und gesagt bekommen: "Uns geht das Öl aus." +Das ist ein faszinierendes Abenteuer, auf das man geht. +Finden Sie heraus, wie Sie überleben würden. Die meisten unserer Spieler haben die im Spiel gelernten Gewohnheiten beibehalten. +Also haben wir uns für das nächste weltrettende Spiel ein größeres, höheres Ziel gesteckt als nur Ölknappheit. +Wir haben das Spiel "Superstruct" am Institut für die Zukunft entwickelt. +Ausgangspunkt ist die Berechnung eines Supercomputers, dass die Menschen nur noch 23 Jahre auf dem Planeten übrig haben. +Dieser Supercomputer heißt "Globales Aussterbungs- Sensibilisierungs-System", natürlich. +Den Aufruf an Spieler, sich anzumelden, haben wir fast wie einen "Jerry-Bruckheimer"-Film gestaltet. +Sie kennen Jerry Bruckheimer-Filme, wo es das "Dream-Team" gibt. Sie haben den Astronauten, den Wissenschaftler, den Ex-Sträfling und nur zusammen können sie die Welt retten. +Aber in unserem Spiel, anstatt von nur 5 Leuten, sagen wir, jeder ist im Dream-Team, und es ist unsere Aufgabe, die Zukunft für Energie, Nahrung, Gesundheit, Sicherheit und die Zukunft der sozialen Gerechtigkeit zu erschaffen. +8.000 Spieler spielten das Spiel 8 Wochen lang. +Sie fanden 500 unglaublich kreative Lösungen, die Sie nachlesen können, wenn Sie "Superstruct" googlen. +Und das letzte Spiel bringen wir am 3. März heraus. Es ist ein Spiel in Zusammenarbeit mit der Weltbank. +Wenn Sie das Spiel abschließen, erhalten Sie von der Weltbank die Auszeichnung "Sozialer Umgestalter", Abschluss 2010. +Wir arbeiten mit Universitäten in ganz Schwarzafrika und laden sie ein, soziales Umgestalten zu lernen. +Wir haben ein Comic dazu. Wir haben "Level hoch" für regionales Verstehen, Wissensvernetzung, Nachhaltigkeit, Vision und Einfallsreichtum. +Ich möchte Sie alle einladen, dieses Spiel mit jungen Leuten zu teilen, überall auf der Welt, vor allem in Entwicklungsgebieten, die davon profitieren, sich zusammen ihre eigenen sozialen Unternehmungen vorzustellen, um die Welt zu retten. +Ich komme nun zum Ende. +Ich möchte Sie etwas fragen. +Was, glauben Sie, passiert als Nächstes? +Wir haben all diese fantastischen Spieler, wir haben Spiele, die uns zeigen, was wir tun können, aber wir haben die echte Welt noch nicht gerettet. +Tja, ich hoffe, dass Sie mir darin zustimmen, dass Spieler menschliche Ressourcen sind, die wir zur Arbeit im echten Leben einsetzen können, und dass Spiele eine große Bedeutung für Veränderung haben. +Wir haben diese ganzen Superkräfte, glückselige Produktivität, die Fähigkeit, enge soziale Netze zu knüpfen, Dringlichkeits-Optimismus und das Verlangen nach epischer Bedeutung. +Ich hoffe wirklich, dass wir zusammen bedeutende Spiele spielen, um auf diesem Planeten ein weiteres Jahrhundert zu überleben. +Und ich hoffe, Sie werden mit mir solche Spielen entwerfen und spielen. +Wenn ich ins nächste Jahrzehnt vorausschaue, bin ich mir bei zwei Dingen sicher: dass wir jede vorstellbare Zukunft erschaffen können, und dass wir alle möglichen Spiele spielen können. Also sage ich, lasst die weltverändernden Spiele beginnen! +Dankeschön. + +Seit einiger Zeit interessiere ich mich für den Placebo-Effekt. Es mag merkwürdig erscheinen, dass sich ein Magier dafür interessiert, es sei denn, Sie betrachten es so wie ich, als "eine Täuschung, die zu etwas Echtem wird, wenn jemand nur fest genug daran glaubt." +Mit anderen Worten, Zuckerpillen haben in einigen Studien eine messbare Wirkung gezeigt, den Placebo-Effekt, und zwar nur deswegen, weil die Person denkt, was mit ihr geschieht, sei eine pharmazeutische oder eine Art von ... Im Schmerzmanagement, zum Beispiel, gibt es, wenn der Patient nur fest genug daran glaubt, eine messbare Wirkung im Körper, die man den Placebo-Effekt nennt. +Eine Täuschung wird zu etwas Echtem, weil jemand es so wahrnimmt. +Damit wir uns gegenseitig auch verstehen, möchte ich Ihnen jetzt einen elementaren, ganz einfachen Zaubertrick zeigen. +Und ich werde Ihnen zeigen, wie er funktioniert. Das ist ein Trick, der mindestens seit den 1950ern in jedem Zauberbuch für Kinder steht. +Ich selbst habe ihn vom Cub Scout Magic der Pfadfinder in den 1970ern gelernt. +Ich werde ihn für Sie ausführen und ihn dann erklären. +Und dann werde ich erklären, warum ich ihn erkläre. +Also, sehen Sie, was passiert. +Das Messer, das Sie untersuchen können; meine Hand, die Sie untersuchen können. +Ich werde das Messer einfach so in meiner Faust halten. +Ich schiebe meinen Ärmel zurück. +Und um sicherzustellen, dass nichts in meinem Ärmel verschwindet oder aus ihm herauskommt, werde ich einfach mein Handgelenk genau hier zusammendrücken. +Auf diese Weise können Sie sehen, dass sich zu keiner Zeit irgendetwas bewegt. Solange ich hier zudrücke, kann nichts in meinen Ärmel wandern oder herauskommen. +Und das Ziel dabei ist ganz einfach. +Ich werde meine Hand öffnen, und hoffentlich, wenn alles gut geht, wird das Messer durch meinen bloßen körperlichen Magnetismus festgehalten. +Es sitzt tatsächlich so fest an seinem Platz, dass ich es schütteln kann, ohne dass das Messer herunterfällt. +Nichts wandert in meinen Ärmel oder kommt heraus, keine Trickserei. Und Sie können alles untersuchen. +Ta-da! +Nun, das ist ein Trick, den ich oft kleinen Kindern beibringe, die sich für Zauberei interessieren, denn man kann dabei sehr viel über Täuschung lernen, wenn man genauer hinsieht, obwohl es ein sehr einfach auszuführender Trick ist. +Vermutlich kennen viele von Ihnen hier im Saal diesen Trick. +Er funktioniert folgendermaßen: +Ich halte das Messer in meiner Hand. +Ich sage, dass ich mein Handgelenk umschließe, um sicherzustellen, dass nichts in meinem Ärmel verschwindet oder herauskommt, und das ist eine Lüge. +Der Grund, warum ich mein Handgelenk festhalte, ist der, dass darin das eigentliche Geheimnis der Illusion besteht. +In dem Moment nämlich, wo ich meine Hand von Ihnen wegdrehe, damit Sie sie von hinten sehen, bewegt sich dieser Finger hier, mein Zeigefinger, einfach von dort, wo er war, in eine Position, in der er so ausgestreckt ist. +Toller Trick? +Da hinten sitzt jemand, der keine Kindheit hatte. +Also, er befindet sich hier. Genau. +Und wenn ich mich umdrehe, ändert der Finger seine Position. +Und jetzt könnte man darüber reden, warum das eine Täuschung ist, warum man nicht wahrnimmt, dass hier unten nur drei Finger zu sehen sind: Weil der Verstand und die Art, wie er Informationen verarbeitet, sie nicht einzeln zählt, eins, zwei, drei, sondern sie als Gruppe sieht. +Aber darum geht es jetzt hier eigentlich gar nicht. Und dann öffne ich meine Hand. +Natürlich wird es dort festgehalten, aber nicht durch den Magnetismus meines Körpers, sondern durch einen Trick, durch meinen Zeigefinger, der jetzt dort ist. +Und wenn ich meine Hand schließe, passiert dasselbe, indem ich mich zurückdrehe, wird durch diese Bewegung verborgen, dass der Finger sich wieder zurückbewegt. +Ich nehme diese Hand weg. Und hier ist das Messer. +Diesen Trick können Sie Ihren Freunden und Nachbarn vorführen. Danke. +Nun, was hat das mit dem Placebo-Effekt zu tun? +Vor einem Jahr oder so, las ich eine Studie, die mich wirklich richtig umgehauen hat. +Ich bin kein Arzt oder Forscher, und deshalb war das für mich eine erstaunliche Sache. +Es hat sich nämlich Folgendes herausgestellt: Wenn Sie ein Placebo in Form einer weißen Pille anbieten, in der Form einer Aspirintablette, ist das einfach eine runde, weiße Pille, die einen bestimmten messbaren Effekt hat. +Aber wenn Sie die Form, in der Sie das Placebo verabreichen, zum Beispiel in eine kleinere Pille verändern, und diese blau färben und einen Buchstaben darauf prägen, ist sie tatsächlich messbar effektiver. +Und das, obwohl keine davon irgendeine pharmazeutische ... es sind bloß Zuckerpillen. +Aber eine weiße Pille ist nicht so gut wie eine blaue Pille. +Was? Das ließ mich wirklich ausflippen. +Es stellte sich aber heraus, dass das noch nicht alles ist. +Wenn man Kapseln nimmt, sind die noch wirksamer als Tabletten jeder Form. +Eine farbige Kapsel, die an einem Ende gelb und am anderen rot ist, ist besser als eine weiße Kapsel. +Auch die Dosierung spielt eine Rolle. +Eine Pille zweimal täglich ist nicht so gut wie drei Pillen - ich kann mich jetzt nicht an die genaue Statistik erinnern. Tut mir leid. +Das Entscheidende aber ist, ... +... dass auch die Dosierungen eine Rolle spielen. +Und die Form spielt eine Rolle. +Und wenn man den ultimativen Placebo-Effekt haben möchte, muss man zur Nadel greifen. +Richtig? Eine Spritze mit einer wirkungslosen - ein paar Milliliter einer wirkungslosen Substanz, die man einem Patienten injiziert. +Das erzeugt ein sehr starkes Bild im Kopf. Das ist sehr viel stärker als eine weiße Pille. +Diese Grafik ist wirklich ... ich werde sie Ihnen ein anderes Mal zeigen, wenn wir einen Projektor haben. +Tatsache also ist, dass die weiße Pille nicht so gut wirkt wie die blaue Pille, die nicht so gut wirkt wie eine Kapsel, die nicht so gut wirkt wie die Nadel. +Und nichts davon hat irgendeine wirklich pharmazeutische Eigenschaft. Es ist nur unser Glaube daran, der in uns eine stärkere Wirkung erzielt. +Ich wollte wissen, ob ich diese Idee für einen Zaubertrick nutzen könnte. +Ich nehme etwas, das offensichtlich eine Täuschung ist, und lasse es echt aussehen. +Wir wissen ja aus jener Studie, dass man zur Nadel greifen muss, wenn es zur Sache gehen soll. +Dies ist eine 18 cm lange Hutnadel. Sie ist sehr, sehr spitz. Und ich werde sie zunächst ein kleines bisschen sterilisieren. +Das hier ist wirklich mein Fleisch. Es ist nicht Damians spezielles gezüchtetes Fleisch. +Das hier ist meine Haut. Das ist kein Spezialeffekt aus Hollywood. +Ich werde nun diese Nadel in meine Haut stechen und durch sie hindurch treiben, bis sie auf der anderen Seite wieder austritt. +Falls Ihnen übel wird - wenn Sie leicht in Ohnmacht fallen - ich habe das ein paar Freunden letzte Nacht im Hotelzimmer vorgeführt, und einigen Leuten, die ich nicht kannte, und dabei ist eine Frau fast ohnmächtig geworden. +Ich schlage also vor, wenn Ihnen schnell übel wird, dann schauen Sie für die nächsten 30 Sekunden weg. Oder, wissen Sie was, ich werde den ersten heiklen Teil hier hinten machen. +Sie können es gleich sehen, Sie können aber auch wegsehen, wenn Sie möchten. +Also, es geht so, genau hier, wo mein Fleisch anfängt, am unteren Teil meines Arms werde ich einfach einen kleinen Einstich machen. +Tut mir echt leid. Macht Sie das verrückt? +Und jetzt einfach ein kleines bisschen durch meine Haut und auf der anderen Seite so wieder heraus. +Jetzt sind wir eigentlich in der gleichen Situation, die wir beim Messertrick hatten. +Ungefähr. +Aber jetzt können Sie meine Finger nicht zählen, oder? +Also, werde ich Sie Ihnen zeigen. Das ist einer, zwei, drei, vier, fünf. +Nun ja, +ich weiß, was die Leute denken, wenn sie das sehen. +Sie sagen: "Okay, der ist bestimmt nicht so blöd und durchsticht sich selbst die Haut, nur um uns ein paar Minuten lang zu unterhalten." +Nun, dann werde ich es Ihnen zeigen. +Wie sieht das hier aus? Ziemlich gut. +Ja, ich weiß. Und die Leute hinten sagen: "Okay. Ich habe das nicht richtig gesehen." +Die Leute in den Nebenräumen kommen jetzt rein. +Lassen Sie es mich Ihnen aus der Nähe zeigen. +Das ist wirklich meine Haut. Das ist kein Spezialeffekt aus Hollywood. +Das ist mein Fleisch, und ich kann das herumdrehen. +Tut mir leid. Wenn Ihnen übel wird, schauen Sie weg, schauen Sie nicht hin. +Die Leute hinten oder die, die das später irgendwann einmal auf Video sehen, werden sagen, "Nun ja, das sieht ja recht eindrucksvoll aus, aber wenn es echt wäre, würde er - sehen Sie, hier ist ein Loch und dort, wenn es wirklich echt wäre, würde es bluten." +Okay, lassen Sie mich ein wenig Blut für Sie herausquetschen. +Ja, hier ist es. +Normalerweise würde ich jetzt die Nadel herausnehmen. +Ich würde meinen Arm säubern und Ihnen zeigen, dass da keine Wunden sind. +Aber ich denke, in diesem Rahmen hier und mit der Absicht, aus einer Täuschung etwas Echtes zu machen, werde ich die Nadel einfach da drin lassen und so von der Bühne gehen. +Wir werden uns in den nächsten Tagen noch ein paar Mal begegnen. +Ich hoffe, Sie freuen sich schon darauf. Vielen Dank. + +Also ich habe in meinem Leben viele Fische gekannt. +Ich habe nur zwei geliebt. +Dieser erste, das war mehr wie eine leidenschaftliche Affäre. +Es war ein schöner Fisch, wohlschmeckend, gute Konsistenz, gehaltvoll, ein Bestseller auf der Speisekarte. +Was für ein Fisch. +Noch besser, er wurde in Aquakultur nach den angeblich höchsten Standards der Nachhaltigkeit gezüchtet. +Man konnte sich also wohl dabei fühlen, ihn zu verkaufen. +Ich hatte mit dieser Schönheit eine Beziehung über mehrere Monate. +Eines Tages rief der Chef der Firma an und fragte, ob ich bei einer Veranstaltung vortragen könnte über die Nachhaltigkeit der Farm. +"Natürlich", sagte ich. +Hier war eine Firma, die zu lösen versuchte, was dieses unvorstellbare Problem für unsere Köche geworden ist. Wie behalten wir Fisch auf unseren Speisekarten? +In den letzten 50 Jahren haben wir die Meere gefischt wie wir Wälder kahl geschlagen haben. +Es ist schwer, die Zerstörung zu überbewerten. +90 Prozent der großen Fische, der, die wir lieben, die Thunfische, die Heilbutte, die Lachse, Schwertfisch, sie sind zusammengebrochen. +Es ist fast nichts mehr übrig. +Also wird wohl oder übel Aquakultur, Fischanbau, ein Teil unserer Zukunft sein. +Viele Argumente dagegen. Fischzuchtanlagen verschmutzen die Umwelt, die meisten von ihnen jedenfalls, und sie sind ineffizient, nehmen wir Thunfisch. Ein großer Nachteil. +Er hat eine Futterverwertung von 15 zu eins. +Das heißt, 15 Pfund Wildfisch sind nötig, damit man ein Pfund Zucht-Thunfisch bekommt. +Nicht sehr nachhaltig. +Schmeckt auch nicht sehr gut. +Also hier war endlich eine Firma, die versuchte, es richtig zu machen. +Ich wollte sie unterstützten. +Am Tag vor der Veranstaltung rief ich den Chef der Öffentlichkeitsarbeit für die Firma an. +Nennen wir ihn Don. +"Don", sagte ich, "nur um die Fakten richtig zu haben, ihr seid berühmt dafür, so weit draußen im Meer anzubauen, dass ihr die Umwelt nicht verschmutzt." +"Das stimmt", sagte er. "Wir sind so weit draußen, dass der Abfall von unserem Fisch verteilt wird, nicht konzentriert." +Und dann fügte er hinzu, "Wir sind im Grunde eine eigene Welt. +Diese Futterverwertung von 2.5 zu 1", sagte er. +"Die beste in der Branche." +2.5 zu eins, großartig. +"2.5 zu eins was? Was füttert ihr?" +"Nachhaltige Proteine", sagte er. +"Großartig", sagte ich. Legte auf. +Und an diesem Abend lag ich im Bett und dachte: Was zur Hölle ist ein nachhaltiges Protein? +Also rief ich am nächsten Tag, kurz vor der Veranstaltung, Don an. +Ich sagte: "Don, was zum Beispiel sind nachhaltige Proteine?" +Er sagte, er wisse das nicht. Er werde nachfragen. +Nun, ich telefonierte mit ein paar Leuten in der Firma. Niemand konnte mir eine ordentliche Antwort geben. Bis ich endlich mit dem leitenden Biologen telefonierte. +Nennen wir ihn ebenfalls Don. +"Don", sagte ich, "was zum Beispiel sind nachhaltige Proteine?" +Nun, er erwähnte einige Algen und einige Fischmehle, und dann sagte er, Hühnchen-Pellets. +Ich sagte: "Hühnchen-Pellets?" +Er sagte: "Ja, Federn, Haut, Knochenmehl, Reste, getrocknet und zu Futter verarbeitet." +Ich sagte: "Wie viel Prozent eures Futters ist Hühnchen?", +in der Annahme von vielleicht zwei Prozent. +"Nun, das sind ungefähr 30 Prozent", sagte er. +Ich sagte: "Don, was ist nachhaltig daran, Hühnchen an Fische zu verfüttern?" +Es gab eine lange Pause in der Leitung und er sagte: "Es gibt einfach zu viel Hühnchen auf der Welt." +Ich entliebte mich von diesem Fisch. +Nein, nicht, weil ich ein selbstgerechter Genießer und Gutmensch bin. +Das bin ich sogar. +Nein, ich habe micht tatsächlich von diesem Fisch entliebt, weil, ich schwöre bei Gott, der Fisch nach dieser Unterhaltung nach Hühnchen geschmeckt hat. +Dieser zweite Fisch, das ist eine andere Art von Liebesgeschichte. +Es ist die romantische Art, die Art, bei der man, je besser man seinen Fisch kennen lernt, man den Fisch umso mehr liebt. +Ich habe ihn zuerst in einem Restaurant in Südspanien gegessen. +Eine befreundete Journalistin hatte seit langem von diesem Fisch gesprochen. +Sie hat uns gewissermaßen verkuppelt. +Er kam auf den Tisch mit einer hellen, fast schimmernden weißen Farbe. +Der Koch hatte ihn verkocht. +Halt zweimal. +Erstaunlicherweise war er immer noch köstlich. +Wer kann einen Fisch so gut schmecken lassen, nachdem er verkocht wurde? +Ich kann es nicht, aber dieser Typ kann es. +Nennen wir ihn Miguel. Tatsächlich heißt er Miguel. +Und nein, er hat den Fisch nicht gekocht und er ist kein Koch. Zumindest auf die Art, die Sie und ich darunter verstehen. +Er ist ein Biologe bei Veta La Palma. +Das ist eine Fischaufzucht in der südwestlichen Ecke Spaniens. +Sie ist nahe der Mündung des Flusses Guadalquivir. +Bis in die 1980er war die Farm in den Händen von Argentiniern. +Sie züchteten Fleischrinder auf dem, was im Grunde Feuchtgebiete waren. +Sie machten das, indem sie das Land entwässerten. +Sie bauten diese komplizierte Folge von Kanälen, und sie drängten Wasser aus dem Land heraus und hinaus in den Fluss. +Nun, sie konnten nicht bewirken, dass das klappte, nicht wirtschaftlich. +Und ökologisch war es eine Katastrophe. +Es brachte ungefähr 90 Prozent der Vögel um, was für diesen Ort viele Vögel sind. +Und so hat 1982 eine spanische Firma mit Umweltbewusstsein das Land gekauft. +Was haben sie gemacht? +Sie haben den Fluss des Wassers umgekehrt. +Sie haben buchstäblich den Hebel umgelegt. +Anstatt das Wasser herauszudrängen benutzten sie die Kanäle, um das Wasser wieder hereinzuziehen. +Sie fluteten die Kanäle. +Sie schufen eine 11.000 Hektar Fischaufzucht -- Barsch, Meeräsche, Garnele, Aal -- und dabei haben Miguel und seine Firma die ökologische Zerstörung komplett umgekehrt. +Die Farm ist unglaublich. +Ich meine, Sie haben so etwas noch nie gesehen. +Sie starren heraus auf den Horizont, der eine Million Meilen entfernt ist, und alles was sie sehen sind geflutete Kanäle und diese dichte, üppige Marsch. +Ich war dort vor gar nicht langer Zeit mit Miguel. +Er ist ein unglaublicher Kerl, drei Teile Charles Darwin und ein Teil "Ein Krokodil zum Küssen". +Okay? Da waren wir und kämpften uns durch die Feuchtgebiete und ich keuche und schwitze, habe Matsch bis zu meinen Knien, und Miguel hält in Ruhe eine Biologievorlesung. +Hier hebt er einen seltenen Gleitaar hervor. +Nun erwähnt er die Mineralbedürfnisse von Phytoplankton. +Und hier, hier sieht er ein Muster von Bündeln, das ihn an die tansanische Giraffe erinnert. +Es stellt sich heraus, dass Miguel den größten Teil seiner Karriere im Mikumi Nationalpark in Afrika verbracht hat. +Ich fragte ihn, wie er zu so einem Fisch-Experten geworden ist. +Er sagte: "Fisch? Ich weiß nichts über Fisch. +Ich bin ein Experte für Beziehungen." +Und dann geht er und stürzt sich in mehr Gerede von seltenen Vögeln und Algen und seltsamen Wasserpflanzen. +Und verstehen Sie mich nicht falsch, das war wirklich faszinierend, wissen Sie, die biotische Gemeinschaft unplugged, so in der Art. +Es ist großartig, aber ich war verliebt. +Und mein Kopf wurde schwach über dieses verkochte Stück köstlichen Fischs, das ich am Vorabend hatte. +Also habe ich ihn unterbrochen. Ich sagte: "Miguel, wie kommt es, dass Dein Fisch so gut schmeckt?" +Er zeigte auf die Algen. +"Ich weiß, Junge, die Algen, der Phytoplankton, die Beziehungen, das ist unglaublich. +Aber was essen Deine Fische? +Wie ist die Futterverwertung?" +Nun, er fährt fort mir zu erzählen, dass es so ein reichhaltiges System ist, dass die Fische essen, was sie in der Wildnis essen würden. +Die pflanzliche Biomasse, den Phytoplankton, den Zooplankton, das ist es, was die Fische füttert. +Das System ist so gesund, es ist völlig selbsterneuernd. +Es gibt kein Futter. +Je von einer Farm gehört, die ihre Tiere nicht füttert? +Später am Tag fuhr ich auf diesem Grundstück mit Miguel herum und ich fragte ihn, ich sagte: "Für einen Ort, der so natürlich zu sein scheint", anders als jede Farm, auf der ich je gewesen war, "wie misst Du Erfolg?" +In dem Moment war es, als ob ein Filmregisseur einen Bühnenwechsel verlangt hätte. +Und wir bogen um die Ecke und uns bot sich der unglaublichste Anblick, tausende und abertausende pinker Flamingos, ein buchstäblich pinker Teppich so weit das Auge reicht. +"Das ist Erfolg", sagte er. +"Schau Dir ihre Bäuche an, pink. +Sie schlemmen." +Schlemmen? Ich war völlig verwirrt. +Ich sagte: "Miguel, schlemmen sie nicht Deinen Fisch?" +"Ja", sagte er. +"Wir verlieren 20 Prozent von unserem Fisch und Fischeiern an die Vögel. +Nun, letztes Jahr waren auf diesem Grundstück 600.000 Vögel, mehr als 250 unterschiedliche Arten. +Es ist heute das größte und eines der wichtigsten privaten Vogelreservate in ganz Europa geworden. +Ich sagte: "Miguel, ist ein gut gedeihender Vogelbestand nicht das Letzte, das man auf einer Fischaufzucht haben möchte?" +Er schüttelte seinen Kopf, nein. +Er sagte: "Wir bauen extensiv an, nicht intensiv. +Das hier ist ein ökologisches Netzwerk. +Die Flamingos fressen die Garnelen. +Die Garnelen fressen den Phytoplankton. +Je pinker also der Bauch desto besser das System." +Okay, lassen Sie uns das überdenken. Eine Farm, die ihre Tiere nicht füttert und eine Farm, die ihren Erfolg an der Gesundheit ihrer Räuber misst. +Eine Fischaufzucht, aber auch ein Vogelreservat. +Oh, und nebenbei sollten diese Flamingos von vornherein nicht einmal da sein. +Sie brüten in einer Stadt 240 Kilometer entfernt, wo die Bodenbeschaffenheit besser ist für den Nestbau. +Jeden Morgen fliegen sie 240 Kilometer zur Farm. +Und jeden Abend fliegen sie 240 Kilometer zurück. +Sie machen das, weil sie der gestrichelten weißen Linie der Landstraße A92 folgen können. +Im Ernst. +Ich hatte mir eine Art Reise der Pinguine vorgestellt, also schaute ich Miguel an. +Ich sagte: "Miguel, fliegen sie 240 Kilometer zu der Farm und fliegen sie dann 240 Kilometer zurück am Abend? +Machen sie das für die Kinder?" +Er schaute mich an, als hätte ich gerade ein Lied von Whitney Houston zitiert. +Er sagte: "Nein. Sie machen das, weil das Essen besser ist." +Ich habe nicht die Haut meines geliebten Fisches erwähnt, die köstlich war, und ich mag keine Fischhaut. Ich mag sie nicht sautiert. Ich mag sie nicht knusprig. +Es ist dieser beißende, verkohlte Geschmack. +Ich koche fast nie damit. +Und doch, als ich sie in diesem Restaurant in Südspanien probiert habe hat sie überhaupt nicht nach Fischhaut geschmeckt. +Sie schmeckte süß und rein, als ob man einen Bissen vom Ozean nehmen würde. +Ich erwähnte das gegenüber Miguel und er nickte. +Er sagte: "Die Haut wirkt wie ein Schwamm. +Sie ist die letzte Abwehr, bevor etwas in den Körper eintritt. +Sie hat sich im Laufe der Evolution entwickelt, um Unreinheiten aufzusaugen." +Und dann fügte er hinzu: "Aber unser Wasser hat keine Unreinheiten." +Okay. Eine Farm, die ihre Fische nicht füttert. Eine Farm, die ihren Erfolg misst am Erfolg ihrer Räuber. +Und dann wurde mir klar, wenn er sagt, eine Farm, die keine Unreinheiten hat, untertreibt er gewaltig, denn das Wasser, das durch diese Farm fließt kommt aus dem Fluss Guadalquivir herein. +Es ist ein Fluss, der all die Dinge mit sich führt, von denen Flüsse heutzutage dazu neigen, sie mit sich zu führen, chemische Schadstoffe, Abfluss von Schädlingsbekämpfungsmitteln. +Und wenn es sich durch das System gekämpft hat und dieses verlässt ist das Wasser sauberer, als wie es hereingekommen ist. +Das System ist so gesund, es reinigt das Wasser. +Also nicht nur eine Farm, die ihre Tiere nicht füttert, nicht nur eine Farm, die ihren Erfolg an der Gesundheit ihrer Räuber misst, sondern eine Farm, die buchstäblich eine Wasser-Aufbereitungsanlage ist, und nicht nur für diese Fische, sondern auch für Dich und mich. +Denn wenn das Wasser herausfließt, versinkt es im Atlantik. +Ein Tropfen im Ozean, ich weiß, aber ich nehme ihn, und das sollten Sie auch tun, denn diese Liebesgeschichte, wie romantisch auch immer, ist auch aufschlussreich. +Man könnte sagen, dass sie ein Rezept ist für die Zukunft guter Lebensmittel, ob wir von Barsch oder Fleischrindern sprechen. +Was wir jetzt brauchen, ist ein radikal neues Konzept von Landwirtschaft, von einer, in der Lebensmittel tatsächlich gut schmecken. +Aber für viele Leute ist das ein bisschen zu radikal. +Wir sind keine Realisten, wir Genießer. Wir sind Liebhaber. +Wir lieben Wochenmärkte. Wir lieben kleine Familienbetriebe. Wir reden über regionale Lebensmittel. Wir essen Bio. +Und wenn Sie behaupten, dass das die Dinge sind, die die Zukunft guter Lebensmittel versichern steht jemand irgendwo auf und sagt: "Hey Leute, ich liebe pinke Flamingos, aber wie werden Sie die Welt ernähren? +Wie werden Sie die Welt ernähren?" +Darf ich ehrlich sein? +Ich mag diese Frage nicht. +Nein, nicht, weil wir schon genug Kalorien produzieren, um die Welt mehr als nur zu ernähren. +Eine Milliarde Menschen werden heute hungern. +Eine Milliarde -- das ist mehr als je zuvor -- aufgrund krasser Ungleichheiten in der Verteilung, nicht der Gesamtproduktion. +Nun, ich mag diese Frage nicht, weil sie die Logik unseres Nahrungssystems die letzten 50 Jahre über bestimmt hat. +Füttere Getreide an Pflanzenfresser, Schädlingsbekämpfungsmittel an Monokulturen, Chemikalien an die Erde, Hühnchen an Fische, und die ganze Zeit hat die Agrarindustrie einfach gefragt: "Wenn wir mehr Leute billiger ernähren, wie schrecklich kann das schon sein?" +Das war der Beweggrund. Es war die Rechtfertigung. Es war der Geschäftsplan der amerikanischen Landwirtschaft. +Wir sollten sie nennen, was sie ist, ein Gewerbe in Abwicklung, ein Gewerbe, das schnell ökologisches Kapital auffrisst, das genau diese Produktion ermöglicht. +Das ist kein Gewerbe, und es ist nicht Landwirtschaft. +Unsere Kornkammer ist heute bedroht, nicht aufgrund abnehmender Zufuhr, sondern aufgrund abnehmender Ressourcen, +nicht durch die neuesten Mähdrescher- und Traktor-Erfindungen, sondern durch fruchtbares Land, nicht durch Pumpen, sondern durch frisches Wasser, nicht durch Kettensägen, sondern durch Wälder, und nicht durch Fischerboote und Netze, sondern durch Fische im Meer. +Sie wollen die Welt ernähren? +Lassen Sie uns anfangen mit der Frage: Wie werden wir uns selbst ernähren? +Oder besser, wie können wir Bedingungen schaffen, die jede Gemeinschaft befähigen, sich selbst zu ernähren? +Um das zu tun, schauen Sie nicht auf das Agrarindustrie-Modell für die Zukunft. +Es ist wirklich alt, und es ist erledigt. +Kapital, Chemie und Maschinen stehen darin obenan und es hat nie etwas wirklich gutes zum Essen produziert. +Schauen wir uns stattdessen das ökologische Modell an. +Das ist das, das auf zwei Milliarden Jahre Arbeitserfahrung zurückgreift. +Schauen Sie sich Miguel an, Bauern wie Miguel, +Betriebe, die nicht Welten für sich sind, Betriebe, die wiederherstellen anstatt aufzubrauchen, Betriebe, die extensiv anbauen anstatt nur intensiv, Bauern, die nicht nur Erzeuger sind, sondern Experten für Beziehungen, +denn sie sind diejenigen, die auch Experten für Geschmack sind. +Und wenn ich wirklich ehrlich bin sind sie ein besserer Koch als ich es je sein werde. +Wissen Sie, das ist mir recht, denn wenn das die Zukunft guter Lebensmittel ist, wird sie köstlich sein. +Danke. + +Ich wuchs mit einer gehörigen Portion Science Fiction auf. +In meiner Schulzeit fuhr ich mit dem Bus zur Schule, jeden Tag eine Stunde pro Strecke. +Und meine Nase steckte immer in einem Buch, einem Science-Fiction-Buch, das meine Gedanken in andere Welten entführte und auf erzählerische Weise meine tief in mir sitzende, unersättliche Neugier befriedigte. +Diese Neugier zeigte sich auch darin, dass ich immer, wenn ich nicht in der Schule war, durch die Wälder streunte, wanderte und "Proben" sammelte, Frösche und Schlangen und Käfer und Teichwasser, alles nach Hause brachte und unter dem Mikroskop betrachtete. +Ich war total wissenschaftsbegeistert, wissen Sie. +Es ging dabei immer um den Versuch, die Welt zu verstehen und die Grenzen des Möglichen auszuloten. +Und meine Liebe zu Science Fiction schien sich in meiner Umgebung widerzuspiegeln, denn damals, in den späten 60ern, flogen wir zum Mond und erforschten die Tiefsee. +Jacques Cousteau kam in unsere Wohnzimmer mit seinen faszinierenden Sendungen, die uns Tiere und Orte und eine Welt voller Wunder zeigten, die wir uns vorher nie hätten vorstellen können. +Das hat dann wohl ganz gut zu jener Science-Fiction-Rolle gepasst. +Und ich war Künstler. +Ich konnte zeichnen. Ich konnte malen. +Und da es weder Videospiele noch diese Übersättigung mit computergenerierten Filmen noch die ganze Bildsprache in der Medienlandschaft gab, musste ich die Bilder in meinem Kopf erschaffen. +Das mussten wir damals alle. Wenn wir als Kinder ein Buch lasen, nahmen wir die Beschreibung des Autors und projizierten sie auf die Leinwand in unseren Köpfen. +Meine Reaktion darauf war das Zeichnen und Malen von Außerirdischen, außerirdischen Welten, Robotern, Raumschiffen und all so was. +Im Matheunterricht wurde ich ständig vom Lehrer erwischt, wie ich, hinterm Lehrbuch versteckt, herummalte. +Die Kreativität musste halt irgendwie raus. +Und dabei geschah etwas Interessantes. Was mich nämlich an Jacques Cousteaus Sendungen faszinierte, war der Gedanke an eine uns völlig unbekannte Welt hier auf unserer Erde selbst. +Sicherlich würde ich ja niemals eine außerirdische Welt mit einem Raumschiff erreichen. Das schien mir ziemlich unwahrscheinlich. +Aber hier war eine Welt, die ich tatsächlich betreten konnte, hier auf der Erde, und sie war genauso faszinierend und exotisch wie all das, was ich mir immer vorgestellt hatte, als ich diese Bücher gelesen hatte. +Also beschloss ich, als ich 15 war, Taucher zu werden. +Das einzige Problem dabei war, dass ich in einem kleinen Dorf in Kanada lebte, 1 000 km vom nächsten Ozean entfernt. +Davon ließ ich mich aber nicht entmutigen. +Ich nervte meinen Vater, bis er endlich eine Tauchschule in Buffalo, New York, ausfindig gemacht hatte, genau auf der anderen Seite der Grenze, wo wir lebten. +Ich machte meinen Tauchschein in einem Pool der YMCA mitten im Winter in Buffalo, New York. +Den Ozean aber, einen echten Ozean, bekam ich erst zwei Jahre später zu Gesicht, als wir nach Kalifornien zogen. +Seitdem, in den 40 Jahren, die inzwischen verstrichen sind, habe ich ungefähr 3 000 Stunden unter Wasser verbracht. 500 Stunden davon in Tauchbooten. +Und ich habe gelernt, dass die Welt der Tiefsee, selbst in den flacheren Ozeanen, so reich an faszinierendem Leben ist, wie wir es uns wirklich kaum vorstellen können. +Die Phantasie der Natur kennt keine Grenzen, ganz im Gegensatz zu unserer eigenen, kläglichen menschlichen Vorstellungskraft. +Bis zum heutigen Tage empfinde ich tiefste Ehrfurcht für das, was ich auf meinen Tauchgängen sehe. +Und meine Liebe zum Ozean hält an, mit derselben Intensität wie eh und je. +Als ich mir dann als Erwachsener einen Beruf aussuchte, war es das Filmemachen. +Das schien die beste Möglichkeit, meinen inneren Drang, Geschichten zu erzählen, mit meinem Bedürfnis, Bilder zu erschaffen, zu vereinen. +Als Kind zeichnete ich ständig Comicbücher und so. +Also waren Filme der Weg, Bilder und Geschichten zusammenzuführen. Das passte zusammen. +Natürlich waren die Geschichten, die ich mir aussuchte, aus dem Science-Fiction-Bereich: "Terminator", "Aliens", und "Abyss". +Bei "Abyss" konnte ich meine Vorliebe für die Unterwasserwelt und das Tauchen mit dem Filmemachen verbinden. +Also verflochten sich quasi meine beiden Leidenschaften. +Etwas Interessantes passierte bei "Abyss": Um ein erzählerisches Problem in diesem Film zu lösen - und zwar mussten wir so eine Art flüssiges Wasserwesen erschaffen -, griffen wir auf computergenerierte Animation, CG, zurück. +Was dabei herauskam, war die erste computergenerierte Soft-Surface-Figur, die je in einem Film zu sehen war. +Der Film brachte zwar kein Geld ein, genau gesagt spielte er gerade mal seine Produktionskosten ein, doch bemerkte ich etwas Faszinierendes: Das Publikum auf der ganzen Welt war wie hypnotisiert vom Zauber, der davon ausging. +Laut Arthur Clarke's Gesetz sind bekanntlich fortgeschrittliche Technologie und Zauberei nicht mehr voneinander zu unterscheiden. +Sie sahen also etwas Magisches. +Und das fand ich ungeheuer spannend. +Und ich dachte mir: "Wow, das muss unbedingt in die Filmkunst einbezogen werden." +Also gingen wir in "Terminator 2", meinem nächsten Film, noch viel weiter. +Zusammen mit ILM erschufen wir dort den Typen aus flüssigem Metall. Der Erfolg hing ganz davon ab, wie dieser Effekt ankommen würde. +Und es funktionierte. Wieder hatten wir etwas Magisches geschaffen. Und die Wirkung im Publikum war dieselbe. Allerdings haben wir mit dem Film schon ein bisschen mehr Geld eingespielt. +Von diesen beiden Erfahrungen ausgehend, war eine ganz neue Welt erreicht, eine ganz neue Welt der Kreativität für Filmschaffende. +Also gründete ich eine Firma, zusammen mit meinem guten Freund Stan Winston, der zu jener Zeit der beste Make-Up- und Creature-Designer war. Sie hieß "Digital Domain". +Die Grundidee dieser Firma war es, die Phase analoger Prozesse mit optischen Druckern etc. zu überspringen und gleich mit digitalen Produktionen zu beginnen. +Das taten wir dann auch und verschafften uns so eine Zeitlang einen Wettbewerbsvorteil. +Aber Mitte der 90er Jahre merkten wir doch, dass wir im Creature- und Character-Design - wofür wir die Firma ja eigentlich gegründet hatten - zu langsam vorankamen. +Ich hatte dieses Stück "Avatar" geschrieben, das die Messlatte in Sachen visueller Effekte und computergenerierter Effekte in ganz neue Höhen schieben sollte, mit realistischen menschlichen, ausdrucksvollen Charakteren, die mittels CG hergestellt worden waren. Und die Hauptfiguren sollten alle CG sein. Und die Welt sollte CG sein. +Aber die Messlatte drückte ganz schön zurück. Und die Leute in meiner Firma sagten mir, dass wir vorläufig noch nicht in der Lage seien, das zu schaffen. +Also verschob ich das und machte diesen anderen Film über das große Schiff, das untergeht. +Dem Filmstudio habe ich das als "Romeo und Julia auf einem Schiff" verkauft. Es wurde ein Liebesfilm epischen Ausmaßes, ein leidenschaftlicher Film. +Insgeheim aber wollte ich eigentlich zum echten Wrack der Titanic hinabtauchen. +Darum habe ich den Film gemacht. +Das ist die Wahrheit. Das Studio wusste das aber nicht. +Ich habe sie aber überzeugt, indem ich sagte: "Wir tauchen zu dem Wrack. Wir filmen das echte Wrack. +Wir werden es in der Eröffnungssequenz des Films zeigen. +Das ist ungeheuer wichtig. Es ist ein guter Aufhänger fürs Marketing." +Und ich überredete sie, eine Expedition zu finanzieren. +Klingt verrückt. Aber das geht wieder darauf zurück, dass die eigene Vorstellungskraft eine Realität schaffen kann. +Wir schufen dann tatsächlich sechs Monate später eine Realität, in der ich mich in einem russischen Tauchboot wiederfand, vier Kilometer unter der Oberfläche des Nordatlantik, und mir die echte Titanic durch ein Bullauge anschaute. +Das war kein Film, kein HD, das war echt. +Also, das hat mich wirklich umgehauen. +Und die Vorbereitungen dazu waren enorm. Wir mussten Kameras und Scheinwerfer und alles Mögliche bauen. +Und mir fiel auf, wie sehr diese Tiefseetauchgänge, einer Weltraummission ähnelten. +Na ja, sie waren auch hochtechnisch und bedurften umfangreicher Planung. +Man steigt in diese Kapsel, dann schwebt man in diese dunkle, feindselige Umgebung hinunter, wo keine Hoffnung auf Rettung besteht, wenn man es nicht selbst zurück schafft. +Und ich dachte mir, "Wow, das ist genauso, als wäre ich in einem Science-Fiction-Film. +Das ist echt cool." +Ich war regelrecht besessen vom Erforschen der Tiefsee. +Jedenfalls von dem Teil, der mit Neugier und Wissenschaft zu tun hat. Es war alles. Es war Abenteuer, es war Neugier. Es war Vorstellungskraft. +Und es war eine Erfahrung, die mir Hollywood nicht geben konnte. +Denn, wissen Sie, ich konnte mir ein Wesen vorstellen, für das wir dann einen visuellen Effekt gestalten konnten. Aber ich konnte mir nicht das vorstellen, was ich außerhalb des Fensters sehen würde. +Bei einigen der folgenden Expeditionen habe ich Wesen in Thermalquellen gesehen, und manchmal Dinge, die ich noch nie vorher gesehen hatte, manchmal auch Dinge, die überhaupt noch niemand zuvor gesehen hatte und für die die Wissenschaft zum Zeitpunkt, als wir sie sahen, noch gar keine Worte gefunden hatte. +Das hat mich also richtig umgeworfen, und ich wollte mehr. +Und so traf ich dann eine etwas ungewöhnliche Entscheidung. +Nach dem Erfolg von "Titanic" sagte ich mir, "Okay, ich will meinen Hauptberuf als Filmemacher in Hollywood auf Eis legen und werde für eine Weile Vollzeit-Forscher." +Und dann begannen wir, diese Expeditionen zu planen. +Wir tauchten zur "Bismarck", und erforschten sie mit Roboterfahrzeugen. +Wir kehrten zum Wrack der Titanic zurück. +Wir nahmen kleine Roboter, die wir gebaut hatten, die ein Fiberglaskabel abwickelten. +Unsere Absicht war, hineinzutauchen und sich das Innere des Schiffs anzusehen, was nie zuvor getan worden war. +Niemand hatte je das Innere des Wracks erkundet. Man hatte noch keine Mittel dafür. Also entwickelten wir die nötige Technologie. +Na und da sitze ich nun, auf dem Deck der Titanic, in einem Tauchboot, und sehe Planken, die diesen Brettern hier ziemlich ähneln und von denen ich weiß, dass einst die Band dort gespielt hat. +Und ich fliege mit einem kleinen Roboterfahrzeug durch die Gänge des Schiffs. +Ich bediene es zwar eigentlich nur, aber mein Bewusstsein ist innerhalb des Fahrzeugs. +Es fühlte sich an, als wäre ich körperlich innerhalb des Schiffswracks der Titanic anwesend. +Das war die surrealste Form eines Déjà-vu, die ich je erlebt habe. Denn bevor ich jeweils um eine Ecke bog, wusste ich immer schon, was gleich im Lichtkegel des Fahrzeugs auftauchen würde, da ich monatelang übers Filmset gelaufen war, als wir den Film drehten. +Das Set war nämlich eine genaue Kopie der Baupläne des Schiffs. +Das war also eine höchst merkwürdige Erfahrung. +Sie machte mir dieses Telepräsenz-Erlebnis bewusst, dass man solch roboterhafte Avatare verwenden und so das eigene Bewusstsein in das Fahrzeug, in diese andere Form der Existenz verlegen kann. +Es war wirklich ungeheuer tiefgreifend +und vielleicht auch ein kleiner Ausblick auf das, was vielleicht in einigen Jahrzehnten passieren könnte, wenn man Cyborg-Körper hat, um etwas zu erforschen oder andere Dinge zu tun, in allen möglichen post-humanen Zukunftszenarios, die ich mir als Science-Fiction-Fan vorstellen kann. +Nach diesen Expeditionen begannen wir das, was wir da unten gesehen hatten, wirklich schätzen zu lernen, zum Beispiel diese Tiefseequellen, wo wir diese unglaublich verblüffenden Tiere sahen. Das sind quasi Außerirdische, aber hier auf Erden. +Sie leben mit Hilfe von Chemosynthese. +Sie existieren nicht in einem auf Sonnenlicht basierten System, wie wir das tun. +Und so sieht man Tiere, die direkt neben einer 500 Grad Celsius heißen +Wasserwolke leben. Und man kann sich nicht vorstellen, dass sie dort überleben können. +Zur selben Zeit interessierte ich mich außerdem sehr für Weltraumwissenschaft, das war wieder der Science-Fiction-Einfluss aus meiner Kindheit. +Und so landete ich bei den Leuten, die sich für den Weltraum interessieren und die mit der NASA zu tun haben und im NASA-Sachverständigenrat sitzen und richtige Weltraummissionen planen. Sie fahren nach Russland, durchlaufen vor der Mission das biomedizinische Protokoll samt allem Drum und Dran, fliegen dann zur internationalen Weltraumstation und nehmen unsere 3D-Kamerasysteme mit. +Das war faszinierend. +Aber am Ende lief es darauf hinaus, dass ich Weltraumwissenschaftler mit uns in die Tiefsee nahm. +Ich nahm sie mit und verschaftte ihnen Zugang zu der Welt da unten: Astrobiologen, Planetenwissenschaftler, Leute, die sich für solche extremen Situationen interessierten. Ich nahm sie zu den Quellen mit, damit sie sich umschauen, Proben nehmen und Instrumente testen konnten und so weiter. +Wir drehten zwar Dokumentarfilme, betrieben aber eigentlich Wissenschaft, genauer gesagt: Weltraumwissenschaft. +So schloss sich der Kreis zwischen meiner Existenz als Science-Fiction-Fan, damals als Kind, und der Umsetzung in die Realität. +Im Laufe dieser Entdeckungsreise habe ich eine Menge gelernt. +Ich habe eine Menge über Wissenschaft gelernt. Aber ich habe auch viel über Führungsstil gelernt. +Jetzt denken Sie sicherlich, ein Regisseur muss auch führen können, ein Führer sein wie ein Schiffskapitän oder so. +Ich verstand aber nicht viel von Führung, bevor ich diese Expeditionen antrat. +Denn an einem bestimmten Punkt musste ich mir sagen: "Was mache ich eigentlich hier? +Wieso mache ich das? Was kommt dabei heraus?" +Diese blöden Filme bringen uns kein Geld ein. +Wir spielen mal gerade die Produktionskosten ein. Von Ruhm keine Spur. +Alle denken, ich sei zwischen "Titanic" und "Avatar" davongelaufen und hätte mir irgendwo die Nägel auf einem Handtuch am Strand gefeilt. +Ich habe alle diese Filme, diese Dokumentarfilme, für ein sehr kleines Publikum gemacht. +Kein Ruhm, keine Ehre, kein Geld. Was machst du nur? +Du machst es um der Aufgabe willen, um der Herausforderung willen - und der Ozean ist die herausforderndste Umgebung, die es gibt. Du machst es des Entdeckerrausches wegen, und wegen der seltsamen Verbindung, die entsteht, wenn eine kleine Gruppe von Leuten ein Team bildet. +Denn wir haben all dies mit nur 10 bis 12 Leuten gemacht, die jahrelang ununterbrochen zusammengearbeitet haben. Manchmal waren wir 2 bis 3 Monate hintereinander auf See. +Und in dieser Gemeinschaft erkennt man, dass die wichtigste Sache die Achtung ist, die man vor einander hat, weil man eine Aufgabe bewältigt hat, die man keinem anderem erklären kann. +Wenn man an Land zurückkehrt und sich sagt, "Wir mussten es tun, das Fiberglas, die Schallschwächung, und das ganz Drumherum, die ganze Technik, und die Schwierigkeiten, das menschliche Leistungsvermögen, wenn man auf See arbeitet", dann kann man das anderen einfach nicht erklären. Das ist wie bei Polizisten oder bei Soldaten, die etwas gemeinsam durchgemacht haben und wissen, dass sie es nie jemanden erklären können. +Da entsteht eine Verbindung, ein gegenseitiger Respekt. +Als ich also zurückkam, um meinen nächsten Film "Avatar" zu drehen, versuchte ich denselben Führungsstil anzuwenden, nämlich dass man sein Team respektiert und sich im Gegenzug dessen Respekt verdient. +Dadurch wurde die Dynamik wirklich verändert. +Da stand ich also wieder mit einem kleinen Team auf unbekanntem Terrain. Wir drehten "Avatar" mit einer neuen Technik, die es vorher noch nicht gab. +Ungeheuer aufregend. +Eine ungeheure Herausforderung. +Und wir wurden für einen Zeitraum von viereinhalb Jahren zu einer richtigen Familie. +Dadurch veränderte sich meine Art, Filme zu machen, komplett. +Es gab Leute, die meinten, wir hätten diese Ozeanwesen ja wirklich gut nachgemacht und auf den Planeten Pandora transportiert. +Für mich war es mehr eine prinzipielle Art, meinen Job zu tun, der eigentliche Prozess, der sich im Ergebnis geändert hat. +Was können wir also aus all dem schließen? +Welche Lektionen haben wir gelernt? +Ich glaube, an erster Stelle steht die Neugier. +Es ist die mächtigste menschliche Eigenschaft. +Unsere Vorstellungskraft ist eine Kraft, die sogar eine Realität schaffen kann. +Und die Achtung deines Teams ist wichtiger als aller Lorbeer dieser Welt. +Zu mir kommen junge Filmemacher, die sagen: "Geben Sie mir einen Rat, wie ich so etwas machen kann." +Und ich sage: "Schränke dich nicht selbst ein. +Das besorgen schon andere für dich. Tu es nicht dir selbst an, wette nicht gegen sich selbst. Sondern nimm Risiken auf dich." +Die NASA hat so einen Lieblingssatz: "Scheitern ist keine Alternative." +Aber in der Kunst und beim Erforschen muss Scheitern eine Alternative sein, denn dort garantiert es einen Vertrauensvorschuss. +Kein wichtiges Unterfangen, das Innovation verlangte, wurde je ohne Risiko angegangen. +Man muss bereit sein, solche Risiken auf sich zu nehmen. +Das ist der Gedanke, den ich Ihnen gern mit auf den Weg geben möchte. Scheitern ist durchaus eine Alternative, Angst aber ist keine. Danke. + +Falls ich Ihnen heute eine Sache näherbringen möchte ist es, dass die Gesamtheit der Daten, die wir konsumieren, größer ist als die Summe ihrer Einzelteile und anstatt dabei an Informationsüberladung zu denken möchte ich, dass Sie darüber nachdenken wie wir Information so nutzen können, dass sich Muster ergeben und wir so Trends erkennen, die ansonsten nicht sichtbar geworden wären. +So, was wir hier sehen ist ein typisches Sterbediagramm nach Alter angeordnet. +Das Programm, das ich hier benutze, ist ein kleines Experiment. +Es heißt Pivot und was ich mit Pivot machen kann ist, dass ich nach einer bestimmten Todesursache filtern kann, sagen wir Unfälle. +Und sofort sehe ich ein anderes Muster, das sich ergibt. +Und zwar, weil im Mittelbereich hier die Menschen am aktivsten sind und sie hier drüben am gebrechlichsten sind. +Wir können einen Schritt weiter rausgehen und ordnen die Daten dann neu und sehen, dass Kreislauferkrankungen und Krebs die üblichen Verdächtigen sind, jedoch nicht für jeden. +Wenn wir nun weitergehen und nach Alter sortieren, sagen wir 40 Jahre oder jünger sehen wir, dass Unfälle sogar die Hauptursache ist über die sich die Menschen Sorgen machen sollten. +Und wer weiterforscht sieht, dass ist dies besonders bei Männern zutrifft. +Sie erkennen also, dass das Ansehen von Informationen und Daten in dieser Weise sehr an Schwimmen in einer lebendigen Informationsgrafik erinnert. +Und wenn wir dies für Rohdaten machen können warum nicht auch für Inhalte selbst? +Was wir nun hier haben sind die Titelbilder jeder einzelnen "Sports Illustrated", die jemals gedruckt wurden. +Es ist alles hier. Es ist alles online. +Sie können es gerne nach meinem Vortrag in Ihren Zimmern testen. +Mit Pivot können sie eintauchen in ein Jahrzehnt. +Sie können eintauchen in ein bestimmtes Jahr. +Sie können direkt zu einer bestimmten Ausgabe springen. +Wenn ich nun hier schaue, sehe ich die Athleten, die in dieser Ausgabe erscheinen und die Sportarten. +Ich bin ein Lance Armstrong Fan, also klicke ich hierhin wodurch sich mir alle Ausgaben zeigen in denen Lance Armstrong erwähnt wird. +Jetzt, wenn ich nur einen gröberen Überblick bekommen möchte, könnte ich denken "Ok, was wenn ich mir alles mit dem Thema Fahrradfahren ansehe?" +Also gehe ich einen Schritt zurück und erweitere die Sichtweise. +Nun sehe ich Greg Lemond. +Und so bekommt man eine Idee davon, dass wenn man auf diese Art Informationen durchsucht, gezielter, breiter, reinzoomen, rauszoomen, dann sucht man nicht oder surft nicht einfach nur. +Man macht etwas, das eigentlich ein wenig anders ist. +Es ist etwas dazwischen und wir denken es ändert die Art und Weise wie Informationen genutzt werden können. +Ich möchte diese Idee nun ein bisschen weiter ausführen mit etwa was ein bisschen verrückt ist. +Was wir hier gemacht haben ist, wir haben jede einzelne Wikipediaseite genommen und sie auf eine kleine Zusammenfassung reduziert. +Die Zusammenfassung enthält eine kurze Übersicht und ein Symbol für den Bereich aus dem sie kommt. +Ich zeige nur mal die Top 500 der populärsten Wikipediaseiten. +Aber sogar in dieser eingeschränkten Ansicht können wir eine Menge Dinge tun. +Sofort bekommen wir einen Eindruck über die Themen, die auf Wikipedia am populärsten sind. +Ich werde nun das Thema 'Regierung' wählen. +Nun, nachdem ich 'Regierung' gewählt habe erkenne ich, dass die Wikipediakategorien, die sich am meisten damit decken Time Magazines "Menschen des Jahres" sind. +Dies ist wirklich wichtig, da dies eine Erkenntnis ist, die nicht in einer einzelnen Wikipediaseite steckt. +Das ist nur zu erkennen wenn man einen Schritt zurückgeht und das Ganze betrachtet. +Schauend auf eine bestimmte dieser Zusammenfassungen kann ich dann in das Thema Time Magazines "Menschen des Jahres" hinein gehen, und alle zusammen sehen. +Wenn ich nun all diese Personen betrachte erkenne ich, dass die Mehrheit davon Regierungsbeamte sind. Manche kommen aus der Wissenschaft. Manche, noch weniger, kommen aus der Wirtschaft. Hier ist mein Chef. Und einer kommt aus dem Musikbereich. +Und interessanterweise ist Bono auch ein TED Prize Gewinner. +So können wir nun springen und einen Blick auf alle TED Prize Gewinner werfen. +Man sieht, wir surfen im Netz das erste Mal als ob es auch wirklich ein Netz ist, nicht nur von Seite zu Seite, sondern viel abstrakter. +Und so möchte ich Ihnen was anderes zeigen was eine kleine Überraschung sein könnte. +Ich zeige Ihnen hier einfach nur die New York Times Website. +Pivot, diese Anwendung -- Ich möchte es nicht einen Browser nennen; es ist wirklich kein Browser, aber man kann Webseiten damit ansehen -- und wir bringen diese Zoom-Technologie zu jeder einzelnen Webseite wie dieser. +Ich kann also einen Schritt zurückgehen, und direkt zu einer spezifischen Sektion springen. +Das ist deshalb wichtig, weil man nur durch das Anschauen von Webseiten in dieser Art und Weise, den ganzen Internet-Verlauf auf die gleiche Art und Weise betrachten kann. +Ich kann also in meinen Verlauf hineinzoomen in einem bestimmten Zeitrahmen. +Hier ist der Stand der gesamten Demonstration, die ich bis hierhin gehalten habe. +Und ich kann sozusagen alles, was ich heute bisher angesehen habe, wieder zurückholen. +Und, wenn ich wieder einen Schritt rausgehe und auf alles schaue, kann ich meinen Verlauf neu anordnen vielleicht nach meiner Such-Vergangenheit. Hier, habe ich nach 'nepotistisch' gesucht, hier nach Bing, oder hier nach Live Labs Pivot. +Und von hier kann ich in die Seite hineingehen und sie wieder aufrufen. +Es ist eine Metapher, die immer wieder verwendet wird, und jedes Mal macht es das Gesamtbild größer als die Summe der Datenteile. +Im Moment, in dieser Welt, denken wir, dass Daten ein Fluch sind. +Wir reden von dem Fluch des Informationsüberflusses. +Wir reden vom "Ertrinken in Informationen". +Was, wenn wir diese Situation umdrehen könnten und das Internet auf den Kopf stellen, so dass wir anstatt immer von einem zum anderen zu gehen, beginnen von vielen Dingen zu vielen Dingen gehen zu können, und dadurch Muster erkennen, welche ansonsten verborgen geblieben wären? +Falls wir dies tun können, dann wird diese bisherige Datenfalle, vielleicht eine neue Quelle sinnvoller Informationen. +Und, anstatt sich einfach nur in Informationen zu bewegen, können wir Wissen daraus bekommen. +Und wenn wir Wissen erfahren, dann können wir vielleicht sogar Weisheiten daraus ziehen. +Damit höre ich auf, vielen Dank. + +Jeder spricht heutzutage über das Glück. +Ich habe einige Leute die Anzahl der Bücher zählen lassen, die mit "Happiness" im Titel in den letzten fünf Jahren veröffentlicht wurden und sie gaben nach ungefähr 40 auf, und es gab noch viel mehr. +Es gibt eine gewaltige Welle des Interesses an Glück unter Forschern. +Es gibt sehr viel Glücks-Coaching. +Jeder würde gerne die Leute glücklicher machen. +Aber trotz all dieser Flut von Arbeiten, gibt es mehrere kognitive Fallen, die es sozusagen fast unmöglich machen, klar über Glück nachzudenken. +Und mein Vortrag heute wird hauptsächlich von diesen kognitiven Fallen handeln. +Das gilt für Laien, die über ihr eigenes Glück nachdenken, und es gilt für Wissenschaftler, die über Glück nachdenken, weil sich herausstellt, dass wir genau so durcheinander sind wie jeder andere. +Die erste dieser Fallen ist ein Widerstreben, Komplexität zuzugeben. +Es stellt sich heraus, dass das Wort Glück einfach kein nützliches Wort mehr ist, weil wir es auf zu viele unterschiedliche Dinge anwenden. +Ich denke, es gibt eine bestimmte Bedeutung, auf die wir es beschränken könnten, aber im Großen und Ganzen ist das etwas, das wir aufgeben werden müssen, und wir werden die komplizierte Sichtweise annehmen müssen darauf, was Wohlbefinden ist. +Die zweite Falle ist eine Verwechslung von Erleben und Gedächtnis: Im Grunde besteht sie zwischen glücklich sein in seinem Leben und glücklich sein über sein Leben oder glücklich mit seinem Leben. +Und dies sind zwei sehr unterschiedliche Konzepte, und sie sind beide zusammengeworfen in der Vorstellung vom Glück. +Und die dritte ist die Konzentrations-Illusion, und das ist die unglückliche Tatsache, dass wir nicht über einen Umstand nachdenken können, der Wohlbefinden beeinflusst, ohne seine Bedeutung zu verzerren. +Ich meine, das ist eine echte kognitive Falle. +Es gibt einfach keinen Weg, es richtig hin zu bekommen. +Nun würde ich gerne mit einem Beispiel anfangen von jemandem, der eine Frage-und-Antwort-Sitzung hatte nach einer meiner Vorlesungen, der eine Geschichte berichtete. [undeutlich ...] Er sagte, er hätte eine Sinfonie gehört, und es war absolut herrliche Musik, und ganz am Ende der Aufnahme gab es ein fürchterliches kreischendes Geräusch. +Und dann fügte er hinzu, wirklich ziemlich emotional, das hat die ganze Erfahrung ruiniert. +Aber das hatte es nicht. +Was es ruiniert hatte waren die Erinnerungen an die Erfahrung. +Er hatte die Erfahrung gehabt. +Er hatte 20 Minuten herrlicher Musik gehabt. +Sie zählten nicht, weil er mit einer Erinnerung verblieben war; die Erinnerung war ruiniert, und die Erinnerung war alles, was er zum Behalten bekommen hatte. +Was uns das wirklich sagt ist, dass wir über uns und über andere Leute nachdenken könnten im Sinne von zwei Arten des Selbst. +Es gibt ein erlebendes Selbst, das in der Gegenwart lebt und die Gegenwart kennt, fähig ist, die Vergangenheit wieder zu erleben, aber im Grunde nur die Gegenwart hat. +Es ist das erlebende Selbst, das der Arzt anpricht -- Sie wissen, wenn der Arzt fragt: "Tut es jetzt weh, wenn ich Sie hier anfasse?" +Und dann gibt es ein erinnerndes Selbst, und das erinnernde Selbst ist das, das mitzählt und die Geschichte unseres Lebens aufrecht erhält, und es ist dasjenige, das der Arzt anspricht indem er die Frage stellt: "Wie haben Sie sich in letzter Zeit gefühlt?" +oder "Wie war Ihre Reise nach Albanien?" oder so ähnlich. +Dies sind zwei sehr unterschiedliche Einheiten, das erlebende Selbst und das erinnernde Selbst, und die beiden zu verwechseln ist Teil des Durcheinanders des Begriffs vom Glück. +Nun, das erinnernde Selbst ist ein Geschichtenerzähler. +Und das fängt wirklich mit einer grundlegenden Reaktion auf unsere Erinnerungen an -- es fängt sofort an. +Wir erzählen nicht nur Geschichten, wenn wir uns daran machen, Geschichten zu erzählen. +Unser Gedächtnis erzählt uns Geschichten, das heißt, was wir von unseren Erlebnissen behalten dürfen ist eine Geschichte. +Und lassen Sie micht mit einem Beispiel anfangen. +Es gibt eine alte Studie. +Das sind echte Patienten, die sich einer schmerzhaften Prozedur unterziehen. +Ich werde nicht ins Detail gehen. Sie ist heutzutage nicht mehr schmerzhaft, aber sie war schmerzhaft, als diese Studie in den 1990ern durchgeführt wurde. +Sie wurden gebeten, alle 60 Sekunden über ihre Schmerzen zu berichten. +Und hier sind zwei Patienten. Das sind ihre Aufzeichnungen. +Und Sie werden gefragt: "Wer von beiden hat mehr gelitten?" +Und das ist eine sehr einfache Frage. +Patient B hat eindeutig mehr gelitten. Seine Darmspiegelung war länger, und jede Minute von Schmerz, die Patient A hatte hatte Patient B, und mehr. +Aber nun gibt es eine andere Frage: "Wie sehr dachten diese Patienten, dass sie litten?" +Und hier ist eine Überraschung: +Und die Überraschung ist, dass Patient A eine viel schlechtere Erinnrung an die Darmspiegelung hatte als Patient B. +Die Geschichten der Darmspiegelungen waren unterschiedlich, und weil ein sehr entscheidender Teil der Geschichte ist, wie sie endet -- +und keine dieser Geschichten ist sehr erbaulich oder großartig -- aber eine von ihnen ist diese deutlich ... aber eine von ihnen ist deutlich schlimmer als die andere. +Und die, die schlimmer ist war die, wo der Schmerz ganz am Ende auf seinem Höhepunkt war. Es ist eine schlimme Geschichte. +Woher wissen wir das? +Weil wir diese Leute nach ihrer Darmspiegelung gefragt haben, und auch viel später: "Wie schlimm war die ganze Sache insgesamt?", +und sie war viel schlimmer für A als für B in der Erinnrung. +Nun, das ist ein direkter Konflikt zwischen dem erlebenden Selbst und dem erinnernden Selbst. +Aus Sicht des erlebenden Selbst hatte B eindeutig eine schlechtere Zeit. +Nun, was man mit Patient A machen könnte, und wir haben tatsächlich klinische Experimente durchgeführt, und es ist gemacht worden, und es funktioniert, man könnte eigentlich die Darmspiegelung von Patient A verlängern indem man einfach den Schlauch drin lässt ohne zu sehr an ihm zu rütteln. +Das wird dazu führen, dass der Patient leidet, aber nur ein bisschen und viel weniger als vorher. +Und wenn man das ein paar Minuten lang macht hat man bewirkt, dass das erlebende Selbst von Patient A schlechter dran ist und man hat bewirkt, dass das erinnernde Selbst von Patient A viel besser dran ist, denn nun hat man Patient A eine bessere Geschichte über seine Erfahrung gegeben. +Wodurch zeichnet sich eine Geschichte aus? +Und das gilt für die Geschichten, die das Gedächtnis uns liefert und es gilt auch für die Geschichten, die wir erfinden. +Wodurch sich eine Geschichte auszeichnet sind Umbrüche, bedeutende Augenblicke und Enden. +Enden sind sehr, sehr wichtig und in diesem Fall dominierte das Ende. +Nun, das erlebende Selbst lebt sein Leben kontinuierlich. +Es hat Augenblicke des Erlebens, einen nach dem anderen. +Und Sie fragen: Was passiert mit diesen Momenten? +Und die Antwort ist wirklich einfach. Sie sind für immer verloren. +Ich meine, die meisten Augenblicke unseres Lebens -- und ich habe das ausgerechnet -- Sie wissen, die psychologische Gegenwart gilt als ungefähr drei Sekunden lang. Was bedeutet, wissen Sie, dass es in einem Leben ungefähr 600 Millionen davon gibt. In einem Monat gibt es ungefähr 600.000. Die meisten von ihnen hinterlassen keine Spur. +Die meisten von ihnen werden komplett ignoriert vom erinnernden Selbst. +Und doch bekommen Sie irgendwie den Eindruck, dass sie zählen sollten, dass was während dieser Augenblicke des Erlebens passiert unser Leben ist. +Es ist die begrenzte Ressource, die wir verbrauchen während wir auf dieser Welt sind. +Und wie wir sie verbrauchen würde scheinbar wichtig sein, aber das ist nicht die Geschichte, die das erinnernde Selbst für uns behält. +Also haben wir das erinnernde Selbst und das erlebende Selbst, und sie sind wirklich ziemlich verschieden. +Der größte Unterschied zwischen ihnen ist der Umgang mit Zeit. +Aus Sicht des erlebenden Selbst, wenn Sie einen Urlaub haben und die zweite Woche genau so gut ist wie die erste, dann ist der zweiwöchige Urlaub doppelt so gut wie der einwöchige Urlaub. +So funktioniert das überhaupt nicht für das erinnernde Selbst. +Für das erinnernde Selbst ist ein zweiwöchiger Urlaub kaum besser als der einwöchige Urlaub, weil da keine neuen Erinnerungen hinzugefügt werden. +Sie haben die Geschichte nicht geändert. +Und auf diese Weise ist Zeit eigentlich die kritische Variable, die ein erinnerndes Selbst unterscheidet von einem erlebenden Selbst. Zeit hat sehr wenig Einfluss auf diese Geschichte. +Nun, das erinnernde Selbst macht mehr, als zu erinnern und Geschichten zu erzählen. +Es ist eigentlich dasjenige, das Entscheidungen trifft, denn wenn Sie einen Patienten haben, der, sagen wir zwei Darmspiegelungen bei zwei unterschiedlichen Chirurgen hatte und sich entscheidet, welchen er wählen soll, dann ist der, der wählt der, der die Erinnerung hat, die weniger schlimm ist und das ist der Chirurg, der ausgewählt werden wird. +Das erlebende Selbst hat keine Stimme in dieser Wahl. +Eigentlich wählen wir nicht zwischen Erlebnissen. Wir wählen zwischen Erinnerungen an Erlebnisse. +Und selbst wenn wir an die Zukunft denken, denken wir an unsere Zukunft normalerweise nicht als Erlebnisse. +Wir denken über unsere Zukunft nach als vorausgesehene Erinnerungen. +Und im Grunde können Sie das betrachten, wissen Sie, als eine Tyrannei des erinnernden Selbst, und Sie können sich das erinnernde Selbst denken als eins, das sozusagen das erlebende Selbst schleppt durch Erfahrungen, die das erlebende Selbst nicht braucht. +Ich habe den Eindruck, dass wenn wir Urlaub machen das sehr häufig der Fall ist, das heißt, wir machen Urlaub weitestgehend im Dienste des erinnernden Selbst. +Und das ist ein bisschen schwer zu rechtfertigen, denke ich. +Ich meine, wie sehr zehren wir von unseren Erinnerungen? +Das ist eine der Erklärungen, die für die Dominanz des erinnernden Selbst gegeben wird. +Und wenn ich darüber nachdenke, denke ich an einen Urlaub, den wir vor ein paar Jahren in der Antarktis gemacht haben, der eindeutig der beste Urlaub war, den ich je gehabt hatte, und ich denke relativ oft daran im Verhältnis dazu, wie oft ich an andere Urlaube denke. +Und ich habe wahrscheinlich von meinen Erinnerungen an diese dreiwöchige Reise, ich würde sagen ungefähr 25 Minuten lang in den letzten vier Jahren gezehrt. +Nun, wenn ich je den Ordner geöffnet hätte mit den 600 Bildern darin hätte ich eine weitere Stunde verbracht. +Nun, das sind drei Wochen, und das sind höchstens eineinhalb Stunden. +Da scheint es eine Unstimmigkeit zu geben. +Nun, ich mag ein bisschen extrem sein, wissen Sie, darin, wie wenig Appetit ich auf das Zehren von Erinnerungen habe, aber selbst, wenn Sie mehr davon machen gibt es eine echte Frage. Warum geben wir Erinnerungen so viel Gewicht im Verlgeich zu dem Gewicht, das wir Erlebnissen geben? +Daher möchte ich, dass Sie über ein Gedankenexperiment nachdenken. +Stellen Sie sich ihren nächsten Urlaub vor, Sie wissen, dass am Ende des Urlaubs alle Ihre Bilder vernichtet werden und Sie bekommen ein amnestisches Medikament, so dass Sie sich an nichts erinnern werden. +Nun, würden Sie den gleichen Urlaub wählen? Und wenn Sie einen anderen Urlaub wählen würden, gibt es einen Konflikt zwischen Ihren beiden Arten des Selbst und Sie müssen darüber nachdenken, wie Sie diesen Konflikt entscheiden und das ist wirklich überhaupt nicht offensichtlich, denn wenn Sie im Sinne von Zeit denken bekommen Sie eine Antwort. Und wenn Sie im Sinne von Erinnerungen denken könnten Sie eine andere Antwort bekommen. +Warum wir die Urlaube aussuchen, die wir aussuchen ist ein Problem, das sich uns stellt mit einer Wahl zwischen den beiden Arten des Selbst. +Nun, die beiden Arten des Selbst werfen zwei Begriffe vom Glück auf. +Es gibt tatsächlich zwei Konzepte vom Glück, die wir anwenden können, eines pro Selbst. +Sie können also fragen: Wie glücklich ist das erlebende Selbst? +Und dann würden Sie fragen: Wie glücklich sind die Augenblicke im Leben des erlebenden Selbst? +Und sie sind alle -- Glück für Augenblicke ist ein ziemlich komplizierter Prozess. +Welches sind die Emotionen, die gemessen werden können? +Und, nebenbei, wir sind nun imstande eine ziemlich gute Vorstellung zu bekommen vom Glück des erlebenden Selbst über die Zeit. +Wenn Sie nach dem Glück des erinnernden Selbst fragen ist es eine ganz andere Sache. +Das handelt nicht davon, wie glücklich eine Person lebt. +Es handelt davon, wie zufrieden oder erfreut die Person ist, wenn diese Person über ihr Leben nachdenkt. +Sehr unterschiedlicher Begriff. +Jeder, der diese Begriffe nicht unterscheidet wird die Erforschung des Glücks vermasseln, und ich gehöre zu einer Menge von Forschern über Wohlbefinden, die die Erforschung des Glücks lange vermasselt haben auf genau diese Art. +Die Unterscheidung zwischen dem Glück des erlebenden Selbst und der Zufriedenheit des erinnernden Selbst ist in den letzten Jahren erkannt worden, und jetzt bemüht man sich, die beiden separat zu messen. +Die Gallup Organization hat eine weltweite Umfrage, bei der mehr als einer halben Million Leute Fragen gestellt worden sind darüber, was sie über ihr Leben denken und über ihre Erlebnisse. Und es gab andere Bemühungen in der Richtung. +In den letzten Jahren haben wir also angefangen, über das Glück der beiden Arten des Selbst zu lernen. +Und die hauptsächliche Lektion, die wir, glaube ich, gelernt haben ist, dass sie wirklich unterschiedlich sind. +Sie können wissen, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist, und das lehrt sie wirklich nicht viel darüber, wie glücklich er sein Leben lebt und umgekehrt. +Nur um Ihnen einen Eindruck von der Korrelation zu vermitteln, die Korrelation ist ungefähr .5. +Was das bedeutet ist, dass wenn Sie jemanden treffen würden und man würde Ihnen sagen, oh, sein Vater ist ein Zwei-Meter-Mann, wie viel würden Sie über seine Größe wissen? +Nun, Sie würden etwas über seine Größe wissen, aber es gibt viel Unsicherheit. +Sie haben so viel Unsicherheit. +Wenn ich Ihnen sage, dass jemand sein Leben als acht auf einer Skala von zehn eingeordnet hat haben Sie viel Unsicherheit darüber, wie glücklich er ist mit seinem erlebenden Selbst. +Die Korrelation ist also gering. +Wir wissen etwas darüber, was die Zufriedenheit des Glücks-Selbst bestimmt. +Wir wissen, dass Geld sehr wichtig ist, Ziele sind sehr wichtig. +Wir wissen, dass Glück hauptsächlich bedeutet, zufrieden zu sein mit Menschen, die wir mögen, Zeit zu verbringen mit Menschen, die wir mögen. +Es gibt andere Vergnügen, aber das ist dominant. +Wenn Sie also das Glück der beiden Arten des Selbst maximieren wollen werden Sie am Ende sehr unterschiedliche Dinge tun. +Die Schlussfolgerung aus dem, was ich hier gesagt habe ist, dass wir uns Glück wirklich nicht vorstellen sollten als einen Ersatz für Wohlbefinden. +Es ist ein komplett anderer Begriff. +Nun, ganz kurz, ein anderer Grund, aus dem wir nicht klar über Glück nachdenken können ist, dass wir nicht auf die selben Dinge achten wenn wir über das Leben nachdenken und wenn wir tatsächlich leben. +Wenn Sie also die einfache Frage stellen, wie glücklich die Leute in Kalifornien sind werden Sie nicht die korrekte Antwort bekommen. +Wenn Sie diese Frage stellen denken Sie, dass die Leute in Kalifornien glücklicher sein müssen wenn Sie, sagen wir, in Ohio leben. +Und was passiert ist, dass wenn Sie über das Leben in Kalifornien nachdenken, denken Sie an den Unterschied zwischen Kalifornien und anderen Orten, und dieser Unterschied besteht, sagen wir, im Klima. +Nun, es stellt sich heraus, dass Klima nicht sehr wichtig für das erlebende Selbst ist, und es ist nicht einmal sehr wichtig für das nachdenkliche Selbst, das entscheidet, wie glücklich Leute sind. +Nun aber, weil das nachdenkliche Selbst verantwortlich ist, können Sie am Ende -- einige Leute könnten am Ende nach Kalifornien ziehen. +Und es ist sozusagen interessant zu verfolgen, was passiert mit Leuten, die nach Kalifornien ziehen in der Hoffnung, glücklicher zu werden. +Nun, ihr erlebendes Selbst wird nicht glücklicher werden. +Wir wissen das. +Aber eine Sache wird passieren. Sie werden denken, dass sie glücklicher sind, denn wenn sie darüber nachdenken werden sie daran erinnert werden, wie schrecklich das Wetter in Ohio war. Und sie werden spüren, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben. +Es ist sehr schwierig, klar über Wohlbefinden nachzudenken, und ich hoffe, ich habe Ihnen einen Eindruck davon vermittelt, wie schwierig es ist. +Danke. +Chris Anderson: Danke. Ich habe eine Frage an Sie. +Vielen Dank. +Nun, als wir vor ein paar Wochen telefoniert haben erwähnten Sie mir gegenüber, dass es ein ziemlich interessantes Ergebnis gab, das aus dieser Gallup Umfrage kam. +Ist das etwas, woran Sie uns teilhaben lassen können, weil Sie jetzt ein paar Minuten übrig haben? +Daniel Kahneman: Sicher. +I denke, das interessanteste Ergebnis, das wir in der Gallup Umfrage gefunden haben ist eine Zahl, die wir absolut nicht zu finden erwartet hatten. +Wir fanden das im Hinblick auf das Glück des erlebenden Selbst. +Wenn wir uns anschauten, wie Gefühle mit dem Einkommen variieren. +Und es stellt sich heraus, dass unter einem Einkommen von 60.000 Dollar im Jahr, für Amerikaner, und das ist eine sehr große Stichprobe von Amerikanern, ungefähr 600.000, aber es ist eine große repräsentative Stichprobe, unter einem Einkommen von 600.000 Dollar im Jahr +CA: 60.000. +DK: 60.000. +60.000 Dollar im Jahr sind die Leute unglücklich, und sie werden zunehmend unglücklicher, je ärmer sie werden. +Darüber bekommen wir eine absolut flache Linie. +Ich meine, ich habe selten so flache Linien gesehen. +Was passiert, ist offensichtlich, dass Geld einem kein Erlebnis-Glück beschafft, aber dass Mangel an Geld einem sicherlich Elend beschafft, und wir können dieses Elend sehr, sehr klar messen. +Im Sinne des anderen Selbst, des erinnernden Selbst, bekommen Sie eine andere Geschichte. +Je mehr Geld man verdient desto zufriedener ist man. +Das gilt nicht für Emotionen. +CA: Aber Danny, im gesamten amerikanischen Bestreben geht es um Leben, Freiheit, das Streben nach Glückseligkeit. +Wenn Leute diesen Befund ernst nehmen würden, ich meine, es scheint alles auf den Kopf zu stellen, alles, was wir glauben, zum Beispiel in Bezug auf Steuerpolitik und so weiter. +Gibt es eine Chance, dass Politiker, dass das Land generell einen Befund wie den ernst nehmen würde und darauf basierend Politik machen würde? +DK: Wissen Sie, ich glaube, dass es Anerkennung gibt für die Rolle der Glücksforschung in der Politik. +Die Anerkennung wird langsam sein in den Vereinigten Staaten, keine Frage, aber im Vereinigten Königreich passiert sie gerade und in anderen Ländern passiert sie gerade. +Die Leute sind dabei, anzuerkennen, dass sie an Glück denken sollten, wenn sie an Politik denken. +Es wird eine Weile dauern, und die Leute werden diskutieren, ob sie Erlebnis-Glück erforschen wollen oder ob sie Lebens-Bewertung erforschen wollen, also müssen wir diese Diskussion ziemlich bald führen. +Wie man Glück steigern kann geht sehr unterschiedlich abhängig davon, wie Sie denken und ob Sie an das erinnernde Selbst denken oder ob Sie an das erlebende Selbst denken. +Das wird Politik beeinflussen, denke ich, in den kommenden Jahren. +In den Vereinigten Staaten strengt man sich an, das Erlebnis-Glück der Bevölkerung zu messen. +Das wird, denke ich, in den nächsten ein oder zwei Jahrzehnten Teil der nationalen Statistik sein. +CA: Nun, es scheint mir, dieses Thema wird, oder sollte wenigstens die interessanteste politische Debatte zum Verfolgen sein über die nächsten paar Jahre. +Vielen Dank für die Erfindung der Verhaltensökonomie. +Danke, Danny Kahneman. + +Heute spreche ich zu Ihnen über Energie und Klima. +Und das überrascht vielleicht etwas, weil sich meine Vollzeitbeschäftigung bei der Stiftung hauptsächlich um Impfstoffe und Saatgut dreht, um die Dinge, die wir erfinden und liefern müssen um den ärmsten 2 Milliarden ein besseres Leben zu ermöglichen. +Aber Energie und Klima sind extrem wichtig für diese Menschen, Genau genommen sogar wichtiger als für jeden anderen auf dem Planeten. +Klimaverschlechterung bedeutet, dass deren Saaten über viele Jahre nicht wachsen werden. Es wir zu viel oder zu wenig regnen. Die Dinge werden sich so ändern, wie es ihre fragile Umwelt nicht aushalten kann. +Das führt zu Hungersterben. Es führt zu Unsicherheit. Es führt zu Unruhen. +Also, wird eine Klimaveränderung furchtbar für sie werden. +Außerdem ist der Energiepreis für sie sehr wichtig. +Tatsache ist, dass, wenn Sie nur von einer Sache den Preis verringern könnten, zur Armutsverringerung wäre Energie bei weitem am effektivsten. +Nun, der Energiepreis ist über die Zeit gefallen. +Tatsächlich basiert die Fortschrittsgesellschaft auf Energiefortschritten. +Die Kohlerevolution trieb die industrielle Revolution an und selbst im 20. Jahrhundert gab es einen rapiden Fall im Elektrizitätspreis und deshalb haben wir Kühlschränke, Klimaanlagen, wir können moderne Materialien herstellen und so viele Dinge tun. +Wir befinden uns also in einer wunderbaren Situation mit Strom in der reichen Welt. +Aber, wenn wir den Preis verringern -- lassen wir uns den Preis halbieren -- treffen wir auf eine neue Barriere und diese Barriere hängt mit CO2 zusammen. +CO2 erwärmt den Planeten und die Gleichung für CO2 ist eigentlich ziemlich klar. +Sie summieren das ausgestoßene CO2, welches zur Temperaturerhöhung führt und diese Temperaturerhöhung hat einige sehr negative Folgen. Effekte auf das Wetter und vielleicht schlimmer, die indirekte Folge, dass die natürlichen Ökosysteme sich solch rapiden Veränderungen nicht anpassen können und somit ganze Systeme zusammenfallen. +Nun, der exakte Zusammenhang zwischen einem CO2-Anstieg und der dadurch resultierende Temperaturveränderung und wo deren weitere Folgen liegen, da gibt es einige Unklarheiten, aber nicht sehr viele. +Und es gibt sicher Unklarheit darüber, wie schlimm diese Folgen werden. Aber sie werden extrem schlimm sein! +Ich habe die Top-Wissenschaftler mehrmals gefragt: "Müssen wir wirklich runter auf nahe Null kommen? +Reicht nicht die Hälfte oder ein Viertel?" +Die Antwort ist: Bis wir nahe Null kommen, wird die Temperatur weiter steigen. +Deshalb ist es eine große Herausforderung. +Es ist ganz anders als zu sagen, wir haben ein 3,5 m hohen LKW, der unter einer 3 m Brücke her muss. Den kann man dann quasi darunter her quetschen. +Das hier muss ganz nach unten, auf Null. +Nun, wir stoßen jedes Jahr eine menge Kohlenstoffdioxid aus, über 26 Milliarden Tonnen. +Jeder Amerikaner etwa 20 Tonnen. Menschen aus armen Ländern, weniger als eine. +Im Durchschnitt sind es etwa 5 Tonnen für jeden auf dem Planeten. +Und irgendwie müssen wir Veränderungen hervorbringen, die das auf Null senken. +Es ist bisher konstant gestiegen. +Nur verschiedene ökonomische Veränderungen haben es überhaupt beeinflusst und wir müssen von rapidem Anstieg zu Verringerung gehen und zu einer Verringerung bis auf Null. +Diese Gleichung hat vier Faktoren. Ein bisschen Multiplikation. Sie haben dieses Ding links - CO2 -, das Sie Richtung Null bringen wollen und das wird von der Anzahl der Menschen abhängen, von den Diensten, die jeder Mensch im Durchschnitt nutzt, der durchschnittlichen Energie für jeden Dienst und dem CO2, das pro Energieeinheit emittiert wird. +Lassen Sie uns also jeden Faktor einzeln anschauen und überlegen wir, wie wir das auf Null bekommen. +Wahrscheinlich muss eine dieser Zahlen sehr nah an Null kommen. +Nun das ist grundlegende Algebra, aber gehen wir es mal durch. +Zuerst haben wir die Bevölkerung. +Heute leben 6,8 Milliarden Menschen, +und es schreitet auf 9 Milliarden zu. die sich auf 9 Milliarden zu bewegen. +Wenn wir sehr erfolgreich mit neuen Impfstoffen, der Gesundheitsvorsorgung und Reproduktionsmedizin sind könnten wir das wohl um 10% bis 15% senken, aber zur Zeit sehen wir eine Steigung um 1,3. +Der zweite Faktor sind die Dienste, die wir nutzen. +Das umfasst alles, die Nahrung, die wir essen, Kleidung, Fernsehen, Heizung. +Das sind sehr gute Dinge und Armutsverringerung bedeutet, diese Dienste fast jedem auf dem Planeten zugänglich zu machen. +Es ist toll, dass diese Nummer steigt. +In der reichen Welt, in der oberen Milliarde, könnten wir wohl Abstriche machen und weniger nutzen, aber im Durchschnitt wird diese Zahl jedes Jahr steigen und sich somit insgesamt mehr als verdoppeln, die Zahl der Dienste die pro Person bereitgestellt werden. +Hier sehen wir einen sehr grundlegenden Dienst. Gibt es zu Hause Licht, damit man die Hausaufgaben lesen kann? +Und diese Schüler haben es nicht, also gehen sie heraus und lesen ihre Schulaufgaben unter dem Straßenlicht. +Nun, bei Effektivität, dem E, die Energie pro Dienst, gibt es endlich gute Nachrichten. +Wir haben etwas, das nicht steigt, +aufgrund verschiedener Erfolge im Lichtsektor, durch andere Autotypen, durch neue Methoden im Häuserbau, Es gibt viele Dienste, deren Energieaufwand Sie drastisch senken können, drastisch gesenkt werden kann, 103 00:05:50,000 --> 00:05:53,000 manche Dienste lassen sich um 90% reduzieren. +manche einzelne Dienste lassen sich um 90% reduzieren. +In anderen Diensten, wie der Herstellung von Düngemitteln, 105 00:05:56,000 --> 00:05:58,000 oder dem Luftverkehr oder Luftverkehr, ist der Spielraum für Verbesserungen sehr viel kleiner. +Insgesamt, wenn wir optimistisch sind, bekommen wir vielleicht eine Reduzierung um einen Faktor 3 oder vielleicht sogar um einen Faktor 6. +Aber bei den ersten drei Faktoren, sind wir jetzt von 26 Milliarden auf vielleicht allerbestes 13 Milliarden Tonnen gegangen. Und das reicht einfach nicht aus! +Sehen wir uns also den vierten Faktor an -- und dieser wird ein Schlüsselfaktor sein -- Das ist die Menge an CO2, die pro Energieeinheit emittiert wird. +Es stellt sich die Frage, ob man das auf Null bekommen kann. +Wenn Sie Kohle verbrennen: Nein. +Wenn Sie Erdgas verbrennen: Nein. +Fast jede Herstellungsmethode für Strom emittiert heutzutage CO2, außer die erneuerbaren Energien und Nuklearenergie. +Also, was wir auf einem globalen Level machen müssen, ist, ein neues System zu schaffen. +Wir brauchen Energiewunder. +Wenn ich nun den Begriff "Wunder" benutze, meine ich nicht das Unmögliche. +Der Mikroprozessor ist ein Wunder. Der PC ist ein Wunder. +Das Internet und dessen Dienste ist ein Wunder. +Die Menschen hier haben zu der Entwicklung vieler dieser Wunder beigetragen. +Normalerweise gibt es keine Deadline, dass man ein Wunder bis zu einem bestimmten Datum braucht. +Normalerweise steht man quasi nur daneben und manche kommen, andere nicht. +In diesem Fall müssen wir aber Vollgas geben und ein Wunder in sehr kurzer Zeit bekommen. +Nun, ich fragte mich, wie kann ich das wirklich rüberbringen? +Gibt es eine natürliche Illustration, eine Demonstration, die die Vorstellung der Menschen hier entfacht? +Ich erinnerte mich an letztes Jahr, als ich Moskitos brachte und irgendwie mochten die Leute das. +Die Idee wurde für sie wirklich greifbar, wissen Sie, dass es Menschen gibt, die mit Moskitos leben. +Für Energie fiel mir das hier ein. +Ich entschied, dass das Freilassen von Glühwürmchen mein diesjähriger Beitrag zur Umwelt hier sein würde. +Hier sind also ein paar natürliche Glühwürmchen. +Man hat mir versichert, dass sie nicht beißen. Tatsächlich werden sie wohl nicht mal das Glas verlassen. +Nun, es gibt alle möglichen Spielereilösungen wie diese, aber sie bringen alle nicht viel. +Wir brauchen Lösungen, entweder eine oder mehrere die eine unvorstellbare Skalierung und unvorstellbare Verlässlichkeit haben. Und obwohl es viele Richtungen gibt, in denen Menschen danach suchen, sehe ich wirklich nur fünf, die diese großen Anforderungen leisten können. +Ich habe Gezeiten, Geothermal, Fusion und Biokraftstoffe ausgelassen. +Diese leisten vielleicht einen moderaten Beitrag und wenn sie besseres leisten als ich erwarte, wäre das toll, aber meine Kernaussage hier ist, dass wir an all jenen fünf arbeiten müssen, und wir können keine von ihnen aufgeben, weil sie uns einschüchtern, denn alle haben signifikante Probleme. +Schauen wir uns zuerst das Verbrennen fossiler Brennstoffe an, Verbrennung von entweder Kohle oder Erdgas. +Was man dort machen muss, scheint vielleicht einfach, aber das ist es nicht. Man müsste all das CO2, das nach dem Verbrennen aus dem Schornstein kommt, einfangen, unter Druck verflüssigen und dann irgendwo lagern und hoffen, dass es dort bleibt. +Es gibt einige Pilotprojekte, die das auf einem 60% - 80% Niveau schaffen, aber es auf 100% zu bekommen wird sehr schwierig werden. Und eine Einigung für die Lagerung des CO2 zu erzielen, ist eine große Herausforderung. Aber das größte Problem hier ist die Lagerzeitfrage. +Wer wird es sicherstellen? +Wer kann etwas garantieren, was buchstäblich viele Milliarden mal größer als jede Art von Müll, den man sich von Nuklear- und anderen Dingen vorstellen kann? +Das ist eine Menge Volumen. +Das ist also eine harte Nuss. +Als nächstes: Nuklearenergie. +Die hat auch drei große Probleme. Die Kosten, vor allem in hochregulierten Ländern sind hoch. Die Frage nach Sicherheit, dass man wirklich fühlt, dass nichts schief gehen kann, trotz der menschlichen Mitarbeit, dass der Treibstoff nicht für Waffen verwendet wird. +Und was macht man dann mit dem Müll? +Denn obwohl er nicht sehr groß ist, gibt es eine Menge Bedenken. +Die Menschen müssen sich dabei gut fühlen. 184 00:10:20,000 --> 00:10:25,000 Also drei sehr schwierige Probleme, die vielleicht lösbar sind +Also drei sehr schwierige Probleme, die vielleicht lösbar sind, und an denen man deshalb arbeiten sollte. +Die letzten drei der fünf habe ich zusammengefasst. +Es sind die Erneuerbaren Energien, wie sie oft genannt werden. +Und auch die haben -- obwohl es toll ist, dass sie keinen Brennstoff brauchen -- sie haben einige Nachteile. +Zum einen ist die Energiedichte, die diese Technologien erzeugen dramatisch geringer als die von Kraftwerken. +Das sind Energiefarmen, man spricht von vielen Quadratkilometern, tausendmal mehr Fläche als ein normales Kraftwerk. +Außerdem unterliegen diese Quellen Unterbrechungen: +Die Sonne scheint nicht den ganzen Tag, sie scheint auch nicht jeden Tag und genauso weht auch der Wind nicht ständig. +Deshalb muss man, wenn man von diesen Quellen abhängig ist, einen Weg haben, die Energie auch in Zeiten wenn Sie nicht verfügbar ist, zu bekommen. +Es gibt hier also große Preisherausforderungen. Es gibt Herausforderungen bei der Übertragung. Wenn wir beispielsweise sagen, dass die Energiequelle außerhalb des Landes liegt, brauchen Sie nicht nur die Technologie, Sie müssen auch mit dem Risiko umgehen, dass die Energie von wo anders herkommt. +Und es gibt das Lagerungsproblem. +Und um die Dimension zu zeigen, habe ich mir alle Arten von Batterien, die hergestellt werden, angeschaut: Die für Autos, Computer, Handys, Taschenlampen, für alles. Und das habe ich mit der Menge der elektronischen Energie, welche die Welt nutzt, verglichen. Ich fand heraus, dass alle Batterien, die wir jetzt produzieren, weniger als 10 Minuten der Gesamtenergie lagern könnten. +Wir brauchen hier also einen großen Durchbruch, etwas, dass um einen Faktor 100 besser sein wird, als die Herangehensweisen zur Zeit. +Das ist nicht unmöglich, aber es ist nicht so leicht. +Das passiert, wenn man versucht, diese unterbrochenen Quellen über sagen wir 20% - 30% des Verbrauchs zu bringen. +Wenn Sie sich um 100% darauf stützen wollen, brauchen Sie eine unglaubliche Wunderbatterie. +Nun, wohin sollen wir gehen: Was ist der richtige Ansatz? +Ein "Manhattan Projekt"? Wie kommen wir ans Ziel? +Was wir brauchen sind viele Firmen, die daran arbeiten. Hunderte. +In jeden dieser fünf Bereiche brauchen wir mindestens 100 Menschen. +Bei vielen werden Sie sagen: Die sind verrückt! Das ist gut. +Ich glaube, hier in der TED Gruppe gibt es viele, die sich dort bereits engagieren. +Bill Gross hat mehrere Firmen, unter anderem eine namens eSolar die großartige Solarthermaltechnologien hat. +Vinod Khosla investiert in dutzende Firmen die tolle Sachen machen und interessante Möglichkeiten haben und ich versuche das zu unterstützen. +Nathan Myhrvold und ich finanzieren eine Firma, die, vielleicht überraschenderweise, den nuklearen Ansatz verfolgt. +Es gibt einige Innovationen im Nuklearbereich; modular, flüssig. +Die Entwicklung hat in dieser Industrie vor einiger Zeit aufgehört, also ist es keine große Überraschung, dass einige gute Konzepte herumliegen. +Das TerraPower-Konzept bedeutet, dass man anstelle eines Teils des Urans, dem einen Prozent, das U235, wir entschieden, die 99% zu verbrennen, das U238. +Das ist eine ziemlich verrückte Idee. +Aber tatsächlich hatte man darüber schon lange nachgedacht, aber man konnte nie vernünftig simulieren, ob es funktionieren würde, doch seitdem es moderne Supercomputer gibt, kann man es simulieren und sehen, dass: Ja! Mit der richtigen Materialienherangehensweise, sieht es so aus, dass es funktioniere. +Und weil man diese 99% verbrennt, ist das Kostenprofil sehr viel besser. +Tatsächlich verbrennt man den Müll, und man kann sogar den Abfall von heutigen Reaktoren als Antriebsstoff benutzen. +Anstatt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, verbrennen Sie es einfach. Eine tolle Sache. +Das Uran wird graduell verbraucht, ein bisschen wie eine Kerze. +Sie sehen, dass es eine Art Säule ist, oft als "Wandernde Welle Reaktor" bezeichnet. +Das löst wirklich das Treibstoffproblem. +Hier ist ein Bild eines Ortes in Kentucky. +Das ist der Abfall, die 99%. Man hat den Teil, der heute verbrannt wird, herausgenommen also heißt es aufgebrauchtes Uran. +Das triebe die U.S. für hunderte von Jahren an. +Und wenn man Ozeanwasser günstig und einfach filtriert, bekommt man genügend Treibstoff für die restliche Lebenszeit des Planeten. +Wissen Sie, es gibt da noch viele Herausforderungen, aber es ist ein Beispiel von vielen hunderten von Konzepten, die wir brauchen, um vorwärts zu kommen. +Überlegen wir uns, wie wir unseren Erfolg messen sollten. +Wie sollte unser Zeugnis aussehen? +Nun, gehen wir bis ans Ziel, das wir erreichen müssen und dann reden wir über den Zwischenschritt. +Viele sprechen von einer 80% Reduktion bis 2050. +Es ist wirklich sehr wichtig, dass wir dorthin gelangen. +Die restlichen 20% werden in armen Ländern erzeugt werden, sowie immer noch etwas Landwirtschaft. Hoffentlich wird Waldrohdung und Zement bis dahin sauber sein. +Also, um diese 80% zu erreichen, müssen die Industriestaaten, inklusive Ländern wie China, ihre Elektrizitätsgeneration komplett umstellen. +Die andere Note sagt, ob wir die Null-Emissionen Technologie einsetzen, ob sie in allen entwickelten Ländern eingesetzt ist und wir auf dem Weg sind, sie zu dem Rest zu bekommen. +Das ist super wichtig. +Das wird ein Schlüsselelement dieses Zeugnisses. +Wenn wir von dort zurückgehen, wie sollte das 2020 Zeugnis aussehen? +Es sollte wieder die beiden Elemente enthalten. +Wir sollten die Effektivitätsmaßnahmen nutzen, um Reduktion auf den Weg zu bringen. Je weniger wir emittieren, desto geringer wird die CO2-Summe sein und damit auch die Temperatur. +Aber eigentlich ist diese Note für die Dinge die wir unternehmen, die nicht komplett zu den großen Reduktionen führen, nur gleich, oder sogar etwas weniger wichtig wie die andere, welche die Schnelligkeit der Innovation für diese Durchbrüche darstellt. +Diese Durchbrüche müssen wir mit Vollgas verfolgen und das können wir messen: in Firmenzahlen, in Pilotprojekten und Regulierungsänderungen. +Es gibt viele großartige Bücher zu diesem Thema. +Das Al Gore Buch "Wir haben die Wahl" und David McKays "Sustainable Energy Without the Hot Air." +Sie gehen es wirklich durch und schaffen einen Rahmen, in dem dies breit diskutiert werden kann, denn wir brauchen dafür Unterstützung von allen Seiten. +Es gibt Einiges, das zusammenkommen muss. +Das ist ein Wunsch. +Ein sehr konkreter Wunsch, dass wir diese Technologie erfinden. +Wenn Sie mir nur einen Wunsch für die nächsten 50 Jahre gestatten, ich könnte den Präsidenten auswählen, einen Impfstoff, und das liebe ich, oder ich könnte diesen Wunsch wählen, der lautet, halbierter Energiepreis ohne CO2 wird erfunden. diesen Wunsch nähme ich. +Dieser hat die größte Auswirkung. +Wenn wir diesen Wunsch nicht kriegen, wird der Graben zwischen langfristig und kurzfristig denkenden Menschen schrecklich werden, zwischen den USA und China, zwischen armen und reichen Ländern. und fast alle Leben dieser 2 Milliarden werden sehr viel schlechter sein. +Was müssen wir also tun? +Für welche Maßnahmen appelliere ich? +Wir müssen uns für mehr Forschungsgelder einsetzen. +Wenn Länder sich in Orten wie Koppenhagen treffen, sollten sie nicht nur über CO2 sprechen. +Sie sollten diese Innovationsstrategie besprechen und Sie wären geschockt von den lächerlich geringen Geldern, die für diese innovativen Herangehensweisen ausgegeben werden. +Wir brauchen Marktanreize, CO2 Steuern, Cap & Trade etwas, dass ein Preissignal schafft. +Wir müssen die Nachricht verbreiten. +Wir müssen Dialog rationaler und vollständiger führen und auch die Dinge, die von der Regierung unternommen werden. +Es ist ein wichtiger Wunsch, aber ich denke, wir können ihn erfüllen. +Vielen Dank. +Vielen Dank. +Chris Anderson: Danke. Danke! +Vielen Dank. Nur um TerraPower etwas besser zu verstehen -- Erstmal, können Sie uns eine Vorstellung der Größenordnung dieser Investition geben? +Bill Gates: Um die Simulation auf einem Supercomputer durchzuführen, alle großen Wissenschaftler zu bekommen, was wir gemacht haben, brauchen wir nur einige 10 Millionen. Und selbst wenn wir unsere Materialien in einem russischen Reaktor getestet haben, um sicherzustellen, dass es vernünftig funktioniert, ist man nur in den 100en Millionen. +Der schwierige Schritt ist das Bauen des ersten Reaktors, weitere Milliarden zu finden, die Regularien und den Ort der tatsächlich den ersten davon baut. +Sobald der Erste fertig ist, wenn er so läuft wie versprochen, dann ist alles ganz klar, denn die Wirtschaftlichkeit, die Energiedichte ist so anders als bei Nuklearenergie, wie wir sie kennen. +CA: Um das richtig zu verstehen: Das bedeutet tief in den Boden zu bauen fast wie eine vertikale Säule nuklearen Brennstoffs, dieses verbrauchten Urans und dann beginnt der Prozess oben und arbeitet sich weiter nach unten? +BG: Genau. Heute müssen Sie den Reaktor immer neu befüllen, also gibt es viele Leute und viele Kontrollen, die schief gehen können. Dieses Ding wo man ihn öffnet und Sachen hinein- oder herausbringt. Das ist nicht gut! +Wenn man aber sehr billigen Brennstoff hat, kann man ihn für 60 Jahre befüllen -- denken Sie an eine Säule -- die Sie vergraben, ohne die ganzen Komplexitäten. +Und es sitzt dort und brennt 60 Jahre lang und dann ist es fertig. +CA: Ein Nuklearreaktor, der selbst eine Lösung für den Müll bietet. +BG: Ja. Nun, was mit dem Müll passiert: Man kann ihn sitzen lassen -- es gibt viel weniger Müll mit dieser Methode -- dann nehmen Sie ihn und packen ihn in den nächsten Reaktor und verbrennen es weiter. +Und wir beginnen, indem wir den Müll nehmen, der bereits existiert, der in diesen Kühlbecken oder Trockenbehältern bei den Reaktoren liegt. Das ist unser Startbrennstoff. +Also ist das, was für diese Reaktoren ein Problem war, das, was wir in unseren füllen und damit wird das Müllvolumen dramatisch reduziert während dieses Prozesses. +CA: Aber während Sie mit verschiedenen Menschen dieser Welt über diese Möglichkeiten gesprochen haben, +wo ist das größte Interesse, so was wirklich umzusetzen? +BG: Nun wir haben uns noch nicht auf einen Ort festgelegt und es gibt eine Menge interessanter Offenlegungsregeln für alles das "nuklear" im Namen trägt. Es gibt großes Interesse und die Menschen des Unternehmens waren in Russland, Indien, China... Ich war hier und habe den Energieminister getroffen und darüber gesprochen, wie dies zur Energieagenda passt. +Ich bin optimistisch. Wissen Sie, die Franzosen und Japaner haben etwas in die Richtung gemacht. +Dies ist eine Variante einer Sache, die gemacht wurde. +Das ist ein wichtiger Schritt vorwärts, aber es ist wie ein schneller Reaktor und einige Länder haben diese gebaut, deshalb ist jeder, der einen schnellen Reaktor umgesetzt hat, ein Kandidatat für unseren ersten. +CA: In Ihrer Vorstellung: Zeitrahmen und Wahrscheinlichkeit so etwas wirklich ins Leben zu rufen? +BG: Nun wir brauchen eines dieser skalierbaren, stromgenerierenden Dinge, die sehr günstig sind, wir haben 20 Jahre zum Erfinden und dann 20 Jahre zum Einsetzen. +Das ist quasi die Deadline, die uns die Umweltmodelle aufgezeigt hat, die wir einhalten müssen. +Und, wissen Sie, TerraPower, wenn alles gut läuft, und das ist ein großer Wunsch, könnte das leicht halten. +Und glücklicherweise gibt es heute Dutzende von Firmen, und wir brauchen Hunderte, die, genauso, wenn deren Ansätze funktionieren, die Förderung für ihre Piloten funktioniert, dafür mitbieten können. +Und es wäre am Besten, wenn es mehrere schaffen, denn dann könnte man eine Mischung benutzen. +Auf jeden Fall brauchen wir eine Lösung. +CA: Betreffend der großen möglichen Durchbrüche, ist dies das Größte, das Sie kennen? +BG: Ein Energiedurchbruch ist das allerwichtigste. +Das wäre es auch ohne die Umweltherausforderung gewesen, aber die macht es noch so viel wichtiger. +Im nuklearen Sektor gibt es andere innovative Firmen. +Wissen Sie, wir kennen deren Arbeit nicht so gut wie diese, aber es gibt die modulare Methode, das ist ein anderer Ansatz. +Es gibt einen flüssigen Reaktortyp, welches etwas schwierig scheint, aber vielleicht sagen die das über uns. +Und somit gibt es verschiedene, aber das schöne daran ist, dass ein Uranmolekül eine Millionen mal so viel Energie hat wie ein, sagen wir, ein Kohlemolekül und deshalb, wenn Sie mit den Problemen umgehen können und die sind hauptsächlich die Strahlung, der Fußabdruck und die Kosten, spielt das Potential, also die Auswirkungen auf das Land und andere Dinge, fast in einer eigenen Liga. +CA: Wenn das nicht klappt, was dann? +Müssen wir Notfallmaßnahmen einleiten, um zu versuchen, die Erdtemperatur stabil zu halten? +BG: Wenn man in diese Situation kommt, ist es als ob man zu viel gegessen hat, und kurz vor einem Herzinfarkt steht. Was macht man dann? Man braucht vielleicht eine Herzoperation oder ähnliches. +Es gibt eine Forschungsrichtung die sich Geoengineering nennt, die sich mit verschiedenen Techniken befasst, um die Erwärmung zu verzögern, damit wir 20 oder 30 Jahre länger bekämen um uns zusammenzuraufen. +Das ist nur eine Versicherungsmethode. +Man hofft, dass wir das nicht brauchen. +Manche Leute sagen, man sollte gar nicht erst an der Versicherung arbeiten weil einen das vielleicht faul macht, sodass man weiter isst, weil man weiß, dass einen die Herzoperation retten wird. +Ich weiß nicht, ob das klug ist, wenn man sich die Wichtigkeit dieses Problems vor Augen führt, aber es gibt nun einen Diskurs in Geoengineering darüber, ob man das zur Verfügung haben sollte, falls die Dinge schneller kommen, oder diese Innovation länger braucht, als wir erwarten. +CA: Klimaskeptiker: Haben Sie ein oder zwei Sätze für die, um Sie vielleicht zu überzeugen? +BG: Nun, leider leben die Skeptiker in sehr verschiedenen Camps. +Diejenigen, die wissenschaftliche Argumente machen, sind sehr wenig. +Sagen sie, dass es negative Auswirkungen gibt, die mit den Wolken zu tun haben, die Dinge verschieben? +Es gibt sehr, sehr wenige Dinge, die sie überhaupt sagen können, von denen es eine Chance in einer Millionen gibt. +Das Hauptproblem hier ist so ähnlich wie bei AIDS. +Man macht den Fehler jetzt, und man zahlt dafür sehr viel später. +Und deshalb ist die Vorstellung, jetzt, wenn man alle möglichen dringenden Probleme hat, in etwas zu investieren, von dem man erst später was hat -- und dazu kommt, dass die Investition nicht so klar ist. Tatsächlich ist der IPCC Report nicht unbedingt das schlimmste Szenario und es gibt Menschen in der reichen Welt, die sich IPCC anschauen und sagen, okay, das ist kein großes Drama. +Die Tatsache ist, dass diese Unsicherheit uns Sorgen machen sollte. +Aber mein Traum hier ist, dass, wenn man es ökonomisch machen kann, und gleichzeitig das CO2 beseitigt, dann sagen auch die Skeptiker: "Okay, Es interessiert mich nicht, dass es kein CO2 emittiert, ich wünschte fast, dass es das täte, aber ich werde es wohl akzeptieren, weil es billiger ist als die vorherige Methode." +CA: Und das wäre Ihre Antwort auf das Björn Lomborg Argument, dass, wenn man all diese Zeit und Energie verwendet um das CO2 Problem zu lösen, all die anderen Ziele darunter leiden, die Armutsverringerung, die Bekämpfung von Malaria und so weiter, dass es eine dumme Verschwendung von Ressourcen ist, Geld dafür zu investieren, während es bessere Dinge gibt, die wir tun können. +BG: Nun, die tatsächlichen Ausgaben für die Forschung -- sagen wir die U.S. sollten 10 Milliarden pro Jahr mehr ausgeben als sie heute tun -- das ist nicht so dramatisch. +Darunter sollten anderen Dinge nicht leiden. +Man kommt dann zu großen Geldsummen, und hier können vernünftige Leute widersprechen, wenn man etwas hat, das nicht ökonomisch ist, und versucht, das zu finanzieren. Für mich geschieht hier die meiste Verschwendung. +Es sei denn, man ist sehr kurz vor einem Kostendurchbruch und finanziert nur noch die Lernkurve. Ich glaube wir sollten mehr Dinge versuchen, die das Potential haben, sehr viel günstiger zu sein. +Falls der Abstrich, den man bekommt, ein sehr hoher Energiepreis ist, dann können nur die Reichen mithalten. +Ich meine, jeder von uns hier könnte fünf mal so viel für unsere Energie ausgeben ohne seinen Lebensstil zu ändern. +Für die unteren zwei Milliarden aber ist es ein Desaster. +Und selbst Lomborg denkt um. +Seine neue Masche ist jetzt: "Warum wird die Forschung nicht mehr besprochen?" +Er wird immer noch, wegen seiner früheren Geschichten, mit dem Skeptiker-Camp assoziiert, aber er hat verstanden, dass das eine sehr einsame Gruppe ist und deshalb bringt er jetzt das Forschungsargument. +Und das ist ein Gedankengang, den ich für angemessen halte. +Die Forschung, es ist einfach verrückt, wie wenig die unterstützt wird. +CA: Bill, ich glaube ich spreche für fast alle Menschen hier, wenn ich sage, ich hoffe wirklich, dass Ihr Wunsch wahr wird. Vielen, vielen Dank. +BG: Danke. + +Ich würde Ihnen gerne etwas erzählen, was mir vor ein paar Monaten beim Schreiben eines Artikels für Italian Wired aufgefallen ist. +Ich habe beim Schreiben immer mein Synonym-Wörterbuch griffbereit, aber ich war mit dem Bearbeiten des Textes schon fertig, und mir fiel auf, dass ich noch nie in meinem Leben nachgeschlagen habe, was das Wort "behindert" wirklich bedeutet. +Ich lese Ihnen den Eintrag vor. +"Behindert", Adjektiv: "verkrüppelt, hilflos, nutzlos, zerstört, abgestorben, verstümmelt, verwundet, zugerichtet, lahm, abgetrennt verwahrlost, ausgedient, geschwächt, impotent, kastriert, gelähmt, gehandicapt senil, altersschwach, aus dem Verkehr gezogen, nachgebessert, erledigt, kaputt geborsten, ausgezählt, siehe auch verletzt, nutzlos und schwach. +Antonyme: Gesund, stark, leistungsfähig." +Ich habe diese Liste einem Freund laut vorgelesen und musste erstmal lachen, es wirkte so lächerlich, aber ich kam nur bis "zugerichtet" und konnte nicht mehr weitersprechen, und musste aufhören zu lesen und mich erstmal sammeln nach dieser überfallartigen Wortflut und dem damit verbundenden emotionalen Schock. +Natürlich war das ein ausgefranstes, altes Synonym-Wörterbuch. Ich hab mir einfach gedacht, dass die Ausgabe schon ziemlich alt sein muss. +aber tatsächlich war es eine Ausgabe auf den frühen 80ern, als ich gerade mit der Grundschule anfing und damit begann, mein Selbstbild außerhalb meines familiären Umfelds aufzubauen und zu formen, auch in Bezug auf andere Kinder und zur übrigen Welt um mich herum. +Und Gott sei Dank habe ich damals kein Synonym-Wörterbuch benutzt. +Würde ich diesen Eintrag ernst nehmen wäre ich in eine Welt geboren, die jemand wie mich als eine Person wahrnehmen würde, deren Leben in keinster Weise positiv verlaufen kann. Heute aber werde ich für die Chancen und Abenteuer, die ich erlebt habe, gefeiert. +Also hab ich mir sofort die Online-Ausgabe von 2009 aufgerufen und erwartet, dass ich hier einen ansprechenderen Beitrag finde. +Hier ist die aktualisierte Version dieses Eintrags. +Dummerweise ist sie nicht viel besser. +Insbesondere erschüttern mich die letzten beiden Wörter unter "Near Antonyms" "ganz" und "gesund". +Aber es geht nicht nur um die Wörter. +Es geht darum, was wir über die Menschen denken, die wir mit diesen Wörtern beschreiben. +Es geht um die Werte, die in diesen Worten stecken, und wie wir diese Werte konstruieren. +Unsere Sprache beeinflusst unser Denken und wie wir die Welt und die Menschen um uns herum sehen. +Viele altertümliche Gesellschaften, einschließlich die der Griechen und der Römer, haben wirklich geglaubt, dass die Aussprache eines Fluchs eine große Kraft hat, weil das, was man laut ausspricht, sich auch manifestieren kann. +Also, was wollen wir eigentlich manifestieren – einen behinderten Menschen oder einen kraftvollen Menschen? +Allein schon einen Menschen achtlos als Kind zu bezeichnen, könnte ausreichen, sie einzuschränken und ihnen Vorstellungen überzustülpen. +Wäre es nicht schöner, Ihnen Türen zu öffnen? +Ein Mensch, der für mich Türen geöffnet hat, war mein Kinderarzt am A.I. Dupont Institut in Wilmington in Delaware. +Er heißt Dr. Pizzutillo. Ein Italo-Amerikaner, dessen Name, wie Sie sich denken können, die meisten Amerikaner nicht korrekt aussprechen konnten. Also wurde er immer Dr. P. genannt. +Und Dr. P. trug immer sehr bunte Fliegen und war für die Arbeit mit Kindern einfach wie geschaffen. +Ich fand die Zeit, die ich in diesem Krankenhaus verbracht habe, einfach toll – bis auf meine Physiotherapie. +Ich musste einzelne Übungen scheinbar unendlich oft wiederholen mit diesen dicken, elastischen Bändern -- in verschiedenen Farben -- das kennen Sie, um meine Bein-Muskeln aufzubauen. Und ich habe diese Bänder mehr gehasst als alles andere. Ich hab sie gehasst. Ich habe sie verflucht. Ich hab sie gehasst. +Und stellen Sie sich vor, ich hab sogar schon als fünfjähriges Kind mit Dr. P. verhandelt und so versucht, diese Übungen zu stoppen, natürllich ohne Erfolg. +Und eines Tages hat er mich bei einer meiner Übungen beobachtet -- diese Übungen waren einfach ermüdend und gnadenlos -- und er sagte zu mir, "Wow, Aimee, Du bist so ein starkes, kraftvolles und junges Mädchen, Du wirst eines Tages eines dieser Bänder zerreißen. +Und wenn Du es schaffst, gebe ich Dir Hundert Dollar." +Das war natürlich nur ein einfacher Trick von Dr. P., damit ich die Übungen mache, die ich nicht machen wollte, mit der Aussicht, dass reichste fünfjährige Mädchen in der Krankenstation im zweiten Stock zu werden. Aber er hat mich tatsächlich dazu gebracht, meinen täglichen Übungs-Horror mit neuen Augen zu sehen. So wurde daraus ein neues und vielversprechendes Erlebnis. +Und ich frage mich heute, wie sehr seine Vision von mir als starkes und kraftvolles junges Mädchen mein Selbstbild geformt hat und ich mir so vorstellen konnte, mich als einen von Natur aus starken, kraftvollen und atlethischen Mensch zu sehen. +Das ist nur ein Beispiel von vielen, wie Erwachsene in Machtpositionen die Vorstellungskraft eines Kindes anregen können. +Aber wie die bereits zitierten Beispiele aus den Synonym-Wörterbüchern beweisen, lässt uns unsere Sprache keinen Raum, sich etwas vorzustellen, was wir uns alle wünschen würden: es jedem Einzelnen zu ermöglichen, sich selbst als kraftvollen Menschen zu sehen. +Unsere Sprache hinkt den gesellschaftlichen Veränderungen hinterher, die in vielen Fällen durch einen technologischen Wandel ausgelöst wurden. +Vom medizinischen Standpunkt aus betrachtet kann man natürlich sagen, dass meine Beine, die Laser-Chirurgie für Sehbehinderungen, Kniegelenke aus Titan und künstliche Hüftgelenke für alternde Körper, die es Menschen erlauben, wirklich alle ihre Möglichkeiten zu nutzen und sich über die Grenzen, die ihnen ihr natürliches Schicksal gesetzt hat, hinaus zu entwickeln, gar nicht zu sprechen von Social Networking Plattformen, Menschen ermöglichen sich eine eigene Identität geben, sich auf eigene Art und Weise definieren, +und sich damit weltweit an zu Gruppen orientieren, die sie sich selbst aussuchen. +Vielleicht verdeutlicht also dieser technologische Wandel klarer denn je, dass es schon immer eine andere Wahrheit gab, nämlich, dass jeder Mensch der Gesellschaft etwas ganz Besonderess und sehr Kraftvolles geben kann und dass die menschliche Fähigkeit, sich anzupassen, unser größtes Plus ist. +Die menschliche Fähigkeit sich anzupassen - das ist eine interessante Geschichte, weil Menschen mich immer wieder darum bitten zu erzählen, wie ich mit Widrigkeiten umgehe und ich werde Ihnen etwas gestehen: Dieser Satz hat für mich nie gepasst und ich hab mich immer sehr unwohl damit gefühlt, die Fragen von Menschen dazu zu beantworten, und ich glaube, allmählich verstehe ich, warum. +Dieser Satz vom Umgang mit Widrigkeiten lebt von der Idee, dass Erfolg oder Glück davon abhängt, eine Herausforderung zu meistern, ohne von dem damit verbundenen Erlebnis geprägt zu werden. Als ob mein Leben so erfolgreich verlaufen wäre, weil ich den möglichen Fallen eines Lebens mit einer Prothese ausweichen konnte, oder wie auch immer Menschen mich mit meiner Behinderung wahrnehmen. +Aber die Wahrheit ist, dass wir uns verändern. Natürlich sind wir von der Herausforderung geprägt, egal ob sie physisch, emotional oder sogar beides ist +Und ich behaupte, dass das gut ist. +Widrigkeiten sind kein Hindernis, das wir umkurven müssen, um mit unserem Leben besser klar zu kommen. +Widrigkeiten gehören einfach zu unserem Leben. +Und ich neige dazu, Widrigkeiten als meinen Schatten zu sehen. +Manchmal merke ich, dass er sehr präsent ist, manchmal ist er kaum zu sehen, aber er ist ständig bei mir. +Und ich will damit keinesfalls die Auswirkung bzw. die Schwere des Kampfs eines Menschen herabsetzen. +Es gibt im Leben Widrigkeiten und Herausforderungen, und die sind nur alllzu real und jede Person geht damit anders um. Aber die Frage lautet nicht, ob wir mit Widrigkeiten klar kommen oder nicht, sondern wie wir damit klar kommen. +Wir sind also nicht nur dafür verantwortlich, die Menschen die wir lieben, vor Schicksalsschlägen zu bewahren, sondern sie auch darauf vorzubereiten, gut damit klar zu kommen. +Und wir erweisen unseren Kindern keinen Gefallen, wenn wir ihnen das Gefühl geben, dass sie sich nicht anpassen können. +Man muss zwei Dinge klar trennen: zum einen die medizinische Tatsache, amputiert zu sein und zum anderen die gesellschaftliche Meinung darüber, ob ich behindert bin oder nicht. +Und um ehrlich zu sein, die einzige wirkliche und bleibende Behinderung, mit der ich mich auseinander setzen musste, ist, dass die Welt ständig meint, sie könne mich mit diesen Definitionen beschreiben. +In unserem Wunsch, die Menschen zu schützen, die uns am Herzen liegen und ihnen die kalte, harte Wahrheit über ihre medizinische Prognose mitzuteilen oder sogar eine Prognose zur Lebensqualität zu stellen, die sie erwartet, müssen wir aufpassen, dass wir nicht den Grundstein dafür legen, dass jemand tatsächlich behindert ist. +Vielleicht ist das momentane Konzept, das nur darauf achtet, was in einem kaputt ist, und wie wir das reparieren, für jeden einzelnen eine größere Behinderung als die Pathologie an sich. +Wenn wir einen Menschen nicht ganzheitlich behandeln, und nicht all seine Kräfte und Möglichkeiten wahrnehmen und anerkennen, schaffen wir zusätzlich zu dem natürlichen Kampf, den sie vielleicht führen müssen, eine weitere Krankheit. +Wir degradieren einen Menschen, der für unsere Gesellschaft einen Wert hat. +Also müssen wir über die Patologie hinaus schauen und uns auf alle Bereich der menschlichen Möglichkeiten konzentrieren. +Am allerwichtigsten aber ist, dass es zwischen der Wahrnehmung unserer Unzulänglichkeiten und unserem großartigen Erfindergeist, eine Verbindung gibt. +Wir sollten diese herausfordernden Zeiten nicht abwerten oder verleugnen, wir sollten weder versuchen, sie zu vermeiden, noch sollten wir sie unter den Teppich kehren, sondern es geht darum, in den Widrigkeiten Chancen zu erkennen. +Es geht mir vielleicht eher darum, klar zu stellen, dass wir Widrigkeiten nicht unbedingt überwinden müssen, sondern dass wir dafür offen sind, sie zum umarmen, sie am Schopf zu packen um auch mal einen Kampf-Ausdruck zu verwenden und vielleicht sogar damit zu tanzen. +Und vielleicht schaffen wir es, Widrigkeiten als etwas natürliches, stimmiges und nützliches zu sehen und fühlen uns so durch ihre Präsenz nicht mehr so belastet. +In diesem Jahr feiern wir den 200. Geburtstag von Charles Darwin und als er vor 150 Jahren über Evolution geschrieben hat, hat Darwin, in meinen Augen, auf etwas sehr Wahres im menschlichen Charakter hingewiesen. +Ich würde es so umschreiben: Nicht der stärkste seiner Art überlebt, und auch nicht der intelligenteste seiner Art, sondern der, der sich Veränderungen am besten anpassen kann. +Aus Konflikten entsteht Kreativität. +Nicht nur aus Darwins Werk wissen wir, dass die Fähigkeit des Menschen, zu überleben und aufzublühen, vom Kampf des menschlichen Geistes bestimmt ist, sich durch Konflikte zu wandeln. +Also, nochmals, Wandel und Anpassung sind die großartigsten Fähigkeiten des Menschen. +Und vielleicht wissen wir erst, aus welchem Holz wir geschnitzt sind, wenn wir wirklich geprüft werden. +Möglicherweise ist genau das der Sinn von Widrigkeiten, eine Wahrnehmung des Ichs, ein Gefühl für unsere eigene Kraft. +Wir können uns so selbst etwas schenken. +Wir können Widrigkeiten eine neue Bedeutung geben, die über schwere Zeiten hinaus geht. +Vielleicht können wir Widrigkeiten als Veränderung sehen. +Widrigkeiten stehen für eine Veränderung, an die wir uns noch nicht angepasst haben. +Ich glaube, den größten Schaden, den wir uns selbst zugefügt haben, ist zu glauben, dass wir normal sein sollen. +Mal ehrlich - wer ist normal? +Es gibt kein Normal. +Es gibt das Übliche. Das Typische. Aber nicht das Normale. Und würden Sie diese arme, graue Person wirklich kennen lernen wollen, wenn es sie wirklich gäbe? +Ich denke, eher nicht. +Es wäre toll, wenn wir dieses Denkmuster der Normalität gegen ein anderes der Möglichkeiten oder der Stärke, um es sogar noch ein bisschen gefährlicher zu formulieren, austauschen könnten. So können wir die Kräfte von sehr vielen Kindern freisetzen, und sie dazu einladen, ihre ganz besonderen und wertvollen Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen. +Anthropolgen haben heraus gefunden, dass wir Menschen von den Mitgliedern unserer Gesellschaft immer eines gefordert haben: Nützlich zu sein und einen Beitrag zu leisten. +Es gibt Hinweise darauf, dass schon die Neandertaler vor 60.000 Jahren ältere Menschen und Menschen mit schweren körperlichen Verletzungen mit getragen haben und das geschah vielleicht, weil die Lebenserfahrung im Überlebenskampf dieser Menschen für die Gesellschaft wertvoll war: +sie haben diese Menschen nicht als kaputt und nutzlos betrachtet; sie wurden als etwas Besonderes und Wertvolles behandelt. +Vor ein paar Jahren ging ich in der Stadt, in der ich aufgewachsen war, in einen Lebensmittelmarkt in jener "Red Zone" im Nordosten von Pennsylvania, und ich stand da vor einem Scheffel Tomaten. +Es war Sommer und ich hatte Shorts an. +Und ich höre, wie ein Typ hinter mir sagt, "Na wenn das nicht Aimee Mullins ist." +Und ich dreh mich um und sehe diesen älteren Mann. Ich hatte keine Ahnung wer er ist. +Und ich meinte "Entschuldigung, Sir, kennen wir uns? Ich kann mich nicht an Sie erinnern." +Und er sagte: "Nun ja, Sie dürften sich kaum an mich erinnern. +Als ich Sie zum ersten Mal sah, hab ich Sie aus dem Bauch Ihrer Mutter geholt." +Oh, also der. +Und natürlich hat es dann aber klick gemacht. +Das war Dr. Kean, ein Mann, den ich nur aus Erzählungen meiner Mutter über diesen Tag kannte, weil ich natürlich, ganz typisch, zu meinem Geburtstag zwei Wochen zu spät kam. +Der Arzt für pränatale Diagnostik meiner Mutter war im Urlaub, und so kannten meine Eltern den Mann, der mich zur Welt brachte, überhaupt nicht. +Und weil ich ohne Wadenbeine geboren wurde, und meine Füße sich nach ihnen gerichtet hatten und ich nur ein paar Zehen an diesem und ein paar Zehen am anderen Fuß hatte war er der Überbringer, dieser Fremde musste die schlechten Nachrichten überbringen. +Er sagte zu mir: "Ich musste Deinen Eltern sagen, dass Du nie laufen würdest, und nie so beweglich sein würdest wie andere Kinder oder dass Du nie ein unabhängiges Leben führen könntest, und seitdem haben Sie mich einfach Lügen gestraft." +Wirklich außergewöhnlich fand ich, dass er Zeitungsausschnitte meiner gesamten Kindheit gesammelt hat, egal, ob ich bei einem Buchstabier-Wettbewerb in der zweiten Klasse gewonnen hatte, ob ich mit den Pfadfindern bei der Parade zu Halloween unterwegs war, egal, ob ich mein Stipendium oder einer meiner sportlichen Siege errungen hatte, und er verwendete diese Ausschnitte, um seine Studenten zu unterrichten, Medizin-Studenten aus der Hahnemann Medical School und der Hershey Medical School. +Und er nannte diesen Teil seines Kurses den X Faktor, das Potenzial des menschlichen Willens. +Man kann einfach nicht genug betonen, wie entscheidend dieser Faktor für die Lebensqualität eines Menschen sein kann. +Und Dr. Kean erzählte weiter, er sagte: "Ich habe gelernt, dass Kinder, wenn sie nicht ständig etwas anderes gesagt bekommen, und auch wenn sie nur ein bisschen Unterstützung bekommen, wenn man Kinder sich selbst überlässt, dann können Kinder sehr viel erreichen." +Sehen Sie, Dr. Kean hat sein Denken verändert. +Er hatte verstanden, dass die medizinische Diagnose, und wie jemand damit umgeht, zwei unterschiedliche Dinge sind. +Und auch ich hab mein Denken im Lauf der Zeit geändert, wenn sie mich im Alter von 15 Jahren gefragt hätten, ob ich meine Prothesen gegen Beine aus Fleisch und Knochen getauscht hätte, dann hätte ich keine Sekunde gezögert. +Ich wollte damals unbedingt normal wirken. +Wenn Sie mich das heute fragen, bin ich mir nicht so sicher. +Und das ist passiert, WEIL ich etwas mit meinen Beinen erlebt habe und nicht TROTZ dieser Erlebnisse. +Und vielleicht konnte dieser Wandel auch passieren, weil ich so vielen Menschen begegnet bin, die mir Türen geöffnet haben, anstatt Menschen zu begegnen, die mich einschränken oder mir eine Vorstellung überstülpen wollten. +Sehen Sie, es braucht wirklich nur einen Menschen, der Ihnen demonstriert, wie Sie Ihre Kräfte manifestieren können, und Sie sind durch. +Wenn Sie es jemandem ermöglichen, seine eigenen, inneren Kräfte zu aktivieren, – der menschliche Geist ist so empfangsbereit – wenn Sie das schaffen, und für jemanden in einem entscheidenden Moment eine Tür öffnen, dann sind Sie für diese Menschen ein sehr guter Lehrer. +Sie bringen ihnen bei, sich selbst Türen zu öffnen. +Die eigentliche Bedeutung des Worts "educate" wurzelt in dem Wort "educe" . +Es bedeutet, etwas hervorzubringen, dass in einem ist, das Potenzial herauszukitzeln. +Nochmals: Welches Potenzial möchten wir denn nun abrufen? +In den 60er Jahren wurde in Großbritannien eine Fallstudie durchgeführt. Damals wurden Gymnasien in Gesamtschulen umgewandelt. +Sie nennen das dort "Streaming Trials" in den USA bezeichnen wir das als "Tracking" . +Die Schüler werden nach Noten aufgeteilt. +Und die A Schüler werden mündlich schwerer geprüft, bekommen die besseren Lehrer usw. +Sie haben dann über einen dreimonatigen Zeitraum Schülern mit einem "Ausreichend" die Note "Sehr gut" gegeben. Es wurde ihnen gesagt, sie seien Asse, dass sie sehr schlau wären. Und nach diesen drei Monaten haben sie wirklich Einser geschrieben. +Und natürlich zerbricht es einem das Herz zu hören, dass umgekehrt den Einser-Schülern gesagt wurde, sie seien nur ausreichend. +Und genauso war es dann nach den drei Monaten auch. +Aber nur jene, die immer noch in der Schule waren – abgesehen von den Schülern, die die Schule geschmissen hatten. +Ganz entscheidend bei dieser Studie war, dass die Lehrer nicht eingeweiht waren. +Die Lehrer wussten nicht, dass etwas geändert wurde. +Ihnen wurde einfach gesagt, dass seien die Einser-Schüler und dass sind die Schüler mit der Note ausreichend. Und genauso haben sie ihnen etwas beigebracht und sie behandelt. +Die einzige wirkliche Behinderung ist ein gebrochener Geist ein Geist, der gebrochen wurde, hat keine Hoffnung mehr. Er findet nichts mehr schön. ihm fehlt unsere natürliche, kindliche Neugier. und unsere angeborene Fähigkeit der Imagination. +Wenn wir es aber schaffen, den menschlichen Geist dabei zu unterstützen, weiterhin zu hoffen, sich selbst und andere Menschen um sich herum schön zu finden, neugierig und phantasievoll zu sein dann setzen wir unsere Kräfte wirklich positiv ein. +Wenn ein Geist über diese Qualitäten verfügt, können wir eine neue Wirklichkeit und neue Daseinsformen schaffen. +Ich möchte mit einem Gedicht enden, das von einem persischen Poeten namens Hafiz im 14. Jahrhundert verfasst wurde und von dem mir mein Freund Jacques Dembois erzählt hat. Und das Gedicht heißt "Der Gott, der nur vier Worte kennt." "Jedes Kind kennt Gott, nicht den Gott der Namen, nicht den Gott der Verbote, sondern den Gott, der nur vier Worte kennt und diese ständig wiederholt, er sagt immer nur: Komm, tanz mit mir." +Komm, tanz mit mir. Vielen Dank. + +Wie würden Sie besser sein wollen, als Sie momentan sind? +Angenommen, ich sagte dass, durch wenige Veränderungen Ihrer Gene, ein besseres Gedächtnis haben könnten -- präziser, genauer und schneller. +Oder möchten Sie fitter, stärker sein, mehr Kraft haben. +Möchten Sie attraktiver und selbstbewusster werden? +Wie wäre es, länger bei guter Gesundheit zu leben? +Oder vielleicht sind Sie einer von denen die sich schon immer nach mehr Kreativität sehnten. +Welches würden Sie am meisten gefallen? +Welches würden Sie gerne haben wollen, wenn Sie nur eines haben könnte? +Kreativität. +Wie viele Leute würden Kreativität wählen? +Heben Sie Ihre Hände. Lassen Sie mich sehen. +Ein paar. Wahrscheinlich etwa so viele wie es kreative Leute hier gibt. +Das ist sehr gut. +Wie viele würden sich für ein gutes Gedächtnis entscheiden? +Schon ein paar mehr. +Wie wäre es mit Fitness? +Ein paar weniger. +Was ist mit Langlebigkeit? +Ah, die Mehrheit. Das lsehe ich gerne, als Arzt. +Wenn Sie nur eins davon haben könnten, wäre es eine ganz andere Welt. +Ist das alles nur Einbildung? +Oder ist es vielleicht möglich? +Die Evolution ist ein andauerndes Thema hier auf der TED-Konferenz gewesen, aber heute möchte ich Ihnen die Ansicht eines Arztes zu dem Thema geben. +Das große Genetiker im 20. Jahrhundert, T.G. Dobzhansky, der auch ein Kommunikant in der Russischen Orthodoxen Kirche war, schrieb einmal einen Aufsatz, mit dem Titel "Nichts in der Biologie macht keine Sinn Außer im Lichte der Evolution. " +Nun, wenn Sie einer von denen sind, die nicht den Beweis für die biologische Evolution akzeptieren, dies wäre ein sehr guter Zeitpunkt, Ihr Hörgerät auszuschalten, nehmen Sie Ihre persönlichen Kommunikationsgerät - Ich gebe Ihnen die Erlaubnis - und vielleicht können Sie noch einen Blick auf Kathryn Schultz 'Buch werfen, das darum handelt sich zu irren, denn nichts im weiteren Verlauf dieser Rede wird irgendeinen Sinn für Sie machen. +Aber wenn Sie biologischen Evolution akzeptieren, bedenken Sie folgendes: ist es nur über die Vergangenheit, oder geht es auch um die Zukunft? +Ist es für andere geltend oder betrifft es auch uns? +Dies ist ein weiterer Blick auf den Baum des Lebens. +In diesem Bild, Ich habe einen Busch als ein Zentrum der Verzweigungen in alle Richtungen gelegt, denn wenn man sich die Rändern des Baum des Lebens anschaut, alle existierenden Spezien an den Spitzen dieser Zweige haben in evolutionären Begriffen Erfolg gehabt: sie haben überlebt; es hat seiner Umgebung Fitness und Stärke demonstriert. +Der menschliche Teil dieses Busches, weit am Ende, ist natürlich das, woran wir am meisten interessiert sind. +Wir zweigen von einem gemeinsamen Vorfahren zu modernen Schimpansen vor ungefähr sechs oder acht Millionen Jahren. +In diesem Zeitraum, gab es vielleicht 20 oder 25 verschiedene Spezien von Hominiden. +Einige sind gekommen und gegangen. +Wir sind für rund 130.000 Jahren hier gewesen. +Es scheint, als wären wir recht abgelegen von den anderen Teilen des Baumes des Lebens, aber eigentlich zum größten Teil, sind die grundlegenden Mechanismen unsere Zellen ziemlich gleich. +Ist Ihnen klar, dass wir daraus Nutzen ziehen können und die Mechanismen eines gemeinsamen Bakterium requirieren können um das Protein des menschlichen Insulins zu produzieren, welches verwendet wird um Diabetiker zu behandeln? +Dies ist nicht wie Humaninsulin; dies ist das gleiche Protein das ist chemisch ununterscheidbar von dem, was aus der Bauchspeicheldrüse kommt. +Und wobei wir schon über Bakterien sprechen, ist Ihnen bewusst, dass jeder von uns in unserem Darm mehr Bakterien als es Zellen im Rest unseres Körpers führt? +Vielleicht 10 mal soviele. +Ich meine, denken sie mal, wenn Antonio Damasio nach Ihrem Selbstbild fragt, denken Sie über die Bakterien? +Unser Darm ist eine wunderbar gastfreundlichen Umgebung für diese Bakterien. +Es ist warm, es dunkel ist, ist es feucht, es ist sehr gemütlich. +Und du wirst Ihnen alle Nährstoffe, die sie sich nur wünschen könnten ohne Anstrengung ihrerseits anbieten. +Es ist wirklich ein leichter weg für Bakterien, mit gelegentlichen Unterbrechungen der unbeabsichtigten, jeodch gezwungen Stoß zum Ausgang. +Aber sonst, sind Sie eine wunderbare Umgebung für diese Bakterien, genauso wie sie für Ihr Leben wichtig sind. +Sie helfen bei der Verdauung von essentiellen Nährstoffen. Und sie schützen Sie gegen bestimmte Krankheiten. +Aber was wird in der Zukunft kommen? +Sind wir in einer Art evolutionäres Gleichgewicht in Form einer Spezie? +Oder sind wir bestimmt etwas anderes zu werden - etwas, das vielleicht sogar besser an die Umwelt angepasst ist? +Gehen wir nun einen Schritt zurück in die Zeit des Urknalls vor 14 Billion Jahren -- die Erde, das Sonnensystem, vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren - die ersten Anzeichen von Lebewesen, vielleicht vor drei bis vier Millarden Jahren auf der Erde - die ersten mehr-zelligen Organismen, vielleicht so viel als 800 oder einer Milliarde Jahren - und dann die menschlichen Spezies, welche sich in den letzten 130.000 Jahre schließlich formt. +In dieser riesigen unvollendeten Symphonie des Universums, ist das Leben auf der Erde nur kurz bemessen; das Tierreich, wie ein einzelner Takt; und des menschlichen Lebens, eine kleine Notenverzierung. +Das waren wir. +Dies stellt auch den Unterhaltungswert dieser Rede dar, deshalb hoffe ich,d ass es Ihnen gefallen hat. +Nun, als ich ein Neuling auf dem College war, Hatte ich meine ersten Biologiekurse. +Ich war fasziniert von der Eleganz und Schönheit der Biologie. +Ich verliebte mich in die Kraft der Evolution, und ich stellte, etwas sehr Grundlegendes fest: In den meisten die Existenz von Leben in einzelligen Organismen, teilt sich jede Zelle, und all die genetischen Information der Zelle wird in beiden Tochterzellen weiter geführt. +Aber zu der Zeit, als mehrzelligen Organismen auftauchten, begannen sich die Dinge zu ändern. +Sexuelle Fortpflanzung tritt ins Bild. +Und ganz wichtig: mit der Einführung der sexuellen Fortpflanzung, das das Genom weitergibt, wird der Rest des Körpers entbehrlich. +In der Tat könnte man sagen, dass die Unausweichlichkeit des Todes unseres Körpers in der Evolution im gleichen Moment eintritt wie die sexuelle Fortpflanzung. +Jetzt muss ich gestehen, wenn ich ein College-Student war, dachte ich, okay, Sex/Tod, Sex/Tod, Tod für Sex - es schien ziemlich vernünftig zu dem Zeitpunkt, aber mit jedem Jahr, Ist es zu meinen zunehmenden Zweifeln gekommen. +Ich bin dazu gekommen, die Gefühle von George Burns zu verstehen, der in Las Vegas seine Show in den 90er Jahren vorführte. +Und eines Nachts, ist da ein Klopfen an seiner Hotelzimmertür. +Er öffnet die Tür. +Vor ihm steht ein wunderschön spärlich bekleidetes Showgirl . +Sie schaut ihn an und sagt: "Ich bin hier für Super-Sex." +"Das ist wunderbar", sagt George, "Ich werde die Suppe nehmen." +Ich kam zu der Erkenntnis als Arzt dass ich einem Ziel hinarbeitete das anders war als das Ziel der Evolution - nicht zwangsläufig widersprüchlich, nur anders. +Ich habe versucht, den Körper zu bewahren. +Ich wollte uns gesund halten. +Ich wollte die Gesundheit nach einer Krankheit wiederherstellen. +Ich wollte, dass wir ein langes und gesundes Leben zu führen. +Evolution ist alles über die Weitergabe des Genoms an die nächste Generation, Anpassung und Überleben Generation nach Generation. +Von einem evolutionären Standpunkt aus, sind Sie und ich wie Booster Raketen entwickelt, um die genetische Fracht in die nächste Stufe der Umlaufbahn zu schicken, um sich dann ins Meer fallen zu lassen. +Ich denke, wir würden alle die Stimmung, die Woody Allen zum Ausdruck brachte verstehen, als er sagte: "Ich möchte nicht Unsterblichkeit durch meine Arbeit zu erreichen. +Ich will es erreichen indem ich nicht sterbe. " +Evolution bedeutet nicht zwangsläufig das längste Leben zu bevorzugen. +Es priviligiert nicht zwangsläufig den Größten, den Stärksten oder den Schnellsten, und nicht einmal den Klügsten. +Evolution priviligiert die Kreaturen, die sich am besten an Ihre Umwelt anpassen. +Es ist einzig der Test von Überleben und Erfolg +Auf dem Grund des Ozeans sind Bakterien vorhanden, die thermophil sind und dadurch den heißen Dampf überleben andernfalls, wenn Fische dort wären, würden es Vakuum gekochte Fische zur Folge haben dennoch haben sie es geschafft dort eine bewohnbare Umgebung für sich zu machen. +Also, was bedeutet das, wenn wir auf das zurückblicken, was in der Evolution geschieht, und wie wir über den Platz nachdenken der Menschen in der Evolution, und vor allem wie wir vorausschauen in die nächste Phase, Ich würde sagen, dass es eine Reihe von Möglichkeiten gibt. +Die erste ist, dass wir uns nicht weiterentwickeln werden. +Wir haben eine Art Gleichgewicht erreicht. +Und die Gründe dafür wären, dass es uns erstens durch Medizin, gelungen ist, eine Menge von Genen zu erhalten die ansonsten rausgewählt worden wären und aus der Population entfernt worden wären. +Und zweitens, wir als eine Spezie haben uns unsere Umwelt so konfiguriert, dass wir es geschafft haben, dass sie sich an uns anpassen genau sowie wir uns an sie anpassen +Und übrigens, wir wandern und zirkulieren und vermischen uns so viel, dass Sie nicht länger sagen können, dass Isolation notwendig ist, für die Evolution, um stattzufinden. +Eine zweite Möglichkeit ist, dass es eine Evolution der traditionellen Art sein wird, natürlich, auferlegt von den Kräften der Natur. +Und das Argument, hier wäre dass die Räder der Evolution langsam mahlen aber sie sind unerbittlich. +Und so weit die Isolation geht, wenn wir als Spezies ferne Planeten besiedeln, wird es Isolierung und die Veränderungen der Umwelt geben, die Evolution auf natürliche Weise produzieren könnte. +Aber gibt es eine dritte Möglichkeit, eine verlockende, faszinierende und erschreckende Möglichkeit +Ich nenne es Neo-Evolution - die neue Entwicklung die nicht einfach natürlich ist , aber geführt und entschieden von uns als Individuen. in den Entscheidungen, die wir machen. +Nun, wie konnte das geschehen? +Wie konnte es möglich sein, dass wir dies tun? +Betrachten wir zunächst die Realität dass die Menschen heute, in manchen Kulturen Entscheidungen über ihre Nachkommen machen. +Sie sind, in manchen Kulturen, die Wahl, um mehr Männer als Frauen zu haben. +Es ist nicht unbedingt gut für die Gesellschaft, aber es ist das, was der Einzelne und die Familie entscheiden. +Denken Sie also, wenn es nicht nur möglich wäre das Geschlecht Ihres Kindes zu wählen aber auch an dem Körper genetische Anpassungen vorzunehmen , die Krankheiten heilen und vorzubeugen würden. +Was wäre, wenn Sie die genetischen Veränderungen machen könnten, um Diabetes oder Alzheimer zu beseitigen oder das Reduzieren des Krebsrisikos oder Schlaganfälle zu eliminieren? +Würden Sie es nicht wollen, diese Veränderungen in Ihren Genen zu machen? +Wenn wir vorausblicken, werden diese Art von Veränderungen zunehmend möglich sein. +Das Human Genome Project begann im Jahr 1990 und es dauerte 13 Jahre. +Es kostete 2,7 Milliarden Dollar. +Im folgenden Jahr, als es 2004 fertig war, konnten Sie das selbe tun für 20 Millionen Dollar in drein bis vier Monaten. +Heute können Sie eine Sequenz der drei Milliarden Basenpaare des menschlichen Genoms zu einem Preis von etwa $ 20.000 und in den Raum von etwa einer Woche komplettieren. +Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Realität sein wird, dass es die 1.000 $ menschlichen Genome geben wird, und es wird zunehmend für jedermann verfügbar sein . +Vor einer Woche, verlieh der National Academy of Engineering den Draper Prize für Francis Arnold und Willem Stemmer, zwei Wissenschaftlern, die unabhängig voneinander Techniken entwickelten die den natürlichen Prozess der Evolution dazu ermutigen, schneller zu arbeiten und zu wünschenswerte Proteine zu führen in einer effizienteren Weise - welches Frances Arnold "Direkte Evolution" nennt. +Vor ein paar Jahre wurde der Lasker-Preis dem Wissenschaftler Shinya Yamanaka verliehen für seine Forschung in der er eine erwachsene Hautzelle nahm, eine Fibroblasten, und durch die Manipulation von nur vier Genen, die Zelle induzierte, um sie zu einer pluripotenten Stammzelle zurückzuführen - eine Zelle potentiell in der Lage ist beliebige Zelle in deinem Körper zu werden. +Diese Änderungen sind im Kommen. +Die gleiche Technologie, das das menschliche Insulin in Bakterien produziert kann Viren machen, die nicht nur Schutz vor sich selbst, aber auch zur Immunität gegen andere Viren dienen können. +Ob Sie es glauben oder nicht, es ist eine experimentelle Studie in Gang mit Impfstoff gegen Influenza das in den Zellen einer Tabakpflanze angebaut worden ist. +Können Sie sich etwas Gutes vorstellen, das aus Tabak kommt? +Dies ist heute alles Realität und in der Zukunft wird viel mehr möglich sein. +Stellen Sie sich dann nur zwei andere kleine Änderungen vor. +Sie können die Zellen in Ihrem Körper ändern, aber was wäre, wenn Sie die Zellen Ihrer Nachfahren ändern könnten? +Was wäre, wenn Sie die Spermien und Eizellen oder das frisch befruchtete Ei verändern könnten, um Ihren Kindern eine bessere Chance für ein gesünderes Leben zu geben - Beseitigung der Diabetes, beseitigen die Hämophilie, das Risiko von Krebs reduzieren? +Wer möchte nicht gesündere Kinder? +Und dann die analytischen Technik, der gleiche Motor der Wissenschaft das die Veränderungen ermöglichen kann, um Krankheit zu verhindern, könnte uns auch ermöglichen verabschieden Super-Attribute zu adoptieren, Hyper-Kapazitäten - das bessere Gedächtnis. +Warum haben nicht die Schlagfertigkeit eines Ken Jennings hben, vor allem, wenn man es erweitern kann mit der nächsten Generation der Watson-Maschine ? +Warum nicht die schnellen Muskelfasern haben, die es Ihnen ermöglichen werden , schneller und länger zu laufen? +Warum nicht länger leben? +Diese werden unwiderstehlich sein. +Und wenn wir an einer Stelle sind, an der wir es an die nächste Generation weitergeben können, und wir die Attribute adoptieren können, die wir wollen, werden wir umgewandelt sein von Alt-Stil Evolution zur Neo-Evolution. +Wir werden einen Prozess haben, der in der Regel möglicherweise 100.000 Jahre erfordert, und wir können es auf tausend Jahre komprimieren - und vielleicht sogar auf die nächsten 100 Jahren. +Dies sind Entscheidungen mit denen Ihre Enkel, oder deren Enkel, umgehen werden müssen. +Verwenden wir diese Entscheidungen eine Gesellschaft zu formen, die besser ist, die erfolgreicher ist, die freundlicher ist? +Oder werden wir selektiv unterschiedliche Attribute wählen , die wir für einige von uns haben wollen und nicht für andere von uns? +Werden wir eine Gesellschaft formen dielangweiliger und uniformierter ist, oder robuster und vielseitiger? +Dies sind die Arten von Fragen denen wir begegnen werden müssen. +Und am tiefsten von allen, werden wir jemals in der Lage sein, die Weisheit zu entwickeln, und die Weisheit meistern, die wir benötigen werden, um diese Entscheidungen weise zu treffen? +Im Guten wie im Bösen, und früher als Sie vielleicht denken, werden diese Entscheidungen an uns liegen. +Danke. + +Ich möchte, dass Sie sich jetzt etwas vorstellen, einen tragbaren Roboter, der Ihnen übermenschliche Fähigkeiten verleiht, oder einen anderen, der Rollstuhlfahrern dabei hilft, wieder aufzustehen und zu gehen. +Wir bei Berkeley Bionics nennen diese Roboter Exoskelette. +Sie sind nichts anderes als etwas, das Sie morgens anlegen und das Ihnen zusätzliche Stärke verleiht und das Ihre Geschwindigkeit weiter erhöhen wird und das Ihnen dabei helfen wird, beispielsweise Ihre Balance zu halten. +Das ist in der Tat die wahre Verschmelzung von Mensch und Maschine. +Aber nicht nur das -- damit verschmelzen und vernetzen Sie sich mit dem Universum und anderen Geräten da draußen. +Das ist nicht einfach nur eine verrückte Idee. +Um Ihnen jetzt zu zeigen, woran wir arbeiten, beginnen wir damit, über den amerikanischen Soldaten zu sprechen, der im Durchschnitt ungefähr 100 Pfund auf seinem Rücken trägt und es besteht die Anfrage, dass sie mehr Ausrüstung tragen sollen. +Natürlich führt dies zu einigen bedeutenden Komplikationen -- Rückenverletzungen, 30 Prozent davon -- chronische Rückenverletzungen. +Wir dachten uns also, dass wir uns dieser Herausforderung annehmen würden und ein Exoskelett erschaffen, das dabei helfen würde, mit diesem Problem umzugehen. +Lassen SIe mich Ihnen also jetzt HULC vorstellen -- oder den Human Universal Load Carrier. +Soldat: Mit dem HULC-Exoskelett kann ich 200 Pfund über verschiedenartiges Terrain tragen, viele Stunden lang. +Sein flexibles Design ermöglicht es, sich tief zu hocken, zu kriechen und höchst wendige Bewegungen auszuführen. +Es fühlt, was ich machen möchte, wohin ich gehen will und erhöht dann meine Stärke und Ausdauer. +Wir sind soweit, mit unserem Industriepartner dieses Gerät vorzustellen, dieses neue Exoskelett in diesem Jahr. +Es ist also wahr. +Lassen Sie uns nun unseren Blick auf die Rollstuhlfahrer richten, etwas, für das ich mich besonders leidenschaftlich einsetze. +Es gibt 68 Millionen Menschen, die weltweit geschätzt im Rollstuhl sitzen. +Das ist ungefähr ein Prozent der Gesamtbevölkerung. +Und das ist in der Tat eine konservative Schätzung. +Wir sprechen hier oft über sehr junge Personen mit Rückenmarksverletzungen, die in der Blütezeit ihres Lebens -- 20er, 30er, 40er -- vom Schicksal getroffen wurden und der Rollstuhl ist die einzige Option. +Aber es geht auch um die alternde Bevölkerung, deren Anzahl sich vervielfacht. +Und so ziemlich die einzige Option -- wenn es um einen Hirnschlag geht, oder um andere Komplikationen -- ist der Rollstuhl. +Und so ist es übrigens seit 500 Jahren, seit seiner, wie ich sagen muss, sehr erfolgreichen Einführung. +Wir dachten also, dass wir damit beginnen könnten, ein völlig neues Kapitel zu schreiben im Bereich Mobilität. +Lassen Sie mich Ihnen nun eLEGS vorstellen, das von Amanda Boxtel getragen wird, die vor 19 Jahren eine Rückenmarksverletzung erlitt, die zum Ergebnis hat, dass Sie nicht mehr laufen konnte seit 19 Jahren und bis jetzt. +Vielen Dank. +Wie ich sagte, Amanda trägt unser eLEGS. +Es hat Sensoren -- +seine vollständig non-invasiven Sensoren in den Krücken, die Signale zurücksenden an unseren Onboard-Computer, der hier auf ihrem Rücken befestigt ist. +Hier sind auch Batteriepackungen, der Motorantrieb befindet sich an ihren Hüften, ebenso wie an ihren Kniegelenken, die sie vorwärts bewegen in dieser ziemlich geschmeidigen und sehr natürlichen Gangart. +Ich war 24 Jahre alt und in Bestform, als ein monströser Purzelbaum während ein Skiabfahrt mich paralysierte. +Im Bruchteil einer Sekunde verlor ich jedes Gefühl und jede Bewegung unterhalb meines Beckens. +Nicht lange danach schritt ein Arzt in mein Krankenzimmer und er sagte: "Amanda, Sie werden nie wieder gehen können." +Und das war vor 19 Jahren. +Er stahl jedes Fünkchen Hoffnung aus meinem Bewusstsein. +Anpassungsfähige Technologien haben es mir seitdem ermöglich, zu lernen, wieder Ski zu fahren, zu klettern und sogar mit den Händen Rad zu fahren. +Aber nichts wurde erfunden, das mich wieder gehen lassen würde, bis jetzt. +Vielen Dank. +Wie Sie sehen können, haben wir die Technologie, wir haben die Plattformen, um uns zu treffen und mit Ihnen zu diskutieren. +Es liegt in unseren Händen und wir haben das ganze Potenzial hier, um das Leben zu ändern von zukünftigen Generationen -- nicht nur für die Soldaten, oder für Amanda hier und alle Rollstuhlfahrer, sondern für alle. +Vielen Dank. + +Zu Hause in New York, bin ich Chef der Entwicklungsabteilung einer gemeinnützigen Organisation namens Robin Hood. +Wenn ich nicht die Armut bekämpfe, bekämpfe ich als Gehilfe eines Feuerwehr-Hauptmanns bei einem freiwilligen Löschzug das Feuer. +Nun, in unserer Stadt, in der Freiwillige eine hochqualifizierte Berufsfeuerwehr unterstützten, muss man ziemlich früh an der Brandstelle sein, um mitmischen zu können. +Ich erinnere mich an mein erstes Feuer. +Ich war der zweite Freiwillige an der Brandstelle, ich hatte also recht gute Chancen hinein zu können. +Aber es war immer noch ein Wettrennen gegen die anderen Freiwilligen um den verantwortlichen Hauptmann zu erreichen und herauszufinden was unsere Aufgaben sein würden. +Als ich den Hauptmann fand, hatte er gerade in eine sehr ernste Unterhaltung mit der Hausbesitzerin, die sicherlich einen der schlimmsten Tage ihres Lebens hatte. +Es war mitten in der Nacht und sie stand im Schlafanzug und barfuß unter einem Schirm draußen im strömenden Regen, während ihr Haus in Flammen stand. +Der andere Freiwillige, der knapp vor mir angekommen war -- nennen wir ihn Lex Luther -- erreichte den Hauptmann als erstes und wurde gebeten in das Haus zu gehen und den Hund der Hausbesitzerin zu retten. +Den Hund! Ich war sprachlos vor Neid. +Da war irgendein Anwalt oder Vermögensverwalter, der nun für den Rest seines Lebens, den Menschen erzählen konnte, dass er in ein brennendes Haus ging um ein Lebewesen zu retten, nur weil er fünf Sekunden schneller war als ich. +Nun, ich war der Nächste. +Der Hauptmann winkte mich zu sich. +Er sagte, "Bezos, Sie müssen in das Haus gehen. +Sie müssen nach oben gehen, an dem Feuer vorbei, und müssen dieser Frau ein Paar Schuhe holen." +Ich schwöre es. +Nun, nicht genau das, was ich mir erhofft hatte, doch ich ging los -- die Treppen hoch, den Flur entlang, an den "echten" Feuerwehrmännern vorbei, die zu diesem Zeitpunkt mit dem Löschen schon so ziemlich fertig waren, in das Schlafzimmer um ein Paar Schuhe zu holen. +Ich weiß was Sie jetzt denken, aber ich bin kein Held. +Ich trug meine Beute zurück nach unten, wo ich an der Haustür meinen Erzfeind und den geliebten Hund traf. +Wir trugen unsere Schätze nach draußen zur Hausbesitzerin, wo, nicht überraschend, seiner wesentlich mehr Aufmerksamkeit bekam als meiner. +Einige Wochen später, erhielt die Feuerwache einen Brief der Hausbesitzerin, in dem sie sich für den tapferen Einsatz bei der Rettung ihres Hauses bedankte. +Eine über allem Maßen geschätzte Freundlichkeit: Jemand hatte ihr sogar ein Paar Schuhe gebracht. +Sowohl in meinem Beruf bei Robin Hood als auch in meinem Nebenberuf als freiwilliger Feuerwehrmann bin ich Zeuge von Großzügigkeit und Freundlichkeit im großen Maßstab, aber ich sehe auch Taten der Nächstenliebe und des Muts von Einzelnen. +Und wissen Sie was ich gelernt habe? +Sie sind alle wichtig. +Wenn ich mich also in diesem Raum umsehe und Menschen sehe, die entweder schon einen beachtenswerten Erfolg erreicht haben oder auf ihrem Weg dorthin sind, möchte ich folgende Erinnerung anbieten: Warten Sie nicht. +Warten Sie nicht damit, einen Unterschied im Leben eines anderen zu machen, bis Sie Ihre erste Million erreicht haben. +Wenn Sie etwas zu geben haben, geben Sie es jetzt. +Bedienen Sie in einer Suppenküche, räumen Sie einen Park in der Nachbarschaft auf, +seien Sie ein Mentor. +Nicht jeder Tag wird uns eine Chance bieten, das Leben eines Menschen zu retten, aber jeder Tag bietet uns die Möglichkeit, eins zu verändern. +Also legen Sie los; retten Sie die Schuhe. +Vielen Dank. +Bruno Guissani: Mark, Mark, komm zurück. +Vielen Dank. + +Ich komme gerade von einer Gemeinschaft zurück, die das Geheimnis des Fortbestands der Menschheit kennt. +Ein Ort, an dem die Frauen das Zepter führen, mit Sex 'Hallo' sagen, und das Spiel den Tag bestimmt -- wo Spaß eine ernste Angelegenheit ist. +Und nein, es ist nicht Burning Man oder San Francisco. +Meine Damen und Herren, Ihre Verwandtschaft. +Dies ist die Welt der wilden Bonobos im Urwald von Kongo. +Bonobos sind zusammen mit Schimpansen unsere nächsten lebenden Verwandten. +Das bedeutet, wir haben einen gemeinsamen Vorfahren, eine evolutionäre Großmutter, die vor etwa sechs Millionen Jahren lebte. +Nun, Schimpansen sind bekannt für ihre Aggressivität. +Aber unglücklicherweise haben wir diesen Aspekt überbetont in der Erzählung der menschlichen Evolution. +Aber Bonobos zeigen uns die andere Seite der Medaille +Während Schimpansen von großen, Furcht einflößenden Kerlen geführt werden, wird die Bonobo-Gesellschaft von ermächtigten Weibchen geführt. +Die haben sich da wirklich was ausgedacht, denn das führt zu einer ausgesprochen toleranten Gesellschaft, in der tödliche Gewalt bislang nicht beobachtet wurde. +Aber leider sind Bonobos am wenigsten bekannt unter den Primaten. +Sie leben in den Tiefen des kongolesischen Urwalds, und sind der Beobachtung nur schwer zugänglich. +Der Kongo ist ein Paradox -- ein Land außergewöhnlicher Artenvielfalt und Schönheit, aber auch das Herz der Dunkelheit selbst -- der Schauplatz einer gewalttätigen Auseinandersetzung, die seit Jahrzehnten wütet und beinah so viele Leben gefordert hat wie der Erste Weltkrieg. +Es überrascht nicht, dass diese Zerstörung auch das Überleben der Bonobos gefährdet. +Fleischhandel und der Rückgang des Baumbestandes führen dazu, dass man nicht mal ein Stadion mit den verbliebenen Bonobos füllen könnte -- und selbst da sind wir nicht sicher, um ehrlich zu sein. +Und doch, in diesem Land von Gewalt und Chaos kann man ein verborgenes Lachen hören, dass die Bäume erschüttert. +Wer sind diese Verwandten? +Wir kennen sie als "Liebe statt Krieg"-Affen, denn sie haben häufigen, auch bisexuellen Sex, mit wechselnden Partnern, und regeln so Konflikte und soziale Angelenheiten. +Ich sage ja nicht, das wäre die Antwort auf alle humanitären Probleme -- denn das Leben der Bonobos besteht aus mehr als dem Kama Sutra. +Bonobos -- wie Menschen -- lieben es, ihr Leben lang zu spielen. +Spiel bedeutet nicht nur Kinderspiele. +Für uns und sie ist Spiel grundlegend für die Bindung von Beziehungen und die Pflege der Toleranz. +Dabei lernen wir Vertrauen und die Regeln des Spiels. +Spiel steigert Kreativität und Belastbarkeit, und es geht vor allem um die Erzeugung von Vielfalt -- Vielfalt an Interaktionen, Vielfalt an Verhaltensweisen, Vielfalt an Verbindungen. +Und wenn man Bonobos beim Spiel beobachtet, sieht man die evolutionären Ursprünge menschlichen Lachens, Tanzes und von Ritualen. +Spiel ist der Kitt, der uns beieinanderhält. +Nun, ich weiß nicht, wie Sie spielen, aber ich möchte Ihnen einige einzigartige Aufnahmen geradewegs aus der Wildnis zeigen. +Zuerst ein Ballspiel auf Bonobo-Art -- und ich denke dabei nicht an Fussball. +Also hier sehen wir ein junges Weibchen und Männchen in einem Verfolgungsspiel. +Sehen sie sich an, was sie macht. +Das könnte der evolutionäre Ursprung sein von: "Sie packt ihn bei den Eiern." +Nur dass ich denke, es gefällt ihm eher, nicht wahr. +Ja! +Sexspiele sind also verbreitet, sowohl bei Bonobos als auch bei Menschen. +Und dieses Video ist wirklich interessant, denn es zeigt -- Und dieses Video ist wirklich interessant, denn es zeigt den Ideenreichtum, mit dem man neue Elemente ins Spiel bringt -- wie die Hoden -- und auch, wie das Spiel sowohl Vertrauen fordert als auch fördert -- während es gleichzeitig ungeheuren Spaß macht. +Aber das Spiel ist ein Formwandler. +Spiel ist ein Formwandler und es kann viele Formen annehmen, von denen manche etwas ruhiger sind, phantasievoll, neugierig -- vielleicht um das Erstaunen erneut zu entdecken. +Und ich möchte Ihnen zeigen, das ist Fuku, ein junges Weibchen, und sie spielt friedlich mit Wasser. +Ich denke, genau wie sie spielen wir manchmal allein, und wir loten Grenzen unserer inneren und äußeren Welten aus. +Und es ist diese spielerische Neugier die uns forschen lässt, und interagieren. Und die unerwarteten Verknüpfungen, die wir bilden, sind der wirkliche Nährboden der Kreativität. +Dies ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Einblicke, die Bonobos uns in unsere Vergangenheit und Gegenwart gewähren. +Aber sie wahren auch ein Geheimnis für unsere Zukunft, eine Zukunft, in der wir uns anpassen müssen an zunehmende Herausforderungen, durch größere Kreativität und druch verstärkte Kooperation. +Das Geheimnis ist, dass das Spiel der Schlüssel zu diesen Fertigkeiten ist. +Mit anderen Worten, Spiel ist unser Anpassungsjoker. +Um uns erfolgreich an eine unbeständige Welt anzupassen, müssen wir spielen. +Aber werden wir das Beste aus unserem Spieltrieb machen? +Spiel ist nicht albern, +sondern essentiell. +Für Bonobos und Menschen gleichermaßen besteht das Leben nicht aus Zähnen und Klauen allein. +Gerade wenn es kaum angebracht scheint ist Spiel vielleicht am nötigsten. +Und daher, meine Primatenkameraden, lassen Sie uns dieses Geschenk der Evolution umarmen und gemeinsam spielen, während wir die Kreativität die Kameradschaft und das Staunen wiederentdecken. +Danke. + +Ich möchte, dass Sie sich zwei Paare vorstellen, Mitte 1979, am genau gleichen Tag, im genau gleichen Moment, jedes zeugt ein Baby -- okay. +Also zwei Paare, jedes zeugt ein Baby. +Nun möchte ich nicht, dass Sie zuviel Zeit verwenden sich die Zeugung vorzustellen, weil, wenn Sie sich die ganze Zeit die Zeugung vorstellen, werden Sie mir nicht zuhören. +Stellen Sie sich das nur für einen Moment vor. +Und in diesem Szenario stellen Sie sich vor, dass in einem Fall das Sperma ein Y Chomosom trägt, das auf das X Chromosom der Eizelle trifft. +Und in dem anderen Fall, trägt das Sperma ein X Chromosom, das auf das X Chromosom der Eizelle trifft. +Beide sind überlebensfähig, beide zünden. +Wir kommen später noch auf diese Leute zurück. +Bei den meisten meiner Tätigkeiten habe ich zwei Hüte auf. +Unter einem Hut beschäftige ich mich mit der Geschichte der Anatomie. +Ich bin studierte Historikerin, und in diesem Fall untersuche ich, wie Menschen mit Anatomie umgingen -- d.h. menschliche Körper, tierische Körper -- wie sie mit Körperflüssigkeiten umgingen, mit Körperkonzepten; wie sie über Körper gedacht haben. +Der andere Hut, den ich bei meiner Arbeit getragen habe, ist der der Aktivistin, als PatientInnenanwältin -- oder, wie ich manchmal sage, als ungeduldige Anwältin -- von Menschen, die Patienten von Ärzten sind. +In diesem Fall habe ich mit Menschen gearbeitet, die Körpertypen haben, die sozialen Normen in Frage stellen. +So habe ich zum Beispiel mit Menschen gearbeitet, die siamesische Zwillinge sind, zwei Menschen in einem Körper. +Ich habe mit Menschen mit Zwergenwuchs gearbeitet -- also Menschen, die kleiner als üblich waren. +Und sehr oft habe ich mit intersexuellen Menschen gearbeitet, deren Geschlecht atypisch ist -- also Menschen, die nicht die durchschnittlichen männlichen oder weiblichen Körpertypen aufweisen. +Und als allgemeinen Begriff können wir dafür das Wort Intersexualität verwenden. +Intersexualität kommt in vielen verschiedenen Formen vor. +Ich gebe Ihnen nur ein paar Beispiele für die möglichen Typen von Geschlechtsvarianten, die nicht dem männlichen oder weiblichen Standard entsprechen. +In einem Fall hat man vielleicht jemand mit einer XY Chromosomenbasis, und das SRY Gen des Y Chomosoms läßt die Protogonaden, die wir fötalen Stadium alle haben, zu Hoden heranwachsen. +Und deshalb geben die Hoden im fötalen Stadium Testosteron ab. +Aber weil diesem Individuum die Rezeptoren fehlen, um das Testosteron zu erkennen, reagiert der Körper nicht auf das Testosteron. +Und das nennt man Androgenrezeptor-Defekt. +Also viel Testosteron, aber keine Reaktion darauf. +Als Konsequenz entwickelt sich der Körper mehr dem typisch weiblichen Verlauf folgend. +Wenn das Kind geboren wird, sieht sie aus wie ein Mädchen. +Sie ist ein Mädchen. Sie wird als Mädchen erzogen. +Aber es dauert meistens bis sie die Pubertät erreicht und ihre Brüste wachsen und sich entwickeln, sie aber nicht ihre Periode bekommt, bis jemand darauf kommt, dass hier etwas anders ist. +Und sie machen ein paar Tests und finden heraus, dass sie anstatt Eierstöcken und Gebärmutter, in Wirklichkeit Hoden in sich trägt und, dass sie ein Y Chromosom hat. +Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass man diese Person für eigentlich männlich halten könnte, aber das sind sie nicht wirklich. +Frauen, wie Männer, haben in unseren Körper etwas, dass man Adrenalindrüsen nennt. +Sie befinden sich im hinteren Teil unseres Körpers. +Und die Nebennieren stellen Androgene her, welche virilisierende Hormone sind. +Die meisten Frauen, so wie ich -- ich glaube eine typische Frau zu sein -- ich kenne meinen tatsächlichen Chromosomenaufbau nicht, aber ich denke, dass ich wahrscheinlich den typischen habe -- die meisten Frauen wie ich sprechen tatsächlich auf Androgene an. +Wir produzieren Androgen und wir sprechen auf Androgene an. +Die Folge ist, dass jemand wie ich tatsächlich ein Gehirn hat, dass mehr Androgenen ausgesetzt war, als eine Frau, die mit Hoden geboren wurde, und einen Androgenrezeptor-Defekt hat. +Geschlecht ist also wirklich kompliziert; Intersexuelle stehen nicht nur in der Mitte des Spektrums von Geschlecht -- in gewisser Hinsicht, können sie über die ganze Bandbreite verteilt sein, +Noch ein Beispiel: Vor ein paar Jahren erhielt ich den Anruf eines 19 jährigen Mannes, der als Junge geboren war, als Junge aufgezogen, er hatte eine Freundin, hatte Sex mit seiner Freundin, lebte als Mann, und er hatte gerade herausgefunden, dass er Eierstöcke und eine Gebärmutter hatte. +Er hatte eine extreme Form einer angeborenen Nebennierenrindenhyperblasie. +Er hat XX Chromosome, und im Mutterleib, waren seine Nebennieren so stark aktiv, dass sie im wesentlichen eine männliche Hormonumgebung erzeugt haben. +Und als Konsequenz wurden seine Genitalien männlich ausgeprägt, sein Gehirn war den typischeren männlichen Teil des Hormonenspektrums ausgesetzt. +Und als er geboren wurde, sah er wie ein Junge aus - niemand ahnte etwas. +Und erst als er 19 Jahre alt wurde, bekam er genügend medizinische Probleme, tatsächlich davon, weil er innerlich menstruierte, dass die Ärzte herausfanden, dass er im Inneren weiblich war. +Okay, nur noch ein schnelles Beispiel für eine Variante von Intersexualität. +Manche Menschen mit XX Chromosomen, entwickeln etwas, das Ovotestis heißt, wobei Eierstockgewebe von Hodengewebe umhüllt ist. +Wir wissen nicht genau, warum das geschieht. +Geschlecht kann also in vielen verschiedenen Varianten auftreten. +Der Grund, warum Kinder mit dieser Art von Körper -- sei es Zwergenwuchs oder siamesische Zwillinge, sei es intersexuell -- von Chirurgen oft an die Norm angepasst werden, ist nicht, weil dies für ihre körperliche Gesundheit von Vorteil wäre. +In vielen Fällen sind diese Menschen vollkommen gesund. +Der Grund, warum an ihnen oft verschiedene Arten chirurgischer Eingriffe vorgenommen werden, ist, weil sie unsere sozialen Kategorien bedrohen. +Typischerweise basiert unser System auf der Idee, dass eine bestimmte anatomische Ausprägung mit einer bestimmten Identität einhergeht. +Wir haben also das Konzept, dass eine Frau zu sein, heißt eine weibliche Identität zu haben; Eine schwarze Person zu sein, heißt, angeblich, eine afrikanische Anatomie zu haben im Hinblick auf die eigene Geschichte. +Wir haben also diese schrecklich vereinfachende Idee. +Und wenn wir mit einem Körper konfrontiert sind, der für uns tatsächlich etwas sehr anderes darstellt, verwirrt uns das in Hinblick auf diese Kategorisierungen. +Wir haben also in unserer Kultur eine Menge romantischer Ideen über Individualismus. +Und unsere Nation basiert wirklich auf einem sehr romantischen Konzept von Individualismus. +Nun können Sie sich vorstellen, wie verblüffend es dann ist, wenn Kinder geboren werden, die zwei Personen in einem Körper sind, +Wo ich in letzter Zeit die meiste Aufregung erlebt hatte, war die südafrikanische Läuferin Caster Semenya letztes Jahr, deren Geschlecht bei der Leichatlethik Weltmeisterschaft in Berlin in Frage gestellt wurde. +Viele Journalisten riefen mich mit der Frage an: "Welchen Test werden sie machen, der uns verrät, ob Caster Semenya weiblich oder männlich ist?" +Und ich musste den Journalisten erklären, dass es diesen Test nicht gibt. +Wir wissen jetzt, dass Geschlecht kompliziert genug ist, dass wir zugeben müssen, dass die Natur für uns keine Linie zwischen männlich und weiblich zieht, oder zwischen männlich und intersexuell und weiblich und intersexuell; tastächlich sind wir es, die diese Trennlinie als natürlich vorgeben. +Wir haben also so eine Situation, wo, je weiter unsere Wissenschaft fortschreitet, wir uns um so mehr eingestehen müssen, dass diese Kategorien, die wir für stabile anatomische Kategorien gehalten hatten, welche sehr einfache Zuordnungen herstellten um dauerhafte Identitätskategorien zu schaffen, viel unschärfer sind, als wir angenommen haben. +Und das gilt nicht nur in Bezug auf Geschlecht. +Es gilt auch hinsichtlich Rasse, was sich als viel komplizierter herausstellt, als unser Terminologie zugelassen hat. +Bei unseren Betrachtungen geraten wir in alle möglichen unbequemen Bereiche. +Wir stossen zum Beispiel auf die Tatsache, dass wir mindestens 95 Prozent unserer DNA mit Schimpansen gemeinsam haben. +Was sollen wir mit der Tatsache anfangen, dass wir uns von ihnen lediglich durch wenige Nukleotide unterscheiden? +Während wir unsere Wissenschaft immer weiter vorantreiben, kommen wir zunehmend in eine Zone des Unbehagens, wo wir anerkennen müssen, dass die simplistischen Kategorien, die wir hatten vermutlich allzu simpel sind. +Wir sehen das in allen möglichen Bereichen des menschlichen Lebens. +Einer der Bereiche, in dem wir das zum Beipiel sehen, in unserer heutigen Kultur, in den heutigen Vereinigten Staaten, sind die Kämpfe über den Beginn und das Ende des Lebens. +Wir haben schwierige Gespräche darüber, an welchem Punkt ein Körper zum Menschen wird, so daß er eine anderes Recht hat als das fötale Leben. +Wir haben heutzutage sehr schwierige Auseinandersetzungen -- vielleicht nicht so öffentlich wie in der Medizin -- über die Frage, wann jemand tot ist. +Unsere Vorfahren hatten früher nie so schwer mit der Frage zu kämpfen, wann jemand tot war. +Sie haben jemand höchstens eine Feder unter die Nase gehalten, und wenn sie sich bewegte, haben sie sie noch nicht begraben. +Wenn sie sich nicht mehr bewegte, hat man sie begraben. +Aber heute befinden wir uns in einer Situation, wo wir Menschen lebenswichtige Organe entnehmen und sie anderen Menschen verpflanzen wollen. +Und als Folge verfangen wir uns bei dem Kampf mit der wirklich schwierigen Frage, wann jemand tot ist. Und das bringt uns in eine wirklich schwierige Lage, in der wir nicht mehr so einfache Kategorien haben wie früher. +Nun könnten Sie annehmen, dass das ganze Zusammenbrechen von Kategorien jemand wie mich wirklich glücklich machen würde. +Ich bin politisch progressiv, ich verteidige Menschen mit ungewöhnlichen Körpern, aber ich muss zugeben, es macht mich nervös. +Zu begreifen, dass diese Kategorien wirklich viel unsicherer sind als wir dachten, macht mich angespannt. +Und es macht mich angespannt in Bezug auf Überlegungen die Demokratie betreffend. +Um Ihnen also von dieser Anspannung zu erzählen, muss ich zuerst bekennen, dass ich ein großer Fan der Gründungsväter bin. +Ich weiß, dass sie Rassisiten waren, ich weiß, dass sie Sexisten waren, aber sie waren großartig. +Ich finde, dass sie so tapfer und stark waren, und so radikal, in dem was sie taten dass ich mich alle paar Jahre dabei ertappe das schmalzige Musical 1776 anzusehen, und es ist nicht wegen der Musik, die absolut zu vergessen ist. +Es ist wegen dem, was 1776 mit den Gründungsvätern geschehen ist. +Die Gründungsväter waren aus meiner Sicht die ursprünglichen anatomischen Aktivisten, und zwar deshalb. +Was sie zurückwiesen war ein anatomisches Konzept, und sie ersetzten es durch ein anderes, das radikal und schön war, und 200 Jahre für uns maßgeblich war. +Wie Sie sich alle erinnern, lehnten unsere Gründungsväter das Konzept der Monarchie ab. Und die Monarchie basierte im Grund genommen auf einem sehr vereinfachten Konzept von Anatomie. +Die Herrscher der alten Welt hatten kein Konzept basierend auf der DNA, aber sie hatten ein Konzept des Geburtsrechts. +Sie hatten ein Konzept von blauem Blut. +Sie waren der Auffassung, dass Leute, die politische Macht hatten, diese politische Macht haben sollten, aufgrund der vererbten Blutlinie vom Großvater zum Vater zum Sohn und so weiter. +Die Gründungsväter wiesen diese Idee zurück und ersetzten sie durch ein neues anatomisches Konzept, und dieses Konzept sagte, dass alle Menschen gleichwertig erschaffen wurden. +Sie nivellierten das Spielfeld und entschieden, dass anatomisch gesehen, die Gemeinsamkeiten zählten, nicht die Unterschiede. Und das war sehr radikal. +Nun machten sie das zum Teil, weil sie Teil eines aufklärerischen Systems waren, in dem zwei Dinge gemeinsam heranwuchsen. +Die Demokratie wuchs heran, aber zur selben Zeit wuchs auch die Wissenschaft heran. +Wenn man sich die Geschichte der Gründungsväter ansieht, wird deutlich, dass viele von ihnen sehr an Wissenschaft interessiert waren, und sie waren an einem Konzept einer naturalistischen Welt interessiert. +Sie gingen weg von Erklärungen übernatürlicher Art, und wiesen Dinge, wie ein übernatürliches Konzept von Macht, zurück, wo die Übertragung auf einem sehr vagen Konzepts von Geburtsrecht basiert. +Sie bewegten sich zu einem naturalistischen Konzept hin. +Und wenn man sich beispielsweise die Unabhängigkeitserklärung ansieht, sprechen sie über Natur und den Gott der Natur. +Sie reden nicht von Gott und der Natur Gottes. +Sie reden von der Macht der Natur um uns zu sagen wer wir sind. +Und als Teil davon verschafften sie uns ein Konzept das von anatomischen Gemeinsamkeiten handelte. +Und damit haben sie auf wirklich wunderbare Weise die zukünftige Bürgerrechtsbewegung vorbereitet. +Sie haben nicht so darüber gedacht, aber was sie für uns getan haben, war großartig. +Was geschah also Jahre danach? +Zum Beispiel verwendeten Frauen, die das Wahlrecht anstrebten, das Konzept der Gründungsväter, das sagt, dass anatomische Gemeinsamkeit wichtiger ist als der anatomische Unterschied, und sagten, "Dass wir eine Gebärmutter und Eierstöcke haben ist als Unterschied nicht bedeutsam genug, dass wir nicht das Wahlrecht haben sollten, das Recht auf volle Staatsbürgerschaft, das Recht Eigentum zu besitzen, etc, etc." +Und Frauen argumentierten das erfolgreich. +Als Nächstes kam die erfolgreiche Bürgerrechtsbewegung, wo wir Menschen sahen wie Sojourner Truth, die darüber spach, "Bin ich keine Frau?" +Wir finden Männer in den marschierenden Reihen der Bürgerechtsbewegung, die sagen, "Ich bin ein Mann." +Wieder, Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, die sich auf anatomische Gemeinsamkeiten vor anatomischen Unterschieden berufen, wieder, erfolgreich. +Wir sehen das Gleiche bei der Behindertenrechtsbewegung. +Natürlich ist das Problem, dass, sowie wir beginnen all die Gemeinsamkeiten zu betrachten, wir beginnen müssen in Frage zu stellen, warum wir bestimmte Trennungen aufrechterhalten. +Nun, wohlgemerkt, möchte ich bestimmte Trennungen aufrechterhalten, anatomisch gesehen, in unserer Kultur. +Ich möchte zum Beispiel einem Fisch nicht die gleichen Rechte wie einem Menschen geben. +Ich möchte nicht sagen, dass wir von der Anatomie ganz Abstand nehmen sollten. +Ich möchte nicht sagen, dass 5-Jährige das Recht haben sollen, ihr Einverständnis zu Sex oder zum Heiraten zu geben. +Es gibt also einige anatomische Trennungen, die für mich Sinn machen, und die wir, denke ich, behalten sollten. +Aber die Herausforderung ist zu versuchen herauszufinden, welche es sind und warum wir sie behalten, und ob sie sinnvoll sind. +Kommen wir also zurück zu diesen zwei Wesen die zu Beginn des Vortrags gezeugt worden sind. +Wir haben zwei Wesen, beide Mitte 1979 am genau gleichen Tag gezeugt. +Stellen wir uns vor, dass eines von ihnen, Maria, drei Monate verfrüht geboren wurde, sie ist also am 1 Juni 1980 geboren. +Heinrich, auf der anderen Seite, wird zum Geburtstermin geboren, er ist also am 1 März 1980 geboren, +Nur wegen der Tatsache, dass Maria 3 Monate verfrüht geboren wurde, erlangt sie alle möglichen Rechte drei Monate vor Heinrich -- das Recht einvernehmlichen Sex zu haben, das Recht zu wählen, das Recht zu trinken. +Heinrich muss auf all dies warten, nicht weil er tatsächlich ein anderes biologische Alter hat, nur aufgrund des Zeitpunktes seiner Geburt. +Wir finden noch anderen Merkwürdigkeiten bezüglich dessen was ihre Rechte sind. +Heinrich, da man annimmt, dass er männlich ist -- obwohl ich Ihnen nicht gesagt habe, dass er der mit XY ist -- da man annimmt, dass er männlich ist, kann er nun eingezogen werden, worüber Maria sich keine Sorgen machen muss. +Maria hingegen, kann nicht in allen Bundesstaaten das gleiche Recht wahrnehmen, das Heinrich in allen Staaten hat, und zwar das Recht zu heiraten. +Heinrich kann in jedem Staat eine Frau heiraten, aber Maria kann heute nur in wenigen Staaten eine Frau heiraten. +Wir haben also diese dauerhaften anatomischen Kategorien die in vielerlei Hinsicht problematisch und fragwürdig sind. +Und für mich stellt sich die Frage: Was werden wir tun, da unsere Wissenschaft solche Fortschritte im Bereich der Anatomie macht, dass wir einen Punkt erreichen, an dem wir zugeben müssen, dass eine Demokratie, die auf Anatomie beruht, auseinanderfallen könnte? +Ich möchte die Wissenschaft nicht aufgeben, aber gleichzeitig fühlt es sich manchmal so an, als ob die Wissenschaft sich selbstständig macht. +Wohin gehen wir also? +Es scheint als würde unsere Kultur eine Art pragmatische Haltung einnehmen: "Gut, wir müssen irgendwo eine Linie ziehen, also ziehen wir sie irgendwo." +Aber eine Menge Leute verfangen sich in einer sehr eigenartigen Position. +Also zum Beispiel, hat Texas an einem Punkt entschieden, dass, einen Mann zu heiraten bedeutet, dass man kein Y Chromosom hat, und eine Frau zu heiraten bedeutet, dass man ein Y Chromosom hat. +Nun in der Praxis werden Menschen nicht auf ihre Chromosome getestet. +Aber es ist auch sehr bizarr, wegen der Geschichte, die ich ihnen anfangs über den Androgenrezeptor-Defekt erzählt habe. +Wenn wir uns einen der Gründungsväter der modernen Demokratie ansehen, Dr. Martin Luther King, bietet er uns in seiner "Ich habe einen Traum Rede" eine Art Lösung an. +Er sagt, wir sollten Menschen nicht nach "ihrer Hautfarbe, sondern nach der Eigenschaft ihres Charakters" beurteilen, und geht so über Anatomie hinaus. +Und ich möchte sagen, " Ja, das klingt wie eine richtig gute Idee." +Aber wie macht man das in der Praxis? +Wie beurteilt man Menschen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften? +Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich nicht sicher bin, dass wir Rechte in Bezug auf Menschen derart verteilen sollen, weil ich zugeben muss, dass ich eine Reihe Golden Retriever kenne, die wahrscheinlich Sozialleistungen eher verdienen als manche Menschen, die ich kenne. +Ich möchte dazusagen, dass ich wahrscheinlich auch einige helle Labradorhunde kenne, die fähiger sind fundiertere, intelligentere und reifere Entscheidungen bezüglich ihre sexuellen Beziehungen zu treffen als manche 40-jährige, die ich kenne. +Wie sollen wir also die Frage nach den Eigenschaften des Charakter operationalisieren? +Es stellt sich als wirklich schwierig heraus. +Und ein Teil von mir fragt sich, was wäre, wenn der Inhalt einer Persönlichkeit etwas wäre, das in Zukunft maschinenlesbar wäre -- mittels FMRI sichtbar gemacht werden könnte? +Wollen wir wirklich in diese Richtung gehen? +Ich bin mir nicht sicher, wohin wir gehen. +Was ich weiß, ist, dass es wirklich wichtig scheint, über die Idee nachzudenken, dass die USA darin führend ist, sich Gedanken über Fragen der Demokratie zu machen. +In unserem Bemühen um Demokratie haben wir unsere Sache richtig gut gemacht, und ich denke, wir würden unsere Sache in der Zukunft gut machen. +Wir haben nicht die Situation, wie es zum Beispiel im Iran der Fall ist, wo ein Mann, der sich sexuell zu anderen Männern hingezogen fühlt, mit dem Tod bestraft wird, es sei denn er ist bereit sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen, in welchem Fall er am Leben bleiben darf. +Zustände dieser Art existieren bei uns nicht. +Ich bin froh sagen zu können, dass wir diese Zustände nicht haben -- ein Chirurg mit dem ich vor ein paar Jahren sprach, der ein paar siamesische Zwillinge mit sich hergebracht hatte, um sie zu trennen, teilweise um sich einen Namen zu machen. +Aber als ich mit ihn telefonierte, und ihn fragte, warum er diese Eingriffe machte -- es waren hoch riskante Operationen -- war seine Antwort, dass in seinem Land, diese Kinder sehr schlecht behandelt werden würden, und deshalb musste er es tun. +Ich antwortete ihm, "Nun haben Sie politisches Asyl in Erwägung gezogen anstatt einer Operation um sie zu trennen?" +Die Vereinigten Staaten bieten unglaubliche Möglichkeiten, Menschen zu erlauben die zu sein, die sie sind, ohne dass sie sich um des Staates Willen ändern müßten. +Deshalb denke ich, müssen wir führend sein. +Gut, nur um abzuschließen, möchte ich bemerken, dass ich sehr viel über die Väter gesprochen habe. +Und ich möchte über die Möglichkeiten nachdenken wie Demokratie aussehen könnte, oder ausgesehen haben könnte, wenn wir die Mütter mehr involviert hätten. +Und ich möchte etwas sagen, das für eine Feministin etwas radikal ist, und zwar denke ich, dass es verschiedene Arten Einsichten geben könnte, die von verschiedenen Arten der Anatomie herrühren, insbesonders wenn Menschen ein Gruppendenken anwenden. +Seit Jahren schon, weil ich an Intersexualität interessiert war, habe ich mich auch für Forschung im Bereich der Geschlechterdifferenz interessiert. +Und eines der Dinge, die ich wirklich interessant fand, ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen in Hinsicht darauf, wie sie denken und in der Welt agieren. +Was wir aus kulturübergreifenden Studien erfahren haben, ist, dass Frauen, im Durchschnitt -- nicht jede, aber im Durchschnitt -- eher dazu neigen komplexen sozialen Beziehungen und der Fürsorge für Menschen, die innerhalb der Gruppe verwundbar sind, sehr viel Aufmerksamkeit zu geben. +Und deshalb, wenn wir darüber nachdenken haben wir eine interessante Situation vor uns. +Vor Jahren, als ich ein Aufbaustudium machte, fragte mich einer meiner Studienbetreuer, der mein Interesse an Feminismus kannte -- ich betrachtete mich als Feministin, so tue es noch -- eine wirklich eigenartige Frage. +Er sagte, "Sagen Sie mir, was am Feminismus weiblich ist." +Und ich dachte, "Nun, das ist die dümmste Frage, die ich je gehört habe. +Im Feminismus geht es darum Klischees über Geschlecht aufzulösen, deshalb ist am Feminismus nichts weiblich. +Aber je mehr ich über seine Frage nachdachte, um so mehr dachte ich, dass es etwas Weibliches im Feminismus geben könnte. +Das soll heißen, es könnte etwas geben, im Durchschnitt, wodurch sich weibliche Gehirne von männlichen unterscheiden was uns aufmerksamer für hochkomplexe soziale Beziehungen macht, und aufmerksamer dafür für die Schutzbedürftige zu sorgen. +Wo die Gründungsväter also extrem bedacht waren herauszufinden wie Individuen vor dem Staat geschützt werden konnten, ist es möglich, dass, wenn wir mehr Mütter in dieses Konzept einbrächten, wir mehr ein Konzept bekämmen von, nicht nur wie man schützt, sondern wie wir für einander sorgen können. +Und vielleicht ist es das, wohin wir in Zukunft gehen müsse, wenn wir Demokratie über Anatomie hinausführen -- weniger über den individuellen Körper nachzudenken was Identität betrifft, und mehr über Beziehungen nachzudenken. +So dass, wenn wir als Volk versuchen eine perfektere Verbindung herzustellen, wir darüber nachdenken, was wir für einander tun können. +Vielen Dank. + +Ich bin Jessi und das hier ist mein Koffer. +Aber bevor ich Ihnen zeige, was ich darin habe, werde ich ein sehr öffentliches Geständnis machen, und das ist: ich bin besessen von Outfits. +Ich liebe es, zu jeder Gelegenheit ein anderes farbenfrohes, verrücktes Outfit zu finden, zu tragen, und in letzter Zeit auch zu fotografieren und zu bloggen. +Aber ich kaufe nichts Neues. +Ich bekomme all meine Kleider aus zweiter Hand auf Flohmärkten und in Second-Hand-Shops. +Ooh, danke schön. +Second-Hand-Shopping erlaubt mir, den Einfluss meiner Garderobe auf die Umwelt zu reduzieren und auch den auf meine Geldbörse. +Ich treffe alle möglichen tollen Leute; meine Dollars dienen für gewöhnlich einem guten Zweck; ich sehe ziemlich einzigartig aus; und es macht Einkaufen zu meiner ganz persönlichen Schatzsuche. +Ich meine, was werde ich heute finden? +Wird es meine Größe haben? +Werde ich die Farbe mögen? +Wird es weniger als 20 Dollar kosten? +Wenn alle Antworten Ja lauten, fühle ich mich, als ob ich gewonnen habe. +Ich komme zurück auf meinen Koffer, und erzähle Ihnen, was ich für diese aufregende Woche hier bei TED eingepackt habe. +Ich meine, was bringt jemand mit so vielen Outfits mit? +Ich werde Euch also ganz genau zeigen, was ich mitgebracht habe. +Ich habe sieben Paar Unterhosen mitgebracht, und das ist alles. +Unterhosen für genau eine Woche sind alles, was ich in meinen Koffer getan habe. +Ich habe gewettet, dass ich alles andere, was ich vielleicht tragen wollte, finden würde, wenn ich erst einmal nach Palm Springs käme. +Und da Sie nicht von mir gehört haben als die Frau, die hier bei TED in ihrer Unterwäsche herumläuft – heißt das, ich habe ein paar Sachen gefunden. +Und ich möchte Ihnen unbedingt meine Outfits für diese Woche zeigen. +Klingt das gut? +Während ich das tue, werde ich Ihnen auch einige der Lektionen mitgeben, die ich, ob sie es glauben oder nicht, aus diesen Abenteuern gelernt habe, nichts Neues zu tragen. +Lassen Sie uns mit Sonntag beginnen. +Ich nenne das den strahlenden Tiger. +Man muss nicht viel Geld ausgeben, um toll auszusehen. +Man kann fast immer großartig aussehen für weniger als 50 Dollar. +Dieses ganze Outfit, inklusive der Jacke hat mich 55 gekostet, und es war das teuerste Stück, dass ich in dieser ganzen Woche getragen habe. +Montag: Farbe ist etwas Kraftvolles. +Es ist fast physiologisch unmöglich, schlecht gelaunt zu sein, wenn man hellrote Hosen trägt. +Wenn man glücklich ist, zieht man andere glückliche Menschen an. +Dienstag: Anpassung wird total überbewertet. +Ich habe sehr viel Zeit meines Lebens damit verbracht, zu versuchen, ich selbst zu sein, und mich gleichzeitig anzupassen. +Seien Sie einfach, wer Sie sind. +Wenn Sie sich mit den richtigen Menschen umgeben, werden sie es nicht nur verstehen, sie werden es auch schätzen. +Mittwoch: Umarmen Sie Ihr inneres Kind. +Manchmal sagen mir Leute, ich sähe aus, als ob ich 'Verkleiden' spiele oder dass ich sie an ihre Siebenjährige erinnere. +Ich lächle dann gern und sage, "Danke schön." +Donnerstag: Selbstvertrauen ist der Schlüssel. +Wenn Sie denken, Sie sehen in etwas gut aus, dann ist es fast sicher so. +Und wenn Sie denken, dass Sie in etwas nicht gut aussehen, haben Sie wahrscheinlich auch Recht. +Ich wuchs mit einer Mutter auf, die mich das Tag für Tag lehrte. +Aber erst als ich 30 wurde, habe ich wirklich verstanden, was das bedeutet. +Und ich werde das kurz für Sie zusammenfassen. +Wenn Sie glauben, dass Sie innen und aussen eine wunderbare Person sind, dann gibt es nichts, was Sie nicht tragen können. +Es gibt also keine Entschuldigung für jemanden hier in diesem Publikum. +Wir sollten in der Lage sein, alles zu rocken, was wir wollen. +Vielen Dank. +Freitag: Eine universelle Wahrheit – fünf Wörter: Goldene Pailleten passen zu allem. +Und letztendlich, Samstag: Einen eigenen, einzigartigen, persönlichen Stil zu entwickeln, ist eine tolle Art, der Welt etwas über einen zu erzählen, ohne dabei ein Wort sagen zu müssen. +Es wurde mir immer und immer wieder bewiesen, wenn in dieser Woche Menschen auf mich zu kamen, einfach nur wegen dem, was ich trug. Und ich hatte großartige Gespräche. +Offensichtlich wird das nicht alles in meinen winzigen Koffer passen. +Bevor ich also heim nach Brooklyn gehe, werde ich das alles wieder spenden. +Denn die Lektion, die ich selber diese Woche versuche zu lernen ist, dass es okay ist, los zu lassen. +Ich muss diesen Dinge nicht emotional anhaften, denn gleich um die Ecke wird es immer ein anderes verrücktes, farbenfrohes, strahlendes Outfit geben, das nur auf mich wartet, wenn ich ein bisschen Lieben im Herzen habe und es suche. +Ich danke Ihnen vielmals. +Danke schön. + +Guten Tag, alle zusammen. +Ich habe hier etwas, das ich Ihnen zeigen möchte. +Denken Sie sich dies als Bildpunkt, als fliegenden Bildpunkt. +Das ist, was wir in unserem Labor, wahrnehmbares Design nennen. +Lassen Sie mich Ihnen ein wenig darüber erzählen. +Wenn Sie nun dieses Bild nehmen – ich bin ursprünglich Italiener, und jeder Junge in Italien wächst mit diesem Bild in seinem Zimmer auf. Aber der Grund, warum ich Ihnen dies zeige ist, das in der Formel 1 in den vergangenen Jahrzehnten etwas sehr Interessantes geschah. +Vor einiger Zeit war es so, dass wenn Sie ein Formel 1 Rennen gewinnen wollten, dann nahmen Sie Ihr Budget und setzten Ihr Geld auf einen guten Fahrer und ein gutes Auto. +Und wenn das Auto und der Fahrer gut genug waren, dann gewannen Sie das Rennen. +Nun heutzutage, benötigen Sie, wenn Sie ein Rennen gewinnen wollen, tatsächlich so etwas wie dieses hier – etwas was das Auto in Echtzeit überwacht, einige tausend Sensoren hat, die Informationen aus dem Auto, diese Informationen an das System weitergeben und sie dann verarbeiten und diese dann nutzen um diesem Auto Entscheidungen zurück zu senden und Dinge in Echtzeit verändern während Information gesammelt werden. +Dies würden Sie, in Ingenieurteams, eine Echtzeit-Kontrollsystem nennen. +Und im Grunde, ist es ein System, das aus zwei Teilen besteht – einem spürenden Teil und einem reagierendenTeil. +Was heutzutage interessant ist, ist das Echtzeit-Kontrollsysteme beginnen in unserem Leben aufzutauchen. +Unsere Städte wurden, in den letzten paar Jahren, gerade mit Netzwerken und Elektronik ausgerüstet. +Sie werden zu Computer im Freien. +Und als Computer im Freien, fangen sie an, auf andere Art und Weise zu reagieren, sie werden wahrgenommen und angetrieben. +Wenn wir Städte herrichten, ist das tatsächlich eine große Sache. +Nur nebenbei möchte ich erwähnen, dass Städte nur zwei Prozent der Erdoberfläche sind, aber 50 Prozent der weltweiten Bevölkerung dort leben. +Sie sind 75 Prozent des Energiekonsums – verursachen bis zu 80 Prozent der CO2 Emissionen. +Wenn wir also etwas mit den Städten machen, ist das eine große Sache. +Über die Städte hinaus, zieht all dieses Wahrnehmen und Antreiben in Objekte des täglichen Lebens ein. +Das ist von einer Ausstellung, die Paola Antonelli für MoMA später im Jahr, während des Sommers, organisiert. +Es heißt "Sprich mit mir." +Nun, all unsere Objekte, unsere Umwelt, fangen an, zu uns zurück zu sprechen. +In einem gewissen Sinn, ist es fast so als ob jedes Atom da draußen zu beiden wird, einem Sensor und einem Antreiber. +Und das verändert radikal die Interaktion, die wir Menschen mit unserer Umwelt draußen haben. +In gewisser Weise, ist es fast als ob der alte Traum von Michelangelo ... +wissen Sie, als Michelangelo den Moses formte, heißt es, dass er am Ende den Hammer nahm und ihn auf Moses warf – tatsächlich können Sie immer noch eine kleine Stelle untendrunter sehen – und sagte, rief, "Perché non parli? Warum sprichst du nicht?" +Nun, heute, fängt unsere Umwelt zum allerersten Mal an, uns zu antworten. +Ich werde Ihnen nur einige Beispiele zeigen – nochmal, mit der Idee unsere Umwelt wahrzunehmen und anzutreiben. +Lassen Sie uns mit dem Wahrnehmen beginnen. +Nun das erste Projekt, das ich Ihnen vorstellen möchte ist in Wahrheit eines der ersten unseres Labors. +Es entstand vor viereinhalb Jahren in Italien. +Und was wir da getan haben, war eigentlich eine damals neue Art von Netzwerk zu nutzen, das auf der ganzen Welt eingesetzt wurde – das ist ein Mobiltelefonnetz – und anonyme und aggregierte Information aus diesem Netzwerk zu nutzen, die ohnehin vom Betreiber gesammelt werden, um zu verstehen wie die Stadt funktioniert. +Der Sommer war ein glücklicher Sommer – 2006. +Es war als Italien die Fußball-Weltmeisterschaft gewann. +Einige von Ihnen werden sich erinnern, es war als Italien gegen Frankreich spielte, und dann am Ende Zidane, der Kopfstoß. +Und egal, Italien hat am Ende gewonnen +Jetzt sehen Sie sich an was an diesem Tag passierte, nur beim Beobachten der Aktivität, die im Netzwerk passiert. +Hier sehen Sie die Stadt. +Sie sehen in der Mitte das Kolosseum, den Fluß Tiber. +Am Morgen, vor dem Spiel. +Sie sehen oben die Zeitachse. +Früher Nachmittag, Menschen hier und da, die Anrufe tätigen und sich bewegen. +Das Spiel fängt an – Schweigen. +Frankreich macht ein Tor. Italien macht ein Tor. +Halbzeit, die Menschen machen einen kurzen Anruf, gehen auf Toilette. +Zweite Halbzeit. Ende der normalen Spielzeit. +Erste Verlängerung, zweite. +Zidane, in einem Augenblick der Kopfstoß. +Italien gewinnt. Yeah. +Nun, in dieser Nacht, gingen alle ins Zentrum um zu feiern. +Sie sahen den großen Ausschlag. +Am nächsten Tag, gingen alle ins Zentrum um das Siegerteam und den Premierminister zu selben Zeit zu treffen. +Und dann gingen alle hinunter. +Sie sehen das Bild des Platzes Circo Massimo, wo, seit der römischen Zeit, die Menschen zum feiern hingehen – um eine große Party zu haben, und Sie sehen den Ausschlag am Ende des Tages. +Nun, das ist nur ein Beispiel, wie wir heute die Stadt spüren können, auf eine Art und Weise wie wir es vor einigen Jahren nicht konnten. +Noch schnell ein anderes Beispiel für Spüren: hier geht es nicht um Menschen, sondern um Dinge, die wir benutzen und konsumieren. +Nun, heutzutage wissen wir alles darüber woher unsere Sachen kommen. +Dies ist eine Karte, die Ihnen all die Chips zeigt, aus denen ein Mac Computer besteht, wie sie zusammen kamen. +Aber wir wissen nur wenig darüber, wo die Sachen hingehen. +Also haben wir in diesem Projekt tatsächlich einige kleine Marker entworfen um den Müll zu verfolgen während er durch das System geht. +Wir haben also mit einigen Freiwilligen angefangen, die uns,vor etwas mehr als einem Jahr, in Seattle geholfen haben, die Dinge zu markieren, die sie wegwarfen – verschiedene Arten von Dingen, wie Sie sehen können – Dinge, die sie ohnehin wegwerfen würden. +Dann haben wir die kleinen Chips, die kleinen Marken, auf den Müll geklebt und angefangen ihn zu verfolgen. +Hier sind die Ergebnisse, die wir gerade bekommen haben. +Von Seattle ... +nach einer Woche. +Mit dieser Information erkannten wir, dass es eine Menge Ineffizienzen im System gibt. +Wir können die gleichen Dinge in der Tat mit weniger Energie machen. +Die Daten waren vorher nicht verfügbar. +Aber das passieren eine Menge unnützer Transporte und komplizierter Dinge. +Die andere Sache aber ist, dass wir glauben, dass wenn wir jeden Tag sehen, dass die Tasse, die wir wegwerfen, nicht einfach verschwindet, dass sie immer noch irgendwo auf dem Planeten ist. +Und die Plastikflasche, die wir jeden Tag wegwerfen immer noch da bleibt. +Und wenn wir das den Menschen zeigen würden, dann können wir eine Verhaltensänderung vorantreiben. +Das ist also der Grund für dieses Projekt. +Mein Kollege an der MIT, Assaf Biderman, könnte Ihnen noch viel mehr über das Wahrnehmen und die vielen anderen wunderbaren Dinge, die man mit Wahrnehmen machen kann, erzählen, aber ich möchte gerne auf den zweiten Teil zu sprechen kommen, den wir am Anfang diskutierten und das ist die Betätigung unserer Umwelt. +Und das erste Projekt ist etwas, dass wir vor ein paar Jahren in Zaragoza, Spanien gemacht haben. +Es fing mit einer Frage des Bürgermeisters an, der zu uns kam und sagte, dass Spanien und Südeuropa eine schöne Tradition haben, an öffentlichen Orten Wasser als Teil der Architektur zu nutzen. +Und die Frage war: Wie könnte man Technologie, neue Technologie damit verbinden? +Und eine der Ideen, die am MIT in einem Arbeitskreis ermittelt wurden, war, stellen Sie sich diese Schläuche vor, und Ventile, Magnetventile, Klappen, die sich öffnen und schließen. +Sie verursachen so was wie einen Wasservorhang mit Bildpunkten aus Wasser. +Wenn diese Bildpunkte herunterfallen, können Sie darauf schreiben, können Sie Muster, Bilder, Text anzeigen. +Und Sie können sich ihm nähern, und er wird sich öffnen, um Sie durchspringen zu lassen, wie Sie auf diesem Bild sehen können. +Nun, wir haben das Bürgermeister Belloch vorgestellt. +Es hat ihm sehr gefallen. +Und wir bekamen den Auftrag ein Gebäude beim Eingang der Expo zu entwerfen. +Wir nannten es den Digitalen Wasser Pavillion. +Das ganze Gebäude bestand aus Wasser. +Es gibt keine Türen oder Fenster, aber wenn Sie sich ihm nähern, wird es sich öffnen und Sie hinein lassen. +Das Dach war ebenfalls mit Wasser bedeckt. +Und wenn es windig ist, wenn Sie das Spritzen verringern wollen, können Sie sogar das Dach herunter lassen. +Oder Sie k��nnten das Gebäude schließen und die ganze Architektur wird, wie in diesem Fall, Wissen Sie, dieser Tage, wenn Sie das Dach herunterfahren, bekommen Sie Bilder von Menschen, die da waren und sagen, "Sie haben das Gebäude zerstört." +Nein, sie haben das Gebäude nicht zerstört, es ist nur so, dass die Architektur beinahe verschwindet. +Hier sehen Sie, wie das Gebäude funktioniert. +Sie sehen die Person, die sich fragt, was im Inneren passiert. +Und hier sehen Sie mich, als ich versuchte beim Testen der Sensoren, die das Wasser öffneten, nicht nass zu werden. +Nun, sollte ich Ihnen erzählen, was eines Nachts passierte als alle Sensoren aufhörten zu funktionieren. +Aber eigentlich war es in dieser Nacht ein noch größerer Spaß. +Alle Kinder aus Zaragoza kamen zu dem Gebäude, denn die Art wie sie mit dem Gebäude spielten war ganz anders. +Nicht länger ein Gebäude, das sich öffnen würde um Sie ein zu lassen, aber ein Gebäude, das immer noch Pausen und Löcher im Wasser hatte, man musste jetzt springen ohne nass zu werden. +Und das war, für uns, sehr spannend, denn als Architekten, Ingenieure, als Designer, denken wir immer darüber nach, wie die Menschen, die Dinge nutzen, die wir entwerfen. +Aber die Realität ist immer unvorhersehbar. +Und das ist das Schöne daran, Dinge zu kreieren, die benutzt werden und mit den Menschen interagieren. +Hier ist nun ein Bild des Gebäudes mit den physischen Bildpunkten, den Bildpunkten aus Wasser und die Projektionen darauf. +Und dies ist es, was uns darauf brachte über das folgende Projekt nachzudenken, das ich Ihnen jetzt zeige. +Stellen Sie sich vor diese Bildpunkte könnten wirklich anfangen zu fliegen. +Stellen Sie sich vor, Sie könnten kleine Hubschrauber haben, die durch die Luft fliegen, und jeder von Ihnen mit einem kleinen Bildpunkt mit wechselndem Licht – fast so wie eine Wolke die sich durch den Raum bewegen kann. +Hier ist das Video. +Stellen Sie sich einen Hubschrauber vor, wie den, den Sie vorhin gesehen haben, der sich mit anderen bewegt, vollkommen synchron. +Sie können diese Wolke haben. +Sie können eine Art flexiblen Bildschirm oder Anzeige haben, wie diese – eine gleichmäßige Formation in zwei Dimensionen. +Oder unregelmäßig aber in drei Dimensionen, bei der das, was sich ändert, das Licht ist, nicht die Position der Bildpunkte. +Sie können mit verschiedenen Arten spielen. +Stellen Sie sich vor der Bildschirm könnte einfach in unterschiedlichen Formaten oder Größen erscheinen, in unterschiedlichen Auflösungen. +Aber dann könnte das ganze nur eine 3D Wolke aus Bildpunkten sein, auf die Sie zugehen können und durch die Sie sich hindurch bewegen, die sie aus vielen, vielen Richtungen betrachten können. +Hier sehen Sie eine echte Flyfire-Steuerung, die herabsinkt um wie zuvor ein gleichmäßiges V zu formen. +Wenn Sie das Licht einschalten, sieht es so aus. Also genauso, wie wir es vorher gesehen haben. +Stellen Sie sich vor, dass jedes einzelne von Menschen gesteuert wird. +Es könnte jeder einzelne Bildpunkt einen Impuls haben, der von Menschen kommt, von den Bewegungen der Menschen oder dergleichen. +Ich möchte Ihnen hier etwas zu allererst zeigen. +Wir haben mit Roberto Bolle gearbeitet, einem der besten Balletttänzer unserer Zeit – dem Étoile am Metropolitan Theater in New York und der Scala in Mailand – wir haben seine Bewegungen in 3D aufgenommen um sie als Impuls für das Flyfire zu nutzen. +Hier sehen Sie Roberto tanzen. +Auf der linken Seite sehen Sie die Bildpunkte, die verschiedenen eingefangenen Eindrücke. +Es ist gleichzeitig ein Echtzeit-3D-Scan und eine Bewegungsaufnahme. +So dass Sie die ganze Bewegung nachvollziehen können. +Sie können das die ganze Zeit machen. +Aber dann, wenn wir einmal alle Bildpunkte haben, können Sie damit spielen und mit Farbe Bewegung Schwerkraft und Drehbewegung spielen. +Das möchten wir als einen möglichen Impuls für das Flyfire nutzen. +Ich möchte Ihnen das neueste Projekt zeigen an dem wir arbeiten. +Es ist etwas, an dem wir für die Olympischen Spiele in London arbeiten. +Es nennt sich The Cloud – die Wolke. +Die Idee ist wiederum, stellen Sie sich das vor, das wir wieder die Menschen mit einbeziehen um etwas zu tun und die Umwelt zu verändern – fast so etwas, wie wir es nennen, Wolkenbewegung einzubauen wie man ein Scheunentor bewegt, aber mit einer Wolke. +Stellen Sie sich vor, dass jeder eine kleine Spende für einen Bildpunkt geben kann. +Ich denke, dass das Bemerkenswerte der der Geschehnisse letzten Jahre, der letzten Jahrzehnte ist, dass wir von einer physikalischen zu einer digitalen Welt gewechselt sind. +Das hat alles digitalisiert, Wissen, und macht es durch das Internet zugänglich. +Heutzutage, können wir zum ersten Mal – und die Kampagne Obamas hat das gezeigt – können wir von der digitalen Welt, von den sich selbstorganisierenden Kräften der Netzwerke zu der physikalischen Welt wechseln. +Das kann, in unserem Fall sein, dass wir es benutzen um zu Designen und ein Symbol zu schaffen. +Das heißt etwas was in der Stadt gebaut ist. +Aber morgen kann es, um uns den kommenden Herausforderungen zu stellen – denken Sie da an den Klimawandel oder die CO2 Emissionen – wie können wir dann von der digitalen Welt zur physikalischen wechseln. +Die Idee ist also, dass wir tatsächlich die Menschen mit einbeziehen, in dem sie Dinge zusammen, kollektiv tun. +Die Wolke ist wieder eine Wolke aus Bildpunkten, in der gleichen Weise wie eine wirkliche Wolke eine Wolke aus Partikeln ist. +Und diese Partikel sind Wasser, während unsere Wolke eine Wolke aus Bildpunkten ist. +Es ist ein physikalisches Gebilde in London, aber mit Bildpunkten bedeckt. +Sie können sich innen bewegen und verschiedene Arten von Erfahrungen machen. +Sie können es Sie tatsächlich von unten ansehen, die wichtigsten Momente für Olympia 2012 und darüberhinaus teilen, und es als Art der Verbindung zur Gemeinschaft nutzen. +Also beides, die physikalische Wolke im Himmel und etwas an dessen Spitze Sie hingehen können, wie Londons neuer Berggipfel. +Sie können hineingehen. +Und eine Art digitaler Leuchtturm in der Nacht – aber als Allerwichtigstes, eine neue Art der Erfahrung für alle, die an die Spitze gehen wollen. +Danke. + +Als Künstler ist mir der Zusammenhang sehr wichtig. +Durch meine Arbeit versuche ich auszudrücken, dass Menschen nicht von der Natur getrennt sind und dass alles miteinander verbunden ist. +Das erste Mal war ich vor beinah 10 Jahren in der Antarktis, wo ich meine ersten Eisberge sah. +Mich ergriff Ehrfurcht. +Mein Herz raste, mir war schwindelig, während ich versuchte, zu fassen was vor mir stand. +Die Eisberge um mich herum ragten beinah 60 Meter aus dem Wasser. Und ich konnte nur staunen, dass das eine Schneeflocke auf einer anderen Schneeflocke war, Jahr um Jahr. +Eisberge werden geboren als Kalb eines Gletschers oder indem sie aus Eisschollen heraus brechen. +Jeder Eisberg hat seine eigene individuelle Persönlichkeit. +Sie interagieren auf eindeutige Weise mit ihrer Umgebung und ihren Erfahrungen. +Manche weigern sich aufzugeben und klammern bis zum bitteren Ende, während andere es nicht mehr aushalten und in einem Anfall dramatischer Leidenschaft zusammenstürzen. +Wenn man einen Eisberg betrachtet, denkt man leicht dass sie isoliert sind, getrennt und allein, ganz so wie wir Menschen uns oft sehen. +Aber die Wahrheit ist weit davon entfernt. +Während ein Eisberg schmilzt, atme ich seine vorzeitliche Atmosphäre ein. +Während der Eisberg schmilzt setzt er mineralstoffreiches Trinkwasser frei, das viele Lebensformen nährt. +Ich gehe bei meinen Aufnahmen dieser Eisberge so vor, als würde ich Portraits meiner Vorfahren machen, in dem Bewusstsein, dass sie in diesen individuellen Augenblicken aus diese Weise existieren, und niemals wieder so existieren werden. +Es ist kein Tod, wenn sie schmelzen; es ist kein Ende, sondern eine Fortführung ihres Pfades entlang des Lebenszyklus. +Ein Teil des Eises in den Eisbergen die ich photographiere ist sehr jung – einige Tausend Jahre alt. +Und ein Teil des Eises ist mehr als 100.000 Jahre alt. +Die letzten Bilder die ich Ihnen gern zeigen möchte, zeigen einen Eisberg, den ich in Kekertsuatsiak in Grönland photographiert habe. +Sehr selten wird man tatsächlich Zeuge eines rollenden Eisbergs. +Hier sehen Sie es nun. +Auf der linken Seite sehen Sie ein kleines Boot. +Das ist etwa fünf Meter lang. +Bitte achten Sie auf die Form des Eisbergs und wo er sich an der Wasserlinie befindet. +Sie können hier sehen, er beginnt zu rollen, und das Boot hat sich zur anderen Seite bewegt, der Mann steht dort. +Das ist die durchschnittliche Größe eines Grönland-Eisbergs. +Er ragt etwa 120 Fuß aus dem Wasser, oder 40 Meter. +Und dieses Video ist in Echtzeit. +Und einfach so, zeigt Ihnen der Eisberg eine andere Seite seiner Persönlichkeit. +Ich danke Ihnen. + +Mein Leben ist wirklich außerordentlich gesegnet durch die Arbeit an einigen erstaunlichen Projekten. +Aber bei dem Coolsten, woran ich je gearbeitet habe, ging es um diesen Kerl. +Sein Name ist TEMPT. +TEMPT war einer der führenden Graffitikünstler der 80er Jahre. +Dann, eines Tages, kam er vom Laufen zurück und sagte "Paps, meine Beine kribbeln." +Und das war der Ausbruch des ALS. +TEMPT ist heute vollständig gelähmt. +Er kann nur noch seine Augen verwenden. +Ich stand ihm gegenüber. +Ich habe eine Firma, die Design und Animationen macht, Graffiti ist also zwangsläufig ein komplexer Teil dessen, was wir in der Kunstwelt bewundern und achten. +Wir haben daher beschlossen, Tony – TEMPT – und seine Sache zu unterstützen. +Ich traf mich mit seinem Vater und seinen Bruder und sagte: "Wir werden euch dieses Geld geben, +was werdet ihr damit tun?" +Und sein Bruder sagte: "Ich will nur wieder mit Tony reden können. +Ich will mich nur wieder mit ihm Und ich fragte: "Moment mal, ist das nicht – ich hab Stephen Hawking gesehen – können nicht alle gelähmten Menschen mittels dieser Geräte kommunizieren?" +Und er antwortete: "Nein, nur wenn man zur höheren Gesellschaftsschicht gehört und eine bemerkenswerte Versicherung hat, kann man das wirklich tun. +Normalen Menschen sind diese Geräte nicht zugänglich." +Und ich erwiderte: "Wie kommuniziert ihr denn nun?" +Hat jemand den Film 'Schmetterling und Taucherglocke" gesehen? +So kommunizieren sie – so laufen ihre Finger entlang. +Ich staunte: "Sehr archaisch, wie kann das sein?" +Ich kam also mit dem Bedürfnis, einfach nur einen Scheck auszustellen und stattdessen stellte ich einen Scheck aus, von dem ich nicht die leiseste Ahnung hatte, wie ich ihn einlösen sollte. +Ich verpflichtete mich an Ort und Stelle gegenüber seinem Bruder und seinem Vater – mit den Worten: "Gut, mein Vorschlag ist folgendermaßen: Tony wird sprechen, wir werden ihm einen Apparat besorgen und wir werden einen Weg finden, dass er wieder seine Kunst machen kann. +Denn es ist eine Farce, dass jemand, der all das noch in sich trägt, es nicht kommunizieren kann." +Ich sprach also einige Monate später bei einer Konferenz. +Ich traf diese Leute von GRL, Graffiti Research Lab und sie haben eine Technologie, die es ihnen erlaubt, ein Licht auf jede beliebige Oberfläche zu projizieren und dann mit einem Laserpointer darauf zu zeichnen, der nur die negative Fläche registriert. +Sie ziehen also umher und machen Kunstinstallationen wie diese. +Sie sagen, dass alle Dinge, die dort oben angezeigt werden, einem Lebenszyklus folgen. +Es beginnt mit den Geschlechtsteilen, dann kommen die Schimpfwörter, danach die Bush-Verleumdungen und zuletzt machen die Leute tatsächlich Kunst. +Aber es gab immer einen Lebenszyklus in ihren Präsentationen. +Ich ging also nach Hause und aß mit meiner Frau zu Abend und erzählte ihr von allem und wir dachten: "Nun, Sekunde mal, wenn es doch diese Technologie gibt, mit der man seine Augen nutzen kann, um Dinge zu steuern, dann sollten wir einen Weg finden, dass TEMPT einen Laser steuern kann, so dass er wieder Graffiti machen kann, das wäre doch genial." +Das war der Beginn der Reise. +Und etwa zwei Jahre später, etwa ein Jahr später, nach eine Menge Organisation und viel Hin und Her von Dingen, haben wir einige Sachen erreicht. +Erstens, wir haben den Versicherungen die Türen eingerannt, und haben tatsächlich für TEMPT einen Apparat bekommen, mit dem er kommunizieren kann – eine Stephen Hawking-Maschine. +Das war unglaublich. +Und er ist wirklich extrem witzig – ich nenne ihn Yoda, denn man redet mit ihm, oder bekommt eine E-Mail, und denkt sich: "Ich bin so unwürdig, dieser Kerl ist unglaublich." +Außerdem haben wir sieben Programmierer aus der ganzen Welt eingeflogen – buchstäblich aus allen Ecken der Welt – zu uns nach Hause. +Meine Frau, meine Kinder und ich sind in die Garage gezogen, und diese Hacker und Programmierer und Verschwörungstheoretiker und Anarchisten haben unser Haus übernommen. +Viele unserer Freunde dachten, dass wir schön dumm seien, das zu tun und dass wir zurückkämen und alle Bilder an den Wänden wären Graffitis gewichen. +Aber für über zwei Wochen haben wir programmiert, wir gingen zum Strandpromenade in Venice, meine Kinder wurden einbezogen, mein Hund auch und wir schufen das hier. +Es nennt sich EyeWriter und man kann die Beschreibung sehen. +Das ist eine billige Sonnenbrille, die wir an der Strandpromenade von Venice gekauft haben, etwas Kupferdraht und ein paar Sachen aus dem Baumarkt und dem Elektronikhandel. +Wir nahmen eine PS3-Kamera, haben sie auseinandergebaut, haben sie auf ein LED-Licht gesetzt und jetzt haben wir ein Gerät das frei zugänglich ist – man kann es selbst bauen, wir stellen den Code umsonst zur Verfügung, die Software kann man kostenlos herunterladen. +Wir haben also ein Gerät erschaffen, das komplett frei von Beschränkungen ist. +Keine Versicherung kann sich querstellen, +auch kein Krankenhaus. +Jeder Gelähmte kann nun tatsächlich allein mit seinen Augen kommunizieren oder zeichnen. +Danke. +Danke euch vielmals, das war unglaublich. +Am Ende der zwei Wochen also gingen wir zurück in TEMPTs Zimmer. +Ich liebe dieses Bild, denn es ist das Zimmer von jemand anderem und das ist sein Zimmer. +Da ist nun all dieser Rummel vor der großen Enthüllung +und nach über einem Jahr der Planung, zwei Wochen Programmierarbeit, Nudelparties und durchgemachten Nächten, zeichnete Tony zum ersten Mal wieder nach sieben Jahren. +Und das ist ein beeindruckendes Bild, denn dies ist sein Lebenserhaltungssystem, und er sieht über sein Lebenserhaltungssystem hinaus. +Wir haben sein Bett geneigt, damit er nach draußen sehen kann. +Wir haben einen Projektor aufgestellt gegen eine Wand des Parkplatztes vor dem Krankenhaus. +Und er zeichnete wieder zum ersten Mal, im Beisein seiner Familie und Freunde – und man kann sich nur vorstellen, was für ein Gefühl das auf dem Parkplatz war. +Lustigerweise mussten wir auch noch in den Parkplatz einbrechen, wir fühlten uns also zurecht als ein Teil der Sprüher-Szene. +Am Ende sandte er uns eine E-Mail mit folgendem Inhalt: "Zum ersten Mal seit sieben Jahren habe ich etwas gezeichnet. +Ich habe das Gefühl, ich wurde unter Wasser gedrückt und endlich hat jemand nach unten gegriffen und meinen Kopf hochgezogen, damit ich atmen kann." +Ist das nicht überwältigend? +Das ist so etwas wie unser Kampfschrei. +Das hält uns bei der Stange und lässt uns immer weiter entwickeln. +Und wir müssen noch viel an diesem Gerät verbessern. +Es ist ein erstaunliches Gerät, aber es kommt einer Zaubertafel gleich. +Und jemand, der ein solches künstlerisches Potential hat, verdient so viel mehr. +Wir sind also dabei, herauszufinden, wie man es besser, schneller und stärker macht. +Seit dieser Zeit haben wir alle Arten von Anerkennung erhalten. +Wir haben ein paar Preise gewonnen. +Bedenken Sie, es ist kostenlos, niemand von uns verdient daran. +Es kommt alles aus unseren eigenen Taschen. +Die Auszeichnungen waren also, "Oh, das ist fantastisch." +Armstrong twitterte über uns und dann, im Dezember, hat uns das Time-Magazine geehrt, als eine der 50 besten Erfindungen 2010, was wirklich klasse war. +Das Coolste daran ist – und das schließt den ganzen Kreis – dass es diesen April, beim Geffen MOCA in der Innenstadt von Los Angeles eine Ausstellung geben wird namens "Art of the Streets" +und dort werden wohl so ziemlich die härtesten Vertreter der Straßenkunstszene anwesend sein – Banksy, Shepard Fairey, CAWs – all diese Jungs werden dort sein. +TEMPT wird Teil der Show sein, was ziemlich abgefahren ist. +Im Grunde geht mir also darum: Wenn du etwas siehst, das unmöglich ist, dann mach es möglich. +Alles in diesem Raum war unmöglich – diese Bühne, dieser Computer, dieses Mikrofon, der EyeWriter – alles war irgendwann unmöglich. +Machen Sie es möglich – Sie alle hier. +Ich bin kein Programmierer und hatte noch nie etwas mit Augenerfassungstechnologie zu tun, aber ich habe einfach etwas erfasst und mich mit erstaunlichen Leuten umgeben, damit wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen konnten. +Und diese Frage sollte sich jeder von Ihnen stellen und zwar an jedem einzelnen Tag, an dem Ihnen etwas auffällt, das erledigt werden muss. Wenn nicht jetzt, wann dann? Und wenn nicht ich, wer dann? +Ich danke euch. + +Also, ich schreibe für Kinder, und bin wahrscheinlich Amerikas meist gelesener Kinderbuchautor. +Und ich sage den Leuten immer dass ich nicht wie ein Wissenschaftler daher kommen will. +Man kann mich als Farmer haben, oder in Leder, aber niemand hat jemals Farmer gewählt. +Heute möchte ich Ihnen von Kreisen und Offenbarungen erzählen. +Nun ja, eine Erleuchtung ist für gewöhnlich etwas, dass man findet weil man es irgendwo fallen gelassen hat. +Man geht um den Block und nimmt es als Offenbarung war. +Das ist ein Gemälde eines Kreises. +Einer meiner Freunde hat es gemacht – Richard Bollingbroke. +Es ist die Art komplizierter Kreis von dem ich Ihnen heute erzählen möchte. +Mein Kreis begann damals in den 60ern an der High School in Stow, Ohio, wo ich die Klassenschwuchtel war. +Ich war derjenige, der jede Woche in der Jungentoilette grün und blau geschlagen wurde, bis eine Lehrerin mein Leben rettete. +Sie rettete mein Leben, indem sie mich die Toilette im Lehrerzimmer benutzen ließ. +Das tat sie heimlich, +sie tat es drei Jahre lang, +und ich musste weg aus der Stadt. +Ich hatte einen Daumen, ich hatte 85 Dollar, und es schlug mich nach San Francisco in Kalifornien – ich fand einen Liebhaber – und damals in den 80ern fand ich es wichtig eine Arbeit bei AIDS-Organisationen aufzunehmen. +Vor etwa drei oder vier Jahren erhielt ich mitten in der Nacht einen Anruf von dieser Lehrerin, Frau Posten, die sagte, "Ich muss Sie sehen. +Ich bin traurig, dass wir einander niemals als Erwachsene kennen gelernt haben. +Können Sie bitte nach Ohio kommen, und bitte kommen Sie zusammen mit dem Mann, von dem ich weiß, dass Sie ihn inzwischen gefunden haben. +Und ich sollte erwähnen, dass ich Bauspeicheldrüsenkrebs habe, und dass ich möchte, dass Sie sich bitte beeilen." +Nun, am nächsten Tag waren wir in Cleveland. +Wir sahen sie an, wir lachten, wir weinten, und wir wussten, dass sie in einem Hospiz sein müsste. +Wir fanden eins für sie, wir brachten sie hin, und wir kümmerten uns um sie, und wir gaben auf ihre Familie acht, weil es nötig war, +es war etwas, dass wir zu tun wussten. +Und gerade als die Frau, die mich als Erwachsenen kennen lernen wollte, mich kennenlernte, verwandelte sie sich in eine Kiste voll Asche und wurde in meine Hände gelegt. +Was passiert war, war dass sich der Kreis geschlossen hatte, es war ein Kreis geworden – und die Offenbarung von der ich gesprochen habe zeigte sich. +Die Offenbarung ist, das Tod ein Teil des Lebens ist. +Sie hat mein Leben gerettet, und mein Partner und ich retteten ihres. +Und wissen Sie, dieser Teil des Lebens braucht alles was der Rest des Lebens braucht. +Er braucht Wahrheit und Schönheit, und ich bin so froh, dass das heute hier so oft erwähnt wurde. +Er braucht genauso – er braucht Würde, Liebe und Vergnügen. Und es ist an uns, diese Dinge zu geben. +Vielen Dank. + +Stellen Sie sich eine große Explosion vor, während Sie auf auf 1.000 Meter aufsteigen. +Stellen Sie sich ein Flugzeug voll Rauch vor. +Stellen Sie sich ein Triebwerk vor, das klack, klack, klack, klack, klack, klack, klack macht. +Das klingt Angst einflößend. +Nun, ich hatte einen einzigartigen Platz an diesem Tag; ich saß auf 1D. +Ich war der einzige, der mit den Flugbegleitern sprechen konnte. +Ich sah sie also gleich an, und sie sagten: "Kein Problem, wir haben wohl ein paar Vögel erwischt." +Der Pilot hatte die Maschine schon gewendet und wir waren nicht so weit weg. +Man konnte Manhattan sehen. +Zwei Minuten später passierten drei Dinge gleichzeitig. +Der Pilot richtete die Maschine nach dem Hudson River aus. +Das ist gewöhnlich nicht die Route. +Er schaltet die Triebwerke ab. +Stellen Sie sich mal ein geräuschloses Flugzeug vor. +Und dann sagte er drei Worte – die emotionslosesten Worte, die ich je gehört habe. +Er sagt, "Bereitmachen zum Aufprall" +Ich musste nicht mehr mit dem Bordpersonal reden. +Ich konnte es in ihren Augen sehen, da war Schrecken, das Leben war zu Ende. +Ich möchte Ihnen jetzt drei Dinge mitteilen, die ich an diesem Tag über mich gelernt habe. +Ich lernte, dass in einem Augenblick alles anders ist. +Wir haben diesen Lebensplan, wir haben diese Dinge, die wir im Leben machen möchten und ich dachte an all die Menschen, denen ich eine Hand reichen wollte und es nicht tat, all die Zäune, die ich flicken wollte, all die Erfahrungen, die ich machen wollte und nie machte. +Während ich später darüber nachdachte, fiel mir ein Spruch ein, der lautet: "Ich sammle schlechte Weine". +Denn wenn der Wein soweit ist und die Person ist da, dann öffne ich ihn. +Ich will nie mehr etwas verschieben im Leben. +Und diese Dringlichkeit, dieses Ziel, hat mein Leben wirklich verändert. +Die zweite Sache, die ich an diesem Tag lernte – und das war, als wir die George Washington Brücke verfehlten, so ziemlich um Haaresbreite – da dachte ich, Mensch, da ist eine Sache, die ich wirklich bereue. +Ich hatte ein gutes Leben. +In meiner eigenen Menschlichkeit und mit meinen Fehlern, strebte ich danach, besser zu werden in allem, was ich anpackte. +Aber in meiner Menschlichkeit habe ich auch meinem Ego Raum gegeben. +Und ich bedauerte die Zeit, die ich für bedeutungslose Dinge verschwendet hattee, mit Menschen, die etwas bedeuten. +Und ich dachte an die Beziehung mit meiner Frau, zu Freunden, zu Menschen. +Und danach, als ich darüber nachdachte, beschloss ich, negative Energie aus meinem Leben zu verbannen. +Es ist nicht perfekt, aber es ist viel besser. +Ich habe mich zwei Jahre nicht mehr mit meiner Frau gestritten. +Es fühlt sich großartig an. +Ich versuche nicht mehr, recht zu haben; Ich entscheide mich dafür, glücklich zu sein. +Die dritte Sache, die ich lernte – und zwar während die innere Uhr beginnnt, "15, 14, 13, ..." herunterzuzählen, +man sieht das Wasser kommen. +Ich sagte, "Bitte flieg in die Luft." +Ich will nicht, dass dieses Ding in 20 Teile zerbricht, wie man es aus Dokumentationen kennt. +Während wir abstürzen, hatte ich dieses Gefühl, Mensch, zu sterben ist nicht furchterregend. +Fast so, als würden wir uns unser Leben lang darauf vorbereiten. +Aber es war sehr traurig. +Ich wollte nicht gehen; ich liebe mein Leben. +Und diese Traurigkeit formierte sich wirklich in einem Gedanken, nämlich dass ich mir nur eine Sache wünsche. +Ich wünschte mir nur, ich könnte meine Kinder aufwachsen sehen. +Etwa einen Monat danach besuchte ich einen Auftritt meiner Tochter – Erstklässler, nicht viel künstlerisches Talent ... +... noch nicht. +Und ich feiere, ich weine wie ein kleines Kind. +Und in der Welt ergab alles einen Sinn für mich. +Mir wurde damals klar, indem ich die Punkte miteinander verband, dass es im Leben nur darum geht ein großartiger Vater zu sein. +Mehr als alles, alles andere, ist mein einziges Ziel im Leben, ein guter Vater zu sein. +Mir wurde das Wunder zuteil, an diesem Tag nicht zu sterben. +Ich erhielt ein weiteres Geschenk, nämlich in die Zukunft zu sehen, und zurückzukommen und anders zu leben. +Mein Aufruf an alle, die heute fliegen, ist: Stellen Sie sich vor, dasselbe passiert auf Ihrem Flug – bitte nicht – aber stellen Sie es sich vor; und wie würden Sie sich ändern? +Was würden Sie erledigen, das Sie aufschieben, weil Sie denken, Sie wären für immer da? +Wie würden Sie Ihre Beziehungen ändern und die negative Energie darin? +Und mehr als alles andere, sind Sie die besten Eltern, die Sie nur sein können? +Danke. + +Die Idee hinter dem Stuxnet Computer-Wurm ist an sich ziemlich simpel. +Wir wollen nicht, dass der Iran die Bombe baut. +Der wichtigste Posten dort für die Entwicklung von Atomwaffen ist die Uran-Anreicherungs-Einrichtung in Natanz. +Die grauen Boxen, die Sie hier sehen, das sind Echtzeit-Kontrollsysteme. +Wenn es uns nun gelingt, die Systeme zu kompromittieren, welche Drehzahlen und Ventile kontrollieren, dann können wir damit tatsächlich eine Menge Probleme verursachen mit der Zentrifuge. +Diese grauen Boxen laufen nicht mit Windows-Software; sie basieren auf einer komplett anderen Technologie. +Aber wenn wir es schaffen, dass sich ein effektives Windows-Virus auf einem Laptop einnistet, der von einem Wartungsingenieur verwendet wird, um diese graue Box zu konfigurieren, dann sind wir im Geschäft. +Und das ist die Planung hinter Stuxnet. +Wir beginnen also mit einem Windows-Dropper. +Die Nutzdaten werden in die graue Box transferiert, beschädigen die Zentrifuge und das iranische Kernenergie-Programm verzögert sich – Auftrag ausgeführt. +Das ist ein Kinderspiel, oder? +Ich möchte Ihnen erzählen, wie wir das herausgefunden haben. +Als wir unsere Forschung zu Stuxnet vor sechs Monaten begannen, war völlig unbekannt, was der Sinn und Zweck dieses Konstrukts war. +Das einzige, was wir wussten ist sehr, sehr kompliziert, was den Windows- Teil angeht, den Dropper- Teil, er machte von unzähligen Zero- Day- Schwachstellen Gebrauch. +Und es schien etwas vorzuhaben, mit diesen grauen Boxen, diesen Echtzeit- Kontrollsystemen. +Das erregte unsere Aufmerksamkeit und wir begannen ein Labor- Projekt, in dem wir unsere Umgebung mit Stuxnet infizierten, und untersuchten dieses Konstrukt. +Und dann passierte etwas komisches. +Stuxnet verhielt sich wie eine Laborratte, die unseren Käse nicht mochte – schnüffelte dran, aber wollte ihn nicht essen. +Das machte in meinen Augen keinen Sinn. +Und nachdem wir mit verschiedenen Arten von Käse experimentiert hatten, ging mir auf, dass dies ein gezielter Angriff ist. +Vollständig auf ein bestimmtes Ziel gerichtet. +Der Dropper streift aktiv auf der grauen Box umher, wenn eine spezielle Konfiguration entdeckt wurde. Sogar, wenn das spezielle Programm, welches es zu infizieren versucht auf diesem Ziel läuft. +Und wenn nicht, dann tut Stuxnet gar nichts. +Also, das weckte wirklich mein Interesse und wir begannen damit zu arbeiten, beinahe rund um die Uhr, denn ich dachte, nun, wir wissen nicht, was das Ziel ist. +Es könnte, sagen wir zum Beispiel, ein US- amerikanisches Kraftwerk, oder eine Chemieanlage in Deutschland sein. +Also sollten wir besser bald herausfinden, was das Ziel darstellt. +Also extrahierten und dekompilierten wir den Angriffs- Code und fanden heraus, dass er in zwei digitale Sprengköpfe aufstrukturiert ist -- einen kleineren und einen größeren. +Und uns fiel auch auf, dass sie sehr professionell konstruiert waren, von Leuten, die offensichtlich alle Insider- Informationen zur Verfügung hatten. +Sie kannten jegliche Bits und Bytes, die sie angreifen mussten. +Wahrscheinlich kannten sie sogar die Schuhgröße des Maschinenbedieners. +Sie wussten also alles. +Und wenn Sie schon mitbekommen haben, dass der Dropper von Stuxnet komplex und high-tech ist, lassen Sie mich Ihnen sagen: die Nutzdaten sind eine Wissenschaft für sich. +Es ist viel anspruchsvoller als alles, was wir jemals gesehen haben. +Hier sehen Sie einen Ausschnitt aus diesem Angriffs- Code. +Wir sprechen hier von – ungefähr 15.000 Zeilen Code. +Sieht ziemlich so aus, wie altmodische Assemblersprache. +Und ich will Ihnen erzählen, wie wir in der Lage waren aus diesem Code Schlau zu werden. +Nach was wir also als erstes suchten, waren Systemfunktions- Aufrufe, weil wir wissen, was diese bewirken. +Und dann suchten wir nach Timern und Datenstrukturen und versuchten, diese mit der echten Welt in Verbindung zu bringen -- mit potentiellen Zielen in der echten Welt. +Also brauchten wir Theorien über diese Ziele, die wir belegen oder widerlegen konnten. +Um diese Theorien aufzustellen, rufen wir uns in Erinnerung, dass es sich definitiv um hochgradige Sabotage handelt, es muss sich um ein hochwertiges Ziel handeln und sehr wahrscheinlich befindet es sich im Iran, weil dort die meisten Infektionen gemeldet wurden. +Nun, in diesem Gebiet gibt es nicht mehrere Tausend Ziele. +Im Grunde läuft es hinaus auf das Buschehr Atomkraftwerk und auf die Urananreicherungsanlage in Natanz. +Also sagte ich zu meinem Assistenten, "Bring mir eine Liste aller Experten für Zentrifugen und Kraftwerke aus unserem Kundenstamm." +Und ich rief sie an und zapfte ihr Wissen an, um ihr Fachwissen mit dem zu vergleichen, was wir im Code und in den Daten herausgefunden hatten. +Und das funktionierte sehr gut. +Also, es war uns möglich, den kleinen digitalen Sprengkopf mit der Rotorsteuerung in Verbindung zu bringen. +Der Rotor ist dieser sich bewegende Teil innerhalb der Zentrifuge, diese schwarze Objekt, das Sie sehen. +Und wenn man die Geschwindigkeit dieses Rotors manipuliert, dann ist man tatsächlich in der Lage den Rotor zu knacken und schließlich sogar, die Zentrifuge explodieren zu lassen. +Was wir auch herausgefunden haben ist, dass das Ziel des Angriffs tatsächlich war, es langsam und unheimlich geschehen zu lassen -- offensichtlich in dem Versuch Wartungsingenieure verzweifeln zu lassen, sodass sie nicht in der Lage dazu sein würden schnell dahinter zu kommen. +Der große digitale Sprengkopf -- wir erhielten einen Einblick, indem wir uns sehr genau Daten und Datenstrukturen anschauten. +Also zum Beispiel die Nummer 164 sticht sehr heraus aus diesem Code; Man kann es nicht übersehen. +Ich begann damit, wissenschaftliche Literatur durchzuarbeiten, darüber wie diese Zentrifugen in Natanz gebaut werden und fand heraus, dass sie strukturiert sind in sogenannten Kaskaden, und jede Kaskade enthält 164 Zentrifugen. +Also das machte Sinn, es passte zusammen. +Und es wurde noch besser. +Diese Zentrifugen in Iran sind aufgeteilt in 15 sogenannte Ebenen. +Und raten Sie was wir in dem Angriffscode gefunden haben? +Eine fast identische Struktur. +Also nochmal, das passte wirklich gut zusammen. +Und dies gab uns große Zuversicht für das, das wir hier untersuchten. +Nun, verstehen Sie mich nicht falsch, das ging nicht einfach so. +Diese Ergebnisse wurden durch mehrere Wochen harter Arbeit erreicht. +Und oft rannten wir einfach in eine Sackgasse und mussten uns neu sammeln. +Jedenfalls fanden wir heraus, dass beide digitalen Sprengköpfe in Wirklichkeit auf ein und das selbe Ziel zusteuerten, aber aus verschiedenen Richtungen. +Der kleine Sprengkopf übernimmt eine Kaskade, und überdreht die Rotoren und verlangsamt sie und der große Sprengkopf tritt mit sechs Kaskaden in Interaktion und manipuliert Ventile. +Also, im Großen und Ganzen sind wir sehr zuversichtlich, dass wir tatsächlich bestimmt haben, was das Ziel ist. +Es ist Natanz und es ist nur Natanz. +Also müssen wir uns keine Sorgen machen, dass andere Ziele von Stuxnet getroffen werden könnten. +Hier ist etwas wirklich cooles Zeug, das wir entdeckt haben -- hat mich echt aus den Socken gehauen. +Dort unten ist die graue Box, und oben drauf sehen Sie die Zentrifugen. +Nun, was dieses Ding bewirkt ist, dass es die eingehenden Werte von Sensoren abfängt -- also zum Beispiel von Drucksensoren und Vibrationssensoren -- und es stellt legitimen Code zur Verfügung, der noch während dem Angriff, mit falschen eingehenden Daten, läuft. +Und tatsächlich sind dieses falschen eingehenden Daten von Stuxnet vorher schon aufgenommen. +Also ist es genau so wie in Hollywoodfilmen, wo während der Verfolgungsjagd die Überwachungskamera mit vorher aufgenommenem Videoaufnahmen gefüttert wird. +Das ist cool, nicht wahr? +Die Idee hierbei ist offensichtlich nicht nur, die Maschinenbediener im Kontrollraum überlisten. +Tatsächlich ist es noch viel gefährlicher und aggressiver. +Die Idee ist, ein digitales Sicherheitssystem zu überlisten. +Wir brauchen digitale Sicherheitssysteme dort, wo ein menschlicher Maschinenbediener nicht schnell genug reagieren kann. +Also in einem Kraftwerk zum Beispiel, wenn die Große Dampfturbine zu schnell wird, muss man Entlastungsventile innerhalb von Millisekunden öffnen. +Natürlich kann dies nicht von einem menschlichen Maschinenführer erledigt werden. +Also an dieser Stelle brauchen wir digitale Sicherheitssysteme. +Und wenn die gefährdet sind, dann können wirklich schlimme Dinge geschehen. +Das Kraftwerk kann explodieren. +Und weder die Maschinenführer, noch das Sicherheitssystem wird es bemerken. +Das ist beängstigend. +Aber es wird noch schlimmer. +Und das was ich jetzt sage ist sehr wichtig. +Denken Sie darüber nach. Dieser Angriff ist generisch. +Er hat nichts speziell zu tun mit Zentrifugen, mit Urananreicherung. +Also würde er beispielsweise genau so gut funktionieren -- in einem Kraftwerk oder in einer Automobilfabrik. +Es ist generisch. +Und man muss nicht -- als der Angreifer -- muss man die Nutzdaten nicht über einen USB- Stick anbringen, wie wir es bei Stuxnet gesehen haben. +Man könnte auch gewöhnliche Wurm- Technologie zum Verbreiten verwenden. +Man muss es nur so weit wie möglich verbreiten. +Und wenn man das tut, erhält man schließlich eine Cyber- Massenvernichtungswaffe. +Das ist die Konsequenz, der wir uns stellen müssen. +Also unglücklicherweise liegt die größte Nummer von Zielen für solche Angriffe nicht im Mittleren Osten. +Sie liegen in den Vereinigten Staaten, in Europa und Japan. +Also all diese grünen Gebiete, dies sind die Zielreichsten Umgebungen. +Wir müssen uns den Konsequenzen stellen und wir fangen besser an uns vorzubereiten. +Danke. +Ich habe eine Frage. +Ralph, es wurde sehr viel davon berichtet, dass Leute vermuten, dass der Mossad die Hauptorganisation dahinter ist. +Ist das auch deine Meinung? +Okay, du willst das wirklich wissen? +Ja. Okay. +Meiner Meinung nach ist der Mossad involviert, aber die treibende Kraft ist nicht Israel. +Also die treibende Kraft dahinter ist die Cyber- Supermacht. +Es gibt nur eine und das sind die Vereinigten Staaten -- zum Glück, zum Glück. +Denn andernfalls wäre unser Problem sogar noch größer. +Danke, dass du uns eine Heidenangst eingejagt hast. Danke Ralph. + +Ich habe die letzten paar Jahre damit verbracht, mich in Situationen zu platzieren, die normalerweise sehr schwierig und gleichzeitig irgendwie gefährlich sind. +Ich bin ins Gefängnis gegangen -- schwierig. +Ich habe in einem Kohlebergwerk gearbeitet -- gefährlich. +Ich habe in Kriegsgebieten gefilmt -- schwierig und gefährlich. +Und ich habe 30 Tage damit verbracht, nichts als dies hier zu essen -- spaßig am Anfang, ein bisschen schwierig in der Mitte, sehr gefährlich am Ende. +Eigentlich habe ich mich den größten Teil meiner Karriere dem Anschein nach fürchterlichen Situationen ausgesetzt, und das alles nur für den Versuch, gesellschaftliche Belang so zu untersuchen das sie fesselnd und interessant sind, und hoffentlich auf eine Art verständlich, was sie für das Publikum unterhaltsam und zugänglich macht. +Als ich also wusste, dass ich hierher kommen würde, um in einem TEDTalk die Welt von Branding und Sponsoring zu betrachten, wusste ich, dass ich etwas ein wenig anderes machen würde. +Einige von Ihnen haben vielleicht davon gehört, dass ich vor ein paar Wochen eine Anzeige bei Ebay geschaltet habe. +Ich verschickte ein paar Facebook-Nachrichten, einige Twitter-Nachrichten, und ich gab Leuten die Möglichkeit, die Namensrechte an meinem TEDTalk 2011 zu erstehen. +Wirklich, einige glückliche Personen und Firmen, For-profit und Non-profit, erhielten die einmalige Gelegenheit -- denn ich bin mir sicher, dass Chris Anderson das nie wieder zulassen wird -- die Namensrechte an dem Talk zu kaufen, den Sie gerade sehen, der zu dem Zeitpunkt weder einen Titel hatte noch viel Inhalt und nicht viele Hinweise darauf gab, was das Thema eigentlich sein würde. +Was man also bekam, war folgendes: Ihr Name hier präsentiert: Mein TEDTalk, von dem Sie keine Ahnung haben, was das Thema sein wird, und der Ihnen je nach Inhalt schlussendlich um die Ohren fliegen könnte, besonders, wenn ich Ihre Firma für ihre Beteiligung dumm dastehen ließe. +Aber davon mal abgesehen, ist es eine sehr gute mediale Gelegenheit. +Wissen Sie, wie viele Menschen diese TEDTalks ansehen? +Eine ganze Menge. +Das ist übrigens nur der Arbeitstitel. +Trotz dieser Warnung also wusste ich, dass irgendjemand die Namensrechte kaufen würde. +Wenn Sie mich dies nun vor einem Jahr gefragt hätten, wäre ich nicht in der Lage gewesen, Ihnen dies mit Gewissheit zu sagen. +Aber in dem neuen Projekt, an dem ich arbeite, mein neuer Film, untersuchen wir die Welt des Marketing, der Werbung. +Wie ich schon sagte, habe ich mich im Laufe der Jahre in einige ziemlich schreckliche Situationen begeben, aber nichts konnte mich vorbereiten, nichts konnte mir rüsten, auf irgendetwas so Schwieriges und so Gefährliches wie mit diesen Typen in einen Raum zu gehen. +Wissen Sie, ich hatte die Idee für einen Film. +Was ich machen möchte, ist ein Film rund um Product Placement, Marketing und Werbung, wobei der ganze Film finanziert wird durch Product Placement, Marketing und Werbung. +Und der Film wird "The Greatest Movie Ever Sold" heißen. +Was also in "The Greatest Movie Ever Sold" passiert, ist, dass alles, von oben bis unten, vom Anfang bis zum Ende, vollkommen mit Marken versehen ist -- vom Titelsponsor, den Sie im Film sehen werden, das ist die Marke X. +Nun diese Marke, das Qualcomm Stadion, das Staples Center ... +diese Leute werden mit dem Film in Ewigkeit verbunden sein – für immer. +Und so wird der Film diese ganze Idee untersuchen -- Das ist was? In Ewigkeit, für immer? +Ich bin eine redundante Person. +Das war mehr zur Betonung. +Es war "In Ewigkeit, für immer." +Aber wir werden nicht nur die Marke X als Titelsponsor haben, sondern wir werden sicher stellen, dass wir jede mögliche Kategorie im Film verkaufen werden. +So verkaufen wir vielleicht einen Schuh und er wird der großartigste Schuh, den Sie je getragen haben ... +das großartigste Auto, das Sie je gefahren Sind, aus "The Greatest Movie Ever Sold" das großartigste Getränk, das Sie je gehabt haben, eine Aufmerksamkeit von "The Greatest Movie Ever Sold". +Die Idee ist also, abgesehen davon zu zeigen, dass Marken ein Teil des Lebens sind, eigentlich, sie dazu zu bringen, den Film zu finanzieren? +Und wir zeigen tatsächlich den ganzen Prozess davon, wie es funktioniert. +Das Ziel des ganzen Films ist Transparenz. +Sie werden die ganze Sache im Film von statten gehen sehen. +Das ist also das ganze Konzept, der ganze Film, von Anfang bis Ende. +Und ich würde mich freuen, wenn CEG dabei helfen würde, dies zu verwirklichen. +Wissen Sie, es ist lustig, denn als ich es zuerst gehört habe, es ist der ultimative Respekt für das Publikum. +Ich weiß aber nicht, wie empfänglich Leute sein werden. +Haben Sie eine Perspektive -- Ich möchte nicht "Blickwinkel" benutzen, denn das hat eine negative Konnotation -- aber wissen Sie, wie sich das entwickeln wird? +Wie viel Geld wird benötigt, um das zu realisieren? +1,5 Millionen. +Ich denke, dass es schwer wird, sie zu treffen, aber ich denke, es ist es auf jeden Fall Wert, einige wirklich bekannte Marken anzusprechen. +Wer weiß, wenn der Film dann raus kommt, sehen wir vielleicht wie eine Horde Vollidioten aus. +Was glauben Sie, wie die Antwort sein wird? +Die Antwort wird höchst wahrscheinlich "Nein" sein. +Aber ist es eine schwierige Sache wegen des Films oder eine schwierige Sache wegen mir? +JK: Beides. +... Bedeutet also, nicht so optimistisch. +Also, mein Herr, können Sie mir helfen? Ich brauche Hilfe. +Ich kann helfen. +Okay. +Fantastisch. +Wir müssen überlegen, welche Marken. +Ja. +Wenn Sie sich die Leute anschauen, mit denen Sie es zu tun haben ... +Es gibt einige Stellen, an die wir uns wenden können. +Stellen Sie die Kamera aus. +Ich dachte, "Stellen Sie die Kamera aus" würde bedeuten, dass wir ein Hintergrundgespräch führen wollten. +Es stellte sich heraus, dass es in Wirklichkeit bedeutete, "Wir wollen mit Ihrem Film nichts zu tun haben." +Und einfach so verschwanden all diese Firmen, eine nach der anderen. +Keine wollte etwas mit dem Film zu tun haben. +Ich war erstaunt. +Sie wollten absolut nichts mit dem Projekt zu tun haben. +Und ich war verwirrt, denn ich dachte, das ganze Konzept, die Idee von Werbung sei, dein Produkt so vielen Menschen wie möglich zu präsentieren, es so viele Menschen wie möglich sehen lassen. +Besonders in der heutigen Welt, an dieser Schnittstelle von neuen und alten Medien und der zerstückelten Medienlandschaft -- ist es nicht die Idee, in diesem neuen aufregenden Vermittlungsinstrument zu sein, dass den Massen diese Nachricht bringt. +Nein, das war, was ich dachte. +Aber sehen Sie, das Problem war, dass meine Idee einen fatalen Fehler hatte, und das war Folgender. +Eigentlich nein, das war überhaupt nicht der Fehler. +Das wäre überhaupt kein Problem gewesen. +Das wäre okay gewesen. +Aber das, wofür dieses Bild steht, ist ein Problem. +Sehen Sie, wenn Sie Transparenz bei der Google-Suche eingeben ist das -- Dies ist eins der ersten Bilder, das erscheint. +Ich mag wirklich deine Art, Sergey Brin. Nun. +Das war das Problem: Transparenz -- frei von Täuschung und Tücke, einfach zu entdecken und durchschauen; sofort verständlich; charakterisiert von Sichtbarkeit und dem Zugang zu Informationen, besonders, was Geschäftspraktiken angeht -- die letzte Zeile ist sicherlich das größte Problem. +Wissen Sie, wir hören derzeit eine ganze Menge über Transparenz. +Unsere Politiker sagen es, unser Präsident sagt es, sogar unsere CEOs sagen es. +Doch wenn es soweit kommt, dass es umgesetzt werden soll, verändert sich irgendetwas. +Aber warum? Nun, Transparenz ist Angst einflößend -- wie dieser merkwürdige Bär, der immernoch brüllt. +Sie ist unvorhersagbar -- wie diese seltsame Landstraße. +Und sie ist auch sehr riskant. +Was ist sonst noch riskant? +Eine ganze Schale Cool Whip essen. +Das ist sehr riskant. +Als ich also anfing, mit den Firmen zu sprechen und ihnen zu erzählen, dass wir diese Geschichte erzählen wollten, sagten sie: "Nein, wir wollen, dass du eine Geschichte erzählst. +Wir wollen, dass du eine Geschichte erzählst, aber wir wollen nur, dass du unsere Geschichte erzählst." +Sehen Sie, als ich ein Kind war und mein Vater mich beim Lügen erwischte -- und da sitzt er und schaut mich mit diesem Blick an -- würde er sagen, "Mein Sohn, es gibt bei jeder Geschichte drei Versionen. +Es gibt deine Version, es gibt meine Version, und es gibt die wahre Version." +Sie sehen also, mit diesem Film wollten wir die wahre Version erzählen. +Aber da nur eine Firma, eine Agentur bereit war, uns zu helfen -- und das auch nur, weil ich John Bond und Richard Kirshenbaum seit Jahren kenne -- stellte ich fest, dass ich es allein tun musste, ich musste den Mittelsmann umgehen und direkt mit meinem Team zu den Firmen gehen. +Was Sie also plötzlich begannen zu verstehen -- oder was ich begann zu verstehen -- war, dass, wenn man beginnt, mit diesen Firmen zu sprechen, die Idee, wie deine Marke verstanden wird, ein umfassendes Problem ist. +Ich habe Freunde, die große, gigantische Hollywood-Filme machen, und ich habe Freunde, die kleine Independent-Filme wie ich machen. +Und meine Freunde, die große, gigantische Hollywood-Filme machen, sagen, dass der Grund, warum ihre Filme so erfolgreich sind, an den Markenpartnern liegt, die sie haben. +Und dann sagen meine Freunde, die kleine Independent-Filme machen, "Nun, wie sollen wir mit diesen großen, gigantischen Hollywood-Filmen konkurrieren?" +Und der Film heißt "The Greatest Movie Ever Sold." +Wie genau werden wir also Ban in dem Film sehen? +Immer, wenn ich mich auf den Weg mache, und immer, wenn ich den Medizinschrank öffne, werden Sie Ban Deodorant sehen. +Und jedes Mal, wenn ich jemanden interviewe, kann ich sagen: "Sind sie frisch genug für dieses Interview? +Sind Sie soweit? Sie sehen ein wenig nervös aus. +Ich möchte Ihnen helfen, sich zu beruhigen. +Vielleicht sollten Sie also vor dem Interview ein wenig hiervon auflegen." +Und dann bieten wir einen dieser großartigen Düfte an. +Entweder "Floral Fusion" oder einen "Paradise Winds", sie werden die Wahl haben. +Wir werden sowohl für Männer als auch für Frauen ausgerüstet sein -- fest, Roll-on, oder einen Stick, was auch immer. +Das ist die Kurzfassung. +Nun kann ich alle ihre Fragen beantworten und Ihnen eine ausfühliche Fassung geben. +Wir sind eine kleinere Marke. +So wie Sie über die kleineren Filme gesprochen haben, sind wir als Marke ein Herausforderer. +Wir haben also nicht so ein Budget wie andere Marken. +Solche Sachen also zu machen -- wissen Sie, erinnert Leute an Ban -- das ist irgendwie, warum wir interessiert sind. +Mit welchen Worten würden Sie Ban beschreiben? +Ban ist blank. +Das ist eine großartige Frage. +Frau: Überlegene Technologie. +Technologie ist nicht die Art, wie man etwas beschreiben sollte, das sich jemand unter die Achseln tut. +Wir sprechen von kühn, frisch. +Ich denke, "frisch" ist ein super Wort, dass diese Kategorie wirklich zu etwas Positivem macht, im Gegensatz zu "bekämpft Geruch und Feuchtigkeit." +Es hält dich frisch. +Wie können wir Sie länger frisch halten -- bessere Frische, mehr Frische, dreimal frischer. +Solche Sachen haben eine positivere Wirkung. +Und das ist ein Millionen-Konzern. +Was ist mit mir? Was ist mit dem Druchschittstypen? +Ich muss mit dem Mann auf der Straße sprechen, die so sind wie ich, Otto-Normal-Verbraucher. +Sie sollen mir etwas über meine Marke erzählen. +Wie würdet ihr eure Marke beschreiben? +Hmmm, meine Marke? +Ich weiß nicht. +Ich mag wirklich gern schöne Kleidung. +Frau: 80er Revival trifft auf Skaterpunk, außer am Waschtag. +Nun gut, was ist die Marke Gerry? +Einzigartig. +Ich denke, das Genre, der Stil, den ich habe, ist wohl "dark glamour". +Ich mag viele schwarze Farben, viele Grautöne und so ein Zeug. +Aber normalerweise habe ich ein Accessoire, wie Sonnenbrillen, oder ein Schmuck und so ein Zeugs. +Frau: Wenn Dan eine Marke wäre, wäre er wahrscheinlich ein klassisches Mercedes Cabrio. +Mann 2: Die Marke, die ich bin, ist, würde ich sagen, lässige Fliege. +Frau 2: Teils Hippie, teils Yogi, teils Brooklyn-Mädchen -- Ich weiß nicht. +Mann 3: Ich bin der Schmusetyp. +Ich verkaufe Schmusetiere im ganzen Land, weltweit. +Ich denke also, dass das meine Marke ist. +Das ist meine Marke in meiner kleinen, verzerrten Industrie. +Mann 4: Meine Marke ist FedEx, weil ich Waren ausliefere. +Mann 5: Marke gescheiteter alkoholsüchtiger Schreiberling. +Geht das? +Anwalt: Ich bin eine Anwaltsmarke. +Ich bin Tom. +Nun, wir können nicht alle die Tom-Marke sein, aber ich sehe mich oft an der Schnittstelle von dark glamour und lässiger Fliege. +Und was ist bemerkte, war, dass ich einen Experten brauchte. +Ich brauchte jemanden, der in meinen Kopf eindringen könnte, jemand, der mir wirklich helfen könnte zu verstehen, was man die "Markenpersönlichkeit" nennt. +Und so fand ich eine Firma namens Olson Zaltman in Pittsburg. +Sie haben Firmen wie Nestle, Febreze, Hallmark geholfen, diese Markenpersönlichkeit zu entdecken. +Wenn sie es für die tun konnten, konnten sie mir bestimmt auch helfen. +Sie haben Ihre Bilder mitgebracht, ja? +Das habe ich. Das erste Bild ist ein Bild meiner Familie. +Erzählen Sie mir einfach ein wenig, wie das mit Ihren Gedanken und Gefühlen über Sie selbst verbunden ist. +Dies sind die Menschen, die meine Weltsicht formen. +Erzählen Sie mir von dieser Welt. +MD: Diese Welt? Ich denke, die eigene Welt ist die Welt, in der man lebt -- wie Menschen um einen herum, die Freunde, die Familie, die Art, wie man sein Leben lebt, die Arbeit und so. +All diese Dinge stammen und beginnen von einem Ort, und für mich stammen und beginnen sie mit meiner Familie in West Virginia. +Was ist das nächste, über das Sie sprechen wollen. +Das nächste. Dies war der schönste Tag meines Lebens. +In welchem Zusammenhang steht das zu den Gedanken und Gefühlen über Sie selbst? +Es ist so, wie ich gerne sein möchte. +Ich mag Dinge, die anders sind. +Ich mag Dinge, die sonderbar sind. Ich mag sonderbare Dinge. +Erzählen Sie mir über die "Warum"-Phase -- Was bringt sie uns? +Was ist die Machete? In welchem Puppenstadium befinden Sie sich derzeit? +Warum ist es wichtig, neuzustarten? Was repräsentiert das Rot? +Erzählen Sie mir ein wenig über diesen Teil. +Ein bisschen mehr über Sie, das nicht Sie sind. +Welche weiteren Metamorphosen haben Sie durchlaufen? +... Das muss keine Angst sein. In welcher Art von Achterbahn befinden Sie sich? +EEEEEE! Nein, danke Ihnen! +Vielen Dank für Ihre Geduld. +Ja. . Nun gut. +Ja, ich weiß nicht, was sich daraus ergeben wird. +Da gingen ganz schön viele verrückte Dinge vor sich. +Das erste, was ich sah, war diese Idee, dass Ihre Markenpersönlichekti zwei getrennte, aber sich ergänzende Seiten hat -- die Morgan Spurlock-Marke ist eine achtsame/verspielte Marke. +Die ergänzen sich sehr gut. +Und ich denke, es gibt fast einen Widerspruch damit. +Und ich denke, einige Firmen werden sich nur auf eine Stärke konzentrieren, anstatt auf beide. +Viele Firmen neigen dazu -- und das ist die menschliche Natur -- Sachen zu vermeiden, bei denen Sie sich nicht sicher sind, sie werden Angst vermeiden, diese Elemente, und dass Sie diese willkommen heißen, und Sie verwandeln sie für sich selbst tatsächlich in etwas Positives, und das ist ein geschickter Schachzug. +Welche anderen Marken handeln so? +Die erste ist ein Klassiker, Apple. +Und Sie können es hier auch sehen, Target, Wii, Mini von Mini Coopers und JetBlue. +Nun, es gibt verspielte Marken und achtsame Marken, diese Sachen, die kommen und gehen, aber eine verspielte, achtsame Marke ist eine ziemlich starke Sache. +Eine achtsame, verspielte Marke. Wie ist Ihre Marke? +Wenn jemand Sie bitten würde, Ihre Markenidentität zu beschreiben, Ihre Markenpersönlichkeit, wie wäre sie? +Sie Sie ein Up-Attribut? Sind Sie etwas, dass das Blut in Wallungen bringt? +Oder sind Sie eher ein Down-Attribut? +Sind Sie etwas, das ein wenig ruhiger, reservierter, konservativer ist? +Up-Attribute sind Dinge, die verspielt sind, frisch wie der Fresh Prince, zeitgemäß, abenteuerlich, ausgefallen und lieblich wie Erol Flynn, wendig und agil, profan, herrisch, magisch und mystisch wie Gandalf. +Oder sind Sie eher wie ein Down-Attribut? +Sind Sie achtsam und mondän wie 007? +Sind Sie etabliert, traditionell, pflegend, beschützend, mitfühlend wie Oprah? +Sind Sie verlässlich, stabil, familiär, sicher, geborgen, heilig, bedacht und weise wie der Dalai Lama oder Yoda? +Im Laufe des Films hatten wir mehr als 500 Firmen, die Up und Down-Firmen waren und die "Nein" sagten, weil sie nicht Teil des Projekts sein wollten. +Sie wollten vor allem nichts mit diesem Film zu tun haben, weil Sie keine Kontrolle hatten, keine Kontrolle über das fertige Produkt. +Aber wird fanden 17 Markenpartner, die bereit waren, auf diese Kontrolle zu verzichten, die mit jemandem Geschäfte machen wollten so achtsam und verspielt wie ich, und die uns schließlich dazu befähigten, Geschichten zu erzählen, die wir normalerweise nicht hätten erzählen können -- Geschichten, die ein Werber normalerweise nie unterstützen würde. +Sie befähigten uns, die Geschichte vom Neuromarketing zu erzählen, so wie wir die Geschichte in diesem Film erzählen, dass man heutzutage MRIs benutzt, um die Lustzentren des Hirns anzupeilen, sowohl um Werbung als auch Filme zu machen. +Wir fuhren nach Sao Paulo, wo Außenwerbung verboten worden ist. +In der gesamten Stadt findet sich seit fünf Jahren keine Anzeigentafel, kein Poster, keine Flyer, nichts. +Und wir fuhren in Schulbezirke, in denen Firmen sich ihren Weg bahnen in verarmte Schulen, in ganz Amerika. +Das Unglaubliche für mich ist, dass die Projekte von denen ich das meiste Feedback bekam oder wo ich den größten Erfolg hatte, jene sind, wo ich mit Dingen direkt interagierte. +Und das ist, was diese Marken getan haben, +denn sie umgingen den Mittelsmann, sie umgingen die Agenturen, und sagten, dass die Agenturen vielleicht nicht wirklich ihr Interesse im Sinn haben. +Ich werde mit dem Künstler direkt verhandeln. +Ich werde mit ihm arbeiten und etwas vollkommen anderes schaffen, etwas, dass die Leute zum Nachdenken bringt, dass unser Weltbild herausfordert. +Und wie war das für sie? Was es erfolgreich? +Nun, da der Film beim Sundance Film Festival Premiere hatte, können wir uns das mal anschauen. +Laut Burrelles war die Premiere im Januar, und seitdem -- und das ist nicht einmal die ganze Sache -- gab es 900 Millionen Aufrufe von diesem Film. +Das umfasst tatsächlich nur einen Zeitraum von 2 1/2 Wochen. +Das ist nur Online -- keine Presse, kein Fernsehen. +Der Film wurde noch nicht ausgeliefert. +Es gibt ihn noch nicht einmal online. Kein Streaming. +Er ist noch nicht in anderen Ländern raus gekommen. +Nun, schließlich hat der Film ein sehr großes Momentum erlangt. +Und das ist nicht schlecht für ein Projekt, bei dem fast jede Werbeagentur, mit der wir sprachen, ihren Kunden empfohlen hat, die Finger davon zu lassen. +Etwas, woran ich fest glaube, ist, dass wenn man seine Chance ergreift, Risiken eingeht, dass in diesen Risiken Möglichkeiten stecken. +Ich glaube, wenn man Leute davon abhält, dann bringt man sie näher ans Versagen. +Ich glaube, dass, wenn man seine Angestellten trainiert, Risiken zu vermeiden, man die ganze Firma darauf vorbereitet, einen Profit zu erlangen. +Ich habe das Gefühl, dass wir beim Voranschreiten Leute ermutigen müssen, Risiken einzugehen. +Wir müssen Leute ermutigen, keine Angst zu haben vor Möglichkeiten, die sie vielleicht verängstigen. +Schließlich, beim Voranschreiten sollten wir die Angst willkommen heißen. +Wir sollten den Bär in den Käfig stecken. +Heißen Sie die Angst willkommen. Heißen Sie das Risiko willkommen. +Jeweils einen großen Löffel voll, so heißen wir das Risiko willkommen. +Und schließlich, sollten wir Transparenz willkommen heißen. +Heutzutage, mehr als je zuvor, bringt uns ein bisschen Ehrlichkeit sehr weit. +Und das gesagt, mit Ehrlichkeit und Transparenz, Mein gesamter Talk "Heißen Sie Transparenz willkommen" wurde Ihnen präsentiert von meinen guten Freunden von EMC, die $7100 für die Namensrechte bei Ebay bezahlten. +Große Daten werden für Organisationen auf der ganzen Welt in große Gelegenheiten verwandelt. +EMC präsentiert "Heißen Sie Transparenz willkommen" +Vielen Dank euch. +Nun, Morgan, im Namen der Transparenz dies: Was ist nun genau mit den $7100 passiert? +Das ist eine großartige Frage. +Ich habe in meiner Tasche einen Scheck, ausgestellt auf die Oberorganisation der TED-Organisation, die Sapling-Stiftung -- einen Scheck in Höhe von $7100, um meinen TED-Auftritt im nächsten Jahr zu finanzieren. + +Mein Name ist Amit. +Vor 18 Monaten machte ich etwas anderes bei Google, und ich regte an, etwas mit Museen und Kunst zu machen. Meine Chefin, die heute auch ist, gab mir grünes Licht. +Und es dauerte 18 Monate. +Eine Menge spaßiger Verhandlungen und Geschichten, das kann ich Ihnen sagen, mit 17 sehr interessanten Museen aus neun Ländern. +Aber ich werde mich auf die Vorführung konzentrieren. +Es gibt eine Menge Geschichten darüber, warum wir dies getan haben. +Ich denke, meine persönliche Sicht ist sehr einfach mit dieser Folie und ihrem Zugriff erklärt. +Ich wuchs in Indien auf. +Mir wurde eine großartige Ausbildung zuteil – ich beschwere mich nicht – aber ich hatte zu vielen Museen und diesen Kunstwerken keinen Zugang. +Als ich dann reiste, und diese Museen zu besuchen, begann ich eine Menge zu lernen. +Und während ich für Google arbeitete, versuchte ich diese Sehnsucht – Kunst zugänglicher zu machen – mit Technologie zusammen zu führen. +Wir bildeten dann ein Team, eine großartige Mannschaft, und wir begannen hiermit. +Ich werde wohl mit der Demonstration beginnen, und Ihnen einige interessante Dinge erzählen, die seit dem Start passierten. +Man geht also einfach zu GoogleArtProject.com. +Man kann sich in all diesen Museen hier umsehen. +Da ist das Uffizi, das MoMA, die Hermitage, das Rijks, das Van Gogh. +Ich komme sogar in eins meiner liebsten, das Metropolitan Museum of Art in New York. +Man kommt auf zwei Wegen rein – sehr einfach. +Click, und wumms, ist man im diesem Museum. +Es spielt keine Rolle, wo Sie sind – Bombay, Mexico, es macht keinen Unterschied. +Man geht umher und amüsiert sich. +Sie wollen sich im Museum orientieren? +Öffnen Sie die Karte, und springen Sie mit einem Klick. +Drin sind Sie, Sie wollen bis ans Ende des Gangs. +Nur weiter. Viel Spaß. +Stöbern Sie. +Danke, aber das Beste kommt noch. +Nun bin ich also vor einem meiner Lieblingsbilder, Erntearbeiter von Pieter Breugel in der Met. +Ich sehe dieses Pluszeichen. +Wenn das Museum uns das Bild gegeben hat, klicken Sie darauf. +Dies ist nun eins der Bilder. +Das hier sind alle Metadaten. +Jene von Ihnen, die wirklich an Kunst interessiert sind, können hier klicken – aber ich klicke das jetzt weg. +Dies ist eins der Bilder, die wir festgehalten haben mit der sogenannten Gigapixel-Technologie. +Dieses Bild zum Beispiel hat etwa 10 Milliarden Bildpunkte, glaube ich. +Und eine Menge Leute fragen mich: "Was bekommt man für 10 Milliarden Bildpunkte?" +Das werde ich Ihnen jetzt zeigen: +Man kann sehr leicht rein und rauszoomen. +Sie sehen etwas lustiges hier. +Ich liebe diesen Kerl; sein Ausdruck ist unbezahlbar. +Aber dann wollen Sie wirklich tief hinein. +Und so fing ich an herum zu spielen, und stellte fest, dass dort etwas vor sich geht. +Und ich dachte: "Moment mal, das klingt interessant." +Ich ging nah ran, und bemerkte langsam, das diese Kinder tatsächlich etwas schlugen. +Ich forschte ein wenig, sprach mit einigen Bekannten beim Met, und fand tatsächlich heraus, das es sich um ein Spiel namens Squail handelt, bei dem eine Gans am Fastnachtsdienstag mit einem Stock geschlagen wird. +Scheinbar war es recht beliebt. +Ich weiß nicht, warum sie es taten, aber ich lernte etwas darüber. +Um wirklich nah heran zu gehen, kann man bis zu den Rissen gehen. +Nur um Ihnen den Überblick zu geben, zoome ich heraus, damit Sie sehen, was man bekommt. +Hier waren wir, und dies ist das Gemälde. +Das Beste kommt aber noch – in einer Sekunde. +Lassen Sie uns schnell zum MoMA springen, wieder in New York. +Ein weiteres Lieblingsbild von mir, Sternennacht. +Bei dem vorigen Beispiel ging es darum, Einzelheiten zu finden, +aber was, wenn man die Pinselstriche sehen will? +Und was erst, wenn man sehen will wie Van Gogh dieses Meisterwerk denn erschaffen hat? +Man zoomed hinein. Man kann wirklich hinein gehen. +Ich werde in einen meiner Lieblingsteile dieses Bildes zoomen, bis ich wirklich bei den Rissen bin. +Das ist Sternennacht, wohl niemals zuvor so gesehen. +Nun werde ich Ihnen meine liebste Funktion zeigen. +Es gibt noch viele weitere, aber mir fehlt die Zeit. +Das ist der wirklich coole Teil, er heißt Sammlungen. +Jeder von Ihnen, jeder – gleich ob reich oder arm, ob Sie ein tolles Haus haben – spielt keine Rolle. +Sie können loslegen und online Ihr eigenes Museum erschaffen – aus all diesen Bildern können Sie Ihre eigene Sammlung anlegen. +Ganz einfach, Sie gehen hinein – und ich habe dies geschaffen, es heißt Die Macht des Zoom – Sie können umherzoomen. +Das ist 'Die Gesandten', in der Nationalgallerie. +Sie können alles mit Anmerkungen versehen, Ihren Freunden schicken, und so eine Unterhaltung beginnen darüber, was Sie fühlen, wenn Sie diese Meisterwerke betrachten. +Ich denke, abschließend, ist für mich die Hauptsache, dass all die wunderbaren Sachen hier nicht von Google kommen. +Sie kommen meines Erachtens nach nicht mal aus den Museen. +Das sollte ich vielleicht nicht sagen. +Sie kommen von den Künstlern. +Und das war eine Erfahrung in Demut für mich. +Ich meine, ich hoffe dass wir mit diesem digitalen Medium der Kunst gerecht werden, und sie ordentlich online repräsentieren. +Dabei ist die größte Frage, die mir neulich gestellt wird: "Haben Sie das gemacht, um die Erfahrung eines Museumsbesuchs zu replizieren?" +Die Antwort darauf ist Nein. +Es soll die Erfahrung ergänzen. +Darum geht es. Dankeschön. +Danke. + +Dies ist eine Darstellung Ihres Gehirns. Ihr Gehirn kann in zwei Hälften unterteilt werden. +Das ist die linke Hälfte, die die logische Seite ist und dann die rechte Hälfte, die die intuitive Seite ist. +Wenn wir einen Maßstab hätten um die Aptitute jeder Hemisphäre zu messen, könnten wir ihr Gehirn darstellen. +Zum Beispiel, wäre diese jemand, der vollständig logisch ist. +Dies wäre jemand, der komplett intuitiv ist. +Nun, wo würden Sie ihr Gehirn auf diesem Maßstab positionieren? +Einige von uns haben sich vielleicht für eins dieser Extreme entschieden, aber ich denke, dass, für die meisten Menschen im Publikum, Ihr Gehirn etwa so aussieht -- mit einer hohen Aptitute, die gleichzeitig in beiden Hemisphären ist. +Es ist nicht so, als ob sie beide exklusiv sind oder dergleichen. +Sie können logisch und intuitiv sein. +Und so sehe ich mich als eine der Personen, gemeinsam mit dem meisten anderen experimentellen Quantenphysikern, die einen guten Anteil Logik benötigen um die komplexen Ideen zusammen zu fügen. +Aber gleichzeitig benötigen wir einen guten Anteil Intuition um die Experimente tatsächlich auszuführen. +Wie entwickeln wir diese Intuition? Nun, wir lieben es mit Dingen zu spielen. +Wir gehen also raus und spielen damit und schauen dann wie es reagiert. Und dann fangen wir dort an unsere Intuition zu entwickeln. +Im Grunde machen Sie das gleiche. +Also eine der Intuitionen die sie über die Jahre entwickelt haben, ist vermutlich, dass ein Ding zur gleichen Zeit nur an einem Ort sein kann. +Ich meine, es kann seltsam klingen darüber nachzudenken, dass ein Ding zur gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten ist, aber Sie wurden mit dieser Idee nicht geboren, Sie haben sie entwickelt. +Ich erinnere mich daran ein Kind beim Spielen auf einer Bodenschwelle zu sehen. +Er war noch ein Kleinkind und nicht sehr gut darin und er fiel ständig hin. +Aber ich wette, dass ihn das Spielen mit der Bodenschwelle eine sehr wertvolle Lektion lehrte, nämlich das große Dinge dich nicht einfach vorbei lassen, und dass sie an einer Stelle bleiben. +Und das ist ein großartiges konzeptionelles Modell der Welt, so lange Sie kein Teilchenphysiker sind. +Es wäre ein furchtbares Modell für einen Teilchenphysiker, weil sie nicht mit Bodenschwellen spielen, sondern mit diesen kleinen seltsamen Teilchen. +Und wenn sie mit ihren Teilchen spielen, stellen sie alle möglichen seltsamen Dinge fest -- wie dass sie direkt durch Mauern fliegen, oder dass sie zur gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten sein können. +Und so schrieben sie alle diese Beobachtungen auf, und nannten sie die Theorie der Quantenmechanik. +Das war der Stand der Physik vor einigen Jahren; man brauchte Quantenmechanik um die kleinen, winzigen Teilchen zu beschreiben. +Aber man brauchte sie nicht um die großen alltäglichen Objekte um uns herum zu beschreiben. +Das hat meine Intuition nicht gemocht und das vielleicht nur weil ich nicht so oft mit Teilchen spiele. +Naja, ich spiele manchmal mit ihnen, aber nicht sehr oft. +Und ich habe sie noch nie gesehen. +Ich meine, niemand hat jemals ein Teilchen gesehen. +Aber meine logische Seite hat es auch nicht gemocht. +Denn wenn alle Sachen aus Teilchen bestehen und all diese Teilchen den Regeln der Quantenmechanik folgen, sollte dann nicht einfach alles den Regeln der Quantenmechanik folgen? +Ich sehe keinen Grund, warum das nicht so sein sollte. +Ich würde mich also deutliche besser mit der ganzen Sache fühlen, wenn wir irgendwie zeigen könnten, dass Alltagsgegenstände auch den Regeln der Quantenmechanik folgen. +Also machte ich mich vor ein paar Jahren daran, genau das zu tun. +Ich erschuf eins. +Dies ist das erste Objekt, das Sie sehen können, das in der quantenmechanischen Superposition war. +Was wir uns hier also ansehen ist ein winziger Computer Chip. +Und Sie können diesen grünen Punkt dort in der Mitte sehen. +Das ist das Stück Metall über das ich gleich reden werde. +Das ist ein Bild des Objekts. +Hier vergrößere ich es etwas. Wir schauen genau hier ins Zentrum. +Und hier ist eine wirklich sehr große Nahaufnahme dieses kleinen Stücks Metall. +Was wir uns also ansehen ist ein kleines Stück Metall es ist wie ein Sprungbrett geformt und es steht über der Kante über. +Ich machte also dieses Ding auf ähnliche Weise auf die man einen Computer Chip macht. +Ich ging ein einen sauberen Raum mit neuen Siliziumscheiben, und rackerte für 100 Stunden an all den großen Geräten. +Für das letzte bisschen musste ich meine eigene Maschine bauen -- um dieses wie ein swimming pool geformte Loch und das Ding zu bekommen. +Dieses Ding hat die hat die Fähigkeit in der quantenmechanischen Superposition zu sein aber es braucht ein ein wenig Hilfe um es zu tun. +Schauen Sie, lassen Sie mich Ihnen eine Analogie geben. +Sie wissen, wie unbehaglich es ist in einem vollen Aufzug zu sein? +Ich meine, wenn ich alleine im Aufzug bin, dann mache ich alle möglichen seltsamen Sachen aber dann steigen andere Menschen hinzu und ich höre auf all diese Dinge zu machen, weil ich sie nicht damit belästigen will, oder, offen gesagt, sie verschrecke. +Quantenmechanik sagt also, dass unbewegliche Objekte sich genauso fühlen. +Die Mitfahrer für unbewegliche Objekte sind nicht nur Menschen, sondern auch das Licht, das auf sie scheint und der Wind, der an ihnen vorbei fegt und die Hitze des Raums. +Und so wussten wir, dass wenn wir sehen wollten, dass dieses Stück Metall sich quantenmechanisch verhält, wir die ganzen Mitreisenden raus schmeissen mussten. +Und das haben wir dann getan. +Wir haben das Licht ausgeschaltet, legten es in ein Vakuum und saugten die ganze Luft aus und kühlten es bis fast zum Jetzt, ganz alleine im Aufzug, war das Stück Metall frei, sich zu verhalten wie immer es wollte. +Also haben wir seine Bewegung gemessen. +Wir stellten fest, dass es sich wirklich seltsam bewegt. +Anstatt, dass es einfach ruhig da liegt, vibrierte es. Die Art wie es vibrierte war ungefähr so wie dies hier -- wie ein sich ausdehnender und zusammen ziehender Blasebalg. +In dem wir ihm einen kleinen Schubs gaben, konnten wir es veranlassen zur gleichen Zeit zu vibrieren und nicht zu vibrieren -- etwas was nur in der Quantenmechanik erlaubt ist. +Was ich Ihnen gerade erzähle ist also was wahrhaft fantastisches. +Was heißt es für ein Objekt zur gleichen Zeit zu vibrieren und nicht zu vibrieren? +Lassen Sie uns über die Atome nachdenken. +Also der erste Fall: all die Trillionen von Atome aus denen das Stück Metall besteht liegen still da und zur gleichen Zeit bewegen sich dieselben Atome auf und ab. +Nur zu präzisen Zeitpunkten stimmen sie überein. +Den Rest der Zeit sind sie delokalisiert. +Das heisst, dass jedes Atom zur gleichen Zeit an zwei unterschiedlichen Orten ist, was gleichzeitig heisst, dass das gesamte Stück Metall an zwei verschiedenen Orten ist. +Ich denke, dass das richtig cool ist. +Wirklich. +Das war es wert mich für all diese Jahr in dem sauberen Raum einzuschliessen. Denn, überprüfen Sie das, der Massstabsunterschied zwischen einem einzelnen Atom und diesem Stück Metall ist ungefähr genauso wie der Unterschied zwischen dem Stück Metall und Ihnen. +Wenn also ein einzelnes Atom zur gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten sein kann, dieses Stück Metall an zwei verschiedenen Orten sein kann, warum dann nicht auch Sie? +Ich meine, das ist nur das was meine logische Seite sagt. +So, stellen Sie sich vor, Sie wären zu gleichen Zeit an mehreren Orten, wie würde sich das anfühlen? +Wie würde Ihr Bewusstsein damit umgehen, dass Ihr Körper im Raum delokalisiert ist? +Es gibt einen weiteren Aspekt bei der Geschichte. +Als wir es aufwärmten, das Licht anschalteten und die Kiste reinschauten, sahen wir, dass das Stück Metall immer in einem Stück da war. +Und so musste ich diese neue Intuition entwickeln, dass es so aussieht als ob all die Objekte im Aufzug in Wirklichkeit nur Quanten Objekte sind, die in einem kleinen Raum zusammen gefercht sind. +Sie hören eine Menge Gerede darüber, wie Quantenmechanik sagt, dass alles mit allem verbunden ist. +Nun, das ist nicht ganz richtig; +da ist noch mehr dahinter, es geht noch tiefer. +Es ist so, dass diese Verbindungen, Ihre Verbindungen mit all den Dingen um Sie herum, buchstäblich definieren wer Sie sind. Und das ist das Tiefsinnige und Seltsame der Quantenmechanik. +Vielen Dank. + +Im Jahr 2007 habe ich beschlossen, dass wir rekonzeptualisieren sollten wie wir über wirtschaftliche Entwicklung denken. +Es sollte unser Ziel sein, dass, wenn Familien darüber nachdenken, wo sie leben und arbeiten wollen, ihnen die Möglichkeit gegeben ist, zwischen mindestens einer Hand voll verschiedener Städte auszuwählen, die alle in Konkurrenz um neue Bewohner stehen. +Im Moment befinden wir uns weit entfernt von diesem Ziel. +Es gibt Milliarden von Menschen in Entwicklungsländern, denen nicht einmal eine einzige Stadt zur Verfügung steht, die sie willkommen heißen würde. +Aber das Erstaunliche an Städten ist, dass sie so viel mehr wert sind, als es kostet sie zu bauen. +Wir könnten die Welt also sehr einfach mit duzenden, vielleicht sogar hunderten von neuen Städten ausrüsten. +Das klingt jetzt vielleicht absurd für Sie, sofern Sie noch nie über neue Städte nachgedacht haben. +Tauschen Sie doch einfach den Bau von Wohnungen gegen den von Städten aus. +Stellen Sie sich vor, die Hälfte der Leute, die in Wohnungen leben wollen, täten dies bereits; die andere Hälfte aber noch nicht. +Sie könnten versuchen die Kapazität der bereits existierende Wohnungen zu erweitern. +Aber wissen Sie worauf Sie sich da einlassen würden, in diesen Wohnungen und deren Umgebung herrschen Gesetze um Beschwerden zu vermeiden und vom Ausbau abzulenken. +Es stellt sich also als sehr schwer heraus all diesen Erweiterungen nachzukommen. +Aber man könnte an einen völlig neuen Ort gehen, ein komplett neuen Wohnblock bauen, vorausgesetzt die Gesetze dort würden einen solchen Bau unterstützen und ihn nicht behindern. +Ich habe also vorgeschlagen, dass Regierungen neue Flächen schaffen, die genug Platz für eine Stadt bieten und habe ihnen einen Namen gegeben: Charter Cities. +Später habe ich herausgefunden, dass, etwa um die gleiche Zeit, Javier und Octavio über die Herausforderung einer Reform in Honduras nachgedacht haben. +Sie wussten, dass jedes Jahr ungefähr 75.000 Honduraner ihr Land verlassen, um in die Vereinigten Staaten auszuwandern, und sie wollten wissen, was sie tun könnten, um sicher zu stellen, dass diese Menschen in ihrem Land bleiben können und genau das selbe in Honduras tun können. +An dieser Stelle hat Javier zu Octavio gesagt, "Was passiert, wenn wir eine unbesiedelte Fläche unseres Landes nehmen- was, wenn wir sie einfach einer Botschaft geben- einen Teil der Amerikanischen Botschaft; einen Teil der Kanadischen Botschaft- und wenn die Leute dann arbeiten gehen wollen unter den Kanadischen Regeln oder denen der Vereinigten Staaten, können sie dort arbeiten, und können auf der Fläche dieser Botschaften alles machen, wozu sie normalerweise nach Kanada oder Amerika gehen müssten?" +Im Sommer 2009 litt Honduras unter einer heftigen Verfassungskrise. +Bei den nächsten planmäßigen Wahlen, gewann Pepe Lobo in einem Umschwung, dessen Programm sowohl Neuerungen, als auch Schlichtung versprach. +Er forderte Octavio auf, sein Stabschef zu werden. +In der Zwischenzeit bereitete ich mich auf einen Vortrag bei TEDGlobal vor. +Durch Verbesserung, Ausprobieren und durch die Untersuchung von Verbrauchern, habe ich versucht dieses komplizierte Konzept der Charter City auf die wesentlichen Elemente zu reduzieren. +Der erste Punkt, ist die Wichtigkeit von Gesetzen, Gesetze, die bestimmen, dass man bereits existierende Wohnungsbesitzer nicht stören darf. +Wir schenken neuen Technologien große Beachtung, aber für den Fortschritt bedarf es Technologien und Gesetzen. Und es sind für gewöhnlich Gesetze, die uns zurückhalten. +Im Herbst 2010 schickte ein Freund aus Guatemala Octavio den Link zu dem TEDTalk. +Der wiederum zeigte ihn Javier. +Die beiden riefen mich an. +Und sagten, "Lass uns das den Vorsitzenden unseres Landes präsentieren!" +Also trafen wir uns im Dezember in dem Sitzungssaal eines Hotels in Miami. +Ich habe versucht deutlich zu machen, wie wertvoll Städte sind, um wie viel wertvoller sie sind als sie kosten. +Und ich habe diese Grafik verwendet, um zu zeigen wie wertvoll Rohland ist an einem Ort wie New York. Denken Sie daran, dass eine Fläche in manchen Fällen pro Quadratmeter tausende von Dollars wert ist. +Aber es war eine ziemlich abstrakte Diskussion, an an einer Stelle als es eine Pause gab, hat Octavio gesagt, "Paul, könnten wir uns vielleicht den TEDTalk ansehen." +Der TEDTalk stellte also in sehr einfacher Form dar, dass eine Charter City ein Ort ist, dessen Anfang unbewohntes Land ist, ein Gründungsvertrag, der die Gesetze festlegt, die dort herrschen und den Menschen die Möglichkeit bietet sich zu entscheiden, entweder unter diesen Regeln zu leben oder nicht. +Darum wurde ich von dem Präsidenten von Honduras gebeten, der meinte, dass wir dieses Projekt verwirklichen müssen, dass es wichtig ist, und dass dies der Weg ist unser Land voran zu bringen. +Ich wurde gebeten nach Tegucigalpa zu kommen und noch einmal am vierten und fünften Januar einen Vortrag zu halten. +Also habe ich einen weiteren mit Fakten gefüllten Vortrag gehalten, der eine Grafik wie dieses beinhaltet hat, die versucht zu verdeutlichen, dass, wenn man viel Wert schaffen will in einer Stadt, es eine sehr große Stadt sein muss. +Das ist ein Bild der Stadt Denver, und die Skizze stellt den neuen Flughafen dar, der in Denver gebaut wurde. +Alleine dieser Flughafen hat eine Fläche von 100 Quadratkilometern. +Ich habe also versucht die Honduraner davon zu überzeugen, wenn man eine neue Stadt bauen will, man mit einem Gebiet von mindestens 1000 Quadratkilometern beginnen muss. +Das sind mehr als 250 tausend Morgen. +Höflich haben alle applaudiert. +Die Gesichter der Zuschauer waren sehr ernst und aufmerksam. +Der Leiter des Kongresses kam auf die Bühne und hat gesagt, "Professor Romer, ich danke Ihnen herzlich für Ihren Vortrag, aber könnten wir vielleicht den TEDTalk anschauen. +Ich habe ihn hier auf meinem Laptop." +Ich habe mich also hingesetzt, und sie haben den TEDTalk abgespielt. +Und ich bin zu der Kernaussage gekommen, dass eine neue Stadt den Menschen neue Möglichkeiten bietet. +Es gäbe die Möglichkeit in einer Stadt zu leben, die in Honduras wäre, anstatt hunderte von Kilometern entfernt im Norden. +Und eine neue Stadt schließt auch neue Möglichkeiten für Führungskräfte mit ein. +Die Führungskräfte der Regierung in Honduras wären auf die Hilfe aus Partnerländern angewiesen, sie könnten von ihren Partnerländern profitieren, die sie bei dem Aufstellen der Gesetze für diesen Charta und bei der Durchführung unterstützen würden, dass jeder darauf vertrauen kann, dass der Charta wirklich durchgesetzt wird. +Und die Erkenntnis von Präsident Lobo, war, dass die Gewissheit der Durchsetzung über die ich nachgedacht habe als einen Weg die ausländischen Investoren dazu zu bringen herzukommen und diese Stadt zu bauen gleichbedeutend sein könnte für alle Parteien in Honduras, die seit vielen Jahren unter Angst und Misstrauen leiden. +Wir sind in ein Gebiet gefahren. +Dieses Bild ist von diesem Ort. +Es fasst mühelos tausend Quadratkilometer. +Und kurz danach, am 19. Januar, haben sie bei dem Kongress für eine Änderung der Verfassung gestimmt, um eine verfassungsgemäße Regelung zu haben, die für spezielle Entwicklungsgebiete zulässig ist. +In einem Land, das gerade eine heftige Krise hinter sich hat, wurde in dem Kongress für diese Verfassungsänderung mit 124 zu einer Stimme gewählt. +Alle Parteien, alle Fraktionen der Gesellschaft, unterstützten dies. +Um Teil der Verfassung zu werden, muss es aber zweimal durch den Kongress genehmigt werden. +Am 17. Februar wurde es zum zweiten Mal mit 114 zu einer Stimme genehmigt. +Unmittelbar nach dieser Wahl, zwischen dem 21. und dem 24. Februar, reiste eine Delegation von ungefähr 30 Hunduranern an die zwei Orte der Welt, die am meisten daran interessiert waren, in das Geschäft des Städtebaus einzusteigen. +Der eine Ort ist Südkorea. +Dies ist ein Bild von einem großen, neuen Stadtzentrum, das in Südkorea gebaut wurde- großer als das Stadtzentrum Bostons. +Alles, was Sie auf diesem Bild sehen können, wurde innerhalb von vier Jahren erbaut, nachdem es vier Jahre gedauert hat, die Genehmigungen zu erhalten. +Der andere Ort, der sehr am Städtebau interessiert war, ist Singapur. +Es wurden bereits zwei Städte in China erbaut und die Dritte ist in Vorbereitung. +Wenn Sie also praktisch gesehen darüber nachdenken, ist es das, wo wir heute stehen. +Sie haben bereits ein Baugrundstück; und sie erwägen bereits diese Fläche für die zweite Stadt. +Es wird bereits an einem Rechtssystem gearbeitet, dass Managern erlaubt teilzunehmen, und es wird auch an einem externen Rechtssystem gearbeitet. +Ein Land hat bereits angeboten seinen Obersten Gerichtshof zur Verfügung zu stellen, als Gericht für die entgültige Berufung des dortigen gerichtlichen Systems. +Auch Städtedesigner und -bauer sind sehr interessiert. +Sie bringen sogar Finanzierung mit ein. +Eine Sache, wie Sie bereits wissen, wurde schon geklärt, es gibt viele Mieter. +Es gibt viele Betriebe, die sich gerne in Amerika ansiedeln würden, besonders an einem Ort mit einer Freihandelszone, und es gibt viele Menschen, die gerne dort wohnen würden. +Auf der ganzen Welt gibt es 700 Millionen Menschen, die angeben, dass sie gerne dauerhaft an einem anderen Ort leben möchten. +Eine Millionen Menschen verlassen jährlich Lateinamerika und wandern in die Vereinigten Staaten aus. +Viele von ihnen sind Väter, die gezwungen sind, ihre Familien zurückzulassen, um sich Arbeit zu suchen- manchmal sind es alleinerziehende Mütter, die genug Geld verdienen müssen, um sich Essen und Kleidung leisten zu können. +Leider sind es manchmal sogar Kinder, die versuchen ihre Eltern wieder zu finden, die sie, in manchen Fällen, seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen haben. +Was ist es also für eine Idee, darüber nachzudenken in Honduras eine völlig neue Stadt zu bauen? +Oder sogar duzende von diesen Städten zu bauen, oder hunderte auf der ganzen Welt verteilt? +Was ist es also für eine Idee, darauf zu bestehen, dass jede Familie eine Wahl zwischen mehreren Städten hat, die in Konkurrenz um neue Bewohner stehen? +Das ist eine Idee, die sich lohnt zu verbreiten. +Meine Freunde aus Honduras haben mich gebeten zu sagen, Danke TED. + +Wissen Sie, wie viele Entscheidungen Sie an einem typischen Tag machen? +Wissen Sie, wie viele Entscheidungen Sie in einer typischen Woche treffen? +Ich habe vor kurzem eine Umfrage mit über 2.000 Amerikanern gemacht und die durchschnittliche Anzahl von Entscheidungen, die angabegemäß ein typischer Amerikaner an einem Tag macht ist 70. +Zudem wurde kürzlich eine Studie mit CEOs gemacht, in der sie eine Woche lang die CEOS beobachteten. +Und diese Wissenschaftler haben einfach die verschiedenen Themen dokumentiert mit denen sich diese CEO beschäftigt haben. und wieviel Zeit sie damit verbrachten Entscheidungen zu treffen, die mit den Themen zusammenhängen. +Und sie haben herausgefunden, dass ein durchschnittlicher CEO sich in der Woche mit 139 Aufgaben beschäftigt. +Jedes dieser Themen bestand natürlich aus vielen, vielen kleineren Entscheidungen. +50 Prozent ihrer Entscheidungen wurden innerhalb von neun Minuten oder weniger getroffen. +Nur für ungefähr 12 Prozent ihrer Entscheidungen benötigten sie eine Stunde oder mehr ihrer Zeit. +Denken Sie an Ihre eigenen Entscheidungen. +Wissen Sie wie viele Entscheidungen Sie in der neun Minuten Kategorie treffen gegenüber derjenigen in der eine Stunde Kategorie? +Wie gut, denken Sie, sind Sie darin die Entscheidungen zu bewältigen? +Heute möchte ich über eines der größten Entscheidungsprobleme unserer modernen Zeit sprechen, das Entscheidungsüberlastungsproblem. +Ich möchte über das Problem reden und über einige mögliche Lösungen. +Nun, wenn ich über dieses Problem rede, werde ich Ihnen einige Fragen stellen und ich möchte Ihre Antworten wissen. +Wenn ich Ihnen eine Frage stelle, heben Sie, da ich blind bin, nur die Hand, wenn Sie einige Kalorien verbrennen möchten. +Ansonsten, bitte ich Sie, wenn ich Ihnen eine Frage stelle, und ihre Antwort Ja ist, Also, meine erste Frage für heute lautet: Sind Sie bereit etwas über das Entscheidungsüberlastungsproblem zu hören? +Vielen Dank. +Als ich ein Abschlussstudent an der Stanford Universität war, ging ich zu diesem sehr sehr exklusiven Lebensmittelladen; zumindest damals war er wirklich exklusiv. +Es war ein Laden, der Draeger's hieß. +Dieses Geschäft, es war fast so wie ein Vergnügungspark. +Sie hatten 250 verschiedene Arten von Senf und Essig und über 500 verschiedene Arten von Obst und Gemüse und mehr als zwei dutzend verschiedene Arten an Wasser -- und das war zu einer Zeit als wir noch tatsächlich Leitungswasser getrunken haben. +Ich habe es geliebt zu diesem Geschäft zu gehen; aber zu einem Zeitpunkt habe ich mich gefragt, naja, wie kommt es, dass du nie etwas kaufst? +Hier ist der Olivenöl Gang. +Sie hatten über 75 verschieden Sorten Olivenöl, inklusive denen, die in Kästen eingeschlossen waren, die von tausend Jahre alten Olivenbäumen kamen. +Also entschied ich mich eines Tages den Filialleiter zu besuchen, und ich fragte den Leiter, "Funktioniert dieses Modell, dass Sie den Menschen all diese Möglichkeiten bieten wirklich?" +Und er zeigte auf die Busladungen von Touristen, die jeden Tag kamen und gewöhnlich ihre Kameras dabei hatten. +Wir entschieden uns ein Experiment zu unternehmen und wir wählten Marmelade für unser Experiment. +Hier ist ihr Marmeladen Gang. +Sie hatten 348 verschiedene Arten von Marmelade. +Wir haben eine kleine Verkostungsecke direkt am Eingang des Geschäfts aufgestellt. +Wir haben dort sechs verschiedene Geschmacksrichtungen Marmelade oder 24 verschiedene Geschmacksrichtungen Marmelade hingestellt, und wir haben uns zwei Sachen angeschaut: Erstens, ich welchem Fall würden mehr Menschen stehen bleiben und Marmelade probieren? +Es sind mehr Menschen stehen geblieben, wenn es 24 waren, ungefähr 60 Prozent, als wenn es sechs waren, ungefähr 40 Prozent. +Und danach sahen wir uns an in welchem Fall die Menschen eher ein Glas Marmelade kauften. +Jetzt sahen wir den umgekehrten Effekt. +Von den Menschen die stehen blieben als es 24 waren, kauften nur drei Prozent tatsächlich ein Glas Marmelade. +Von den Menschen, die stehen blieben als es sechs waren, nun, jetzt sahen wir, dass 30 Prozent von ihnen tatsächlich ein Glas Marmelade kauften. +Nun, wenn Sie es ausrechnen, kauften die Menschen sechs mal eher ein Glas Marmelade, wen sie sechs zur Auswahl hatten, als wenn Sie 24 zur Auswahl hatten. +Nun, sich zu entscheiden kein Glas Marmelade zu kaufen ist wahrscheinlich gut für uns -- zumindest ist es gut für unsere Taille -- aber es stellt sich heraus, dass das Entscheidungsüberlastungsproblem uns auch bei sehr konsequenzreichen Entscheidungen beeinflusst. +Wir entscheiden uns nicht zu entscheiden, auch wenn es gegen unsere eigenen besten Interessen geht. +Also zum Thema des Tages: finanzielles Sparen. +Ich werde Ihnen jetzt eine Studie beschreiben, die ich mit Gur Huberman, Emir Kamenica, Wei Jang durchführte, in der wir uns die Entscheidungen zu Sparplänen für die Rente von fast einer Million Amerikanern von ungefähr 650 Plänen in den gesamten Vereinigten Staaten ansahen. +Und was wir uns ansahen, war ob die Anzahl der Fondsangebote, die ein einem Rentensparplan möglich waren, der 401 Plan, die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, ob mehr für Morgen gespart wird. +Und wir fanden heraus, dass es in der Tat einen Zusammenhang gab. +So in diesen Plänen, wir hatten ungefähr 657 Plänen die den Menschen irgendetwas zwischen zwei bis 59 verschiedenen Fonds anboten. +Und was wir herausfanden, war, dass je mehr Fonds angeboten wurden, dass, in der Tat, die Teilnahme Rate geringer war. +Wenn Sie sich jetzt die Extreme ansehen, die Pläne, die zwei Fonds anboten, hatten eine Teilnahmerate in den siebzigern -- immer noch nicht so hoch, wie wir es wollen. +In den Plänen, die fast 60 Fonds anboten, fiel die Teilnahmerate jetzt auf ungefähr den sechzigsten Prozentanteil. +Jetzt stellt sich heraus, dass selbst wenn Sie sich entschliessen teilzunehmen, wenn mehr Möglichkeiten zur Auswahl standen, selbst dann, hat es negative Konsequenzen. +So tendierten die Menschen, die sich entschieden teilzunehmen, eher dazu, dass je mehr Möglichkeiten ihnen zur Verfügung standen, desto mehr vermieden sie es Aktien und Fonds zu wählen. +Je mehr Möglichkeiten ihnen zur Verfügung standen, desto eher steckten sie ihr ganzes Geld in reine Geldmarktkonten. +Keine dieser extremen Entscheidungen, gehört zu den Entscheidungen, die jemand von Menschen empfehlen würde, wenn uns ihr zukünftiges finanzielles Wohlergehen wichtig ist. +Nun, in den letzten zehn Jahren haben wir bei Menschen drei wesentliche negative Konsequenzen beobachtet, die das Anbieten von mehr und mehr Auswahlmöglichkeiten mit sich bringt. +Sie schieben die Entscheidung auf -- schieben sie auf, selbst wenn es gegen ihr eigenes bestes Interesse geht. +Sie treffen eher schlechtere Entscheidungen -- schlechtere finanzielle und schlechtere medizinische Entscheidungen. +Sie entscheiden sich eher für Dinge, die sie selbst weniger zufrieden stellen, selbst, wenn sie es objektive besser machen. +Der Hauptgrund hierfür ist, dass wir es vielleicht geniessen uns diese riesigen Regale voller Mayonaise, Senf, Essig und Marmelade anzusehen, aber wir faktisch nicht die Vergleiche und Abgrenzungen ziehen können und dann tatsächlich etwas aus dem fantastischen Angebot wählen können. +Was ich Ihnen also heute vorschlagen möchte sind vier einfache Techniken -- Techniken, die wir auf verschiedene Arten und an verschiedenen Forschungsorten getestet haben -- die Sie einfach in Ihrem Geschäft anwenden können. +Als erstes: Beschränken. +Sie haben es vorher schon mal gehört, aber es war nie wahrer als heute, dass weniger mehr ist. +Die Menschen sind immer beunruhigt wenn ich sage, "Beschränken." +Sie machen sich immer Sorgen, dass Sie Regalfläche verlieren. +Aber in Wahrheit, sehen wir es immer mehr und mehr, dass wenn Sie bereit sind sich zu beschränken, und die unwichtigen gleichartigen Möglichkeiten los werden, nun, dann gibt es einen Anstieg der Verkaufszahlen, es werden die Kosten gesenkt, &und es gibt eine Verbesserung der Entscheidungswahrnehmung. +Als Proctor und Gamble die verschiedenen Head and Shoulders Arten von 26 auf 15 reduzierte, erlebten Sie einen Anstieg der Verkaufszahlen um 10 Prozent. +Als die Golden Cat Corporation ihr 10 am schlechtesten verkauften Katzenstreus loswurde, erlebten Sie, dass die Gewinne um 87 Prozent anstiegen -- ein Ergebnis von beidem, dem Anstieg der Verkaufszahlen und der Reduzierung von Kosten. +Wissen Sie, der durchschnittliche Supermakrt heute, bietet Ihnen 45.000 Produkte an. +Ein typischer Walmart bietet Ihnen heute 100.000 Produkte an. +Aber der neuntgrößte Supermarkt, der heute neuntgrößte Supermarkt der Welt ist Aldi, und sie bieten Ihnen nur 1.400 Produkte -- eine Art von Tomatensauce in Dosen. +Nun in der Welt des Sparens, ich glaube eines der besten Beispiele, die kürzlich auf den Markt gekommen sind, darüber wie man am besten die Auswahlmöglichkeiten managt, war etwas, bei dem David Laibson sehr stark mitgestaltet hat, es ist ein Programm, das bei Harvard angeboten wird. +Jeder einzelne Harvard Angestellte nimmt jetzt automatisch an einem Lebenszeitfond teil. +Denjenigen, die wirklich eine Auswahl treffen wollen, werden 20 Fonds angeboten, nicht 300 oder mehr Fonds. +Wissen Sie, wie die Menschen oft sagen, "Ich weiß nicht wie ich es beschränken soll. +Es sind alles wichtige Möglichkeiten." +Und das erste was ich die Angestellten frage ist, "Sagen Sie mir, wie die Möglichkeiten sich von einander unterscheiden. +Und wenn Ihre Angestellten sie nicht auseinanderhalten können, können es Ihre Kunden auch nicht." +Nun, bevor wir heute mittag angefangen haben, hatte ich ein Gespräch mit Gary. +Und Gary sagte, dass er bereit wäre allen Menschen in diesem Publikum einen All-inklusive bezahlten Urlaub zu der schönsten Straße der Welt anzubieten. +Hier ist eine Beschreibung der Straße. +Und ich möchte Ihnen die gerne vorlesen. +Und jetzt gebe ich Ihnen ein paar Sekunden um sie zu lesen und danach bitte ich Sie zu klatschen, wenn Sie bereit sind Gary's Angebot anzunehmen. +Okay. Jeder der bereit ist, Gary's Angebot anzunehmen. +Sind das alle? +Gut, lassen Sie mich Ihnen etwas mehr davon zeigen. +Sie wussten, es war ein Trick dabei,oder? +Nun, wer ist bereit für diese Reise. +Ich glaube, ich habe vielleicht mehr Hände gehört. +Gut. +Tatsache ist, das Sie objektiv betrachtet, beim ersten Mal mehr Informationen hatten, als beim zweiten Mal, aber ich würde es wagen zu raten, dass Sie es beim zweiten Mal realer empfanden. +Denn die Bilder liessen es für Sie realer empfinden. +Was mich zur zweiten Technik bringt, die Ihnen hilft mit dem Problem der Entscheidungsüberlastung umzugehen, es ist die Konkretisierung. +Es geht dabei darum, dass Menschen, um den Unterschied zwischen Möglichkeiten zu verstehen, verstehen müssen, welche Konsequenzen mit den einzelnen Möglichkeiten assoziiert sind, und das diese Konsequenzen lebhaft und konkret gefühlt werden müssen. +Warum geben Menschen durchschnittlich 15 bis 30 Prozent mehr aus, wenn Sie eine EC-Karte oder eine Kreditkarte benutzen, als bei Bargeld? +Weil es sich nicht wir wirkliches Geld anfühlt. +Und es stellt sich heraus, dass wenn man es schafft, dass etwas sich konkret anfühlt, es ein sehr gutes Werkzeug ist, damit man die Menschen dazu bringt mehr zu sparen. +Also haben wir in einer Studie, die ich mit Shlomo Benartzi und Alessandro Previtero gemacht habe, wir haben eine Studie mit den Menschen bei ING gemacht -- Angestellten, die alle für ING gearbeitet haben -- und diese Menschen waren alle in einer Versammlung in der sie ihre Teilnahme für ihre Rentensparplan angemeldet haben. +Und während dieser Versammlung, wir haben diese Versammlung genau so belassen wie sie immer war, nur haben wir eine Kleinigkeit hinzugefügt. +Die Kleinigkeit, die wir hinzu gefügt haben, war, dass wir die Menschen gebeten haben, einfach an alle positiven Dinge zu denken, die in ihren Leben passieren würden, wenn sie Geld sparen würden. +In dem wir diese einfache Sache taten, gab es einen Anstieg der Teilnahme um 20 Prozent und es gab einen Anstieg der Anzahl der Menschen, die bereit waren zu sparen oder einen Anstieg um vier Prozent beim Betrag, den sie bereit waren für das Sparkonto zu zahlen. +Die dritte Technik: Kategorisierung. +Wir können besser mit mehr Kategorien als mit mehr Auswahlmöglichkeiten umgehen. +Hier ist zum Beispiel, eine Studie, die wir in einem Zeitschriftengang gemacht haben. +Es stellt sich heraus, dass es in den Wegmans Supermärkten oben und unten im Nordost Bereich, variiert die Anzahl zwischen 331 verschiedenen Arten von Zeitschriften bis hoch zu 664 Zeitschriften hat. +Aber wissen Sie was? +Wenn ich Ihnen 600 Zeitschriften zeige und sie in 10 Kategorien aufteile oder ich Ihnen 400 Zeitschriften zeige, und diese in 20 Kategorien aufteile, dann glauben Sie, dass ich Ihnen mehr Auswahl und eine bessere Auswahlerfahrung gegeben habe, als ich Ihnen die 400 gegeben hätte gegenüber dem, wenn ich Ihnen die 600 gegeben hätte. +Denn die Kategorien sagen mir, wie ich sie auseinander halten kann. +Hier sind zwei verschiedene Schmuckauslagen. +Eine heißt "Jazz" und die andere heißt "Swing". +Wenn Sie denken, dass die linke Anzeige Swing ist und die Anzeige rechts Jazz ist, dann klatschen Sie in die Hände. +Okay, es gibt ein paar. +Wenn Sie denken, dass die auf der linken Seite Jazz ist und die, auf der rechten Seite Swing ist, dann klatschen Sie bitte. +Okay, ein paar mehr. +Nun, es stellt sich heraus, dass Sie recht haben. +Die auf der linken Seite ist Jazz und die auf der rechten ist Swing, aber wissen Sie was? +Dies ist ein hochgradig unnützes Kategorisierungsschema. +Die Kategorien müssen dem Auswähler etwas sagen, nicht dem der die Auswahl bereitstellt. +Und dieses Problem sehen Sie oft, wenn Sie sich die langen Listen all dieser Fonds ansehen. +Wen wollen Sie eigentlich damit informieren? +Meine vierte Technik: Voraussetzung für Komplexität. +Es stellt sich heraus, dass wir in der Tat mit mehr Informationen umgehen können als wir denken, wir müssen Sie nur vereinfachen. +Wir müssen die Komplexität langsam steigern. +Ich zeige Ihnen ein Beispiel dessen, was ich meine. +Lassen Sie uns eine sehr, sehr komplizierte Entscheidung nehmen: Den Kauf eines Autos. +Hier ist ein deutscher Autohersteller, der Ihnen die Möglichkeit bietet, ihr Auto komplett selbst zu konfigurieren. +Sie müssen 62 verschiedene Entscheidungen treffen um Ihr Auto komplett zu entwerfen. +Jetzt unterscheiden sich diese Entscheidungen in der Anzahl der Auswahlmöglichkeiten, die sie pro Entscheidung anbieten. +Autofarben, Außenfarbe des Autos -- Ich habe 56 Möglichkeiten. +Motoren, Getriebe -- vier Möglichkeiten. +Was ich jetzt mache, ist, ich verändere die Reihenfolge in der die Entscheidungen erscheinen. +Die Hälfte der Kunden geht wird von den vielen Möglichkeiten, 56 Autofarben zu den geringen Möglichkeiten, vier Getriebe. +Die andere Hälfte der Kunden geht von den geringen Möglichkeiten, vier Getriebe, zu den 56 Autofarben, viele Möglichkeiten. +Was schaue ich mir an? +Wie interessiert Sie sind. +Wenn Sie dauernd die Standardauswahl bei der Entscheidung nutzen, heisst das, dass Sie überfordert werden, das heisste, ich verliere Sie. +Was Sie herausfinden ist, dass die Menschen, die von den vielen zu den geringen Auswahlmöglichkteiten gehen immer und immer wieder die Standardauswahl wählen. +Wir verlieren sie. +Gehen sie von den wenig Auswahlmöglichkeiten zu den vielen, dann bleiben sie dabei. +Es sind dieselben Informationen. Es ist die gleiche Anzahl von Möglichkeiten. +Das einzige, was ich getan habe, ist die Reihenfolge zu verändert in der diese Information präsentiert wird. +Wenn ich mit dem einfachen anfange, lerne ich wie ich auswähle. +Selbst obwohl das Getriebe auswählen, mir nichts über meine Vorlieben bei der Innenausstattung sagt, bereitet es mich immer noch darauf vor auszuwählen. +Es versetzt mich auch in Aufregung über das große Produkt, das ich zusammenstelle, und so bin ich bereit mich dazu motivieren zu lassen mit Interesse dabei zu sein. +Lassen Sie mich zusammenfassen. +Ich habe Ihnen von vier Techniken erzählt, die das Problem der Entscheidungsüberlastung mildern -- beschränken -- werden sie die überflüssigen Alternativen los; konkretisieren -- machen Sie es real; kategorisieren -- wir können besser mit mehr Kategorien, weniger Möglichkeiten umgehen; auf Komplexität vorbereiten. +Jede dieser Techniken, die ich Ihnen heute beschreibe ist dazu gedacht, Ihnen zu helfen die Möglichkeiten zu managen -- gut für Sie, Sie können Sie für sich selbst benutzen, gut für die Menschen, denen Sie Service bieten. +Denn ich glaube, dass der Schlüssel zur bestmöglichen Auswahl ist, dass man bei der Auswahl wählerisch ist. +Und je mehr wir beim Auswählen wählerisch sind, desto besser werden wir in der Lage sein, die Kunst der Entscheidung zu üben. +Vielen Dank. + +Hi. Ich bin Kevin Allocca, Trends-Manager bei YouTube. Beruflich schaue ich mir YouTube-Videos an. +Das stimmt. +Heute wollen wir darüber sprechen, wie Videos viral werden, und anschließend, weshalb das überhaupt wichtig ist. +Wir alle wollen Stars sein - Berühmtheiten, Sänger, Comedians - Als ich jung war, schien das so unendlich schwierig. +Aber Webvideos haben ermöglicht, dass wir alle oder alle unsere kreativen Tätigkeiten wahnsinnig berühmt werden können in einem Teil der Kultur unserer Welt. +Jeder einzelne von euch könnte über das Internet bis nächsten Samstag berühmt sein. +Aber bei YouTube werden mehr als 48 Stunden Video pro Minute hochgeladen. +Davon wieder wird nur ein winziger Prozentsatz jemals viral und wird tausende Male angeschaut und so zum kulturellen Moment. +Wie funktioniert das also? +Drei Dinge: Tastemaker, Teilnahmecommunities und das Unerwartete. +Na, dann wollen wir mal. +Oh mein Gott. Oh mein Gott. +Oh mein Gott! +Woah! +Ohhhhh, wowwww! +Letztes Jahr sendete Bear Vasquez dieses Video, das er vor seinem Haus im Yosemite Nationalpark gefilmt hatte. +2010 war es 23 Millionen Mal angeschaut worden. +Diese Grafik zeigt, wie es aussah, als das Video letzten Sommer zum ersten Mal beliebt wurde. +Eigentlich wollte Bear kein virales Video machen. +Er wollte einfach nur einen Regenbogen teilen, +weil man das eben so macht, wenn man Yosemite Mountain Bear heißt. +Er hatte jede Menge Naturvideos hochgeladen. +Und dieses Video war tatsächlich bereits im Januar gesendet worden. +Was ist hier passiert? +Da kam Jimmy Kimmel. +Jimmy Kimmel sendete den Tweet, der das Video letzten Endes so populär machte. +Denn Tastemaker wie Jimmy Kimmel stellen uns neue und interessante Dinge vor und zeigen sie einem großen Publikum. +It's Friday, Friday. Gotta get down on Friday. Everybody's looking forward to the weekend, weekend. Friday, Friday. Gettin' down on Friday. Ihr hättet nicht gedacht, dass wir diese Unterhaltung führen würden, ohne über dieses Video zu sprechen, hoffe ich. +Rebecca Blacks "Friday" ist eines der populärsten Videos des Jahres. +Es wurde dieses Jahr fast 200 Millionen Mal angeschaut. +So sah die Grafik aus. +Genau wie bei "Double Rainbow" scheint es aus den Nichts gekommen zu sein. +Was ist an diesem Tag geschehen? +Nun, es war Freitag, das stimmt. +Wenn ihr's wissen wollt: Diese anderen Spitzen sind auch Freitage. +Aber was ist mit diesem Tag, diesem bestimmten Freitag? +Nun, Tosh.0 gabelte es auf, viele Blogs fingen an, darüber zu schreiben. +Michael J. Nelson vom Mystery Science Theater war einer ersten, die bei Twitter darüber einen Witz machte. +Wichtig ist, dass eine Einzelperson oder Gruppe von Tastemakers einen Standpunkt einnahm, mit einem großen Publikum teilte und damit den Prozess beschleunigte. +Dann bildete sich diese Gemeinschaft von Leuten, die diesen großen Insiderwitz teilten, und anfingen darüber zu reden und damit zu herumzuspielen. +Jetzt gibt es 10.000 Parodien von "Friday" bei YouTube. +Bereits in den ersten sieben Tagen gab es eine Parodie für jeden einzelnen Wochentag. +Anders als bei der einseitigen Unterhaltung des 20. Jahrhunderts ist die Teilnahme der Gemeinschaft unser Weg Teil dieses Phänomens zu werden - entweder indem wir es verbreiten oder etwas Neues daraus machen. +"Nyan Cat" ist Animation und Musik in Endlosschleife. +Das ist es, ganz einfach. +Dieses Jahr wurde es fast 50 Millionen Mal angeschaut. +Und wenn ihr das für verrückt hält, solltet ihr wissen, dass es davon eine Dreistundenversion gibt, die vier Millionen Mal angeschaut wurde. +Sogar Katzen schauen sich dieses Video an. +Katzen schauen sich Katzen an, die sich dieses Video anschauen. +Wichtig ist, die Kreativität, die in der Internetkultur der Techies und Geeks herrscht. +Es gab Remixe. +Jemand machte eine altmodische Version davon. +Und dann wurde es international. +Eine gesamte Remix-Gemeinde schoss aus dem Boden, die es von einem dummen Witz zu etwas machte, an dem wir alle teilnehmen können. +Heute finden wir nicht einfach Genuss an etwas, wir machen mit. +Wer hätte das alles voraussehen können? +Wer hätte "Double Rainbow" oder Rebecca Black oder "Nyan Cat" voraussagen können? +Welche Drehbücher hättet ihr schreiben können, in denen sowas drinsteht? +In einer Welt, in der jede Minute 2 Tage Videomaterial hochgeladen wird, kann nur wirklich Einzigartiges und Unerwartetes hervorstechen wie die erwähnten Videos. +Ich gebe zu, ich war nicht sonderlich interessiert, als mir ein Freund sagte, ich solle mir dieses großartige Video ansehen, über einen Kerl, der in New York gegen Strafzettel für Fahrräder protestiert. +Ich bekam ich einen Strafzettel, weil ich nicht auf dem Radweg gefahren bin, aber oft gibt es Behinderungen die einen nicht anständig auf dem Radweg fahren lassen. +Da das völlig überraschend und humorvoll war, wurde Casey Niestats witzige Idee und sein Argument 5 Millionen Mal angeschaut. +Dieser Ansatz gilt für alles Neue, was wir kreativ tun. +Und das alles führt uns zu der einen großen Frage... +Was bedeutet das? +Ohhhh. +Was bedeutet das? +Tastemaker, kreative Teilnehmergemeinden, völlig Unerwartetes, sind die Merkmale einer neuen Art von Medien und Kultur, zu der jeder Zugang hat und in der das Publikum Popularität bestimmt. +Wie gesagt, einer der derzeit größten Stars – Justin Bieber – machte seinen Anfang bei YouTube. +Niemand muss euren Ideen grünes Licht geben. +Und heute fühlen wir uns alle auch als Eigentümer unserer Popkultur. +Und das sind nicht die Merkmale der alten Medien und sie treffen auch kaum auf die Medien von heute zu, aber sie werden die Unterhaltung der Zukunft bestimmen. +Vielen Dank. + +Wie kann ich in zehn Minuten über die Verbundenheit zwischen Frauen über drei Generationen sprechen, und wie die erstaunliche Stärke dieser Verbundenheit sich im Leben eines vierjährigen Mädchens manifestierte, als sie vor über 30 Jahren mit ihrer kleinen Schwester, ihrer Mutter und ihrer Großmutter fünf Tage und Nächte lang zusammengekauert in einem kleinen Boot im Chinesischen Meer saß. Eine Verbundenheit, die sich im Leben dieses kleinen Mädchens fest verankerte und nie mehr verschwand – dieses kleinen Mädchens, das nun in San Francisco lebt und heute vor Ihnen spricht? +Die Geschichte ist noch nicht vorbei. +Sie ist ein Puzzle, das noch zusammengesetzt wird. +Ich möchte Ihnen von einigen der Puzzlestückchen erzählen. +Stellen Sie sich das erste Stück vor: ein Mann, der sein Lebenswerk verbrennt. +Er ist ein Poet, ein Schriftsteller, ein Mann, dessen ganzes Leben von der einfachen Hoffnung von Einheit und Freiheit seiner Heimat zusammengehalten wurde. +Halten Sie ihn sich beim Einmarsch der Kommunisten in Saigon vor Augen, wie er sich eingestehen muss, dass sein Leben eine einzige Verschwendung gewesen war. +Die Worte, so lange seine Freunde, spotteten nun seiner. +Er zog sich in die Stille zurück. +Er starb, gebrochen durch die Geschichte. +Er ist mein Großvater. +Ich habe ihn nie persönlich kennengelernt. +Aber unsere Leben sind so viel mehr als unsere Erinnerungen. +Meine Großmutter hat mich nie sein Leben vergessen lassen. +Ich musste dafür sorgen, dass es nicht umsonst gewesen war, und es war meine Aufgabe, zu lernen, dass die Geschichte durchaus versuchte, uns zu zerdrücken, wir es aber überstanden. +Das nächste Puzzleteil zeigt, wie ein Boot im frühen Morgenrot leise auf See ausläuft. +Meine Mutter Mai war 18, als ihr Vater starb – schon in einer arrangierten Ehe, schon mit zwei kleinen Mädchen. +Für sie hatte das Leben ihr eine Aufgabe gestellt: die Flucht ihrer Familie und ein neues Leben in Australien. +Es war völlig ausgeschlossen, dass sie dabei scheitern könnte. +Nach einer vierjährigen und filmreifen Saga glitt ein Boot still auf die See, als Fischerboot getarnt. +Alle Erwachsenen waren sich der Risiken bewusst. +Die größte Angst hatten sie vor Piraten, Vergewaltigung und Tod. +Wie die meisten Erwachsenen auf dem Boot trug meine Mutter eine kleine Giftflasche bei sich. +Bei einer Gefangennahme hätten erst meine Schwester und ich, dann sie selbst und meine Großmutter davon getrunken. +Meine ersten Erinnerungen sind von diesem Boot – das stetige Tuckern des Motors, das Klatschen einer jeden Welle auf den Bug, der weite und leere Horizont. +Ich erinnere ich mich nicht an die Piraten, die viele Male kamen, aber sich von dem Todesmut der Männer auf unserem Boot täuschen ließen, oder an den Ausfall des Motors, der sechs Stunden nicht starten wollte. +Aber ich erinnere mich an die Lichter der Ölplattform vor der malaysischen Küste, und an den jungen Mann, der zusammenbrach und starb, das Ende der Reise war zu viel für ihn, und an den Geschmack des ersten Apfels, den mir einer der Männer auf der Plattform gab. +Kein Apfel hat jemals wieder so geschmeckt. +Nach drei Monaten in einem Flüchtlingslager landeten wir in Melbourne. +Und das nächste Puzzlestück handelt von vier Frauen in drei Generationen, die sich zusammen ein neues Leben aufbauen. +Wir ließen uns in Footscray nieder, einem von der Arbeiterklasse bewohnten Vorort, dessen Bevölkerung aus Immigrantenschichten besteht. +Anders als in den alteingesessenen Mittelklassevororten, deren Existenz mir vollkommen unbekannt war, gab es in Footscray kein Anspruchsdenken. +Die Gerüche aus den Ladentüren kamen aus dem Rest der Welt. +Und die Fetzen gebrochenen Englischs wurden zwischen Menschen ausgetauscht, die eine Sache gemeinsam hatten: sie fingen neu an. +Meine Mutter arbeitete auf Farmen, dann an einem Fließband in einer Autofabrik, sechs Tage, doppelte Schichten. +Es gelang ihr irgendwie die Zeit zu finden, sich Englisch und IT-Qualifikationen anzueignen. +Wir waren arm. +Jeder Dollar wurde zugeteilt und wurde in weitere Ausbildung für Englisch und Mathematik gesteckt, egal, worauf wir dafür verzichten mussten. Meistens waren das neue Sachen, die kamen immer aus zweiter Hand. +Zwei Paar Strümpfe für die Schule, jedes, um die Löcher im anderen zu verdecken. +Eine Schuluniform bis zu den Knöcheln, denn sie musste sechs Jahre reichen. +Und da waren die seltenen aber schmerzhaften Chöre von "Schlitzauge" und hier und da Wandmalereien: "Asiaten, geht nach Hause." +Nach Hause wohin? +Etwas versteifte sich in mir. +Es gab ein Treffen zur Versöhnung und eine ruhige Stimme sagte: "Ich werde dir aus dem Weg gehen." +Meine Mutter, meine Schwester und ich schliefen im selben Bett. +Meine Mutter war jede Nacht erschöpft, doch wir erzählten einander von unserem Tag, und hörten den Bewegungen unserer Großmutter im Haus zu. +Meine Mutter litt an Alpträumen vom Boot. +Und es war meine Aufgabe, jede Nacht wach zu bleiben, bis ihre Alpträume kamen, damit ich sie aufwecken konnte. +Sie eröffnete ein Computergeschäft, machte dann eine Kosmetikerausbildung und eröffnete noch ein Geschäft. +Und die Frauen kam mit ihren Geschichten über Männer, die die Veränderung nicht ertrugen, wütend und unflexibel, und sorgenerfüllte Kinder, gefangen zwischen zwei Welten. +Darlehen und Sponsoren wurden gesucht. +Zentren wurden aufgebaut. +Ich lebte in Parallelwelten. +In einer war ich der klassische asiatische Student, der unerbittliche Anforderungen an sich selbst stellte. +In der anderen war ich in unsichere Leben verwickelt, die tragische Narben der Gewalt trugen, des Drogenmissbrauchs und der Isolierung. +Aber so viele erhielten über die Jahre Hilfe. +Und wegen dieser Hilfe wurde ich in meinem letzten Jahr des Jurastudiums als junge Australierin des Jahres auserwählt. +Und ich wurde von einem Puzzlestück zum nächsten katapultiert, und die Ränder passten nicht zusammen. +Tan Le, anonyme Bewohnerin von Footscray, war nun Tan Le, Flüchtling und soziale Aktivistin, die zu Vorträgen an Orte eingeladen wurde, von denen sie nie gehört hatte, und in Behausungen, deren Existenz sie sich nie hätte vorstellen können. +Ich war mit der Etikette nicht vertraut. +Ich wusste nicht, wie man das Besteck verwendet. +Ich wusste nicht, wie man über Wein spricht. +Ich wusste nicht, wie man über irgendetwas spricht. +Ich wollte in die Routine und die Bequemlichkeit des Lebens eines unbekannten Vororts zurück – eine Großmutter, eine Mutter und zwei Töchter, die jeden ihrer Tage so abschlossen wie seit zwanzig Jahren, indem sie einander die Geschichten ihres Tages erzählten und einschliefen, wir drei immer noch im selben Bett. +Ich sagte meiner Mutter, ich würde das nicht schaffen. +Sie erinnerte mich daran, dass ich nun so alt war wie sie damals, als wir das Boot bestiegen hatten. +Nein war nie eine Möglichkeit gewesen. +"Tu es einfach", sagte sie. "und sei nicht, was du nicht bist." +Also sprach ich über Jugendarbeitslosigkeit und Ausbildung, und die Vernachlässigung der Marginalisierten und Entrechteten. +Und je offener ich sprach, desto mehr sollte ich erzählen. +Ich traf Leute in allen Lebenslagen, so viele von ihnen taten das, was sie liebten, lebten an den Grenzen des Möglichen. +Und obwohl ich meinen Abschluss hatte, erkannte ich, dass ich mich nicht mit einer Karriere in Jura abfinden könnte. +Es musste noch ein anderes Puzzlestück geben. +Und ich erkannte zur selben Zeit, dass es okay ist, ein Außenseiter zu sein, ein Neuankömmling, neu im Bild – und nicht nur okay, sondern etwas, wofür man dankbar sein muss, vielleicht ein Geschenk des Boots. +Denn dazuzugehören kann so leicht zum Kollaps der Horizonte führen, kann so leicht bedeuten, dass man die Annahmen der Umgebung akzeptiert. +Ich bin nun genügend aus meinem Bequemlichkeitsbereich gegangen um zu wissen, dass, ja, die Welt auseinanderbricht, aber nicht so, wie man es befürchtet. +Möglichkeiten, die nicht erlaubt gewesen wären, wurden ausdrücklich ermutigt. +Da gab es eine Energie, einen unerbittlichen Optimismus, eine seltsame Mixtur der Demut und des Wagnisses. +Also folgte ich meinem Bauchgefühl. +Ich sammelte ein kleines Team von Leuten um mich, für die die Schublade "Geht nicht" eine unwiderstehliche Herausforderung darstellte. +Ein Jahr lang hatten wir keinen Cent. +Am Ende eines jeden Tags kochte ich einen riesigen Topf Suppe, den wir uns teilten. +Wir arbeiteten bis spät in die Nacht. +Die meisten unserer Ideen waren verrückt, aber es waren ein paar brillante dabei, und wir schafften den Durchbruch. +Ich traf die Entscheidung, in die USA zu ziehen, +nach nur einer Reise dorthin. +Mein Bauchgefühl wieder. +Drei Monate später war ich umgezogen und das Abenteuer ging weiter. +Bevor ich den Vortrag abschließe, möchte ich Ihnen von meiner Großmutter erzählen. +Sie wuchs zu einer Zeit auf, in der Konfuzianismus die soziale Norm und der lokale Mandarin die wichtigste Person war. +Das Leben hatte sich seit Jahrhunderten nicht verändert. +Ihr Vater starb kurz nach ihrer Geburt. +Ihre Mutter zog sie allein auf. +Mit 17 wurde sie die zweite Frau eines Mandarin, dessen Mutter sie schlug. +Ohne Unterstützung ihres Mannes sorgte sie für eine Sensation, indem sie ihn vor Gericht brachte und Anklägerin in ihrem eigenen Fall war, und eine noch größere Sensation, als sie gewann. +"Geht nicht" erwies sich als unwahr. +Ich duschte gerade in einem Hotelzimmer in Sydney, als sie starb. 1000 km entfernt in Melbourne. +Ich schaute durch die Duschtrennwand und sah sie auf der anderen Seite stehen. +Ich wusste, dass sie gekommen war, um sich zu verabschieden. +Meine Mutter rief mich ein paar Minuten danach an. +Ein paar Tage später gingen wir in einen Buddhistischen Tempel in Footscray und saßen um ihren Sarg. +Wir erzählten ihr Geschichten und versicherten ihr, dass wir noch bei ihr waren. +Um Mitternacht kam der Mönch und sagte, er müsse den Sarg schließen. +Meine Mutter bat uns, ihre Hand anzufassen. +Sie fragte den Mönch: "Wieso ist ihre Hand so warm und der Rest von ihr ist so kalt?" +"Weil Sie sie seit heute morgen halten", sagte er. +"Sie haben sie nicht losgelassen." +Wenn es in unserer Familie ein Band gibt, dann verläuft es durch die Frauen. +Sieht man, wer wir waren und wie das Leben uns geformt hat, können wir nun sehen, dass die Männer, die vielleicht in unser Leben gekommen wären, uns in die Quere gekommen wären. +Die Niederlage wäre zu einfach gewesen. +Jetzt hätte ich gern meine eigenen Kinder, und ich denke noch an das Boot. +Wer würde sich jemals eines wünschen? +Ja, ich habe Angst vor Privilegien, vor Leichtigkeit, vor Berechtigungsanspruch. +Kann ich ihnen einen Bug in ihrem Leben geben, der mutig jeder Welle trotzt, das unbeirrte, stetige Tuckern des Motors, den weiten Horizont, der nichts garantiert? +Ich weiß es nicht. +Aber wenn ich dies geben könnte und sie sicher durchbringen könnte, würde ich es tun. +Außerdem ist Tans Mutter heute hier in der vierten oder fünften Reihe. + +Ich bin hier, um meine Fotografie mit Ihnen zu teilen. +Ist es überhaupt Fotografie? +Denn das ist natürlich ein Bild, das man mit seiner Kamera nicht aufnehmen kann. +Trotzdem begann mein Interesse an Fotografie, als ich meine erste Digitalkamera erhielt, im Alter von 15 Jahren. +Ich kombinierte es mit meiner früheren Vorliebe fürs Zeichnen, aber es war ein bisschen anders, denn beim Benutzen der Kamera war der Prozess vielmehr in der Planung. +Und wenn man ein Bild aufnimmt mit einer Kamera, endet der Prozess, wenn man auf den Auslöser drückt. +Für mich schien es bei der Fotografie also eher darum zu gehen, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. +Ich glaubte, jeder könne das. +Also wollte ich etwas anderes kreieren, etwas, bei dem der Prozess beginnt, wenn der Auslöser gedrückt wird. +Fotos wie dieses: Eine Baustelle entlang einer viel befahrenen Straße. +Aber es hat eine unerwartete Wendung. +Und behaltet trotzdem eine realistische Ebene. +Oder Fotos wie diese – dunkel und farbenfroh zugleich, aber alle mit dem gemeinsamen Ziel, eine realistische Ebene zu behalten. +Wenn ich Realität sage, meine ich Foto-Realität. +Denn, natürlich, ist sie nicht etwas, das man wirklich einfangen kann, aber ich möchte es immer so aussehen lassen, als ob sie das hätte können, auf einem Foto. +Fotos, bei denen man einen kurzen Moment nachdenken muss, um den Trick herauszufinden. +Es geht also eher darum, eine Idee einzufangen, als wirklich einen Moment. +Was aber ist der Trick, der es realistisch aussehen lässt? +Geht es dabei um die Details oder die Farben? +Geht es um das Licht? +Was kreiert die Illusion? +Manchmal ist die Perspektive die Illusion. +Letzten Endes aber geht es darum, wie wir die Welt interpretieren, und wie sie auf einer zweidimensionalen Fläche greifbar gemacht werden kann. +Es geht nicht darum, was realistisch ist, sondern was wir für realistisch halten. +Ich glaube also, die Grundlagen sind sehr einfach. +Ich sehe sie als ein Puzzle der Realität, bei dem man verschiedene Stücke nehmen und zusammensetzen kann, um eine alternative Realität zu kreieren. +Und lassen Sie mich Ihnen ein einfaches Beispiel zeigen. +Wir haben hier drei perfekt vorstellbare physische Objekte, mit denen wir uns alle identifizieren können in einer dreidimensionalen Welt. +Aber in einer bestimmten Art miteinander kombiniert, können sie etwas kreieren, das immer noch dreidimensional aussieht, als ob es existieren könnte. +Aber gleichzeitig wissen wir, dass das nicht möglich ist. +Wir überlisten also unsere Gehirne, denn unser Gehirn akzeptiert ganz einfach nicht, dass es nicht wirklich Sinn macht. +Und ich sehe denselben Prozess im Kombinieren von Fotos. +Es geht wirklich nur darum, verschiedene Realitäten zu kombinieren. +Die Dinge also, die ein Bild realistisch aussehen lassen, ich glaube es sind die Dinge, über die wir nicht nachdenken, die Dinge um uns herum in unserem Alltag. +Wenn wir aber Fotos kombinieren, ist es wirklich wichtig, daran zu denken, denn sonst sehen sie einfach irgendwie falsch aus. +Ich würde also sagen, dass es drei einfache Regeln zu befolgen gibt, um ein realistisches Resultat zu erreichen. +Wie Sie sehen können, sind das keine drei besonderen Bilder. +Kombiniert aber können sie etwas Besonderes wie das hier kreieren. +Die erste Regel also lautet, dass kombinierte Fotos dieselbe Perspektive haben sollten. +Zweitens sollten kombinierte Fotos dieselbe Beleuchtungsart haben. +Und diese zwei Bilder erfüllen diese beiden Anforderungen – aus der selben Höhe geschossen und die gleiche Beleuchtungsart. +Drittens geht es darum, es unmöglich zu machen zu unterscheiden, wo die einzelnen Bilder beginnen und enden, indem man sie nahtlos verbindet. +Macht es unmöglich zu sagen, wie das Foto eigentlich zusammengesetzt wurde. +Indem man also Farbe, Kontrast und Helligkeit an den Rändern den einzelnen Bildern angleicht, fotografische Mängel addiert, wie Feldtiefe, entsättigte Farben und Störungen, verwischen wir die Grenzen zwischen den verschiedenen Bildern und lassen sie wie ein einzelnes Foto aussehen, obwohl ein Bild grundsätzlich Hunderte von Ebenen enthalten kann. +Hier ist ein anderes Beispiel. +Man mag denken, dass das nur ein Landschaftsbild ist, und der untere Teil manipuliert wurde. +Dieses Bild ist aber in Wirklichkeit komplett zusammengesetzt, aus Fotos von verschiedenen Orten. +Ich persönlich finde. dass es einfacher ist, einen Ort zu kreieren, als einen Ort zu finden, denn man muss keine Kompromisse eingehen mit den Ideen in seinem Kopf. +Aber es erfordert viel Planung. +Und als ich diese Idee im Winter hatte, wusste ich, dass ich mehrere Monate bräuchte, um sie zu planen, die verschiedenen Orte zu finden für die Stücke des Puzzles. +Zum Beispiel war der Fisch auf einem Anglerausflug aufgenommen worden. +Das Ufer stammt von einem anderen Ort. +Der Unterwasser-Teil stammt aus einem Steinbruch. +Und ja, ich habe sogar das Haus oben auf der Insel rot umgefärbt, um es schwedischer aussehen zu lassen. +Um ein realistisches Resultat zu erreichen, läuft es von mir aus gesehen also auf Planung hinaus. +Ich beginne immer mit einem Sketch, einer Idee. +Danach geht es um die Kombination der verschiedenen Bilder. +Und hier ist jedes Stück sehr gut geplant. +Und wenn man dann gute Aufnahmen macht, kann das Resultat ziemlich schön sein, und auch ziemlich realistisch. +Es sind also alle Werkzeuge vorhanden, und die einzige Sache, die uns limitiert, ist unsere Vorstellungskraft. +Vielen Dank. + +Ich würde mich mit Ihnen gerne darüber unterhalten, warum so viele elektronische Gesundheits-Projekte fehlschlagen. +Und ich denke, dass der wichtigste Punkt dabei ist, dass wir aufgehört haben, mit unseren Patienten zu reden. +Und eines der Dinge, die wir an der Radboud-Universität eingeführt haben, war, einen Haupt-Zuhörer anzustellen. +Dabei geht sie nicht besonders wissenschaftlich vor – sie stellt eine Tasse Kaffee oder Tee hin und fragt die Patienten, Familien, Verwandten, "Wie geht's? +Wie können wir euch helfen?" +Und wir denken, wir wollen denken, dass dies eines der Hauptprobleme ist, warum alle – vielleicht nur die meisten der elektronischen Gesundheits-Projekte fehlschlagen: Weil wir aufgehört haben zuzuhören. +Das hier ist meine WLAN-Waage. Ein sehr einfaches Ding. +Sie hat einen Knopf, An/Aus. +Und jeden Morgen springe ich darauf. +Und ja, ich habe eine Aufgabe, wie Sie vielleicht erkennen. +Ich habe meine Aufgabe bei 95 kg angesetzt. +Es funktioniert ganz einfach: Jedes Mal, wenn ich auf die Waage springe, schickt sie meine Daten auch an Google Health. +Und dort werden sie auch von meinem Allgemeinarzt abgerufen, damit er erkennen kann, wo mein Gewichtsproblem liegt, und zwar nicht nur in dem Moment, in dem ich kardiologische Unterstützung oder so brauche, sondern auch mit einem Blick in die Vergangenheit. +Es gibt aber noch etwas. +Vielleicht ist Ihnen das bekannt, ich habe über 4.000 Follower auf Twitter. +Also jeden Morgen springe ich auf meine WLAN-Waage und die Leute reden schon mit mir, bevor ich im Auto sitze: "Zum Mittagessen lieber nur ein kleiner Salat heute, Lucien." +Aber das ist das Netteste, was passieren kann, weil dies der Gruppenzwang ist, Gruppenzwang, um Patienten zu helfen, denn das könnte gegen Fettleibigkeit eingesetzt werden, oder es könnte Patienten das Rauchen abgewöhnen. +Es könnte aber auch dazu verwendet werden, die Menschen aus ihren Stühlen zu kriegen, und sie dazu zu bringen, gemeinsam irgendeine Art Spiel zu spielen, um ihre Gesundheit besser zu kontrollieren. +Ab nächster Woche kommt das auf den Markt. +Es wird dieses kleine Blutdruck-Messgerät geben, das man an ein iPhone oder so anschließt. +Und es wird den Menschen ermöglichen, von zuhause ihren Blutdruck zu messen, ihn an ihren Arzt zu schicken und ihn beispielsweise mit anderen zu teilen, für etwas mehr als 100 Dollar. +An diesem Punkt kommen die Patienten ins Spiel. Sie können nicht nur wieder die Kontrolle übernehmen, Kapitän auf ihrem eigenen Schiff sein, sondern können uns auch beim Gesundheitswesen helfen angesichts der Herausforderungen, die vor uns liegen, sowie die Kostenexplosion des Gesundheitswesens, doppelte Nachfrage, und so weiter. +Machen Sie Methoden, die leicht zu verwenden sind und fangen Sie mit dieser an, Patienten im Team zu umarmen. +Und das können Sie durch solche Methoden erreichen, aber auch durch Crowdsourcing. +Und eines der Dinge, die wir gemacht haben, möchte ich mit Ihnen durch ein kurzes Video teilen. +Wir haben alle Navigationssysteme in unseren Autos. +Vielleicht sogar in unseren Handys. +Wir wissen ganz genau, wo sich alle Geldautomaten um Maastricht herum befinden. +Wir wissen noch eins, wo alle Tankstellen liegen. +Und klar, wir können Fastfood-Ketten finden. +Aber wo wäre der nächste AED, um diesem Patienten zu helfen? +Wir haben herumgefragt, und niemand wusste es. +Niemand wusste, wo der nächste lebensrettende AED in diesem Moment zu finden war. +Also, was taten wir? Wir haben Crowdsourcing in den Niederlanden durchgeführt. +Wir haben eine Internetseite errichtet und eine Menschenmasse gefragt, "Wenn Sie einen AED sehen, bitte teilen Sie uns mit, wo er ist, wann er auf hat," denn manchmal ist er während Geschäftszeiten geschlossen, natürlich. +Und über 10.000 AEDs wurden schon in den Niederlanden gemeldet. +Der nächste Schritt war, die Apps dafür zu finden. +Und wir haben eine iPad-App gestaltet. +Wir haben eine App für Layar entwickelt, erweiterte Realität, um diese AEDs zu finden. +Und falls Sie in einer Stadt wie Maastricht sind und jemand zusammenbricht, können Sie Ihr iPhone benutzen, und innerhalb der nächsten Wochen auch Ihr Microsoft-Handy, um den nächsten AED zu finden, der Leben retten kann. +Und ab heute möchten wir dies nicht nur als AED4U , wie das Produkt sich nennt, sondern auch als AED4US einführen. +Und wir möchten dies auf eine weltweite Ebene bringen. +Und wir bitten unsere Kollegen auf der ganzen Welt, von anderen Universitäten, darum, uns dabei zu helfen, sich wie Knotenpunkte zu verhalten, um diese AEDs auf der ganzen Welt zu crowdsourcen. +Und wenn Sie in Urlaub sind und jemand zusammenbricht, sei es Ihre eigene Verwandtschaft oder irgendjemand anders, können Sie so einen AED finden. +Das andere Ding, worum wir bitten möchten, ist dass Firmen auf der ganzen Welt uns bei der Bestätigung dieser AEDs helfen. +Diese könnten Kurierdienste sein, oder Techniker zum Beispiel, nur um sicherzustellen, dass der gemeldete AED sich immer noch an seiner Stelle befindet. +Bitte helfen Sie uns dabei und versuchen Sie, die Gesundheit nicht nur etwas zu verbessern, sondern in die Hand zu nehmen. +Vielen Dank. + +Heute werde ich von unerwarteten Entdeckungen berichten. +Ich arbeite in der Solartechnologie-Branche. +Und mein kleines Startup möchte, dass wir uns zum Umweltschutz zwingen, indem es ... +... es dem Crowdsourcing Beachtung schenkt. +Hier ist ein kurzes Video über das, was wir tun. +Oh. Einen Moment. +Es dauert vielleicht, bis es geladen ist. +Nun – wir können das einfach überspringen – ich werde stattdessen einfach das Video überspringen ... +Nein. +Das ist nicht ... +Okay. +Solartechnologie ist ... +Oh, meine Zeit ist schon vorbei? +Okay. Vielen Dank. + +Also vor ein paar Jahren habe ich ein Programm gestartet um die Stars in Technik und Design dazu zu bekommen, ein Jahr Auszeit zu nehmen und in einer Umgebung zu arbeiten, die so ziemlich alles darstellt, was sie eigentlich hassen, wir haben sie in der Regierung arbeiten lassen. +Das Programm heißt "Code for America" und es ist ein bisschen wie das Friedenscorps für Computerfreaks. +Wir wählen jedes Jahr einige Fellows aus und wir lassen sie mit Stadtverwaltungen arbeiten. +Anstatt sie in die Dritte Welt zu schicken, schicken wir sie in Rathäuser. +Und dort entwickelten sie tolle Apps, arbeiteten mit städtischen Mitarbeitern. +Aber was sie wirklich tun, ist zu zeigen, was heute mit Technologie möglich ist. +Also treffen Sie Al. +Al ist ein Hydrant in der Stadt Boston. +Hier sieht es aus, als ob er nach einem Date sucht, aber was er wirklich sucht, ist jemand, der ihn freischaufelt, wenn er eingeschneit ist, weil er weiß, er ist nicht sehr gut in der Brandbekämpfung wenn er von einem Meter Schnee zugedeckt ist. +Wie kam er dazu, auf diese besondere Art nach Hilfe zu suchen? +Wir hatten letztes Jahr ein Team von Fellows in Boston im Zuge das "Code for America" Programms. +Sie waren dort im Februar, und es hat letzten Februar viel geschneit. +Und sie merkten, dass die Stadt nie diese Hydranten frei schaufelt. +Aber ein bestimmter Fellow, ein Mann namens Erik Michaels-Ober, bemerkte noch etwas anderes und das war, dass die Bewohner die Bürgersteige frei schaufelten, direkt vor diesen Teilen. +Also tat er, was jeder gute Entwickler tun würde, er schrieb eine App. +Es ist eine nette kleine App, wo man einen Hydranten adoptieren kann. +Du stimmst zu ihn frei zu schaufeln, wenn es schneit. +Wenn du das machst, kannst du ihm einen Namen geben, und er nannte den ersten Al. +Wenn du das nicht machst, kann ihn dir jemand wegnehmen. +Also gibt es eine nette kleine Spieldynamik. +Dies ist eine bescheidene kleine App. +Es ist wahrscheinlich die kleinste der 21 Apps, die die Fellows im letzten Jahr geschrieben haben. +Aber sie tut etwas, was keine andere Regierungstechnologie tut. +Sie breitet sich rasant aus. +Da ist dieser Kerl in der I.T. Abteilung der Stadt Honolulu, der gesehen hat, dass er diese App verwenden könnte, nicht für Schnee, sondern, damit die Bürger Tsunami-Sirenen adoptieren. +Es ist sehr wichtig, dass diese Tsunami-Sirenen funktionieren, aber die Leute stehlen die Batterien. +So bekam er die Bürger dazu, sie zu überprüfen. +Und dann beschloss Seattle, die App zu benutzen, um die Bürger dazu zu bekommen die verstopften Gullys zu reinigen. +Und Chicago hat sie gerade eingeführt, damit die Leute die Buergersteige freischaufeln, wenn es schneit. +Wir kennen nun neun Städte, die planen, diese App zu nutzen. +Und sie hat sich reibungslos verbreitet, organisch, natürlich. +Wenn du etwas über Regierungstechnologie weißt, weißt du, dass es normalerweise nicht so läuft. +Die Beschaffung von Software dauert in der Regel ein paar Jahre. +Wir hatten ein Team, das letztes Jahr an einem Projekt in Boston arbeitete, für das drei Leute zweieinhalb Monate brauchten. +Es ging um eine Methode, mit der Eltern herausfinden können, welche die richtigen öffentlichen Schulen für ihre Kinder sind. +Uns wurde später erzählt, dass wenn es über die normalen Kanäle gehen würde, es über zwei Jahren gedauert hätte und es hätte über zwei Millionen Dollar gekostet. +Und das ist noch gar nichts. +Es gibt momentan ein Projekt in der kalifornischen Justiz, das die Steuerzahler bisher zwei Milliarden Dollar gekostet hat, und es funktioniert nicht. +Und es gibt Projekte wie dieses auf jeder Ebene der Regierung. +Also eine App, die in ein paar Tagen geschrieben ist, und sich dann von selbt ausbreitet, ist eine Art Schuss vor den Bug auf die Institution der Regierung. +Sie zeigt, wie die Regierung besser arbeiten könnte -- nicht mehr wie ein privates Unternehmen, wie viele Leute denken, dass sie sollte. +Und nicht einmal wie ein Technik-Unternehmen, sondern eher wie das Internet selbst. +Und das bedeutet freien Zugriff, das bedeutet offen und produktiv. +Und das ist wichtig. +Aber wichtiger an dieser App ist, dass sie eine neue Generation repräsentiert, die das Problem der Regierung anpackt -- nicht als das Problem einer verknöcherten Institution, sondern als ein Problem des kollektiven Handelns. +Und das ist eine sehr gute Neuigkeit, denn es zeigt sich, dass wir sehr gut sind im kollektiven Handeln mit digitaler Technik. +Jetzt gibt es eine große Gemeinde von Leuten, die die Hilfsmittel herstellen, die wir brauchen, um Dinge effektiv gemeinsam anzupacken. +Es ist nicht nur "Code for America" Fellows, es gibt Hunderte von Menschen im ganzen Land, die aufstehen und Regierungs-Apps schreiben, jeden Tag in ihren eigenen Gemeinden. +Sie haben die Regierung nicht aufgegeben. +Sie sie sind fürchterlich frustriert mit ihr, aber sie beschweren sich nicht darüber, sie reparieren sie. +Und diese Leute wissen etwas, was wir aus den Augen verloren haben. +Und das ist dann, wenn du alle deine Gefühle über Politik und die Schlange beim Arbeitsamt und all die anderen Dinge vergisst, über die wir uns wirklich aufregen, ist Regierung, im Kern, in den Worten von Tim O'Reilly, "Was wir gemeinsam tun, das wir nicht allein tun können." +Heute hat eine Menge Leute die Regierung aufgegeben. +Und wenn du einer jener Menschen bist, bitte ich dich, dass du darüber nachdenkst, weil sich die Dinge ändern. +Die Politik ändert sich nicht; die Regierung ist im Wandel. +Und weil die Regierung letztlich ihre Kraft aus uns schöpft -- erinner dich an: "Wir das Volk?" -- wie wir darüber denken, wird beeinflussen, wie dieser Wandel geschieht. +Ich wusste nicht sehr viel über Regierung, als ich dieses Programm startete. +Und wie viele Leute, dachte ich dass es bei der Regierung hauptsächlich darum geht Leute in ein Amt zu wählen. +Nun nach zwei Jahren, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es vor allem bei Kommunen, um Beutelratten geht. +Das ist das Call-Center für Service und Information. +Dort kommst du üblicherweise raus, wenn du in deiner Stadt 311 anrufst. +Wenn du jemals die Chance haben solltest, in deinem städtisches Call-Center zu arbeiten, wie unser Fellow Scott Silverman als Teil des Programms -- in der Tat, tun sie das alle -- wirst du sehen, dass die Leute, die Regierung wegen vieler verschiedenen Probleme anrufen, inklusive, dass eine Beutelratte in ihrem Haus steckt. +Scott bekommt also diesen Anfruf. +Er tippt "Beutelratte" in die offizielle Datenbank. +Und er hat nicht wirklich eine Idee. Er fängt mit dem Tierfänger an. +Und schließlich sagt er: "Schauen Sie, können Sie einfach alle Türen in ihrem Haus öffnen und sehr laute Musik spielen und sehen, ob das Vieh abhaut?" +Und das funktionierte. Applaus für Scott. +Aber das war nicht das Ende der Beutelratten. +Boston hat nicht nur ein Call-Center. +Es hat eine App, eine Web- und Handy-App, namens "Citizens Connect". +Wir haben diese App nicht geschrieben. +Das ist die Arbeit sehr kluger Leute im Büro der "New Urban Mechanics" in Boston. +Eines Tages -- das ist ein tatsächlicher Bericht - kam dies rein: "Beutelratte in meiner Mülltonne. Kann nicht sagen, ob sie tot ist. +Wie bekomme ich sie entfernt?" +Aber was mit "Citizens Connect" passiert ist anders. +Scott unterhielt sich von Mensch zu Mensch. +Aber auf "Citizens Connect" ist alles öffentlich, so dass jeder es sehen kann. +Und in diesem Fall, sah es ein Nachbar. +Und der nächste Eintrag, den wir bekommen haben lautete, "Ich ging dort hinüber, fand die Mülltonne hinter dem Haus. +Beutelratte? Ja. Lebendig? Yap. +Drehte die Mülltonne auf die Seite. Ging nach Hause. +Gute Nacht, süße Beutelratte." +Ziemlich einfach. +Das ist großartig. Hier trifft das digitale das physische. +Und es ist auch ein gutes Beispiel, wie die Regierung in das Crowdsourcing zu bekommen ist. +Aber es ist auch ein großartiges Beispiel der Regierung als Plattform. +Und ich meine hier nicht unbedingt eine technische Definition der Plattform. +Ich spreche eher über eine Plattform für Menschen, sich selbst zu helfen und um anderen zu helfen. +Ein Bürger half einem anderen Bürger, aber die Regierung spielte hier eine zentrale Rolle. +Sie verband diese beiden Menschen. +Und man hätte sie sie mit staatlichen Leistungen verbinden können, wenn diese benötigt worden wären, aber ein Nachbar ist eine weit bessere und billigere Alternative zu staatlichen Dienstleistungen. +Wenn ein Nachbar dem anderen hilft, stärken wir unsere Gemeinden. +Rufen wir den Tierfänger, kostet es eine Menge Geld. +Eines der wichtigsten Dinge ist, dass wir daran denken müssen, ist dass Regierung nicht dasselbe ist wie Politik. +Und die meisten Menschen verstehen das aber sie glauben, das eine sei der Input des anderen. +Dass unser Beitrag zum System das Wählen ist. +Wie oft haben wir einen politischen Führer gewählt -- und manchmal haben wir eine Menge Energie verbraucht, um einen neuen politischen Führer zu wählen - und dann lehnen wir uns zurück und wir erwarten, dass die Regierung, unsere Werte widerspiegelt und unsere Bedürfnisse erfüllt, und dann hat sich nicht viel verändert? +Das ist, weil die Regierung wie ein weiter Ozean ist und Politik das sind die obersten 15cm. +Und was darunter ist, ist das, was wir Bürokratie nennen. +Und wir benutzen dieses Wort mit solcher Verachtung. +Aber es ist diese Verachtung, die diese Sache, die wir besitzen, und für die wir bezahlen, etwas sein lässt, das gegen uns arbeitet, etwas anderes, und dann entmachten wir uns selbst. +Die Leute scheinen zu denken, Politik ist sexy. +Wenn wir wollen, dass diese Institution für uns arbeitet, müssen wir Bürokratie sexy machen. +Weil das ist, wo die eigentliche Regierungsarbeit stattfindet. +Wir müssen uns auf die Maschinerie der Regierung einlassen. +Also die OccupytheSEC-Bewegung hat es getan. +Habt ihr diese Jungs gesehen? +Es ist eine Gruppe besorgter Bürger, die einen sehr detaillierten 325-seitigen Bericht geschrieben hat, der eine Antwort auf das SEC-Memo über die Gesetzesvorlage zur Finanz-Reform ist. +Das ist nicht politisch aktiv sein, das ist bürokratisch aktiv sein. +Nun, für diejenigen von uns, die die Regierung aufgegeben haben, ist es Zeit, dass wir darüber nachdenken, über die Welt, die wir unseren Kinder hinterlassen wollen. +Du musst dir die enormen Herausforderungen vorstellen denen sie sich stellen müssen. +Glauben wir wirklich, dass wir erreichen, was wir erreichen müssen, ohne die eine Institution zu verbessern, die im Namen von uns allen handeln kann? +Eine Regierung ist absolut notwendig, aber die muss effizienter werden. +Die gute Nachricht ist, dass Technologie es möglich macht, die Funktion der Regierung grundlegend umzudeuten in einer Weise, die tatsächlich etwas erreichen kann indem sie die Gesellschaft stärkt. +Und es gibt eine Generation gibt, die mitdem Internet aufgewachsen ist, und die weiß, dass es nicht so schwer ist, Dinge gemeinsam zu tun, man muss die nur richtig Systeme bauen. +Nun das Durchschnittsalter unserer Fellows ist 28, also bin ich, leider, fast eine Generation älter als die meisten von ihnen. +Dies ist eine Generation, die damit aufgewachsen ist, ihre Stimme als selbstverständlich zu sehen. +Sie kämpfen nicht diesen Kampf, den wir alle kämpfen, darum, wer sprechen darf; sie alle dürfen sprechen. +Sie können ihre Meinung äußern, auf jedem Kanal zu jeder Zeit, und sie tun es. +Also, wenn sie mit dem Problem der Regierung konfrontiert werden, kümmern sie sich nicht so sehr darum, ihre Stimmen zu benutzen. +Sie benutzen ihre Hände. +Sie benutzen ihre Hände, um Anwendungen zu schreiben, die die Arbeit der Regierung verbessert. +Und diese Apps lassen uns unsere Hände benutzen, um unsere Gemeinden zu verbessern. +Das könnte sein, einen Hydranten freizuschaufeln, Unkraut zu jäten, einen Mülleimer mit einer Beutelratte umzudrehen. +Und sicher, hätten wir diese diese Hydranten die ganze Zeit freischaufeln können, und viele Menschen tun das. +Aber diese Apps sind wie kleine digitale Erinnerungen, dass wir nicht nur Konsumenten sind, und wir nicht nur Konsumenten der Regierung sind, die Steuern bezahlen und Leistungen empfangen. +Wir sind mehr als das, wir sind Bürger. +Und wir werden die Regierung nicht verbessern, bis wir die Staatsbürgerschaft verbessern. +Also die Frage die ich für euch alle hier habe: Wenn es um die großen, wichtigen Dinge geht, die wir zusammen tun müssen, alle zusammen, werden wir nur eine Menge von Stimmen sein, oder werden wir auch eine Menge von Händen sein? +Danke. + +Normalerweise besteht meine Rolle darin, den Leuten zu erklären wie wundervoll die neuen Technologien, welche am Aufkommen sind, sein werden. Und ich dachte mir, da ich hier unter Freunden bin, würde ich euch erzählen was ich wirklich denke. Und auch versuchen zurück zu schauen und zu verstehen was hier wirklich vor sich geht, mit diesen unglaublichen Sprüngen nach vorne, welche so rasch geschehen, dass wir kaum mithalten können. +Ich werde damit beginnen, euch kurz eine einzige, langweilige Folie zu zeigen. +... Könntest du bitte kurz die Folie zeigen. +Das ist eine Folie, welche ich zufällig aus meinem Ordner ausgewählt habe. +Es geht mir hier nicht um die Details der Folie, sondern vielmehr um die generelle Form. +Diese Folie zeigt Daten einer Analyse von uns über die Leistung von RISC Prozessoren verglichen mit der Leistung eines Local Area Networks . +Das Interessante hier ist, dass diese Folie, wie so manch andere, welche wir oft antreffen in unserem Feld, eine Art Gerade auf einer semi-logarithmischen Kurve sind. +Mit anderen Worten: Jeder Schritt hier entspricht einer Potenz in der Leistungsskala. +Und das ist eine Neuheit, dass wir diesen Typ Skala auf semi-logarithmischen Kurven im Gebiet der Technologie verwenden müssen. +Etwas sehr Merkwürdiges passiert hier. +Dies ist im Wesentlichen das, worüber ich hier sprechen werde. +Also, wenn du bitte das Licht wieder anmachen könntest. +Noch etwas heller, weil ich werde gleich etwas auf das Papier hier zeichnen. +Nun, warum zeichnen wir Graphen in der Technik auf semi-logarithmischen Kurven? +Der Grund dafür ist, wenn ich es auf eine normale Kurve zeichnen würde, wo, sagen wir, das hier die Jahre sind, also die Zeitachse einer Art, und das hier ist ein beliebiges Mass der Technologie, welches ich mit einem Graphen darstellen will, dann wird der Graph albern. +Die sehen dann so aus. +Und das sagt uns nicht viel. +Wenn ich nun eine andere Technologie aufzeichnen will, sagen wir mal eine Transporttechnologie, dann würde das auf der semi-logarithmischen Skala sehr unvernünftig daherkommen, in Form einer flachen Linie. +Aber wenn so etwas wie hier passiert, dann ändert dies die qualitativen Umstände. +Wenn also die Transporttechnologie so schnell wie die Mikroprozessor-Technologie fortschreiten würde, dann könnten wir übermorgen in ein Taxi einsteigen und in 30 Sekunden wären wir in Tokyo. +Aber das geht nicht so schnell. +Das gab es noch nie zuvor in der Geschichte der Technologie-Entwicklung, diese Art von rekursivem Wachstum, durch welches sich die Grössenordnung alle paar Jahre exponentiell erhöht. +Die Frage die ich euch nun stellen möchte ist, wenn man sich diese exponentiellen Kurven anschaut, sieht man, sie gehen nicht für immer weiter. +Es ist nicht möglich, dass sich alles für immer und ewig so schnell wie jetzt weiterentwickelt. +Es gibt zwei Möglichkeiten: +Entweder wird daraus eine klassische S-Kurve wie hier, bis etwas völlig Neues daherkommt, oder es wird das hier geschehen. +Das ist es in etwa. +Nun, ich bin ja Optimist, also denke ich so etwas in der Art wie hier wird passieren. +Ist das wirklich so, dann bedeutet das, wir sind hier im Moment mitten in einem Übergang. +Wir sind hier auf dieser Linie, in einem Übergang von der bisherigen Welt zu einer neuen Art von Welt. +Die Frage die ich also stellen möchte und ich mir auch oft selber stelle, ist wie diese neue Welt wohl sein wird? +Was ist dieser neue Zustand, den die Welt langsam annimmt? +Denn der Übergang scheint sehr, sehr verwirrend zu sein, wenn man sich mitten drin befindet. +Als ich noch ein Kind war, da war die Zukunft irgendwo beim Jahr 2000 und die Leute sprachen oft darüber, was wohl passieren würde im Jahr 2000. +Jetzt haben wir hier eine Konferenz wo die Leute über die Zukunft sprechen und man stellt fest, dass die Zukunft immer noch beim Jahr 2000 liegt. +Weiter als das gehen wir nicht. +In anderen Worten also ist die Zukunft jedes Jahr um ein Jahr geschrumpft seit ich auf dieser Welt bin. +Ich denke der Grund dafür ist, dass wir merken, dass irgend etwas im Gange ist. +Der Übergang geschieht. Wir können es alle fühlen. +Und wir wissen, dass es momentan einfach keinen Sinn macht zu versuchen 30 oder 50 Jahre in die Zukunft zu schauen, weil alles so anders sein wird, dass eine einfache Hochrechnung von dem was wir jetzt machen schlichtweg keinen Sinn macht. +Ich möchte nun darüber reden was das sein könnte, dieser Übergang in dem wir uns momentan befinden. +Um dies zu machen werde ich zuerst über einige andere Dinge sprechen, welche wirklich nichts mit Technologie oder Computer zu tun haben. +Denn ich glaube um dies wirklich verstehen zu können, müssen wir einen Schritt zurück gehen und uns die Sache auf einer längeren Zeitskala anschauen. +Und zwar möchte ich dies auf der Zeitskala des Lebens der Erde anschauen. +Ich glaube das Gesamtbild ergibt Sinn, wenn man es in einige Milliarden-Schritte unterteilt. +Gehen wir also zurück, und zwar 2,5 Milliarden Jahre. Die Erde war ein grosser, steriler Steinklumpen mit vielen darauf schwebenden Chemikalien. +Wenn man sich nun die Art und Weise betrachtet wie diese Chemikalien organisiert waren, dann gibt uns das ein ziemlich gutes Bild darüber, wie sie das anstellten. +Ich glaube auch es gibt Theorien, die zu verstehen beginnen wie alles mit RNA angefangen hat, aber ich werde euch eine vereinfachte Geschichte davon erzählen welche lautet, dass zu dieser Zeit kleine Öltröpfchen herumschwebten, Welche verschiedene Arten von Rezepten für Chemikalien enthielten. +Einige dieser Öltröpfchen enthielten eine besondere Kombination von Chemikalien, welche es ihnen erlaubten andere Chemikalien von aussen zu integrieren und somit zu wachsen. +Alle die so waren, begannen sich aufzuteilen. +Diese kleinen Öltröpfchen waren im Sinne die primitivste Zellenform. +Jedoch waren diese Öltröpfchen nicht etwa lebendig im heutigen Sinne, weil jedes einzelne davon war nur ein kleines, zufälliges Rezept von Chemikalien. +Und jedes Mal, wenn es sich teilte, haben sich die darin befindlichen Chemikalien zu ungleichen Mengen verteilt. +Somit war jedes Tröpfchen ein wenig anders. +Tatsächlich wuchsen die Tröpfchen, welche eine für das Wachstum optimalere Zusammensetzung hatten schneller als andere und integrierten mehr und mehr Chemikalien von aussen und teilten sich schneller. +Diese neigten also dazu, länger zu überleben und sie vermehrten sich in grösserem Ausmass. +Das ist also nur eine sehr einfache chemische Form von Leben, aber interessanter wird es, wenn diese Tröpfchen einen Trick über Abstraktion lernten. +Auf irgend eine Art, welche wir noch nicht ganz verstehen, haben diese Tröpfchen die Fähigkeit erlernt, Informationen niederzuschreiben. +Sie haben gelernt, das Rezept der Zelle als Informationen zu speichern. Und zwar in einer bestimmten chemischen Form, welche wir DNA nennen. +Mit anderen Worten haben sie in dieser geistlosen, evolutionären Art einen Weg gefunden, der ihnen erlaubte, niederzuschreiben woraus sie bestanden, so dass diese Information gespeichert und kopiert werden konnte. +Das Erstaunliche daran ist, dass diese Art Informationen zu speichern über die Zeit von 2,5 Milliarden Jahren, in der sie entstanden ist, gleich blieb. +Tatsächlich besteht das Rezept für uns, nämlich unsere Gene, aus dem exakt selben Code und der gleichen Schreibweise. +Und zwar jedes Lebewesen verwendet die exakt gleichen Buchstaben und denselben Code. +Wir sind soweit, dass wir, nur zum Vergnügungszweck, selber Sache in diesem Code schreiben können. +Und ich habe hier 100 Mikrogramm eines weissen Pulvers, welches ich in Flughäfen fern von Sicherheitspersonal zu halten versuche. +Darin befindet sich – Was ich gemacht habe ist, ich habe diesen Code genommen – der Code besteht aus normalen Buchstaben, welche wir zum Symbolisieren verwenden – und ich habe meine Visitenkarte auf ein Stück DNA geschrieben und habe es 10 ^ 22 mal verstärkt. +Wenn also jemand einhundert Millionen Kopien meiner Visitenkarte möchte, ich habe genügend für jedermann in diesem Raum und sogar für jedermann auf dieser Welt, und es ist genau hier. +Wäre ich in Wirklichkeit ein Egoist gewesen, dann hätte ich sie auf ein Virus geschrieben und in den Raum freigegeben. +Was ist also der nächste Schritt? +Das Niederschreiben der DNA war ein interessanter Schritt. +Und das veranlagten diese Zellen – das machte sie glücklich für eine weitere Milliarde Jahre. +Aber dann passierte ein anderer, sehr interessanter Schritt, bei dem die Dinge komplett anders wurden. Nämlich begannen diese Zellen zu kommunizieren und Informationen auszutauschen, so dass Gemeinschaften von Zellen entstanden. +Ich weiss nicht, ob Sie das schon wussten, aber Bakterien können tats��chlich ihre DNA austauschen. +Das ist auch der Grund warum zum Beispiel die Beständigkeit zu Antibiotika wächst. +Einige Bakterien haben herausgefunden, wie sie sich von Penicillin fernhalten können und haben diese Information zusammen mit anderen Bakterien in die DNA geschrieben und nun haben wir jede Menge Bakterien, welche resistent auf Penicillin sind, weil die Bakterien untereinander kommunizieren. +Diese Kommunikation erlaubte nun das Gründen von Gemeinschaften, welche in gewissem Sinne im selben Boot waren; sie waren synergetisch. +Somit haben sie entweder zusammen überlebt, oder sie gingen zusammen unter. Das bedeutete, dass wenn eine Gemeinschaft erfolgreich war, wurden alle Individuen der Gemeinschaft öfter wiederholt und von der Evolution bevorzugt. +Die Übergangsstelle ist nun dort, wo diese Gemeinschaften so nahe zusammenrückten, dass sie sich entschlossen, das Rezept für die ganze Gemeinschaft in eine Zeichenkette auf die DNA zu schreiben. +Und die nächste interessante Phase dauerte ungefähr eine weitere Milliarde Jahre. +Zu diesem Zeitpunkt haben wir mehrzellige Gemeinschaften, Gemeinschaften von vielen verschiedlichen Zellentypen, welche zusammen als einzelner Organismus fungieren. +In der Tat sind wir auch eine solche mehrzellige Gemeinschaft. +Wir haben viele Zellen, welche nicht mehr auf sich allein gestellt sind. +Deine Hautzellen sind nutzlos ohne Herzzellen, Muskelzellen, Hirnzellen und so weiter. +Diese Gemeinschaften begannen also sich weiterzuentwickeln, so dass die Ebene, auf welcher die Evolution stattfand, nicht länger die einzelne Zelle war, sondern die ganze Zellengemeinschaft, welche wir Organismus nennen. +Der nächste Schritt geschah nun innerhalb dieser Gemeinschaften. +Die Zellengemeinschaften begannen wieder Informationen zu abstrahieren. +Und sie entwickelten spezielle Strukturen, welche nichts anderes machten, als Informationen innerhalb des Organismus zu verarbeiten. +Und dies sind die neuralen Strukturen . +Die Nervenzellen sind also der Informationsverarbeitungsapparat, den diese Zellengemeinschaften aufgebaut haben. +Sie fingen an Spezialisten auszubilden innerhalb der Gemeinschaft, spezielle Strukturen, welche verantwortlich waren für das Lernen, Verstehen und das Festhalten von Information. +Und dies war das Gehirn und das Nervensystem dieser Gemeinschaften. +Dies gab ihnen einen evolutionären Vorteil. +Weil zu diesem Zeitpunkt ein Individuum – Lernen passierte nun innerhalb der Zeitspanne der Lebensdauer eines einzelnen Organismus, anstatt über diese evolutionäre Zeitspanne. +Ein Organismus konnte also zum Beispiel lernen, eine bestimmte Frucht nicht zu essen, weil sie schlecht schmeckte und ihn krank machte, das letzte Mal als er sie gegessen hat. +Dies konnte nun innerhalb der Lebensdauer eines einzelnen Organismus geschehen, wohingegen davor Hunderttausende von Jahren gebraucht wurden, weil diese Information evolutionär gelernt werden musste von den Individuen, welche wegen dieser Frucht starben, da diese Informationsverarbeitungsstrukturen noch nicht vorhanden waren. +Das Nervensystem hat also den Evolutionsprozess mithilfe dieser speziellen Informationsstrukturen Denn die Evolution konnte nun innerhalb eines Individuums stattfinden. +Sie konnte innerhalb eines zeitlichen Lernrahmens stattfinden. +Was danach passierte, ist, dass die individuellen Organismen einen Weg fanden, untereinander zu kommunizieren. +Mal als Beispiel, die raffinierteste uns bekannte Version dieser Kommunikationsart ist die menschliche Sprache. +Es ist doch eine recht verblüffende Erfindung wenn man darüber nachdenkt. +Ich habe hier eine sehr komplizierte, unordentliche und verwirrte Idee in meinem Kopf. +Ich sitze hier und gebe im Grunde genommen grunzende Töne von mir, in der Hoffnung damit eine ähnlich verwirrte Idee in eurem Kopf zu kreieren, die eine gewisse Ähnlichkeit mit meiner ursprünglichen Idee hat. +Wir nehmen also etwas sehr Kompliziertes, wandeln es in Töne um, eine Sequenz von Tönen, und produzieren damit etwas sehr Kompliziertes in den Köpfen von anderen. +Dies erlaubt es uns nun also wieder als einen einheitlichen Organismus zu funktionieren. +Und was wir tatsächlich gemacht haben, wir, die Menschheit, ist, wir haben zu abstrahieren begonnen. +Wir durchgehen dieselben Stufen, welche Mehrzellerorganismen durchgemacht haben – Die Abstraktion unserer Methoden, wie wir Daten festhalten, präsentieren, verarbeiten. +Die Erfindung der Sprache beispielsweise war ein kleiner Schritt in diese Richtung. +Telefonie, Computer, Videobänder, CD-ROMs und so weiter sind alles unsere spezialisierten Mechanismen, die wir in unserer Gemeinschaft gebaut haben, um diese Informationen handhaben zu können. +Und es verbindet uns alle zusammen zu etwas, das viel grösser ist, und auch fähig ist sich schneller weiter zu entwickeln, als wir es bisher waren. +Heutzutage kann also Evolution in der Zeitspanne von Mikrosekunden geschehen. +Ihr habt auch Tys kleines Evolutionsbeispiel gesehen wo er ein bisschen Evolution im "Convolution" Programm gezeigt hat, direkt vor euren Augen. +Nun haben wir also die Zeitskalen erneut verschnellert. +Die ersten Schritte der Geschichte, welche ich euch erzählt habe, dauerten eine Milliarde Jahre pro Stück. +Die nächsten Schritte, wie das Nervensystem und das Gehirn, dauerten einige hundert Millionen Jahre. +Dann die nächstens Schritte, wie Sprache und so weiter, dauerten weniger als eine Million Jahre. +Und diese nächsten Schritte, wie Elektronik, scheinen nur wenige Jahrzehnte zu dauern. +Der Prozess ernährt sich von sich selbst und wird somit, ich glaube, auto-katalytisch ist das Wort dafür – wenn etwas seine Änderungsgeschwindigkeit verstärkt. +Je mehr es sich ändert, desto schneller ändert es sich. +Und ich glaube, das ist das, was wir hier sehen in dieser explosionsartigen Kurve. +Wir sehen den Prozess, der sich von sich selbst ernährt. +Ich lebe beruflich vom Bauen von Computern und ich weiss, dass ich den Mechanismus, den ich verwende um Computer zu bauen, nicht verwenden könnte, ohne die kürzlich gemachten Fortschritte in der Computertechnologie. +Meine aktuelle Tätigkeit besteht darin, Objekte mit solch einer hohen Komplexität zu designen, dass es unmöglich für mich ist, diese im traditionellen Sinn zu designen. +Ich weiss nicht, was jeder einzelne Transistor in der Verbindungsmaschine macht. +Es hat Milliarden von denen. +Was ich stattdessen mache, und was auch die Designer von Thinking Machines machen, ist, wir denken auf einer gewissen Abstraktionsebene, übergeben diese der Maschine und die Maschine macht daraus etwas, das unsere Fähigkeiten weit übersteigt, besser und schneller als wir es selber jemals machen könnten. +Und sie macht es teilweise mit Methoden, welche wir bis jetzt nicht einmal richtig verstehen. +Eine Methode, welche besonders interessant ist, und welche ich in letzter Zeit oft verwendet habe, ist die Evolution selber. +Dabei installieren wir einen Evolutionsprozess in der Maschine, welcher im Mikrosekunden-Bereich abläuft. +Um ein Beispiel zu nennen, in den extremsten Fällen, können wir ein Programm erstellen, welches sich aus zufälligen Instruktionen entwickelt. +Wir sagen, "Computer, generiere bitte einhundert Millionen zufällig ausgewählte Sequenzen von Instruktionen. +Jetzt führe bitte alle diese zufällig gewählten Instruktionen aus, führe alle Programme aus, und wähle schlussendlich diejenigen, welche meiner Vorgaben am nächsten sind." +Also in anderen Worten definiere ich zuerst was ich will. +Sagen wir mal, ich will Nummern sortieren, das wäre ein einfaches Beispiel, welches ich schon dafür verwendet habe. +Finde also Programme, welche am ehesten Nummern sortieren können. +Natürlich ist die Chance bei zufällig gewählten Instruktionen sehr klein, dass sie per Zufall eben Nummern sortieren, also werden wohl keine der Instruktionen tatsächlich dies machen. +Aber eine von denen mag mit etwas Glück zwei Nummern in die richtige Reihenfolge rücken. +Jetzt sage ich, "Computer, nimm jetzt diejenigen 10 % der Sequenzen, welche meinen Vorgaben am nächsten gekommen sind. +Speichere diese ab, lösche den Rest. +Jetzt reproduziere alle übriggebliebenen, die die Nummern am besten sortiert haben. +Und zwar mit einer Methode des Rekombinierens, analog zur Fortpflanzung." +Nimm zwei Programme und sie produzieren Kinder durch den Austausch ihrer Subroutinen, und die Kinder vererben die Merkmale der Subroutinen von den zwei Programmen. +Nun habe ich also eine neue Generation von Programmen, die durch Kombinationen von Programmen entstanden, welche etwas näher an die Vorgaben gekommen sind als andere. +Sag, "Bitte wiederhole diesen Prozess." +Bewerte sie wieder. +Führe vielleicht einige Mutationen ein. +Und versuch das Ganze nochmal mit einer anderen Generation. +All diese Generationen benötigen nur wenige Millisekunden +und so kann ich eine Evolution über Millionen von Jahren im Computer innerhalb weniger Minuten durchlaufen lassen. Oder in komplizierteren Fällen einige Stunden. +Schlussendlich erhalte ich Programme, die Nummern perfekt sortieren können. +Tatsache ist, diese Programme sind so viel effizienter als jedes Programm, das ich je von Hand schreiben hätte können. +Wenn ich mir dann diese Programme anschaue, dann kann ich nicht sagen wie sie funktionieren. +Ich habe versucht, sie zu verstehen. +Es sind verworrene und merkwürdige Programme. +Aber sie erledigen den Job. +Ich weiss und bin mir ganz sicher, dass sie den Job erledigen, weil sie aus einer Reihe von hunderttausenden Programmen kommen, welche den Job erledigt haben. +Denn ihr Leben hing davon ab, ob sie den Job richtig machten. +Ich sass einmal in einer 747 zusammen mit Marvin Minsky, ale er eine Karte hervorholt und sagt, "Oh schau. Schau dir das an. +Da steht, 'Dieses Flugzeug besteht aus hunderttausenden Kleinteilen, welche zusammen arbeiten um Ihren Flug sicherer zu machen.' Macht dich das nicht zuversichtlicher?" +Wir wissen, dass ein Entwicklungsprozess nicht optimal ist, wenn er zu kompliziert wird. +Also beginnen wir uns auf Computer zu verlassen, für einen Prozess, welcher sich vom klassischen Ingenieurswesen stark unterscheidet. +Er erlaubt uns Sachen mit einer viel höheren Komplexität als es die normalen Methoden erlauben würden, zu produzieren. +Und dennoch verstehen wir die Möglichkeiten davon noch nicht ganz. +Gewissermassen überflügelt uns die Technik also. +Wir benutzen diese Programme nun, um die Computer viel schneller zu machen, so dass wir fähig sind, diese Prozesse noch schneller ausführen zu können. +Es entsteht also eine Rückkopplung. +Es wird schneller und schneller und ich glaube das ist der Grund warum es so verwirrend scheint. +Weil all diese neuen Technologien von heute sich von sich selber ernähren. +Wir heben ab. +Wir sind an einem Punkt angelangt, der analog ist zu damals, als Einzeller-Organismen sich zu Mehrzeller-Organismen entwickelt haben. +Wir sind also die Amöben und wir können noch nicht ganz ausmachen, was zur Hölle wir hier eigentlich am Kreieren sind. +Wir sind mitten in diesem Übergangpunkt. +Aber ich glaube wirklich, dass nach uns noch etwas kommt. +Ich finde es sehr hochmütig von uns zu sagen, dass wir das Endprodukt der Evolution sind. +Und ich glaube wir alle hier sind Teil der Schöpfung von dem was auch immer als Nächstes kommt. +Nun, das Mittagessen steht bevor und ich denke ich höre hier jetzt auf, bevor ich noch rausgewählt werde. + +Meine Geschichte beginnt genau hier in Rajasthan, vor etwa zwei Jahren. +Ich war unter dem Sternenhimmel in der Wüste zusammen mit Sufi-Sänger Mukhtiar Ali. +Wir sprachen darüber, dass sich nichts verändert hat seit der Zeit des uralten indischen Epos "Mahabharata." +Wenn wir Inder damals reisen wollten, sprangen wir in einen Wagen und schwirrten über den Himmel. +Jetzt machen wir das mit Flugzeugen. +Damals, als der große indische Kriegerprinz Arjuna Durst hatte, nahm er einen Bogen, schoss in den Boden und Wasser trat hervor. +Jetzt machen wir das mit Bohrern und Maschinen. +Wir kamen zu der Schlussfolgerung, dass Zauber und Magie durch Maschinen ersetzt wurden. +Das machte mich wirklich traurig. +Ich bekam etwas Angst vor Technologie. +Es machte mir Angst, dass ich die Fähigkeit verlieren könnte, den Sonnenuntergang genießen können ohne Kamera und ohne Tweet an meine Freunde. +Ich fand, dass Technologie Magie möglich machen sollte und nicht töten. +Als ich ein kleines Mädchen war, gab mein Großvater mir seine kleine silberne Taschenuhr. +Dieses Stück 50 Jahre alte Technologie wurde das magischste Ding für mich. +Sie wurde ein goldener Zugang zu einer Welt voller Piraten und verunglückter Schiffe und zu Bildern in meiner Vorstellung. +Mir kam es so vor, als hielten uns unsere schicken Uhren und Kameras davon ab zu träumen. +Sie hielten uns davon ab inspiriert zu werden. +Und so begab ich mich in die Welt der Technologie, um zu sehen, wie ich sie dazu benutzen könnte Magie zu ermöglichen anstatt zu töten. +Mit 16 begann ich Bücher zu illustrieren. +Als ich das iPad sah, sah ich es als Gerät zum Geschichtenerzählen, das Leser auf der ganzen Welt verbinden kann. +Es kann wissen, wie wir es halten. +Es kann wissen, wo wir sind. +Es bring Bilder und Text zusammen, und Animation, Geräusche und Berührung. +Das Geschichtenerzählen gebraucht immer mehr Sinne. +Aber was machen wir damit? +Ich gehe jetzt einfach zu Khoya, eine interaktive iPad App. +Hier steht: "Leg deine Finger auf jedes Licht." +Und so -- Hier steht: "Diese Box gehört..." Da schreibe ich meinen Namen. +Und aus mir wird eine Figur in dem Buch. +Hin und wieder fällt ein Brief für mich runter -- und das iPad weiß durch GPS wo ich wohne -- der ist richtig an mich addressiert. +Das Kind in mir ist von solchen Möglichkeiten wirklich begeistert. +Ich habe viel über Magie gesprochen. +Ich meine damit nicht Zauberer und Drachen, sondern den Zauber der Kindheit, jene Ideen, die wir alle als Kinder hatten. +Glühwürmchen in einem Glas fand ich immer ganz aufregend. +So muss man hier das iPad kippen und die Glühwürmchen rauslassen. +Und die beleuchten den Weg durch das restliche Buch. +Eine andere Idee, die mich als Kind faszinierte ist, dass eine ganze Galaxie in einer einzigen Murmel stecken kann. +Und daher wird hier jedes Buch und jede Welt eine kleine Murmel, die ich hierher ziehe zu dem magischen Gerät im Gerät. +Und dies öffnet eine Karte. +Fantasybücher hatten schon immer Karten, aber diese Karten waren statisch. +Diese Karte wächst und leuchtet und dient zur Orientierung im Rest des Buches. +Sie zeigt sich auch an anderen Stellen des Buches. +Ich gehe hier rein. +Auch ist es für mich wichtig, etwas zu schaffen, dass indisch ist aber auch sehr zeitgemäß. +Dies hier sind die Apsaras. +Wir haben alle von Feen und Nymphen gehört, aber wieviele Leute außerhalb Indiens kennen ihre indischen Kollegen, die Apsaras? +Die armen Apsaras waren tausende Jahre in Indras Kammern gefangen, in einem alten muffigen Buch. +Und wir bringen sie zurück, in einer zeitgenössischen Geschichte für Kinder. +Eine Geschichte, die sich mit neuen Angelegenheiten auseinandersetzt, wie der Umweltkrise. +Zum Thema Umweltkrise, ein großes Problem der letzten 10 Jahre ist, dass Kinder in ihren Zimmern sitzen, an ihren Computern, ohne rauszugehen. +Aber jetzt, mit mobiler Technologie, können wir unsere Kinder in die natürliche Welt mit ihrer Technologie mitnehmen. +In einer Interaktion des Buches wird man auf eine Suche geschickt. Man muss rausgehen und mit der Kamera des iPads Bilder natürlicher Objekte sammeln. +Als Kind hatte ich Sammlungen von Stöckern, Steinen, Kieseln und Muscheln. +Irgendwie machen das Kinder nicht mehr. +Dies Kindheitsritual wird zurückgebracht. Man muss rausgehen, um in einem Kapitel ein Foto von einer Blume zu machen und zu markieren. +In einem anderen Kapitel muss man ein Stück Baumrinde fotographieren und markieren. +So erschafft man tatsächlich eine digitale Sammlung von Fotos, die man dann online stellen kann. +Ein Kind in London zeigt das Bild eines Fuchses und sagt: "Oh, heute habe ich einen Fuchs gesehen." +Ein Kind in Indien sagt: "Heute habe ich einen Affen gesehen." +Das schafft eine Art soziales Netzwerk rund um eine digitale Sammlung von Fotos, die man tatsächlich aufgenommen hat. +Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten dabei Magie, die Welt und Technologie miteinander zu verbinden. +Im nächsten Buch planen wir eine Interaktion bei der man das Video des iPads benutzt und durch Augmented Reality eine Animation von Elfen sieht, die auf einer Pflanze vor dem Haus erscheinen. +An einer Stelle füllt sich der Bildschirm mit Blättern. +Man muss das Geräusch des Winds machen, sie wegblasen und den Rest des Buchs lesen. +Wir alle bewegen uns auf eine Welt zu, in der die Naturgewalten der Technologie näher kommen und in der Magie und Technologie sich annähern können. +Wir nutzen die Energie der Sonne. +Wir bringen unsere Kinder und uns näher an die natürliche Welt heran und an den Zauber, Spaß und die Liebe unserer Kindheit durch das einfache Medium einer Geschichte. +Vielen Dank. + +Dies ist wirklich eine außerordentliche Ehre für mich. +Ich verbringe den Großteil meiner Zeit mit Menschen in Untersuchungshaft, Gefängnissen oder Todeszellen. +Ich verbringe den Großteil meiner Zeit mit den sozial Schwächsten in den Sozialbausiedlungen und an Orten, an denen es sehr viel Hoffnungslosigkeit gibt. +Hier bei TED zu sein, zu sehen und zu hören, wie stimulierend das ist, hat mir sehr viel Kraft gegeben. +In der kurzen Zeit hier wurde mir eines klar: TED hat eine Identität. +Man kann hier Dinge sagen, die weltweit Einfluss haben. +Und manchmal, wenn etwas über TED kommt, bekommt es eine Bedeutung und Kraft, die es sonst nicht hätte. +Ich sage das, weil ich glaube, dass Identität sehr wichtig ist. +Wir haben einige fantastische Präsentationen gesehen. +Ich glaube, dass wir gelernt haben, dass die Worte eines Lehrers Bedeutung haben, aber das die Worte eines engagierten Lehrers besonders bedeutungsvoll sind. +Als Arzt kann man Gutes tun. Als fürsorglicher Arzt aber kann man noch mehr tun. +Und deshalb möchte ich über die Macht der Identität sprechen. +Ich habe das übrigens nicht in meiner Arbeit als Anwalt gelernt. +Ich habe das von meiner Großmutter gelernt. +Ich wurde groß in einer Familie, einem traditionellen afroamerikanischen Haushalt, der von einer Matriarchin dominiert wurde, und diese Matriarchin war meine Großmutter. +Sie war eine taffe, starke Frau, sie hatte Wirkung. +Sie hatte das letzte Wort in jedem Familienstreit. +Sie war auch der Ausgangspunkt vieler Streitigkeiten in unserer Familie. +Sie war die Tochter einer Sklavenfamilie. +Ihre Eltern wurden in den 1840ern in Virginia als Sklaven geboren. +Sie wurde um 1880 geboren und die Erfahrung der Sklaverei formte ihr Weltbild sehr stark. +Meine Großmutter war stark, aber sie war auch liebevoll. +Wenn ich sie als kleiner Junge traf, kam sie auf mich zu und umarmte mich. +Sie drückte mich so fest, dass ich kaum atmen konnte. Dann ließ sie mich los. +Eine oder zwei Stunden später, wenn ich ihr begegnete, kam sie auf mich zu und sagte: »Bryan, fühlst du noch meine Umarmung?« +Und wenn ich »Nein« sagte, umarmte sie mich wieder. Wenn ich »Ja« sagte, ließ sie mich in Ruhe. +An ihr war etwas, das machte, dass man immer in ihrer Nähe sein wollte. +Das einzige Problem dabei war, dass sie zehn Kinder hatte. +Meine Mutter war das jüngste ihrer zehn Kinder. +Manchmal, wenn ich Zeit mit ihr verbringen wollte, war es schwer, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. +Meine Cousins liefen überall herum. +Ich erinnere mich, ich muss acht oder neun gewesen sein, dass ich eines Morgens aufwachte und ins Wohnzimmer ging. Alle meine Cousins liefen herum. +Meine Großmutter saß am Ende des Zimmers und starrte mich an. +Zuerst dachte ich, dass das ein Spiel wäre. +Ich sah sie an und lächelte, aber sie sah sehr ernst aus. +Das ging so 15 oder 20 Minuten. Dann stand sie auf und kam zu mir herüber. Sie nahm mich bei der Hand und sagte: »Komm, Bryan. Du und ich, wir müssen reden.« +Ich erinnere mich noch daran als ob es gestern war. +Ich werde es nie vergessen. +Sie nahm mich mit nach draußen und sagte: »Bryan, ich werde dir etwas erzählen, aber du musst versprechen, dass du es nicht weitersagst.« +Ich sagte: »Versprochen, Oma.« +Sie sagte: »Ehrenwort?« Ich sagte: »Ja.« +Sie setzte mich hin und sah mich an. Sie sagte: »Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich beobachtet habe.« +Sie sagte: »Ich glaube, du bist etwas Besonderes.« +Sie sagte: »Ich glaube, du kannst alles tun, was du tun willst.« +Ich werde das nie vergessen. +Dann sagte sie: »Du musst mir nur drei Dinge versprechen, Bryan.« +Ich sagte: »OK, Oma.« +Sie sagte: »Als erstes versprich mir, dass du deine Mama immer lieben wirst.« +Sie sagte: »Deine Mama ist mein Baby und du musst mit versprechen, dass du dich immer um sie kümmern wirst.« +Ich verehrte meine Mutter, also sagte ich: »Ja, Oma, das werde ich tun.« +Dann sagte sie: »Als Nächstes versprich mir, dass du immer das Richtige tun wirst.« auch wenn es schwer fällt, das Richtige zu tun.« +Ich dachte nach und sagte: »Ja, Oma. Ich verspreche es.« +Schließlich sagte sie: »Das Letzte, was du mir versprechen musst, ist« dass du niemals Alkohol trinken wirst.« +Nun, ich war neun Jahre alt und so sagte ich: »Ja, Oma. Ich verspreche es.« +Ich wuchs auf dem Land auf, im alten, ländlichen Süden und ich habe einen Bruder, der ein Jahr älter ist und eine ein Jahr jüngere Schwester. +Als ich etwa 14 oder 15 war, kam eines Tages mein Bruder nach Hause und brachte dieses Sixpack Bier mit schnappte sich meine Schwester und mich und ging mit uns in den Wald. +Wir alberten dort nur so herum wie sonst auch. +Dann nahm er einen Schluck Bier und bot meiner Schwester eines an, und sie nahm an, und dann boten sie mir eins an. +Ich sagte: »Nein, nein, nein. Schon OK. Macht ihr nur. Ich will kein Bier.« +Mein Bruder sagte: »Nun mach schon. Heute machen wir das, du machst doch auch sonst alles, was wir tun. +Ich hatte was, deine Schwester hatte was. Los, trink ein Bier.« +Ich sagte: »Ich will nicht. Macht ihr nur. Macht ihr nur.« +Mein Bruder starrte mich an. +Er sagte: »Was ist denn los mit dir? Nun trink doch was.« +Dann sah er mir ins Gesicht und sagte: »Oh nein, du machst dich doch nicht immer noch verrückt wegen der Unterhaltung mit Oma?« +Ich sagte: »Worüber redest du?« +Er sagte: »Oma erzählt allen Enkeln, dass sie was Besonderes sind.« +Ich war am Boden zerstört. +Ich werde Ihnen etwas gestehen. +Ich sollte das vermutlich nicht tun. +Das hier wird vielleicht öffentlich übertragen. +Ich bin 52 Jahre alt und ich gestehe, dass ich noch nie einen Tropfen Alkohol getrunken habe. +Ich sage das nicht, weil ich ich glaube, dass es tugendhaft ist. Ich sage das, weil Identität Macht bedeutet. +Wenn wir die richtige Art von Identität schaffen, können wir den Menschen um uns herum Dinge sagen, die sie zunächst nicht glauben. +Wir können sie dazu bekommen, Dinge zu tun, von denen sie dachten, sie könnten es nicht. +Natürlich würde meine Großmutter all ihren Enkeln sagen, sie seien etwas Besonderes. +Mein Großvater war während der Prohibition im Gefängnis. +Meine Onkel starben an alkoholinduzierten Krankheiten. +Und sie glaubte, dass dies die Themen seien, um die wir uns kümmern müssten. +Ich habe versucht, etwas über unser Justizsystem zu sagen. +Dieses Land ist anders als vor 40 Jahren. +1972 waren 300.000 Menschen in Haftanstalten und im Gefängnis. +Heute sind es 2,3 Millionen. +Die Vereinigten Staaten haben heute die höchste Inhaftierungsrate der Welt. +Sieben Millionen Menschen sind auf Bewährung entlassen oder mit bedingter Strafaussetzung. +Meiner Meinung nach haben Masseninhaftierungen unsere Welt grundlegend verändert. +In sozial schwachen und schwarzen Teilen der Bevölkerung herrschen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, aufgrund dieser Veränderungen. +Einer von drei männlichen Schwarzen zwischen 18 und 30 ist in Haft, im Gefängnis, auf Bewährung entlassen oder mit bedingter Strafaussetzung. +In städtischen Gemeinden überall im Land – von Los Angeles über Philadelphia, Baltimore bis Washington – sind 50 bis 60 Prozent aller schwarzen jungen Männer entweder in Haft, im Gefängnis, auf Bewährung entlassen oder mit bedingter Strafaussetzung. +Unser System wird aber nicht nur geformt durch Fragen, die mit Rassenzugehörigkeit zu tun haben, es wird auch durch Armut entstellt. +Wir haben in diesem Land ein Justizsystem, das Sie viel besser behandelt, wenn Sie reich und schuldig sind als arm und unschuldig. +Vermögen, nicht Verschulden, beeinflusst das Ergebnis. +Trotzdem scheinen wir damit ganz zufrieden zu sein. +Eine Politik aus Angst und Zorn hat uns davon überzeugt, dass diese Probleme nicht unsere Probleme sind. +Wir haben den Kontakt verloren. +Ich finde das interessant. +Es gibt da ein paar hochinteressante Entwicklungen. +Mein Heimatstaat Alabama entzieht Ihnen dauerhaft das Wahlrecht, wenn Sie strafrechtlich verurteilt werden. +Hier und heute in Alabama haben 34 Prozent der männlichen schwarzen Bevölkerung dauerhaft ihr Wahlrecht verloren. +Wir prognostizieren, dass in zehn Jahren die Quote der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte so hoch sein wird wie vor der Verabschiedung des Wahlrechtsgesetzes . +Das Schweigen ist ohrenbetäubend. +Ich vertrete Kinder. +Viele meiner Mandanten sind sehr jung. +Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das einzige Land in der Welt, das dreizehnjährige Kinder zum Tod im Gefängnis verurteilt. +In diesem unserem Land gibt es für Kinder lebenslängliche Haftstrafen ohne bedingte Strafaussetzung. +Wir haben schon eine Menge Verfahren laufen. +Das einzige Land der Welt. +Ich vertrete Menschen in Todeszellen. +Die Frage der Todesstrafe ist eine interessante Frage. +Wir glauben, weil man es uns so beigebracht hat, dass die wahre Frage die ist: Hat ein Mensch verdient, für ein von ihm begangenes Verbrechen zu sterben? +Das ist eine sehr sensible Frage. +Man kann aber auch anders darüber denken, abhängig davon, wie wir unsere Identität sehen. +Die andere Sichtweise ist nicht: Hat jemand für ein Verbrechen den Tod verdient, sondern: Haben wir es verdient, zu töten? +Ich finde das faszinierend. +Die Todesstrafe in Amerika definiert sich durch Irrtum. +Auf neun Menschen, die wir hingerichtet haben, kommt einer, den wir für unschuldig befunden haben, der entlastet und aus der Todeszelle entlassen wurde. +Eine erstaunliche Fehlerquote. Einer von neun unschuldig. +Ich finde das faszinierend. +Wir würden niemals jemanden mit einem Flugzeug fliegen lassen, wenn für neun Flugzeuge, die abheben, eines abstürzt. +Aber irgendwie schaffen wir es, uns von diesem Problem abzunabeln. +Es ist nicht unser Problem. +Es ist nicht unsere Bürde. +Es ist nicht unser Kampf. +Ich rede viel über diese Fragen. +Ich rede über Rasse und die Frage, ob wir das Recht haben, zu töten. +Und es ist spannend, weil ich meinen Schülern afroamerikanische Geschichte beibringe. Ich rede über Sklaverei. +Ich rede über Terrorismus, die Zeit gegen Ende der Rekonstruktion, bis hin zum Beginn des 2. Weltkrieges. +Wir wissen nicht wirklich sehr viel darüber. +Aber für die Afroamerikaner in diesem Land war es eine Zeit des Terrors. +In vielen Gegenden mussten Menschen Angst vor Lynchmobs haben, +oder vor Bomben. +Es war die Angst vor Terror, der ihr Leben formte. +Diese älteren Menschen kommen jetzt zu mir und sagen: »Mr, Stevenson, Sie reden, Sie halten Vorträge. Sie sagen den Menschen, dass sie aufhören sollen zu sagen, dass wir es zum ersten Mal in der Geschichte unserer Nation mit Terrorismus zu tun haben: Nach dem 11. September.« +Sie sagen: »Nein – sagen Sie den Menschen, dass wir damit aufgewachsen sind.« +Und nach dem Terrorismus kamen natürlich die Rassentrennung und Jahrzehnte der rassistisch motivierten Unterwerfung und Apartheid. +Und dennoch gibt es in unserem Land eine Dynamik … Wir sprechen nicht gerne über unsere Probleme. +Wir sprechen nicht gerne über unsere Geschichte. +Und deshalb verstehen wir nicht wirklich, welche Bedeutung unsere Taten im historischen Kontext haben. +Wir stoßen ständig aufeinander. +Wir schaffen immer neue Spannungen und Konflikte. +Es fällt uns schwer, über Rasse zu sprechen, und ich glaube, das liegt daran, dass wir nicht willens sind, uns dem Prozess der Wahrheit und Versöhnung zu nähern. +In Südafrika haben die Menschen verstanden, dass die Rassentrennung nicht zu überwinden ist ohne die Bereitschaft zu Wahrheit und Versöhnung. +Selbst nach dem Völkermord in Ruanda gab es diese Bereitschaft, aber nicht in diesem unseren Land. +Ich habe einige Vorträge in Deutschland über die Todesstrafe gehalten. +Es war faszinierend, denn einer der Wissenschaftler stand nach meinem Vortrag auf und sagte: »Wissen Sie, es ist zutiefst verstörend, Sie so reden zu hören.« +Er sagte: »In Deutschland gibt es keine Todesstrafe. +Und natürlich kann es sie in Deutschland nie mehr geben.« +Es wurde ganz still. Dann sagte eine Frau: »Mit unserer Geschichte ist es unmöglich, dass wir uns jemals wieder für das systematische Töten von Menschen aussprechen. +Es wäre gewissenlos von uns, bewusst und gezielt Menschen hinzurichten.« +Ich dachte darüber nach. +Wie es sich anfühlen würde, in einer Welt zu leben, in der der deutsche Staat Menschen hinrichten ließ, besonders, wenn darunter unverhältnismäßig viele Juden wären. +Es wäre unerträglich. +Es wäre gewissenlos. +Und dennoch, hier in diesem Land, in den Staaten des alten Südens, richten wir Menschen hin – hier ist das Risiko, zum Tode verurteilt zu werden, elf Mal höher, wenn das Opfer weiß ist, als wenn es schwarz ist. 22 Mal höher, wenn der Angeklagte schwarz ist und das Opfer weiß – in denselben Bundesstaaten, in deren Erde die Körper gelynchter Menschen ruhen. +Und dennoch gibt es da diese mentale Abkopplung. +Ich glaube, unsere Identität ist bedroht. +Wenn wir uns nicht damit befassen, mit diesen schwierigen Themen, dann sind die positiven und wunderbaren Dingen ebenfalls betroffen. +Wir lieben Innovation. +Wir lieben Technologie und Kreativität. +Wir lieben Unterhaltung. +Aber schlussendlich werden diese Realitäten überschattet von Leid, Missbrauch, Herabsetzung, Ausgrenzung. +Mir erscheint es wichtig, beides zu vereinen. +Denn wir reden letztlich darüber dass wir mehr Hoffnung brauchen, mehr Engagement, mehr Hingabe, um in einer komplexen Welt bestehen zu können. +Für mich bedeutet das Zeit aufzubringen, nachzudenken und zu reden über die Armen, die Benachteiligten, die, die niemals bei TED sein werden. +Aber nachdenken auf eine Art und Weise, die in unser eigenes Leben integriert ist. +Wir alle müssen letzten Endes Dinge glauben, die wir nicht sehen können. +Wir tun das. So rational wir auch sind, so sehr wir Intellekt schätzen. +Innovation, Kreativität, und Entwicklung kommen nicht nur aus unseren Köpfen. +Sie kommen aus Ideen, die angetrieben werden durch die Überzeugung in unseren Herzen. +Es ist diese Kopf-Herz-Verbindung, von der ich glaube, dass sie uns antreibt, nicht nur offen zu sein für all die hellen und begeisternden Dinge, sondern auch für die dunklen und problematischen. +Vaclav Havel, der große tschechische Politiker, hat einmal gesagt: +»Als wir in Osteuropa gegen die Unterdrückung kämpften, wollten wir alles Mögliche. Aber was wir am meisten brauchten, war Hoffnung, eine geistige Orientierung, die Bereitschaft, manchmal an hoffnungslosen Orten zu sein, und Zeuge zu sein.« +Diese geistige Orientierung ist der Kern dessen, wovon ich glaube, dass auch die TED-Gemeinschaften sich dafür engagieren müssen. +Es gibt keine Abgrenzung um Technologie und Design, die es uns erlaubt, ganz und gar menschlich zu sein, solange wir nicht auch Augen und Ohren haben für Armut, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit. +Ich möchte Sie warnen. Diese Art von Identität fordert sehr viel mehr von uns, als wenn wir uns nicht darum kümmerten. +Sie wird Sie zutiefst berühren. +Als junger Anwalt hatt ich das große Privileg, Rosa Parks zu treffen, +Frau Parks kam immer wieder mal zurück nach Montgomery, wo sie zwei ihrer ältesten Freunde traf. diese älteren Frauen, Johnnie Carr, die den Montgomery-Busboykott organisiert hatte – eine unglaubliche Afroamerikanerin – und Virginia Durr, eine Weiße, deren Ehemann, Clifford Durr, Dr. King vertrat. +Diese Frauen trafen sich also und unterhielten sich einfach. +Ab und zu rief Frau Carr mich dann an und sagte: »Bryan, Frau Parks kommt in die Stadt. Wir wollen uns unterhalten. +Wollen Sie dazukommen und zuhören?« +Und ich sagte: »Ja, sehr gerne.« +Sie sagte: »Und was werden Sie tun, wenn Sie hier sind?« +Ich sagte: »Ich werde zuhören.« +Und ich ging rüber und hörte einfach nur zu. +Es war immer so inspirierend, so beflügelnd. +Eines Tages saß ich dort und hörte diesen Frauen zu, und nach ein paar Stunden drehte sich Frau Parks zu mir um uns sagte: »Nun Bryan, sagen Sie mir, was die ›Initiative für gleiches Recht‹ ist. +Was versuchen Sie zu erreichen?« +Ich begann mit meinem üblichen Vortrag. +Ich sagte: »Wir versuchen, gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. +Wr wollen Menschen helfen, die unschuldig verurteilt wurden. +Wir wollen Voreingenommenheit und Diskriminierung im Strafvollzugssystem bekämpfen. +Wir wollen lebenslängliche Haftstrafen ohne bedingte Strafaussetzung für Kinder abschaffen. +Wir wollen etwas gegen die Todesstrafe unternehmen. +Wir wollen die Anzahl der Häftlinge senken. +Wir wollen Masseninhaftierungen abschaffen.« +Ich hielt meinen üblichen Vortrag, und danach sah sie mich an und sagte: »Mhmm. Mhmm. Mhmm.« +Sie sagte: »Das wird Sie sehr, sehr müde machen.« +Dann lehnte Frau Carr sich vor zu mir, legte einen Finger auf mein Gesicht und sagte: »Und deshalb müssen Sie sehr, sehr tapfer sein.« +Und deshalb glaube ich, dass die TED-Gemeinschaft tapferer sein sollte. +Wir müssen Wege finden. uns diesen Herausforderungen zu stellen: diesen Problemen, diesem Leid. +Denn letztlich hängt unsere Menschlichkeit, von unser aller Menschlichkeit ab. +In meiner Arbeit habe ich ganz einfache Dinge gelernt. +Ich habe ein paar ganz einfache Dinge gelernt. +dass wir alle mehr sind, als das Schlimmste, was wir jemals getan haben. +Ich glaube, das gilt für jeden Menschen auf dem Planeten. +Wenn jemand lügt, ist er nicht nur einfach ein Lügner. +Wenn jemand etwas nimmt, das ihm nicht gehört, ist er nicht nur ein Dieb. +Selbst wer jemanden tötet, ist nicht nur ein Mörder. +Und weil das so ist, gibt es eine grundlegende menschliche Würde, die das Gesetz respektieren muss. +Ich glaube auch, dass in vielen Teilen dieses Landes, und mit Sicherheit in vielen Teilen der Erde, das Gegenteil von Armut nicht Reichtum ist. +Ich glaube das nicht. +Ich glaube, dass an zu vielen Orten das Gegenteil von Armut Gerechtigkeit ist. +Und schließlich glaube ich, dass, obwohl sie so dramatisch ist, so schön und inspirierend, und so anregend, wir am Ende nicht an unserer Technologie gemessen werden, nicht an den Dingen, die wir entwickeln, nicht an unserem Intellekt und Verstand. +Schlussendlich wird eine Gesellschaft nicht daran gemessen, wie sie ihre Reichen und Mächtigen und Privilegierten behandelt, sondern daran, wie sie mit den Armen umgeht, den Verurteilten, den Inhaftierten. +Denn in diesem Kontext erst beginnen wir, die wahrhaft erstaunlichen Dinge zu begreifen, die uns ausmachen. +Manchmal verliere ich das Gleichgewicht. Eine Geschichte zum Schluss. +Manchmal dränge ich zu sehr. +Ich werde müde, wie wir alle. +Manchmal eilen diese Ideen unserem Denken voraus, auf ganz wichtige Art und Weise. +Ich vertrete diese Kinder, die zu sehr harten Strafen verurteilt wurden. +Ich gehe ins Untersuchungsgefängnis und besuche einen Mandanten, der 13 oder 14 Jahre alt sein mag, und der als Erwachsener vor Gericht stehen soll. +Dann frage ich mich: Wie konnte das passieren? +Wie kann ein Richter jemanden in etwas verwandeln, das er nicht ist? +Der Richter betrachtet ihn als Erwachsenen, aber ich sehe ein Kind. +Eines Nachts blieb ich zu lange auf und dachte, meine Güte, wenn ein Richter uns in etwas anderes verwandeln kann, dann muss er Zauberkräfte haben. +Genau, Bryan, der Richter hat Zauberkräfte. +Du solltest dir auch welche wünschen. +Und weil es spät war, und ich nicht mehr richtig denken konnte, fing ich an, an einem Antrag zu arbeiten. +Ich hatte einen 14jährigen, armen schwarzen Jungen als Mandanten. +Und ich fing an mit diesem Antrag. Die Überschrift lautete: »Antrag, meinen armen, 14jährigen schwarzen Mandanten wie einen privilegierten, weißen, 75jährigen Topmanager zu behandeln.‌« +in meinem Antrag erklärte ich, dass Fehlverhalten der Staatsanwaltschaft und der Polizei sowie Verfahrensfehler zu berücksichtigen seien. +Es gab eine verrückte Zeile darüber, dass in diesem Land nichts mehr Rechtens ist, dass es nur noch Fehlverhalten gibt. +Am nächsten Morgen wachte ich auf und wusste nicht mehr, ob ich diesen verrückten Antrag nur geträumt oder ihn tatsächlich geschrieben hatte. +Und zu meinem Entsetzen hatte ich ihn nicht nur geschrieben, sondern auch ans Gericht geschickt. +Ein paar Monate gingen vorüber und ich hatte gerade alles vergessen. +Schließlich aber entschied ich mich, mein Gott, ich muss ja ins Gericht und diesen verrückten Fall vortragen. +Ich stieg ins Auto und war wirklich überwältigt – überwältigt. +Ich fuhr also zum Gericht. +Und ich dachte, das wird so schwer, so schmerzhaft. +Schließlich stieg ich aus meinem Auto und ging die Treppe zum Gericht hoch. +als ich die Treppe zum Gericht hochging. war da ein älterer, schwarzer Mann, der Hausmeister im Gericht. +Als er mich sah, kam er zu mir herüber und sagte: »Wer sind Sie?« +Ich sagte: »Ich bin Anwalt.« Er sagte: »Sie sind Anwalt?« Ich sagte: »Ja.« +Er kam zu mir und umarmte mich. +Dann flüsterte er mir ins Ohr. +Er sagte: »Ich bin so stolz auf Sie.« +Und ich muss sagen, es gab mir Kraft. +Es berührte etwas ganz tief in mir, Identität, die Fähigkeit jedes einzelnen, etwas beizutragen zu einer Gemeinschaft, zu einer Perspektive der Hoffnung. +Nun, ich betrat den Gerichtssaal. +Sobald der Richter mich sah, +sagte er: »Herr Stevenson, haben Sie diesen verrückten Antrag gestellt?« +Ich sagte: »Ja.« Und dann fingen wir an, zu diskutieren. +Immer mehr Menschen kamen herein, einfach weil sie wütend waren, +dass ich diese verrückten Sachen geschrieben hatte. +Polizeibeamte kamen herein und stellvertretende Staatsanwälte und Büroangestellte. +Im Handumdrehen war der Gerichtssaal voller Menschen, die wütend waren, dass wir über Hautfarbe sprachen, über Armut, über Ungleichheit. +Aus meinem Augenwinkel sah ich den Hausmeister auf und ab gehen. +Er sah immer wieder durch das Fenster und konnte das ganze Tohuwabohu hören. +Er ging auf und ab. +Schließlich kam dieser ältere schwarze Mann mit einem sehr besorgten Gesichtsausruck in den Gerichtssaal und setzte sich direkt hinter mich, beinahe auf die Verteidigungsbank. +Zehn Minuten später kündigte der Richter eine Pause an. +Während der Pause kam ein Polizeibeamter herein, den es störte, dass der Hausmeister im Gerichtssaal war. +Dieser Deputy rannte hinüber zu dem älteren Schwarzen. +Er sagte: »Jimmy, was machen Sie im Gerichtssaal?« +Der ältere schwarze Mann stand auf. Er sah den Deputy an, dann sah er mich an, und er sagte: »Ich bin hergekommen, um diesem jungen Mann zu sagen, Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen. Geben Sie nicht auf.‌« +Ich bin zur TED gekommen, weil ich glaube, dass viele von Ihnen verstanden haben, dass das moralische Pendel des Universums weit ausschwingt, aber dass es der Gerechtigkeit zuneigt. +Dass wir als Menschen nicht vollständig entwickelt sind, solange wir uns nicht um Menschenrechte und Grundwerte kümmern. +Dass unser aller Überleben mit dem Überleben jedes einzelnen verknüpft ist. +Dass wir unsere Visionen von Technologie und Gestaltung, von Unterhaltung und Kreativität verbinden müssen mit Menschlichkeit, Mitleid und Gerechtigkeit. +Und vor allem möchte ich jenen von Ihnen, die das ebenso sehen, einfach nur sagen: Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen. Geben Sie nicht auf. +Sie haben bei diesem Publikum, dieser Gemeinschaft einen offensichtlichen Wunsch gesehen und gehört, Ihnen zu helfen und etwas zu tun. +Was können wir noch tun? +Bryan Stevenson: Nun, es gibt überall Möglichkeiten. +Wenn Sie in Kalifornien leben, gibt es da in diesem Frühling einen Volksentscheid, bei dem es darum geht, tatsächlich eine Anstrengung zu unternehmen, etwas von dem Geldstrom umzuleiten, der sonst in die Politik der Bestrafung fließt. +Hier, in Kalifornien zum Beispiel wird man in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Dollar für die Todesstrafe ausgeben. eine Milliarde Dollar. +Und trotzdem enden 46 % aller Tötungsdelikte nicht mit einer Verhaftung. +56 % aller Vergewaltigungsfälle kommen nicht vor Gericht. +Hier gibt es die Chance, etwas zu tun. +Dieses Referendum wird vorschlagen, das Geld in mehr Sicherheitskräfte und Sicherheit zu investieren. +Ich glaube, überall gibt es Möglichkeiten. +Während der letzten drei Jahrzehnte ist die Verbrechensrate in Amerika immens gesunken. +Diese Tatsache wird oft in einen Zusammenhang mit den erhöhten Inhaftierungszahlen gestellt. +Was würden Sie jemandem sagen, der das glaubt? +Nun, tatsächlich hat sich die Zahl der Gewaltverbrechen nicht sehr verändert. +Der Großteil der Masseninhaftierungen in diesem Land fand nicht wirklich in der Klasse der Gewaltverbrechen statt. +Es war der fehlgeleitete Kreuzzug gegen Drogen. +Daher kommen die dramatischen hohen Zahlen bei den Gefängnisinsassen. +Wir haben uns hinreißen lassen von der Rhetorik der Bestrafung. +Nun haben wir »Drei-Verstöße«-Gesetze, die Menschen für immer hinter Gitter bringen, für einen Fahrraddiebstahl, für den Diebstahl geringfügigen Gutes, statt dass man sie zwingt, die Sachen den Opfern zurückzugeben. +Ich glaube, wir müssen mehr tun, um Menschen zu helfen, die Opfer einer Straftat geworden sind, nicht weniger. +Und ich glaube, dass unsere jetzige Bestrafungsphilosophie niemandem hilft. +Ich glaube, das ist es, was wir ändern müssen. +Bryan, Sie haben hier wirklich eine Saite zum Schwingen gebracht. +Sie sind eine inspirierende Persönlichkeit. +Danke, dass Sie bei TED waren. Vielen Dank. + +Sprecher: Bin Ladens Tod bringt ein erhöhtes Gefahrenrisiko mit sich. +Sprecher 2: Hungersnot in Somalia. Sprecher 3: Pfefferspray der Polizei. +Sprecher 4: Bösartige Kartelle. Sprecher 5: Gefährliche Kreuzfahrtschiffe. +Sprecher 6: Gesellschaftlicher Verfall. Sprecher 7: 65 Tote. +Sprecher 8: Tsunamiwarnung. Sprecher 9: Cyber-Attacken +Verschiedene Sprecher: Drogenkrieg. Massenvernichtungswaffen. Tornado. +Rezession. Stillstand. Doomsday. Ägypten. Syrien. +Krise. Tod. Katastrophe. +Oh mein Gott. +Also das sind nur ein paar der Clips, die ich über die letzten sechs Monate gesammelt habe – Es hätten aber auch die letzten sechs Tage sein können. Oder die letzten sechs Jahre. +Tatsache ist, dass die Medien es bevorzugen, uns negative Themen zu zeigen, weil unser Verstand genau diesen Themen Aufmerksamkeit schenkt. +Und es gibt auch einen sehr guten Grund dafür. +Jede Sekunde jeden Tages fangen unsere Sinne viel mehr Informationen auf als unser Hirn jemals verarbeiten kann. +Und weil uns nichts wichtiger ist als unser Überleben, ist die erste Haltestelle für all die Informationen ein Teil unseres Temporallappens, die Amygdala. +Die Amygdala ist also unser Frühwarnsystem, unser Gefahrendetektor. +Es sortiert und durchkämmt die gesamten Informationen auf der Suche nach jeglicher Andeutung von Gefahr in unserer Umgebung. +Wenn wir also die Nachrichten sehen, bevorzugen wir es, nach negativen Neuigkeiten Ausschau zu halten. +Und das alte Sprichwort "Wenn es blutet, steigt die Nachfrage" ist sehr wahr. +Nun, mit all unseren digitalen Geräten, die uns sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag all diese negativen Nachrichten zustellen, ist es kein Wunder, dass wir pessimistisch sind. +Es ist kein Wunder, dass jeder denkt, dass es der Welt immer schlechter geht. +Aber möglicherweise ist dies nicht der Fall. +Möglicherweise ist das der Wirklichkeit. +Vielleicht beschleunigt sich der enorme Fortschritt, den wir im letzten Jahrhundert durch eine Reihe von Kräften gemacht haben, sich so stark, dass es uns in den nächsten drei Jahrzehnten möglich wird, eine Welt des Überflusses zu erschaffen. +Nun, ich sage nicht, dass wir keine großen Probleme haben – Klimakrise, Artensterben, Wasser- und Energieprobleme – die haben wir schon. +Und als Menschen sind wir viel besser darin, Probleme auf sehr lange Sicht vorauszusehen, aber sie schlussendlich doch zu überwinden. +Sehen wir uns doch einmal an, was wir im letzten Jahrhundert erreicht haben, damit wir die Entwicklung vorhersehen können. +In den letzten 100 Jahren hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung mehr als verdoppelt, das an die Inflation angepasste Durchschnittseinkommen der Weltbevölkerung hat sich verdreifacht. +Kindersterblichkeit hat sich um ein Zehntel verringert. +Dazu kommt, dass die Ernährungs-, Elektrizitäts- Transport- und Kommunikationskosten sich um ein Vielfaches verringert haben. +Steve Pinker hat uns gezeigt, dass wir derzeit in einer sehr friedlichen Zeit der Menschengeschichte leben. +Und laut Charles Kenny ist die Alphabetisierungsquote in den vergangenen 130 Jahren von 25 % auf 80 % gestiegen. +Wir leben in einer wirklich außergewöhnlichen Zeit. +Und viele Menschen vergessen dies. +Und wir erhöhen unsere Erwartungen ständig weiter. +Tatsächlich haben wir Armut neu definiert. +Bedenken Sie, dass ein großer Anteil der Amerikaner, die unter der Armutsgrenze leben, Zugang zu Strom, Wasser, Toiletten, Kühlschränken, Fernseher, Mobiltelefonen, Klimaanlagen und Autos haben. +Die reichsten Kapitalisten des letzten Jahrhunderts, die Imperatoren der Erde, hätten sich niemals solche Luxusgüter erträumen können. +Die Grundlage für vieles davon bilden Technologien, und diese wachsen expotentiell. +Mein guter Freund Ray Kurzweil hat uns gezeigt, dass jedes Tool, das zur Informationstechnologie wird, auf der Kurve von Moores Gesetz große Sprünge macht, und sich der Preis-Performance-Quotient alle 12 bis 24 Monate verdoppelt. +Darum kostet das Mobiltelefon in Ihrer Tasche circa eine Million mal weniger und ist tausendfach schneller als ein Supercomputer aus den 70ern. +Nun schauen Sie sich diese Kurve an. +Das ist Moores Gesetz der letzten hundert Jahre. +Beachten Sie zwei Dinge an dieser Kurve. +Erstens, wie geschmeidig sie verläuft – in guten wie in schlechten Zeiten, Krieg oder Frieden, Rezession, Depression und Hochkonjunktur. +Das ist das Ergebnis von schnelleren Computern, die schnellere Computer bauen. +Sie verlangsamt sich für keines unserer großen Probleme. +Außerdem, trotz ihres logarithmischen Verlaufs auf der linken Seite verläuft sie aufwärts. +Die Wachstumsrate selbst beschleunigt sich also. +Und auf dieser Kurve, auf dem Rücken von Moores Gesetz, finden wir eine Reihe außergewöhnlicher Technologien, die allen zur Verfügung stehen. +"Cloud-Computing", etwas, das meine Freunde bei Autodesk "Infinite-Computing" nennen, Sensoren und Netzwerke, Roboter, 3D-Drucker, die es ermöglichen, die persönliche Produktion auf unserem Planeten zu demokratisieren, synthetische Biologie, Treibstoffe, Impfungen und Nahrung, digitale Medizin, Nano-Materialien und künstliche Intelligenz. +Wie viele von Ihnen haben den Sieg von IBMs Supercomputer Watson bei "Risiko" gesehen? +Das war doch grandios. +Ich habe mal die Zeitungen durchforstet und nach den besten Schlagzeilen gesucht, die ich finden konnte. +Ich liebe diese: "Watson bezwingt menschlichen Gegner." +"Risiko" ist kein einfaches Spiel. +Es geht darum, die Nuancen der Sprache zu verstehen. +Stellen Sie sich mal vor, dass diese künstliche Intelligenz jedem Besitzer eines Mobiltelefones zur Verfügung stünde. +Vor vier Jahren starteten Ray Kurzweil und ich hier bei TED eine neue Universität, die "Singularity University" heißt. +Wir bringen unseren Studenten all diese Technologien bei, mit besonderem Fokus darauf, wie diese genutzt werden können, um die großen Herausforderungen der Menschheit zu lösen. +Und jedes Jahr bitten wir die Studenten, Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die innerhalb eines Jahrzehnts positiv das Leben von Millarden von Menschen beinflussen können. +Denken Sie darüber nach, dass eine Gruppe von Studenten heute das Leben von Milliarden von Menschen beeinflussen kann. +Vor 30 Jahren hätte sich dies lächerlich angehört. +Heute können wir auf Dutzende von Unternehmen verweisen die genau dies geschafft haben. +Wenn ich daran denke, Überfluss zu schaffen, dann meine ich nicht ein Leben voller Luxus für jeden auf diesem Planeten; es geht mir darum, ein Leben voller Möglichkeiten zu schaffen. +Es geht darum, aus knappen Gütern Überfluss zu schaffen. +Knappheit ist nämlich kontextbezogen, und Technologie ist eine Ressourcen befreiende Kraft. +Hier ist ein Beispiel. +Dies ist die Geschichte von Napoleon III. in der Mitte des 18. Jahrhunderts. +Er ist der Typ links. +Er hat den König von Siam zum Abendessen eingeladen. +Napoleons Soldaten bekamen Silber-Besteck, Napoleon selbst bekam Gold-Besteck. +Der König von Siam jedoch bekam Aluminium-Besteck. +Aluminium war zu dieser Zeit das wertvollste Metall auf dem Planeten, wertvoller als Gold und Platin. +Dies ist der Grund, warum die Kuppel des Washington-Monuments aus Aluminium gefertigt wurde. +Obwohl Aluminium 8,3 Prozent der Erdmasse einnimmt, kommt es nicht als reines Metall vor. +Es wird durch Sauerstoff und Silikate verbunden. +Aber dann wurde die Technologie der Elektrolyse entwickelt und machte Aluminiumherstellung so günstig, dass wir es mit unserer Wegwerf-Mentalität nutzen. +Dann lasst uns diese Analogie mal in die Zukunft projizieren. +Wir denken heute an Energieknappheit. +Meine Damen und Herren, wir leben auf einem Planeten der mit 5.000-mal mehr Energie gefüllt ist als wir jährlich verbrauchen. +16 Terawatt Energie prasseln alle 88 Minuten auf die Erdoberfläche. +Es handelt sich nicht um Knappheit, das Problem ist Zugänglichkeit. +Und es gibt gute Neuigkeiten. +In diesem Jahr hat man es zum ersten Mal geschafft, die Kosten für Solarstrom in Indien zu 50 Prozent des Diesel-Stroms zu reduzieren – 8.8 Rupien im Vergleich zu 17 Rupien. +Die Kosten für Solarenergie fielen im letzten Jahr um 50 Prozent. +Letzten Monat hat das MIT eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass bis zum Ende dieses Jahrzehnts in den sonnigen Gegenden der USA Solarenergie 6 Cent pro KWh, im Vergleich zu 15 Cent im nationalen Durchschnitt kosten wird. +Und wenn wir einen Energieüberschuss haben, dann werden wir auch Wasser im Überfluss haben. +Sprechen wir über Wasser-Kriege. +Erinnern Sie sich daran, als Carl Sagan das Voyager-Raumfahrzeug 1990, als es am Saturn vorbeigezogen war, zurück in Richtung Erde drehte? +Er nahm ein berühmtes Foto auf. Wie hieß es? +"A Pale Blue Dot." +Weil wir auf einem Wasserplaneten leben. +Wir leben auf einem Planeten, der zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt ist. +Ja, es sind 97,5 Prozent Salzwasser, 2 Prozent sind vereist, und wir kämpfen um 0,5 Prozent des Wassers auf dem Planeten, aber hier gibt es auch Hoffnung. +Und es gibt neue Technologien, nicht in 10 oder 20 Jahren, sondern jetzt. +Es sind neue Nanotechnologien auf dem Weg, Nano-Materialien. +Und aus einem Gespräch heute morgen mit Dean Kaman, einem der Innovatoren des Do It Yourself, möchte ich etwas mit Ihnen teilen – er gab mir die Erlaubnis – seine Technolgie, die "Slingshot" heißt, und von der viele von Ihnen vielleicht schon gehört haben. Es hat die Größe eines Kühlschranks im Studentenheim. +Es kann tausend Liter sauberes Trinkwasser pro Tag aus verschiedenen Quellen erzeugen – ob Salzwasser, verschmutztes Wasser, Latrine – und all das für weniger als 2 Cent pro Liter. +Der Vorsitzende von Coca-Cola hat gerade eingewilligt, ein großes Test-Projekt mit hundert Einheiten in Entwicklungsländern zu starten. +Und wenn alles gut läuft, und ich bin sehr zuversichtlich, dann wird Coca-Cola diese Technologie global in 206 Ländern auf dem ganzen Planeten anwenden. +Dies ist technologieunterstützte Innovation, die es heute gibt. +Und wir haben dies auch bei Mobiltelefonen gesehen. +Du meine Güte, wir erreichen bald die 70 Prozent Abdeckungsrate von Mobiltelefonen in Entwicklungsländern bis zum Ende von 2013. +Bedenken Sie nur, dass ein Massai-Krieger mit einem Handy in der Mitte von Kenia eine bessere Mobil-Kommunikation hat als Präsident Reagan vor 25 Jahren. +Und wenn sie mit ihrem Smartphone auf Google suchen, haben sie mehr Zugang zu Wissen und Informationen als Präsident Clinton vor 15 Jahren. +Sie leben in einer Welt, die Informationen und Kommunikation im Überfluss hat, wie es niemand jemals hätte voraussagen können. +Und es kommt noch besser, die Dinge, für die Sie und ich mehrere tausend Dollar ausgegeben haben – GPS, HD-Video und Foto, Bibliotheken voller Bücher und Musik, Technologie zur medizinischen Diagnostik – werden nun buchstäblich entmaterialisiert und billiger in Ihrem Handy. +Und das beste daran ist möglicherweise, was uns im Bereich Gesundheit erwartet. +Im letzten Monat hatte ich das Vergnügen, mit der Qualcomm-Stiftung den so genannten "$10 Millionen Qualcomm Tricorder X Prize" anzukündigen. +Wir fordern Teams auf der ganzen Welt heraus, all diese Technologien miteinander in einem Mobiltelefon so zu verbinden, dass man mit den Gerät sprechen kann, da es mit KI ausgerüstet ist, man kann reinhusten oder seine Blutwerte testen. +Und um zu gewinnen, muss das Gerät eine bessere Diagnose stellen als ein Team hochqualifizierter Ärzte. +Stellen Sie sich dieses Gerät vor. Mitten in einem Entwicklungsland, wo es keine Ärzte gibt, jedoch 25 Prozent der Krankheitslast und 1,3 Prozent der Mitarbeiter des Gesundheitswesens. +Wenn dieses Gerät einen RNA- oder DNA-Virus sequenziert, der nicht bekannt ist, ruft es die Gesundheitsbehörde an und verhindert eine Pandemie vor ihrem Ausbruch. +Aber nun zur größten Kraft, die uns zu einer Welt des Überflusses führen wird. +Ich nenne sie "die kommende Milliarde". +Die weißen Linien stehen für Bevölkerung. +Wir haben gerade die 7-Milliarden-Marke überschritten. +Und nur nebenbei, die größte Absicherung gegen eine Bevölkerungsexplosion ist eine bessere Erziehung und Ernährung in der ganzen Welt. +2010 hatten wir so gerade unter zwei Milliarden Menschen online miteinander verbunden. +Bis 2020 steigen wir voraussichtlich von zwei auf fünf Milliarden Internetnutzer. +Drei Milliarden neue Köpfe, von denen wir niemals zuvor gehört haben, werden sich der globalen Kommunikation anschließen. +Was brauchen diese Menschen? +Was werden sie konsumieren? Was werden sie begehren? +Und anstelle von wirtschaftlichem Stillstand sehe ich einen der größten wirtschaftlichen Anschübe der Geschichte. +Diese Menschen repräsentieren mehrere Trillionen Dollar, die in die globale Wirtschaft fließen werden. +Und sie werden durch die Nutzung des Tricoders gesünder werden, und sie werden besser ausgebildet durch die Khan-Akademie, und dadurch, dass sie die Möglichkeit haben werden, 3D-Drucker und "Infinite Computing" einzusetzen, und so viel produktiver sein als jemals zuvor. +Also was können 3 Milliarden wachsende, gesunde, gebildete, produktive Mitglieder der Menschengemeinde uns bringen? +Wie wäre es mit einem Satz neuer, nie zuvor gehörter Stimmen. +Wie wäre es damit, den Unterdrückten, wo auch immer sie sind, eine Stimme zu geben, um auf sich aufmerksam zu machen und Veränderung zu erzeugen, zum allerersten Mal? +Was werden diese drei Milliarden Menschen mitbringen? +Wie wäre es mit Beiträgen, die wir nicht einmal vorhersagen können? +Eines der Dinge, die ich durch den X Prize gelernt habe, ist, dass kleine Teams, die durch Passion und Fokus motiviert sind, außergewöhnliche Dinge schaffen können, Dinge, die große Unternehmen und Regierungen nur in der Vergangenheit schaffen konnten. +Ich möchte mit einer Geschichte abschließen, die mich wirklich begeistert hat. +Es gibt ein Programm, das einige vielleicht schon kennen. +Es ist ein Spiel, das Foldit heißt. +Es wurde an der Universität von Washington in Seattle entwickelt. +Und es ist ein Spiel, in dem Personen eine Sequenz von Aminosäuren nehmen können um zu erforschen, wie das Protein sich entwickeln wird. +Je nach seinem Verhalten können wir die Struktur und Funktion voraussagen. +Und dies ist sehr wichtig in der Medizinforschung. +Bisher war dies ein Problem für Supercomputer. +Und dieses Spiel wurde von Universitätsprofessoren usw. gespielt. +Und es sind mittlerweile hunderte von tausenden von Menschen, die das Spiel online gespielt haben. +Und es zeigte, dass heutzutage die menschliche Mustererkennung besser die Proteine faltet als die besten Supercomputer. +Und als diese Personen kamen und schauten, wer der beste Protein-Ordner der Welt ist, war dies kein MIT-Professor, auch kein CalTech-Student, es war jemand aus England, Manchester, eine Frau, die tagsüber als Assistentin der Geschäftsleitung in einer Reha-Klinik arbeitete und nachts die beste Protein-Ordnerin der Welt war. +Meine Damen und Herren, was mir enormes Vertrauen in unsere Zukunft gibt, ist die Tatsache, dass wir heute mehr Macht als Individuen haben, um uns den großen Herausforderungen unseres Planeten zu stellen. +Wir haben Zugriff auf Werkzeuge mit exponentieller Technologie. +Wir haben die Leidenschaft eines DIY-Innovatoren. +Wir haben das Kapital der Techno-Philanthropen. +Und wir haben drei Milliarden neue Köpfe, mit denen wir online arbeiten können um die neuen Herausforderungen zu meistern, und um das zu tun, was nötig ist. +Wir erwarten ein paar außergewöhnliche Jahrzehnte. +Danke schön. + +Ich glaube, dass wir etwas gegen ein verändernswertes Stück medizinischer Kultur unternehmen müssen. +Und ich glaube, dass es mit einem Mediziner beginnt und der bin ich. +Und vielleicht bin ich schon lange genug im Geschäft, als dass ich es mir erlauben kann ein Stück meines eigenen falschen Prestiges aufzugeben um dies zu ermöglichen. +Bevor ich jedoch zum eigentlichen Thema meines Vortrages komme, lassen Sie uns mit ein wenig Baseball beginnen. +Hey, warum nicht? +Wir sind dem Saisonende nahe und bewegen uns auf die Weltmeisterschaft zu. +Wir alle lieben Baseball, oder? +Baseball ist voll mit tollen Statistiken. +Und es gibt hunderte von ihnen. +"Moneyball" erscheint bald und dreht sich um Statistiken und um diese zu nutzen ein großartiges Baseball Team aufzustellen. +Ich werde mich auf eine Statistik beziehen von der ich hoffe, dass die meisten von Ihnen schon mal gehört haben. +Es ist die Durchschnittsleistung des Schlägers. +Wir sprechen von einer 300, wenn ein Schläger 300 schlägt. +Das bedeutet, dass der Spieler sicher 3 von 10 Schlägen schlägt. +Das heißt den Ball ins Außenfeld schlagen, er kommt auf, er wird nicht gefangen, und wer den Ball versucht hat zur First Base zu werfen, hat es nicht rechtzeitig geschafft und der Läufer war in Sicherheit. +Drei aus 10. +Wissen Sie wie man einen 300ter in Major League Baseball nennt? +Gut, wirklich gut, vielleicht ein All-Star. +Wissen Sie wie man einen 400ter nennt? +Das ist jemand der im Übrigen sicher 4 aus 10 trifft. +Legendär - wie Ted Williams legendär - der letzte Major League Baseball Spieler der während einer regulären Saison über 400 Mal traf. +Lassen Sie uns zurück in meine Welt der Medizin transferieren, in der ich mich um einiges wohler fühle oder vielleicht auch ein bisschen weniger Wohl nach dem ich mit Ihnen darüber gesprochen habe. +Angenommen Sie haben eine Blinddarmentzündung und Sie werden zu einem Operateur überwiesen, dessen Durchschnittsleistung 400 in Bezug auf Blinddarmentzündungen ist. +Irgendwie funktioniert das nicht, oder? +Angenommen Sie leben in einer bestimmten abgelegenen Gegend und Sie haben einen geliebten Menschen mit verstopften Herzkranzgefäßen und Ihr Hausarzt überweist diesen zu einem Kardiologen, dessen Durchschnittsleistung bei Gefäßdarstellung bei 200 liegt. +Aber, aber wissen Sie was? +Sie ist dieses Jahr viel besser. Sie ist auf dem aufsteigenden Ast. +Und sie schlägt eine 257. +Irgendwie funktioniert das nicht. +Aber ich werde Ihnen eine Frage stellen. +Was glauben Sie wie die Durchschnittsleistung für einen Kardiologen oder eine Krankenschwester oder einen Orthopäden, einen Geburtshelfer, einen Rettungsassistenten sein sollte? +1.000, sehr gut. +Die Wahrheit ist, dass niemand in der ganzen Medizin weiß, was ein guter Chirurg oder Arzt oder Rettungsassistent sein sollte. +Was wir allerdings tun, ist dass wir jeden von Ihnen, mich eingeschlossen, in die Welt aussenden mit dem Anspruch perfekt zu sein. +Niemals einen Fehler machen, niemand macht sich jedoch über die Details Gedanken, wie dies bewerkstelligt werden soll. +Und das ist die Nachricht, die ich im Medizinstudium aufnahm. +Ich war ein zwanghaft obsessiver Student. +In der High School hat mal ein Mitschüler gesagt, dass Brian Goldmann für einen Bluttest lernen würde. +Und so war es auch. +Und ich lernte in meiner kleinen Dachstube in der Schwestern Residenz am Toronto General Hospital, unweit von hier. +Ich lernte alles auswendig. +In meiner Anatomievorlesung lernte ich die Ursprünge und Ausläufer jedes Muskels, jeden Zweig einer jeden Arterie, welchen von der Aorta wegführt, obskure und gewöhnliche Differentialdiagnosen. +I kannte sogar die Differentialdiagnose um renale tubuläre Azidose zu klassifizieren. +Und die ganz Zeit sammelte ich mehr und mehr wissen. +Und ich war gut, ich schloss mit cum laude ab. +Und ich verließ das Medizinstudium mit der Eindruck das ich, falls ich alles auswendig kannte und alles wusste, oder zumindest soviel wie möglich, so nahe an Vollständigkeit wie möglich, dass ich immun gegen das Machen von Fehlern sei. +Und es klappte für eine Zeit lang, bis ich Frau Drucker traf. +Ich residierte an einem Lehrkrankenhaus hier in Toronto als Frau Drucker zu mir in die Notfallabteilung des Krankenhauses gebracht wurde. +Zu diesem Zeitpunkt war ich der kardiologischen Schicht im kardiologischen Dienst zugewiesen. +Und es war mein Auftrag, als das Notfallpersonal kardiologischen Rat suchte, den Notfallpatienten zu untersuchen. +Und Rückmeldung an meinen Oberarzt zu geben. +Ich untersuchte Frau Drucker und sie war in Atemnot. +Und als ich ihr zuhörte, machte sie keuchende Geräusche. +Und als ich ihre Brust mit dem Stethoskope abhörte, konnte ich ein knackendes Geräusch auf beiden Seiten hören, das sagte mir, dass sie unter kongestiver Herzinsuffizienz litt. +Das ist ein Zustand in dem das Herz versagt, anstatt das gesamte Blut weiter zu pumpen, setzt sich ein Teil des Blutes in der Lunge fest und füllt diese allmählich, daher kam die Kurzatmigkeit. +Und das war keine schwer zu stellenden Diagnose. +Ich stellte sie und machte mich an die Behandlung. +Ich gab ihr Aspirin. Ich gab ihr Medizin um den Druck vom Herzen zu nehmen. +Ich gab ihr Medizin, die wir Diuretics nennen, Wasser Tabletten, so dass sie die Flüssigkeit ausschied. +Und über einen Zeitraum von eineinhalb bis zwei Stunden, fing sie an sich besser zu fühlen. +Ich fühlte mich richtig gut. +Und da machte ich meinen ersten Fehler; ich schickte sie nach Hause. +Eigentlich machte ich zwei Fehler. +Ich schickte sie nach Hause ohne mit meinem Oberarzt zu sprechen. +Ich nahm nicht den Hörer auf und tat, was ich hätten sollen, was ein Anruf bei meinem Oberarzt gewesen wäre um es mit ihm abzuklären, so dass er eine Chance gehabt hätte sich ein eigenes Bild zu machen. +Und er kannte sie, er wäre in der Lage gewesen zusätzliche Informationen zu ihr beizusteuern. +Vielleicht tat ich es mit gutem Grund. +Vielleicht wollte ich nicht der hilfsbedürftige Arzt sein. +Vielleicht wollte ich so erfolgreich und so fähig sein Verantwortung zu übernehmen, dass ich so handelte und so wäre ich in der Lage für meine Patienten zu sorgen ohne ihn kontaktieren zu müssen. +Mein zweiter Fehler war schlimmer. +Dadurch das ich sie nach Hause schickte, missachtete ich ein leise Stimme in mir, die versuchte mir zu sagen, "Goldman, keine gute Idee. Tue das nicht." +In wirklich fehlte es mir so sehr an Selbstsicherheit dass ich die Krankenschwester fragte, welche sich um Frau Drucker kümmerte, "Glauben Sie das es in Ordnung ist, wenn sie nach Hause geht?" +Und die Krankenschwester dachte darüber nach und sagte in faktischer Art, "Klar, ich denke es wird ihr gut gehen." +Ich erinnere mich daran als sei es gestern gewesen. +Also unterzeichnete ich die Entlassungspapiere und ein Krankenwagen und Rettungsassistenten kamen und brachten sie nach Hause. +Und ich begab mich zurück an die Arbeit. +Den restlichen Tag, den Abend hatte ich dieses nagende Gefühl in meinem Magen. +Aber ich arbeitete weiter. +Und am Ende des Tages packte ich meine Sachen, verlies das Krankenhaus und ging zum Parkplatz um mit dem Auto nach Hause zu fahren, als ich etwas tat, das ich sonst nicht machte. +Ich ging durch die Notfallabteilung auf meinem weg nach Hause. +Und dort sagte eine anderen Krankenschwester, nicht der Schwester die nach Frau Drucker gesehen hatte, sondern einer anderen drei Worte zu mir und diese drei Worte fürchten die meisten Notfallärzte, die ich kenne. +Andere Mediziner fürchten diese ebenso, aber die Notfallmedizin ist ganz besonders, weil wir die Patienten nur so flüchtig sehen. +Die drei Worte lauten: Erinnern Sie sich? +"Erinnern Sie sich an den Patienten, den Sie nach Hause sendeten?" +fragte die Krankenschwester sachlich. +"Also sie ist zurück," sagte Sie in dieser bestimmten Tonlage. +Sie war also zurück. +Sie war zurück und im Sterben. +Ungefähr eine Stunde nach dem sie zu Hause angekommen war, nachdem ich Sie nach Hause gesendet hatte, kollabierte Sie und die Familie rief 911 an. Die Rettungsassistenten brachten sie zurück auf die Notfallstation mit einem Blutdruck von 50, das ist ein gefährlicher Schockzustand. +Sie atmete kaum und war blau angelaufen. +Das Notfallpersonal zog alle Stränge. +Sie gaben ihr Blutdruckerhöher. +Sie schlossen sie an die Beatmungsmaschine an. +Ich war schockiert und bis ins Innere zerrüttet. +Und ich durchlebte diese Achterbahn, weil sie nach der Stabilisation auf die Intensivstation kam und ich hoffte, dass sie sich erholen würde. +Und nach zwei, drei Tagen wurde klar, dass Sie nie wieder erwachen würde. +Sie hatte einen nicht behandelbaren Gehirnschaden erlitten. +Ihre Familie versammelte sich. +Und im Verlauf der nächsten acht oder neun Tage, ergaben sie sich dem Geschehenen. +Am neuten Tag liesen sie sie gehen -- Frau Drucker, eine Frau, eine Mutter und Großmutter. +Man sagt, dass man die Namen derer die versterben nie vergisst. +Und das war das erste Mal das ich dies selber erfuhr. +Die nächsten Wochen machte ich mir Vorwürfe und ich erfuhr zum ersten Mal selber die ungesunde Scham, die in unserer medizinischen Kultur existiert -- ich fühlte mich alleine, isoliert, nicht die Art von gesunder Scham, die man verspürt, weil man nicht mit den Kollegen darüber sprechen kann. +Sie kennen alle die gesunde Scham, wenn man ein Geheimnis des besten Freundes preis gibt, obwohl dieser einen auf Verschwiegenheit einschwor und man dann erwischt wird und der beste Freund einen damit konfrontiert und mein eine schrecklich Diskussion führt, wenn einem am Ende jedoch das schlechte Gewissen führt und man schwört, dass man einen solchen Fehler nie wieder macht. +Wenn man Wiedergutmachung leistet und den Fehler niemals wieder macht. +Das ist die Art von lehrreicher Scham. +Die ungesunde Art über die ich spreche, ist die, die einen im Innersten krank macht. +Es ist diejenige, die einem sagt, das nicht das was man gemacht hat schlecht ist, sondern das man selbst schlecht ist. +Und das war es, was ich fühlte. +Und es war nicht auf Grund meines Oberarztes, er war sehr lieb. +Er sprach mit der Familie und ich bin mir sicher, dass er die Wogen glättete und sicher stellte, dass ich nicht verklagt würde. +Aber ich stellte mir fortan diese Fragen. +Warum habe ich den Oberarzt nicht gefragt? Warum sendete ich sie nach Hause? +Und dann in meinen schlimmsten Momenten: Wie konnte ich so einen dummen Fehler machen? +Warum bin ich in die Medizin gegangen? +Langsam aber sicher legte es sich. +Ich begann mich besser zu fühlen. +Und dann an einem bewölkten Tag, war da ein Loch in den Wolken und die Sonne brach hervor und ich sagte mir vielleicht kann ich mich wieder besser fühlen. +Und ich handelte mit mir aus, dass falls ich meine Bemühungen zur Perfektion verdoppelte und niemals wieder einen Fehler beging, dass die Stimme verstummen könnte. +Und sie tat es. +Und ich arbeitete weiter. +Und dann passierte es wieder. +Zwei Jahre später hatte ich Dienst in der Notfallstation in einem kommunalen Krankenhaus nördlich von Toronto und ich begutachtete einen 25 Jahre alten Mann mit gereiztem Rachen. +Es war viel los und ich in Eile. +Er zeigte immer hier hin. +Ich schaute in den Rachen und es war ein klein wenig pink. +Und ich gab ihm eine Verschreibung für Penicillin und schickte ihn fort. +Und noch als er aus der Tür ging, zeigte er auf seinen Rachen. +Zwei Tage später kam ich zu meinem nächsten Notfalldienst und meine Chefärztin bat mich auf ein Gespräch in ihr Büro. +Und sie sagte die drei Worte: Erinnerst du dich? +"Erinnerst du dich an den Patienten mit dem gereizten Rachen?" +Es stellte sich heraus dass er eine Streptokokken-Infektion. +Er hatte eine potentiell lebensgefährliche Krankheit namens Epiglottitis. +Sie können das googlen, aber es ist keine Infektion des Rachens sondern der oberen Atemwege und verursacht den Verschluss der Atemwege. +Und glücklicherweise starb er nicht. +Er bekam intravenöse Antibotica und erholte sich ein paar Tage später. +Und ich ging wieder durch die selbe Tortur von Schande und Selbstzweifel, fühlte mich befreit und ging züruck an die Arbeit bis es wieder und wieder und wieder passierte. +In einer Notfallschicht habe ich zwei Mal eine Blinddarmentzündung übersehen. +Da gehört schon einiges dazu, besonders wenn man bedenkt, dass man in einem Krankenhaus arbeitet, das zu dieser Zeit nur 14 Patienten pro Nacht hatte. +In beiden Fällen schickte ich sie nicht nach Hause und es gab wohl auch keine Mängel in ihrer Behandlung. +Bei einem dachte Ich er hätte Nierensteine. +Ich ordnete das Röntgen der Nieren an. Als das ohne Befund war, stellte mein Kollege bei der Wiedervorstellung des Patienten eine Verhärtung im unteren rechten Sektor fest und rief die Operateure. +Der andere hatte starken Durchfall. +Ich ordnete Fluide an um ihn zu rehydrieren und bat meinen Kollegen ihn ebenfalls zu begutachten. +Und das tat er und als er eine Verhärtung im rechten unteren Sektor feststellte, rief er die Operateure. +In beiden Fällen wurde operierte und es ging ihnen gut. +Beide Fälle nagten an mir, fraßen mich auf. +Und ich wäre glücklich Ihnen sagen zu können, dass meine schlimmsten Fehler nur in den ersten fünf Jahren passierten, was vielen meiner Kollegen behaupten, aber totaler Unsinn ist. +Mancher meiner Klöpse passierten in den letzten fünf Jahren. +Alleine, beschämt und ohne Unterstützung. +Hier liegt das Problem: Wenn ich nicht mit meinen Fehlern abschließen und über sie reden kann, falls ich die leise Stimme, die mir sagt, was wirklich geschah nicht finden kann, wie kann ich es dann mit meinen Kollegen teilen? +Wie kann ich ihnen meine Fehler lehren, so dass sie nicht dieselben begehen? +Falls ich in einen Raum ginge -- wie jetzt gerade, dann habe ich keine Ahnung was ihr über mich denkt. +Wann haben sie das letzte mal von jemandem gehört der von Fehlschlag über Fehlschlag über Fehlschlag sprach? +Oh ja, sie gehen zu einer Cocktail Party und da mag man über irgendeinen anderen Doktor hören, aber man wird nicht jemanden über die eigenen Fehler reden hören. +Wenn ich in einen Raum voll mit Kollegen ginge und um ihre sofortige Unterstützung bitten würde und anfinge ihnen zu erzählen, was ich Ihnen gerade erzählt habe, würde ich sehr wahrscheinlich nicht das Ende der zweiten Geschichte erreichen, bevor es ihnen wirklich unangenehm würde, irgend jemand würde einen Witz einflechten, sie würden das Thema wechseln und den Rest vergessen. +Und tatsächlich wenn ich oder meinen Kollegen wüssten, dass ein Orthopäde in meinem Krankenhaus jemandem das falsche Bein abgenommen hätte, dann glauben sie mir, ich hätte Probleme ihm in die Augen zu schauen. +Das ist das System in dem wir leben. +Es ist eine total Verleugnung von Fehlern. +Es ist ein System in dem es zwei grundlegende Positionen gibt -- diejenigen, welche Fehler machen und diejenigen, welche keine machen. Diejenigen, die Schlafmangel einschränkt und die ohne Einschränkung, die mit schlechten Ergebnissen und die mit guten Ergebnissen. +Es ist fast eine ideologische Reaktion so wie Antikörper, die einen Menschen attackieren. +Und es gibt die Idee, dass wenn wir diejenigen, die Fehler machen aus der Medizin verbannen, dass uns ein sicheres System bleibt. +Aber es gibt zwei Probleme dabei. +In meinen ungefähr 20 Jahren des medizinischen Sendungsbewusstseins und Journalismus, habe ich eine persönliche medizinische Studie über medizinische Fehler und falsche Behandlungen erstellt um so alles mir mögliche für einen meiner ersten Artikel, den ich für den Toronto Star zu meiner Show "White Coat, Black Art", schrieb, zu lernen. +Und was ich lernte, ist dass Fehler absolut unumgänglich sind. +Wir arbeiten in einem System in dem jeden Tag Fehler passieren, in dem ein von 10 Medikationen entweder eine Falsche oder falsch dosiert ist, in dem Krankenhausinfektionen immer und immer zahlreicher werden und Verwüstung oder Tot verursachen. +In diesem Staat sterben etwa 24.000 Kanadier an umgänglichen Fehlern. +In den Vereinigten Staaten beziffert das Institut für Medizin die Zahl bei 100.000. +Beides sind starke Untertreibungen, weil wir das Problem nicht so genau betrachten, wie wir es sollten. +Und ist ist die Crux. +In einem Krankenhaussystem in dem das medizinische Wissen sich alle zwei bis drei Jahre verdoppelt, können wir nicht mithalten. +Schlafmangel ist allgegenwärtig. +Wir können ihn nicht loswerden. +Wir besitzen einen kognitiven Fehler, so dass wir einen perfekten Krankheitsverlauf für einen Patienten mit Brustschmerzen nehmen kann. +Dann nehme ich den selben Patienten mit Brustschmerz, mache ihn verschwitzt und geschwätzig und gebe noch einen leicht alkoholisierten Atem dazu und plötzlich ist die Geschichte durchsetzt mit Verachtung. +Ich nehme nicht den gleichen Verlauf. +Ich bin kein Roboter; ich mache Dinge nicht immer gleich. +Und meine Patienten sind keine Autos; sie berichten mir ihre Symptome nicht immer in der gleichen Art. +All das zusammengefasst sind Fehler unvermeidbar. +Wenn man also das System so nimmt, wie ich es gelehrt wurde, und alle fehlerbehafteten Gesundheitsexperten aussortiert, dann ist am Ende keiner mehr übrig. +Und kennen sie die Leier über Menschen, die nicht über ihre schlimmsten Fälle sprechen wollen? +In meiner Sendung "White Coat, Black Art." habe ich die Angewohnheit zu sagen, "Dies ist mein schlimmster Fehler" Ich würde zu jedem vom Rettungsassistenten bis zum Chefarzt der Kardiologen sagen, "Dies ist mein schlimmster Fehler" blah, blah, blah, blah, blah, "Was ist mit Ihrem?" and dann zeige ich mit dem Mikrofon zu ihm. +Und dann erweitern sich ihre Pupillen, sie sind vor den Kopf gestoßen, dann schauen sie runter und schlucken schwer, und fangen an ihre Geschichten zu erzählen. +Sie wollen Ihre Geschichten erzählen. Sie wollen ihre Geschichten teilen. +Sie wollen in der Lage sein sagen zu können, "Schau, mache nicht dieselben Fehler, die ich fabrizierte." +Was sie benötigen ist eine Umgebung, welche sie in der Lage dazu versetzt. +Was sie brauchen ist eine neue medizinische Kultur. +Und es beginnt mit einem Arzt. +Der neu definierte Arzt ist ein Mensch, weiß um seine Menschlichkeit, akzeptiert sie, ist nicht stolz darauf Fehler zu machen, aber setzt alles daran etwas aus ihnen zu lernen, sodass es weitergegeben werden kann. +Sie teilt ihre Erfahrungen mit anderen. +Sie unterstützt wenn andere von ihren Fehlern reden. +Und sie zeigt anderen deren Fehler auf, nicht um bloßzustellen, sondern in einer liebevollen, unterstützenden Art so dass alle davon profitieren. +Und sie arbeitet in einer medizinischen Kultur, die anerkennt, dass Menschen das System mit Leben füllen und wenn das so ist, dann machen Menschen auch Fehler von Zeit zu Zeit. +So dass das System sich dahin entwickelt Backups zu erstellen, welche es einfacher machen Fehler aufzuspüren, die Menschen unausweichlich machen und es ebenso ermöglicht liebevolle, unterstützenden Räume zu schaffen, in denen jeder, der das Gesundheitswesen beobachtet, auch tatsächlich Dinge ansprechen kann, welche potentielle Fehler darstellen und dafür sogar belohnt wird. Und das speziell für Menschen wie mich, die Fehler machen und für die Begradigung dieser belohnt werden sollten. +Mein Name ist Brian Goldman. +Ich bin der neu definierte Arzt. +Ich bin ein Mensch. Ich mache Fehler. +Ich bedaure das. bin aber aber ich versuche best möglich daraus zu lernen, um es andere weiterzugeben. +Ich weis nicht was Sie von mir halten, aber damit kann ich leben. +Lassen Sie mich mit drei meiner eigenen Worte schließen: I erinnere mich. + +Ich werde über eine winzige, kleine Idee sprechen. +Es geht um veränderbare Normwerte. +Und weil man diese Idee in einer Minute erklären kann, werde ich Ihnen vorher drei Geschichten erzählen, um die Zeit zu nutzen. +Die erste Geschichte handelt von Charles Darwin, einem meiner Helden. +Sie wissen wohl, dass er 1835 hier war. +Sie mögen denken, dass er Finken jagte, aber das stimmt nicht. +Eigentlich sammelte er Fische. +Er beschrieb einen davon als sehr "gewöhnlich". +Es war ein Zackenbarsch. +Bis in die 80er Jahre hinein, wurde er in großem Stil gefischt. +Jetzt steht er auf der Roten Liste gefährdeter Arten. +Diese Geschichte haben wir viele Male von den Galápagos-Inseln oder von anderen Orten gehört, sie ist nicht sehr besonders. +Dennoch kommen wir immer noch auf die Galápagos-Inseln. +Wir denken immer noch, sie seien ursprünglich. +Die Broschüren beschreiben sie immer noch als unberührt. +Was ist hier passiert? +Die zweite Geschichte soll ein anderes Konzept, die veränderbare Taillenweite, verdeutlichen. +Denn ich habe es erlebt, als ich 1971 eine Lagune in West-Afrika studierte. +Ich ging dorthin, denn ich wuchs in Europa auf und wollte später in Afrika arbeiten. +Ich dachte, ich könne mich integrieren. +Und ich bekam einen schlimmen Sonnenbrand und war überzeugt, dass ich wirklich nicht von dort stammte. +Es war mein erster Sonnenbrand. +Wie Sie sehen, war die Lagune von Palmen und von ein paar Mangroven umsäumt. +Es gab Buntbarsche von ca. 20 Zentimetern, Schwarzkinnmaulbrüter, eine Unterart der Buntbarsche. +Die Fischgründe dieser Buntbarsche waren sehr ertragreich und die Fischer lebten gut davon und verdienten in Ghana überdurchschnittlich gut. +Als ich 27 Jahre später dorthin zurückkehrte, war der Fisch auf die Hälfte seiner Größe geschrumpft. +Ausgewachsen maßen sie fünf Zentimeter. +Sie waren genetisch erdrückt worden. +Es waren immer noch Fische. +Die Leute waren immer noch glücklich. +Und der Fisch hatte auch das Glück, noch da zu sein. +Es hat sich also nichts verändert, und doch hat sich alles verändert. +Meine dritte kleine Geschichte erzählt von meiner Mittäterschaft bei der Einführung der Schleppnetzfischerei in Südostasien. +In den 70ern – eher zu Beginn der 60er – förderte Europa viele Entwicklungsprojekte. +Fischförderung bedeutete Ländern, die schon 100 000 Fische fingen, den industriellen Fischfang Dieses ziemlich hässliche Schiff heißt Mutiara 4. +Ich fuhr darauf mit und wir machten Erhebungen im ganzen südlichen Südchinesischen Meer und besonders in der Javasee. +Wir hatten keine Worte für das, was wir dort fingen. +Ich weiß jetzt, dass es der Grund des Meeres war. +90 Prozent unseres Fangs waren Schwämme, andere Tiere, die mit dem Grund verbunden sind. +Der größte Teil der Fische, die kleinen Punkte dort auf den Trümmern, den Trümmerhaufen, waren Korallenriff-Fische. +Im Wesentlichen kam der Grund des Meeres auf Deck und wurde dann zurückgeworfen. +Diese Bilder sind außergewöhnlich, denn der Übergang geht sehr schnell. +Innerhalb eines Jahres führt man eine Erhebung durch und beginnt dann mit dem gewerblichen Fischfang. +Der Grund wird verändert. Aus – in diesem Fall – einem harten Grund oder weichen Korallen wird matschiger Mist. +Das ist eine tote Schildkröte. +Sie wurden nicht gegessen, man warf sie weg, weil sie tot waren. +Einmal fingen wir eine lebend. +Sie war noch nicht ertrunken. +Dann wollten sie sie töten, denn man konnte sie gut essen. +Tatsächlich wird dieser Berg von Trümmern jedes Mal von Fischern angesammelt, wenn sie in Bereiche fahren, in denen noch nie gefischt wurde. +Es wird aber nicht dokumentiert. +Wir verändern die Welt, aber wir erinnern uns nicht daran. +Wir passen unsere Normwerte dem neuen Level an und rufen uns nicht in Erinnerung, was dort war. +Wenn man es verallgemeinert, passiert Folgendes. +Auf der y-Achse sind ein paar gute Dinge: Biodiversität, Anzahl der Orca, das Grün Ihres Landes, den Wasservorrat. +Mit der Zeit verändert es sich. Es verändert sich, denn für die Menschen sind ihre Taten ganz natürlich. +Jede Generation betrachtet die Bilder, die sie zu Beginn ihres bewussten Lebens aufnehmen, als Standard und wird alles davon ableiten. +Der Unterschied wird dann als Verlust wahrgenommen. +Aber sie nehmen die vorangegangenen Verluste nicht wahr. +Es kann ein Reihenfolge von Veränderungen geben. +Und am Ende wollen Sie nur die erbärmlichen Überreste erhalten. +Genau das ist jetzt weitestgehend unser Ziel. +Wir möchten Dinge erhalten, die verschwunden sind oder Dinge, die nicht mehr so sind, wie sie waren. +Man könnte jetzt denken, dass das Problem Menschen betraf, die sicherlich, als sie in räuberischen Gesellschaften lebten, Tiere töteten und denen erst nach ein paar Generationen bewusst wurde, was sie getan hatten. +Denn offensichtlich wird ein Tier, das es sehr häufig gab, erst einmal selten, bevor es ausstirbt. +Man verliert also keine häufig vorkommenden Tiere. +Man verliert immer seltene Tiere. +Und deshalb wird es nicht als großer Verlust wahrgenommen. +Mit der Zeit konzentrieren wir uns auf die großen Tiere und im Meer sind das die großen Fische. +Sie werden seltener, weil wir sie fangen. +Mit der Zeit bleibt wenig Fisch übrig und wir denken, das ist der Normwert. +Die Frage ist, warum die Menschen das akzeptieren. +Nun, weil sie nicht wissen, dass es einmal anders war. +Natürlich werden viele Leute, Wissenschaftler, bestätigen, dass es wirklich anders war. +Sie werden es bestätigen, denn die Beweise, wie sie in einer früheren Form vorlagen, sind nicht so, wie sie die Beweise gerne darlegen würden. +Es gibt zum Beispiel die Anekdote, dass der Bericht eines Kapitäns Soundso, der in dieser Gegend große Fischvorkommen beobachtete, nicht genutzt werden kann, oder von Fischereiwissenschaftlern normalerweise nicht gewertet wird, weil er nicht "wissenschaftlich" ist. +Wir haben also die Situation, dass die Menschen die Vergangenheit nicht kennen, obwohl wir in gebildeten Gesellschaften leben, weil sie den Quellen der Vergangenheit nicht trauen. +Das zeigt die enorm große Rolle, die ein Meeresschutzgebiet spielen kann. +Denn durch Meeresschutzgebiete stellen wir im Grunde die Vergangenheit wieder her. +Wir stellen die Vergangenheit wieder her, die die Menschen nicht begreifen können, weil sich die Normwerte verändert haben und sehr niedrig sind. +Damit können die Menschen, die ein Meeresschutzgebiet sehen und die von dem Einblick profitieren, den es ermöglicht, ihre Normwerte zurücksetzen. +Was ist mit den Menschen, denen das nicht möglich ist, weil sie keinen Zugang haben – den Menschen im Mittleren Westen zum Beispiel? +Hier können, denke ich, die Kunst und der Film vielleicht die Lücke füllen, sowie Simulationen. +Dies ist die Simulation der Chesapeake Bay. +Vor langer Zeit gab es dort Grauwale – vor 500 Jahren. +Und die Farbtöne und -schattierungen erinnern Sie vielleicht an "Avatar". +Wenn Sie an "Avatar" denken, wenn Sie daran denken, warum die Menschen davon so berührt wurden – abgesehen von der Pocahontas-Geschichte, warum waren sie so berührt von der Bilderwelt? +Weil es etwas wachruft, das in gewisser Weise verloren gegangen ist. +Meine Empfehlung also, die einzige, die ich geben werde, richtet sich an Cameron, damit er "Avatar II" unter Wasser dreht. +Vielen Dank. + +In den 80er Jahren, im kommunistischen Ostdeutschland, musste man, wenn man eine Schreibmaschine besaß, diese bei der Regierung registrieren. +Sie mussten auch ein Blatt mit Beispieltext aus dieser Schreibmaschine registrieren. +Der Grund dafür: die Regierung konnte zurückverfolgen, wo ein Text herkam. +Fanden sie einen Artikel mit falschem Gedankengut, konnten sie den Urheber dieser Gedanken aufspüren. +Und wir im Westen konnten nicht verstehen, wie irgendjemand so etwas tun könnte, und wie sehr das die Redefreiheit einschränken würde. +In unseren eigenen Ländern würden wir so etwas nie tun. +Aber wenn Sie heute im Jahr 2011 einen neuen Farblaserdrucker von den führenden Laserdruckerfabrikanten kaufen und eine Seite ausdrucken, dann hat diese Seite helle gelbe Flecke auf jeder Seite aufgedruckt, in einem Muster, das die Seite eindeutig auf Sie und Ihren Drucker rückverfolgen lässt. +Das passiert uns heute. +Und darüber scheint sich niemand aufzuregen. +Und das war ein Beispiel, auf welche Weise unsere eigenen Regierungen die Technologie gegen uns, die Bürger, einsetzen. +Und das ist eine der drei Hauptquellen von den heute existierenden Online-Problemen. +Schauen wir uns einmal an, was wirklich auf der Welt passiert: Wir können die Angriffe in Kategorien aufteilen. +Wir haben drei Hauptgruppen. +Es gibt Online-Kriminelle. +Zum Beispiel hier, das ist Herr Dimitry Golubow aus Kiew in der Ukraine. +Und die Motive von Online-Kriminellen sind sehr leicht zu verstehen. +Diese Leute verdienen Geld. +Sie verwenden Online-Angriffe, um viel Geld zu verdienen, einen riesigen Haufen Geld. +Es gibt mehrere bekannte Fälle von Online-Millionären, Multimillionären, die ihr Geld durch Angriffe verdient haben. +Das hier ist Wladimir Tsastsin aus Tartu in Estland. +Das ist Alfred Gonzalez. +Stephen Watt. +Björn Sundin. +Das sind Matthew Anderson, Tariq Al-Daour und so weiter und so fort. +Diese Leute sind online zu Reichtum gekommen, aber sie haben es illegal erworben, indem sie z.B. Trojaner eingesetzt haben, um Geld aus unseren Bankkonten zu klauen, während wir unser Online-Banking erledigen, oder auch Keylogger, die unsere Kredikarteninformationen bei der Eingabe über die Tastatur gesammelt haben, während wir über einen infizierten Computer online einkaufen. +Der US-amerikanische Geheimdienst fror vor zwei Monaten das Schweizer Konto von Herrn Sam Jain hier ein, und auf diesem Konto waren 14,9 Millionen US-Dollar, als es eingefroren wurde. +Herr Jain selbst ist auf freiem Fuß, der Aufenthaltsort ist unbekannt. +Und ich behaupte, dass es heute wahrscheinlicher ist, dass wir Opfer eines Online-Verbrechens werden, als eines Verbrechens in der realen Welt. +Und es ist sehr offensichtlich, dass dies nur noch schlimmer werden wird. +In der Zukunft werden sich die meisten Verbrechen online abspielen. +Die zweitgrößte Angreifergruppe, die wir heute beobachten können, sind nicht durch Geld motiviert. +Sie sind durch etwas anderes motiviert - Proteste etwa, eine Meinung, oder durch ihr Publikum. +Gruppen wie Anonymous sind über die letzten 12 Monate aufgestiegen und sind zu einem der Hauptspieler auf dem Feld der Online-Angriffe geworden. +Das sind also die drei Hauptangriffsgruppen: Kriminelle, die es des Geldes wegen tun, Hacktivisten wie Anonymous, die damit Widerstand leisten, aber die letzte Gruppe sind Nationen, Regierungen, die die Angriffe leiten. +Da liegen uns Fälle vor, wie der von DigiNotar. +Es zeigt beispielhaft, was passiert, wenn Regierungen ihre eigenen Bürger angreifen. +DigiNotar ist ein Vollmachtszertifikat aus den Niederlanden – bzw. war es das. +Im letzten Herbst musste es Insolvenz anmelden, denn DigiNotar war gehackt worden. +Jemand war eingebrochen und hatte das System gründlich gehackt. +Und letzte Woche in einem Treffen mit niederländischen Regierungsvertretern stellte ich einem der Leitenden dieser Gruppe die Frage, ob er es für möglich hielte, dass aufgrund des DigiNotar-Hacks Leute gestorben waren. +Und seine Antwort war "Ja". +Nun, wie sterben Leute in Folge eines solchen Hacks? +DigiNotar ist eine Zertifizierungsstelle. +Sie verkaufen Zertifikate. +Was macht man mit Zertifikaten? +Nun, ein Zertifikat benötigt man, wenn man eine Webseite mit HTTPS, mit SSL-verschlüsselten Diensten hat, zum Beispiel Gmail. +Nun verwenden wir alle, oder viele von uns, Gmail oder einen ihrer Konkurrenten. Doch diese Dienste sind besonders verbreitet in totalitären Staaten wie dem Iran, wo Dissidenten ausländische Anbieter wie Gmail verwenden, da sie wissen, dass sie denen mehr vertrauen können als lokalen Anbietern und dass sie über SSL-Verbindungen verschlüsselt sind, so dass die lokale Regierung nicht in ihren Gesprächen herumschnüffeln kann. +Können sie aber doch, wenn sie sich in eine ausländische +Zertifizierungsbehörde hacken und gefälschte Zertifikate ausstellen. +Und genau das ist im Falle von DigiNotar passiert. +Wie verhält es sich mit dem arabischen Frühling und den Dingen, die zum Beispiel in Ägypten passiert sind? +Nun, in Ägypten plünderten die Aufständischen im April 2011 das Hauptquartier der ägyptischen Geheimpolizei. Und dabei fanden sie eine Menge Akten. +In diesen Akten befand sich ein Ordner namens "FINFISHER". +Und in diesem Ordner befanden sich Notizen einer in Deutschland ansässigen Firma, die der ägyptischen Regierung ein paar Programme verkauft hatten, mit denen sie – in sehr großem Rahmen – jegliche Kommunikation der ägyptischen Bürger abfangen konnten. +Sie hatten dieses Programm für 280.000 Euro an die ägyptische Regierung verkauft. +Das Firmenhauptquartier ist genau hier. +Also versorgen westliche Regierungen totalitäre Regierungen mit Hilfsmitteln, damit die gegen ihre eigenen Bürger vorgehen können. +Aber westliche Regierungen helfen sich auch selbst. +Zum Beispiel in Deutschland nur vor ein paar Wochen der sogenannte Staatstrojaner gefunden. Das war ein Trojaner, der von deutschen Regierungsvertretern verwendet wurde, um ihre eigenen Bürger zu bespitzeln. +Wenn Sie in einem Kriminalfall verdächtigt werden, dann wird mit ziemlicher Sicherheit Ihr Telefon angezapft. +Aber heute sind wir weit jenseits dessen. +Sie zapfen Ihre Internetverbindung an. +Sie verwenden Mittel wie den Staatstrojaner, um Ihren Computer mit einem Trojaner zu bespielen, der es ihnen erlaubt, Ihre gesamte Kommunikation zu überwachen, Ihre Online-Diskussionen abzuhören, Ihre Passwörter zu sammeln. +Wenn wir also weiter über solche Dinge nachdenken, dann wäre die offensichtliche Antwort der Leute: "Ok, das klingt schlecht, aber es betrifft mich ja nicht, weil ich ein braver Bürger bin. +Ich muss mir keine Sorgen machen! +Ich habe nichts zu verstecken." +Und diese Argumentation ergibt keinen Sinn. +Privatsphäre muss gegeben sein. +Privatsphäre steht nicht zur Debatte. +Es ist keine Entscheidung zwischen Privatsphäre und Sicherheit. +Es ist eine Entscheidung zwischen Freiheit und Kontrolle. +Und während wir heute, im Jahr 2011, unseren Regierungen vertrauen mögen, ist doch jedes Recht, das wir abgeben, für immer abgegeben. +Und vertrauen wir, vertrauen wir blind einer jeden zukünftigen Regierung, einer Regierung, die wir vielleicht in fünfzig Jahren haben werden? +Das sind die Fragen, mit denen wir uns die nächsten 50 Jahre beschäftigen müssen. + +Es mag Ihnen seltsam erscheinen, aber ich bin ein großer Fan von Betonblocksteinen. +Die ersten Betonblocksteine wurden 1868 hergestellt und entstammten einer einfachen Idee: Module aus Zement mit festgelegten Maßen, die zusammenpassen. +Betonbausteine wurden sehr schnell die meistgenutzte Baueinheit in der Welt. +Sie versetzten uns in die Lage, Dinge zu bauen, die größer waren als wir, Gebäude, Brücken, ein Stein nach dem anderen. +Im Wesentlichen war der Betonbaustein zum Baustein unserer Zeit geworden. +Fast hundert Jahre später, in 1947, kam LEGO hiermit heraus. +Es wurde der "automatisch verbindende Stein" genannt. +Und innerhalb weniger Jahre, zog LEGO in jeden Haushalt ein. +Es wird geschätzt, dass über 400 Milliarden Steine produziert wurden - oder 75 Steine für jede Person auf diesem Planeten. +Sie müssen kein Ingenieur sein, um schöne Häuser, schöne Brücken oder schöne Gebäude zu erschaffen. +LEGO machte es für alle möglich. +LEGO hat im Wesentlichen den Betonbaustein, den Baustein der Welt, genommen und daraus einen Baustein für unsere Vorstellungskraft gemacht. +In der Zwischenzeit wurde im gleichen Jahr bei den Bell Labs die nächste Revolution angekündigt, der nächste Baustein. +Der Transistor war eine kleine Plastikeinheit, die uns von einer Welt der statischen, aufeinandergestapelten Bausteine zu einer Welt in der alles interaktiv war bringen würde. +Wie der Betonblock, erlaubt uns der Transistor viel größere, komplexere Kreisläufe zu bauen, ein Stein nach dem anderen. +Aber es gibt einen Hauptunterschied: Der Transistor war nur für Experten. +Ich persönlich akzeptiere das nicht, dass der Baustein unserer Zeit für Experten reserviert ist und daher entschied ich mich, das zu ändern. +Vor acht Jahren war ich am Media Lab und ich begann diese Idee zu erforschen, wie man die Macht der Ingenieure in die Hand von Künstlern und Designern legen könnte. +Vor einigen Jahren fing ich an littleBits zu entwickeln. +Lassen Sie mich Ihnen zeigen, wie sie funktionieren. +LittleBits sind elektronische Module, die eine spezifische Funktion haben. +Sie sind vorgefertigt, Licht, Ton, Motor und Sensor zu sein. +Und das Beste daran ist, dass sie sich mit Magneten zusammen verbinden. +So können Sie sie nicht falsch herum zusammensetzen. +Die Steine sind farbcodiert. +Grün ist Ausgabe, Blau ist Strom, Pink ist Eingabe und Orange ist Kabel. +Alles, was Sie also tun müssen, ist einen Blauen und einen Grünen miteinander verbinden und sie können ganz schnell größere Kreislaufe bauen. +Sie fügen einen Blauen an einen Grünen, und sie können Licht machen. +Sie können einen Schalter dazwischen einfügen und so haben sie einen kleinen Dimmer erstellt. +Nehmen Sie den Schalter raus um ein Pulsmodul, das hier ist, einzufügen, und Sie haben einen kleinen Blinker gemacht. +Fügen Sie diesen Buzzer für einen zusätzlichen Effekt hinzu und Sie haben eine Lärmmaschine hergestellt. +Ich werde das stoppen. +Über das einfache Spielen hinaus, ist littleBits tatsächlich ziemlich leistungsstark. +Anstatt, dass man programmieren, verdrahten oder löten muss, erlaubt littleBits Ihnen mit einfachen, intuitiven Gesten zu programmieren. +Um also das Blinken zu beschleunigen oder zu verlangsamen, drehen Sie einfach an diesem Knopf und er macht den Impuls schneller oder langsamer. +Die Idee hinter littleBits ist, dass es eine wachsende Bibliothek ist. +Wir wollen jede einzelne Interaktion auf dieser Welt in einen gebrauchsfertigen Stein bringen. +Lichter, Töne, Solarelemente, Motoren -- alles sollte verfügbar sein. +Wir haben littleBits an Kinder verteilt und sie damit spielen sehen. +Und es war eine unglaubliche Erfahrung. +Das Schönste ist, wie sie anfangen die Elektronik, die sie im Alltag umgibt zu verstehen und die sie nicht in der Schule lernen. +Wie zum Beispiel ein Nachtlicht funktioniert, oder warum die Türen des Aufzugs offenbleiben, oder wie ein iPod auf Berührung reagiert. +Wir haben littleBits auch zu Designschulen gebracht. +Wir hatten also zum Beispiel Designer mit keinerlei Erfahrung in elektronischen Dingen, die anfingen, mit littleBits als Material zu spielen. +Hier sehen wir, mit Filz, Papier und Wasserflaschen, wie Geordie ... +Vor einigen Wochen haben wir littleBits zu RISD gebracht und gaben sie einigen Designern, die keinerlei technische Erfahrung hatten - nur Karton, Holz und Papier - und sagten ihnen: "Macht was." +Hier ist ein Beispiel eines Projektes, das sie machten, eine bewegungsgesteuerte Konfetti-Kanone. +Aber warten Sie, dies hier ist wirklich meine Lieblings-Projekt. +Es ist ein Hummer aus Knete, der Angst in der Dunkelheit hat. +Für diese Nicht-Ingenieure, wurde littleBits ein weiteres Material, Elektronik wurde einfach ein weiteres Material. +Und wir wollen dieses Material für alle verfügbar machen. +Also ist littleBits Open Source. +Sie können auf die Webseite gehen, alle Designvorlagen runterladen und sie selbst herstellen. +Wir wollen die Welt der Erschaffer, der Erfinder, der Mitwirkenden ermutigen, denn diese Welt, in der wir leben, diese interaktive Welt, gehört uns. +Also, ziehen Sie los und fangen Sie an zu erfinden. +Vielen Dank. + +Als ich 11 Jahre alt war, wurde ich eines Morgens von den Klängen heller Freude geweckt. +Mein Vater hörte sich auf seinem kleinen, grauen Radio die Nachrichtensendung der BBC an. +Er sah sehr glücklich aus, was damals ziemlich ungewöhnlich war, da ihn die Nachrichten meistens deprimierten. +Er rief: "Die Taliban sind weg!" +Ich wusste nicht, was das bedeutete, aber es machte meinen Vater offensichtlich sehr, sehr glücklich. +"Jetzt kannst du auf eine richtige Schule gehen," sagte er. +Diesen Morgen werde ich niemals vergessen. +Eine richtige Schule. +Die Taliban ergriffen die Macht in Afghanistan, als ich sechs war, und verboten es Mädchen, zur Schule zu gehen. +Deshalb verkleidete ich mich fünf Jahre lang als Junge und begleitete meine ältere Schwester, die nicht mehr alleine ausgehen durfte, zu einer geheimen Schule. +Nur so konnten wir beide zur Schule gehen. +Jeden Tag nahmen wir einen anderen Weg, sodass niemand erraten konnte, wohin wir gingen. +Wir versteckten unsere Bücher in Einkaufstüten, damit es so aussah, als würden wir nur einkaufen gehen. +Unterrichtet wurden wir in einem Haus, über 100 Mädchen in einem kleinen Wohnzimmer. +Im Winter war es gemütlich, aber im Sommer war es unglaublich heiß. +Wir alle wussten, dass wir unser Leben riskierten: Lehrer, Schüler und unsere Eltern. +Immer wieder musste der Unterricht plötzlich für eine Woche ausfallen, weil die Taliban Verdacht geschöpft hatten. +Wir waren uns nie sicher, wie viel sie über uns wussten. +Verfolgten sie uns? +Wussten sie, wo wir wohnen? +Wir hatten Angst, aber wir wollten trotzdem zur Schule gehen. +Ich hatte großes Glück in einer Familie aufzuwachsen, in der Bildung als wichtig galt und Töchter geschätzt wurden. +Mein Großvater war seiner Zeit weit voraus. +Ein Außenseiter aus einer entlegenen Provinz Afghanistans. Er bestand darauf, seine Tochter – meine Mutter – zur Schule zu schicken und wurde dafür von seinem Vater verstoßen. +Meine gebildete Mutter aber wurde Lehrerin. +Das ist sie. +Vor zwei Jahren ging sie in den Ruhestand, nur um unser Haus in eine Schule für Mädchen und Frauen aus der Nachbarschaft zu verwandeln. +Und mein Vater – hier zu sehen – war der Erste in seiner Familie, der jemals eine Schulbildung erhielt. +Für ihn war stets klar, dass seine Kinder eine Ausbildung erhalten würden, auch seine Töchter, trotz der Taliban, trotz aller Risiken. +Er sah es als ein viel größeres Risiko an, seine Kinder nicht zur Schule zu schicken. +Ich weiß noch genau, dass ich in den Jahren unter den Taliban manchmal so frustriert war von unserem Leben, von der ständigen Angst und der Perspektivlosigkeit, +dass ich gute Lust hatte, aufzugeben. Aber mein Vater sagte dann: "Tochter, hör mir zu. Du kannst in deinem Leben alles verlieren. +Dein Geld kann gestohlen werden. Du kannst im Krieg aus deinem Haus vertrieben werden. +Doch eine Sache wird dir immer bleiben: Das, was hier drin ist. Und selbst wenn wir mit unserem Blut für deine Schulgebühren zahlen müssen, werden wir das tun. +Also – willst du immer noch aufgeben?" +Heute bin ich 22 Jahre alt. +Ich bin in einem Land aufgewachsen, das durch Jahrzehnte des Krieges zerstört worden ist. +Weniger als 6 % der Frauen meines Alters haben einen höheren Abschluss als den Sekundarabschluss. Und wenn meine Familie sich nicht so stark für meine Schulbildung eingesetzt hätte, wäre auch ich eine dieser Frauen. +Stattdessen stehe ich heute hier, als stolze Absolventin des Middlebury College. +Als ich nach Afghanistan zurückkehrte, war mein Großvater, der, der von seiner Familie verstoßen wurde, weil er es gewagt hat, seine Töchter zur Schule zu schicken, einer der Ersten, der mir gratulierte. +Er prahlt nicht nur mit meinem Hochschulabschluss, sondern auch damit, dass ich die erste Frau war und bin, die ihn mit dem Auto durch Kabul fährt. +Meine Familie glaubt an mich. +Ich habe große Träume, aber meine Familie hat noch größere Träume für mich. +Deshalb bin ich globale Botschafterin für 10x10, einer weltweiten Kampagne für die Bildung von Frauen. +Deshalb habe ich geholfen, SOLA zu gründen, das erste und vielleicht einzige Internat für Mädchen in Afghanistan, einem Land, in dem der Schulbesuch für Mädchen immer noch riskant ist. +Es ist wundervoll zu sehen, wie die Schülerinnen an meiner Schule mit großem Ehrgeiz alle ihnen gebotenen Chancen wahrnehmen möchten. +Und zu sehen, wie ihre Eltern und Väter für sie einstehen, wie damals auch meine Eltern für mich, trotz und entgegen aller abschreckenden Widerstände. +So wie Ahmed. Das ist nicht sein wirklicher Name und ich kann auch sein Gesicht nicht zeigen, aber Ahmed ist der Vater einer meiner Schülerinnen. +Vor knapp einem Monat waren seine Tochter und er auf dem Heimweg von SOLA in ihr Dorf und sie sind dem Tod durch eine Bombe am Straßenrand nur um wenige Minuten entkommen. +Als er zu Hause ankam, klingelte das Telefon und eine Stimme drohte ihm, falls er seine Tochter weiter zur Schule schickte, würden sie es erneut versuchen. +Darauf sagte er: "Tötet mich jetzt, wenn ihr möchtet, doch ich werde nicht die Zukunft meiner Tochter aufs Spiel setzen wegen eurer altertümlichen und überholten Vorstellungen." +Was Afghanistan angeht, so habe ich etwas erkannt, das im Westen oftmals abgetan wird: Hinter den meisten von uns, die Erfolg haben, steht ein Vater, der den Wert seiner Tochter erkennt und dem bewusst ist, dass ihr Erfolg auch sein Erfolg ist. +Das soll nicht heißen, dass unsere Mütter keine wichtige Rolle in unserem Erfolg spielen. +Vielmehr sind sie häufig diejenigen, die sich anfänglich und überzeugend für eine vielversprechende Zukunft ihrer Töchter aussprechen. Doch in einer Gesellschaft wie der in Afghanistan ist die Unterstützung der Männer unverzichtbar. +Unter den Taliban gingen nur wenige hundert Mädchen zur Schule – denn es war ja illegal. +Heute jedoch drücken in Afghanistan über drei Millionen Mädchen die Schulbank. +Afghanistan erscheint, von Amerika aus betrachtet, so anders. +Die Amerikaner erkennen, wie unsicher solche Veränderungen sind. +Ich befürchte, dass die Veränderungen nicht von Dauer sind und sich mit dem Abzug der US-Truppen wieder alles ändert. +Doch wenn ich in Afghanistan bin, wenn ich die Schülerinnen in meiner Schule sehe, und ihre Eltern, die sich für sie einsetzen, die sie ermutigen, dann sehe ich eine vielversprechende Zukunft und einen langanhaltenden Wandel. +Afghanistan ist für mich ein Land der Hoffnung und der unbegrenzten Möglichkeiten, und daran erinnern mich jeden Tag die Mädchen, die SOLA besuchen. +Genau wie ich haben sie große Träume. +Vielen Dank. + +Alles was ich mache, auch beruflich – mein Leben – wurde geprägt von sieben Jahren der Arbeit in Afrika als junger Mann. +von 1971 bis 1977 – ich sehe jung aus, bin es aber nicht – – habe ich in Sambia, Kenia, der Elfenbeinküste, Algerien und Somalia an Projekten der technischen Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern gearbeitet. +Ich habe für eine italienische NRO gearbeitet und jedes einzelne Projekt, das wir auf die Beine stellten, scheiterte. +Ich war verzweifelt. +Ich, 21 Jahre, dachte, dass wir Italiener gute Menschen sind und gute Arbeit in Afrika leisteten. +Stattdessen töteten wir alles, was wir anfassten. +Unser erstes Projekt, was mein erstes Buch "Ripples from the Zambezi" inspirierte, war eines, in dem wir Italiener den Menschen Sambias zeigen wollten, wie Nahrung angebaut wird. +Wir kamen mit italienischem Saatgut in Süd-Sambia an; in dieses umwerfende Tal, was zum Sambesi-Fluss führt. Wir lehrten der einheimischen Bevölkerung den Anbau italienischer Tomaten und Zucchini und... +Natürlich hatten die Ansässigen absolut kein Interesse daran, also bezahlten wir sie für das Arbeiten, und manchmal tauchten sie auch auf. +Wir waren erstaunt, dass es in einem so fruchtbaren Tal keine Landwirtschaft gab. +Aber anstatt zu fragen, warum sie nichts anbauten, sagten wir einfach "Gott sei Dank, dass wir hier sind!" +"Gerade noch rechtzeitig, um die Menschen Sambias vor dem Verhungern zu retten." +Natürlich gedieh alles wunderbar in Afrika. +Wir hatten diese prachtvollen Tomaten. In Italien wurden sie so groß, in Sambia so groß. +Wir konnten es nicht glauben und sagten den Sambiern: "Schaut, wie einfach Landwirtschaft ist." +Als die Tomaten reif und rot waren, kamen über Nacht etwa 200 Nilpferde aus dem Fluss und fraßen alles. +Wir sagten zu den Sambiern: "Oh Gott, die Nilpferde!" +Und sie sagten: "Ja, deswegen haben wir keine Landwirtschaft hier." +"Warum habt ihr uns das nicht gesagt?" "Ihr habt uns niemals gefragt." +Ich dachte nur, wir Italiener waren so tollpatschig in Afrika, aber dann sah ich, was die Amerikaner machten, was die Engländer machten, was die Franzosen machten. Nachdem ich sah, was sie taten, wurde ich ziemlich stolz auf unser Projekt in Sambia. +Wir fütterten zumindest die Nilpferde. +Sie sollten den Unsinn sehen – – Sie sollten den Unsinn sehen, den wir den nichtsahnenden afrikanischen Menschen beschert haben. +Sie sollten das Buch "Dead Aid" von Dambisa Moyo lesen, sie ist eine sambische Wirtschaftswissenschaftlerin. +Das Buch wurde 2009 veröffentlicht. +Wir Geberländer haben dem afrikanischen Kontinent 1,5 Billionen Euro in den letzten 50 Jahren gegeben. +Ich werde Ihnen nicht erzählen, was dieses Geld angerichtet hat. +Lesen Sie einfach ihr Buch. +Lesen Sie von einer Afrikanerin, was wir angerichtet haben. +Wir westlichen Menschen sind Imperialisten, Kolonialisten, Missionare und es gibt nur zwei Arten, wie wir mit Menschen umgehen. Wir patronisieren sie oder wir sind patriarchalisch. +Beide Wörter stammen von der lateinischen Wurzel "pater", was "Vater" bedeutet. +Aber sie haben zwei verschiedene Bedeutungen. +Patriarchalisch: Ich behandele jeden einer anderen Kultur, als wären sie meine Kinder. "Ich liebe euch so sehr." +Patronisierend: Ich behandele jeden einer anderen Kultur, als wären sie meine Diener. +Deshalb werden weiße Menschen in Afrika "bwana", Chef, genannt. +Ich wurde wachgerüttelt, als ich das Buch "Small is Beautiful" von Schumacher las. Er sagte, vor allem in der Wirtschaftsentwicklung, wenn Menschen keine Hilfe wollen, dann lass sie in Ruhe. +Dies sollte das erste Prinzip der Hilfe sein. +Das erste Prinzip der Hilfe ist Respekt. +Heute morgen legte der Herr, der diese Konferenz eröffnete, einen Stab auf den Boden und fragte: "Können Sie sich eine Stadt vorstellen, die nicht neokolonial ist?" +Als ich 27 Jahre alt war, entschied ich mich, nur auf Menschen zu reagieren und erfand ein System namens Unternehmensförderung, bei dem niemals etwas initiiert wird, niemals jemand motiviert wird, doch man wird zum Dienstleister der örtlichen Passion, der Diener der örtlichen Menschen, die den Traum haben, eine bessere Person zu werden. +Was man macht – man hält den Mund. +Man erreicht niemals eine Gemeinde mit Ideen, man setzt sich mit den Einheimischen zusammen. +Wir arbeiten nicht von Büros aus. +Wir treffen uns in Cafés. Wir treffen uns in Kneipen. +Wir haben keine Infrastruktur. +Wir schließen Freundschaften und finden heraus, was die Person möchte. +Das Wichtigste ist die Leidenschaft. +Man kann jemandem eine Idee vermitteln. +Wenn diese Person diese nicht mag, was soll man tun? +Die Passion für das eigene Wachstum der Person ist das Wichtigste. +Die Passion für das eigene Wachsen ist das Wichtigste der Menschheit. +Wir helfen ihnen, das Wissen zu finden, denn niemand kann allein erfolgreich sein. +Die Person mit der Idee hat vielleicht nicht das Wissen, doch es ist verfügbar. +Vor vielen Jahren hatte ich diesen Einfall: Warum, anstatt in einer Gemeinde anzukommen und den Menschen zu sagen, was sie tun sollen, warum hören wir ihnen nicht zu? Aber nicht in Gemeindeversammlungen. +Lassen Sie mich Ihnen ein Geheimnis verraten. +Es gibt ein Problem mit Gemeindeversammlungen. +Unternehmer haben niemals teil und sie werden niemals öffentlich sagen, was sie mit ihrem Geld anstellen wollen, was für Möglichkeiten sie sehen. +Planung hat diesen blinden Fleck. +Die klügsten Menschen der Gemeinde kennt man nicht, weil sie nie zu öffentlichen Treffen erscheinen. +Wir arbeiten eins zu eins, um dies zu tun, muss eine soziale Infrastruktur hergestellt werden, die nicht existiert. +Ein neuer Beruf muss geschaffen werden. +Dies ist der Hausarzt des Unternehmens, der Hausarzt des Betriebes, der mit Ihnen im Haus, an Ihrem Küchentisch und im Café sitzt, Ihnen hilft, die Mittel zu finden, Ihre Leidenschaft in eine Art, das Leben zu bestreiten zu transformieren. +Ich habe dies in Esperance, West-Australien, versucht. +Ich promovierte zu der Zeit und versuchte, dem herablassenden Schwachsinn, wo wir anderen sagen, was sie tun sollen, zu entkommen. +Und so lief ich im ersten Jahr nur durch die Straßen und hatte innerhalb der ersten drei Tage meinen ersten Kunden. Ich half ihm. Er räucherte Fisch in einer Garage, er war Maori. Ich half ihm, an ein Restaurant in Perth zu verkaufen und sich zu organisieren. Danach kamen die Fischer und sagten: "Du hast dem Maori geholfen. Kannst du uns helfen?" +Ich half diesen 5 Fischern, zusammen zu arbeiten und diesen wunderbaren Thunfisch nicht an eine Fabrik in Albany für 60 Cents/Kilo zu verkaufen, sondern nach Japan für Sushi für 15 Dollar/Kilo. Dann kamen die Bauern zu mir und sagten: "Hey, du hast ihnen geholfen. Kannst du uns helfen?" +In einem Jahr hatte ich 27 Projekte laufen. Die Regierung kam, um mich zu fragen: "Wie machen Sie das? +Wie machen Sie...?" Ich sagte: "Ich mache etwas sehr, sehr Schwieriges. +Ich halte den Mund und höre ihnen zu." +Also – – Also sagt die Regierung: "Machen Sie es nochmal." +Wir haben es weltweit in 300 Gemeinden gemacht. +Wir haben 40 000 Unternehmen bei der Gründung geholfen. +Es gibt eine neue Generation von Unternehmen, die an Einsamkeit vergehen. +Peter Drucker, einer der besten Unternehmensberater der Geschichte, starb mit 96 vor einigen Jahren. +Peter Drucker war Philosophieprofessor, bevor er sich mit Unternehmen beschäftigte. Peter Drucker sagte: Planung ist in Wirklichkeit unvereinbar mit einer unternehmerischen Gesellschaft und der Wirtschaft." +Planung ist der Todeskuss des Unternehmergeistes. +Also baut man Christchurch um, ohne zu wissen, was die klügsten Mensch Christchurchs mit ihrem Geld und ihrer Energie anstellen wollen. +Man muss lernen, wie man diese dazu bringt, auf einen zuzukommen. +Man muss ihnen Diskretion und Privatsphäre anbieten. Man muss großartig darin sein, ihnen zu helfen, und sie werden scharenweise kommen. +In einer Gemeinde von 10 000 Menschen bekommen wir 200 Kunden. +Können Sie sich eine Gemeinde von 400 000 Menschen vorstellen, die Intelligenz und die Leidenschaft? +Für welche Präsentation haben Sie am meisten applaudiert heute morgen? +Örtliche, leidenschaftliche Menschen. Diesen haben Sie applaudiert. +Ich möchte damit sagen, dass Unternehmertum der richtige Weg ist. +Wir sind am Ende der ersten industriellen Revolution – nichterneuerbare fossile Brennstoffe, Fertigung – und plötzlich gibt es Systeme, die nicht nachhaltig sind. +Die Verbrennungskraftmaschine ist nicht nachhaltig. +Die Freon-Art der Instandhaltung ist nicht nachhaltig. +Wir müssen uns anschauen, wie wir sieben Milliarden Menschen auf nachhaltige Weise ernähren, heilen, bilden, transportieren und mit ihnen korrespondieren können. +Die Technologien dafür existieren nicht. +Wer wird diese Technologie für die grüne Revolution erfinden? Universitäten? Vergessen Sie's! +Die Regierung? Vergessen Sie's! +Es werden Unternehmer sein. Und sie machen es schon jetzt. +Ich las eine herrliche Geschichte in einem futuristischen Magazin vor vielen Jahren. +Es gab eine Gruppe von Experten, die eingeladen waren, um die Zukunft der Stadt New York im Jahr 1860 zu besprechen. +In 1860 kamen sie zusammen und spekulierten, was in 100 Jahren mit der Stadt New York passieren würde. Die Schlussfolgerung war einheitlich: Die Stadt New York würde nicht mehr existieren in 100 Jahren. +Warum? Sie sahen sich die Kurve an und sagten, wenn die Bevölkerung in diesem Tempo weiter wächst, brauchten sie sechs Millionen Pferde, um die Menschen zu befördern, und es wäre unmöglich, mit dem Mist von sechs Millionen Pferden fertig zu werden. +Denn sie gingen schon im Mist unter. +1860 sehen sie die schmutzige Technologie, die das Leben aus New York saugt. +Was passiert? 40 Jahre später, 1900, gab es in den USA 1001 Automobilhersteller – 1001. +Die Idee, eine andere Technologie zu finden, hatte das Rennen gemacht. Es gab winzig kleine Fabriken im Hinterland. +Dearborn, Michigan. Henry Ford. +Es gibt ein Geheimnis, um mit Unternehmern zu arbeiten. +Als erstes muss ihnen Diskretion angeboten werden. +Ansonsten kommen sie nicht und sprechen mit Ihnen. +Als nächstes müssen Sie ihnen absoluten, engagierten und leidenschaftlichen Service bieten. +Dann müssen Sie ihnen die absolute Wahrheit über das Unternehmertum verraten. +Von der kleinsten bis zur größten Firma müssen alle in der Lage sein, drei Dinge auszuführen: Das zu verkaufende Produkt muss grandios sein, die Vermarktung muss grandios sein und die Finanzbuchhaltung muss gewaltig sein. +Raten Sie mal? +Wir haben niemals eine einzige Person getroffen, die gleichzeitig etwas produzieren, verkaufen und sich um das Geld kümmern kann. +So etwas existiert nicht. +Diese Person wurde niemals geboren. +Wir haben Forschung betrieben und uns die 100 ikonischsten Firmen der Welt angeschaut – Carnegie, Westinghouse, Edison, Ford die neuen Firmen, Google, Yahoo. +Es gibt nur eine Sache, die alle erfolgreichen Firmen der Welt gemein haben, nur eine: Keine wurde von nur einer Person gegründet. +Jetzt lehren wir 16-Jährigen in Northumberland Unternehmertum und wir beginnen den Unterricht damit, ihnen die ersten zwei Seiten von Richard Bransons Autobiographie zu geben. Die Aufgabe der 16-Jährigen ist es, in den ersten zwei Seiten von Richard Bransons Autobiographie zu unterstreichen, wie oft er das Wort "ich" benutzt und wie oft das Wort "wir". +Niemals "ich" und 32 Mal "wir". +Er war nicht allein, als er begann. +Niemand gründete eine Firma allein. Niemand. +So können wir eine Gemeinde erschaffen, in der Vermittler, die einen kleinunternehmerischen Hintergrund haben, in Cafés und Bars sitzen. Ihre engagierten Kumpel, die für sie tun werden, was jemand für diesen Gentleman getan hat, der über dieses Epos spricht. Jemand der zu Ihnen sagen wird: "Was brauchen Sie? +Was können Sie? Können Sie es herstellen? +Okay, können Sie es verkaufen? Können Sie auf das Geld achten?" +"Oh, nein, das kann ich nicht." "Möchten Sie, dass ich jemanden für Sie finde?" +Wir aktivieren Gemeinschaften. +Wir haben Gruppen von Freiwilligen, die die Unternehmensvermittler darin unterstützen, ihnen beim Finden der Mittel und Leute zu helfen. Wir haben herausgefunden, dass das Wunder der Intelligenz der örtlichen Bevölkerung bewirkt, dass die Kultur und die Wirtschaft dieser Gemeinschaft verändert werden kann, nur durch das Einfangen der Leidenschaft, Energie und Vorstellungskraft ihrer Menschen. +Danke schön. + +Vor fünf Jahren habe ich erfahren, wie es wohl sein muss, Alice im Wunderland zu sein. +Die Penn State University bat mich – eine Dozentin für Kommunikation – angehenden Ingenieuren Unterricht in Kommunikation zu erteilen. +Ich hatte Angst – +richtige Angst. Angst vor diesen Studenten mit ihren großen Gehirnen und ihren großen Büchern und ihren großen, mir nicht vertrauten Wörtern. +Aber als sich die Gespräche entwickelten, erging es mir wie Alice, als sie sich hinunter zum Kanninchenloch kniete und eine Tür zu einer ganz neuen Welt sah. +Genauso fühlte ich mich, als ich Gespräche mit den Studenten führte. Ich war erstaunt über die Gedanken, die sie hatten und wollte, dass auch andere dieses Wunderland entdeckten. +Ich glaube, um diese Tür zu öffnen, bedarf es großartiger Kommunikation. +Wir brauchen unbedingt großartige Kommunikation von unseren Wissenschaftlern und Ingenieuren, um die Welt zu verändern. +Denn unsere Wissenschaftler und Ingenieure sind diejenigen, die unsere größten Probleme, wie zum Beispiel Energie, Umwelt und Gesundheit angehen, und wenn wir nichts darüber wissen und es nicht verstehen, dann geht es nicht voran. Ich glaube, dass es in unserer Verantwortung als Nicht-Wissenschaftler liegt, diese Gespräche zu suchen. +Aber diese großartigen Gespräche kommen nicht zustande, wenn unsere Wissenschaftler und Ingenieure uns nicht in ihr Wunderland einladen. +Also Wissenschaftler und Ingenieure, bitte, klärt uns auf. +Ich will euch ein paar Ansätze zeigen, wie ihr es anstellen könnt, dass wir sehen können, dass die Wissenschaft und die Technik, mit der ihr euch beschäftigt, sexy und spannend ist. +Die erste Frage, die ihr uns beantworten müsst, ist: Na und? +Sagt uns, warum gerade euer wissenschaftliches Gebiet so relevant für uns ist. +Sagt uns nicht nur, dass ihr Trabekeln untersucht, sondern sagt uns auch, dass ihr Trabekeln, die maschenartige Struktur in unseren Knochen, untersucht, weil sie wichtig ist, um Osteoporose verstehen und behandeln zu können. +Und wenn ihr das beschreibt, was ihr macht, dann vermeidet Fachwörter. +Fachwörter sind ein Hindernis zum Verständnis eurer Gedanken. +Sicherlich könntet ihr „räumlich und zeitlich" verwenden, aber warum sagt ihr nicht einfach „Raum und Zeit", was viel verständlicher für uns ist? +Uns eure Gedanken verständlich zu machen, ist nicht das Gleiche wie ihr Niveau herunterzuschrauben. +Wie Einstein bereits sagte: „Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher." +Ihr könnt uns bestimmt etwas über euer wissenschaftliches Gebiet erzählen, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen. +Ein paar Dinge sind dabei zu berücksichtigen: Beispiele, Geschichten und Analogien. Auf diese Weise könnt ihr uns in euren Bann ziehen. +Und wenn ihr eure Arbeit präsentiert, dann lasst die Stichpunkte weg. +Habt ihr euch jemals gefragt, warum es "Stichpunkt" heißt? +Was geschieht, wenn jemand zusticht? Ein anderer wird erstochen, und mit diesen Punkten erstecht ihr euer Publikum. +Eine Folie wie diese ist nicht nur langweilig, sondern setzt auch zu sehr auf den sprachverarbeitenden Teil unseres Gehirns und dadurch sind wir schnell überfordert. +Diese Beispielfolie von Genevieve Brown ist viel wirkungsvoller. Sie zeigt, dass die spezielle Struktur der Trabekel so stabil ist, dass sie sogar die Inspiration für das einzigartige Design des Eiffelturms war. +Der Trick hier ist, einen einzelnen, einfach lesbaren Satz zu benutzen, an dem sich das Publikum, wenn es einmal den Faden verliert, orientieren kann. Verwendet Bilder und Grafiken, die auch unsere anderen Sinne ansprechen und schafft dadurch ein tieferes Verständnis von dem, was ihr beschreibt. +Das sind nur ein paar Ansätze, die uns helfen können, diese Tür zu öffnen und das Wunderland zu sehen, das die Wissenschaft und die Technik in sich bergen. +Da die Ingenieure, die ich unterrichtet habe, mir beigebracht haben, mit dem „Nerd in mir" engen Kontakt herzustellen, möchte ich alles mit einer Gleichung zusammenfassen. +Zieht von eurer Wissenschaft eure Stichpunkte und eure Fachwörter ab, teilt diese durch die Relevanz, also sagt dem Publikum, was wichtig ist, und multipliziert das Ganze mit der Leidenschaft, die ihr für eure unglaubliche Arbeit habt: Und daraus ergeben sich unvorstellbare Interaktionen, die voller neuer Erkenntnisse sind. +Also Wissenschaftler und Ingenieure, wenn ihr diese Gleichung gelöst habt, klärt mich unbedingt auf. +Vielen Dank. + +Hi. Das ist mein Handy. +Ein Handy kann ein Leben verändern und einem persönliche Freiheit geben. +Mit einem Handy kann man ein Verbrechen an der Menschheit in Syrien filmen. +Mit einem Handy kann man eine Nachricht tweeten und eine Protestaktion in Ägypten starten. +Und mit einem Handy kann man ein Lied aufnehmen, es hochladen bei SoundCloud und berühmt werden. +All das ist mit einem Handy möglich. +Ich bin Jahrgang 1984 und lebe in Berlin. +Gehen wir zurück in jene Zeit in diese Stadt. +Dort können Sie sehen, wie hunderttausende von Menschen für Veränderungen auf die Straße gingen und demonstrierten. +Wir sind im Herbst 1989 und stellen uns vor, dass all diese Leute, die aufstanden und Veränderungen forderten, ein Handy in der Tasche hatten. +Wer im Saal hat ein Handy dabei? +Halten Sie es hoch. +Halten Sie Ihre Handys hoch, halten Sie sie hoch! +Halten Sie es hoch. Ein Android, ein Blackberry, wow. +Das sind viele. Fast jeder hat heutzutage ein Handy. +Doch heute will über mich und mein Handy reden und darüber, wie es mein Leben verändert hat. +Und ich werde über folgendes sprechen. +Dies sind 35.830 Zeilen voll Informationen. +Rohdaten. +Und warum sind diese Informationen dort? +Weil im Sommer 2006 die E.U.-Kommission eine Richtlinie vorgelegt hat. +Diese Richtlinie heißt Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung. +Diese Richtlinie besagt, dass jede Telefongesellschaft in Europa, jeder Internetdienstleister im gesamten Europa, eine Bandbreite an Benutzerinformationen speichern muss. +Wer ruft wen an? Wer schickt wem eine E-Mail? +Wer schickt wem eine SMS? +Und wenn man ein Handy benutzt, wo man ist. +All diese Informationen werden für mindestens sechs Monate bis zu zwei Jahre von Ihrer Telefongesellschaft oder Ihrem Internetanbieter gespeichert. +Und überall in Europa sind die Menschen aufgestanden und haben gesagt, "Das wollen wir nicht." +Sie sagten, wir wollen diese Vorratsdatenspeicherung nicht. +Wir wollen Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter und wir wollen nicht, dass die Telefongesellschaften und Internetdienstleister all diese Informationen über uns speichern müssen. +Es gab Anwälte, Journalisten, Priester, die alle sagten: "Das wollen wir nicht." +Und hier können Sie sehen, wie zehntausende Menschen auf die Straßen von Berlin strömten und sagten, "Freiheit statt Angst." +Und manche sagten sogar, dies könnte zur Stasi 2.0 werden. +Die Stasi war die Geheimpolizei in Ostdeutschland. +Und ich frage mich ebenfalls, ob das wirklich funktioniert. +Können die wirklich all diese Informationen über uns speichern? +Jedes Mal wenn ich mein Handy benutze? +Also fragte ich meine Telefongesellschaft, die Deutsche Telekom, die damals die größte Telefongesellschaft in Deutschland war, und ich fragte sie, bitte, schickt mir alle Informationen, die ihr über mich gespeichert habt. +Und ich fragte sie einmal und fragte sie erneut und bekam keine richtige Antwort. Nur leeres Bla Bla. +Aber dann sagte ich mir, ich will diese Informationen haben, weil es mein Leben ist, das ihr da protokolliert. +Also entschied ich mich dazu, ein Gerichtsverfahren gegen sie einzuleiten, weil ich diese Informationen haben wollte. +Doch die Deutsche Telekom sagte, nein, wir werden dir diese Informationen nicht geben. +Am Ende kam es zu einem Vergleich mit ihnen. +Ich ziehe die Anklage zurück, wofür sie mir alle verlangten Informationen schicken. +Weil in der Zwischenzeit das Bundesverfassungsgericht entschied, dass die Einführung der E.U.-Richtlinie ins deutsche Recht verfassungswidrig war. +Also erhielt ich diesen hässlichen braunen Umschlag mit einer CD. +Und auf der CD war dies: +35.830 Zeilen an Informationen. +Zuerst sah ich es und sagte zu mir, gut, es ist halt eine riesige Datei. Meinetwegen. +Aber dann erkannte ich nach einer Weile: Das ist mein Leben. +Das sind sechs Monate meines Lebens in dieser Datei. +Also war ich ein bisschen skeptisch, was soll ich damit anfangen? +Weil man darin sieht, wo ich bin, wo ich nachts schlafe, was ich mache. +Aber dann sagte ich mir, ich will mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit gehen. +Ich will sie publik machen. +Denn ich will den Menschen zeigen, was Vorratsdatenspeicherung bedeutet. +Zusammen mit Zeit Online und Open Data City habe ich also dies hier gemacht. +Dies ist eine Visualisierung von sechs Monaten meines Lebens. +Man kann reinzoomen und rauszoomen, man kann vor- und zurückspulen. +Man kann jeden Schritt, den ich mache, nachverfolgen. +Und man kann sogar sehen, wie ich von Frankfurt mit dem Zug nach Köln fahre, und wie viele Anrufe ich unterwegs mache. +All das ist möglich anhand dieser Informationen. +Das macht ein bisschen Angst. +Aber es geht nicht nur um mich. +Es geht um uns alle. +Zuerst ist es nur so, ich rufe meine Frau an und sie ruft mich an, und wir reden ein paar Mal miteinander. +Und dann rufen mich ein paar Freunde an und sie rufen einander an. +Und nach einer Weile rufen Sie Sie an und Sie rufen Sie an und wir haben dieses riesige Kommunikationsnetzwerk. +Aber man kann sehen, wie die Menschen miteinander kommunizieren, zu welchen Zeiten sie einander anrufen, wann sie zu Bett gehen. +Das kann man alles sehen. +Man erkennt die zentralen Figuren, etwa wer die Anführer der Gruppe sind. +Wenn man Zugang zu diesen Informationen hat, kann man sehen, was die Gesellschaft macht. +Wenn man Zugang zu diesen Informationen hat, kann man die Gesellschaft kontrollieren. +Das ist ein Bauplan für Länder wie China und den Iran. +Dies ist der perfekte Entwurf, wie man eine Gesellschaft überwachen kann, weil man weiß, wer mit wem redet, wer wem eine E-Mail schickt, all das ist möglich, wenn man Zugang zu diesen Informationen hat. +Und diese Informationen werden für mindestens 6 Monate gespeichert, in Europa bis zu 2 Jahre. +Wie ich zu Beginn sagte, stellen wir uns vor, dass all diese Menschen in den Straßen Berlins im Herbst 1989 Handys in ihrer Tasche gehabt hätten. +Und die Stasi hätte gewusst, wer bei der Demonstration dabei war, und wenn die Stasi gewusst hätte, wer die Anführer gewesen sind, dann wäre dies vielleicht nie passiert. +Der Fall der Berliner Mauer hätte vielleicht nicht stattgefunden. +Und auch danach nicht der Fall des eisernen Vorhangs. +Weil heute staatliche Agenturen und Firmen so viele Informationen speichern wollen, wie sie über uns kriegen können, online und offline. +Sie wollen die Möglichkeit haben, unser Leben zu verfolgen, und sie wollen das alles beliebig lange speichern. +Aber Selbstbestimmung und ein Leben im digitalen Zeitalter sind kein Widerspruch. +Jedoch muss man für die Selbstbestimmung heute kämpfen. +Sie müssen dafür jeden Tag kämpfen. +Wenn Sie also nach Hause gehen, sagen Sie Ihren Freunden, dass Privatsphäre ein Wert des 21. Jahrhunderts ist und dass dies nicht altmodisch ist. +Wenn Sie nach Hause gehen, sagen Sie Ihrem Abgeordneten, nur weil Firmen und staatliche Stellen die Möglichkeit haben, bestimmte Informationen zu speichern, müssen sie es noch lange nicht tun. +Und wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Ihre Telefongesellschaft nach den Informationen, die sie über Sie gespeichert haben . +Also, in der Zukunft, jedes Mal, wenn Sie Ihr Handy benutzen, erinnern Sie sich daran, dass Sie um die Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter kämpfen müssen. +Danke schön. + +Ich lebe in South Central. +Das ist South Central: Spirituosenläden, Schnellrestaurants, Brachflächen. +Die Stadtplaner treffen sich also und überlegten, den Namen South Central zu ändern, damit er für etwas anderes steht, sie änderten ihn in South Los Angeles, als ob das etwas daran ändert, was in der Stadt falsch läuft. +Das ist South Los Angeles. +Spirituosenläden, Schnellrestaurants, Brachflächen. +So wie 26,5 Millionen andere Amerikaner lebe ich in der Essens-Wüste South Central Los Angeles, das Zuhause des Drive-thrus und des Drive-bys. +Das Komische ist, dass die Drive-thrus mehr Menschen töten als die Drive-bys. +Menschen sterben in South Central Los Angeles an heilbaren Erkrankungen. +Die Fettleibigkeitsrate in meinem Viertel ist z. B. fünf Mal höher als etwa in Beverly Hills, das circa 15 km entfernt ist. +Ich konnte das nicht mehr mitansehen. +Und ich fragte mich, wie Sie sich fühlen würden, wenn Sie keinen Zugang zu gesundem Essen hätten, wenn Sie jedes Mal, wenn Sie aus dem Haus gehen, die negativen Auswirkungen sehen, die das bestehende Ernährungssystem auf Ihr Viertel hat. +Ich erlebe, dass Rollstühle gekauft und verkauft werden wie Gebrauchtwagen. +Ich sehe Dialysezentren emporschießen wie Starbucks. +Und ich hab begriffen, dass das aufhören muss. +Ich kapierte, dass das Problem die Lösung ist. +Essen ist das Problem und Essen ist die Lösung. +Außerdem hatte ich keine Lust mehr auf 45-Minuten-Rundfahrten, um einen Apfel zu bekommen, der nicht mit Pestiziden imprägniert ist. +Also pflanzte ich einen Essens-Wald vor meinem Haus. +Es ist ein Stück Land, das wir Parkanlage nennen. +Es ist 45 auf 3 Meter. +Die Sache ist die, es gehört der Stadt. +Aber man muss es pflegen. +Ich denke also: "Cool. Ich kann machen, was ich will, weil es meine Verantwortung ist und ich es in Stand halten muss." +Und ich entschied, es so in Stand zu halten. +Also kamen ich und meine Gruppe, die L.A. Green Grounds, zusammen und wir fingen an, meinen Essens-Wald, und Obstbäume, zu pflanzen, also das ganze Programm, Gemüse. +Wir sind eine Art Vorleistungs-Gruppe, zusammengesetzt aus Gärtnern aus allen sozialen Schichten und aus der ganzen Stadt, es ist völlig freiwillig und alles, was wir machen, ist kostenlos. +Und der Garten ist wunderschön. +Aber dann beschwerte sich jemand. +Die Stadt kam auf mich zu und erteilte mir praktisch eine Vorladung und sagte, dass ich meinen Garten beseitigen muss, die Vorladung wurde zu einer richterlichen Anordnung. +Und ich dachte: "Kommt schon, echt? +Eine richterliche Anordnungen wegen Anbau von Nahrungsmitteln auf einem Stück Land, das euch total egal ist?" +Und ich dachte: "Cool. Her damit." +Denn dieses Mal würde es nicht aufgehen. +Die L.A. Times bekam Wind davon. Steve Lopez machte eine Story darüber und sprach mit dem Stadtrat und mit einem Mitglied von Green Ground. Sie verfassten eine Petition auf Change.org und mit 900 Unterschriften waren wir erfolgreich. +Wir hielten den Sieg in den Händen. +Mein Stadtrat rief sogar an und sagte, dass sie es unterstützen und lieben, was wir tun. +Also echt, warum sollten sie das nicht tun? +L.A. hat in den Vereinigten Staaten die meisten Brachflächen im Besitz der Stadt. +Sie besitzen 67 km2 an Brachflächen. +Das sind 20 Central Parks. +Das ist genug Fläche, um 725 Millionen Tomatenpflanzen zu pflanzen. +Warum zum Teufel sollten sie das nicht ok finden? +Durch den Anbau einer Pflanze kriegt man 1.000 – 10.000 Samen. +Mit grünen Bohnen im Wert von einem Dollar erhält man Obst und Gemüse im Wert von 75 Dollar. +Es ist meine Heilsbotschaft, ich sage Leuten, dass sie ihr eigenes Essen anbauen sollen. +Sein eigenes Essen anzubauen ist wie sein eigenes Geld zu drucken. +Sehen Sie, ich habe ein Vermächtnis in South Central. +Ich wuchs dort auf. Ich habe meine Söhne dort aufgezogen. +Und ich weigere mich, Teil dieser vorgefertigten Realität zu sein, die von anderen Menschen hergestellt wurde und ich fabriziere meine eigene Realität. +Sehen Sie, ich bin ein Künstler. +Gartenarbeit ist mein Graffiti. Ich pflanze meine Kunst. +Genau wie ein Graffiti-Künstler, der Wände verschönert, verschönere ich Rasen und Parkanlagen. +Ich benutze den Garten, die Erde, wie ein Stück Stoff, und die Pflanzen und die Bäume sind meine Verzierungen für diesen Stoff. +Sie wären überrascht, was der Erdboden alles kann, wenn Sie ihn als Leinwand benutzen. +Sie können sich nicht vorstellen, wie erstaunlich eine Sonnenblume ist, und wie sie Menschen berührt. +Was passierte also? +Ich habe erlebt, wie mein Garten zu einem Instrument für die Erziehung und die Verwandlung meines Viertels wurde. +Um die Gemeinschaft zu ändern, muss man die Zusammensetzung des Bodens verändern. +Wir sind der Boden. +Sie würden sich wundern, wie Kindern davon beeinflusst werden. +Gärtnern ist der therapeutischste und kühnste Akt, den man machen kann, besonders mitten in der Stadt. +Außerdem kriegt man Erdbeeren. +Ich erinnere mich an dieses Mal, als diese Mutter und ihre Tochter kamen, es war circa 10:30 nachts. Sie waren in meinem Garten, und ich kam raus und sie schauten so beschämt. +Ich hab' mich echt schlecht gefühlt, weil sie dort waren und ich sagte ihnen: "Wisst ihr, ihr müsst das nicht so machen. +Der Garten ist nicht ohne Grund auf der Straße." +Ich habe mich geschämt, wenn ich Menschen sah, die mir so nah sind und hungrig waren, und das hat mich nur darin bestärkt, das zu tun. Menschen fragten mich: "Fin, hast du keine Angst, dass Leute dein Essen stehlen werden." +Und ich sagte: "Zum Teufel, nein, ich hab' keine Angst, dass sie was klauen. +Dazu ist es doch auf der Straße. +Das ist doch die Idee. +Ich will, dass sie es nehmen, aber gleichzeitig will ich, dass sie sich ihre Gesundheit zurücknehmen." +Zu einer anderen Zeit legte ich einen Garten in diesem Obdachlosenheim in Downtown L.A. an. +Das sind die Typen, die mir geholfen haben, den Laster zu entladen. +Es war cool und sie teilten ihre Geschichten darüber, wie es sie beeinflusst hat und wie sie mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter gepflanzt haben, und es war toll zu sehen, wie es sie verändert hat, wenn auch vielleicht nur für einen Moment. +Green Grounds hat so schon etwa 20 Gärten gepflanzt. +Zu unseren Umgrab-Aktionen kamen so 50 Leute und machten mit und das sind alles Freiwillige. +Wenn Kinder Kohl züchten, essen Kinder Kohl. +Wenn sie Tomaten züchten, essen sie Tomaten. +Aber wenn sie nichts davon angeboten bekommen, wenn sie nicht gezeigt bekommen, wie Essen Verstand und Körper beeinflusst, essen sie blind, was auch immer man ihnen vorsetzt. +Ich sehe junge Menschen, die arbeiten wollen, aber sie stecken in diesem Ding – Ich sehe farbige Kinder, die genau auf dem Pfad sind, der für sie vorgesehen ist, und der sie nirgendwohin führt. +Das Gärtnern sehe ich als eine Gelegenheit, wo wir diese Kinder trainieren können, sich um ihre Gemeinschaften zu kümmern, um ein nachhaltiges Leben zu führen. +Und wenn wir das tun, wer weiß? +Wir könnten den nächsten George Washington Carver hervorbringen. +Aber wenn wir die Zusammensetzung des Erdbodens nicht ändern, werden wir das nie tun. +Also das ist einer meiner Pläne. Das will ich machen. +Ich will einen ganzen Wohnblock an Gärten pflanzen, wo Menschen das Essen im selben Block teilen können. +Ich will Schiffscontainer nehmen und sie in gesunde Cafés verwandeln. +Also, verstehen Sie mich nicht falsch. +Ich rede nicht von kostenlosem Scheiß, denn kostenlos ist nicht nachhaltig. +Das Komische an Nachhaltigkeit ist, dass man sie durchhalten muss. +Ich spreche davon, Menschen Arbeit zu geben, und Kinder von den Straßen zu holen, und sie die Freude, den Stolz und die Ehre erfahren zu lassen, wenn man sein eigenes Essen anbaut, und wenn man Bauernmärkte eröffnet. +Also, was ich hier tun will, ist das hier sexy zu machen. +Ich möchte, dass wir alle ökologische Rebellen, Gangster, Gangster-Gärtner werden. +Wir müssen das Bild von Gangstern umdrehen. +Wenn man kein Gärtner ist, ist man kein Gangster. +Gangster wird man mit 'ner Schaufel, klar? +Und lasst das die Waffe eurer Wahl sein. +Wenn Sie sich mit mir treffen wollen, rufen Sie mich nicht an, wenn Sie in bequemen Stühlen rumsitzen und ein Meeting machen wollen, wo man darüber spricht, irgendwelchen Scheiß zu machen. +Wenn Sie mich treffen wollen, kommen Sie mit Ihrer Schaufel, in meinen Garten, damit wir irgendeinen Scheiß pflanzen können. +Frieden. Danke. +Danke. + +Eines meiner Lieblingswörter im gesamten Oxford Englisch Wörterbuch ist "snollygoster". +Weil es so schön klingt. +Und "snollygoster" bedeutet "ein unehrlicher Politiker". +Obwohl im 19. Jahrhundert ein Zeitungsherausgeber eine bessere Definition ablieferte: "Ein Snollygoster ist jemand, der ein Amt anstrebt, unabhängig von Partei, Programm oder Leitsatz, und seinen Erfolg durch die reine Kraft der monumentalen spracheralen Hypothesligkeit erreicht". +Ich habe keine Ahnung, was "spracheral" ist. +Irgendwas mit Worten, denke ich. +Aber es ist sehr wichtig, dass Worte im Zentrum der Politik stehen, und alle Politiker wissen, dass sie versuchen müssen, die Sprache zu kontrollieren. +Vor 1771, zum Beispiel, durften laut dem britischen Parlament, Zeitungen nicht den genauen Wortlaut der Debatten vermelden. +Und das ging tatsächlich zurück auf den Mut eines Mannes mit dem außergewöhnlichen Namen Brass Crosby, der sich mit dem Parlament anlegte. +Sie warfen ihn in den Tower of London und sperrten ihn ein, aber er war mutig genug, er war mutig genug, aufzubegehren, und schlussendlich hatte er so viel Unterstützung in London, dass er gewann. +Und nur ein paar Jahre später finden wir den ersten Nachweis für den Satz "so stark wie Brass". Viele glauben, +Brass beziehe sich auf das englische Wort für Blech. +Aber das stimmt nicht. Es geht zurück auf einen Befürworter der Pressefreiheit. +Um Ihnen aber zu zeigen, wie Worte und Politik verflochten sind, möchte ich Sie mit in die USA nehmen, zu dem Zeitpunkt, als sie gerade die Unabhängigkeit erreicht hat. +Man sah sich der Frage gegenüber, wie man George Washington, das Staatsoberhaupt, nennen sollte. +Man wusste es nicht. +Wie nennt man den Anführer einer republikanischen Nation? +Darüber wurde im Kongress unendlich lange debattiert. +Und da gab es alle möglichen umsetzbaren Vorschläge. +Ich meine, einige Leute wollten ihn Gouverneur Washington nennen, und andere, Seine Hoheit George Washington, und wieder andere, Beschützer der Freiheit der Menschen der Vereinigten Staaten von Amerika Washington +Nicht so einprägsam. +Einige Leute wollten ihn einfach König nennen. +Sie dachten, das sei bewährt. +Sie waren nicht monarchistisch, sie wollten den König für eine bestimmte Zeitspanne wählen. +Es hätte funktionieren können. +Aber jeder war unbeschreiblich gelangweilt, weil diese Debatte 3 Wochen anhielt. +Ich habe das Tagebuch eines Senators gelesen, der ständig schreibt: "Immer noch das gleiche Thema". +Der Grund für die Verzögerung und die Langeweile war, dass das Repräsentantenhaus gegen den Senat war. +Das Repräsentantenhaus wollte nicht, dass Washington machtgierig wird. Sie wollten ihn nicht +König nennen, und ihn womöglich noch auf Ideen zu seiner Nachfolge bringen. +Sie wollten ihm den demütigsten, ärmlichsten, jämmerlichsten Titel geben, der ihnen einfiel. +Dieser Titel war "Präsident". +Präsident. Sie haben den Titel nicht erfunden. Er existierte vorher. Aber er bedeutete lediglich, dass jemand einer Versammlung vorsitzt. +So etwas wie der Vorsitz einer Jury. +Er hatte nicht mehr Größe, als die Bezeichnung "Aufseher" oder "Aufpasser". +Manchmal gab es Präsidenten kleiner kolonialer Gemeinderäte und Regierungsgruppen, aber es war wirklich ein unbedeutender Titel +Deshalb lehnte der Senat ihn ab. +Sie sagten: "Das ist lächerlich, Sie können ihn nicht Präsident nennen. +Dieser Kerl muss Abkommen unterschreiben und ausländische Würdenträger treffen. +Wer wird ihn ernst nehmen, wenn er einen dummen kleinen Titel wie Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat?" +Und auch nach 3 Wochen Debatte gab der Senat nicht nach. +Stattdessen einigte man sich, den Titel "Präsident" vorerst zu verwenden, aber sie wollten absolut klarstellen, dass sie damit nicht einverstanden waren wegen ihres ehrbaren Respekts für die Meinungen und Methoden zivilisierter Nationen, egal ob in Republik oder Monarchie, wo es Sitte ist, dass sich das Büro des Staatsoberhauptes respektable Titel aneignet – nicht verdammter Präsident – und dass im Umgang mit anderen Nationen, die Erhabenheit der Menschen der Vereinigten Staaten nicht durch den Anschein der Eigenartigkeit aufs Spiel gesetzt wird, das heißt, wir wollen nicht wie verdammte Idioten aussehen. +Man kann davon drei interessante Dinge lernen. +Erstens – und das finde ich am besten – bis jetzt habe ich nicht herausfinden können, ob der Senat jemals formal den Titel Präsident bestätigt hat. +Barack Obama, Präsident Obama, hat den Titel nur geliehen. er wartet nur darauf, dass der Senat aktiv wird. +Zweitens können Sie lernen, dass, wenn eine Regierung sagt, dass etwas temporär ist – – dann wartet man auch 223 Jahre später noch. +Drittens, und das ist wirklich wichtig, das ist der wichtigste Punkt, ist, dass der Titel "Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika" heutzutage nicht mehr so demütig klingt, oder? +Das hat mit den etwas mehr als 5000 Nuklearsprengköpfen zu tun, die er hat und der größten Volkswirtschaft der Welt und einer Flotte Drohnen und dieses ganze Zeug. +Wirklichkeit und Geschichte haben dem Titel Größe gegeben. +Und so hat der Senat am Ende gewonnen. +Sie haben einen respektablen Titel bekommen. +Und die andere Sorge des Senats, der Anschein von Eigenartigkeit – nun, damals war es so. +Aber wissen Sie, wie viele Nationen einen Präsident haben? +147. +Weil sie alle so klingen wollen, wie der Kerl mit den 5000 nuklearen Sprengköpfen usw. +Am Ende gewann also der Senat und das Repräsentantenhaus verlor, weil niemand sich demütig fühlt, wenn einem gesagt wird, dass man jetzt der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist. +Und das ist das Wichtigste, was Sie mitnehmen können, und mit dem ich mich verabschiede. +Politiker versuchen Worte zu benutzen, um die Realität zu formen und die Realität zu kontrollieren, aber tatsächlich verändert die Realität Worte viel mehr, als Worte die Realität jemals verändern könnten. +Vielen Dank. + +Ich kam also in einem Laster mit ungefähr 50 Rebellen beim Kampf um Dschalalabad an - ein 19-jähriger, vegetarischer Surfer aus Jacksonville, Florida. +Ich tauschte meine schwarzen Converse Halbschuhe gegen ein Paar braune Ledersandalen und feuerte eine Rakete in Richtung der Regierungspanzer, die ich nicht einmal sehen konnte. +Das war das erste Mal, dass ich in Afghanistan war. +Schon lange davor war ich mit dem Krieg groß geworden, allerdings neben Pyjama-Partys und Fußballspielen an Samstagen und Faustkämpfen mit rassistischen Südstaaten-Kindern und religions-nationalistischen Demonstrationen, die „Nieder mit dem Kommunismus und lang lebe Afghanistan" skandieren, und Breschnew-Bildnisse anzünden, bevor ich überhaupt wusste, was das bedeutete. +Aber das ist die Geografie des Selbst. +Und so stehe ich nun hier, gebürtiger Afghane, Südstaaten-Prolet von Gottes Gnaden. Ein Atheist und ein radikal politisierter Künstler, der die letzten neun Jahre in Afghanistan gelebt, gearbeitet und kreiert hat. +Also, es gibt in Afghanistan viele tolle Dinge über die man Kunst machen könnte, aber ich persönlich mag keine Regenbögen malen. Ich möchte Kunst machen, die die Persönlichkeit durcheinanderbringt und Autorität herausfordert und Heuchelei aufdeckt und die Realität neu interpretiert und die sogar eine Art fantasievoller Völkerkunde benutzt, um zu versuchen, die Welt, in der wir leben, zu verstehen. +Ich möchte einen Tag im Leben eines Dschihad -Gangsters verbringen, der seinen Dschihad gegen Kommunisten wie „Popstar Bling" austrägt und bewaffnete religiöse Einschüchterung und politische Korruption benutzt, um sich zu bereichern. +Und was sonst kann der Dschihad-Gangster machen, als für das Parlament zu kandidieren und eine Wahlkampagne zu machen mit dem Slogan: „Wählt mich! Ich mache Dschihad und ich bin reich." +Und versuchen, diese Kampagne zu nutzen, um diese Mafiosi zu enttarnen, die sich als Nationalhelden ausgeben. +Ich möchte der Korruption in Afghanistan auf den Grund gehen, mit einem Projekt namens "Rückerstattung", bei dem man sich als Polizist ausgibt, eine falsche Kontrollstelle auf den Straßen von Kabul aufbaut und Autos anhält, aber statt Bestechungsgeld von ihnen zu nehmen, ihnen Geld anbietet und sich im Namen der Kabuler Polizei bei ihnen entschuldigt. Und hoffen, dass sie die 100 Afghanis von uns annehmen. +Ich möchte mir ansehen, wie der Konflikt in Afghanistan meiner Meinung nach der "modische Konflikt" geworden ist. +Der Krieg und die fremden Ansichten, die mit ihm kamen, haben eine neue Umgebung für Style und Mode geschaffen, die man nur einfangen kann, indem man eine Modekollektion für Soldaten und Selbstmordattentäter kreiert, in der ich Fell von einheimischen afghanischen Füchsen mit einer Schutzweste kombiniere oder mehrere Innentaschen in eine modische neo-traditionelle Weste einarbeite. +Und ich würde gerne sehen, wie eine einfache Schubkarre aus Kabul zwischen Kiplings Appell von 1899 aussieht, um einen Dialog darüber zu schaffen, dass die heutigen Entwicklungsinitiativen ihre Wurzeln in vergangener kolonialer Rhetorik über „Die Bürde des Weißen Mannes" haben, um den braunen Mann vor sich selbst zu schützen und ihn eventuell sogar ein wenig zu zivilisieren. +Aber für all diese Dinge kann man ins Gefängnis kommen, sie können missverstanden werden, fehlinterpretiert. +Aber ich tue sie, weil ich muss, weil die Geografie des Selbst es verlangt. +Das ist meine Last. Welche ist Ihre? +Dankeschön. + +Hi. Mein Name ist Cameron Russell und seit einiger Zeit arbeite ich als Model. +Seit 10 Jahren, genau gesagt. +Ich habe das Gefühl, dass sich jetzt hier im Raum eine ungemütliche Spannung aufbaut, denn ich hätte dieses Kleid nicht anziehen sollen. +Glücklicherweise habe ich noch etwas zum Wechseln dabei. +Dies ist das erste Mal, dass sich jemand auf der TED-Bühne umzieht, Sie können sich also glücklich schätzen, das zu sehen, denke ich. +Falls ein paar Frauen wirklich erschrocken waren, als ich herauskam, brauchen Sie mir das jetzt nicht zu sagen, das lese ich später auf Twitter nach. +Ich stelle auch fest, dass ich ziemlich privilegiert bin, denn ich kann in sehr kurzen 10 Sekunden verändern, was Sie von mir denken. +Dazu hat nicht jeder die Chance. +Diese Absätze sind sehr unbequem, es ist gut, dass ich sie sowieso nicht tragen wollte. +Der schwierigste Teil ist, den Pullover über meinen Kopf zu ziehen, denn dann werden Sie mich alle auslachen, tun Sie also nichts, solange er über meinem Kopf ist. +In Ordnung. +Warum habe ich das jetzt getan? +Das war peinlich. +Nun, es war hoffentlich nicht so peinlich wie dieses Bild. +Ein Image ist mächtig, aber ein Image ist auch oberflächlich. +Ich habe gerade Ihre Meinung von mir in 6 Sekunden völlig verändert. +Und auf diesem Bild – ich hatte in Wirklichkeit niemals einen Freund. +Ich fühlte mich sehr unwohl und der Fotograf sagte mir, ich solle meinen Rücken wölben und mit meiner Hand in die Haare dieses Typen fassen. +Und abgesehen von Operationen oder der falschen Bräune, die ich mir vor zwei Tagen für die Arbeit zulegte, gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten unser Äußeres zu verändern, und unser Äußeres hat – obwohl es oberflächlich und unwandelbar ist – einen großen Einfluss auf unser Leben. +Furchtlos zu sein heißt für mich, heute ehrlich zu sein. +Und ich stehe auf dieser Bühne, weil ich ein Model bin. +Ich stehe auf dieser Bühne, weil ich eine hübsche, weiße Frau bin, und in meiner Branche nennen wir das ein sexy Mädchen. +Ich werde jetzt die Fragen beantworten, die die Leute mir immer stellen, aber auf die ehrliche Art. +Die erste Frage lautet: "Wie wird man ein Model?" +Ich sage immer: "Oh, ich wurde entdeckt," aber das bedeutet gar nichts. +Der wahre Grund, wie ich ein Model wurde, ist ein Gewinn in der genetischen Lotterie und ein wichtiges Erbe und vielleicht fragen Sie sich, woraus dieses Erbe besteht. +Nun, in den letzten paar Jahrhunderten haben wir Schönheit nicht nur als gesund und jung und symmetrisch definiert, auf dessen Bewunderung wir biologisch programmiert sind, sondern auch als groß, schlank, feminin und hellhäutig. +Dieses Erbe wurde für mich erschaffen. Und es ist ein Erbe, das sich für mich auszahlt. +Ich weiß, es gibt Leute im Publikum, die an diesem Punkt skeptisch sind. Und vielleicht mögen auch einige Modebegeisterte ausrufen: "Halt. Naomi, Tyra. Joan Smalls. Liu Wen." +Und zunächst kommentiere ich Ihr Model-Wissen. Sehr beeindruckend. +Aber leider muss ich Ihnen mitteilen, dass im Jahr 2007 ein sehr ambitionierter Doktorand der NYU alle Models auf dem Laufsteg gezählt hat, jedes einzelne, das gebucht wurde, und dass von 677 gebuchten Models nur 27 oder weniger als vier Prozent nicht weiß waren. +Die nächste Frage, die mir immer gestellt wird, lautet: "Kann ich ein Model werden, wenn ich erwachsen bin?" +Und zunächst antworte ich: "Ich weiß nicht, das liegt nicht in meiner Verantwortung." +Aber die zweite Antwort, die ich diesen kleinen Mädchen wirklich geben möchte, ist: "Warum? +Weißt du was? Du kannst alles werden. +Du kannst Präsidentin der USA werden oder die Erfinderin des nächsten Internets oder eine Ninja-Herzchirurg-Dichterin, was total irre wäre, denn dann wärst du die erste." +Wenn sie nach dieser tollen Aufzählung immer noch sagen: "Nein, nein, Cameron, ich will ein Model werden," dann sage ich: "Werde mein Chef." +Denn ich habe keine Verantwortung für nichts und du könntest die Chefredakteurin der amerikanischen Vogue sein oder die Geschäftsführerin von H&M oder der nächste Steven Meisel. +Zu sagen, dass man später ein Model werden will, ist so, als würde man sagen, dass man einmal den Jackpot im Lotto gewinnen will. +Man kann es nicht beeinflussen und es ist fantastisch und es ist kein Karriereweg. +Jetzt möchte ich Ihnen 10 Jahre geballtes Model-Wissen demonstrieren, denn anders als Herzchirurgen kann es sich nur gerade jetzt entfalten. +Wenn es dort einen Fotografen gibt und das Licht ist genau dort, wie ein netter Strahler, und der Kunde sagt: "Cameron, wir möchten ein Foto im Laufen," nun, dann geht das Bein zuerst, schön und lang, dieser Arm geht nach hinten, dieser Arm nach vorne, der Kopf ist auf Dreiviertel und man bewegt sich einfach vor und zurück, einfach so und dann sieht man zurück zu seinen imaginären Freunden, 300, 400, 500 Mal. +Es sieht dann ungefähr so aus. +Hoffentlich weniger komisch als das in der Mitte. +Das war ... ich weiß nicht, was da passiert ist. +Wenn man die Schule beendet und einen Lebenslauf hat und ein paar Jobs gemacht hat, kann man leider nicht mehr viel sagen. Wenn man sagt, dass man Präsidentin der USA sein will, aber im Lebenslauf steht: "10 Jahre Unterwäsche-Model," dann wird man komisch angesehen. +Die nächste Frage, die mir oft gestellt wird, ist: "Werden alle Fotos retuschiert?" +Und ja, so ziemlich alle Fotos werden retuschiert, aber das ist nur ein kleiner Teil des Geschehens. +Das ist das allererste Foto, das ich gemacht habe, und das war auch das allererste Mal, dass ich einen Bikini trug. Ich hatte damals noch nicht einmal meine Periode. +Ich weiß, das wird jetzt ziemlich persönlich, aber ich war ein junges Mädchen. +So sah ich nur ein paar Monate zuvor aus, mit meiner Großmutter. +Das bin ich am Tag dieses Shootings. +Meine Freundin musste mich begleiten. +Das bin ich auf einer Pyjama-Party, ein paar Tage vor einem Shooting für die französische Vogue. +Das bin ich mit dem Fußball-Team und im V-Magazin. +Und das bin ich heute. +Und ich hoffe, Sie sehen, dass diese Bilder keine Bilder von mir sind. +Es sind Konstrukte und es sind Konstrukte einer Gruppe von Profis, von Hairstylisten und Make-up-Künstlern und Fotografen und Stylisten und allen ihren Assistenten und der Vor- und Nachproduktion. Sie konstruieren das. Das bin nicht ich. +Okay, als nächstes fragen die Leute mich immer: "Kriegst du Sachen umsonst?" +Ja, ich habe zu viele 20-cm-Absatzschuhe, die ich niemals tragen kann, außer eben, aber die Dinge, die ich gratis bekomme, sind Dinge, die ich im echten Leben bekomme und darüber reden wir nicht gerne. +Ich bin in Cambridge aufgewachsen und eines Tages ging ich in einen Laden und hatte mein Geld vergessen. Und man gab mir das Kleid für umsonst. +Als Teenager fuhr ich bei meiner Freundin mit, eine furchtbare Fahrerin, und sie überfuhr eine rote Ampel und natürlich wurden wir angehalten. Es brauchte nur ein: "Entschuldigung, Herr Wachtmeister," und schon konnten wir weiterfahren. +Ich habe diese kostenlosen Dinge wegen meines Aussehens bekommen und nicht wegen meiner Persönlichkeit und es gibt Menschen, die wegen ihres Aussehens und nicht wegen ihrer Persönlichkeit einen hohen Preis bezahlen. +Ich lebe in New York und von den 140 000 Teenagern, die im letzten Jahr angehalten und gefilzt wurden, waren 85 Prozent Schwarze und Latinos und meistens junge Männer. +Es leben in New York nur 177 000 junge, männliche Schwarze und Latinos, für die sich nicht die Frage stellt: "Werde ich angehalten?" +Sondern: "Wie oft werde ich angehalten? Wann werde ich angehalten?" +Bei meiner Recherche für diesen Vortrag fand ich heraus, dass 53 Prozent aller 13-jährigen Mädchen in den USA ihren Körper nicht mögen. Und diese Zahl steigt auf 78 Prozent, wenn sie 17 geworden sind. +Die letzte Frage an mich lautet: "Wie ist es, ein Model zu sein?" +Und ich glaube, sie erwarten diese Antwort: "Wenn du ein bisschen dünner bist und glänzenderes Haar hast, dann fühlst du dich sehr glücklich und fabelhaft." +Und Backstage geben wir eine Antwort, die vielleicht diesen Eindruck vermittelt. +Wir sagen: "Es ist wirklich toll, so viel zu reisen, und es ist toll, mit kreativen, inspirierten, leidenschaftlichen Menschen zu arbeiten." +Alles das ist wahr, aber es ist nur die eine Hälfte der Geschichte, denn was wir niemals vor der Kamera sagen, was ich niemals vor der Kamera gesagt habe, ist: "Ich fühle mich unsicher." +Und ich fühle mich unsicher, weil ich jeden Tag über mein Aussehen nachdenken muss. +Und falls Sie sich je fragen: "Wäre ich glücklicher, wenn ich dünnere Beine und glänzenderes Haar hätte?" +Dann sollten Sie ein paar Models treffen, denn sie haben die dünnsten Beine und das glänzendste Haar und die coolsten Klamotten und sie sind die wegen ihres Aussehens vermutlich unsichersten Frauen auf dem Planeten. +Als ich diesen Vortrag vorbereitet habe, erschien es mir sehr schwierig, eine ehrliche Bilanz zu ziehen, denn einerseits fühlte ich mich sehr unwohl dabei, mich hier hinzustellen und zu sagen: "Ich bekam alle Vorteile aus einem Stapel, der zu meinen Gunsten gemischt wurde." Und es fühlt sich auch nicht sehr gut an, dem anzufügen: "Und das macht mich nicht immer glücklich." +Es war vor allem sehr schwierig, ein Erbe von Unterdrückung wegen Geschlecht und Rasse offenzulegen, wenn ich einer der größten Nutznießer davon bin. +Ich bin aber auch glücklich und fühle mich geehrt, hier stehen zu dürfen, und ich finde es großartig, dass ich es hierher geschafft habe, bevor 10 oder 20 oder 30 Jahre vergangen sind und meine Karriere noch ausgefüllter ist, denn dann würde ich vermutlich nicht erzählen, wie ich meinen ersten Job bekam, oder ich würde vielleicht nicht erzählen, wie ich das College bezahlt habe, was derzeit so ungeheuer wichtig ist. +Wenn Sie aus diesem Vortrag etwas mitnehmen, dann hoffentlich, dass wir alle die Macht des Image in unseren vermeintlichen Erfolgen und Fehlschlägen eher erkennen. +Danke. + +Ich habe die Worte meiner Großmutter niemals vergessen, die im Exil ums Leben gekommen ist: "Son, leiste Gaddafi Widerstand. Bekämpfe ihn. +Aber werde niemals zu so etwas wie einem Gaddafi-Revolutionär." +Es sind nun fast zwei Jahre vergangen, seit die libysche Revolution ausgebrochen ist, inspiriert von den Wellen der Massenaufbietungen sowohl in der tunesischen als auch in der ägyptischen Revolution. +Ich verbündete mich mit vielen anderen Libyern, innerhalb und außerhalb Libyens, um einen Tag des Zorns einzufordern und um eine Revolution gegen das tyrannische Regime Gadaffis zu starten. +Und da war sie, eine große Revolution. +Junge, libysche Frauen und Männer standen in der ersten Reihe, forderten das Ende des Regimes, hielten Slogans der Freiheit, Würde und sozialer Gerechtigkeit in die Luft. +Sie haben beispielhaften Mut bewiesen, indem sie sich gegen die brutale Diktatur Gaddafis gestellt haben. +Sie haben einen starken Sinn für Solidarität gezeigt, vom fernen Osten über den fernen Westen, bis in den Süden. +Schließlich, nach einem Zeitraum von sechs Monaten brutalen Krieges und fast 50.000 Toten, gelang es uns, unser Land zu befreien und den Tyrannen zu stürzen. +Gaddafi hat jedoch eine große Bürde hinterlassen, ein Vermächtnis der Tyrannei, der Korruption und die Grundlage für Kurswechsel. +Über vier Jahrzehnte hat Gaddafis tyrannisches Regime sowohl die Infrastruktur, als auch die Kultur und die moralische Struktur der lybischen Gesellschaft zerstört. +Der Verwüstung und den Herausforderungen bewusst, brannte ich, wie so viele andere Frauen darauf, die Zivilgesellschaft Lybiens wieder aufzubauen. Wir forderten einen mitbestimmten und gerechten Übergang zu Demokratie und nationalem Ausgleich. +Nahezu 200 Organisationen wurden während und unmittelbar nach dem Fall Gaddafis in Benghazi gegründet, fast 300 in Tripolis. +Nach 33 Jahren im Exil, kam ich zurück nach Lybien, und mit einzigartigem Enthusiasmus begann ich Workshops zu den Themen Kapazitätsbildung, menschlicher Entwicklung und Führungskompetenzen zu organisieren. +Mit einer wunderbaren Gruppe von Frauen gründete ich die Friedensplattform Libyscher Frauen, eine Bewegung von Frauen, Führungspersönlichkeiten aus verschiedenen Lebensbereichen, deren Ziel es ist, öffentlich für die soziopolitische Stärkung der Frauen einzustehen und für unser Recht auf gleichwertige Mitbestimmung bei der Demokratie- und Friedensbildung. +Bei den Vorwahlen traf ich auf ein sehr schwieriges Umfeld, ein Umfeld, das immer stärker polarisierte. Ein Umfeld, das von der egoistischen Politik von Dominanz und Ausschluss geprägt war. +Ich leitete eine Initiative der Friedensplattform Libyscher Frauen, um ein mitbestimmteres Wahlgesetz zu erreichen, ein Gesetz, das jedem Bürger, egal mit welchem Hintergrund, das Recht geben sollte zu wählen und zu kandidieren und vor allem um für politische Parteien einen Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Kandidaten auf vertikaler und horizontaler Ebene festzulegen und damit eine Reißverschluss-Liste zu bewirken. +Am Ende wurde unsere Initiative übernommen und erfolgreich. +Frauen gewannen 17,5 Prozent des Nationalkongresses in den ersten Wahlen seit 52 Jahren. +Langsam aber sicher lies jedoch die Euphorie der Wahlen und die der gesamten Revolution nach — denn jeden Tag wachten wir zu neuen Nachrichten von Gewalt auf. +Einen Morgen erwachten wir zu der Meldung über Schändungen uralter Moscheen und Sufi-Gräbern. +An einem anderen Morgen erhielten wir Nachricht über den Mord am Amerikanischen Botschafter und den Angriff auf die Botschaft. +An wieder einem anderen Morgen wurden die Ermordungen von Offizieren der Armee gemeldet. +Und wirklich jeden Tag erwachen wir unter der Herrschaft der Milizen und ihren andauernden Verstößen gegen die Menschenrechte Gefangener und ihrer Missachtung von Regeln und Gesetzen. +Unsere Gesellschaft, geformt von einer revolutionären Geisteshaltung, polarisierte sich und entfernte sich von den Idealen und Prinzipien — Freiheit, Würde, soziale Gerechtigkeit — die sie anfangs inne hatte. +Intoleranz, Ausschluss und Rache wurden zu den Ikonen der [Folgezeit] der Revolution. +Ich bin heute nicht da, um Sie zu inspirieren mit der Erfolgsgeschichte unserer Reißverschluss-Liste und den Wahlen. +Vielmehr bin ich heute hier um zu gestehen, dass wir, als eine Nation, die falsche Auswahl und die falschen Entscheidungen getroffen haben. +Wir haben unsere Prioritäten falsch gesetzt. +Denn die Wahlen brachten weder Frieden noch Stabilität oder Sicherheit in Lybien. +Hat die Reißverschluss-Liste und der Wechsel zwischen weiblichen und männlichen Kandidaten Frieden und nationale Versöhnung gebracht? +Nein, das hat sie nicht. +Was ist es dann? +Wieso wird unsere Gesellschaft weiterhin polarisiert und dominiert von selbstsüchtiger Politik der Dominanz und des Ausschlusses, sowohl von Männern als auch Frauen? +Vielleicht waren die Frauen nicht das Einzige, das gefehlt hat, sondern die weiblichen Werte des Mitgefühls, der Gnade und des Einschlusses. +Unsere Gesellschaft braucht einen nationalen Dialog und Konsensbildung dringender als sie die Wahlen gebraucht hat, die am Ende nur die Polarisierung und Entzweiung bestärkt haben. +Unsere Gesellschaft braucht die qualitative Verkörperung des Weiblichen mehr als sie die numerische, quantitative Verkörperung des Weiblichen braucht. +Wir müssen aufhören im Namen des Zorns zu handeln und einen Tag der Rache zu fordern. +Wir müssen anfangen im Namen des Mitgefühls und der Gnade zu handeln. +Wir müssen einen weiblichen Diskurs entwickeln, der die folgenden Werte nicht nur würdigt, sondern auch umsetzt: Gnade anstatt Rache, Zusammenarbeit anstatt Konkurrenz, Einschluss anstatt Ausschluss. +Dies sind die Ideale, die ein vom Krieg zerrissenes Lybien verzweifelt braucht, um Frieden zu erreichen. +Denn der Frieden hat eine Alchemie und in dieser Alchemie geht es um die Verflechtung der femininen und maskulinen Sichtweisen. +Das ist der wahre Reißverschluss. +Und das müssen wir existenziell umsetzen, bevor wir es soziopolitisch tun. +Nach einem Vers aus dem Koran "Salam" – Friede — "ist das Wort des barmherzigen Gottes, raheem." +Das Wort "raheem" wiederum, das in allen abrahamischen Traditionen bekannt ist, hat dieselbe arabische Wurzel wie das Wort "rahem" — Mutterleib — und symbolisiert das mütterlich Feminine, das die gesamte Menschheit umgibt, von dem das Männliche und das Weibliche, von dem alle Stämme und alle Völker ausgegangen sind. +Und genau wie der Mutterleib den Embryo, der in ihm wächst, komplett umgibt so nährt das Grundgerüst des Mitgefühls die gesamte Existenz. +Deshalb wurde uns gesagt: "Meine Gnade schließt alle Dinge ein." +Deshalb wurde uns gesagt: "Meine Gnade hat Vorzug vor meinem Groll." +Möge uns allen die Gunst der Gnade gewährt werden. +Vielen Dank. + +Als ich klein war, dachte ich, mein Land sei das beste der Welt, und ich wuchs mit dem Lied "Nichts zu beneiden" auf. +Und ich war sehr stolz. +In der Schule paukten wir die Geschichte von Kim Il-Sung, aber wir lernten nicht sehr viel über die Welt da draußen, außer, dass Amerika, Süd-Korea und Japan unsere Feinde sind. +Obwohl ich mich oft fragte, wie die Außenwelt ist, dachte ich, ich würde mein ganzes Leben in Nordkorea verbringen, bis zu einem alles verändernden Zeitpunkt. +Mit sieben Jahren sah ich zum ersten Mal eine öffentliche Hinrichtung, aber ich dachte, mein Leben in Nordkorea sei normal. +Meine Familie war nicht arm, und ich selbst musste nie Hunger leiden. +Aber im Jahr 1995 brachte meine Mutter einen Brief mit, von der Schwester einer Kollegin. +Darin stand: "Wenn ihr das hier lest, werden unsere fünf Familienmitglieder nicht mehr auf dieser Welt sein, weil wir seit zwei Wochen nichts mehr gegessen haben. +Wir liegen zusammen auf dem Boden und unsere Körper sind so schwach, dass wir bald sterben." +Ich war so schockiert. +Ich hörte zum ersten Mal davon, dass Menschen in meinem Land litten. +Kurz darauf ging ich am Bahnhof vorbei und sah etwas Schreckliches, das ich nicht mehr aus meiner Erinnerung löschen kann. +Eine leblose Frau lag auf dem Boden, und ein abgemagertes Kind in ihren Arm blickte hilflos in das Gesicht seiner Mutter. +Aber niemand half ihnen, weil alle so damit beschäftigt waren, sich um sich selbst und ihre Familien zu kümmern. +Mitte der 1990er gab es eine große Hungersnot in Nordkorea. +Am Ende waren mehr als eine Million Nordkoreaner der Hungersnot zum Opfer gefallen, und viele weitere überlebten nur, weil sie Gras, Käfer und Baumrinde aßen. +Stromausfälle wurden immer häufiger, sodass sich nachts um mich alles verdunkelte, außer den Lichtern von China auf der anderen Seite des Ufers, an dem wir wohnten. +Ich fragte mich immer, warum sie dort Lichter hatten und wir nicht. +Das ist ein Satellitenbild von Nordkorea und seinen Nachbarn bei Nacht. +Das ist der Fluss Amrok , der zum Teil als Grenze zwischen Nordkorea und China dient. +Wie Sie sehen, kann der Fluss stellenweise sehr seicht sein und ermöglicht Nordkoreanern die Flucht. +Aber viele sterben. +Manchmal sah ich Leichen im Fluss treiben. +Ich kann nicht viel darüber sagen, wie ich Nordkorea verließ, aber ich kann sagen, dass ich während der verheerenden Jahre der Hungersnot zu entfernten Verwandten nach China geschickt wurde. +Ich dachte bloß, dass ich für eine kurze Zeit von meiner Familie getrennt sein würde. +Ich hätte mir nie gedacht, dass es 14 Jahre braucht, um wieder zusammenzuleben. +In China war es sehr schwer, als junges Mädchen ohne Familie zu leben. +Ich hatte keine Vorstellung davon, wie das Leben als nordkoreanischer Flüchtling sein würde. Aber bald erfuhr ich, dass es nicht nur extrem schwierig, sondern auch sehr gefährlich ist. Denn nordkoreanische Fl��chtlinge werden in China als illegale Immigranten gesehen. +Ich lebte also in ständiger Angst, dass meine wahre Identität auffliegen könnte, und man würde mich in ein schreckliches Schicksal nach Nordkorea zurücksenden. +Eines Tages wurde mein größter Alptraum wahr, als ich von der chinesischen Polizei gefangen und in die Polizeistation zum Verhör gebracht wurde. +Jemand bezichtigte mich, Nordkoreanerin zu sein, also testeten sie meine Chinesischkenntnisse und stellten mir unzählige Fragen. +Ich hatte solche Angst, ich dachte mein Herz würde explodieren. +Würde irgendetwas unnatürlich erscheinen, könnte ich eingesperrt und abgewiesen werden. +Ich dachte, das wäre das Ende meines Lebens, aber ich schaffte es, meine Gefühle zu kontrollieren und beantwortete die Fragen. +Nachdem sie mit dem Ausfragen fertig waren, sagte ein Beamter zum anderen: "Das war eine Falschmeldung. +Sie ist keine Nordkoreanerin." +Und sie ließen mich gehen. Es war ein Wunder. +Manche Nordkoreaner ersuchen in China bei ausländischen Botschaften Asyl, aber viele werden von der chinesischen Polizei erwischt und abgewiesen. +Diese Mädchen hatten großes Glück. +Obwohl sie erwischt wurden, wurden sie schließlich freigelassen aufgrund immensen internationalen Drucks. +Diese Nordkoreanerinnen hatten nicht so viel Glück. +Jedes Jahr werden unzählige Nordkoreaner in China erwischt und nach Nordkorea abgewiesen, wo sie gefoltert, eingesperrt oder öffentlich hingerichtet werden. +Obwohl ich bei meiner Flucht Glück hatte, geht es vielen anderen Nordkoreanern nicht so. +Es ist ist tragisch, dass Nordkoreaner ihre Identität verbergen und hart ums Überleben kämpfen müssen. +Auch nachdem sie eine neue Sprache gelernt und Arbeit gefunden haben, kann ihre Welt in einem Moment auf den Kopf gestellt werden. +Nach 10 Jahren des Versteckens entschied ich mich deshalb dazu, nach Südkorea zu gehen, und wieder habe ich ein neues Leben begonnen. +Mich in Südkorea niederzulassen, war eine größere Herausforderung, als ich es mir gedacht hätte. +Englisch war in Südkorea so wichtig, dass ich anfangen musste, meine dritte Sprache zu lernen. +Zudem habe ich den großen Unterschied zwischen Nord- und Südkorea wahrgenommen. +Wir sind alle Koreaner, aber im Inneren haben wir uns sehr auseinanderentwickelt, aufgrund von 67 Jahren der Teilung. +Ich durchlief eine Identitätskrise. +Bin ich Süd- oder Nordkoreanerin? +Woher komme ich? Wer bin ich? +Plötzlich gab es kein Land mehr, das meine Heimat hätte sein können. +Obwohl mir die Anpassung an das südkoreanische Leben nicht leicht fiel, hatte ich einen Plan. +Ich bereitete mich für die Aufnahmeprüfung an der Universität vor. +Gerade als ich mich an mein neues Leben gewöhnte, erhielt ich einen schockierenden Anruf. +Die nordkoreanischen Behörden fingen das Geld ab, das ich meiner Familie schickte, und als Strafe wurde meine Familie zwangsweise umgesiedelt, an einen abgelegenen Ort auf dem Land. +Sie mussten so schnell als möglich fliehen, also begann ich ihre Flucht zu planen. +Nordkoreaner müssen eine unglaubliche Strecke zurücklegen auf ihrem Weg zur Freiheit. +Es ist fast unmöglich, die Grenze zwischen Nord- und Südkorea zu überqueren. Ironischerweise nahm ich einen Flug zurück nach China und machte mich auf den Weg zur nordkoreanischen Grenze. +Weil meine Familie kein Chinesisch sprach, musste ich sie leiten, auf mehr als 2.000 Meilen durch China und dann nach Südostasien. +Die Busfahrt dauerte eine Woche und wir wurden mehrmals fast erwischt. +Einmal, als der Bus aufgehalten wurde, kam ein chinesischer Polizeibeamter herein. +Er nahm die Ausweise von allen und begann, Fragen zu stellen. +Da meine Familie kein Chinesisch verstand, dachte ich mir, sie würden festgenommen werden. +Als der chinesische Beamte meine Familie ansprach, stand ich entschlossen auf und sagte ihm, dass sie taubstumm wären, und ich ihre Aufsichtsperson sei. +Er schaute mich misstrauisch an, aber glücklicherweise glaubte er mir. +Wir schafften es bis zur laotischen Grenze, aber ich musste fast all mein Geld aufbrauchen, um die Grenzkontrollen von Laos zu bestechen. +Aber selbst nachdem wir die Grenze überschritten hatten, wurde meine Familie inhaftiert, wegen illegaler Grenzüberquerung. +Nachdem ich Geldstrafe und Schmiergeld gezahlt hatte, wurde meine Familie innerhalb eines Monats freigelassen. Aber kurz darauf wurde meine Familie wieder inhaftiert, in der Hauptstadt von Laos. +Das war einer der größten Rückschläge meines Lebens. +Ich hatte alles getan, um meiner Familie zur Freiheit zu verhelfen, und wir waren so nahe dran, aber meine Familie wurde festgenommen, nur kurz vor der südkoreanischen Botschaft. +Ich ging hin und her zwischen der Einwanderungsbehörde und der Polizeistation, und versuchte verzweifelt, meine Familie zu befreien, aber ich hatte nicht genug Geld, um wieder Schmiergeld oder Geldstrafen zu zahlen. +Ich verlor all meine Hoffnung. +Da fragte mich die Stimme eines Mannes, "Was ist los?" +Ich war völlig überrascht, dass sich ein Fremder darum kümmert. +In gebrochenem Englisch und mit einem Wörterbuch erklärte ich meine Situation und ohne zu zögern ging er zu einem Bankomat, und zahlte das Geld für meine Familie und zwei weitere Nordkoreaner, um sie aus dem Gefängnis zu bekommen. +Ich dankte ihm von ganzem Herzen und fragte: "Warum helfen Sie mir?" +"Ich helfe nicht Ihnen," antwortete er. +"Ich helfe den nordkoreanischen Menschen." +Mir wurde klar, dass dies ein symbolischer Moment in meinem Leben war. +Der zuvorkommende Fremde symbolisierte für mich eine neue Hoffnung, die die Nordkoreaner so dringend brauchten, und er zeigte mir die Freundlichkeit von Fremden und die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft als den Hoffnungsschimmer, den die Nordkoreaner brauchen. +Schließlich, nach unserer langen Reise, waren meine Familie und ich wieder vereint in Südkorea, aber die Freiheit zu erlangen ist nur ein Schritt. +Viele Nordkoreaner werden von ihren Familien getrennt und sobald sie in einem neuen Land ankommen, fangen sie mit wenig oder gar keinem Geld an. +Die internationale Gemeinschaft kann uns helfen bei der Bildung, dem Englischlernen, der Berufsausbildung und vielem mehr. +Wir können auch die Brücke sein zwischen den Menschen in Nordkorea und der Außenwelt, weil viele von uns noch in Kontakt mit Familienangehörigen bleiben, und wir schicken ihnen Informationen und Geld, das hilft, Nordkorea von innen her zu verändern. +Ich hatte so ein Glück, so viel Hilfe und Inspiration in meinem Leben zu bekommen, dass ich hoffnungsvollen Nordkoreanern zu Erfolg verhelfen möchte, mit internationaler Unterstützung. +Ich bin sicher, dass Sie noch viel mehr erfolgreiche Nordkoreaner auf der ganzen Welt sehen werden, auch auf der Bühne von TED. +Vielen Dank. + +Ich habe heute nur eine Bitte. +Bitte sagen Sie mir nicht, dass ich normal bin. +Ich möchte Ihnen nun meine Brüder vorstellen. +Remi ist 22, groß und sehr gutaussehend. +Er kann nicht sprechen, aber er kommuniziert Freude auf eine Art, wie es einige der besten Redner nicht könnten. +Remi weiß, was Liebe ist. +Er teilt sie bedingungslos und er teilt sie unbekümmert. +Er ist nicht gierig. Er achtet nicht auf die Hautfarbe. +Er kümmert sich nicht um religiöse Unterschiede und stellen Sie sich nur vor: Er hat noch niemals eine Lüge erzählt. +Wenn er Lieder aus unserer Kindheit singt, sich an Wörtern versucht, an die noch nicht einmal ich mich erinnere, erinnert er mich an eine Sache: wie wenig wir über den Verstand wissen und wie wunderbar das Unbekannte sein muss. +Samuel ist 16. Er ist groß. Er ist sehr gutaussehend. +Er hat ein absolut unfehlbares Gedächtnis. +Er hat aber auch ein selektives. +Er kann sich nicht erinnern, ob er meinen Schokoladenriegel gestohlen hat, aber er erinnert sich an das Veröffentlichungsjahr von jedem Lied auf meinem iPod, Gespräche, die wir hatten, als er vier war, während der allerersten Folge der Teletubbies auf meinen Arm gepinkelt zu haben und Lady Gagas Geburtstag. +Hören sie sich nicht unglaublich an? +Doch viele Leute stimmen nicht zu. +Und tatsächlich, weil ihr Verstand nicht in die gesellschaftliche Version von Normal passt, werden sie oft übergangen und falsch verstanden. +Aber was mein Herz ermuntert und meine Seele gestärkt hat, war, dass, obwohl dies der Fall war, obwohl sie nicht als gewöhnlich angesehen wurden, dies nur eins bedeuten konnte: dass sie außergewöhnlich waren – autistisch und außergewöhnlich. +Nun, für diejenigen von Ihnen, die nicht so vertraut mit dem Begriff „Autismus" sind; es ist eine komplexe Funktionsstörung des Gehirns, die die soziale Kommunikation, das Lernen und manchmal körperliche Fähigkeiten beeinflusst. +Es äußert sich bei jedem Individuum unterschiedlich, darum ist Remi so anders als Sam. +Und weltweit wird alle 20 Minuten bei einer neuen Person Autismus festgestellt und obwohl es eine der am schnellsten wachsenden Entwicklungsstörungen der Welt ist, gibt es keine bekannte Ursache oder Heilung. +Und ich kann mich nicht an das erste Mal erinnern, als ich Autismus begegnet bin, aber ich kann mich an keinen Tag ohne es erinnern. +Ich war gerade drei Jahre alt, als mein Bruder geboren wurde, und ich war so aufgeregt, dass ich ein neues Wesen in meinem Leben hatte. +Und nach ein paar Monaten wurde mir klar, dass er anders war. +Er schrie sehr viel. +Er wollte nicht spielen, wie es die anderen Babys taten, und tatsächlich schien er überhaupt nicht sehr interessiert an mir zu sein. +Remi lebte und regierte in seiner eigenen Welt, mit seinen eigenen Regeln, und er fand Freude an den kleinsten Dingen, wie etwa, Autos in einer Reihe im Raum aufzustellen, die Waschmaschine anzustarren und alles zu essen, was ihm unterkam. +Und als er älter wurde, wurde er anders und die Unterschiede wurden sichtbarer. +Aber hinter den Wutanfällen und dem Frust und der niemals endenden Hyperaktivität war etwas wirklich Einzigartiges: eine reine und unschuldige Natur, ein Junge, der die Welt ohne Vorurteile sah, ein Mensch, der niemals gelogen hatte. +Außergewöhnlich. +Nun, ich kann nicht leugnen, dass es einige herausfordernde Momente in meiner Familie gab, Momente, an denen ich mir wünschte, dass sie genau wie ich wären. +Aber ich gehe mit den Gedanken zurück zu den Dingen, die sie mich gelehrt haben, über Individualität, Kommunikation und Liebe, und ich verstehe, dass dies Sachen sind, die ich nicht gegen Normalität tauschen wollen würde. +Normalität übersieht die Schönheit, die Unterschiede uns geben, und die Tatsache, dass wir anders sind, bedeutet nicht, dass einer von uns falsch ist. +Es bedeutet nur, dass es eine andere Art von Richtig gibt. +Und wenn ich nur eine Sache zu Remi sagen könnte und zu Sam und zu Ihnen, dann wäre es, dass man nicht normal sein muss. +Man darf außergewöhnlich sein. +Denn, autistisch oder nicht, die Unterschiede, die wir haben – Wir haben ein Geschenk! Jeder von uns hat ein Geschenk in sich. Und in aller Ehrlichkeit, das Streben nach Normalität ist das ultimative Opfern von Potenzial. +Die Chance auf Größe, Fortschritt und Wandel stirbt in dem Moment, in dem wir versuchen, wie jemand anderes zu sein. +Bitte – sagen Sie mir nicht, dass ich normal bin. +Danke. + +Doc Edgerton hat uns mit Ehrfurcht und Neugier erfüllt, mit diesem Foto auf dem ein Projektil einen Apfel durchbohrt und mit einer Belichtungszeit von nur einer millionstel Sekunde. +Aber jetzt, 50 Jahre später, sind wir eine Million Mal schneller und sehen die Welt nicht mit einer Million oder einer Milliarde, sondern einer Billion Bildern pro Sekunde. +Ich stelle Ihnen eine neue Art der Fotografie vor, die Femto-Fotografie, eine neue Abbildungstechnik, die so schnell ist, dass sie Zeitlupenaufnahmen von Licht in Bewegung erstellen kann. +Und damit können wir Kameras bauen, die abseits unseres Sichtbereichs um Ecken schauen oder ohne ein Röntgenbild in unseren Körper hineinsehen können und wirklich in Frage stellen, was wir mit "Kamera" meinen. +Wenn ich jetzt einen Laserpointer nehme und ihn in einer billionstel Sekunde an- und ausschalte – das sind mehrere Femtosekunden –, erschaffe ich ein Paket von Photonen, das kaum einen Millimeter breit ist und dieses Photonen-Paket, dieses Projektil, wird sich in Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, und – wie gesagt – eine Million Mal schneller als ein normales Projektil. +Also, wenn Sie dieses Projektil, dieses Photonen-Paket nehmen und es in diese Flasche hinein schießen, wie werden diese Photonen in der Flasche brechen? +Wie sieht Licht in Zeitlupe aus? +Also, dieses ganze Ereignis – +Also, denken Sie daran, das ganze Ereignis dauert tatsächlich weniger als eine Nanosekunde – so lang braucht das Licht, um diese Strecke zurückzulegen –, aber ich verlangsame dieses Video um den Faktor 10 Milliarden, damit Sie das Licht in Bewegung sehen können. +Nein, Coca-Cola hat diese Forschung nicht finanziert. +Also, in diesem Film passiert sehr viel, also lassen Sie mich das analysieren und Ihnen zeigen was passiert. +Der Puls, unser Projektil, tritt in die Flasche mit einem Photonenpaket ein, das beginnt, sich hindurch zu bewegen und das schließlich innen bricht. +Ein Teil des Lichts dringt nach außen auf den Tisch und Sie sehen diese Ausbreitung der Wellen. +Viele der Photonen erreichen letztendlich den Verschluss der Flasche und explodieren in verschiedene Richtungen. +Wie Sie sehen können, ist dort eine Luftblase, die in der Flasche herumspringt. +Währenddessen breiten sich die Wellen auf dem Tisch aus und wegen der Reflexionen von oben sehen Sie, dass die Reflexionen am Ende der Flasche nach einigen Bildern fokussiert sind. +Wenn Sie jetzt ein übliches Projektil nehmen und es dieselbe Strecke zurücklegen lassen und das Video wieder um den Faktor 10 Milliarden verlangsamen, wissen Sie, wie lange Sie dann hier sitzen müssen, um den Film zu sehen? +Einen Tag, eine Woche? Nein, ein ganzes Jahr. +Das wäre ein sehr langweiliger Film – – von einem langsamen, normalen Projektil in Bewegung. +Und wie sieht es mit etwas Stillleben-Fotografie aus? +Sie können wieder sehen, wie diese Wellen den Tisch, die Tomate und die Wand im Hintergrund überspülen. +Es ist, als wenn man einen Stein in einen Teich wirft. +Mir erschien es so, als würde die Natur so ein Foto malen, jeweils ein Femto-Bild, aber natürlich sieht unser Auge ein zusammengesetztes Einzelbild. +Aber wenn Sie sich diese Tomate noch einmal ansehen, dann werden Sie erkennen, dass, wenn das Licht die Tomate überspült, diese weiter erleuchtet bleibt. Sie wird nicht dunkel. +Warum ist das so? Weil die Tomate reif ist und das Licht in ihr umher springt und nach einigen billionstel Sekunden wieder herauskommt. +Also, in Zukunft, wenn diese Femto-Kamera in Ihrem Kamerahandy eingebaut ist, könnte es möglich sein, dass Sie in einen Supermarkt gehen und feststellen können, ob eine Frucht reif ist, ohne sie überhaupt zu berühren. +Wie also hat mein Team am MIT diese Kamera gebaut? +Also, als Fotografen wissen Sie, wenn Sie ein Foto mit kurzer Belichtungszeit machen, haben Sie sehr wenig Licht, aber wir belichten eine Milliarde Mal schneller als Ihre kürzeste Belichtungszeit, also bekommen Sie so gut wie gar kein Licht. +Also wir machen Folgendes: Wir schicken dieses Projektil, dieses Photonen-Paket, millionfach und zeichnen das wieder und wieder mit sehr cleverer Synchronisation auf und diese Gigabytes von Daten kombinieren wir rechnerisch, um diese Femto-Videos zu erstellen, die ich Ihnen gezeigt habe. +Und wir können all diese Rohdaten nehmen und damit sehr interessante Dinge machen. +Also, Superman kann fliegen. +Andere Helden können sich unsichtbar machen, aber wie wäre es mit einer neuen Superkraft für einen künftigen Superhelden: um Ecken sehen können? +Die Idee ist, dass wir etwas Licht auf die Tür strahlen. +Es wird abprallen, in den Raum gehen, ein Teil davon wird wieder zurück auf die Tür reflektiert und schließlich zurück zur Kamera und wir könnten diese mehrfachen Abpraller des Lichtes ausnutzen. +Und das ist keine Science-Fiction. Wir haben es sogar schon gebaut. +Links sehen Sie unsere Femto-Kamera. +Hinter der Wand ist eine Puppe versteckt und wir werden das Licht an der Tür abprallen lassen. +Nachdem unsere Abhandlung in der "Nature Communications" veröffentlicht worden war, wurde es von Nature.com hervorgehoben und sie haben diese Animation erstellt. +Wir werden diese Licht-Projektile abfeuern und sie werden auf diese Wand trefffen und dieses Photonen-Paket wird in alle Richtungen gestreut und einige der Photonen werden unsere versteckte Puppe erreichen, die wiederum das Licht brechen lassen wird, und dann wird wiederum die Tür einen Teil des gebrochenen Lichts reflektieren und ein winziger Anteil der Photonen wird dann wieder zurück zur Kamera kommen, aber am interessantesten ist, sie werden alle zu einem leicht unterschiedlichen Zeitpunkt ankommen. +Und weil wir eine Kamera haben, die so schnell ist – unsere Femto-Kamera hat einige einzigartige Fähigkeiten. +Sie hat eine sehr gute Zeitauflösung und sie kann die Welt in Lichtgeschwindigkeit ansehen. +Und dadurch wissen wir natürlich die Entfernung zur Tür, aber auch die zu den versteckten Objekten, aber wir wissen nicht, welcher Punkt zu welcher Entfernung gehört. +Indem wir einen Laser aufleuchten lassen, können wir ein Roh-Bild aufnehmen, das – wie sie auf dem Bildschirm sehen – nicht wirklich Sinn macht, aber wenn wir dann viele dieser Bilder aufnehmen, Dutzende dieser Bilder, und sie zusammenfügen und versuchen, die verschiedenen Licht-Abpraller zu analysieren, können wir dann das versteckte Objekt sehen? +Können wir es in 3D sehen? +Also das hier ist unsere Rekonstruktion. +Wir haben noch einiges zu tun, bevor wir das vom Labor in die Praxis umsetzen können, wir könnten Autos bauen, die Kollisionen vermeiden und erkennen, was hinter der Kurve ist, oder wir können damit in gefährlichen Lagen nach Überlebenden suchen, indem wir uns Licht ansehen, das durch offene Fenster reflektiert wird, oder wir können Endoskope bauen, die tief in den Körper um Okkluder herum sehen und auch Kardioskope. +Aber wegen des Blutes und Gewebes ist das natürlich sehr herausfordernd, weshalb das wirklich ein Weckruf für Wissenschaftler ist, jetzt über Femto-Fotografie nachzudenken, da ein neues bildgebendes Verfahren tatsächlich die nächste Generation von medizinischen Abbildungsproblemen lösen könnte. +Also, wie bei Doc Edgerton, selbst ein Wissenschaftler, ist die Wissenschaft eine Kunst geworden, eine Kunst der ultra-schnellen Fotografie, und mir wurde klar, dass all diese Gigabytes von Daten, die wir jedes Mal sammeln, nicht nur der wissenschaftlichen Bildverarbeitung nutzten. Wir können auch eine neue Form der Computer-Fotografie schaffen, mit Zeitraffer und Farbkodierungen, und wir können uns diese Wellen anschauen. Vergessen Sie nicht, die Zeit zwischen jeder dieser Welle ist nur ein paar trillionstel Sekunden. +Aber es passiert hier auch etwas Lustiges. +Wenn Sie sich diese Wellen unter dem Flaschenverschluss anschauen, sehen Sie, dass sich die Wellen von uns weg bewegen. +Die Wellen sollten sich zu uns hin bewegen. +Was passiert hier? +Es stellte sich heraus, dass wir, weil wir fast in Lichtgeschwindigkeit aufnehmen, seltsame Effekte haben und Einstein hätte dieses Bild unglaublich gerne gesehen. +Die Reihenfolge, in der Ereignisse in der Welt passieren, erscheinen in der Kamera in umgekehrter Reihenfolge, also, indem man die entsprechende Beziehung von Raum und Zeit anwendet, können wir diese Verzerrung korrigieren. +Also egal, ob für Fotografie um Ecken herum oder das Erschaffen eines neuen bildgebenden Verfahrens für die Medizin oder neue Darstellungsformen, seit unserer Erfindung haben wir alle Daten und Details auf unserer Website offen zugänglich gemacht und hoffen, dass die "Selbermacher", die Kreativen und die Forschungsgemeinde uns zeigen, dass wir aufhören sollten, uns auf die Megapixel-Zahlen in Kameras zu fixieren – – und anfangen sollten, uns auf die nächste Dimension der Darstellung zu konzentrieren. +Es geht um die Zeit. Danke schön. + +Es gibt viele Möglichkeiten, wie unsere Mitmenschen unser Leben verbessern können. +Wir treffen nicht jeden Nachbarn auf der Straße, sodass viele Weisheiten nicht weitergegeben werden. Doch wir nutzen dieselben öffentlichen Plätze. +In den letzten Jahren habe ich versucht mehr mit meinen Nachbarn zu teilen und dabei Dinge wie Aufkleber, Schablonen und Kreide zu verwenden. +Die Projekte entstanden aus meinen Fragen, wie, wie viel Miete zahlen meine Nachbarn? +Wie können wir mehr Dinge leihen, ohne uns gegenseitig zu stören? +Wie können wir unsere Erinnerungen an die verlassenen Gebäude teilen und die Landschaften besser verstehen? +Und wie können wir unsere Hoffnungen für leerstehende Häuser teilen, sodass unsere Gemeinden unsere Bedürfnisse und Träume widerspiegeln? +Ich lebe in New Orleans und ich liebe New Orleans. +Meine Seele wird von den riesigen Eichen beruhigt, die seit hunderten Jahren Liebenden, Betrunkenen und Träumern Schatten spenden. Ich vertraue einer Stadt, in der es immer Musik gibt. +Ich glaube, jedes Mal wenn jemand niest, gibt es in New Orleans eine Parade. +In dieser Stadt stehen einige der schönsten Gebäude der Welt, doch sie ist auch die Stadt mit den meisten verlassenen Grundstücken in Amerika. +Ich wohne in der Nähe dieses Hauses und habe überlegt, wie ich es verschönern kann. Dabei dachte ich auch an etwas, das mein Leben für immer verändert hat. +2009 verlor ich jemanden, den ich sehr liebte. +Ihr Name war Joan und sie war wie eine Mutter für mich. Ihr Tod kam plötzlich und unerwartet. +Ich habe viel über den Tod nachgedacht, und ich spürte eine große Dankbarkeit für mein Leben, und es brachte mir Klarheit über die Dinge, die mir jetzt im Leben wichtig sind. +Aber es fällt mir schwer, diese Sichtweise jeden Tag beizubehalten. +Es ist leicht, sich im Alltag zu verlieren und zu vergessen, was wirklich wichtig ist. +Mit der Hilfe von alten und neuen Freunden verwandelte ich eine Seite des verlassenen Hauses in eine riesige Tafel und schrieb mit einer Schablone den Lücken-Satz: "Bevor ich sterbe, möchte ich..." Jeder, der vorbeikommt, kann ein Stück Kreide nehmen, über sein Leben nachdenken und seine Hoffnungen an diesem öffentlichen Ort teilen. +Ich war nicht sicher, was ich bei dem Experiment erwarten konnte, doch schon am nächsten Tag war die Wand komplett ausgefüllt und sie wuchs immer weiter. +Ich möchte einige Sätze mit euch teilen, die von den Menschen an die Wand geschrieben wurden. +"Bevor ich sterbe, möchte ich wegen Piraterie angeklagt werden." +"Bevor ich sterbe, möchte ich breitbeinig über der Internationalen Datumsgrenze stehen." +"Bevor ich sterbe, möchte ich für Millionen Menschen singen." +"Bevor ich sterbe, möchte ich einen Baum pflanzen." +"Bevor ich sterbe, möchte ich "netzunabhängig" leben." +"Bevor ich sterbe, möchte ich sie noch einmal in meinen Armen halten." +"Bevor ich sterbe, möchte ich jemandes Kavallerie sein." +"Bevor ich sterbe, möchte ich ganz ich selbst sein." +Dieser vernachlässigte Ort wurde zu einem sinnvollen Ort, und die Hoffnungen und Träume der Menschen brachten mich zum Lachen, zum Weinen und trösteten mich während der harten Zeiten. +Es geht darum zu wissen, dass man nicht allein ist. +Es geht darum, unsere Nachbarn zu verstehen und zwar auf eine neue und aufschlussreiche Art und Weise. +Es geht darum, Platz für Besinnung und zum Nachdenken zu schaffen und sich zu erinnern, was uns am wichtigsten ist, während wir wachsen und uns verändern. +Ich habe dies letztes Jahr gemacht und habe hunderte Nachrichten von leidenschaftlichen Menschen erhalten, die mit ihrer Gemeinde eine Wand bauen wollten. Also haben meine Kollegen und ich einen Baukasten erstellt und jetzt wurden weltweit in Ländern wie Kasachstan, Südafrika, Australien, Argentinien und anderen Wände errichtet. +Wir haben gezeigt, wie viel Macht unsere öffentlichen Plätze haben, wenn wir die Gelegenheit haben, unsere Stimmen zu erheben und mehr mit anderen zu teilen. +Zwei der wertvollsten Dinge, die wir haben, sind Zeit und die Beziehungen zu anderen Menschen. +In einer Welt mit zunehmenden Ablenkungen ist es wichtiger als je zuvor, die Dinge mit dem richtigen Blick zu betrachten und daran zu denken, dass das Leben kurz und empfindlich ist. +Wir werden oft davon abgehalten, über den Tod zu sprechen oder auch nur daran zu denken, aber ich habe erkannt, dass die Vorbereitung auf den Tod eine der Sachen ist, die uns am meisten stärkt. +Der Gedanke an den Tod verdeutlicht uns das Leben. +Unsere gemeinsamen Plätze zeigen am besten, was uns als Individuen und als Gemeinde wichtig ist. Und mit mehr Möglichkeiten unsere Hoffnungen, Ängste und Geschichten zu teilen, können die Menschen um uns herum uns nicht nur helfen, bessere Orte zu schaffen, sie können uns helfen, besser zu leben. +Danke. +Danke. + +Also, ich beschäftige mich mit angewandter Mathematik. Ein besonderes Problem für jeden, der sich mit angewandter Mathematik beschäftigt, ist, dass wir wie Unternehmensberater sind. +Niemand weiß, was wir eigentlich machen. +Deshalb werde ich heute den Versuch wagen, Ihnen zu erklären, was ich mache. +Tanzen ist eine der menschlichsten Aktivitäten. +Wir sind entzückt beim Anblick von meisterhaften Ballett- und Stepptänzern, wie Sie gleich sehen werden. +Zum Ballett gehören ein außergewöhnlich großes Maß an Kenntnissen und Fähigkeiten, und möglicherweise eine grundsätzliche Eignung, die eine genetische Komponente haben könnte. +Traurigerweise zerstören neurologische Störungen wie Parkinson langsam diese außerordentliche Fähigkeit. Das macht sie auch bei meinem Bekannten Jan Stripling, der zu seiner Zeit ein Ballettvirtuose war. +Über die Jahre hat man sehr viele Fortschritte in der Behandlung gemacht. +Trotzdem gibt es weltweit 6,3 Millionen Menschen, die an dieser Krankheit leiden, und sie müssen mit den unheilbaren Symptomen wie Schwäche, Tremor, Steifheit und anderen mehr leben, die diese Krankheit verursacht. Deshalb brauchen wir objektive Mittel, um die Krankheit zu entdecken, bevor es zu spät ist. +Wir müssen das Fortschreiten objektiv messen können, und letztlich ist die einzige Möglichkeit, wirklich zu wissen, ob es Heilung gibt, wenn wir ein objektives Maß haben, das diese Frage beantworten kann. +Ärgerlich ist, dass es für Parkinson und andere Bewegungsstörungen keine Biomarker gibt, man also keine einfache Blutanalyse durchführen kann. Das Beste was es gibt ist dieser 20-Minuten-Test beim Neurologen. +Man muss ihn in der Klinik durchführen. Es ist sehr teuer, und das bedeutet, außerhalb klinischer Studien wird das nie gemacht. Noch nie. +Aber was wäre, wenn Patienten diesen Test zuhause machen könnten? +Das würde eine beschwerliche Tour ins Krankenhaus ersparen. Was wäre, wenn Patienten diesen Test selbst machen könnten? +Es wäre kein teures Krankenhauspersonal nötig. +Es kostet übrigens 300$, sich in der neurologischen Abteilung untersuchen zu lassen. +Daher möchte ich Ihnen eine unkonventionelle Methode vorschlagen, mit der wir versuchen, das zu erreichen. Denn wir alle sind, in gewissem Sinne zumindest, Virtuosen wie mein Bekannter Jan Stripling. +Hier sehen Sie ein Video der vibrierenden Stimmlippen. +Das passiert im gesunden Zustand, wenn jemand Sprechlaute erzeugt. Wir können uns als stimmliche Balletttänzer betrachten, weil wir all diese Stimmorgane koordinieren müssen, wenn wir Laute erzeugen, und wir haben alle die Gene dafür. FoxP2, beispielsweise. +Und wie Ballet erfordert es enorm viel Übung. +Denken Sie daran, wie lange ein Kind braucht, bis es sprechen lernt. +Durch den Laut können wir die Position der vibrierenden Stimmlippen bestimmen. Und so wie die Gliedmaßen sind auch die Stimmorgane von Parkinson betroffen. +Auf der unteren Aufzeichnung können Sie ein Beispiel für unregelmäßige Stimmlippenbewebungen erkennen. +Wir sehen immer dieselben Symptome. +Stimmtremor, Schwäche, Steifheit. +Die Sprache wird mit der Zeit sogar leiser und gehauchter und das ist ein Beispielsymptom dafür. +Diese Auswirkungen auf die Stimme können minimal sein, manchmal, aber mit digitalen Mikrofonen und Präzisionsstimmanalyse-Software, kombiniert mit neuestem maschinellen Lernen, das mittlerweile sehr fortgeschritten ist, können wir jetzt genau feststellen, wo jemand liegt, in einer Spanne zwischen Krankheit und Gesundheit, nur aufgrund der Stimmlaute. +Wie können sich diese Tests mit klinischen messen? Nun ja, sie sind beide nicht-invasiv. Der Test beim Neurologen +ebenso wenig. Die Infrastruktur ist schon da. +Man muss keine neuen Kliniken dafür bauen. +Und beide sind exakt. Dafür werden die Stimmtests nicht von Experten durchgeführt. +Sie können also selbstständig durchgeführt werden. +Sie sind sehr schnell, dauern maximal 30 Sekunden. +Sie sind sehr billig und wir wissen was das heißt. +Wenn etwas extrem billig ist, kann man es auch in großem Maß einsetzen. +Diese erstaunlichen Ziele können wir damit jetzt erreichen: +Wir können logistische Schwierigkeiten für Patienten reduzieren. +Patienten müssen keine Routinekontrollen in der Klinik durchführen lassen. +Wir können objektive Daten durch häufige Beobachtung erlangen. +Wir können günstige Massenrekrutierung für klinische Studien durchführen und erstmals eine Untersuchung der ganzen Bevölkerung realisierbar werden lassen. +Wir haben jetzt die Möglichkeit, erstmals nach Biomarkern für die Krankheit zu suchen, bevor es zu spät ist. +Heute machen wir den ersten Schritt in diese Richtung, wir starten die Parkinson's-Stimme-Initiative. +Mit Aculab und PatientsLikeMe möchten wir eine sehr hohe Zahl an Stimmen weltweit aufnehmen, um genug Ausgangsdaten zu besitzen, für das Erreichen dieser Ziele. +Wir haben Rufnummern, die Dreiviertel einer Milliarde Menschen auf diesem Planeten zugänglich sind. +Jeder, mit oder ohne Parkinson, kann günstig anrufen, um Aufnahmen für ein paar Cent zu hinterlassen. Ich gebe mit Freude bekannt, dass wir bereits sechs Prozent unseres Zieles in nur acht Stunden erreicht haben. +Danke. +Wenn du Proben von, sagen wir 10.000 Menschen nimmst, kannst du dann sagen, wer von ihnen gesund ist und wer nicht? +Was werdet ihr mit all diesen Proben machen? +Was passiert ist, dass der Patient während des Anrufes angeben muss, ob diese Person an Parkinson leidet oder nicht. Ok. +Manche werden es vielleicht nicht bis zum Ende schaffen. +Aber wir sammeln eine riesige Datenbank an, unter verschiedenen Umständen, was interessant ist. Diese Umstände sind wichtig, denn wir sind dabei, diese auszusortieren, um festzustellen, welche die eigentlichen Marker für Parkinson sind. +Zurzeit besitzt ihr 86 Prozent Genauigkeit? +Sie ist viel besser. +Mein Schüler Thanasis – ich muss ihn loben, weil er so fantastische Arbeit geleistet hat – hat jetzt gezeigt, dass es auch über das Mobilfunknetzwerk funktioniert, was dieses Projekt ermöglicht, und wir sind bei 99 Prozent Genauigkeit. +Das nenne ich eine Verbesserung. +Das heißt, die Leute können – Die Leute können mit dem Handy anrufen und den Test machen. Leute mit Parkinson könnten anrufen, ihre Stimme aufnehmen lassen, sodass ihr Arzt den Fortschritt der Krankheit überprüfen kann. +Genau. +Vielen Dank. Max Little, meine Damen und Herren! +Danke, Tom. + +Hier lebe ich. Ich lebe in Kenia am südlichen Rand des Nairobi-Nationalparks. +Im Hintergrund sehen Sie die Kühe meines Vaters und das hinter den Kühen ist der Nairobi-Nationalpark. +Der Nairobi-Nationalpark ist im Süden nur stellenweise eingezäunt. Das bedeutet, dass Wildtiere wie Zebras den Park jederzeit verlassen können. +Die Raubtiere, die Löwen, folgen ihnen. Und dann tun sie das hier. +Sie töten unser Vieh. +Das ist eine unserer Kühe, die nachts getötet wurde. Ich wachte morgens auf und fand sie tot. Es war schrecklich. Es war unser einziger Bulle. +Mein Stamm, der Stamm der Massai, glaubt, dass wir zusammen mit unseren Tieren und dem Weideland vom Himmel kamen. Deshalb bedeuten uns unsere Tiere so viel. +Schon als Kind lernte ich Löwen zu hassen. +Unsere Krieger heißen Morans. Sie beschützen unseren Stamm und unsere Herden. Sie sind ebenfalls aufgebracht wegen dieses Problems +und töten die Löwen. +Hier ist einer von sechs Löwen, die in Nairobi getötet wurden. +Und ich glaube, darum gibt es im Nairobi- Nationalpark nur noch so wenige Löwen. +In meinem Stamm ist ein Junge zwischen sechs und neun Jahren verantwortlich für die Kühe seines Vaters. So ging es auch mir. +Ich musste eine Lösung finden. +Meine erste Idee war Feuer. Löwen fürchten sich vor Feuer. +Aber dann wurde mir klar, dass uns das nicht wirklich helfen würde, sondern den Löwen helfen, die Kühe besser zu sehen. +Aber ich gab nicht auf. Ich machte weiter. +Ich hatte eine zweite Idee. Ich versuchte es mit einer Vogelscheuche. +Ich wollte, dass die Löwen dachten, ich stünde neben dem Kuhstall. +Aber Löwen sind sehr kluge Tiere. +Sie kommen, sehen die Vogelscheuche und gehen wieder. Beim nächsten Mal aber kommen sie und sagen sich, das Ding bewegt sich ja gar nicht, das ist ja immer noch hier. +Und sie greifen an und töten unser Vieh. +Eines Nachts bewachte ich den Stall. Ich lief mit einer Fackel in der Hand um ihn herum und diesmal griffen die Löwen nicht an. +Löwen fürchten sich vor Licht, das sich bewegt. +Ich hatte eine Idee. +Schon als kleiner Junge arbeitete ich den ganzen Tag in meinem Zimmer und nahm einmal sogar das neue Radio meiner Mutter auseinander. An dem Tag brachte sie mich fast um. Aber ich hatte viel über Elektronik gelernt. +Ich nahm eine alte Autobatterie und einen Richtungsanzeiger aus einem Motorrad. Der zeigt an, ob man rechts oder links abbiegen will. Er blinkt. +Und ich besorgte mir einen Schalter, um die Lichter ein- und auszuschalten. +Das hier ist eine kleine Birne aus einer kaputten Taschenlampe. +Und dann baute ich alles zusammen. +Das Solarpanel lädt die Batterie, die Batterie liefert Strom an den Richtungsanzeiger. Ich nenne es einen Transformator. +Und der Richtungsanzeiger blinkt. +Sie sehen, dass die Birnen nach außen zeigen, denn von dort kommen die Löwen. +Und so sieht das aus für die Löwen, wenn sie kommen. +Die Lichter blinken und die Löwen glauben, dass ich um den Stall gehe. Dabei war ich die ganze Zeit im Bett. +Danke. +Ich habe das so bei uns zu Hause installiert und seitdem hatten wir keine Probleme mehr mit Löwen. +Und dann hörten unsere Nachbarn davon. +Einer von ihnen war diese Großmutter. +Sie hatte viele ihrer Tiere an Löwen verloren und sie fragte mich, ob ich ihr die Lichter installieren konnte. +Und ich sagte: "Ja." +ich installierte die Lichter. Sie können die Löwenlichter im Hintergrund sehen. +Seitdem habe ich sieben Häuser in der Nachbarschaft mit den Lichtern versorgt und sie funktionierenen wirklich gut. +Meine Idee wird jetzt in ganz Kenia verwendet, auch für andere Raubtiere wie Hyänen oder Leoparden. Die Lichter dienen auch dazu, Elefanten von Farmen fern zu halten. +Meine Erfindung verhalf mir zu einem ein Stipendium an einer der besten Schulen in Kenia, Brookhouse International School, und ich bin wirklich aufgeregt. +Meine neue Schule engagiert sich und hilft durch Spendenaktionen und Aufklärung. +Ich habe sogar meine Freunde mit nach Hause gebracht und gemeinsam installieren wir die Lichter dort, wo es noch keine gibt, und ich zeige den Menschen, wie man sie benutzt. +Vor einem Jahr ich nur ein Junge aus der Savanne, der seines Vaters Kühe hütete. Ich sah Flugzeuge über mir und sagte mir: "Eines Tages werde ich in einem sitzen!" +Und hier stehe ich nun. +Ich durfte mit einem Flugzeug anreisen, für meinen ersten TEDTalk. +Wenn ich groß bin, möchte ich Flugzeugingenieur und Pilot werden. Das ist mein großer Traum. +Früher habe ich Löwen gehasst. Aber durch meine Erfindung kann ich die Kühe meines Vaters retten und die Löwen dazu. Wir können gemeinsam, Seite an Seite, mit den Löwen leben, ohne Streit. +Ashê Olên. In meiner Sprache bedeutet das: Ich danke Ihnen sehr. +Du weißt ja gar nicht, wie spannend es ist, eine Geschichte wie deine zu hören. +Also du hast jetzt dieses Stipendium. Ja. +Du arbeitest an anderen elektrischen Erfindungen. +Was ist das nächste auf der Liste? +Meine nächste Erfindung, nun, ich arbeite an einem elektrischen Zaun. Einem Elektrozaun? +Ja, ich weiß, elektrische Zäune sind schon längst erfunden, aber ich will meinen eigenen haben. +Du hast es bereits einmal versucht, nicht wahr – Ja, ich hab's schon mal versucht, aber den Versuch wieder aufgegeben, weil ich ... einen Schlag bekam. +Aller Anfang ist schwer. Richard Turere, du bist etwas ganz Besonderes. +Wir werden dich bei jedem Schritt deines Weges anfeuern, mein Freund. +Vielen Dank. Vielen Dank. + +Seit ich alt genug bin, eine Kamera in der Hand zu halten, ist Fotografie meine Leidenschaft. Aber heute möchte ich mit Ihnen 15 meiner Lieblingsbilder teilen; und kein einziges davon habe ich gemacht. +Es gab keinen Art Director, keine Stilisten, keine Chance ein Bild noch mal zu schießen. Nicht einmal die Beleuchtung wurde berücksichtigt. +Um ehrlich zu sein, die meisten wurden von zufällig vorbeikommenden Touristen geschossen. +Meine Geschichte beginnt als ich für einen Vortrag in New York war und meine Frau dieses Bild machte, auf dem ich meine Tochter an ihrem ersten Geburtstag auf meinem Arm halte. Wir waren an der Ecke von 57ster und 5ter. +Genau ein Jahr später waren wir wieder in New York und so entschlossen wir uns das gleiche Bild noch einmal zu schießen. +Nun ja, Sie können sehen, worauf das hinaus läuft... +Als sich der dritte Geburtstag meiner Tochter näherte sagte meine Frau: "Hey, warum bringst du Sabina nicht nach New York und machst es eine Vater-Tochter-Reise, um das Ritual fort zu führen?" +Damals fingen wir an, vorbeilaufende Touristen zu bitten, ein Bild von uns zu machen. +Wissen Sie, es ist bemerkenswert, wie universell die Geste ist wenn man einem völlig Fremden seine Kamera reicht. +Niemand hat je nein gesagt und zum Glück ist auch noch nie jemand mit unserer Kamera getürmt. +Damals wussten wir noch nicht, wie sehr diese Reisen unser Leben verändern würden. +Diese Reise ist uns sehr heilig geworden. +Dieses hier wurde nur Wochen nach dem 11. September aufgenommen und ich musste erklären, was an dem Tag passiert war, so dass eine Fünfjährige es verstehen kann. +Diese Bilder sind viel mehr als nur ein festgehaltener Moment, oder eine bestimmte Reise. +Sie sind für uns auch eine Möglichkeit für eine Woche im Oktober, die Zeit anzuhalten und über unsere Zeit und wie wir uns von Jahr zu Jahr verändern, nicht nur physisch sondern in allem, zu reflektieren. +Denn obwohl wir immer das gleiche Bild machen, ändert sich unsere Perspektive von Mal zu Mal. Während sie immer neue Meilensteine erreicht, darf ich das Leben mit ihren Augen sehen, wie sie mit allem umgeht und wie sie es sieht. +Diese sehr intensive Zeit, die wir miteinander verbringen ist etwas, das wir schätzen und jedes Jahr freudig erwarten. +Letztens, während einer unserer Reisen, gingen wir spazieren und plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen, sie zeigt auf eine rote Markise an einem Puppenladen welchen sie als kleines Kind, bei früheren Reisen lieben gelernt hatte. +Und sie erzählte mir von ihren Gefühlen, die sie als Fünfjährige an genau dieser Stelle empfunden hatte. +Sie sagte, dass sie sich daran erinnert wie ihr das Herz aus der Brust sprang, als sie vor neun Jahren den Laden zum ersten Mal sah. +Und nun schaut sie in New York nach Hochschulen, weil sie unbedingt in New York studieren möchte. +Und mir wurde schlagartig klar: Das Wichtigste, was wir alle erschaffen, sind Erinnerungen. +Und daher möchte ich mit Ihnen die Idee teilen, eine aktive Rolle im bewussten Erschaffen von Erinnerungen zu übernehmen. +Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen aussieht, aber abgesehen von diesen 15 Bildern, bin ich auf kaum einem Familienfoto. +Ich bin immer der, der das Bild macht. +Ich möchte jeden von Ihnen heute dazu anregen, mit in das Bild zu kommen und zögern Sie nicht jemanden zu fragen: "Würden Sie ein Bild von uns machen?" +Vielen Dank. + +Als ich in meinen 20ern war, hatte ich meine erste Psychotherapie-Patientin. +Ich war Doktorandin und studierte Klinische Psychologie in Berkeley. +Sie war eine 26-jährige Frau namens Alex. +Als Alex in die erste Sitzung kam, trug sie Jeans und ein ausgebeultes Top. Sie fiel auf das Sofa in meinem Büro, schleuderte ihre Sandalen von sich und erzählte mir, sie wäre da, um über Männerprobleme zu reden. +Und als ich das hörte, war ich erleichtert. +Meine Kommilitonin bekam nämlich einen Brandstifter als ersten Patienten. +Und ich bekam eine Frau in den 20ern, die über Jungs reden wollte. +Das kriege ich hin, dachte ich mir. +Aber ich habe es nicht hingekriegt. +Mit den lustigen Geschichten, die Alex mit in die Sitzung brachte, war es leicht für mich, einfach mit dem Kopf zu nicken, während wir die Probleme vor uns herschoben. +"30 ist das neue 20", sagte Alex und soweit ich das einschätzen konnte, hatte sie recht. +Arbeit kam später, Heiraten kam später, Kinder kamen später, selbst der Tod kam später. +Leute in den 20ern wie Alex und ich hatten nichts als Zeit. +Aber bald drängte mich mein Betreuer, Alex' Liebesleben in Frage zu stellen. +Ich hielt dagegen. +Ich sagte: "Ja klar, sie trifft sich mit Männern unter ihrem Niveau, sie schläft mit einem Schwachkopf, aber sie wird ihn nicht heiraten." +Und da sagte mein Betreuer: "Noch nicht, aber vielleicht heiratet sie den nächsten. +Außerdem ist die beste Zeit an Alex' Ehe zu arbeiten, die, bevor sie verheiratet ist." +Das ist es, was Psychologen einen Aha-Moment nennen. +Das war der Moment, in dem mir bewusst wurde, dass 30 nicht die neuen 20 sind. +Ja, die Leute lassen sich später häuslich nieder als früher, aber das machte Alex' 20er nicht zum Entwicklungsausfall. +Das machte Alex' 20er zur optimalen Entwicklungszeit und wir saßen da und verschwendeten sie. +Da wurde mir klar, dass diese Art von harmloser Vernachlässigung ein ernsthaftes Problem mit realen Konsequenzen war. Nich nur für Alex und ihr Liebesleben, sondern für die Karrieren, Familien und Aussichten aller Leute in den 20ern. +Zu diesem Zeitpunkt gibt es in den Vereinigten Staaten 50 Millionen Leute in den 20ern. +Wir reden über etwa 15% der Bevölkerung, oder 100%, wenn man bedenkt, dass keiner das Erwachsenenalter erreicht, ohne durch die 20er zu gehen. +Meldet euch, wenn ihr in euren 20ern seid. +Ich möchte ein paar von euch sehen. +Oh, yeah! Ihr seid alle unglaublich. +Wenn ihr mit jemanden in den 20ern arbeitet, einen liebt, wegen einem in den 20ern Schlaf verliert, ich möchte euch sehen... O.k. Großartig. Leute in den 20ern sind wirklich wichtig. +Mein Spezialgebiet sind Leute in den 20ern, denn ich glaube, dass jeder einzelne dieser 50 Millionen wissen sollte, was Psychologen Soziologen, Neurologen und Fruchtbarkeitsspezialisten längst wissen: die Einforderung der 20er ist eines der einfachsten und doch umwälzendsten Dinge, die man machen kann für die Arbeit, für die Liebe, für das Glück, vielleicht sogar für die Welt. +Dies ist nicht meine Meinung. Das sind Fakten. +Wir wissen, dass 80% der prägendsten Momente, in der Zeit bis 35 passieren. +Das bedeutet, dass 8 von 10 Entscheidungen, Erfahrungen und Aha-Erlebnissen, die aus eurem Leben, das machen, was es ist, bis ihr Mitte 30 seid, schon passiert sind. +Werdet nicht panisch, wenn ihr über 40 seid. +Dieser Gruppe wird es gut gehen, glaube ich. +Wir wissen, dass die ersten 10 Jahre eines Berufes eine exponentielle Auswirkung darauf haben, wie viel Geld man verdienen wird. +Wir wissen, dass mit 30 mehr als die Hälfte der Amerikaner verheiratet ist oder mit dem zukünftigen Partner zusammenlebt oder eine Beziehung hat. +Wir wissen, dass das Gehirn sein zweites und letztes großes Wachsen in den 20ern abschließt und sich für das Erwachsenenalter verdrahtet, was bedeutet, dass was auch immer ihr an euch verändern wollt, jetzt die Zeit wäre, dies zu tun. +Wir wissen, dass die Persönlichkeit sich während der 20er öfter verändert als irgendwann sonst im Leben und dass die Fruchtbarkeit der Frauen mit 28 ihren Höhepunkt erreicht und dass nach 35 die Dinge kompliziert werden. +In den 20ern sollte man sich also weiterbilden über den Körper und die eigenen Möglichkeiten. +Wenn wir an die Entwicklung eines Kindes denken, wissen wir alle, dass die ersten 5 Jahre für Spracherwerb und Bindung im Gehirn entscheidend sind. +Es ist die Zeit, in der das gewöhnliche, alltägliche Leben einen übermäßigen Einfluss auf die Zukunft hat. +Aber wir hören wenig darüber, dass es da so etwas gibt wie Erwachsenen-Entwicklung und unsere 20er eine ausschlaggebende Zeit dafür sind. +Aber das bekommen Leute in den 20ern nicht zu hören. +Die Presse redet über die Zeitverschiebung des Erwachsenwerdens. +Wissenschaftler nennen die 20er eine verlängerte Pubertät. +Journalisten denken sich dumme Spitznamen für Leute in den 20ern aus wie "Twixters" oder "Kidults" [Kind-Erwachsene]. +Das stimmt. +Als Kultur haben wir das trivialisiert, was jetzt das entscheidende Jahrzehnt für das Erwachsenwerden ist. +Leonard Bernstein meinte, dass große Dinge mit einem Plan und etwas zu wenig Zeit erreicht werden. +Stimmt das nicht? +Was passiert also, wenn man jemandem in den 20ern den Kopf tätschelt und sagt: "Du bekommst 10 Jahre zusätzlich, um etwas aus deinem Leben zu machen"? +Gar nichts. +Dieser Mensch ist der Ambition und der Dringlichkeit beraubt worden. und es passiert gar nichts. +Und so kommen jeden Tag intelligente, interessante Leute in den 20ern wie ihr oder wie eure Söhne und Töchter zu mir in mein Büro und sagen so etwas wie: "Ich weiß, mein Freund tut mir nicht gut, aber diese Beziehung zählt nicht. Ich schlage bloß die Zeit tot." +Oder sie sagen: "Alle sagen, solange ich es mit 30 Jahren geschafft habe, meine Karriere zu starten, ist alles gut." +Aber später hört es sich so an: "Meine 20er sind fast vorbei und ich habe nichts vorzuweisen. +Ich hatte einen besseren Lebenslauf, als ich gerade die Uni abgeschlossen hatte." +Und danach hört es sich so an: "In meinen 20ern war Partnersuche wie die Reise nach Jerusalem. +Alle liefen umher und hatten Spaß, aber dann mit 30 ging die Musik plötzlich aus und jeder fing an, sich hinzusetzen. +Ich wollte nicht die Einzige sein, die stehen blieb. Ich denke manchmal, ich habe meinen Mann geheiratet, weil er in meinen 30ern der nächste Stuhl war." +Wo sind die Leute in den 20ern hier? +Macht das nicht. +Ok, das ist zwar leicht gesagt, aber macht keinen Fehler, denn es geht um sehr viel. +Wenn vieles auf die 30er übertragen worden ist, gibt es da einen enormen Druck, in den 30ern schnell eine Karriere zu starten, eine Stadt auszuwählen, einen Partner und zwei oder drei Kinder zu haben in einer viel kürzeren Zeitspanne. +Viele dieser Dinge sind inkompatibel und wie Forschungsergebnisse jetzt zeigen einfach mühsamer und stressiger so alles auf einmal in den 30ern. +Die Post-Milleniums-Midlife-Krise bedeutet nicht, sich einen roten Sportwagen zu kaufen. +Es bedeutet, dass man die Karriere, die man machen will, nicht machen kann. +Zu merken, dass man dieses Kind nicht haben kann, das man haben will, oder dem Kind keine Geschwister geben kann. +Zu viele Leute in den 30ern und 40ern schauen auf sich selbst und auf mich und sagen über ihre 20er: "Was habe ich da gemacht? Was habe ich bloß gedacht?" +Ich möchte das ändern, was Leute in den 20ern tun und denken. +Dies ist eine Geschichte, die zeigt, wie es ablaufen kann. +Es ist die Geschichte von Emma. +Emma kam in mein Büro, als sie 25 war, weil sie, wie sie es ausdrückte, eine Identitätskrise hatte. +Sie sagte, sie würde gerne im Bereich Kunst arbeiten oder im Entertainment, aber sie hätte sich noch nicht entschieden, deshalb hätte sie in den vergangenen Jahren gekellnert. +Weil das billiger war, lebte sie mit ihrem Freund zusammen, der mehr sein Temperament als seine Ambitionen walten ließ. +Und obwohl ihre 20er hart waren, waren ihre Jahre davor noch viel schlimmer. +Sie weinte oft in den Sitzungen, aber dann sammelte sie sich und sagte: "Deine Familie kannst du dir nicht aussuchen, aber deine Freunde schon". +Eines Tages kam Emma sehr niedergeschlagen an und weinte fast die ganze Stunde lang. +Sie hatte sich ein Adressbuch gekauft und sie verbrachte den ganzen Morgen damit, ihre vielen Kontakte einzutragen, aber dann starrte sie auf die leere Stelle, die nach den Wörtern kam: "Im Notfall benachrichtigen Sie bitte...". +Sie war fast hysterisch, als sie mich ansah und sagte: "Wer wird für mich da sein, wenn ich einen Autounfall habe? +Wer wird mich versorgen, wenn ich Krebs habe?" +In dem Moment musste ich mich zusammenreißen, um nicht zu sagen: "Ich". +Aber Emma brauchte keine Therapeutin, die sich wirklich, wirklich um sie kümmerte. +Emma brauchte ein besseres Leben und ich wusste, dies war ihre Chance. +Ich hatte seit meiner ersten Patientin Alex zu viel dazugelernt, um nur zuzusehen, wie Emmas ausschlaggebendes Jahrzehnt sich in Wohlgefallen auflöste. +In den nächsten Wochen und Monaten gab ich Emma drei Ratschläge, die jeder 20-jährige, egal, ob Mann oder Frau, hören sollte. +Erstens, erzählte ich Emma, sie hätte keine Identitätskrise, sie solle sich vielmehr ein Identitätskapital aneignen +Damit meinte ich, sie solle sich etwas suchen, das sie weiterbringen würde. +Macht etwas, das für euch eine Investition ist, investiert in etwas, was ihr als Nächstes sein wollt. +Ich wusste nichts über Emmas beruflichen Werdegang und keiner weiß, wie die Zukunft der Arbeit aussieht. Aber ich weiß: Identitätskapital erzeugt Identitätskapital. +Jetzt ist also die Zeit für diesen internationalen Job, dieses Praktikum, diesen Startup, den ihr versuchen wolltet. +Ich schmälere hier nicht die Entdeckungsreisen der 20er aber schon die, die nicht zählen, die übrigens auch gar keine Entdeckungsreisen sind. +Das ist Prokastination. +Ich sagte zu Emma: Erkunde die Arbeitswelt, aber mach was draus. +Zweitens, sagte ich: die urbane Sippschaft ist überbewertet. +Gute Freunde sind prima, um zum Flughafen zu kommen, aber 20er, die aufeinander hocken mit Leuten, die so denken wie sie, grenzen damit ein, wen sie kennenlernen, was sie kennenlernen, wie sie denken, wie sie sprechen und wo sie arbeiten. +Dieses neue Etwas, diese neue Person zum Verabreden kommt meistens von außerhalb des eigenen Umfelds. +Neue Dinge entstehen aus sog. "schwachen Bündnissen", also von Freunden von Freunden der Freunde. +Es stimmt: Die Hälfte der 20er ist unterbeschäftigt oder gar nicht beschäftigt. +Aber die andere Hälfte ist es nicht und schwache Bündnisse haben sie dort hingebracht. +Die Hälfte der Jobs sind nie ausgeschrieben worden. Wenn ihr also den Chef eures Nachbarn kontaktiert, erhaltet ihr einen nicht ausgeschriebenen Job. +Das ist kein Betrug. So verbreiten sich Informationen. +Der letzte Rat: Emma glaubte, dass man die Familie nicht aussuchen könne, aber die Freunde. +Dies stimmte für sie als sie aufwuchs, aber als 20er würde sie schon bald ihre eigene Familie aussuchen, wenn sie sich einen Partner aussuchte und eine eigene Familie gründete. +Ich sagte ihr, die Zeit, eine neue Familie auszusuchen, wäre jetzt. +Ihr werdet vielleicht denken, dass es mit 30 besser ist, sich niederzulassen als mit 20 oder 25, und ich stimme euch zu. +Aber irgendeinen, mit dem du schläfst oder lebst, in euer Leben zu lassen, wenn jeder auf Facebook heiratet, ist kein Fortschritt. +Die beste Zeit, um eure Ehe zu planen, ist, bevor ihr eine habt und das bedeutet, genauso zielstrebig in der Liebe zu sein wie bei eurer Arbeitssuche. +Eure Familie auszusuchen, bedeutet, bewusst den und das auszusuchen, was ihr wollt, und nicht, weil es funktioniert, oder mit irgendjemand die Zeit totzuschlagen, der euch gerade ausgesucht hat. +Was geschah also mit Emma? +Wir gingen ihr Adressbuch durch und sie fand den Mitbewohner einer Cousine, der in einem anderen Bundesstaat in einem Museum arbeitete. +Dieses schwache Band half ihr, dort eine Arbeit zu bekommen. +Dieses Arbeitsangebot gab ihr den Grund dafür, ihren Freund, mit dem sie lebte, zu verlassen. +Jetzt, fünf Jahre später, ist sie Event-Planerin für Museen. +Sie hat einen Mann geheiratet, den sie bewusst gewählt hat. +Sie liebt ihre neue Karriere und ihre neue Familie und sie sandt mir eine Karte, in der stand: "Jetzt ist die Zeile: 'im Notfall wenden Sie sich an' nicht groß genug." +Emmas Geschichte klingt so, als wäre alles einfach. Aber das ist es, was ich an 20-jährigen liebe. +Es ist so einfach, ihnen zu helfen. +20-jährige sind wie startbereite Flugzeuge, die gerade den Flughafen verlassen und sich irgendwo nach Westen begeben. +Genau nach dem Start kann ein kleiner Kurswechsel den Unterschied machen, ob man in Alaska oder in Fidschi landet. +Das gilt gleichermaßen für 21-, 25- oder 29-jährige, ein gutes Gespräch, ein toller Urlaub, ein inspirierender TEDTalk kann eine enorme Auswirkung noch über Jahre und sogar über kommende Generationen hinweg haben. +Dies ist eine Idee, die alle 20er erreichen sollte, die ihr kennt. +Es ist so einfach, wie das, was ich zu Alex sagte. +Ich habe das Privileg, diesen 20ern wie Emma jeden Tag mitzuteilen: Die 30er sind nicht die neuen 20er, macht euch also auf, erlangt ein Identitätskapital, nutzt eure schwachen Bande sucht euch eure Familie selbst aus. +Definiert euch nicht darüber, was ihr nicht wisst, oder nicht gemacht habt. +Ihr entscheidet gerade jetzt über euer Leben . +Vielen Dank. + +In der gesamten Computergeschichte, war es immer unser Ziel, den Abstand zwischen uns und digitalen Informationen zu verkleinern, die Lücke zwischen unserer physikalischen Welt und der Welt auf dem Bildschirm, wo wir unsere Vorstellungskraft ausleben können. +Und dieser Abstand ist kleiner geworden, kleiner und immer kleiner, und nun ist er kleiner als ein Millimeter, die Dicke einer Touchscreenscheibe, und Computer sind für jeden erreichbar geworden. +Aber ich habe mich gefragt, wie es wäre, wenn es überhaupt keine Grenze gäbe. +Ich habe mir vorgestellt, wie das aussehen würde. +Zuerst habe ich dieses Werkzeug entwickelt, welches in die digitale Welt eindringt. Wenn man also stark auf den Bildschirm drückt, verwandelt es die physikalische Figur zu Pixeln. +Designer können ihre Ideen so direkt in 3D materialisieren und Chirurgen können an virtuellen Organen unter dem Bildschirm üben. +Mit diesem Werkzeug wurde die Grenze also durchbrochen. +Aber unsere Hände bleiben immer noch außerhalb des Bildschirms. +Wie können wir hineingreifen, mit den digitalen Informationen interagieren und dabei die ganze Geschicktheit unserer Hände ausnutzen? +Bei Microsoft Applied Sciences habe ich, zusammen mit meinem Mentor Cati Boulanger, den Computer neuentwickelt und einen kleinen Raum über der Tastatur in einen digitalen Arbeitsplatz umfunktioniert. +Dadurch, dass ein transparenter Bildschirm und Tiefenkameras zum Erfassen von Fingern und Gesicht kombiniert werden, kann man nun seine Hände von der Tastatur hochheben, in den 3D-Raum greifen und Pixel mit den bloßen Händen anfassen. +Da Fenster und Dateien eine Position im tatsächlichen Raum haben, kann man sie so leicht auswählen, wie man ein Buch von einem Regal greift. +Dann kann man durch dieses Buch blättern und dabei Zeilen und Wörter markieren. All dies auf dem virtuellen Touchpad unterhalb jedes Fensters. +Architekten können ihre Modelle direkt mit ihren beiden Händen strecken und rotieren. +In diesen beiden Beispielen greifen wir also in die digitale Welt. +Aber wie wäre es, wenn wir das Ganze einmal umdrehen und die digitalen Informationen stattdessen uns erreichen? +Sicher haben viele von Ihnen bereits Erfahrung damit gemacht, Artikel online zu kaufen und später zurückzugeben. +Aber jetzt müssen Sie sich darüber keine Sorgen mehr machen. +Hier habe ich eine "Online-Augmented-Ankleidekabine". +Diese Sicht erhält man durch ein auf dem Kopf befestigtes oder durchsichtiges Display, wenn das System die Geometrie unseres Körpers versteht. +Diese Idee weiterführend, begann ich darüber nachzudenken, die Pixel nicht nur im Raum zu sehen, sondern sie physikalisch zu machen, sodass wir sie anfassen und fühlen können. +Wie würde eine solche Zukunft aussehen? +Im MIT Media Lab habe ich zusammen mit meinem Berater Hirishi Ishii und meinem Mitarbeiter Rehmi Post, ein reales Pixel erstellt. +Nun, in diesem Fall verhält sich dieser runde Magnet wie ein dreidimensionales Pixel in unserer Welt. Das bedeutet, dass sowohl Computer, als auch Menschen dieses Objekt überall hin bewegen können – zumindest innerhalb dieses kleinen 3D-Raumes +Effektiv haben wir die Schwerkraft ausgeschaltet und kontrollieren die Bewegung, indem wir magnetische Levitation, mechanischen Antrieb und diese Erfassungstechnologien kombinieren. +Indem wir das Objekt digital programmieren, befreien wir es von den Beschränkungen durch Raum und Zeit, dadurch kann menschliche Bewegungen jetzt aufgenommen, wiedergegeben und dauerhaft in der realen Welt gelassen werden. +So können z.B. Choreografien über weite Entfernungen gelehrt werden oder Michael Jordans berühmter Wurf kann wieder und wieder in der wirklichen Welt nachgeahmt werden. +Schüler können dies nutzen, um komplexe Konzepte wie Planetenbewegung und Physik zu lernen. Und anders als bei Computerbildschirmen oder Textbüchern ist diese eine reale und greifbare Erfahrung, die man berühren und befühlen kann, und sie ist sehr mächtig. +Und noch spannender, als nur das, was wir momentan im Computer haben, zu materialisieren, ist es, sich vorzustellen, wie das Programmieren der Welt sogar unsere täglichen Aktivitäten verändern wird. +Wie Sie ehen können, werden digitale Informationen uns nicht nur etwas zeigen, sondern anfangen, direkt mit uns zu interagieren, als Teil unserer physikalischen Umgebung, ohne uns selbst von unserer realen Welt zu trennen. +Heute haben wir angefangen, indem wir über die Grenzen sprachen, aber wenn wir diese Grenze entfernen, ist die einzige Grenze unsere Vorstellungskraft. +Vielen Dank. + +Ich wurde zwei Jahre lang trainiert, um eine Turnerin zu werden, in Hunan, China, in den 1970er Jahren. +Als ich in der ersten Klasse war, wollte mich die Regierung auf eine Schule für Athleten schicken, alle Unkosten bezahlt. +Aber meine Mutter sagte: "Nein." +Meine Eltern wollten, dass ich Ingenieur wie sie werde. +Nachdem sie die Kulturrevolution überlebt hatten, glaubten sie fest daran, dass der einzige Weg zum Glück ein sicherer und gut bezahlter Job sei. +Es ist nicht wichtig, ob ich den Job mag oder nicht. +Aber mein Traum war es, eine chinesische Opernsängerin zu werden. +Das bin ich, wie ich auf meinem imaginären Klavier spiele. +Eine Opernsängerin muss sehr früh mit dem Akrobatik-Training beginnen. Also habe ich alles versucht, um in die Opernschule gehen zu können. +Ich schrieb sogar an den Schuldirektor und an den Moderator einer Radioshow. +Aber die Erwachsenen mochten meine Idee nicht. +Die Erwachsenen glaubten nicht, dass es mir ernst damit war. +Nur meine Freunde unterstützten mich, aber sie waren auch nur Kinder, genauso machtlos wie ich selbst. +Und mit 15 Jahren wusste ich, dass ich zu alt war, um noch mit dem Training anzufangen. +Mein Traum würde also nie wahr werden. +Ich hatte Angst davor, dass ich mir den Rest meines Lebens nur ein Glück zweiter Wahl erhoffen konnte. +Aber das ist so ungerecht. +Also hatte ich mir in den Kopf gesetzt, eine andere Berufung zu finden. +Keiner da, um mich etwas zu lehren? Auch gut. +Also wendete ich mich Büchern zu. +Ich stillte meinen Hunger nach elterlichem Rat mit diesem Buch über eine Schriftsteller- und Musikerfamilie. ["Briefe der Familie von Fu Lei"] Ich fand mein Vorbild in einer unabhängigen Frau, während die konfuzianische Tradition Gehorsam verlangt. ["Jane Eyre"] Von diesem Buch habe ich gelernt effizient zu sein. ["Im Dutzend billiger"] Bücher haben mich dazu inspiriert, im Ausland zu studieren. +["Sanmaos Gesamtwerk" ] ["Lektionen der Geschichte" von Nan Huaijin] 1995 kam ich in die USA. Und welche Bücher habe ich zuerst gelesen? +Natürlich Bücher, die in China verboten sind. +"Die gute Erde" handelt vom Leben der chinesischen Bauern. +Das eignet sich einfach nicht als Propaganda. Hab ich verstanden. +Die Bibel ist interessant, aber seltsam. +Aber das ist ein Thema für ein anderes Mal. +Aber das fünfte Gebot brachte mir eine Art Erleuchtung: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren." +"Ehre", dachte ich, "das ist so anders und viel besser als Gehorsam." +Das war meine Art und Weise, um mich von dem konfuzianischen Schuldgefühl zu befreien und die Beziehung zu meinen Eltern zu erneuern. +Durch die Begegnung mit einer neuen Kultur begann ich mit dem vergleichenden Lesen. +Dies gewährt viele Einblicke. +Ich fand zum Beispiel diese Karte zunächst nicht richtig angeordnet, weil chinesische Schüler mit dieser hier aufwachsen. +Es kam mir nie in den Sinn, dass China gar nicht im Zentrum der Welt sein muss. +Eine Karte sagt also etwas über die persönliche Sichtweise aus. +Das vergleichende Lesen ist eigentlich nichts Neues. +In der akademischen Welt ist es ein Standardverfahren. +Es gibt sogar Forschungsbereiche wie Vergleichende Religionswissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft. +Vergleich und Gegenüberstellung ermöglichen ein komplexeres Verständnis eines Themas. +Also dachte ich, wenn vergleichendes Lesen in der Forschung funktioniert, warum nicht auch im täglichen Leben? +So begann ich, immer zwei Bücher gleichzeitig zu lesen. +Sie können von Menschen handeln – ["Benjamin Franklin" von Walter Isaacson] ["John Adams" von David McCullough] die an dem gleichen Ereignis beteiligt waren, oder von Freunden mit gemeinsamen Erfahrungen. +["Wir drucken!" von Katharine Graham] ["Warren Buffet – Das Leben ist wie ein Schneeball" von Alice Schroeder]. Ich vergleiche auch dieselben Geschichten in verschiedenen Genres – [King-James-Bibel] ["Die Bibel nach Biff" von Christopher Moore] – oder ähnliche Geschichten aus verschiedenen Kulturen, wie in Joseph Campbells wunderbarem Buch. ["Lebendiger Mythos" von Joseph Campbell] Christus und Buddha zum Beispiel mussten drei Versuchungen widerstehen. +Bei Christus waren die Versuchungen wirtschaftlicher, politischer und spiritueller Natur. +Bei Buddha waren sie alle psychologischer Natur: Lust, Furcht und soziale Pflicht – interessant. +Wenn man eine Fremdsprache beherrscht, macht es auch Spaß, die Lieblingsbücher in zwei Sprachen zu lesen. +["Sinfonie für einen Seevogel" von Thomas Merton] ["Der Lauf des Wassers – Die Lebensweisheit des Taoismus" von Alan Watts] Anstatt mich in der Übersetzung zu verlieren, fand ich heraus, wieviel ich dadurch gewinnen kann. +Durch Übersetzung ist mir zum Beispiel bewusst geworden, dass "Glück" im Chinesischen wörtlich übersetzt "schnelle Freude" bedeutet. Huch! +"Braut" im Chinesischen bedeutet wörtlich übersetzt "neue Mutter". Ohoh. +Bücher sind für mich wie ein magisches Tor. Durch sie habe ich eine Verbindung zu der Menschen der Vergangenheit und Gegenwart. +Ich weiß, dass ich mich nie mehr einsam oder machtlos fühlen werde. +Ein zerplatzter Traum ist wirklich nichts im Vergleich zu dem, was viele andere durchgemacht haben. +Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass es nicht der einzige Zweck eines Traumes ist, wahr zu werden. +Sein wichtigster Zweck ist es, uns mit dem in Berührung zu bringen, woher Träume stammen, wo unsere Leidenschaft und unser Glück herkommen. +Sogar ein zerplatzter Traum kann diesen Zweck erfüllen. +Wegen Büchern bin ich heute hier, glücklich, wieder mit einem Zweck im Leben und mit klarem Blick, die meiste Zeit über. +Mögen Bücher immer mit Ihnen sein. +Vielen Dank. +Vielen Dank. +Vielen Dank. + +Als ich 8 Jahre alt war, kam ein neues Mädchen in die Klasse, und sie war so beeindruckend, so wie neue Mädchen immer zu sein scheinen. +Sie hatte langes glänzendes Haar und ein kleines niedliches Schreibmäppchen, war gut in Geografie und im Buchstabieren. +In jenem Schuljahr raste ich vor Eifersucht, bis ich einen teuflischen Plan ausgebrütet hatte. +Also blieb ich eines Tages etwas länger in der Schule, viel länger, und hielt mich in der Mädchentoilette versteckt. +Als die Luft rein war, kam ich hervor, schlich mich ins Klassenzimmer und nahm mir das Notenbuch vom Lehrerschreibtisch. +Und dann tat ich es. +Ich manipulierte die Noten meiner Rivalin, nur etwas, nur einige Einser. +Alle Einser. +Als ich das Buch zurücklegen wollte, fiel mir auf, dass einige meiner anderen Klassenkameraden auch ziemlich gute Noten hatten. +Also korrigierte ich im Eifersuchtsrausch alle Noten, ganz ohne Fantasie. +Ich gab allen Vierer und mir selbst gab ich Einser, weil ich doch auch die ganze Zeit anwesend war. +Ich bin immer noch verdutzt über mein Verhalten. +Ich verstehe nicht, woher der Gedanke kam. +Ich verstehe nicht, warum ich mich so gut dabei gefühlt habe. +Ich fühlte mich richtig gut. +Ich verstehe auch nicht, warum ich nie dafür bestraft wurde. +Es war doch so offensichtlich. +Ich wurde nie erwischt. +Aber am meisten verblüfft mich: Warum störte es mich so sehr, dass dieses kleine Mädchen so gut im Buchstabieren war? +Eifersucht verblüfft mich. +Sie ist so geheimnisvoll, so tiefgreifend. +Wir wissen, dass Babys unter Eifersucht leiden. +Ebenso wie Primaten. Hüttensänger sind von Natur aus sehr anfällig dafür. +Wir wissen, dass Eifersucht der Hauptgrund für Mord unter Eheleuten in den USA ist. +Aber ich habe nie eine Studie gelesen, die mir ihre Einsamkeit, ihre Langlebigkeit oder ihren makabren Nervenkitzel erklären konnte. +Dafür müssen wir uns an die Literatur wenden, denn der Roman ist das Labor, in dem Eifersucht in all ihren möglichen Formen analysiert wurde. +Ist es eine Übertreibung zu sagen, dass, wenn wir keine Eifersucht hätten, wir keine Literatur hätten? +Also keine untreue Helena, keine "Odyssee". +Kein eifersüchtiger König, keine "Abenteuer aus 1001 Nacht". +Kein Shakespeare. +Da ziehen die Leselisten der US-Schulen dahin, denn wir verlieren: "Schall und Wahn", den großen "Gatsby", "Fiesta", "Madame Bovary", "Anna Karenina". +Keine Eifersucht, kein Proust. Ich weiß, dass es in Mode gekommen ist zu sagen, dass Proust die Antwort auf alles hat, aber in puncto Eifersucht hat er das wirklich. +Dieses Jahr feiern wir das 200. Jubiläums seines Meisterwerks "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und seiner gründlichen Analyse der sexuellen Eifersucht und des normalen Wettstreits, mein Ding, dass wir Hoffnung haben können. +Denken wir an Proust, denken wir an Gefühle. Stimmt's? +Wir denken an den kleinen Jungen, der versucht zu schlafen. +Wir denken an ein Stück Kuchen, in Lavendel-Tee eingetaucht. +Wir vergessen, wie rau seine Vision war. +Wir vergessen, wie erbarmungslos er ist. +Diese Art Bücher sind für Virginia Woolf so zäh wie Katzendarm. +Ich weiß nicht, wie Katzendarm ist, aber sagen wir, er ist eindrucksvoll. +Sehen wir uns mal an, warum der Roman und die Eifersucht, die Eifersucht und Proust so gut zusammenpassen. +Ist es so offensichtlich, dass Eifersucht, reduziert auf Person – Begehren – Hindernis, solch eine feste Grundlage für eine Geschichte ist? +Ich weiß nicht. Ich denke, es ist einfach hart an der Schmerzgrenze, denn denken Sie mal nach, was geschieht, wenn wir eifersüchtig sind. +Wenn wir eifersüchtig sind, erzählen wir uns eine Geschichte. +erzählen uns selbst Geschichten über das Leben der anderen Leute und sie machen, dass es uns schlecht geht, weil sie so konzipiert sind, dass es uns schlecht geht. +Als Erzähler der Geschichte und das Publikum wissen wir, welche Details sie beinhalten muss, um das Messer in die Rippen zu stoßen. Stimmt's? +Eifersucht macht uns alle zu Amateur-Romanautoren, und damit kannte Proust sich aus. +Im ersten Band, "In Swanns Welt", in der Roman-Reihe, Swann, einer der Protagonisten, denkt sehr liebevoll über seine Geliebte nach und wie toll sie im Bett ist, und plötzlich, im Laufe einiger Sätze – also Proust'sche Sätze, sie sind so lang wie Flüsse – zuckt er zusammen und ihm wird bewusst: "Warte mal! Alles, was ich an dieser Frau liebe, würde auch jemand anderer an dieser Frau lieben. +Alles, was sie mir gibt und was mir Freude bereitet, könnte auch jemand anderem Freude bereiten, vielleicht sogar in diesem Moment." +Das ist die Geschichte, die er sich erzählt, und von da an schreibt Proust, dass Swann jeden neuen Reiz, den er an seiner Geliebten entdeckt, zu seiner "Instrumentensammlung in seiner privaten Folterkammer" hinzufügt. +Wir müssen schon zugeben, dass Swann und Proust notorisch eifersüchtig sind. +Prousts Freunde hätten das Land verlassen müssen, wenn sie mit ihm hätten Schluss machen wollen. +Man muss aber nicht erst eifersüchtig werden, um einzuräumen, dass es harte Arbeit ist. Stimmt's? +Eifersucht ist ermüdend. +Es ist ein hungriges Gefühl, das genährt werden muss. +Was mag die Eifersucht? +Eifersucht mag Informationen. +Eifersucht mag Details. +Eifersucht mag langes glänzendes Haar und kleine niedliche Schreibmäppchen. +Eifersucht mag Fotos. +Deshalb ist Instagram auch so erfolgreich. +Im Grunde verbindet Proust die Sprache der Wissenschaft und der Eifersucht. +Wenn Swann diese Eifersuchtsschübe erfährt, plötzlich an der Tür lauscht und die Diener seiner Geliebten besticht, verteidigt er dieses Verhalten. +Er sagt: "Sie denken vielleicht, dass das abstoßend ist, aber es ist auch nichts Anderes, einen antiken Text zu interpretieren oder sich ein Denkmal anzuschauen." +Er sagt: "Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen mit echtem intellektuellem Wert." +Proust versucht uns zu zeigen, dass Eifersucht unerträglich ist und uns albern aussehen lässt, aber in ihrem Kern ist sie eine Suche nach Wissen, nach der Wahrheit, der schmerzhaften Wahrheit, und was Proust betrifft: Je schmerzhafter, desto besser. +Kummer, Demütigung, Verlust – das ist für Proust der Weg zur Weisheit. +Er sagt: "Eine Frau, die wir brauchen, die uns leiden lässt, entlockt uns ein größeres und breiteres Spektrum an Gefühlen als das Genie eines Mannes, der uns interessiert." +Sagt er uns etwa damit, dass wir uns grausame Frauen suchen sollen? +Nein. Ich denke, dass er uns zu sagen versucht, dass Eifersucht uns etwas über uns selbst sagt. +Gibt es ein anderes Gefühl, das uns auf diese besondere Weise öffnet? +Enthüllt irgendein anderes Gefühl uns unsere Aggression, unseren versteckten Ehrgeiz und unsern Anspruch? +Lehrt uns irgendein anderes Gefühl mit solch seltsamer Intensität hinzuschauen? +Freud sollte später darüber schreiben. +Eines Tages wurde Freud von einem sehr besorgten jungen Mann aufgesucht, der von dem Gedanken verzehrt war, dass ihn seine Frau betrügt. +Und Freud sagt: Dieser Mann ist irgendwie seltsam, weil er nicht einmal hinschaut, was seine Frau macht. +Weil sie unschuldig ist, und jeder weiß das. +Die arme Kreatur steht grundlos unter Verdacht. +Stattdessen schaut er nach Dingen, die seine Frau, ohne es zu bemerken, tut, also unabsichtliches Verhalten. +Lächelt sie zu sehr oder stößt sie zufällig mit einem Mann zusammen? +[Freud] sagt, dass der Mann zum Hüter des Unterbewusstseins seiner Frau wird. +Der Roman ist sehr gut in diesem Punkt. +Der Roman beschreibt sehr gut, wie Eifersucht uns schult intensiv, jedoch nicht genau hinzuschauen. +Denn je eifersüchtiger wir sind, desto mehr zieht es uns zu Fantasien hin. +Daher denke ich, dass Eifersucht uns nicht dazu bringt, gewalttätige oder illegale Dinge zu tun. +Eifersucht veranlasst uns dazu, sehr erfinderisch zu werden. +Dabei denke ich an mich mit 8 Jahren, aber ich denke auch an die Geschichte, die ich in den Nachrichten gehört habe. +Eine 52-jährige Frau aus Michigan wurde festgenommen, weil sie von einem selbst erstellten falschen Facebook-Account ein Jahr lang anstößige, widerliche Nachrichten an sich selbst geschrieben hatte. +Ein ganzes Jahr lang. +Sie versuchte es der neuen Freundin ihres Ex-Freundes in die Schuhe zu schieben und ich gebe zu, als ich das hörte, reagierte ich mit Bewunderung. +Weil... Lassen Sie uns mal ehrlich sein. +Welch ungeheure, wenn auch deplatzierte, Kreativität. Stimmt's? +Das ist etwas aus einem Roman. +Das ist etwas aus einem Roman von Patricia Highsmith. +Highsmith ist eine meiner Lieblingsschriftstellerinnen. +Sie ist die brillanteste und seltsamste Frau der amerikanischen Literatur. +Von ihr ist "Zwei Fremde im Zug" und "Der talentierte Mr. Ripley", alles Bücher, die darüber handeln, wie Eifersucht – sie verwirrt unseren Geist, und sind wir einmal in der Sphäre, in diesem Reich der Eifersucht, in der Membran zwischen dem was ist und dem was sein könnte – in einem Moment durchbohrt werden kann. +Nehmen wir Tom Ripley, ihre berühmteste Figur. +Zuerst möchte Tom Ripley Sie sein und haben, was Sie haben, dann ist er Sie und hat, was Sie einst hatten, und Sie sind wie vom Erdboden verschwunden. Er reagiert auf Ihren Namen, er trägt Ihren Schmuck, er leert Ihr Bankkonto. +Das ist eine Methode. +Aber was sollen wir tun? Wir können es nicht so wie Tom Ripley machen. +Ich kann nicht der ganzen Welt Vierer geben, auch wenn ich es an manchen Tage gerne machen würde. +Es ist eine Schande, denn wir leben in einer neidvollen Zeit. +Wir leben in einer "eifersuchts-anfälligen" Zeit. +Wir sind doch alle gute Bürger der sozialen Medien, bei denen die Währung Neid ist. Stimmt's? +Zeigt uns der Roman den Ausweg? Ich bin mir nicht sicher. +Tun wir doch das, was Charaktere tun, wenn sie nicht sicher sind, wenn sie im Besitz eines Rätsels sind. +Gehen wir zur 221B Baker Street und fragen nach Sherlock Holmes. +Denken die Menschen an Holmes, denken sie an seine Nemesis als Professor Moriarty, dieser geniale Verbrecher. +Aber ich mochte immer [Inspector] Lestrade, den Chef von Scotland Yard mit dem Gesicht einer Ratte, der Holmes dringend braucht, der Holmes Genie braucht, es ihm aber verübelt. +Das ist mir so vertraut. +Lestrade braucht also seine Hilfe, verübelt es ihm und schäumt im Laufe der Geschichten sozusagen vor Verbitterung. +Aber als sie zusammenarbeiten, beginnt sich etwas zu ändern, und schließlich in "Die sechs Napoleons" als Holmes hereinkommt und alle mit seiner Lösung verblüfft, dreht sich Lestrade zu Holmes um und sagt: "Wir sind nicht neidisch auf Sie, Mr. Holmes. +Wir sind stolz auf Sie." +Und er fügt hinzu, dass es keinen bei Scotland Yard geben würde, der Sherlock Holmes nicht die Hand schütteln wollte. +Das ist eines der wenigen Male, dass wir Holmes in seinen Geschichten gerührt sehen, und ich finde diese kleine Szene sehr bewegend, aber auch geheimnisvoll. Stimmt's? +Es scheint so, als sei Eifersucht kein emotionales, sondern ein physikalisches Problem. +In einem Moment liegt Holmes auf einer anderen Wellenlänge wie Lestrade. +Und im nächsten Moment liegen sie auf einer Wellenlänge. +Plötzlich lässt es Lestrade zu, dieses Genie zu bewundern, das er ihm vorher verübelt hat. +Ist es denn wirklich so einfach? +Was wäre, wenn Eifersucht wirklich nur ein physikalisches Problem wäre? Wenn es nur darum ginge, wie wir mit den anderen in Beziehung "liegen"? +Vielleicht würden wir dann nicht jemandes Exzellenz übelnehmen. +Wir könnten uns aneinander ausrichten. +Aber ich mag Notfallpläne. +Während wir darauf warten, haben wir ja immer noch die Literatur als Trost. +Literatur allein enträtselt die Eifersucht. +Literatur allein kann sie zähmen, lädt sie ein. +Und wer da alles zusammenkommt: der gute Lestrade, der furchterregende Tom Ripley, der verrückte Swann, Marcel Proust selbst. +Wir befinden uns in exzellenter Gesellschaft. +Vielen Dank. + +Ich war etwa 10 Jahre alt und auf einem Camping-Ausflug mit meinem Vater im Adirondack-Gebirge, einem Wildnisgebiet im nördlichen Teil des Staates New York. +Es war ein wunderschöner Tag. +Der Wald funkelte. +Die Sonne ließ die Blätter wie gefärbtes Glas aussehen, und wenn da kein Pfad gewesen wäre, hätte man beinahe annehmen können, dass wir die ersten Menschen wären, die durch diesen Wald gehen. +Wir kamen zu unserem Zeltplatz. +Ich sah die kleine Hütte auf einer Klippe und blickte über einen kristallklaren, wunderschönen See, als mir etwas Schreckliches auffiel. +Hinter dem Dach war eine Müllkippe, vielleicht 4 Quadratmeter, mit Apfel-Kerngehäusen, zusammengeballter Aluminiumfolie und einem alten Turnschuh. +Ich war erstaunt, ich war wütend und verwirrt. +Die Zeltenden waren zu faul, um wegzubringen, was sie hergebracht hatten – wer, dachten sie, würde nach ihnen aufräumen? +Die Frage blieb mir und ich verallgemeinerte sie: +Wer räumt nach uns auf? +Wie man es auch dreht oder wo das "uns" auch sein mag, wer räumt hinter uns in Istanbul auf? +Wer räumt hinter uns in Rio auf? Oder in Paris oder in London? +Hier in New York räumt die Stadtreinigung jeden Tag ungefähr 11.000 Tonnen Müll und 2000 Tonnen Recycling-Stoffe auf. +Ich wollte sie kennenlernen – als Individuen. +Ich wollte verstehen, wer den Job macht. +Wie ist es, eine Uniform zu tragen und diese Bürde zu tragen? +Also startete ich ein Forschungsprojekt mit ihnen. +Ich fuhr mit den Lastwagen, lief die Routen ab und interviewte Menschen in Büros und Anlagen in der ganzen Stadt. Ich lernte eine Menge, aber ich war immer noch ein Außenseiter. +Ich musste noch tiefer gehen. +Also nahm ich einen Job als Reinigungskraft an. +Ich fuhr nicht nur mit den Lastwagen. Ich fuhr die Lastwagen. +Und ich bediente die mechanischen Besen und pflügte den Schnee. +Es war ein bemerkenswertes Privileg und eine aufregende Erfahrung. +Jeder fragt nach dem Gestank. +Er ist da, aber nicht so präsent, wie man denkt, und an Tagen, an denen es wirklich schlimm ist, gewöhnt man sich recht schnell daran. +An das Gewicht gewöhnt man sich nur schwer. +Ich kenne Menschen, die diesen Job mehrere Jahre machten. Deren Körper gewöhnten sich noch immer an das Gewicht, das sie ihrem Körper auferlegen, Tonnen von Müll jede Woche zu tragen. +Dann ist da die Gefahr. +Nach Statistiken des Arbeitsministeriums ist der Beruf in der Stadtreinigung unter den 10 gefährlichsten Jobs im Land. Und ich lernte, warum. +Man ist den ganzen Tag im Verkehr, alles saust vorbei. +Alle wollen vorbei und häufig passen die Autofahrer nicht genug auf. +Das ist wirklich schlecht für die Arbeiter. +Und der Müll selbst ist voll von Giften, die vom Müllwagen runterfallen und Schreckliches anrichten. +Ich lernte auch über die Unbarmherzigkeit des Mülls. +Wenn man von der Bordsteinkante tritt und von der Rückseite des Müllwagens eine Stadt sieht, erkennt man, dass Müll wie eine Naturgewalt selbst ist. +Er hört nicht auf, zu entstehen. +Er ist auch wie eine Art der Atmung oder Zirkulation. +Er muss immer in Bewegung sein. +Und dann ist da das Stigma. +Man legt die Uniform an und wird unsichtbar, bis jemand – aus welchem Grund auch immer – wütend wird, weil man den Verkehr mit dem Wagen blockiert oder eine Pause zu nah an ihrer Wohnung macht, oder einen Kaffee in ihrem Lokal trinkt, und sie kommen und verhöhnen einen und sagen, dass sie einen nicht in ihrer Nähe haben wollen. +Ich finde dieses Stigma besonders ironisch, weil ich fest daran glaube, dass die Mitarbeiter der Stadtreinigung die wichtigste Arbeitskräfte auf den Straßen der Stadt sind. Das hat drei Gründe. +Sie sind die Wächter der öffentlichen Gesundheit. +Wenn sie nicht den Müll entfernten, jeden Tag effizient und effektiv, würde er aus den Behältern quillen und die damit verbundenen Gefahren würden uns bedrohen auf sehr realem Wege. +Krankheiten, die wir seit Jahrzehnten und Jahrhunderten unter Kontrolle hatten, würden sich ausbreiten und uns schaden. +Die Wirtschaft braucht sie. +Wenn wir den alten Kram nicht wegwerfen können, haben wir keinen Platz für den neuen. Die Motoren der Wirtschaft fangen an zu stottern, wenn der Konsum ausgebremst ist. +Ich bewerbe nicht den Kapitalismus, ich weise nur auf die Wechselbeziehung hin. +Und dann ist da das, was ich unsere durchschnittliche, nötige, alltägliche Geschwindigkeit nenne. +Damit meine ich nur, wie schnell wir an Bewegung heutzutage gewöhnt sind. +Wir kümmern uns nicht darum, unseren Kaffeebecher, unsere Tasche oder unsere Wasserflasche zu reparieren, zu reinigen, oder herumzutragen. +Wir nehmen sie, werfen sie weg, vergessen sie, weil wir wissen, dass es Leute auf der anderen Seite gibt, die sich darum kümmern. +Daher will ich heute einige Wege vorschlagen, wie wir über Stadtreinigung denken können, um das Stigma zu verbessern und sie in diese Unterhaltung zu bringen, wie man eine Stadt schaffen kann, die nachhaltig und human ist. +Ihre Arbeit, so denke ich, ist irgendwie liturgisch. +Sie sehen die Straßen jeden Tag, regelmäßig. +Sie tragen in vielen Städten Uniformen. +Man weiß, wann man sie erwarten kann. +Und ihre Arbeit lässt uns unsere tun. +Sie sind wie eine Rückversicherung. +Der Ablauf, den sie aufrechterhalten, hält uns sicher vor uns selbst, vor unseren Absonderungen, dem Abgestoßenen und dieser Ablauf muss immer aufrechterhalten werden, um jeden Preis. +Am Tage nach dem 11. September 2001 hörte ich den Donner eines Müllwagens auf der Straße, griff meinen kleinen Sohn und rannte die Treppen herunter und dort war ein Mann, der seine Papier-Recycling-Route fuhr, wie er es jeden Mittwoch tut. +Und ich versuchte, ihm für seine Arbeit zu danken – an diesem Tag aller Tage, aber ich begann zu weinen. +Und er schaute mich an und nickte nur und sagte: "Alles wird gut." –– +"Alles wird gut." +Erst später begann ich meine Nachforschungen über Stadtreinigung und traf den Mann wieder. +Sein Name ist Paulie und wir arbeiteten oft zusammen; schließlich wurden wir gute Freunde. +Ich wollte glauben, dass Paulie recht hatte. +Alles wird gut. +Aber in unseren Bemühungen, die Art zu ändern, wie wir auf diesem Planet als Spezies existieren, müssen wir auch all die Kosten beachten, inklusive der sehr menschlichen Kosten der Arbeit. +Und wir müssten informiert sein, um die Menschen zu erreichen, die diese Arbeit tun, ihre Erfahrung sammeln, wie wir darüber denken, wie wir Systeme um Nachhaltigkeit entwickeln können, die uns von Straßenrand-Recycling lösen, was ein bemerkenswerter Erfolg der letzten 40 Jahre ist, über die Vereinigten Staaten von Amerika und Länder dieser Welt, und uns an einen Horizont bringen, an dem wir auf andere Arten von Müll blicken, die verringert werden können durch die Produktion und industrielle Quellen. +Städtischer Müll, woran wir denken, wenn wir über Müll reden, macht drei Prozent des nationalen Abfallstroms aus. +Es ist eine bemerkenswerte Statistik. +In Ihrem Alltag, im Ablauf Ihrer Leben, wenn Sie das nächste Mal jemanden sehen, dessen Job es ist, hinter Ihnen sauber zu machen, nehmen Sie einen Moment Zeit, sie wahrzunehmen. +Nehmen Sie sich einen Moment, sich zu bedanken. + +Hallo TEDWomen, was geht? +Das reicht nicht. +Hallo TEDWomen, was geht? +Mein Name ist Maysoon Zayid und ich bin nicht betrunken, aber der Arzt bei meiner Geburt schon. +Er schnitt meine Mutter sechs Mal in sechs verschiedene Richtungen und schnürte mir armen Kleinen dabei die Luft ab. +Darum habe ich infantile Zerebralparese, was bedeutet, dass ich die ganze Zeit zappele. +Schaut mal. +Es ist anstrengend. Ich bin eine Kreuzung aus Shakira, Shakira und Muhammad Ali. +Zerebralparese ist nicht genetisch. +Sie ist kein Geburtsfehler. Man kann sie nicht kriegen. +Niemand hat die Gebärmutter meiner Mutter verhext, und ich habe es nicht bekommen, weil meine Eltern Cousins ersten Grades sind, was sie sind. +Man bekommt sie nur durch Unfälle, wie der, der am Tag meiner Geburt geschah. +Ich muss euch warnen. Ich bin keine Quelle der Inspiration und ich möchte nicht, dass irgendjemand hier mit mir Mitleid hat, denn ihr alle habt an einem Punkt in eurem Leben schon vom Behindertsein geträumt. +Kommt mal kurz mit. +Es ist kurz vor Weihnachten im Einkaufszentrum. Ihr dreht Kreise auf der Suche nach einem Parkplatz und was seht ihr? +Sechzehn leere Behindertenparkplätze. +Und ihr denkt: "Wieso kann ich nicht ein kleines bisschen behindert sein?" +Ich muss euch auch sagen: Ich hab 99 Probleme und Zerebralparese ist nur eins davon. +Wenn es eine Olympiade der Unterdrückung gäbe, bekäme ich eine Goldmedaille. +Ich bin Palästinenserin, Muslima, weiblich, behindert und ich lebe in New Jersey. +Wenn ihr euch jetzt nicht besser fühlt, dann weiß ich auch nicht. +Cliffside Park in New Jersey ist meine Heimatstadt. +Ich liebe die Tatsache, dass mein Gebrechen und mein Wohnort die gleichen Initialen haben. +Ebenso liebe ich die Tatsache, dass ich von meinem Haus nach New York City laufen könnte, wenn ich wollte. +Viele Leute mit CP laufen nicht, aber meine Eltern glaubten nicht an ein "kann nicht". +Das Mantra meines Vaters war: "Ja, du kannst das! Du kannst können." +Wenn also meine drei älteren Schwestern wischten, wischte ich mit. +Wenn meine drei älteren Schwestern auf eine öffentliche Schule gingen, verklagten meine Eltern das Schulsystem, damit ich auch hingehen konnte, und wenn wir nicht alle Einser kriegten, kriegten wir alle den Pantoffel meiner Mutter übergebraten. +Mein Vater brachte mir das Laufen bei, als ich fünf war, indem er meine Fersen auf seine Füße platzierte und einfach herumlief. +Eine weitere seiner Taktiken war, eine Dollarnote vor meiner Nase baumeln zu lassen, damit ich sie fange. +Meine innere Stripperin war sehr stark, und als -- Ja. Also, am ersten Tag im Kindergarten lief ich wie ein Champion, der einen zu viel abbekommen hatte. +Damals gab es nur sechs Araber in meiner Stadt und alle waren meine Familie. +Heute haben wir 20 Araber in der Stadt, und sie sind immer noch alle meine Familie. +Ich glaube, keiner hat je gemerkt, dass wir keine Italiener sind. +Das war vor dem 11. September, und bevor Politiker es für angebracht hielten, "Ich hasse Moslems" als Wahlkampfmotto zu verwenden. +Die Leute, mit denen ich aufwuchs, hatten kein Problem mit meinem Glauben. +Sie waren aber durchaus besorgt, dass ich zu Ramadan vielleicht verhungern könnte. +Ich erklärte ihnen, dass ich von meinem Körperfett drei ganze Monate leben könne, also war Fasten von Sonnenaufgang bis -untergang ein Kinderspiel. +Ich habe am Broadway gesteppt. +Ja, am Broadway. Total verrückt. +Meine Eltern konnten sich keine Physiotherapie leisten, also schickten sie mich zur Tanzschule. +Ich lernte, wie man auf Absätzen tanzt, also kann ich auf Absätzen laufen. +Und ich bin aus Jersey, wo es wirklich wichtig ist, chic zu sein, also wenn meine Freundinnen Absätze trugen, dann ich auch. +Und wenn meine Freunde ihre Sommerferien an der Küste von Jersey verbrachten, dann ich nicht. +Ich verbrachte meine Sommer in einem Kriegsgebiet, weil meine Eltern Angst hatten, dass wir, wenn wir nicht jeden einzelnen Sommer nach Palästina zurückgehen, eines Tages wie Madonna werden. +Die Sommerferien bestanden oft daraus, dass mein Vater mich heilen wollte, also trank ich Milch von Hirschkühen, wurde geschröpft, wurde ins Tote Meer getunkt, und ich weiß noch, wie das Wasser in den Augen brannte und ich dachte: "Es funktioniert! Es funktioniert!" +Aber eine Wunderkur fanden wir: Yoga. +Ich muss sagen, es ist echt langweilig, aber bevor ich Yoga machte, war ich ein Stand-up Comedian, der noch nicht mal stehen kann. +Jetzt kann ich auch auf dem Kopf stehen. +Meine Eltern bläuten mir immer ein, dass ich zu allem in der Lage wäre, dass kein Traum unmöglich war, und mein Traum war es, bei der Seifenoper "General Hospital" mitzuspielen. +Aufgrund der Förderung von Minderheiten bekam ich ein tolles Stipendium an der ASU, der Arizona State University, weil ich jede Minderheit vertrat. +Ich war quasi das Hausäffchen der Schauspielfakultät. +Alle liebten mich. +Ich erledigte alle Hausaufgaben der nicht so cleveren Kinder, bekam in all meinen Kursen Einser, bekam in all ihren Kursen Einser. +Jedes Mal, wenn ich eine Szene aus "Die Glasmenagerie" spielte, schluchzten meine Lehrer. +Aber ich bekam nie eine Rolle. +In meinem Abschlussjahr plante die ASU schließlich ein Stück mit dem Titel "Sie tanzen in Jackson echt langsam". +Ein Stück über ein Mädchen mit CP. +Ich war ein Mädchen mit CP. +Also jubelte ich überall: "Endlich bekomme ich eine Rolle! +Ich habe Zerebralparese! +Endlich frei! Endlich frei! +Gott sei Dank, ich bin endlich frei!" +Ich bekam die Rolle nicht. +Sherry Brown bekam die Rolle. +Ich raste zur Leiterin der Schauspielfakultät, ich weinte hysterisch, als hätte jemand meine Katze erschossen, und fragte sie warum. Sie sagte mir, sie befürchteten, dass ich die Stunts nicht hinkriegen würde. +Ich sagte: "Entschuldigung, aber wenn ich die Stunts nicht kann, dann kann der Charakter sie auch nicht." +Ich wurde regelrecht für diese Rolle geboren und sie gaben sie einer Schauspielerin ohne CP. +Die Uni imitierte das Leben. +Hollywood ist erbärmlicherweise bekannt dafür, körperlich gesunde Schauspieler Behinderte spielen zu lassen. +Nach dem Abschluss zog ich wieder nach Hause. Meine erste Rolle war als Statistin in einer Seifenoper. +Mein Traum wurde wahr. +Und ich wusste, dass ich bald vom "Restaurantgast" zu "verrückter bester Freundin" aufsteigen würde. +Aber stattdessen blieb ich ein glorifiziertes Möbelstück, das nur am Hinterkopf erkennbar war, und mir wurde bewusst, dass Casting-Direktoren keine locker-flockigen, ethnischen, behinderten Schauspieler einstellten. +Sie stellten nur perfekte Leute ein. +Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel. +Ich wuchs mit Whoopi Goldberg, Roseanne Barr und Ellen auf, und all diese Frauen hatten eines gemeinsam: Sie waren Komikerinnen. +Also wurde ich Komikerin. +Mein erster Job war es, berühmte Komiker aus New York City zu Shows in New Jersey zu fahren und ich werde nie das Gesicht des ersten Komikers, den ich je fuhr, vergessen, als ihm klar wurde, dass er auf der Straße nach New Jersey mit einem Mädel mit CP als Fahrerin raste. +Ich bin in Clubs überall in den USA aufgetreten, ich habe auch Shows im Nahen Osten auf Arabisch gemacht, unzensiert und unverhüllt. +Einige Leute sagen, ich bin die erste Komikerin in der arabischen Welt. +Ich nenne mich nicht gern die erste, aber ich weiß, dass sie noch nie von dem bösen kleinen Gerücht gehört haben, dass Frauen nicht witzig sind, und sie finden uns schreiend komisch. +2003 begannen mein Bruder von einer anderen Mutter und Vater, Dean Obeidallah, und ich mit dem New Yorker Arabisch- Amerikanischen Comedy-Festival, das jetzt schon sein 10-Jähriges feiert. +Unser Ziel war es, das negative Bild von Amerikanern arabischer Herkunft in den Medien zu verändern und zugleich Casting-Direktoren daran zu erinnern, dass Südasien und Arabien nicht synonym sind. +Die Gleichstellung von Arabern war viel, viel einfacher als die Herausforderung, gegen das Stigma der Behinderung anzukommen. +Mein großer Durchbruch war 2010. +Ich wurde als Gast in die Nachrichtensendung "Countdown with Keith Olbermann" eingeladen. +Ich kam wie zum Abschlussball angezogen rein, sie schoben mich in ein Studio und setzten mich auf einen drehenden Stuhl mit Rollen. +Ich schaute also die Bühnenmanagerin an und sagte: "Entschuldigung, kann ich einen anderen Stuhl kriegen?" +Und sie schaute mich an und sagte: "Fünf, vier, drei, zwei ..." +Und wir waren live! +Ich musste mich also am Tisch des Gastgebers festhalten, damit ich während der Szene nicht aus dem Bildschirm rollte, und als das Interview vorbei war, war ich außer mir. +Da war meine Chance gewesen und ich hatte sie versaut, und ich wusste, die laden mich nie wieder ein. +Aber Mr. Olbermann lud mich nicht nur wieder ein, sondern machte mich zu einem Vollzeit-Mitarbeiter und klebte meinen Stuhl fest. +Bei der Arbeit mit Keith Olbermann habe ich etwas Tolles gelernt: Alle Menschen im Internet sind Drecksäcke. +Leute sagen, Kinder sind grausam, aber als Kind oder Erwachsene hat sich nie jemand über mich lustig gemacht. +Im World Wide Web bin ich mit meiner Behinderung plötzlich Freiwild. +Wenn ich mir online Videos anschaue, sehe ich Kommentare wie: "Ey, wieso zuckt die so?" +"Ey, ist die bekloppt?" +Und mein Favorit: "Armer Hängelippen-Terrorist. +Hat sie ne Krankheit? +Wir sollten für sie beten." +Einer schlug sogar vor, meine Behinderung in die Credits aufzunehmen: Drehbuchautorin, Komikerin, Zerebralparese. +Eine Behinderung ist so sichtbar wie die Herkunft. +Wenn ein Rollstuhlfahrer nicht Beyoncé spielen kann, kann Beyoncé auch keinen Rollstuhlfahrer spielen. +Die Behinderten sind die größten -- Ja. Das ist einen Applaus wert. Los. +Menschen mit Behinderungen sind die größte Minderheit auf der Welt und wir sind die unterrepräsentierteste in der Unterhaltungsbranche. +Die Ärzte sagten, ich könne nie laufen, doch ich sitze hier vor euch. +Aber wäre ich mit sozialen Medien aufgewachsen, wäre ich vielleicht nicht hier. +Ich hoffe, dass wir zusammen ein positiveres Bild von Behinderung in den Medien und im Alltag erschaffen können. +Vielleicht gäbe es weniger Hass im Internet, wenn es mehr positive Vorbilder gäbe. +Oder vielleicht nicht. +Vielleicht braucht es immer noch ein Dorf, um ein Kind gut zu erziehen. +Meine Reise mit Umwegen hat mich an ein paar sehr besondere Orte gebracht. +Ich durfte auf dem roten Teppich neben Seifenopern-Star Susan Lucci und der ikonischen Lorraine Arbus laufen. +Ich durfte in einem Film mit Adam Sandler spielen und mit meinem Idol, dem wunderbaren Dave Matthews, arbeiten. +Ich bin als Hauptfigur mit der Comedy-Tour "Arabs Gone Wild" um die Welt gereist. +Ich war Repräsentantin des großen Bundesstaats New Jersey im Democratic National Committee 2008. +Ich habe "Maysoon's Kids" gegründet, einen wohltätigen Verein, der versucht, palästinensischen Flüchtlingskindern den Bruchteil einer Chance zu geben, die meine Eltern mir gaben. +Aber der eine Moment, der am meisten heraussticht -- bevor diesem hier -- -- der Moment, der am meisten heraussticht, war der, als ich vor dem Mann auftrat, der wie ein Schmetterling fliegt und wie eine Biene sticht, der Parkinson hat und genau so zappelt wie ich: Muhammad Ali. +Das war das einzige Mal, dass mein Vater je einen Live-Auftritt von mir sah, und ich widme diesen Vortrag ihm zu Gedenken. +: Möge Gott deiner Seele gnädig sein, Papa. Mein Name ist Maysoon Zayid, "Wenn ich können kann, könnt ihr das auch." + +Es gab eine Zeit, in der wir große Probleme lösten. +Am 21. Juli 1969 kletterte Buzz Aldrin aus der Mondlandefähre Apollo 11 und stieg hinab auf das Meer der Ruhe. +Armstrong und Aldrin waren allein, aber ihre Gegenwart auf der grauen Mondoberfläche war der Höhepunkt eines ausdauernden, gemeinschaftlichen Bestrebens. +Das Apollo-Programm war die größte Friedensmobilisierung in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. +Um zum Mond zu gelangen, investierte NASA ungefähr 180 Milliarden Dollar entsprechend dem heutigem Wert, oder vier Prozent des Bundeshaushaltes. +Apollo schuf Arbeitsplätze für 400.000 Menschen und erforderte die Zusammenarbeit von 20.000 Unternehmen, Universitäten und Behörden. +Menschen starben, darunter auch die Besatzung der Apollo 1. +Aber bis zum Ende des Apollo-Programms flogen 24 Menschen zum Mond. +Von den zwölf, die seine Oberfläche beschritten, ist Aldrin, nach dem Tod von Armstrong im letzten Jahr, jetzt der älteste. +Doch warum gingen sie? +Sie brachten nicht viel zurück: 380 Kilogramm altes Gestein und etwas, was alle 24 später betonten – einen neuen Sinn dafür, dass unser gemeinsames Zuhause klein und zerbrechlich ist. +Warum gingen sie? Zynisch gesehen gingen sie, weil Präsident Kennedy den Sowjets zeigen wollte, dass seine Nation die besseren Raketen hatte. +Aber Kennedys eigene Worte von 1962 an der Rice University geben einen besseren Hinweis. +Für Zeitgenossen war Apollo nicht nur ein Sieg des Westens über den Osten während des Kalten Krieges. +Zu jener Zeit war das stärkste Gefühl ein Gefühl des Erstaunens über die übernatürlichen Kräfte von Technologie. +Sie flogen zum Mond, weil es etwas Großartiges war. +Die Mondlandung geschah vor einer Kulisse einer langen Serie technologischer Triumphe. +Aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen das Fließband und das Flugzeug, Penicillin und ein Impfstoff gegen Tuberkulose. +In der Mitte des Jahrhunderts waren Polio und die Pocken ausgerottet. +Technologie schien etwas an sich zu haben, was Alvin Toffler 1970 einen "beschleunigenden Vorstoß" nannte. +Für den Großteil der menschlichen Geschichte konnten wir uns nicht schneller als ein Pferd oder ein Boot mit Segeln fortbewegen, aber im Jahr 1969 flog die Mannschaft der Apollo 10 mit einer Geschwindigkeit von ca. 40.200 Kilometern pro Stunde. +Seit 1970 waren keine menschlichen Wesen mehr auf dem Mond. +Niemand hat sich je schneller bewegt als die Besatzung der Apollo 10, und der unbekümmerte Optimismus über die Macht der Technologie ist verdampft. Denn die großen Probleme, die wir mit Technologie zu lösen gehofft hatten, zum Beispiel zum Mars zu fliegen, saubere Energie zu produzieren, Krebs zu heilen, oder die Welt vom Hunger zu befreien, scheinen mittlerweile unlösbar schwierig. +Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Fünfjähriger +das Abheben der Apollo 17 sah und meine Mutter mich warnte, nicht zu sehr in den feurigen Auspuff der Saturn-V-Rakete zu schauen. +Ich hatte eine Ahnung, dass dies die letzte Mondmission sein würde, aber ich war mir hundertprozentig sicher, dass es noch in meinem Leben Kolonien auf dem Mars geben würde. +Der Ausspruch "etwas geschah mit unserer Fähigkeit, große Probleme mit Technologie zu lösen", ist zu einer Plattitüde geworden. +Man hört es überall. +Wir haben es hier in den letzten zwei Tagen bei TED gehört. +Es kommt einem vor, als hätten uns Technologen abgelenkt und sich selbst mit belanglosen Spielzeugen bereichert. Mit Dingen wie iPhones und Apps und sozialen Medien, oder Algorithmen, die automatischen Geschäftsverkehr beschleunigen. +Es ist ja nichts falsch mit den meisten dieser Dinge. +Sie haben unser Leben verlängert und bereichert. +Doch sie lösen nicht die großen Probleme der Menschheit. +Was ist passiert? +Es gibt da eine biedere Erklärung aus dem Silicon Valley, wo man zugibt, dass in letzter Zeit weniger ehrgeizige Unternehmen gefördert wurden als in den Jahren, in denen Intel, Microsoft, Apple und Genentech finanziert wurden. +In Silicon Valley sagt man, die Märkte wären Schuld, im Besonderen die Prämien, welche Risikoanleger den Unternehmen bieten. +Silicon Valley sagt, dass Risikoinvestoren sich davon weg bewegt haben, weltverändernde Ideen zu unterstützen, und stattdessen wachsende Probleme oder sogar erfundene Probleme fördern. +Aber diese Erklärung ist mir nicht gut genug. +Es erklärt hauptsächlich, was mit Silicon Valley nicht stimmt. +Selbst zu ihren risikofreundlichen Zeiten zogen Risikoinvestoren kleine Anlagen vor. Winzige Investitionen mit einer Ausstiegsmöglichkeit innerhalb von 10 Jahren. +Investoren hatte schon immer Mühe, rentabel in Technologien wie Energie zu investieren, welche ein enormes Eigenkapital erfordern und deren Entwicklung lang und langwierig ist, und Risikoinvestoren haben nie, niemals die Entwicklung von Technologien finanziert, die große Probleme ohne unmittelbaren kommerziellen Wert lösen. +Nein, die Gründe, warum wir keine großen Problem lösen können, sind komplizierter und tiefgründiger. +Manchmal entscheiden wir bewusst, nicht die großen Probleme zu beheben. +Wir könnten zum Mars fliegen, wenn wir wollen. +NASA hat sogar schon einen Plan entworfen. +Aber zum Mars zu fliegen wäre eine politische Entscheidung von öffentlicher Beliebtheit und deshalb wird es nie passieren, +Wir werden nicht zum Mars fliegen, weil jeder denkt, dass es hier auf der Erde wichtigere Dinge gibt, die getan werden müssen. +Ein anderes Mal können wir die großen Probleme nicht lösen, weil unsere politischen Systeme scheitern. +Heute kommen weniger als zwei Prozent des Energieverbrauchs der Erde von fortgeschrittenen, erneuerbaren Quellen, wie Solarenergie, Wind und Biokraftstoff, weniger als zwei Prozent, und der Grund dafür ist rein wirtschaftlich. +Kohle und Erdgas sind günstiger als Solarenergie und Wind und Erdöl ist billiger als Biokraftstoff. +Wir alle wollen alternative Energiequellen, die preislich mithalten können. Aber es existieren keine. +Nun ist es so, dass Entwickler, Unternehmensführer und Wirtschaftswissenschaftler im Prinzip alle der gleichen Meinung darüber sind, welche nationalen Praktiken und internationalen Abkommen die Entwicklung von alternativen Energien vorantreiben würden: Hauptsächlich ein erheblicher Zuwachs in der Forschung und Entwicklung von Energietechnologien und ein erhöhter Preis für Kohlenstoff. +Aber in dem derzeitigen politischen Klima gibt es keine Hoffnung, dass die Energiepolitik der USA oder die internationalen Abkommen diese Meinungen aufnehmen und wiedergeben werden. +Manchmal sind tiefgründige Probleme, die technisch lösbar erschienen, doch nicht so. +Es wurde lange geglaubt, dass Hungersnöte am Scheitern der Lebensmittelversorgung liegen. +Aber 30 Jahre Forschung haben uns gelehrt, dass Hungersnöte politische Krisen sind, die katastrophale Auswirkungen auf die Lebensmittelverteilung haben. +Technologien können Dinge wie Ernteertrag oder Systeme wie Lagerung und Transport von Lebensmitteln verbessern, aber es wird Hungersnot geben, solange es mangelhafte Regierungen gibt. +Letztlich werden großen Problemen manchmal die Lösungen entzogen, weil wir das Problem nicht richtig verstehen. +Präsident Nixon erklärte 1971 dem Krebs den Krieg, aber man fand bald heraus, dass es viele Arten von Krebs gibt, von welchen die meisten verflixt widerstandsfähig gegen Therapie sind, und erst seit den letzten 10 Jahren scheinen effektive, realistische Therapien Wirklichkeit zu werden. +Schwierige Probleme sind schwierig. +Es stimmt nicht, dass wir große Probleme nicht mit Technologien lösen können. +Wir können, wir müssen es, aber dazu müssen diese vier Elemente alle vorhanden sein: Führende Politiker und die Öffentlichkeit müssen daran interessiert sein, ein Problem zu lösen; Institutionen müssen die Lösung unterstützen; es muss wirklich ein technisches Problem sein; und wir müssen es verstehen. +Die Apollomission, die zu einer Art Metapher wurde für die Fähigkeit der Technologie, große Probleme zu lösen, erfüllte diese Kriterien. +Aber dies ist ein Modell, was in der Zukunft nicht wiederholt werden kann. +Es nicht das Jahr 1961. +Es gibt keinen dramatisch-mitreißenden Kampf wie den Kalten Krieg, keinen Politiker wie John Kennedy, der alles schwierige und gefährliche zu einer Heldentat macht, und keine beliebte Science-Fiction-Mythologie wie die Erforschung des Sonnensystems. +Am allermeisten jedoch, war es am Ende einfach, zum Mond zu fliegen. +Er war nur drei Tage entfernt. +Und es ist diskutabel, ob das wirklich ein ernsthaftes Problem gelöst hat. +Wir sind auf uns selbst gestellt und die Lösungen der Zukunft werden schwieriger zu erreichen sein. +Weiß Gott, es fehlt uns jedenfalls nicht an Herausforderungen. +Vielen Dank. + +Ich möchte euch einladen eure Augen zu schließen. +Stell dir vor, du stehst vor deiner Haustür. +Betrachte die Tür, ihre Farbe und das Material aus dem sie gemacht ist. +Jetzt stell dir eine Gruppe übergewichtiger FKK-ler auf ihren Fahrrädern vor. +Es ist ein nacktes Fahrradrennen und sie kommen genau auf dich und deine Haustür zu. +Du musst dir das wirklich vorstellen. +Sie strampeln sich ab, schwitzen und wabbeln direkt auf dich zu. +Und dann krachen sie alle direkt in deine Haustür. +Fahrräder, Räder, alles fliegt kreuz und quer. Speichen verkeilen sich in prekären Stellen. +Nun tritt über die Schwelle deiner Wohnung in deine Diele, deinen Flur oder was eben auf der anderen Seite deiner Wohnungstür liegt, und genieße, wie sich das Licht im Raum bricht. +Das Licht scheint auf das Krümelmonster. +Es winkt dir vom Rücken eines gelb-braunen Pferdes aus zu. +Einem sprechenden Pferd. +Du kannst fast spüren, wie sein blaues Fell deine Nase kitzelt. +Du riechst den Schokokeks, den es sich in den Mund schiebt. +Geh an ihm vorbei, vorbei in dein Wohnzimmer. +Hier stell dir mit der ganzen Leistung deiner Vorstellungskraft Britney Spears vor. +Ihre Kleider bedecken nur das Allernötigste, sie singt "Hit Me Baby One More Time", während sie auf deinem Wohnzimmertisch tanzt. +Jetzt folge mir in deine Küche. +Der Boden wurde durch eine gelbe Pflasterstraße ersetzt und aus deinem Ofen kommen dir Dorothy, der Zinnmann, Vogelscheuche und der Löwe aus "Der Zauberer von Oz" entgegen, Hand in Hand hüpfen sie auf dich zu. +Okay. Jetzt öffne die Augen. +ich möchte euch von einem sehr bizarren Wettbewerb erzählen, der jedes Jahr im Frühling in New York City abgehalten wird. +Er heißt "United States Memory Championship". +Vor ein paar Jahren wollte ich von diesen Wettkampf als Wissenschaftsjournalist berichten und erwartete, die Jahrestagung der Inselbegabten vorzufinden. +Es war ein Haufen Typen und einige wenige Damen, von ganz unterschiedlichem Alter und Hygienestandard. +Sie prägten sich nach einmaligem Betrachten Hunderte von zufälligen Zahlen ein. +Lernten die Namen von Dutzenden und Aberdutzenden von Unbekannten +und merkten sich ganze Gedichte in nur wenigen Minuten. +Sie konkurrierten darum, wer sich die Reihenfolge eines gemischten Kartendecks am schnellsten einprägen konnte. +Das ist verrückt. +Diese Leute müssen übernatürliche Fähigkeiten haben. +Ich fing an, mich mit einigen von ihnen zu unterhalten. +Dies hier ist Ed Cook, ein Typ, der aus England hergekommen ist und dort eines der besttrainierten Gedächtnisse hat. +Und ich fragte ihn, "Ed, wann hast du bemerkt, dass du diese besondere Begabung hast?" +Und Ed sagte, "Ich bin kein Inselbegabter. +Ich habe nur ein durchschnittliches Gedächtnis. +Jeder, der hier antritt, wird dir bestätigen, dass er oder sie nur ein Durchschnittsgedächtnis hat. +Wir haben uns alle, mittels antiker Techniken, darauf trainiert, diese unglaublichen Gedächtniskunststücke zu vollführen. Techniken, die die Griechen vor 2 500 Jahren erfunden haben. Dieselben Techniken, die Cicero nutzte, um seine Reden auswendig zu lernen, und die mittelalterliche Gelehrte nutzten, um ganze Bücher auswendig zu lernen." +Und ich dachte nur, "Wow, wie kommt es, dass ich noch nie davon gehört habe?" +Wir standen draußen vor der Wettkampfhalle und Ed, dieser wunderbare, brillante, und etwas exzentrische englische Typ sagt zu mir, "Josh, du bist ein amerikanischer Journalist. +Kennst du Britney Spears?" +Ich: "Was? Nee. Wieso?" +"Ich würde gern Britney Spears beibringen, wie man die Reihenfolge eines gemischten Kartendecks auswendig lernt. Im U.S.-Fernsehen. +Es würde der Welt beweisen, dass das hier jeder kann." +Ich sagte ihm, "Ich bin zwar nicht Britney Spears, aber du könntest es mir beibringen. +Ich meine, du musst ja irgendwo anfangen, nicht wahr?" +Und das war der Anfang einer sehr seltsamen Reise für mich. +Einen Großteil des nächsten Jahres verbrachte ich nicht nur damit, mein Gedächtnis zu trainieren, sondern auch damit, es zu untersuchen und zu verstehen, wie es funktioniert, warum es manchmal nicht funktioniert und was sein Potenzial sein könnte. +Ich habe eine Menge wirklich interessanter Leute getroffen. +Das hier ist zum Beispiel E.P. +Er leidet unter Gedächtnisverlust und hat vermutlich das schlechteste Gedächtnis der Welt. +Sein Gedächtnis ist so schlecht, dass er sich nicht einmal an sein Gedächtnisproblem erinnert. Was erstaunlich ist. +Obwohl es so tragisch war, bot er Einblicke darin, wie viel unser Gedächtnis uns zu dem macht, wer wir sind. +Auf der anderen Seite des Spektrums lernte ich +Kim Peek kennen. +Er war die Vorlage für Dustin Hoffmans Charakter in dem Film "Rain Man." +Wir verbrachten einen Nachmittag zusammen damit, in der öffentlichen Bücherei in Salt Lake City Telefonbücher auswendig zu lernen. Einfach faszinierend. +Und ich kam zurück, um einen ganzen Stapel Abhandlungen über das Gedächtnis zu lesen, Abhandlungen, die vor 2 000 Jahren und mehr im Altertum in Latein und später im Mittelalter geschrieben worden waren. +Und ich habe einen ganzen Haufen wirklich interessanter Dinge gelernt. +Besonders faszinierte mich, dass es eine Zeit gab, zu der die Vorstellung, das Gedächtnis zu trainieren, zu disziplinieren, zu kultivieren, nicht nahezu so fremd wie heute erschien. +Es gab eine Zeit, zu der Menschen in ihr Gedächtnis investierten, es aufwändig möblierten. +Über die letzten paar Jahrtausende haben wir eine Reihe von Technologien erfunden – vom Alphabet zur Schriftrolle, zum Kodex, dem Buchdruck, der Photographie, dem Computer, dem Smartphone – die es uns immer einfacher gemacht haben, unser Gedächtnis extern zu lagern, diese fundamental menschliche Fähigkeit im Prinzip auszugliedern. +Diese Technologien haben unsere moderne Welt ermöglicht, uns aber gleichzeitig verändert. +Sie haben uns kulturell verändert und ich würde behaupten, dass sie uns auch kognitiv verändert haben. +Ohne die Notwendigkeit zu erinnern, scheint es manchmal, als hätten wir vergessen, wie das geht. +Einer der letzten Orte dieser Erde, wo man noch immer Leute finden kann, die noch immer leidenschaftlich ihr Gedächtnis trainieren, disziplinieren und kultivieren, ist dieser einzigartige Gedächtnis-Wettkampf. +Tatsächlich ist er nicht so einzigartig, es gibt Wettkämpfe wie diesen auf der ganzen Welt. +Und das hat mich in den Bann gezogen, ich wollte wissen, wie diese Leute das machen. +Vor einigen Jahren hat eine Forschungsgruppe am University College London eine Gruppe von Gedächtnismeistern ins Labor gebracht. +Sie wollten wissen: Ist die Struktur oder Anatomie ihrer Gehirne anders als die beim Rest von uns? +Die Antwort war: Nein. +Sind sie klüger als wir? +Sie gaben ihnen einen Stapel Kognitionstests und die Antwort war: Eigentlich nicht. +Es gab allerdings einen interessanten und vielsagenden Unterschied zwischen dem Gehirn eines Gedächtnismeisters und dem einer Kontrollperson, mit dem es verglichen wurde. +Wenn man sie in eine fMRI-Maschine steckt und ihr Gehirn scannt, während sie sich Nummern, Gesichter und Bilder von Schneeflocken einprägen, kann man sehen, dass bei den Gedächtnismeistern andere Regionen des Gehirnes aufleuchten als bei dem Rest von uns. +Es scheint, als würden sie den Teil ihres Gedächtnisses benutzen, der für das räumliche Erinnern und Navigieren benutzt wird. +Warum? Und können wir anderen daraus etwas lernen? +Der Wettkampf um das beste Gedächtnis wird von einer Art Wettrüsten beherrscht, in dem jedes Jahr irgendjemand mit einer neuen Technik zum schnelleren Einprägen von mehr Fakten auftrumpft und der Rest des Feldes aufholen muss. +Dies ist mein Freund Ben Pridmore, dreimaliger Gedächtnis-Weltmeister. +Auf dem Tisch vor ihm sind 36 gemischte Kartendecks die er sich innerhalb von einer Stunde mit einer Technik, die er erfunden und als Einziger gemeistert hat, einzuprägen. +Er verwendete eine ähnliche Technik um sich die genaue Reihenfolge von 4 140 zufälligen Binärzahlen in einer halben Stunde einzuprägen. +Ja. +Und obwohl es eine Unmenge an Techniken gibt, um sich verschiedenste Dinge in diesen Wettkämpfen einzuprägen, basieren doch alle diese Techniken auf dem Konzept, das Psychologen "elaborative encoding" nennen. +Das so genannte Bäcker/Bäcker-Paradox illustriert dieses Konzept besonders elegant. Es lautet wie folgt: Wenn ich zwei Personen bitte, sich das selbe Wort zu merken, und dir sage ich, "Merk dir, dass es eine Person namens Bäcker gibt." +Das ist sein Name. +Und dir sage ich, "Merk dir, dass es eine Person gibt, die ein Bäcker ist." +Wenn ich jetzt zu einem späteren Zeitpunkt zu euch zurück komme und sage, "Weißt du noch das Wort, das ich dir vor einiger Zeit gesagt habe? +Weißt du noch welches Wort es war?" +Die Person, die sich die Person namens Bäcker merken sollte, erinnert sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit an das Wort als die Person, die sich die Person mit dem Bäckerberuf merken sollte. +Gleiches Wort, unterschiedliches Erinnerungsvermögen; das ist seltsam. +Was geht hier vor sich? +Nun ja, der Name Bäcker bedeutet dir nichts. +Er ist absolut unabhängig von all den Erinnerungsstücken, die in deinem Kopf umher schwirren. +Aber der Beruf des Bäckers, wir kennen Bäcker. +Bäcker tragen komische weiße Mützen. +Bäcker haben Mehl an ihren Händen. +Bäcker riechen gut, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen. +Vielleicht kennen wir sogar einen Bäcker. +Und wenn wir das Wort zuerst hören, verknüpfen wir diese Assoziationen mit dem Wort und ermöglichen es, das Erinnerte später einfacher wiederzufinden. +Das Geheimnis dabei, was in den Gedächtnis-Wettkämpfen vor sich geht, und das Geheimnis, um sich alltägliche Dinge besser merken zu können, ist einen Weg zu finden, um den Namen Bäcker in den Beruf Bäcker zu verwandeln – Eine Information, die keine Assoziationen mit sich verknüpft hat, weder in Sinn noch in Bedeutung, in einer Art und Weise zu verändern, dass sie Bedeutung und Sinn in Verbindung mit allen bereits existierenden Gedächtnisfragmenten bekommt. +Eine der ausgefeilteren Techniken hierfür kann 2 500 Jahre zurück auf die antiken Griechen datiert werden. +Sie wurde als der Gedächtnispalast bekannt. +Die Geschichte seiner Schaffung geht wie folgt: Es gab einen Dichter namens Simonides, der ein Festmahl besuchte. +Er war für die Unterhaltung zuständig, denn damals, wenn man eine wirklich große Party schmeißen wollte, engagierte man keinen D.J., sondern einen Dichter. +Er trägt sein Gedicht aus dem Gedächtnis vor und verlässt den Raum. In genau dem Moment bricht die Halle hinter ihm zusammen und begräbt alle Gäste. +Nicht nur sind alle tot, ihre Körper sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt. +Niemand kann sagen, wer anwesend war, niemand weiß, wo wer gesessen hat. +Die Körper können nicht richtig bestattet werden. +Es ist eine Tragödie nach der anderen. +Simonides steht draußen, der einzige Überlebende dieser Katastrophe. Er schließt seine Augen und plötzlich begreift er, dass er vor seinem inneren Auge sehen kann, welcher Gast wo gesessen hat. +Und so nimmt er die Verbliebenden bei der Hand und führt sie durch die Trümmer zu den Verstorbenen. +In diesem Moment verstand Simonides etwas, was wir alle intuitiv bereits wissen, dass wir, egal wie schlecht wir uns auch Namen, Telefonnummern oder wörtliche Anweisungen unserer Kollegen merken können, wir ein sehr gutes visuelles und räumliches Gedächtnis haben. +Würde ich euch bitten, die ersten zehn Worte der Geschichte über Simonides zu wiederholen, so würdet ihr es schwierig finden. +Aber ich wette, wenn ich euch bitten würde, sich zu erinnern, wer in diesem Moment auf einem sprechenden gelb-braunen Pferd in eurem Foyer sitzt, dann könntet ihr das problemlos visualisieren. +Die Idee des Gedächtnispalastes ist es, ein Gebäude vorm inneren Auge zu erbauen und es mit Bildern der zu erinnernden Dinge zu füllen – je verrückter, bunter, bizarrer, lustiger, dreckiger, stinkender das Bild ist, um so stärker brennt es sich ins Gedächtnis ein. +Dies ist ein Ratschlag, der auf die über 2 000 Jahre alten lateinischen Texte über das Gedächtnis zurück geht. +Wie funktioniert es also? +Angenommen du bist eingeladen, um hier bei TED einen Vortrag zu halten und du möchtest ihn aus dem Gedächtnis halten, genauso wie Cicero es getan hätte, wäre er zu TEDxRome vor 2 000 Jahren eingeladen worden. +Du könntest so vorgehen: Stelle dir dich vor deiner Haustür vor. +Stelle dir eine absolut verrückte und verdrehte Geschichte mit unvergesslichen Bildern vor, um dich daran zu erinnern, dass du als erstes über diesen total verrückten Wettkampf sprechen möchtest. +Und dann gehst du in dein Haus und siehst das Krümelmonster auf dem Rücken von Mr. Ed. +Und das würde dich daran erinnern, deinen Freund Ed Cook vorzustellen. +Und wenn du dann Britney Spears siehst, erinnerst du dich an eine lustige Anekdote, die du erzählen wolltest. +Du gehst in deine Küche, und die vierte Sache, über die du sprechen wolltest, war diese seltsame Reise auf die du für ein Jahr gegangen bist. Und du hast einige Freunde, die dir helfen, dich daran zu erinnern. +So merkten sich römische Redner ihre Ansprachen – nicht Wort für Wort, das verwirrt nämlich nur, sondern Thema für Thema. +Der englische Begriff "topic sentence", ein das Thema beschreibender Satz, kommt vom griechischen Wort "topos", was "Stätte" bedeutet. +Das sind Überreste davon, als die Menschen über Ansprachen und Rhetorik in räumlichen Begriffen dachten. +Die Formulierung "an erster Stelle" heißt eigentlich: "An erster Stelle in deinem Gedächtnispalast." +Ich fand das alles einfach faszinierend und bin noch +zu einigen weiteren Gedächtnis-Wettkämpfen gefahren. +Ich wollte vielleicht etwas Längeres über diese Subkultur des kompetitiven Erinnerns schreiben. +Aber es gab da ein Problem. +Das Problem, dass die Gedächtnis-Wettkämpfe totlangweilige Veranstaltungen sind. +Es ist wie eine Gruppe von Menschen, die da sitzen und einen Test schreiben. +Es ist schon aufregend, wenn sich jemand die Schläfe reibt. +Ich bin Journalist, ich brauche etwas, worüber es lohnt zu schreiben. +Ich weiß, dass die atemberaubendsten Dinge in den Köpfen dieser Leute passieren, aber ich habe keinen Zugriff darauf. +Wenn ich also diese Geschichte erzählen wollte, musste ich mich in ihre Lage versetzen. +Und so fing ich an, jeden Morgen 15 bis 20 Minuten, bevor ich mich mit meiner Zeitung hinsetze, irgend etwas auswendig zu lernen. +Vielleicht ein Gedicht oder +die Namen aus einem alten Jahrbuch, das ich auf dem Flohmarkt gekauft habe. +Ich musste feststellen, dass es erstaunlich viel Spaß macht. +Ich konnte mir das niemals vorstellen. +Es hat Spaß gemacht, weil es nicht darum geht, das Gedächtnis zu trainieren. +Du möchtest eben immer besser und besser darin werden, diese verrückten, farbenfrohen, dreckigen, lustigen und hoffentlich unvergesslichen Bilder vor deinem inneren Auge zu erträumen. +Ich vertiefte mich darin. +Hier bin ich mit meinem Standard-Gedächtniswettbewerbs-Trainingsset. +Ein Paar Ohrschützer und eine Schutzbrille, die bis auf zwei kleine Streifen abgedeckt wurde, weil Ablenkung der größte Feind des Gedächtnis-Wettkämpfers ist. +Ich ging zu dem selben Wettkampf, den ich ein Jahr früher besucht hatte +und mir schwebte vor, daran teilzunehmen, nur so als journalistisches Experiment. +Es könnte ein netter Epilog für meine Nachforschungen sein. +Das Problem war, dass das Experiment nicht wie geplant verlief. +Ich gewann den Wettkampf, was nun wirklich nicht hätte passieren sollen. +Es war nett, sich Reden einprägen zu können und Telefonnummern und Einkaufslisten aber das war nicht, was ich erzielen wollte. +Das sind nur Tricks. +Tricks die funktionieren, weil sie auf einigen einfachen Ideen über die Funktionsweise unseres Gehirnes aufbauen. +Du musst keine Gedächtnispaläste bauen oder dir Kartendecks einprägen, um von dem Einblick über die Funktionsweise deines Gedächtnisses profitieren zu können. +Wir reden oft von Menschen mit gutem Gedächtnis, als wäre es eine besondere Begabung, aber das stimmt so nicht. +Gute Gedächtnisse sind antrainiert. +Wir merken uns Dinge besser, wenn wir aufpassen. +Wir erinnern uns, wenn wir engagiert sind. +Wir erinnern uns, wenn wir die Möglichkeit haben herauszufinden, warum Informationen und Erfahrungen bedeutungsvoll für uns sind, wieso sie Bedeutung haben und hervorstehen, wenn wir sie in etwas umwandeln können, das für uns in Bezug auf unsere anderen Erinnerungsfetzen sinnvoll ist. Wenn wir den Namen "Bäcker" in den Beruf "Bäcker" verwandeln können. +Der Gedächtnispalast, diese Gedächtnistechniken, sie sind alle nur Abkürzungen. +Tatsächlich sind es nicht mal wirkliche Abkürzungen. +Sie funktionieren, weil sie uns zwingen zu arbeiten. +Sie zwingen uns zu verarbeiten und aufmerksam zu sein, in einer Art und Weise, in der wir es normalerweise nicht sind. +Aber es sind keine Abkürzungen. +So werden Dinge im Gedächtnis verankert. +Eine Sache möchte ich euch mit auf den Weg geben, etwas, das ich durch E.P., den Mann der sich nicht einmal an sein Gedächtnisproblem erinnerte, gelernt habe. Unsere Leben sind die Summe unserer Erinnerungen. +Wie viel sind wir bereit, von unseren ohnehin kurzen Leben dadurch zu verlieren, dass wir permanent auf unser Blackberry oder unser iPhone schauen, anstatt dem Menschen uns gegenüber, der mit uns redet, Beachtung zu schenken? Wie viel sind wir bereit zu verlieren, weil wir so faul sind, dass wir Erlebtes nicht tiefgehend verarbeiten und erinnern wollen? +Ich habe gelernt, dass das Gedächtnis, in jedem von uns, unglaubliche Kapazitäten besitzt. +Wenn wir ein erinnerungswürdiges Leben leben wollen, müssen wir die Person sein, die nicht vergisst zu erinnern. +Danke. + +Im Alter von 27 verließ ich einen anstrengenden Job in der Unternehmensberatung für einen noch anstrengenderen: Unterrichten. +An öffentlichen Schulen in New York unterrichtete ich Mathe für Siebtklässler. +Wie jeder Lehrer führte ich Tests und Prüfungen durch. +Ich gab Hausaufgaben auf. +Als die Arbeiten zurückkamen, berechnete ich Noten. +Dabei war der IQ nicht der einzige Unterschied zwischen den besten und schlechtesten Schülern. +Die IQ's einiger meiner stärksten Schüler waren nicht stratosphärisch. +Einige meiner schlauesten Kinder schnitten nicht besonders gut ab. +Das ließ mich nachdenken. +Was man im 7. Schuljahr in Mathe lernt, ist schon schwierig: Rationale Zahlen, Dezimalzahlen, die Fläche eines Parallelogramms. +Aber unmöglich sind diese Konzepte nicht. Ich war fest davon überzeugt, dass alle meine Schüler den Stoff lernen könnten, wenn sie lang und hart genug arbeiteten. +Nach einigen weiteren Jahren in der Schule kam ich zu dem Schluss, dass wir im Bildungswesen ein viel besseres Verständnis für Schüler und Lernen aus einer Perspektive der Motivation benötigten, aus einer psychologischen Perspektive. +Was wir im Bildungswesen am besten messen können ist der IQ. Aber was, wenn Vorankommen in Schule und Leben von viel mehr abhängt als der Fähigkeit schnell und leicht zu lernen? +Also verließ ich das Klassenzimmer und machte ein Aufbaustudium zur Psychologin. +Ich fing an Kinder und Erwachsene in allen möglichen ultra-herausfordernden Situation zu untersuchen. Immer fragte ich mich, wer erfolgreich ist und warum? +Mein Forschungsteam und ich gingen zur West Point Militärakademie. +Wir versuchten vorauszusagen, welche Kadetten bei der Truppenausbildung bleiben würden und welche nicht. +Wir gingen zum nationalen Buchstabierwettbewerb und versuchten vorauszusagen, welche Kinder am weitesten kommen würden. +Wir untersuchten Junglehrer, die in sehr schwierigen Wohngegenden arbeiteten und fragten, welche Lehrer zum Ende des Schuljahres noch dort unterrichten würden und welche von ihnen die Lernresultate ihrer Schüler am effektivsten verbessern würden. +Wir schlossen Partnerschaften mit Privatunternehmen und fragten, welche Verkäufer ihre Arbeitsstelle behalten +und wer das meiste Geld verdienen würde. +In all diesen unterschiedlichen Kontexten trat eine Eigenschaft als bedeutender Hinweis auf Erfolg hervor. +Uns es war nicht soziale Intelligenz. +Es war nicht gutes Aussehen, körperliche Gesundheit und es war nicht IQ. +Es war Durchhaltevermögen. +Durchhaltevermögen ist Leidenschaft und Ausdauer für sehr langfristige Ziele. +Durchhaltevermögen ist Stehvermögen. +Durchhaltevermögen ist, wenn man sich an einen Zukunftsplan hält, nicht nur für eine Woche oder einen Monat, sondern für Jahre, und wirklich hart arbeitet, um diesen Plan zu verwirklichen. +Durchhaltevermögen ist Leben wie ein Marathon, nicht Sprint. +Vor einiger Zeit begann ich, in öffentlichen Schulen in Chicago Durchhaltevermögen zu unterrichten. +Ich bat tausende Schüler der unteren Sekundarstufe Fragebögen zum Durchhaltevermögen auszufüllen, und wartete dann über ein Jahr, um zu sehen, wer den Abschluss machte. +Es zeigte sich, dass Kinder mit höheren Durchhaltevermögen deutlich wahrscheinlicher den Abschluss schafften, selbst wenn ich alle messbaren Eigenschaften verglich, Dinge wie Familieneinkommen, Ergebnisse bei standardisierten Tests, sogar wie sicher sie sich in der Schule fühlten. +Durchhaltevermögen zählt also nicht nur in Westpoint und beim Buchstabierwettbewerb, sondern auch in der Schule, besonders für Kinder mit Abbruchrisiko. +Das Erschreckendste an diesem Thema ist für mich, dass wir so wenig wissen, dass die Wissenschaft so wenig darüber weiß, wie man es aufbaut. +Jeden Tag fragen mich Eltern und Lehrer: "Wie unterstützen wir das Durchhaltevermögen der Kinder?" +Wie lehre ich Kindern eine solide Arbeitsmoral? +Wie halte ich sie für Distanzläufe motiviert?" +Die ehrliche Antwort: Ich weiß es nicht. +Was ich aber weiß ist, dass Ihnen Talent allein kein Durchhaltevermögen gibt. +Unsere Daten zeigen klar, dass viele talentierte Leute ihrer Hingabe einfach nicht treu bleiben. +Tatsächlich ist Durchhaltevermögen nach unseren Erkenntnissen gewöhnlich nicht talentbezogen, sondern korreliert sogar invers mit Talent. +Soweit die beste Idee, die ich bezüglich des Aufbaus von Durchhaltevermögen gehört habe, ist die sogenannte wachstumsorientierte Einstellung. +Diese Idee wurde an der Stanford University von Carol Dweck entwickelt und umfasst die Überzeugung, dass die Fähigkeit zu lernen nicht festgelegt ist, sondern, dass sie sich mit Ihrem Einsatz verändern kann. +Dr. Dweck hat gezeigt, dass Kinder, wenn sie über das Gehirn lesen und lernen, wie es sich als Antwort auf Herausforderungen verändert und wächst, bei Versagen sehr viel wahrscheinlicher durchhalten, weil sie nicht glauben, dass Versagen ein permanenter Zustand ist. +Diese wachstumsorientierte Haltung ist eine tolle Idee für den Aufbau von Durchhaltevermögen. +Aber wir brauchen mehr. +Hier möchte ich meine Bemerkungen beenden, wir sind nämlich schon so weit. +Das ist die Arbeit, die vor uns liegt. +Wir müssen uns unsere besten Ideen und stärksten Intuitionen vorhalten und testen. +Wir müssen messen, ob wir erfolgreich waren. Wir müssen bereit sein, zu versagen, Unrecht zu haben, um Lektionen zu lernen und von vorn anfangen zu können. +In anderen Worten: Wir brauchen Durchhaltevermögen dabei, unseren Kindern mehr Durchhaltevermögen zu geben. +Vielen Dank. + +Im Zentrum meiner Arbeit steht die Verbindung von Überlegungen zu unserem Gemeinschaftsleben und Teil der Umwelt zu sein, wo Architektur aus den natürlichen, lokalen Bedingungen erwächst, und Traditionen. +Heute habe ich als Beispiel dafür, .zwei aktuelle Projekte mitgebracht. +Beide Projekte sind in Schwellenländern, eines in Äthiopien und eines in Tunesien. +Sie haben auch gemeinsam, dass die verschiedenen Analysen aus unterschiedlichen Perspektiven ein wesentlicher Teil der finalen Architektur werden. +Das erste Beispiel begann mit einer Einladung, ein mehrstöckiges Einkaufszentrum in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba zu entwerfen. +Das ist die Art von Gebäude, die uns, meinem Team und mir, als Beispiel für das, was wir entwerfen sollten, gezeigt wurde. +Zuerst dachte ich, dass ich weglaufen wollte. +Nachdem wir ein paar dieser Gebäude gesehen hatten – es gibt viele davon in der Stadt – erkannten wir, dass sie drei wesentliche Merkmale haben. +Erstens sind diese Gebäude fast leer, weil sie sehr große Läden beherbergen, in denen Menschen sich nicht leisten können, Dinge zu kaufen. +Zweitens brauchen sie enorm viel Energie, weil die Oberflächen aus Glas sind, was Hitze im Inneren erzeugt, und dann braucht man viel Kühlung. +In einer Stadt, in der das nicht passieren sollte, denn sie haben ziemlich mildes Wetter, das im ganzen Jahr zwischen 20 bis 25 Grad liegt. +Und drittens hat ihr Image nichts mit Afrika und Äthiopien zu tun. +Das ist schade an einem Ort mit einer so reichen Kultur und Tradition. +Außerdem war ich bei unserem ersten Äthiopienbesuch wirklich von dem alten Markt mit dieser Freilicht-Struktur fasziniert, wo tausende von Leuten hingehen und einkaufen, täglich bei kleinen Händlern. +Es hat auch diese Idee von öffentlichem Raum, die den Außenbereich nutzt, um Aktivität zu schaffen. +Also dachte ich, das ist genau das, was ich wirklich entwerfen will, nicht eine Shopping Mall. +Aber die Frage war, wie wir ein mehrstöckiges, zeitgenössisches Gebäude mit diesen Prinzipien entwerfen könnten. +Die nächste Herausforderung kam, als wir uns das Grundstück ansahen, denn es ist in einem richtigen Wachstumsgebiet der Stadt, in dem die meisten der Gebäude, die man auf dem Bild sieht, noch nicht dort waren. +Zudem liegt es zwischen zwei Parallelstraßen, die über hunderte von Metern keine Verbindung haben. +Als Erstes schufen wir eine Verbindung zwischen diesen beiden Straßen, und legten dort alle Eingänge des Gebäudes hin. +Das setzt sich in einem geneigten Atrium fort, das einen Freiluft-Raum im Gebäude schafft, der sich durch seine eigene Form selbst vor Sonne und Regen schützt. +Um diesen Hohlraum platzierten wir die Idee von einem Markt mit kleinen Läden, die sich in jeder Etage, wegen der Form des Hohlraums, ändern. +Ich überlegte auch: Wie schließen wir das Gebäude? +Ich wollte wirklich eine Lösung finden, die auf die lokalen Klimabedingungen reagiert. +Ich begann über Textilien nachzudenken, wie eine Schale aus Beton mit Perforationen, welche die Luft einlassen, und das Licht, aber in gefilterter Form. +Dann inspirierten mich diese schönen Knöpfe an den Kleidern äthiopischer Frauen. +Sie haben die Eigenschaften einer fraktalen Geometrie und das half mir, die gesamte Fassade zu gestalten. +Wir bauen das mit diesen kleinen vorgefertigten Bauteilen, den Fenstern, die Luft und Licht auf kontrollierte Weise ins Gebäude lassen, +und das wird durch diese kleinen, farbigen Gläser ergänzt, die das Licht aus dem Gebäudeinneren nutzen, um das Gebäude nachts zu erleuchten. +Es war anfangs nicht einfach die Bauunternehmer mit diesen Ideen zu überzeugen, denn sie dachten: "Das ist keine Shopping Mall. Das haben wir nicht bestellt." +Aber dann haben wir alle erkannt, dass diese Idee des Marktes viel profitabler ist, als die Idee eines Einkaufszentrums, denn sie können im Grunde mehr Läden verkaufen. +Auch das Konzept der Fassade war viel, viel günstiger. Nicht nur wegen des Materials verglichen mit Glas, sondern auch weil wir keine Klimaanlage mehr brauchten. +Also schufen wir einige Kosteneinsparungen, die wir nutzten, um das Projekt zu realisieren. +Die erste Umsetzung war, darüber nachzudenken, wie wir das Gebäude energieautark machen könnten, in einer Stadt, die fast täglich Stromausfälle hat. +Wir schufen einen wertvollen Beitrag, indem wir Solarpanel auf dem Dach anbrachten. +Unter diesen Panels stellten wir uns das Dach als neuen öffentlichen Raum mit Aufenthaltsräumen und Bars vor, der diese urbane Oase erschafft. +Diese Vordächer auf dem Dach sammeln das Wasser zur Wiederverwendung in den sanitären Anlagen. +Hoffentlich zu Beginn des nächsten Jahres, denn wir haben die Konstruktion bis zum 5. Stock bereits fertig. +Das zweite Beispiel ist ein Masterplan für 2000 Wohnungen und Einrichtungen in Tunis. +Um so ein großes Projekt durchzuführen, das größte Projekt, das ich je entworfen hatte, musste ich die Stadt Tunis wirklich verstehen, aber auch die Umgebung, die Tradition und die Kultur. +Während dieser Analyse achtete ich besonders auf die Medina, das ist die 1000 Jahre alte Struktur, die von einer Mauer eingefasst war, durch 12 Tore zugänglich, und durch fast gerade Linien verbunden war. +Als ich zum Grundstück hinging, war der erste Schritt, die bestehenden Straßen zu verlängern, um die ersten 12 Blöcke zu schaffen, mit ähnlicher Größe und Eigenschaften wie die in Barcelona und in anderen europäischen Städten mit diesen Höfen. +Zusätzlich wählten wir einige strategische Punkte in Anlehnung an das Konzept dieser Tore und verbanden sie mit geraden Linien, und das veränderte das ursprüngliche Muster. +Der letzte Schritt war, über die Zelle nachzudenken, die kleine Zelle des Projekt, wie die Wohnung, als ein wesentlicher Teil des Masterplans. +Was wäre die beste Ausrichtung in einem mediterranen Klima für eine Wohnung? +Das ist Nord-Süd, aufgrund der Temperaturdifferenz zwischen den beiden Hausseiten, die so geschaffen wird und eine natürliche Durchlüftung erzeugt. +Also legen wir ein Muster darüber, das sicherstellt, dass die meisten Wohnungen perfekt in diese Richtung ausgerichtet sind. +Und das ist das Ergebnis, es ist fast wie eine Kombination eines europäischen Blocks und der arabischen Stadt. +Es gibt die Blöcke mit Höfen und im Erdgeschoss gibt es diese ganzen Verbindungen für Fußgänger. +Es erfüllt auch die örtlichen Vorschriften, die eine höhere Dichte in den oberen Etagen und eine niedrigere Dichte im Erdgeschoss festsetzen. +Es verstärkt auch das Konzept der Tore. +Das Volumen hat diese verbindende Form, die sich selbst durch drei verschiedene Wohnungstypen verschattet, und lässt auch in sehr dicht bebauten Vierteln Licht ins Erdgeschoss dringen. In den Innenhöfen gibt es drei verschieden Einrichtungen, wie ein Fitnesscenter und einen Kindergarten, und in der Nähe eine Reihe von Geschäften, die Aktivität ins Erdgeschoss bringen. +Das Dach, mein Lieblingsort bei diesem Projekt, gibt der Gemeinde fast den Raum zurück, der von dem Bau eingenommen wird. +Dort können alle Nachbarn hochgehen und zusammenkommen, und Dinge machen, wie einen 2-km-Lauf am Morgen, von einem Gebäude zum anderen springend. +Diese beiden Beispiele haben einen gemeinsamen Ansatz beim Entwurfsprozess. +Sie sind in Schwellenländern, in denen man die Städte buchstäblich wachsen sehen kann. +In diesen Städten ändert die Wirkung der Architektur im heutigen und zukünftigen Leben der Menschen die lokalen Gemeinden und Wirtschaftssysteme genauso schnell wie die Gebäude wachsen. +Aus diesem Grund finde ich es wichtiger, dass Architektur einfache, aber bezahlbare Lösungen sucht, die die Beziehung zwischen der Gemeinschaft und der Umwelt verstärken, und die darauf abzielen, Natur und Menschen zu verbinden. +Vielen Dank. + +Ich möchte über Vertrauen reden und ich möchte Sie an die gängigen Meinungen über Vertrauen erinnern. +Sie sind so allgegenwärtig, dass sie zum Klischee geworden sind. +Davon gibt es meiner Ansicht nach drei. +Zunächst eine Behauptung: Vertrauen ist stark im Rückgang, glauben viele. +Dann ein Ziel: Wir sollten mehr vertrauen. +Und eine Aufgabe: Wir sollten das Vertrauen wieder aufbauen. +Ich glaube, dass die Behauptung, das Ziel und die Aufgabe auf falschen Vorstellungen beruhen. +Ich möchte Ihnen eine andere Geschichte über eine Behauptung, ein Ziel und eine Aufgabe erzählen, die einen viel besseren Ansatz auf die Sache bieten. +Erst die Behauptung: Wieso denken Leute, dass Vertrauen zurückgegangen ist? +Und wenn ich wirklich mit meinem aktuellen Wissen darüber nachdenke: Ich kenne die Antwort nicht. +Vielleicht hat es ja in einigen Aktivitäten oder Einrichtungen abgenommen und in anderen vielleicht zugenommen. +Mir fehlt der Überblick. +Aber ich kann mir natürlich die Umfragen anschauen, die ja angeblich die Quelle für den Glauben sind, dass das Vertrauen zurückgegangen ist. +Schauen Sie sich Meinungsumfragen über einen Zeitraum an, liegt nicht viel Beweismaterial dafür vor. +Sozusagen wird den Leuten, denen vor 20 Jahren misstraut wurde, hauptsächlich Journalisten und Politikern, immer noch misstraut. +Und den Leuten, denen vor 20 Jahren sehr vertraut wurde, wird immer noch sehr vertraut: Richtern, Krankenschwestern. +Wir anderen liegen dazwischen. Übrigens liegt der durchschnittliche Bürger fast genau in der Mitte. +Aber ist das ein guter Beweis? +Meinungsumfragen erheben – klar – Meinungen. +Was könnten sie sonst erheben? +Sie schauen sich also die allgemeine Einstellung der Leute an, wenn ihnen bestimmte Fragen gestellt werden. +Vertrauen Sie Politikern? Vertrauen Sie Lehrern? +Wenn Sie jetzt jemand fragte: Vertrauen Sie Gemüsehändlern? +Vertrauen Sie Fischhändlern? +Vertrauen Sie Grundschullehrern? +– dann würden Sie wohl fragen: "Inwiefern genau?" +Und das wäre eine vernünftige Reaktion. +Und wenn Sie die Antwort darauf verstehen, sagen Sie vielleicht: "Ich vertraue einigen von ihnen, anderen aber nicht." +Völlig rational. +Kurz gesagt versuchen wir in unseren kurzen Leben, Vertrauen auf unterschiedliche Arten anzubringen. +Wir gehen ja nicht davon aus, dass wir jedem Beamten oder Vertreter in einer offiziellen oder institutionellen Einrichtung gleichermaßen vertrauen. +So könnte ich etwa sagen, dass ich einer bestimmten mir bekannten Grundschullehrerin dahingehend vertraue, der ersten Klasse das Lesen beizubringen, doch würde ich sie nicht den Schulbus fahren lassen. +Vielleicht weiß ich ja zufällig, dass sie nicht gut Auto fährt. +Ich vertraue darauf, dass meine schwatzhafteste Freundin ein Gespräch am Laufen hält, aber vielleicht nicht darauf, dass sie ein Geheimnis wahrt. +Einfach. +So wissen wir aus unserem Alltag, wie unterschiedlich Vertrauen aussehen kann. Doch wieso blenden wir dieses Wissen aus, wenn wir abstrakter über Vertrauen nachdenken? +Die Umfragen geben hier sehr schlecht Auskunft über das tatsächliche Vertrauensniveau, da sie den gesunden Menschenverstand ignorieren, den man bei Vertrauenssachen anwendet. +Zweitens, kommen wir zum Ziel. +Das Ziel ist es, mehr zu vertrauen. +Ehrlich gesagt finde ich das Ziel dumm. +Darauf würde ich nicht abzielen. +Ich würde versuchen, den Vertrauenswürdigen mehr zu vertrauen, den Vertrauensunwürdigen aber nicht. +Ich ziele sogar aktiv darauf ab, Vertrauensunwürdigen nicht zu vertrauen. +Und diejenigen, die z. B. ihre Ersparnisse in die Hände eines gewissen Mr. Madoff legten, der sich dann, wie der Name schon andeutet, damit aus dem Staub machte, ["made off" – "er haute ab"] dann denke ich mir, tja, zu viel Vertrauen. +"Mehr Vertrauen" ist kein kluges Ziel in diesem Leben. +Vertrauen klug einzusetzen und zu verweigern sollte das Ziel sein. +Und dann sagt man, ja, okay, was also am wichtigsten ist, ist nicht Vertrauen, sondern Vertrauenswürdigkeit. +Die Vertrauenswürdigkeit von Menschen einschätzen zu können. +Und um das zu tun, müssen wir drei Dinge betrachten: +Sind sie kompetent? Sind sie ehrlich? Sind sie verlässlich? +Wenn wir eine Person in den entsprechenden Themen kompetent, verlässlich und ehrlich finden, dann haben wir einen guten Grund, ihr zu vertrauen, dann ist sie vertrauenswürdig. +Ist die Person aber unverlässlich, dann wahrscheinlich nicht. +Einige meiner Freunde sind kompetent und ehrlich, ich würde sie aber keinen Brief abschicken lassen, denn sie sind vergesslich. +Ich habe Freunde, die sehr in ihre eigene Kompetenz vertrauen, aber diese überschätzen sie um einiges. +Und ich bin sehr froh darüber, dass ich nicht viele Freunde habe, die kompetent und verlässlich, aber unehrlich sind. +Falls doch, habe ich es noch nicht erkannt. +Aber danach suchen wir: erst Vertrauenswürdigkeit, dann Vertrauen. +Vertrauen ist die Reaktion. +Die Vertrauenswürdigkeit müssen wir einschätzen. Das ist natürlich schwer. +Über die letzten Jahrzehnte haben wir versucht, Kontrollsysteme bei allen möglichen Einrichtungen und bei Experten und Ämtern einzurichten, die es uns leichter machen, ihre Vertrauenswürdigkeit einzuschätzen. +Viele dieser Systeme haben den gegenteiligen Effekt. +Sie funktionieren nicht wie beabsichtigt. +Eine Hebamme sagte einst zu mir: "Das Problem ist, dass der Papierkram länger dauert, als das Baby auf die Welt zu bringen." +Überall in unserem öffentlichen Alltag, in unseren Einrichtungen, tritt dieses Problem auf. Dieses Kontrollsystem soll Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit sicherstellen, führt aber zum Gegenteil. +Es lenkt Menschen wie Hebammen von ihren schwierigen Aufgaben ab, indem sie erstmal Häkchen setzen müssen. +Hierzu kann sicherlich jeder Beispiele beitragen. +So viel also zum Ziel. +Das Ziel ist mehr Vertrauenswürdigkeit, und das wird schwierig, wenn wir vertrauenswürdig sein wollen und das an andere kommunizieren möchten, und wenn wir einschätzen möchten, ob andere Leute, oder Beamte oder Politiker, vertrauenswürdig sind. +Es ist nicht einfach. Man muss es abschätzen. Einfache Reaktionen oder Haltungen reichen nicht aus. +Und nun zur Aufgabe. +Diese als Wiederaufbau des Vertrauens zu beschreiben, verdreht den Sachverhalt wieder. +Denn es deutet an, dass Sie und ich Vertrauen wiederaufbauen sollten. +Wir können das natürlich für uns selbst tun. +Wir können ein bisschen Vertrauenswürdigkeit gewinnen. +So können zwei Leute ihr Vertrauen ineinander verbessern. +Aber letztendlich ist Vertrauen dadurch charakterisiert, dass es einem von anderen gegeben wird. +Man kann nicht das wieder aufbauen, was andere einem geben. +Man muss ihnen eine Basis geben, dass sie einem vertrauen. +Man muss also vertrauenswürdig sein. +Das liegt natürlich daran, dass man normalerweise nicht alle Leute zugleich an der Nase herumführen kann. +Aber Sie müssen auch Beweismaterial vorbringen, dass Sie vertrauenswürdig sind. +Wie geht das? +Das geschieht jeden Tag, überall. Normale Leute tun es, Beamte, Ämter, sehr effektiv. +Hier ist ein einfaches kommerzielles Beispiel. +Der Laden, in dem ich meine Socken kaufe, lässt sie mich zurückbringen und sie stellen keine Fragen. +Sie nehmen sie zurück und geben mir das Geld zurück, oder ein paar der Socken in der gewünschten Farbe. +Das ist toll. Ich vertraue ihnen, da sie sich mir gegenüber verletzlich gezeigt haben. +Darin steckt eine wichtige Moral. +Zeigt man sich dem Gegenüber als verletzlich, ist das ein sehr guter Hinweis, dass man vertrauenswürdig ist, und dass man seinen eigenen Worten Glauben schenkt. +Unser Ziel ist also im Prinzip nicht sehr schwierig zu erkennen. +Es sind Beziehungen zwischen vertrauenswürdigen Menschen, und das Einschätzungsvermögen, wann und ob der andere vertrauenswürdig ist. +Die Moral von der Geschichte ist also, sehr viel weniger über Vertrauen nachzudenken, oder über Einstellungen zum Vertrauen, die von Meinungsumfragen korrekt oder inkorrekt festgestellt werden, und viel mehr über Vertrauenswürdigkeit, und wie man Menschen adäquate, nützliche und einfache Beweise der eigenen Vertrauenswürdigkeit bringt. +Danke. + +Wissen Sie, das Beste am Vatersein sind für mich die Filme, die ich schauen kann. +Ich liebe es, meine eigenen Lieblingsfilme mit meinen Kindern anzuschauen. Als meine Tochter vier Jahre alt war, haben wir zusammen "Der Zauberer von Oz" geschaut. +Der Film hat sie monatelang nicht mehr losgelassen. +Ihr Lieblingscharakter war natürlich Glinda. +So hatte sie eine gute Ausrede, ein glitzerndes Kleid zu tragen und einen Zauberstab dabeizuhaben. +Aber wenn man sich diesen Film oft genug anschaut, erkennt man, wie außergewöhnlich er eigentlich ist. +Wir leben in der heutigen Zeit und ziehen unsere Kinder in einer Art spektakulären Kinderfantasie- Industriemaschinerie groß. +Aber "Der Zauberer von Oz" war anders. +Er hat diesen Trend nicht gestartet. +Es hat 40 Jahre gedauert, bis dieser Trend sich durchsetzte, mit – interessanterweise – einem anderen Film, in dem ein Typ aus Metall und ein Typ mit viel Fell ein Mädchen gerettet haben, indem sie sich wie die Wachen des Feindes verkleideten. +Sie wissen, wovon ich rede, oder? +Genau. +Nun, es gibt es einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Filmen, sogar mehrere große Unterschiede zwischen "Der Zauberer von Oz" und all den Filmen, die wir heute so schauen. +Zunächst einmal gibt es in "Der Zauberer von Oz" sehr wenig Gewalt. +Die Affen sind ziemlich aggressiv, ebenso wie die Apfelbäume. +Aber ich denke, wenn "Der Zauberer von Oz" heutzutage produziert worden wäre, hätte der Zauberer gesagt: "Dorothy, du bist die Retterin von Oz, die uns einst prophezeit wurde. +Benutze deine magischen Schuhe, um die von Computern erzeugten Armeen der bösen Hexe des Westens zu besiegen." +Aber so passiert es nicht. +Ein weiterer Punkt, den ich am "Zauberer von Oz" sehr einzigartig finde, ist, dass die heldenhaftesten und klügsten und sogar niederträchtigsten Charaktere weiblich sind. +Das habe ich das erste Mal bemerkt, als ich meiner Tochter "Star Wars" gezeigt habe, was Jahre später war, und die Situation war anders. +Zu jenem Zeitpunkt hatte ich ebenfalls einen Sohn. +Er war zu der Zeit gerade einmal drei Jahre alt. +Er war zu diesem Kinoabend nicht eingeladen. Dafür war er noch zu jung. +Aber er war das zweite Kind und er wurde weitaus weniger beaufsichtigt als seine Schwester. +Also schlich er sich ein, und er hat sich den Film eingeprägt, wie sich ein Entenküken seine Mutter einprägt, und ich glaube nicht, dass er verstanden hat, was da vor sich ging, aber er hat es ganz sicher in sich aufgesogen. +Und ich habe mich gefragt, was er da aufgesogen hat. +Hat er aufgeschnappt, dass es um Mut, Beharrlichkeit und Loyalität geht? +Hat er aufgeschnappt, dass Luke einer Armee beitritt, um die Regierung zu stürzen? +Hat er aufgeschnappt, dass es nur Jungs im Universum gibt, ausgenommen Tante Beru und natürlich diese Prinzessin, die wirklich cool ist, aber während der meisten Zeit eigentlich nur wartet, sodass sie den Helden mit einer Medaille und einem Augenzwinkern belohnen kann, um ihm für die Rettung des Universums zu danken, was er dank der Magie getan hat, mit der er geboren wurde? +Vergleichen Sie das mit "Der Zauberer von Oz" von 1939. +Wie bringt Dorothy ihren Film zu einem guten Ende? +Indem sie sich mit allen anfreundet und eine Anführerin ist. +Das ist die Art von Welt, in der ich meine Kinder lieber großziehen würde – Oz, oder? – und nicht in der Welt, in der Kerle miteinander kämpfen, was so ziemlich unserer heutigen Welt entspricht. +Warum gibt es so viel Macht – großes M, Macht – in den Filmen, die es für unsere Kinder gibt, und so wenige gelbe Ziegelsteinwege? +Es gibt eine Menge guter Literatur über den Einfluss, den Filme über gewalttätige Jungs auf Mädchen haben, und diese sollten Sie lesen. Sie ist sehr gut. +Jedoch habe ich nicht so viel darüber gelesen, wie Jungs mit diesem Einfluss umgehen. +Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Prinzessin Leia nicht das adäquate Vorbild abgab, das ich hätte benutzen können, um durch die Welt der Erwachsenen zu finden, in der Mädchen und Jungs gemeinsam unterrichtet werden. +Ich glaube, es gab diesen Moment mit dem ersten Kuss, als ich wirklich erwartet hatte, dass der Abspann anfängt, denn so endet ein Film, oder? +Ich habe meine Mission beendet, ich habe mir das Mädchen geholt. +Warum stehst du da noch rum? +Ich weiß nicht, was ich machen soll. +Die Filme sind sehr darauf ausgerichtet, den Bösewicht zu besiegen und sich seine Belohnung abzuholen, und es gibt nicht viel Raum für andere Beziehungen und andere Reisen. +Es wirkt fast so, als ob man als Junge ein dümmliches Tier ist und wenn man ein Mädchen ist, sollte man besser seine Kriegskostüm mitbringen. +Davon gibt es haufenweise Ausnahmen und ich werde die Disney-Prinzessinnen vor jedem von Ihnen verteidigen. +Aber sie geben eine Botschaft an die Jungen weiter, dass die Jungen eigentlich nicht das Zielpublikum sind. +Sie sind fabelhaft darin, den Mädchen beizubringen, wie sie sich gegen das Patriarchat zu Wehr setzen können, aber sie zeigen den Jungen nicht unbedingt, wie sie sich gegen das Patriarchat wehren sollen. +Es gibt keine Vorbilder für sie. +Es gibt auch einige grandiose Frauen, die neue Geschichten für unsere Kinder schreiben und so dreidimensional und wunderbar Hermine und Katniss auch sind, es sind immer noch Kriegsfilme. +Und das erfolgreichste Studio aller Zeiten produziert natürlich einen Klassiker nach dem anderen, und jeder einzelne von ihnen handelt von der Reise eines Jungen, oder eines Mannes, oder von zwei Männern, die Freunde sind, oder von einem Mann und seinem Sohn, oder von zwei Männern, die ein kleines Mädchen großziehen. +Bis – wie sich viele von Ihnen sicher denken – zu diesem Jahr, als sie schließlich den Film "Merida – Legende der Highlands" herausbrachten. +Ich empfehle ihn Ihnen allen. Er ist im Internet abrufbar. +Erinnern Sie sich, was die Kritiker sagten, als "Merida" herauskam? +"Ach, ich kann nicht glauben, dass Pixar einen Prinzessinnen-Film gemacht hat." +Er ist sehr gut. Lassen Sie sich deswegen nicht davon abhalten. +Aber so gut wie keiner dieser Filme hat den Bechdel-Test bestanden. +Ich weiß nicht, ob Sie schon davon gehört haben. +Er hat sich bisher noch nicht so richtig durchgesetzt und an Bedeutung gewonnen, aber vielleicht werden wir heute eine Bewegung starten. +Alison Bechdel ist eine Comicbuch-Autorin und hat in der Mitte der 80er diese Unterhaltung aufgenommen, die sie mit einer Freundin über die Bewertung der Filme, die sie gesehen hatten, geführt hat. +Es ist ganz einfach. Es gibt nur drei Fragen, die man zu stellen braucht: Gibt es mehr als einen Charakter im Film, der weiblich ist und etwas sagt? +Versuchen Sie einmal, diese Voraussetzung zu erfüllen. +Und sprechen diese Frauen zu irgendeinem Zeitpunkt des Filmes miteinander? +Und geht es in ihrer Unterhaltung um etwas anderes, als um den Kerl, den sie beiden mögen? +Verstanden? Dankeschön. +Vielen Dank. +Zwei Frauen, die existieren und miteinander reden, über irgendetwas. +So etwas passiert. Ich habe es gesehen, und trotzdem sehe ich es ziemlich selten in den Filmen, die wir kennen und lieben. +Tatsächlich bin ich diese Woche ins Kino gegangen, um mir einen sehr guten Film anzusehen, "Argo". +Sie erinnern sich? Viel Wirbel bei den Oscars, großartige Einspielergebnisse, eine allgemeine Übereinstimmung darüber, was ein guter Hollywoodfilm ist. +Er fällt mit wehenden Fahnen durch den Bechdel-Test. +Ich denke, das sollte er nicht, denn ein Großteil des Filmes – ich weiß nicht, ob Sie ihn gesehen haben – aber ein Großteil des Filmes spielt in einer Botschaft, in der Männer und Frauen sich während der Geiselnahme verstecken. +Es gibt einige gute Szenen, in denen Männer in diesem Versteck tiefe, von Angst erfüllte Gespräche führen und der große Moment, den eine der Schauspielerinnen hat, ist durch eine Tür zu spähen und zu sagen: "Kommst du ins Bett, Liebling?" +So stellen sich manche Hollywood vor. +Also lassen Sie uns einen Blick auf die Zahlen werfen. +Im Jahr 2011, unter den 100 beliebtesten Filmen, was denken Sie, wie viele von denen hatten tatsächlich weibliche Hauptdarstellerinnen? +Elf. Das ist nicht übel. +Es sind nicht so viele Prozente wie die Anzahl der Frauen, die wir gerade erst in den Kongress gewählt haben, also ist das gut. +Aber es gibt eine Zahl, die größer als diese ist und die diesen Raum erschüttern wird. +Letztes Jahr hat die New York Times eine Studie veröffentlicht, die die Regierung durchgeführt hat. +Sie besagt, dass +eine von fünf Frauen in den USA angibt, dass sie in ihrem Leben bereits sexuell genötigt wurde. +Ich denke nicht, dass das die Schuld der allgemeinen Unterhaltungskultur ist. +Ich glaube nicht, dass Kinderfilme irgendetwas damit zu tun haben. +Ich glaube noch nicht einmal, dass Musikvideos und Pornografie direkt etwas damit zu tun haben, aber etwas läuft verkehrt, und wenn ich diese Statistik höre, ist eines der Dinge, an die ich denke, dass dies viele Sexualstraftäter sind. +Wer sind diese Typen? Was lernen sie? +Was schaffen sie nicht zu lernen? +Nehmen sie in sich die Geschichte auf, dass es die Aufgabe eines männlichen Helden ist, den Schurken mit Gewalt zu besiegen und sich dann die Belohnung abzuholen, welche eine Frau ist, die keine Freunde hat und nicht redet? +Nehmen wir diese Geschichte so auf? +Wissen Sie, als ein Elternteil, das das Privileg hat, eine Tochter großzuziehen, genauso wie diejenigen unter Ihnen, die das gleiche tun, finden wir diese Welt und diese Statistiken sehr alarmierend und wir wollen sie vorbereiten. +Wir haben Mittel zur Verfügung wie "Mädchenpower" und wir hoffen, dass das helfen wird, aber ich frage mich auch, ob Mädchenpower sie beschützen wird, wenn wir, zur gleichen Zeit, aktiv oder passiv, unseren Söhnen beibringen, ihre "Jungspower" beizubehalten. +Die Netflix-Warteschleife ist ein Mittel, mit dem wir etwas sehr Wichtiges tun können und ich spreche hier vornehmlich zu den Vätern. +Ich denke, wir müssen unseren Söhnen einfach eine neue Definition von Männlichkeit aufzeigen. +Die Definition von Männlichkeit ist bereits dabei, sich zu ändern. +Sie haben gelesen, wie die New Economy die Rollen von Hausfrau und Brötchenverdiener verändert. +Sie werden durcheinander gewirbelt. +Unsere Söhne werden einen Weg finden müssen, sich dem anzupassen, eine neue Beziehung miteinander einzugehen, und ich denke, wir müssen ihnen wirklich zeigen, dass ein echter Mann jemand ist, der seinen Schwestern vertraut und sie respektiert, und auf ihrer Seite stehen will und sich gegen die wirklich bösen Jungs stellt, welche diejenigen Männer sind, die Frauen missbrauchen wollen. +Ich denke, wir sollten mit der Netflix-Warteschleife nach Filmen suchen, die den Bechdel-Test bestehen, wenn wir sie finden können, und nach den Heldinnen suchen, die es gibt, die echten Mut beweisen, die Menschen zusammenbringen und unsere Söhne dazu bringen, sich mit diesen Heldinnen zu identifizieren und sagen: "Ich will auf deiner Seite stehen", weil sie auf deren Seite stehen werden. +Als ich meine Tochter fragte, wer ihre Lieblingsfigur in "Star Wars" sei, wissen Sie, was sie da gesagt hat? +Obi-Wan. +Obi-Wan Kenobi und Glinda. +Was haben diese beiden gemeinsam? +Vielleicht ist es nicht nur das glitzernde Kleid. +Ich denke, diese beiden Figuren sind Experten. +Dies sind die beiden Charaktere im Film, die mehr wissen als alle anderen und ihr Wissen liebend gerne mit anderen Menschen teilen, um ihnen dabei zu helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. +Außerdem sind sie Anführer. +Mir gefällt diese Art von Aufgabe für meine Tochter und mir gefällt diese Art von Aufgabe für meinen Sohn. +Ich möchte mehr Aufgaben wie diese. +Ich möchte weniger Aufgaben, in denen meinem Sohn gesagt wird: "Zieh los und kämpfe allein", und mehr Aufgaben, bei denen er sich einem Team anschließen soll, vielleicht einem Team, das von einer Frau angeführt wird, um anderen dabei zu helfen, bessere Menschen zu werden, und bessere Menschen zu sein, wie der Zauberer von Oz. +Vielen Dank. + +Ich möchte mit Ihnen über die Geschichte eines Kleinstadtkindes sprechen. +Ich kenne seinen Namen nicht, dafür aber seine Geschichte. +Er lebt in einem kleinen Dorf im Süden Somalias. +Sein Dorf liegt in der Nähe von Mogadischu. +Die Dürre verursachte die Armut dieses Dorfes und den herannahenden Hungertod. +Als es nichts mehr gab, was ihn dort hielt, verließ er sein Dorf und ging in die Stadt, in diesem Fall, Mogadischu, die Hauptstadt Somalias. +Als er ankommt, gibt es auch dort keine Möglichkeiten, keine Arbeit, keinen Ausweg. +Am Ende kommt er in einem Zeltlager außerhalb von Mogadischu unter. +Es vergeht vielleicht ein Jahr, aber nichts. +Eines Tages wird er von einem Mann angesprochen, der ihn zum Mittagessen einlädt, dann zum Abendessen, danach zum Frühstück. +Er trifft diese dynamische Gruppe junger Leute und sie geben ihm eine Chance. +Er bekommt ein wenig Geld, um sich neue Kleidung zu kaufen und um Geld nach Hause zu seiner Familie zu schicken. +Ihm wird diese junge Frau vorgestellt. +Schließlich heiratet er. +Er beginnt ein neues Leben. +Sein Leben hat einen Sinn. +An einem schönen Tag in Mogadischu, unter azurblauem Himmel geht eine Autobombe in die Luft. +Dieses Kleinstadtkind mit Großstadtträumen war der Selbstmörder und Bombenleger und diese dynamische Gruppe junger Leute war al-Shabaab, eine Terrororganisation mit Verbindungen zu al-Qaida. +Wie konnte die Geschichte eines Kleinstadtkindes, das einfach nur versuchte, sich in der Großstadt zu verwirklichen damit enden, dass er sich selbst in die Luft sprengte? +Er hatte gewartet. +Er hatte auf eine Gelegenheit gewartet, auf die Zukunft, auf einen Ausweg und es war die erste Gelegenheit, die sich ihm bot. +Es war das erste, was ihn herausholte aus einem Zustand, den wir "Waithood" nennen. +Und seine Geschichte wiederholt sich immer wieder in den urbanen Gegenden rund um die Welt. +Es ist die Geschichte der entrechteten, arbeitslosen urbanen Jugend, die in Johannesburg und London Unruhen auslöst und nach etwas anderem strebt als "Waithood". +Junge Leute versprechen sich von der Stadt, von ihren Großstadtträumen, Möglichkeiten, Arbeit, Reichtum, aber junge Leute haben keinen Anteil am Wohlstand ihrer Städte. +Oftmals ist es die Jugend, die unter der hohen Arbeitslosigkeit leidet. +Im Jahr 2030 werden drei von fünf Einwohnern in den Städten jünger als 18 Jahre sein. +Wenn wir junge Leute nicht in das Wachstum der Städte einbinden, wenn wir ihnen keine Möglichkeiten bieten, dann werden "Waithood", der Einstieg in den Terrorismus, in die Gewalt und in Gangs die Städte 2.0 ausmachen. +In meiner Geburtsstadt, Mogadischu, leiden 70% der jungen Leute unter Arbeitslosigkeit. +70% haben keine Arbeit, gehen nicht zur Schule. +Sie machen eigentlich gar nichts. +Letzten Monat bin ich wieder nach Mogadischu gefahren und ich ging zum Madina-Krankenhaus, dem Krankenhaus, wo ich geboren wurde. +Ich erinnere mich, wie ich vor diesem zerschossenen Krankenhaus stand und mich fragte, was wäre, wenn ich nie von hier fortgegangen wäre? +Was, wenn ich zu dem gleichen Zustand der "Waithood" gezwungen gewesen wäre? +Wäre ich Terrorist geworden? +Ich bin nicht sicher, was ich antworten soll. +Der Grund für meinen Aufenthalt diesen Monat in Mogadischu war eigentlich die Ausrichtung eines Gipfeltreffens für junge Führungskräfte und Unternehmer. +Ich brachte rund 90 junge somalische Führungskräfte zusammen. +Wir setzten uns zusammen und machten ein Brainstorming zu Lösungen für die größten Herausforderungen ihrer Stadt. +Im Raum war ein junger Mann, Aden. +Er besuchte die Universität in Mogadischu und machte dort seinen Abschluss. +Es gab keine Arbeit und keine Möglichkeiten. +Ich erinnere mich, wie er mir sagte, dass er, der einen Universitätsabschluss hatte, arbeitslos und frustriert war, das perfekte Ziel sei, Mitglied bei al-Shabaab und anderen Terrororganisationen zu werden. +Sie suchten Leute wie ihn. +Aber diese Geschichte nimmt einen anderen Lauf. +In Mogadischu sind die größten Hindernisse, um von A nach B zu kommen, die Straßen. +23 Jahre Bürgerkrieg haben das Straßensystem völlig zerstört, sodass das Motorrad das beste Fortbewegungsmittel ist. +Aden erkannte die Gelegenheit und ergriff sie. +Er eröffnete eine Motorradgeschäft. +Er begann, Motorräder an Ortsansässige zu vermieten, die sie sich sonst nicht leisten könnten. +Mit Hilfe seiner Familie und Freunde kaufte er 10 Motorräder und er träumt davon, sein Geschäft irgendwann in den nächsten drei Jahren auf einige Hundert auszudehnen. +Wie unterscheidet sich diese Geschichte von der anderen? +Was macht den Unterschied aus? +Ich glaube, es ist seine Fähigkeit, eine neue Gelegenheit zu erkennen und zu nutzen. +Es ist der Unternehmergeist und ich glaube, dass Unternehmergeist das wirksamste Mittel gegen "Waithood" sein kann. +Es bestärkt junge Leute darin, die wirtschaftlichen Chancen zu kreieren, die sie so verzweifelt suchen. +Man kann jungen Leuten beibringen, Unternehmer zu sein. +Ich möchte mit Ihnen über einen jungen Mann sprechen, der an einem meiner Meetings teilnahm: Mohamed Mohamoud, ein Florist. +Er half mir, den Unternehmergeist einiger junger Leute, die am Gipfel teilnahmen, auszubilden und ihnen zu zeigen, wie man innovativ ist und Unternehmertum entwickelt. +Er ist tatsächlich der erste Florist, den Mogadischu seit 22 Jahren gesehen hat, und bis vor Kurzem, bevor Mohamed da war, benutzte man künstliche Sträuße, die per Schiff aus dem Ausland kamen, wenn man Blumen auf seiner Hochzeit haben wollte. +Wenn man jemanden gefragt hat: "Wann hast du das letzte Mal frische Blumen gesehen?" dann war die Antwort von vielen, die während des Bürgergrkrieges aufwuchsen: "Niemals." +Also sah Mohamed eine Gelegenheit. +Er gründete eine Landschaftsgärtnerei mit Blumenladen. +Er legte eine Plantage außerhalb Mogadischus an und begann, Tulpen und Lilien zu züchten, welche, wie er sagte, in dem rauhen Klima Mogadischus überleben könnten. +Er begann, Hochzeiten mit Blumen zu beliefern, gestaltete private Gärten und Geschäfte um die Stadt herum und er arbeitet gerade an der Gestaltung des ersten öffentlichen Parks in Mogadischu seit 22 Jahren. +Es gibt keine öffentlichen Parks in Mogadischu. +Er möchte einen Ort erschaffen, wo Familien und junge Leute zusammen kommen und, wie er sagt, die schönen Dinge des Lebens genießen können. +Nur so am Rande: Er züchtet keine Rosen, weil sie zu viel Wasser brauchen. +Der erste Schritt ist also, junge Leute zu inspirieren, und in diesem Raum hatte Mohameds Anwesenheit große Auswirkungen auf die anderen jungen Leute im Raum. +Sie hatten nie wirklich darüber nachgedacht, ein Unternehmen zu gründen. +Sie dachten daran, für eine NGO zu arbeiten oder für die Regierung, aber diese Geschichte, seine Innovation, hatten einen starken Einfluss auf sie. +Er bestärkte sie, ihre Stadt als einen Ort der Möglichkeiten zu betrachten. +Er bestärkte sie darin, dass sie Unternehmer sein können, dass sie die Veränderung vollbringen könnten. +Am Ende des Tages hatten sie innovative Lösungen für einige der größten Herausforderungen ihrer Stadt. +Sie hatten unternehmerischen Lösungen für lokale Probleme. +Die Inspiration junger Leute und die Schaffung eines Unternehmergeistes ist ein wirklich großer Schritt, aber junge Leute brauchen Kapital, um ihre Ideen in die Tat umsetzen zu können. +Sie brauchen Sachverstand und Unterstützer, um sie anzuleiten, ihr Geschäft zu entwickeln und zu starten. +Bringen Sie junge Leute mit den Ressourcen, die sie brauchen, in Verbindung, geben Sie ihnen die Unterstützung, die sie benötigen, um Ideen zu verwirklichen und Sie werden Katalysatoren für städtisches Wachstum schaffen. +Für mich bedeutet Unternehmertum mehr als nur die Gründung eines Geschäftes. +Es geht um die Erschaffung sozialer Effekte. +Mohamed verkauft nicht einfach nur Blumen. +Ich glaube, er verkauft Hoffnung. +Sein sogenannter "Friedenspark" wird, wenn er geschaffen ist, die Sichtweise der Menschen auf ihre Stadt verändern. +Aden hat Straßenkinder eingestellt, die ihm helfen, die Motorräder zu vermieten und instandzuhalten. +Er gab ihnen die Chance, aus dem lähmenden Zustand der "Waithood" zu entkommen. +Diese jungen Unternehmen haben eine enorme Auswirkung auf ihre Städte. +Mein Vorschlag ist also: Machen Sie junge Leute zu Unternehmern, veranlassen und fördern Sie ihre eigenen Innovationen und Sie werden mehr Geschichten über Blumen und "Friedensparks" anstatt über Autobomben und "Waithood" bekommen. +Vielen Dank. + +Während meiner Kindheit in Maine war es eine meiner liebsten Beschäftigungen, nach Sanddollars an den Küsten von Maine zu suchen, weil meine Eltern behaupteten, das bringe Glück. +Aber diese Muscheln sind schwer zu finden. +Sie sind von Sand umhüllt, kaum zu sehen. +Aber nach einer gewissen Zeit hatte ich eine Routine entwickelt. +Ich fing an, Formen zu sehen, und Muster, die mir halfen, sie zu sammeln. +Das entwickelte sich zu einer Leidenschaft, Dinge zu finden, zu einer Liebe für Vergangenes und die Archäologie. +Und als ich schließlich begann, Ägyptologie zu studieren, wurde mir klar, dass das Sehen mit meinen bloßen Augen nicht ausreichte. +Denn plötzlich wuchs in Ägypten mein kleiner Strand in Maine heran zu einem achthundert Meilen langen, entlang des Nils. Und meine Sanddollars wuchsen zur Größe von Städten heran. +Das führte mich dazu, Satellitenbilder zu benutzen. +Ich musste anders sehen, um die Vergangenheit in einer Karte nachzeichnen zu können. +Ich will Ihnen zeigen, wie wir beispielsweise anders sehen, wenn wir Infrarot verwenden. +Das ist eine Stätte, die sich im östlichen ägyptischen Delta namens Mendes befindet. +Und die Stätte erscheint sichtlich braun. Benutzen wir aber Infrarot, und bearbeiten es mit falscher Farbe, wird diese Stätte plötzlich hellrosa. +Was Sie hier sehen, sind die chemischen Veränderungen der Landschaft durch Baumaterialien und -aktivitäten der alten Ägypter. +Was ich heute mit Ihnen teilen möchte ist, wie wir Satellitendaten genutzt haben, um eine altägyptische Stadt zu finden, die den Namen Itj-taui trägt und für tausende von Jahren verschollen war. +Itj-taui war die Hauptstadt des Alten Ägypten, mehr als vierhundert Jahre lang, in einer Epoche namens Mittleres Reich, vor etwa viertausend Jahren. +Die Stätte liegt im ägyptischen Al-Fayyum und sie ist sehr bedeutsam, weil es im Mittleren Reich eine große Renaissance für altägyptische Kunst, Architektur und Religion gab. +Ägyptologen wussten schon immer, dass sich die Stätte von Itj-taui irgendwo in der Nähe der Pyramiden befand, erbaut von den zwei Königen, hier mit den roten Kreisen angezeigt, aber irgendwo in dieser massiven Schwemmebene. +Dieses Gebiet ist riesig – die Fläche beträgt vier mal drei Meilen. +Früher floss der Nil direkt an Itj-taui vorbei, und während sich sein Lauf änderte und sich in Richtung Westen verschob, überdeckte er die Stadt. +Wie findet man also eine vergrabene Stadt in einer derart ausgedehnten Landschaft. +Sie zufällig zu finden wäre das Äquivalent dazu, die Nadel im Heuhaufen zu finden, mit verbundenen Augen und Baseball-Handschuhen. +Deshalb nutzten wir NASAs Typografiedaten um eine Karte der Landschaft anzufertigen, um durch leichte Veränderungen sehen zu können, +wo sich der Lauf des Nils früher befand. +Aber man sieht genauer, und das ist sehr interessant, dieses leicht angehobene Areal, angedeutet mit dem Kreis, das uns als eine mögliche Position für die Stadt Itj-taui erschien. +Wir arbeiteten also mit ägyptischen Wissenschaftlern zusammen, um Hohlkernbohrungen durchzuführen, was Sie hier sehen können. +Das ist wie Hohlkernbohren im Eis, nur anstatt der Schichten, die Klimawandel anzeigen, sucht man Schichten, die menschliche Bewohnung anzeigen. +In einer Tiefe von fünf Metern, unter einer dicken Schicht aus Schlamm, fanden wir eine dichte Schicht aus Tonscherben. +Das zeigt, dass an dieser möglichen Position für Itj-taui, in fünf Metern Tiefe, wir eine über mehrere hundert Jahre bewohnte Schicht finden können, zurückgehend bis ins Mittlere Reich, zur exakten Epoche, in der wir die Existenz von Itj-taui vermuten. +Wir fanden außerdem Werkstein – Karneol, Quartz und Achat – was zeigt, dass hier ein Juwelier gearbeitet hat. +Das sieht vielleicht nicht nach viel aus, aber wenn man die gängigsten Steine betrachtet, die von Juwelieren im Mittleren Reich benutzt wurden, dann findet man genau diese Steine. +Wir fanden also eine dichte Schicht der Bewohnung an dieser Stätte, die auf das Mittlere Reich zurückging. +Wir fanden auch Beweise für einen Juwelier für die gehobene Gesellschaft, was zeigt, dass das hier eine sehr wichtige Stadt gewesen sein muss. +Es ergab sich dort noch kein Itj-taui, aber wir werden an diese Stätte bald zurückkehren, um eine Karte zu zeichnen. +Was wichtiger ist, wir verfügen über Förderungen für junge Ägypter, die in der Satellitentechnologie ausgebildet werden, damit sie diejenigen sind, die genauso große Entdeckungen machen können. +Deshalb wollte ich mit meinem Lieblingszitat aus dem Mittleren Reich schließen – es wurde vielleicht in der Stadt von Itj-taui vor viertausend Jahren geschrieben: +"Wissen zu teilen, ist die größte aller Berufungen. +Es gibt nichts dergleichen im Lande." +TED wurde zwar nicht 1984 v. Chr. gegründet. +Ideen zu haben begann aber eigentlich schon 1984 v. Chr. in einer nicht mehr lange verlorenen Stadt, wiedergefunden von oben. +Das kann man mit dem Muschelsuchen am Strand kaum mehr vergleichen. +Danke vielmals. +Danke. + +Ich wuchs in Taiwan als Tochter eines Kalligraphen auf. Zu meinen schönsten Erinnerungen zählt, wie meine Mutter mir die Schönheit, die Gestalt und die Form der chinesischen Schriftzeichen zeigte. +Seither war ich von dieser unglaublichen Sprache fasziniert. +Aber für einen Außenstehenden scheint sie so unüberwindlich wie die Große Mauer von China zu sein. +In den letzten Jahren habe ich mich gefragt, wie ich diese Mauer einreißen kann, damit jeder, der Interesse an dieser komplexen Sprache hat, diese auch verstehen und schätzen lernt. +Ich dachte, dass eine neue schnelle Methode, Chinesisch zu lernen, nützlich wäre. +Seit dem 5. Lebensjahr habe ich gelernt, jeden einzelnen Strich für jedes Schrifzeichen in der richtigen Abfolge zu zeichnen. +In den nächsten 15 Jahren habe ich jeden Tag neue Schriftzeichen gelernt. +Da wir nur 5 Minuten zur Verfügung haben, wäre eine schnellere und einfachere Methode sehr nützlich. +Ein chinesischer Gelehrter versteht ca. 20.000 Schriftzeichen. +Sie brauchen nur 1.000 Schriftzeichen für ein einfaches Schriftverständnis. +Die wichtigsten 200 ermöglichen Ihnen, 40 % der einfachen Literatur zu begreifen – genug um Straßenschilder, Speisekarten und die Grundidee bestimmter Webseiten oder Zeitungen zu verstehen. +Heute beginne ich mit acht Schriftzeichen, um Ihnen zu zeigen, wie die Methode funktioniert. +Sind Sie bereit? +Öffnen Sie Ihren Mund soweit wie möglich, bis er quadratisch ist. +Daraus wird ein "Mund". +Dieser Mensch geht spazieren. +"Mensch". +Wenn der Umriss für "Feuer" einen Menschen mit hochgehobenen Armen zeigt, als ob er schreien würde: "Hilfe! Ich brenne!" ... Das Schriftzeichen leitet sich ursprünglich von der Form der Flamme ab, aber ich mag diese Vorstellung. Nehmen Sie die, die Ihnen am besten gefällt. +Das ist ein Baum. +"Baum". +Das ist ein "Berg". +Die "Sonne". +Der "Mond". +Das Schrifzeichen für "Tür" sieht wie eine Saloontür aus dem Wilden Westen aus. +Diese acht Schriftzeichen sind Radikale. +Sie sind der Grundstock, um eine Vielzahl von Schriftzeichen zu bilden. +Ein Mensch. +Wenn noch jemand dahinter steht, dann bedeutet es "folgen". +Sind es mehr, dann bedeuten zwei "Begleitung" und drei eine "Menschenmenge". +Wenn ein Mensch seine Arme weit ausstreckt, dann sagt dieser Mensch: "Es war so 'groß'." +Der Mensch im Mund, er ist wie eingesperrt. +Er ist ein "Gefangener", so wie Jonas im Wal. +Ein Baum steht für einen Baum. Zwei Bäume zusammen stehen für ein "Wäldchen". +Drei zusammen stehen für einen "Wald". +Setzen Sie eine Planke unter dem Baum und Sie haben eine "Basis". +Setzen Sie einen Mund oben drauf, bedeutet es "idiotisch". +Einfach zu merken, weil ein sprechender Baum ziemlich idiotisch ist. +Erinnern Sie sich an das Feuer? +Zwei Flammen übereinander bedeuten "heiß". +Drei Feuer zusammen ergeben viele "Flammen". +Setzen Sie das Feuer unter zwei Bäume, bedeutet es "brennen". +Für uns ist die Sonne die Quelle des Reichtums. +Zwei Sonnen zusammen ergeben "wohlhabend". +Drei zusammen sind "Funken". +Wenn die Sonne und der Mond zusammen scheinen, bedeutet es "Helligkeit". +Im Zusammenhang kann es auch für den nächsten Tag stehen. +Die Sonne geht über dem Horizont auf: Sonnenaufgang. +Tür. Ein Brett in der Tür steht für den "Riegel". +Platzieren Sie einen Mund in die Tür, bedeutet es: "Fragen stellen". +Klopf, klopf. Ist jemand da? +Diese Person schleicht sich aus der Tür. "flüchten", "ausweichen". +Links ist die "Frau". +Zwei Frauen zusammen stehen für einen "Streit". +Vorsicht bei drei Frauen: das heißt "Ehebruch". +Wir haben nun 30 Schriftzeichen kennengelernt. +Mit dieser Methode können Sie aus den ersten acht Radikalen 32 Wörter bilden. +Die nächste Gruppe mit acht Schriftzeichen bildet zusammen weitere 32 Wörter. +Mit ein bisschen Anstrengung können Sie ein paar hundert Schriftzeichen lernen, wie ein achtjähriges chinesisches Kind. +Wenn wir diese Schriftzeichen können, beginnen wir sie zusammenzusetzen. +Zum Beispiel ergibt Berg und Feuer zusammen den Feuerberg, also einen "Vulkan". +Wir wissen, Japan ist das Land der aufgehenden Sonne. +Das ist die Sonne mit dem "Ursprung", weil Japan östlich von China liegt. +Eine Sonne mit dem Ursprung zusammen bedeutet "Japan". +Ein Mensch hinter Japan ergibt? +Einen "Japaner". +Das Schriftzeichen links sind zwei Berge übereinander gestülpt. +Im klassischen Chinesisch bedeutet es "Exil", weil chinesische Kaiser ihre politischen Feinde ins Exil über die Berge geschickt haben. +Heute ist "Exil" zu "hinausgehen" geworden. +Ein Mund, der sagt, wo es hinausgeht, steht für "Ausgang". +Das ist die Folie, die mich daran erinnert, die Bühne zu verlassen. Vielen Dank. + +Ich erzähle Ihnen heute etwas über die Architekturgeschichte der letzten 30 Jahre. +Das ist ganz schön viel für 18 Minuten. +Es ist ein komplexes Thema, deshalb starten wir direkt an einem komplexen Ort: New Jersey. +Denn vor 30 Jahren wohnte ich als Sechsjähriger mit meinen Eltern in New Jersey in einer Stadt namens Livingston, und das war mein Kinderzimmer. +In der Nähe meines Schlafzimmers war das Bad, das ich mit meiner Schwester teilte. +Zwischen meinem Schlafzimmer und dem Bad war ein Balkon mit Blick auf das Wohnzimmer. +Dort hielten sich alle auf und schauten fern, also sah jeder mich immer dann, wenn ich vom Schlafzimmer ins Badezimmer ging. Und immer wenn ich duschte und im Handtuch zurückkam, sahen mich alle. +Und ich sah so aus. +Ich war plump, unsicher und ich hasste das. +Ich hasste diesen Gang, diesen Balkon, ich hasste dieses Zimmer und dieses Haus. +Und das ist Architektur. +Dieses Gefühl, meine damaligen Emotionen, das ist die Macht der Architektur, denn in der Architektur geht es nicht um Mathe und Bebauungspläne, es geht um die tiefen, emotionalen Verbindungen, die wir mit Orten haben, an denen wir leben. +Und es verwundert nicht, dass wir so fühlen, denn laut [der Umweltschutzbehörde] EPA verbringen Amerikaner 90 % ihrer Zeit drinnen. +Wir sind also 90 % unserer Zeit von Architektur umgeben. +Das ist enorm. +Es bedeutet, dass Architektur uns auf eine Art formt, die uns nicht bewusst ist. +Das macht uns etwas naiv und sehr berechenbar, +d. h. wenn ich Ihnen ein solches Gebäude zeige, weiß ich, was Sie denken: Sie denken an "Macht", "Stabilität" und "Demokratie". +Und Sie denken das, weil es ein Gebäude betrifft, das vor 2 500 Jahren von den Griechen erbaut wurde. +Das ist ein Trick. +Diesen Auslöser nutzen Architekten, um emotionale Bindungen herzustellen, zu den Formen, aus denen wir unsere Gebäude bauen. +Es ist eine vorhersehbare emotionale Bindung, und wir nutzen diesen Trick schon sehr lange. +Wir wendeten den Trick vor 200 Jahren beim Bau von Banken an. +Wir wendeten ihn im 19. Jahrhundert beim Museumsbau an. +Im Amerika des 20. Jahrhunderts bauten wir so Häuser. +Schauen Sie sich diese soliden, stabilen kleinen Soldaten an, die zum Ozean blicken und vor der Witterung schützen. +Das ist sehr nützlich, denn Dinge zu bauen, ist Furcht einflößend. +Es ist teuer, es dauert lange und es ist sehr kompliziert. +Leute, die Dinge bauen -- Bauunternehmer und Regierungen -- fürchten sich natürlich vor Innovation. Sie nutzen lieber die Formen, die erfahrungsgemäß gut ankommen. +Das führt zu Gebäuden wie diesen. +Das ist ein schönes Gebäude. +Aber es hat nicht viel mit dem zu tun, was eine Bibliothek heute leistet. +Im selben Jahr, 2004, wurde auf der anderen Seite der USA eine andere Bibliothek fertiggestellt und die sieht so aus. +Das ist in Seattle. +Bei der Bibliothek geht es um den Medienkonsum im digitalen Zeitalter. +Es geht um eine neue Art der öffentlichen Einrichtung für die Stadt, einen Ort zum Versammeln, zum Lesen und zum Austausch. +Wie ist es daher möglich, dass im selben Jahr im selben Land zwei Gebäude, beides Bibliotheken, so ganz unterschiedlich aussehen? +Architektur beruht auf einer Art "Pendelprinzip". +Auf der einen Seite steht die Innovation. Architekten treiben ständig neue Technologien voran, neue Typologien, neue Lösungen für die Art, wie wir heute leben. +Wir tragen alle schwarz, werden sehr depressiv. Sie halten uns für verehrenswert, aber wir sind innerlich tot, weil wir keine Wahl haben. +Wir müssen die Seite wechseln und die Symbole wieder verwenden, die Sie bekanntermaßen lieben. +Wenn wir das tun und Sie glücklich sind, fühlen wir uns wie Verräter. Also experimentieren wir erneut, wir schwingen das Pendel hin und her, die ganzen letzten 300 Jahre lang und gewiss in den letzten 30 Jahren. +Vor 30 Jahren, ca. Ende der 70er Jahre, +experimentierten Architekten eifrig mit dem sogenannten "Brutalismus". +Dabei ging es um Beton. +Kleine Fenster, entmenschlichender Maßstab. +Das ist wirklich hartes Zeug. +Als wir uns den 80ern näherten, begannen wir, diese Symbole wiederzuverwenden. +Wir schwangen das Pendel zurück in die andere Richtung. +Wir nahmen die Formen, die Sie mögen, und aktualisierten sie. +Wir fügten Neon und einige Pastelltöne hinzu und verwendeten neues Material. +Und Sie liebten es. +Sie bekamen gar nicht genug davon. +Wir nahmen Chippendale-Schränke und verwandelten sie in Hochhäuser. Hochhäuser können mittelalterliche Burgen aus Glas sein. +Die Formen wurden groß, kühn und farbenfroh. +Zwerge wurden zu Säulen. +Es war verrückt. +Aber das waren die 80er, das war cool. +So war das in der Postmoderne. +So war das mit Symbolen. +Sie waren einfach und billig, denn statt Orte zu schaffen, erschufen wir Erinnerungen an Orte. +Ich weiß, und ich weiß, Sie alle wissen, das ist nicht die Toskana. +Das ist Ohio. +Ende der 80er und Anfang der 90er experimentierten wir mit dem sogenannten "Dekonstruktivismus". +Wir ließen die historischen Symbole hinter uns zurück, wir verließen uns auf neue, computergestützte Entwurfstechniken und erfanden neue Kompositionen, Formen, die auf andere Formen prallten. +Das war akademisch und aufregend, das war sehr unpopulär, wir verprellten Sie damit komplett. +Normalerweise würde das Pendel einfach wieder zurück schwingen. +Aber dann passierte etwas Überraschendes. +1997 wurde dieses Gebäude eröffnet. +Das ist das Guggenheim Bilbao von Frank Gehry. +Dieses Gebäude veränderte die Beziehung der Welt zur Architektur grundlegend. +Laut Paul Goldberger war das Bilbao einer der seltenen Momente, in denen Kritiker, Akademiker und die Öffentlichkeit bei dem Gebäude völlig einer Meinung waren. +Die New York Times nannte dieses Gebäude ein Wunder. +Der Tourismus wuchs in Bilbao um 2 500 %, nachdem der Bau fertiggestellt war. +Er ist unser erster richtiger Stararchitekt. +Wie ist es nun möglich, dass diese Formen -- wild und radikal -- wie ist es möglich, dass sie sich weltweit verbreiten? +Das passierte, da die Medien davon erfolgreich mitgerissen wurden und uns schnell beibrachten, dass solche Formen Kultur und Tourismus bedeuten. +Diese Formen riefen bei uns eine emotionale Reaktion hervor -- +genau wie bei Bürgermeistern weltweit. +Jeder Bürgermeister wusste, dass diese Formen Kultur und Tourismus mit sich brachten. +Dieses Phänomen zur Jahrtausendwende betraf auch einige andere Stararchitekten. +Denken Sie an Ihren Architekturkonsum. +Vor 1 000 Jahren hätten Sie ins nächstgelegene Dorf gehen müssen, um ein Gebäude zu sehen. +Die Beförderung beschleunigte sich: Man nimmt ein Boot, ein Flugzeug, man reist als Tourist. +Die Technik beschleunigte: Man sieht es in Zeitungen, im TV, bis wir schließlich alle Architekturfotografen sind, und das Bauwerk vom Grundstück losgelöst ist. +Architektur ist jetzt überall, d. h. dass die Geschwindigkeit der Kommunikation endlich die Geschwindigkeit der Architektur eingeholt hat. +Denn Architektur entwickelt sich ziemlich schnell. +Es dauert nicht lang, sich ein Gebäude auszudenken. +Aber es dauert lang, ein Gebäude zu bauen, drei bis vier Jahre, und in der Zwischenzeit entwirft ein Architekt zwei, acht oder hundert andere Gebäude, bevor er weiß, ob der Bau, den er vor vier Jahren entwarf, ein Erfolg war oder nicht. +Das liegt am Fehlen einer guten "Feedbackschleife" in der Architektur. +Deshalb haben wir solche Gebäude. +Das wird niemals wieder passieren, glaube ich, weil wir kurz vor der größten Revolution in der Architektur seit der Erfindung des Betons, des Stahls oder des Aufzugs stehen. Es ist eine Medienrevolution. +Laut meiner Theorie schwingt das Pendel immer schneller, wenn man Medien einsetzt, bis es beinahe gleichzeitig an beiden Extremen ankommt, was in Folge den Unterschied zwischen Innovation und Symbol verwischt, zwischen uns, den Architekten, und Ihnen, der Öffentlichkeit. +Nun können wir fast auf der Stelle emotional aufgeladene Symbole aus etwas völlig Neuem erschaffen. +Das wird an einem Projekt deutlich, das wir kürzlich abgeschlossen haben. +Wir wurden beauftragt, dieses abgebrannte Gebäude zu ersetzen. +Das ist das Zentrum einer Stadt namens Pines auf Fire Island im Bundesstaat New York. +Es ist eine Feriensiedlung. +Wir schlugen ein gewagtes Gebäude vor, das sich von allen dort üblichen Formen unterschied. Wir waren besorgt, unsere Kunden auch und die Gemeinde war auch besorgt, deshalb erstellten wir eine Reihe fotorealistischer Darstellungen, die wir auf Facebook und auf Instagram hochluden. Wir ließen die Leute tun, was sie so tun: es teilen, kommentieren, "liken" oder hassen. +Das bedeutete, dass es schon zwei Jahre vor Bauende ein Teil der Gemeinde war. Da die Darstellungen genau wie das Endprodukt aussahen, gab es keine Überraschungen. +Dieses Gebäude war bereits ein Teil dieser Gemeinde, und im ersten Sommer, als die Leute ankamen und begannen, das Gebäude in den sozialen Medien zu teilen, war es kein bloßes Gebäude mehr, sondern wurde zu einem Medium. Denn das sind nicht einfach Bilder eines Gebäudes, es sind Ihre Bilder eines Gebäudes. +Wir brauchen also keine Griechen mehr, die uns sagen, was wir über Architektur denken sollen. +Wir können uns gegenseitig sagen, was wir über Architektur denken, denn die digitalen Medien haben nicht nur die Beziehung zwischen uns verändert, sie haben die Beziehung zwischen uns und Gebäuden verändert. +Denken Sie einen Moment an die Bibliothekare in Livingston. +Wenn das Gebäude heute gebaut werden würde, würden sie heute als erstes online gehen und "neue Bibliotheken" suchen. +Sie würden mit experimentellen, innovativen Beispielen bombardiert werden, die an die Grenze dessen stoßen, was eine Bibliothek sein kann. +Das ist Munition. +Das ist Munition, die sie zum Bürgermeister und zu den Bürgern von Livingston mitnehmen können, um ihnen zu sagen, es gibt nicht nur eine Antwort darauf, was eine Bibliothek heute ist. +Seien wir ein Teil davon. +Dieser Überfluss an Experimenten gibt ihnen die Freiheit, ihr eigenes Experiment durchzuführen. +Alles hat sich verändert. +Architekten sind keine geheimnisvollen Wesen mehr, die große Worte und komplizierte Zeichnungen nutzen, und Sie sind nicht die leidtragende Öffentlichkeit -- der Verbraucher, der nichts akzeptiert, was er nicht schon gesehen hat. +Architekten können Sie hören, und Architektur schüchtert Sie nicht ein. +Das ist das Ende der Architekturgeschichte. Das bedeutet, dass die zukünftigen Gebäude ganz anders als die aktuellen Gebäude aussehen werden. +Es bedeutet, dass ein öffentlicher Raum in der Altstadt von Sevilla auf einzigartige und individuell zugeschnittene Weise der Funktion einer modernen Stadt dient. +Ein Stadion in Brooklyn kann ein Stadion in Brooklyn sein, und nicht irgendein historisches Ziegel-Potpourri aus unseren Vorstellungen von einem Stadion. +Roboter werden unsere Gebäude bauen, denn wir sind endlich für die Formen bereit, die sie produzieren werden. +Gebäude werden sich nach den Launen der Natur richten, statt anders herum. +Ein Parkhaus in Miami Beach, Florida, kann auch ein Ort sein, wo man Sport oder Yoga betreibt, und man kann dort sogar bis spät in die Nacht heiraten. +Das bedeutet, dass kein Bauwerk zu klein ist für Innovation, wie dieser kleine Rentier-Pavillon, der genauso muskulös und kräftig ist wie die Tiere, zu deren Beobachtung er entworfen wurde. +Ein Gebäude muss also nicht schön sein, um liebenswert zu sein, wie dieses hässliche kleine Gebäude in Spanien, wo die Architekten ein Loch gruben, es mit Heu füllten, dann Beton drum herum gossen, und als der Beton trocknete, baten sie jemanden, das Heu zu entfernen. Somit blieb nur dieser abscheuliche kleine Raum übrig, der voller Abdrücke und Kratzer aus der Herstellung waren, und das macht es zum erhabensten Ort, um einen spanischen Sonnenuntergang zu sehen. +Es ist egal, ob eine Kuh unsere Gebäude baut, oder ein Roboter unsere Gebäude baut. +Es ist unwichtig, wie wir bauen, es ist nur wichtig, was wir bauen. +Architekten wissen, wie man "grünere", intelligentere und freundlichere Gebäude gestaltet. +Wir haben nur darauf gewartet, dass Sie es sich wünschen. +Endlich befinden wir uns nicht mehr auf entgegengesetzen Seiten. +Finden Sie einen Architekten, beauftragen Sie einen Architekten, entwerfen Sie mit uns bessere Gebäude, bessere Städte und eine bessere Welt, denn es steht viel auf dem Spiel. +Bauten spiegeln nicht nur unsere Gesellschaft wieder, sie formen sie bis hin zu den kleinsten Orten: den Stadtbibliotheken, dem Zuhause, wo Sie Ihre Kinder aufziehen, und dem Weg, den sie vom Schlaf- zum Badezimmer nehmen. +Danke. + +Das ist meine Nichte, Stella. +Sie wurde grad 1 Jahr und hat begonnen zu laufen. +Sie läuft auf diese coole Art, wie 1-Jährige nun mal laufen, ein Taumeln, nach dem Motto "mein Körper ist zu schnell für meine Beine". +Es sieht total niedlich aus. +Und eine ihrer Lieblingsbeschäftigung ist, sich selbst im Spiegel anzuschauen. +Sie liebt ihr Spiegelbild sehr. +Sie kichert, quiekst und gibt sich selbst diese großen, feuchten Küsse. +Wann ist es plötzlich nicht mehr okay, sein äußeres Erscheinungsbild zu lieben? +Denn anscheinend tun wir das nicht. +Jeden Monat geben Zehntausend Menschen bei Google ein: "Bin ich hässlich?" +Das ist Faye. Faye ist 13 und wohnt in Denver. +Und wie jeder Teenager möchte sie einfach gemocht werden und dazugehören. +Es graut ihr etwas davor. Sie ist etwas verwirrt, auch wenn ihre Mutter ihr immer wieder sagt, dass sie schön sei, sagt ihr jeden Tag irgendjemand in der Schule, dass sie hässlich sei. +Weil ihre Mutter das eine sagt und ihre Freunde oder Schulkameraden etwas anderes sagen, weiß sie nicht, wem sie glauben soll. +Einige davon sind so gemein, dass man über sie nicht nachdenken sollte. +Das ist ein durchschnittliches, gesund aussehendes Mädchen, die dieses Feedback in einer der emotional verwundbarsten Zeiten ihres Lebens bekommt. +Naja, die Teenager von heute sind selten allein. +Sie stehen unter Druck, immer online und verfügbar zu sein, sie reden, schreiben Nachrichten, "liken", kommentieren, teilen, posten -- es hört nie auf. +Nie zuvor waren wir so verbunden, so durchgehend, so unverzüglich, so jung. +Eine Mutter sagte zu mir, es ist, als ob jeden Abend eine Party im Zimmer steigt. +Man hat einfach kein Privatleben. +Und der gesellschaftliche Druck, der damit einhergeht, ist unbarmherzig. +Dieses Immer-da-sein lehrt unsern Kindern sich selbst auf Grundlage der Anzahl von "Likes" und der Art der Kommentare, die sie bekommen, zu bewerten. +Es gibt keine Trennung zwischen dem online und "offline" Leben. +Was real ist und was nicht, ist wirklich schwer zu sagen. +Was ist ihre Quelle der Inspiration? +Sie können die Bildern sehen, die in den Newsfeeds der heutigen Mädchen auftauchen. +Models mit Größe 0 dominieren immer noch die Laufstege. +Bildbearbeitung ist heute Routine. +Und Trends wie #thinspiration, #thighgap, #bikinibridge und #proana. +Übrigens, #proana steht für Pro-Anorexia. +Diese Trends gehen einher mit der stereotypen und schamlosen Verobjektivierung der Frauen in der +heutigen Kultur. Man erkennt leicht, mit wem sich die Mädchen vergleichen. +Aber die Jungen sind dagegen auch nicht immun: +Das Streben nach dem kantigem Gesicht und dem Waschbrettbauch der heldenhaften Sportler und Playboy-Musikstars. +Aber wo liegt das Problem? +Gewiss wollen wir, dass unsere Kinder zu gesunden, ausgeglichenen Menschen werden. +Aber in einer vom Aussehen besessenen Kultur erziehen wir unsere Kinder dazu, mehr Zeit und Gedanken mit dem Aussehen zu verbringen, auf Kosten aller anderen Aspekte ihrer Identität. +So fangen ihre Beziehungen, körperliche Entwicklung und die Schule an, darunter zu leiden. +6 von 10 Mädchen machen lieber nichts, weil sie denken, dass sie nicht gut genug aussehen. +Und das sind nicht unbedeutende Aktivitäten. +Es sind grundlegende Aktivitäten in ihrer Entwicklung als Mensch und als Beitragende zur Gesellschaft und zum Arbeitsleben. +31 %, etwa 1 von 3 Teenagern halten sich bei einer Diskussion im Klassenzimmer zurück. Sie diskutieren nicht mit, weil sie die Aufmerksamkeit nicht auf ihr Aussehen lenken wollen. +1 von 5 geht gar nicht zur Schule, wenn sie sich damit nicht wohlfühlen. +Wenn man bei Prüfungen denkt, dass man nicht gut aussieht oder vor allem nicht dünn genug ist, bekommt man im Durchschnitt eine Note schlechter als die, die sich darum nicht kümmern müssen. +Und das ist überall der Fall, in Finnland, USA +und China, und ganz gleich, wie viel man tatsächlich wiegt. +Um das Ganze klar zu stellen, es geht hier darum, wie man denkt, dass man aussieht, und nicht, wie man tatsächlich +aussieht. Negatives Körpergefühl untergräbt akademische Erfolge. +Aber es schadet auch der Gesundheit. +Teenager mit negativem Körpergefühl machen weniger Sport, essen weniger Obst und Gemüse, kontrollieren öfter das Gewicht, was ungesund ist und zu Essstörungen führen kann. +Und das ändert sich einfach nicht. +Frauen, die denken, dass sie dick sind - und nochmal, ganz gleich, ob sie es sind oder nicht - haben höhere Fehlzeiten. +17 % der Frauen würden nicht zu einem Vorstellungsgespräch gehen, wenn sie sich an dem Tag mit ihrem Aussehen nicht wohlfühlen. +Denken Sie einmal darüber nach, was das mit der Wirtschaft macht. +Wenn wir das überwinden könnten, welche Möglichkeiten uns das eröffnet. +Dieses Potential freizusetzen, ist im Interesse von jedem einzelnen von uns. +Aber wie machen wir das? +Nur reden, bringt uns nicht sehr weit. +Das alleine ist nicht genug. +Wenn wir was bewegen wollen, müssen wir etwas tun. +Hier sind 3 Schlüsselfaktoren: Zuerst müssen wir ihnen Selbstwertgefühl lehren. +Wir müssen unseren Jugendlichen helfen, Strategien zu entwickeln, zur Überwindung des Image-Drucks und der Stärkung des Selbstwerts. +Die gute Nachricht ist, dass es bereits viele Programme gibt. +Aber die schlechte Nachricht ist, dass die meisten nicht funktionieren. +Ich war schockiert zu erfahren, dass gut-gemeinte Programme die Situation ungewollt verschlimmert haben. +Wir müssen wirklich sicherstellen, dass die Programme, an denen unsere Kinder teilnehmen, nicht nur eine positive, sondern auch eine langanhaltende Wirkung haben. +Die Forschung zeigt, dass die besten Programme 6 Schlüsselbereiche thematisieren: Als Erstes der Einfluss der Familie, Freunde und Beziehungen. +Zweitens, die Medien und der Starkult. dann der Umgang mit Hänseleien und Mobbing, wie wir mit anderen wetteifern und uns kraft Aussehens vergleichen. Apropos Aussehen -- einige Leute nennen das "Body Talk" oder "Fat Talk" -- und die Grundlage für Selbstrespekt und um sich selbst zu kümmern. +D.h. zu hinterfragen wie Frauen aktuell gesehen werden und wie über sie geredet wird. +Es ist nicht okay, dass wir den Beitrag unserer Politikerinnen aufgrund ihrer Frisuren, der Größe ihrer Brüste bewerten, oder zu schlussfolgern, dass Erfolg einer Olympionikin von ihrem Aussehen abhängt. +Wir müssen anfangen, sie nach ihren Handlungen zu bewerten, und nicht danach, wie sie aussehen. +Wir können alle anfangen, Verantwortung für die Bilder und Kommentare, die wir in den sozialen Netzwerken posten, zu übernehmen. +Wir können Leuten Komplimente für ihre Erfolge und ihr Tun, und nicht für ihr Aussehen, machen. +Und ich frage Sie, wann haben Sie zuletzt einen Spiegel geküsst? +Wir müssen als Gemeinschaften, Regierungen und Geschäftspartner zusammenarbeiten, um etwas zu bewegen, sodass unsere Kinder ihr Selbstwert schätzen sowie Individualität, Vielfalt und Inklusion. +Wir müssen die Leute, die wirklich etwas bewegen, aufs Podest stellen, sodass sie etwas in der Welt bewirken. +Ihnen müssen wir die Bühne lassen, denn nur dann verändert sich die Welt. +Eine Welt, in der unsere Kinder die Freiheit haben, zur besten Version ihrer Selbst zu werden; in der die Gedanken über ihr Aussehen sie nicht davon abhalten zu sein, wer sie wirklich sind, oder das zu erreichen, was sie wollen. +Bedenken Sie, was dies für jemanden in Ihrem Leben bedeuten könnte. +Eine Freundin? Oder die Frau, die nur etwas weiter sitzt. +Was würde es für sie bedeuten, wenn sie von dieser Stimme, ihrer inneren Kritikerin befreit wäre, die ihr zusetzt, längere Beine, dünnere Oberschenkel, einen kleineren Magen oder kleinere Füße zu haben? +Was würde es für sie bedeuten, wenn wir dies überwänden und so ihr Potential freisetzten? +Heute hält uns alle die Besessenheit unserer Kultur vom Aussehen zurück. +Sagen wir unseren Kindern die Wahrheit. +Zeigen wir ihnen, dass das Aussehen nur ein Teil unserer Identität ausmacht, und dass wir sie eigentlich lieben, für das, was sie sind, was sie tun und was sie uns für ein Gefühl geben. +Selbstbewusstsein muss auf den Lehrplan. +Jeder einzelne von uns sollte die Art, wie wir reden und uns mit anderen vergleichen, ändern. +Arbeiten wir als Gemeinschaften zusammen, von der Voklsbewegung bis zu den Regierungen, sodass die glücklichen 1-Jährigen von heute die selbstbewussten Weltverbesserer von morgen werden. +Gehen wir es an. + +Am 5. November 1990 ging ein Mann names El-Sayyid Nosair in ein Hotel in Manhattan und verübte ein tödliches Attentat auf Rabbi Meir Kahane, den Gründer der Jewish Defense League. +Nosair wurde zunächst vom Vorwurf des Mordes freigesprochen, aber während er seine Haftstrafe für kleinere Taten absaß, fingen er und andere Männer an, Anschläge auf ein Dutzend New Yorker Wahrzeichen zu planen, einschließlich Tunnel, Synagogen und das Hauptquartier der Vereinten Nationen. +Zum Glück wurden diese Pläne von einem FBI-Informanten durchkreuzt. +Traurigerweise wurde der Anschlag auf das World Trade Center 1993 nicht vereitelt. +Ich wurde 1983 in Pittsburgh, Pennsylvania, als Sohn eines ägyptischen Ingenieurs und einer liebevollen Amerikanerin und Grundschullehrerin geboren, die zusammen ihr Bestes gaben, um mir eine glückliche Kindheit zu bieten. +Erst als ich sieben Jahre alt war, begann die Familiendynamik sich zu verändern. +Mein Vater zeigte mir eine Seite des Islams, die nur wenige Menschen, einschließlich der Mehrheit der Muslime, zu sehen bekommen. +Jedoch gibt es in jeder Religion, in jedem Volk, einen kleinen Prozentsatz von Menschen, die so inbrünstig an ihrem Glauben festhalten, dass sie glauben, sie müssten alles in ihrer Macht Stehende tun, um andere dazu zu bringen, so wie sie zu leben. +Wir kamen an der Calverton-Schießanlage an, die ohne unser Wissen vom FBI beobachtet wurde. +An dem Tag traf meine letzte Kugel das kleine orangefarbene Licht über der Zielscheibe, und zur Überraschung aller, besonders meiner, ging das ganze Ziel in Flammen auf. +Dieser Kommentar schien sie alle sehr zum Lachen zu bringen, jedoch verstand ich erst ein paar Jahre später, was sie daran eigentlich so lustig fanden. +Sie dachten, ich hatte die gleiche Zestörungskraft wie mein Vater. +Diese Männer wurden schließlich dafür angeklagt, einen Lieferwagen mit 680 kg Sprengstoff auf eine untere Parkhausebene des Nordturms des WTC gestellt zu haben. Die Explosion tötete sechs Menschen und verletzte über tausend andere. +Zu diesen Männern schaute ich auf. +Diese Männer nannte ich "ammu", was so viel wie "Onkel" bedeutet. +Als ich neunzehn wurde, waren wir schon 20-mal umgezogen, und diese Instabilität in meiner Kindheit gab mir kaum Gelegenheit, Freunde zu finden. +Sobald ich mich irgendwo ein wenig eingelebt hatte, war es Zeit, die Koffer zu packen und in die nächste Stadt zu ziehen. +Da ich immer der Neue in der Klasse war, war ich oft das Opfer von Hänseleien. +Also verbrachte ich die meiste Zeit zu Hause. Ich las Bücher, schaute fern oder spielte Videospiele. +Deshalb fehlten mir kommunikative Fähigkeiten -- um es gelinde auszudrücken -- und da ich in einem fanatischen Haushalt aufwuchs, war ich nicht auf die reale Welt vorbereitet. +Ich wurde dazu erzogen, Menschen nach willkürlichen Maßstäben zu bewerten, wie z. B. nach ihrer Herkunft oder ihrer Religion. +Was öffnete mir also die Augen? +Eine meiner ersten Erfahrungen, die meine Denkweise herausforderte, machte ich 2000 während der Präsidentschaftswahl. +Als ich mich aufs College vorbereitete, konnte ich an der National Youth Convention in Philadelphia teilnehmen. +Das Schwerpunktthema meiner Gruppe war Jugendgewalt, und da ich fast mein ganzes Leben Opfer von Hänseleien war, weckte dieses Thema starke Emotionen in mir. +Die Mitglieder unserer Gruppe kamen aus verschiedenen sozialen Schichten. +Am vorletzten Tag der Convention fand ich heraus, dass ein Junge, mit dem ich mich angefreundet hatte, Jude war. +Es hatte einige Tage gedauert, bis dieses Detail ans Licht kam, und mir wurde klar, dass zwischen uns beiden keine natürliche Feindschaft bestand. +Dort traf ich auf Menschen aller Glaubensrichtungen und Kulturen, und diese Erfahrung prägte meine Persönlichkeit nachhaltig. +Dieses Gefühl versetzte mich in die Lage, die Stereotypen, die mir als Kind beigebracht wurden, mit Begegnungen in realen Lebenssituationen zu vergleichen. +Ich weiß nicht, wie es ist, schwul zu sein, aber ich weiß sehr gut, wie es ist, für etwas, das sich meiner Kontrolle entzieht, verurteilt zu werden. +Dann war da die "Daily Show". +Inspiration kommt oft von unerwarteter Seite, und die Tatsache, dass ein jüdischer Komiker mein Weltbild positiver beeinflusst hat als mein extremistischer Vater, ist nicht an mir vorübergegangen. +Eines Tages hatte ich ein Gespräch mit meiner Mutter darüber, wie sich mein Weltbild zu ändern begann, und dabei sagte sie etwas zu mir, das ich, so lang ich lebe, in meinem Herzen tragen werde. +Sie sah mich mit den müden Augen einer Frau an, die ihr ganzes Leben lang Dogmatismus erfahren hatte, und sagte: "Ich bin es leid, Menschen zu hassen." +In diesem Moment wurde mir bewusst, wie viel negative Energie es braucht, diesen Hass in sich aufrecht zu erhalten. +Zak Ebrahim ist nicht mein richtiger Name. +Ich habe ihn geändert, als meine Familie beschloss, den Kontakt zu meinem Vater abzubrechen und ein neues Leben zu beginnen. +Also warum oute ich mich und bringe mich damit möglicherweise in Gefahr? +Das ist ganz einfach. +Stattdessen nutze ich meine Erfahrungen, um gegen Terrorismus, gegen den Fanatismus anzukämpfen. +Ich tue es für die Opfer des Terrorismus und deren Angehörige, für den schrecklichen Schmerz und Verlust, den ihnen der Terrorismus in ihrem Leben aufgezwungen hat. +Für die Opfer des Terrorismus spreche ich mich gegen diese sinnlosen Taten aus und verurteile die Handlungen meines Vaters. +Mit dieser schlichten Tatsache bin ich der lebende Beweis dafür, dass Gewalt nicht in einer Religion oder Volksgruppe innewohnt und dass der Sohn nicht in die Fußstapfen des Vaters treten muss. +Ich bin nicht mein Vater. + +In diesem Moment läuft ein Film in Ihrem Kopf. +Es ist ein beeindruckender, mehrspuriger Film. +Er hat 3D mit Surround-Sound für all das, was Sie gerade sehen und hören. Aber das ist erst der Anfang. +Ihr Film hat Geruch, Geschmack und Berührung. +Er hat ein Gefühl für Ihren Körper, Schmerz, Hunger, Orgasmen. +Er hat Emotionen, Ärger und Freude. +Er hat Erinnerungen, zum Beispiel Momente Ihrer Kindheit, die sich vor Ihnen abspielen. +Und er hat einen permanenten Sprecher: das bewusste Denken. +Die Hauptrolle im Film spielen Sie, und können all das direkt erleben. +Der Film ist Ihr Strom des Bewusstseins, das Ergebnis davon, wie Sie Ihren Geist und die Welt erleben. +Das Bewusstsein ist eines der fundamentalen Elemente des menschlichen Daseins. +Jeder von uns ist bewusst. +Wir alle haben unseren eigenen inneren Film, Sie, und Sie, und Sie. +Es gibt nichts, das wir unmittelbarer erleben. +Zumindest erlebe ich mein Bewusstsein direkt. +Ich kann nicht sicher sagen, dass Sie auch bewusst sind. +Unser Bewusstsein ist auch das, was das Leben lebenswert macht. +Wären wir nicht bewusst, hätte nichts in unserem Leben eine Bedeutung oder einen Wert. +Gleichzeitig ist es auch das geheimnisvollste Phänomen des Universums. +Weshalb sind wir nicht einfach Roboter, die all den Input verarbeiten und all den Output generieren, ohne diesen inneren Film überhaupt zu erleben? +Zu diesem Zeitpunkt kennt keiner die Antworten auf diese Fragen. +Ich behaupte, dass einige radikale Ideen nötig sein werden, um auf dem Gebiet des Bewusstseins wissenschaftliche Fortschritte zu machen. +Manche behaupten, eine Wissenschaft des Bewusstseins sei unmöglich. +Die Wissenschaft ist von Natur aus objektiv. +Das Bewusstsein ist von Natur aus subjektiv. +Folglich kann es niemals eine Wissenschaft des Bewusstseins geben. +Für den Großteil des 20. Jahrhunderts war diese Meinung vorherrschend. +Psychologen untersuchten das Verhalten objektiv, Neurowissenschaftler untersuchten das Gehirn objektiv, und niemand hat das Bewusstsein auch nur erwähnt. +Noch vor 30 Jahren, als TED gegründet wurde, existierte auf dem Gebiet des Bewusstseins wenig wissenschaftliche Arbeit. +Vor etwa 20 Jahren begann der Wandel. +Neurowissenschaftler wie Francis Crick und Physiker wie Roger Penrose meinten, die Zeit sei nun gekommen, in der sich Wissenschaft auch mit dem Bewusstsein beschäftigen muss. +Seit diesem Zeitpunkt gab es eine wahre Explosion. Die Wissenschaft des Bewusstseins begann zu sprießen. +Diese Arbeit ist toll. Sie ist großartig. +Aber sie hat auch noch immer einige grundlegende Grenzen. +Einen Teil dieser Arbeit haben wir soeben von Nancy Kanwisher gesehen, als sie ihre wundervolle Arbeit präsentierte. +Jetzt verstehen wir beispielsweise viel besser, welche Gehirnregionen mit der bewussten Wahrnehmung von Gesichtern zusammenhängen, oder mit dem Empfinden von Schmerz oder Freude. +Aber das ist noch immer eine Wissenschaft der Korrelationen. +Es ist keine Wissenschaft der Erklärungen. +Wir wissen, dass diese Gehirnregionen mit bestimmten Arten des bewussten Erlebens einhergehen, aber wir wissen nicht, warum sie das tun. +Ich sehe das so, dass diese Art der Erkenntnisse der Neurowissenschaften einige Fragen zum Bewusstsein klären, auf die wir Antworten suchen -- die Frage, was bestimmte Gehirnregionen tun und womit sie korrelieren. +Aber in gewisser Weise sind dies die einfachen Probleme. +Nichts gegen Neurowissenschaftler. +Zum Bewusstsein gibt es keine einfachen Probleme. +Aber das löst nicht das wahre Rätsel, den Kern dieses Themas: Weshalb werden all die physischen Prozesse des Gehirns überhaupt vom Bewusstsein begleitet? +Weshalb existiert dieser innere, subjektive Film? +Bisher ist noch keine Antwort auf diese Frage in Aussicht. +Jetzt denken Sie vielleicht, man sollte der Wissenschaft einfach noch ein paar Jahre geben. +Es wird sich um ein weiteres emergentes Phänomen handeln, wie Staus, wie Wirbelstürme, wie das Leben, und wir werden es erklären können. +Die klassischen Probleme der Emergenz betreffen alle Phänomene des Verhaltens: wie Staus entstehen, wie Wirbelstürme funktionieren, wie sich ein lebender Organismus fortpflanzt, sich anpasst und metabolisiert, alles Fragen der objektiven Funktionsweise. +Man könnte dies auf das menschliche Gehirn anwenden, indem man Verhaltensweisen und Funktionen des menschlichen Gehirns als emergentes Phänomen erklärt: wie wir gehen, wie wir sprechen, wie wir Schach spielen, alles Fragen des Verhaltens. +Aber wenn es um das Bewusstsein geht, gehören Fragen zum Verhalten zu den einfachsten Problemen. +Wenn es um komplizierte Probleme geht, kommt die Frage auf, weshalb all diese Verhaltensweisen von einer subjektiven Erfahrung begleitet werden. +Hierzu haben die Standard-Paradigmen der Emergenz, sogar die Standard-Paradigmen der Neurowissenschaft, bisher nicht viel zu sagen. +Was Wissenschaft betrifft, bin ich im Herzen ein Materialist. +Ich möchte eine wissenschaftliche Theorie zum Bewusstsein, die funktioniert. Für eine lange Zeit habe ich bei meiner Suche nach einer Theorie des Bewusstseins, die komplett physisch erklärbar ist und funktioniert, auf Granit gebissen. +Ich musste aber einsehen, dass das aus systematischen Gründen nicht funktioniert. +Daher glaube ich, dass wir an einer Art Sackgasse angekommen sind. +Wir haben diese wunderbare, großartige Kette an Erklärungen. So ist es meistens: Während die Physik die Chemie erklärt, erklärt die Chemie die Biologie, und Biologie erklärt Teile der Psychologie. +Aber das Bewusstsein scheint nicht in dieses Modell zu passen. +Auf der einen Seite ist es gegeben, dass wir bewusst sind. +Auf der anderen Seite wissen wir nicht, wie wir dies in unser wissenschaftliches Weltbild einordnen sollen. +Daher denke ich, dass das Bewusstsein im Moment eine Art Anomalie ist, die wir in unser Weltbild integrieren müssen, aber noch nicht genau wissen wie. +Konfrontiert mit solch einer Anomalie könnten radikale Ideen nötig sein, und ich glaube, wir könnten ein oder zwei Ideen gebrauchen, die anfangs verrückt wirken, bevor wir das Bewusstsein wissenschaftlich in den Griff bekommen. +Es gibt ein paar Kandidaten, die für diese verrückten Ideen in Frage kommen. +Mein Freund Dan Dennett, der heute hier ist, hat eine dieser Ideen. +Er meint, dass es kein schwieriges Problem mit dem Bewusstsein gebe. +Das gesamte Konzept des inneren subjektiven Films basiert auf einer Art Illusion oder Verwirrung. +Eigentlich müssen wir nur objektiv die Funktion des Gehirns erklären, und dann haben wir alles erklärt, was erklärt werden muss. +Ich sage: Nur zu mit diesem Gedanken! +Das ist die Art radikaler Ideen, die wir erforschen müssen, wenn wir eine rein reduktionistische und hirnbasierte Theorie des Bewusstseins suchen. +Aber diese Ansicht für mich und viele andere nicht zufriedenstellend, da sie die Existenz des menschlichen Bewusstseins nahezu verleugnet. +Ich gehe also in eine andere Richtung. +In der verbleibenden Zeit möchte ich auf zwei verrückte Ideen eingehen, von denen ich denke, dass sie vielversprechend sein könnten. +Die erste verrückte Idee besagt, dass das Bewusstsein fundamental ist. +Physiker sehen einige Aspekte des Universums als fundamentale Bausteine: Raum, Zeit und Masse. +Sie stellen fundamentale Gesetze auf, die auf ihnen basieren, wie die Gesetze der Schwerkraft oder der Quantenmechanik. +Diese fundamentalen Eigenschaften und Gesetze werden durch nichts noch Grundlegenderes erklärt. +Sie werden vielmehr als urtümlich gesehen, und auf ihrer Grundlage ist die Welt aufgebaut. +Manchmal kommt es vor, dass die Liste der fundamentalen Dinge erweitert wird. +Im 19. Jahrhundert fand Maxwell heraus, dass man das Phänomen des Elektromagnetismus nicht durch existierende fundamentale Dinge erklären kann: Raum, Zeit, Masse, Newton's Gesetze. Also stellte er fundamentale Gesetze des Elektromagnetismus auf und erklärte die elektrische Ladung als ein fundamentales Element, um welches sich diese Gesetze drehen. +Ich glaube, wir befinden uns mit dem Bewusstsein in der gleichen Situation. +Wenn man Bewusstsein mithilfe der existierenden Elemente nicht erklären kann -- Raum, Zeit, Masse, Ladung -- dann ist die logische Schlussfolgerung, dass man die Liste erweitern muss. +Die natürliche Konsequenz wäre, das Bewusstsein selbst als fundamentales Element zu erklären, zu einem elementaren Baustein der Natur. +Das heißt nicht, dass man keine Wissenschaft damit treiben kann. +Es öffnet den Weg, um Wissenschaft damit zu treiben. +Was wir dann ergründen müssen, sind fundamentale Gesetze, auf denen das Bewusstsein beruht, die das Bewusstsein mit anderen fundamentalen Elementen verbindet: Raum, Zeit, Masse, physische Prozesse. +Physiker sagen manchmal, wir benötigen fundamentale Gesetze, die so simpel sind, dass man sie auf die Vorderseite eines T-Shirts drucken kann. +Ich glaube, wir sind mit dem Bewusstsein in solch einer Situation. +Wir möchten fundamentale Gesetze finden, die so einfach sind, dass man sie auf ein T-Shirt drucken kann. +Wir wissen bisher noch nicht, welche Gesetze das sind, aber wir arbeiten daran. +Die zweite verrückte Idee ist, dass das Bewusstsein universal sein könnte. +Jedes System könnte eine gewisse Art an Bewusstsein haben. +Diese Sichtweise wird manchmal als Panpsychismus bezeichnet: "Pan" steht für alles, "psych" für Geist, jedes System ist bewusst, nicht nur Menschen, Hunde, Mäuse, Fliegen, sondern sogar Rob Knight's Mikroben, elementare Partikel. +Sogar jedes Photon hat ein gewisses Maß an Bewusstsein. +Dieser Ansatz sagt nicht, dass Photonen intelligent sind oder denken können. +Ein Photon ist nicht angsterfüllt, und denkt: "Ah, ich bewege mich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit. +Ich kann nie abbremsen und mich mal ausruhen." +Nein, so nicht. +Aber der Gedanke ist, dass Photonen vielleicht eine gewisse Art an rohem, subjektivem Gefühl haben, eine Art primitiven Vorreiter des Bewusstseins. +Das mag für Sie ein wenig idiotisch klingen. +Ich meine, weshalb sollte jemand etwas so Verrücktes denken? +Zum Teil liegt das in der ersten verrückten Idee begründet, dass das Bewusstsein fundamental ist. +Wenn es fundamental ist, wie Raum, Zeit und Masse, ist anzunehmen, dass es auch universal sein könnte, so wie sie es sind. +Man muss auch sagen, dass diese Idee, die uns zwar widersinnig erscheint, für Menschen anderer Kulturen aber weit weniger widersinnig ist, in Kulturen, die den menschlichen Geist in stärkerem Einklang mit der Natur sehen. +Eine tiefere Motivation kommt von der Idee, dass der vielleicht einfachste und beste Weg, die fundamentalen Gesetze zwischen Bewusstsein und physischer Verarbeitung zu finden, darin besteht, Bewusstsein mit Information zu verbinden. +Wo immer es Informationsverarbeitung gibt, gibt es Bewusstsein. +Komplexe Informationsverarbeitung, wie in Menschen -- komplexes Bewusstsein. +Einfache Informationsverarbeitung -- einfaches Bewusstsein. +Spannend ist, dass in den letzten Jahren ein Neurowissenschaftler, Giulio Tononi, den Ansatz dieser Theorie konsequent mit einer mathematischen Theorie entwickelt hat. +Er nimmt mathematisches Maß der Informationsintegration, welches er "Phi" nennt, um die Informationsmenge in einem System zu messen. +Und er vermutet, dass Phi mit Bewusstsein einhergeht. +Im menschlichen Gehirn also, eine unfassbar große Menge an Informationsintegration, ein hohes Level an Phi, eine Menge Bewusstsein. +In einer Maus, mittlere Menge an Informationsintegration, noch immer sehr hoch -- signifikantes Level an Bewusstsein. +Aber wenn wir weiter gehen zu Würmern, Mikroben, Partikeln, nimmt Phi stark ab. +Die Informationsintegration sinkt, ist aber immer noch größer als Null. +Laut Tononi's Theorie wird es immer noch Bewusstsein geben, das ungleich null ist. +In der Tat schlägt er damit ein fundamentales Gesetz des Bewusstseins vor: hohes Phi, hohes Bewusstsein. +Ich weiß nicht, ob diese Theorie richtig ist, aber es könnte die aktuell führende Theorie in der Wissenschaft des Bewusstseins sein, und sie diente der Verknüpfung einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Daten. Außerdem ist sie einfach genug, um sie auf die Vorderseite eines T-Shirts zu drucken. +Eine weitere finale Begründung ist, dass Panpsychismus uns dabei helfen könnte, das Bewusstsein in die physische Welt zu integrieren. +Physiker und Philosophen haben often beobachtet, dass die Physik kurioserweise abstrakt ist. +Sie beschreibt die Struktur der Realität mithilfe einer Reihe von Formeln, aber sie sagt uns nichts über die Realität, die ihr zugrunde liegt. +Wie Stephen Hawking sagt: "Was haucht den Formeln Leben ein?" +Nach Ansicht des Panpsychismus kann man die Formeln der Physik lassen, wie sie sind, aber man kann sie nutzen, um den Strom des Bewusstseins zu erklären. +Das ist es, was die Physik letztendlich macht, den Strom des Bewusstsein erklären. +Folglich ist es das Bewusstsein, das den Formeln Leben einhaucht. +Aus dieser Sicht baumelt das Bewusstsein nicht außerhalb der physischen Welt als eine Art Extra. +Es befindet sich genau in ihrem Zentrum. +Ich glaube, diese panpsychische Sichtweise hat das Potential, unsere Beziehung zur Natur auf Dauer zu ändern, und das könnte einige ernsthafte soziale und ethische Konsequenzen haben. +Einige davon mögen nicht intuitiv sein. +Ich dachte bisher, ich sollte nichts essen, das ein Bewusstsein hat, und deshalb Vegetarier sein. +Wenn man die panpsychische Sichtweise vertritt, wird man sehr hungrig sein. +Ich denke, wenn man darüber nachdenkt, könnte das unsere Sichtweise ändern, während das, was aus ethischer und moralischer Sicht bedeutend ist, weniger das Dasein des Bewusstseins, sondern eher das Ausmaß und die Komplexität des Bewusstseins ist. +Es ist auch logisch, nach dem Bewusstsein in anderen Systemen zu fragen, wie zum Beispiel in Computern. +Was ist mit dem künstlichen intelligenten System im Film "Her", Samantha? +Ist sie bewusst? +Vertritt man die informatorische, panpsychische Sichtweise, hat sie sicherlich ein hohes Level an Informationsverarbeitung und -integration. Also sollte die Antwort sein: Ja, sie ist bewusst. +Wenn das richtig ist, kommen ernsthafte ethische Themen auf, sowohl zur Ethik der Entwicklung intelligenter Computersysteme als auch zur Ethik ihres Abschaltens. +Schließlich könnte man nach dem Bewusstsein ganzer Gruppen, des Planeten fragen. +Hat Kanada ein eigenes Bewusstsein? +Oder auf lokaler Ebene, hat eine einheitliche Gruppe, wie das Publikum einer TED-Konferenz, haben wir gerade eben ein kollektives TED-Bewusstsein; gibt es einen inneren Film für diese kollektive TED-Gruppe, der sich von den inneren Filmen jedes Einzelnen unterscheidet? +Ich kenne die Antwort auf diese Frage nicht, aber ich denke, sie sollte zumindest gestellt werden. +Okay, diese Vision des Panpsychismus ist radikal, und ich weiß nicht, ob sie richtig ist. +Ich bin eigentlich stärker von der ersten verrückten Idee überzeugt, dass das Bewusstsein fundamental ist, als von der zweiten, dass es universal ist. +Diese Sichtweise wirft zahlreiche Fragen auf, hält viele Herausforderungen bereit, z. B. wie die einzelnen Teile des Bewusstseins zusammenwirken und diese Komplexität des Bewusstseins schaffen, die wir kennen und lieben. +Wenn wir darauf Antworten finden, dann sind wir auf dem richtigen Weg zu einer ernsthaften Theorie des Bewusstseins. +Falls nicht, dann ist dies eventuell das komplizierteste Problem in Wissenschaft und Philosophie. +Wir können nicht erwarten, es über Nacht zu lösen. +Aber ich glaube, wir werden es letztendlich lösen. +Ich glaube, das Verständnis unseres Bewusstseins ist sowohl ein Schlüssel zum Verständnis des Universums als auch zum Verständnis von uns selbst. +Es braucht vielleicht nur die richtig verrückte Idee. +Vielen Dank. + +Ich wuchs in einer sehr kleinen Stadt in Victoria auf. +Meine Kindheit verlief normal und unauffällig. +Ich ging zur Schule, hing mit Freunden ab, stritt mich mit meinen jüngeren Schwestern. +Es war alles ganz normal. +Als ich 15 war, sprach ein Gemeindemitglied meine Eltern an: Die Gemeinde wollte mich für eine Auszeichnung für besondere Leistungen nominieren. +Meine Eltern sagten: "Hm, das ist wirklich sehr nett, aber da gibt es ein offenkundiges Problem: +Um ehrlich zu sein, hat sie noch gar nichts erreicht." Und sie hatten recht. +Ich ging zur Schule, bekam gute Noten, half nach der Schule ein bisschen im Friseursalon meiner Mutter aus und verbrachte viel Zeit damit, "Buffy – Im Bann der Dämonen" und "Dawson's Creek" zu schauen. +Ja, ich weiß. Was für ein Widerspruch. +Aber sie hatten recht. +Jahre später, während mein Lehrtätigkeit in einer High School in Melbourne, meldete sich nach 20 Minuten Unterricht im Fach Rechtskunde ein Junge und fragte: "Wann fangen Sie mit Ihrer Rede an?" +"Welche Rede?", wollte ich wissen. +Ich hatte 20 Minuten über Verleumdung und üble Nachrede gesprochen. +Er sagte: "Sie wissen doch, naja, Ihre Motivationsrede. +Wenn jemand im Rollstuhl hierherkommt, erzählt diese Person meistens inspirierendes Zeug." +"Normalerweise findet das in der Aula statt." +Da ging mir ein Licht auf: Dieser Junge hatte Menschen mit Behinderung bisher ausschließlich als Inspirationsobjekte kennengelernt. +Für ihn sind wir das ... und dafür kann er nichts, es trifft auf viele zu. +Für viele sind Behinderte nicht Lehrer, Ärzte oder Nagelpfleger. +Wir sind keine echten Menschen. Wir sollen inspirieren. +Und tatsächlich sitze ich hier auf dieser Bühne und sehe so aus, wie ich im Rollstuhl nun mal aussehe und Sie erwarten wahrscheinlich irgendwie von mir, dass ich Sie inspiriere. Stimmt's? Ja. Genau. +Meine Damen und Herren, ich muss Sie schrecklich enttäuschen. +Ich bin nicht hier, um Sie zu inspirieren. +Ich werde Ihnen sagen, dass wir belogen wurden, wenn es um Behinderung geht. +Behinderung ist nicht schlimm und sie macht uns nicht außergewöhnlich. +In den letzten Jahren konnten wir diese Lüge in den sozialen Medien sogar noch weiter verbreiten. +Sie haben vermutlich Bilder wie dieses gesehen: "Die einzige Behinderung im Leben ist eine schlechte Einstellung." +Oder: "Deine Ausrede ist behindert." +Oder: "Bevor du aufgibst, streng dich an!" +Dies sind nur ein paar Beispiele; es kursieren viele solcher Bilder. +Sie kennen vielleicht das von dem kleinen Mädchen ohne Hände, das mit dem Stift im Mund ein Bild malt. +Sie haben vielleicht das Kind gesehen, das auf Carbon-Prothesen läuft. +Und diese Bilder, es gibt viele, die nennen wir Inspirationspornografie. +Ich benutze das Wort Pornografie absichtlich, denn hier macht man Menschen zu Objekten, damit andere profitieren. +Man macht Behinderte zu Objekten, damit Nichtbehinderte profitieren können. +Solche Bilder haben den Zweck, zu inspirieren, zu motivieren, sodass man die Behinderten ansieht und denkt: "Wie schlimm mein Leben auch ist, es könnte schlimmer sein. +Ich könnte dieser Mensch sein." +Aber was, wenn man dieser Mensch ist? +Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft Fremde mich angesprochen haben, um mir zu sagen, dass sie mich tapfer fänden, oder inspirierend. Das war lange, bevor meine Arbeit öffentlich bekannt wurde. +Auf eine Weise gratulierte man mir, dass ich morgens aufstehen und mich an meinen Namen erinnern konnte. So wird ein Mensch zum Objekt gemacht. +All diese Bilder machen Behinderte zu Objekten, zum Wohle der Nichtbehinderten. +Behinderte sind dazu da, damit man sie ansehen kann, sich selbst besser fühlt, und seine Sorgen relativieren kann. +Das Leben mit Behinderung ist tatsächlich recht schwierig. +Wir bewältigen so einiges. +Aber was wir bewältigen, ist nicht das, was Sie vermuten. +Es hat nichts mit unserem Körper zu tun. +Ich gebrauche mit Absicht den Begriff Behinderung, denn ich unterstütze das soziale Modell von Behinderung. Wir sind eher behindert durch die Gesellschaft, in der wir leben, als durch unsere Körper und Diagnosen. +Ich lebe seit langem in diesem Körper. +Ich mag ihn sehr. +Er tut, was nötig ist, und ich habe gelernt, seine Fähigkeiten bestmöglich zu nutzen, genauso wie Sie. Darum es geht es auch bei den Kindern auf diesen Fotos: +Sie tun nichts Außergewöhnliches. +Sie benutzen einfach ihre Körper, so gut es ihnen möglich ist. +Ist es wirklich fair, wie sie zu Objekten gemacht und wie diese Fotos geteilt werden? +Wenn Leute sagen "Sie sind eine Inspiration", wollen sie ein Kompliment machen. +Ich weiß, wieso. +Wegen der Lüge, die uns aufgetischt wurde: dass Behinderung außergewöhnlich macht. +Ich äußere mich sarkastisch über Inspiration und Sie denken: "Mensch, Stella, inspiriert dich nie etwas?" +Doch, ja. +Ich lerne ständig von anderen Behinderten. +Ich lerne jedoch nicht, dass ich mehr Glück hatte als sie. +Ich lerne, dass es eine tolle Idee ist, mit einer Grillzange heruntergefallene Sachen aufzuheben. Ich lerne den raffinierten Trick, das Handy mit der Batterie des Rollstuhls aufzuladen. +Genial! +Wir lernen von der Stärke und Ausdauer des anderen. Nicht im Kampf gegen unsere Körper und Diagnosen, sondern gegen eine Welt, die uns zu besonderen Objekten macht. +Meiner Meinung nach ist diese Lüge über Behinderung eine schreiende Ungerechtigkeit. +Sie macht uns das Leben schwer. +Und das Zitat "Die einzige Behinderung im Leben ist eine schlechte Einstellung", ist großer Schwachsinn, weil das nicht stimmt wegen des sozialen Modells von Behinderung. +Man kann die Treppe lange anlächeln, sie verwandelt sich trotzdem nicht in eine Rampe. +Das wird nie passieren. +Ich möchte in einer Welt leben, in der Behinderung die Norm ist, +in der ein 15-jähriges Mädchen, das in ihrem Zimmer "Buffy – Im Bann der Dämonen" guckt, nicht als Erfolgsmensch betrachtet wird, nur weil sie es im Sitzen tut; +Ich möchte in einer Welt leben, in der man nicht so wenig von Behinderten erwartet, dass man ihnen zum Aufstehen und dem Erinnern an ihre Namen morgens gratuliert. +Ich möchte in einer Welt leben, in der tatsächliche Leistung Behinderter gewürdigt wird; ich möchte in einer Welt leben, in der ein Schüler der 11. Klasse in Melbourne sich nicht wundert, dass seine neue Lehrerin im Rollstuhl sitzt. +Nicht Behinderung macht uns außergewöhnlich, sondern das Hinterfragen unserer Einstellung zu ihr. +Danke. + +Was haben "Erweiterte Realität" und Profi-Football mit Empathie zu tun? +Wie schnell ist eine "unbeladene" Schwalbe in der Luft unterwegs? +Leider werde ich heute nur eine dieser Fragen beantworten, seien Sie also bitte nicht zu enttäuscht. +Die meisten Leute denken bei Erweiterter Realität an "Minority Report" und Tom Cruise, wie er in der Luft rumfuchtelt, aber ER ist nicht Science Fiction. +ER ist etwas, dass schneller kommt als wir denken, noch zu unseren Lebzeiten, und ER wird kommen, weil wir die nötigen Technologien haben, und man sich dessen bewusst sein muss, denn ER wird unser Leben verändern, genau wie das Internet und das Handy. +Und wie bekommen wir die ER? +Den ersten Schritt zum Erfolg trage ich gerade: Google Glass. +Viele von Ihnen kennen Google Glass sicher schon. +Sie wissen vielleicht nicht, dass Google Glass ein Gerät ist, das Ihnen erlaubt zu sehen, was ich sehe. +Und zu erleben, wie es ist, als Profisportler auf dem Feld zu stehen. +Im Moment können Sie das nur erleben, wenn ich es Ihnen beschreibe. +Ich muss es in Worte fassen. +Ich muss einen Rahmen schaffen, den Sie mit Ihrer Fantasie ausfüllen. +Mit Google Glass können wir das unter einen Helm packen, und ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, mit 160 Sachen über das Feld zu rennen, und Ihren Herzschlag am ganzen Körper zu spüren. +Sie können erleben, wie es ist, wenn ein 125-Kilo-Mann auf Sie zusprintet und mit vollem Körpereinsatz versucht, Sie zu enthaupten. +Ich habe das selbst erlebt, und es fühlt sich nicht gut an. +Hier ist das Video. +Los. +Aah, getackelt zu werden, ist ätzend. +Moment, ich gehe näher ran. +Bist du bereit? +Los! +Sie haben sicher gemerkt, dass hier Leute fehlen: der Rest des Teams. +Wir haben ein Video davon von der Uni Washington. +Quarterback: Hey, Mice 54! Mice 54! +Blau 8! Blau 8! Los! +Oh! +Fans wollen dieses Erlebnis, +wollen auf dem Feld stehen. +Sie wollen Ihre Lieblingsspieler sein, und haben mich schon auf YouTube und auf Twitter angesprochen: "Kannst du das einem Quarterback geben? +Sobald wir das Erlebnis haben, mit GoPro und Google Glass, wie machen wir es besser? +Was ist der nächste Schritt? +Die Oculus Rift gilt als eines der realistischsten VR-Geräte aller Zeiten, und das ist nicht nur ein Hype. +Und ich kann Ihnen mit diesem Video zeigen, warum das so ist. +Oh! Oh! +Nein! Nein! Nein! Ich will nicht mehr! Nein! +Oh mein Gott! Aaaah! +So erlebt ein Mann eine Achterbahnfahrt und fürchtet um sein Leben. +Wie wird es für ihn sein, wenn er als Skifahrer bei Olympia mit über 100 km/h den Berg hinunter rast? +Ich glaube, Erwachsene werden wieder Windeln tragen. +Aber das ist noch keine ER. +Das ist nur virtuelle Realität . +Wie kommen wir zur ER? +Wir schaffen das, wenn Trainer, Manager und Besitzer diese Informationen auswerten, und sich fragen: "Wie verbessern wir damit unser Team? +Wie können wir damit Spiele gewinnen?" +Teams nutzen Technologien, um Spiele zu gewinnen. +Sie gewinnen gerne, das bringt Geld. +Eine kurze Geschichte der Technologien in der NFL. +1965 haben die Baltimore Colts ihrem Quarterback ein Armband gegeben, mit dem er Spielzüge schneller ansagen konnte. +Sie gewannen den SuperBowl. +Andere Teams folgten dem Beispiel. +Mehr Menschen sahen zu, denn die Spiele +waren aufregender und schneller. +1994 stattete die NFL die Helme der Quarterbacks mit Funkgeräten aus, später auch die der Verteidiger. +Mehr Menschen sahen zu, die Spiele wurden schneller +und unterhaltsamer. +Stellen Sie sich vor, 2023 spielen Sie mit. Sie laufen zurück zum Huddle und Sie sehen den nächsten Spielzug direkt vor sich auf Ihrem Plastikvisier, das Sie auch heute schon tragen. +Keine Angst mehr vor vergessenen Spielzügen. +Keine Angst mehr, alle Taktiken auswendig lernen zu müssen. +Sie gehen da raus und reagieren. +Und die Trainer wollen das so, denn durch verpasste Anweisungen verliert man Spiele, und Trainer verlieren nicht gerne. +Dann werden sie nämlich gefeuert. +Das wollen sie nicht. +Aber ER ist nicht bloß ein verbessertes Spielzugbuch. +ER erlaubt Ihnen auch, all diese Daten in Echtzeit zu verwerten und so Ihr Spiel zu verbessern. +Wie sähe das aus? +Eine sehr einfache Vorrichtung wäre eine Kamera an jeder Ecke des Stadions, die alle Personen unten aus der Vogelperspektive zeigt. +Sie haben auch die Daten aus den Helmsensoren und den Akzelerometern, Technologien, an denen gerade gearbeitet wird. +Sie erfassen all diese Daten für Ihre Spieler. +Die guten Teams liefern nutzbare Daten, +die schlechten liefern eine Datenflut. +Das unterscheidet gute und schlechte Teams. +Und jetzt ist Ihre IT-Abteilung genauso wichtig wie Ihr Scouting, und Datengewinnung ist nicht mehr nur für Nerds. +Sondern auch für Sportler. Wer hätte das gedacht? +Wie sähe das auf dem Feld aus? +Stellen Sie sich vor, Sie sind Quarterback. +Sie bekommen den Ball. +Sie suchen nach einem freien Mitspieler. +Plötzlich erscheint links ein heller Blitz auf Ihrem Visier und zeigt Ihnen, dass der "Blind Side Linebacker" startet. +Normalerweise sehen Sie ihn nicht, aber die ER teilt dem Spieler genau das mit. +Sie gehen in Position. +Ein weiterer Blitz für einen Mitspieler. +Sie werfen, aber werden getroffen. +Der Ball ist außer Kontrolle, +Sie wissen nicht, wo er landet. +Aber auf dem Visier des Receivers wird die Stelle markiert, und er kann reagieren. +Er kann den Ball fangen, läuft los, Touchdown. +Die Menge tobt, und die Fans sind jederzeit bei ihm, und aus jeder Perspektive. +Das wird eine neue Begeisterung für das Spiel entfachen. +Die Leute werden in Massen zuschauen, denn sie wollen dieses Erlebnis. +Fans wollen auf dem Feld sein. +Wollen ihr Lieblingsspieler sein. +ER wird Teil des Sports, denn es lohnt sich nicht, es nicht zu tun. +Aber meine Frage an Sie ist: Sind wir damit zufrieden, ER nur dafür einzusetzen? +Wollen wir ER nur für Brot und Spiele, normale Unterhaltung einsetzen? +Ich glaube nämlich, dass wir ER für mehr nutzen können. +Ich glaube, wir können die ER nutzen, um die Empathie in den Menschen zu fördern, indem wir jemandem zeigen, wie es ist, sich in jemand anderen hineinzuversetzen. +Wir wissen, was diese Technologie den Sportligen wert ist. +Sie investieren jährlich Summen in Milliardenhöhe. +Was ist diese Technologie einem Schwulen in Uganda oder Russland wert, der der Welt zeigen will, unter welchen Bedingungen er lebt? +Was ist diese Technologie Commander Hadfield oder Neil deGrasse Tyson wert, die eine Generation von Kindern inspirieren wollen, über das All und Wissenschaft nachzudenken und nicht über Quartalsberichte und die Kardashians? +Meine Damen und Herren, die Erweiterte Realität wird kommen. +Die Fragen, die wir stellen, die Entscheidungen, die wir treffen, die Herausforderungen, vor denen wir stehen, liegen, wie immer, ganz in unserer Hand. +Vielen Dank + +Ich bin vor Kurzem nach 23 Jahren aus dem Dienst bei der kalifornischen Verkehrswacht ausgeschieden. +Die meiste Zeit dieser 23 Jahre verbrachte ich als Patrouille an der Südspitze des Marin County, in dem auch die Golden Gate Bridge liegt. +Die Brücke ist ein ikonisches Bauwerk, das weltweit für seinen schönen Blick auf San Francisco, den Pazifischen Ozean und seine inspirierende Architektur bekannt ist. +Leider ist sie auch ein Magnet für Selbstmord, denn sie gehört zu den weltweit am meisten dafür genutzten Orten. +Die Golden Gate Bridge wurde 1937 eröffnet. +Joseph Strauss, der leitende Ingenieur, wird mit den Worten zitiert: "Die Brücke ist quasi selbstmordsicher. +Selbstmord auf der Brücke zu begehen, ist weder praktisch noch wahrscheinlich." +Doch seit ihrer Eröffnung haben sich mehr als 1 600 Menschen von dieser Brücke in den Tod gestürzt. +Manche glauben, dass einen das Bewegen zwischen den beiden Türmen in eine andere Dimension führt -- die Brücke wurde derart romantisiert -- dass man durch den Fall davon, von allen Sorgen und allem Kummer befreit wird, und das Wasser dort unten einem die Seele rein wäscht. +Ich erzähle Ihnen, was wirklich geschieht, wenn die Brücke als Mittel zum Selbstmord genutzt wird. +Beim Aufprall zersplittern die Knochen, von denen einige lebenswichtige Organe durchstechen. +Die meisten sterben beim Aufprall. +Diejenigen, die nicht sterben, rudern meistens hilflos im Wasser umher und ertrinken dann. +Ich denke nicht, dass denjenigen, die diese Art des Selbstmords in Betracht ziehen, klar ist, was für ein grausiger Tod sie erwartet. +Das hier ist das Kabel. +Abgesehen von dem Bereich um die beiden Türme laufen 80 cm Stahl neben der Brücke her. +Hier stehen die meisten Menschen, bevor sie sich das Leben nehmen. +Aus Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass eine Person, die bereits auf dem Kabel steht, und das in ihrer dunkelsten Stunde, nur sehr schwer wieder zurückzubringen ist. +Ich habe dieses Foto letztes Jahr geschossen, als diese junge Frau mit einem Polizisten sprach und über ihr Leben nachgedacht hat. +Ich bin sehr froh, Ihnen erzählen zu können, dass wir an jenem Tag erfolgreich waren, sie auf die andere Seite des Geländers zu holen. +Als ich angefangen habe, auf der Brücke zu arbeiten, gab es kein offizielles Training. +Man hat sich seinen Weg durch die ganzen Anrufe gesucht. +Das war nicht nur ein Bärendienst für potenzielle Selbstmörder, sondern auch für die Polizisten. +Seitdem haben wir einen langen Weg hinter uns. +Heute trainieren ehemalige Polizisten und Psychologen die neuen Polizisten. +Das ist Jason Garber. +Ich habe Jason letztes Jahr am 22. Juli getroffen, als ich einen Anruf erhielt, in dem es um einen möglichweise Suizidgefährdeten ging, der ungefähr in der Mitte der Brücke auf dem Kabel saß. +Ich antwortete und als ich ankam, habe ich Jason beobachtet, wie er mit einem Polizisten der Golden Gate Bridge sprach. +Jason war gerade mal 32 Jahre alt und ist von New Jersey hierher geflogen. +Nachdem wir ungefähr eine Stunde mit Jason gesprochen hatten, fragte er uns, ob wir die Geschichte der Pandora kennen. +Wir erinnern uns an die griechische Mythologie: Zeus erschuf Pandora und sandte sie zur Erde, zusammen mit einer Büchse und sagte zu ihr: "Öffne niemals, niemals diese Büchse." +Und eines Tages, als die Neugier Pandora besiegte, öffnete sie die Büchse. +Heraus kamen Seuchen, Leiden und alle Arten von Übeln, die sich über die Menscheit verbreiteten. +Das einzig Gute in der Büchse war die Hoffnung. +Dann fragte Jason uns: "Was passiert, wenn man die Büchse öffnet und keine Hoffnung darin ist?" +Er war für einen Moment still, lehnte sich nach rechts und war weg. +Dieser nette intelligente junge Mann aus New Jersey hatte sich gerade das Leben genommen. +Ich habe an jenem Abend mit Jasons Eltern gesprochen und ich glaube, als ich mit ihnen sprach, hörte ich mich nicht sonderlich gut an, denn schon am nächsten Tag rief mich der Rabbi der Familie an, um sich nach mir zu erkundigen. +Jasons Eltern hatten ihn darum gebeten. +Der Kollateralschaden eines Selbstmords wirkt sich auf so viele Menschen aus. +Ich stelle Ihnen die folgenden Fragen: Was würden Sie tun, wenn ein Familienmitglied, ein Freund oder eine geliebte Person suizidgefährdet wäre? +Was würden Sie sagen? +Würden Sie wissen, was Sie sagen sollen? +Meiner Erfahrung geht es nicht nur um das Miteinander reden, sondern um das Zuhören. +Zuhören, um zu verstehen. +Diskutieren Sie nicht, machen Sie keine Vorwürfe, oder sagen Sie der anderen Person nicht, Sie wüssten, wie sie sich fühlt, weil Sie es wahrscheinlich nicht wissen. +Indem Sie einfach nur da sind, sind Sie vielleicht der Wendepunkt, den die Person gebraucht hat. +Wenn Sie denken, dass jemand suizidgefährdet ist, haben Sie keine Angst, diese Person damit zu konfrontieren. +Sie könnten z. B. folgende Frage stellen: "Andere Menschen in ähnlichen Situationen haben darüber nachgedacht, ihr Leben zu beenden; hattest du solche Gedanken?" +Die Person geradewegs damit zu konfrontieren, rettet vielleicht ihr Leben und bringt den Wendepunkt für sie. +Andere Zeichen, auf die Sie achten sollten: Hoffnungslosigkeit, der Glaube, dass die Dinge schlecht stehen und niemals besser werden; Hilflosigkeit, der Glaube, dass man nichts dagegen tun kann; kürzlicher Rückzug aus dem sozialen Leben und der Verlust eines allgemeinen Intersseses am Leben. +Ich habe mir diesen Vortrag erst vor wenigen Tagen ausgedacht und ich habe eine E-Mail von einer Dame erhalten, die ich Ihnen gerne vorlesen möchte. +Sie hat ihren Sohn am 19. Januar dieses Jahres verloren und sie schrieb mir diese E-Mail erst ein paar Tage zuvor, und mit ihrer Erlaubnis und ihrem Segen lese ich es Ihnen vor. +"Hi Kevin, wahrscheinlich sind Sie gerade auf der TED-Konferenz. +Das muss eine tolle Erfahrung dort sein. +Ich denke, ich sollte dieses Wochenende auf der Brücke spazieren gehen. +Ich wollte Ihnen ein paar Zeilen schicken. +Ich hoffe, dass Sie viele Menschen mit Ihrer Botschaft erreichen und diese nach Hause gehen und mit ihren Freunden darüber reden, die es ebenfalls ihren Freunden erzählen usw. +Ich bin immer noch ziemlich betäubt, habe aber immer mehr Momente, in denen mir bewusst wird, dass Mike nicht mehr nach Hause kommt. +Mike ist von Petaluma nach San Francisco gefahren, um sich am 19 . Januar mit seinem Vater das Spiel der 49ers anzuschauen. +Er ist niemals dort angekommen. +Ich habe die Polizei in Petaluma angerufen und ihn an jenem Abend als vermisst gemeldet. +Am nächsten Morgen kamen zwei Polizisten zu mir nach Hause und erklärten mir, dass Mikes Auto unten an der Brücke stand. +Ein Zeuge sah, wie er am Tag zuvor um 13:58 Uhr von der Brücke sprang. +Ich danke Ihnen so sehr dafür, dass Sie sich für diejenigen stark machen, die vielleicht zeitweise zu schwach sind, um für sich selbst stark zu sein. +Wem ging es nicht schon mal schlecht, ohne dass er an einer psychischen Erkrankung litt? +Es sollte nicht so einfach sein, das eigene Leben zu beenden. +Ich bete für Sie und den Kampf, den Sie kämpfen. +Die GGB, Golden Gate Bridge, sollte ein Übergang über unsere wunderschöne Bucht sein, und kein Friedhof. +Viel Glück diese Woche, Vicky." +Ich kann mir nicht vorstellen, wieviel Mut es sie gekostet hat, zur Brücke zu gehen und den Weg zu gehen, den ihr Sohn an jenem Tag genommen hat. und auch nicht, welchen Mut es braucht, weiterzumachen. +Ich möchte Ihnen gerne einen Mann vorstellen, der für mich Hoffnung und Mut darstellt. +Am 11. März 2005 reagierte ich auf eine Meldung über einen möglicherweise suizidgefährdeten Menschen in der Nähe des Nordturms. +Ich fuhr mit meinem Motorrad den Fußweg entlang und beobachtete diesen jungen Mann, Kevin Berthia, wie er auf dem Fußweg stand. +Für die nächsten anderthalb Stunden hörte ich Kevin zu, wie er über seine Depression und seine Hoffungslosigkeit sprach. +Kevin entschied sich an dem Tag von alleine dafür, wieder über das Geländer zu klettern und seinem Leben eine weitere Chance zu geben. +Als Kevin zurückkletterte, gratulierte ich ihm. +"Das ist ein neuer Anfang, ein neues Leben." +Ich aber fragte ihn: "Was genau hat dich dazu gebracht, wieder über das Geländer zu klettern und der Hoffnung und dem Leben eine weitere Chance zu geben?" +Und wissen Sie, was er mir erzählt hat? +Er sagte: "Du hast mir zugehört. +Du hast mich reden lassen und du hast dabei nur zugehört." +Kurz nach diesem Ereignis bekam ich einen Brief von Kevins Mutter und ich habe ihn hier dabei und ich würde Ihnen den gerne vorlesen. +"Lieber Mr. Briggs, nichts kann die Geschehnisse vom 11. März ungeschehen machen, aber Sie sind einer der Gründe, warum Kevin noch unter uns weilt. +Ich glaube fest daran, dass Kevin nach Hilfe gesucht hat. +Bei ihm wurde eine psychische Erkrankung festgestellt, für die er die passende Medizin bekommen hat. +Ich habe Kevin mit gerade mal sechs Monaten adoptiert, völlig ahnungslos über irgendwelche erblichen Merkmale, aber Gott sei Dank wissen wir nun Bescheid. +Kevin geht es gut, wie er sagt. +Wir danken Gott für Sie. +Tief in Ihrer Schuld stehend, Narvella Berthia." +Und am Ende schreibt sie: "P.S. Als ich das Krankenhaus von San Francisco an jenem Abend besuchte, waren Sie als Patient angemeldet. +Junge, das musste ich erstmal gerade rücken." +Heute ist Kevin ein liebevoller Vater und ein beitragendes Mitglied der Gesellschaft. +Er spricht offen über die Geschehnisse jenen Tages und seine Depression in der Hoffnung, dass seine Geschichte andere inspiriert. +Selbstmord ist mir nicht nur im Beruf begegnet. +Auch im persönlichen Umfeld. +Mein Großvater hat sich durch Vergiftung das Leben genommen. +Diese Tat, auch wenn sie seinen eigenen Schmerz beendet hat, nahm mir die Möglichkeit, ihn jemals kennen zu lernen. +Das richtet Selbstmord an. +Die meisten suizidgefährdeten Menschen oder jene, die über Selbstmord nachdenken, würden nie daran denken, einen anderen Menschen zu verletzten. +Sie wollen nur, dass ihr eigener Schmerz endet. +Das geschieht normalerweise auf eine von drei Arten: Schlaf, Drogen oder Alkohol, oder Tod. +In meiner Karriere habe ich auf hunderte Anrufe geantwortet und war an hunderten Fällen von psychischen Erkrankungen und Selbstmord rund um die Brücke beteiligt. +Bei den Vorfällen, an denen ich direkt beteiligt war, habe ich nur zwei Menschen verloren, aber das sind zwei zu viele. +Einer von ihnen war Jason. +Der andere war ein Mann, mit dem ich ungefähr eine Stunde gesprochen habe. +Dabei hat er drei Mal meine Hand geschüttelt. +Beim letzten Handschlag sah er mich an und sagte: "Kevin, es tut mir Leid, aber ich muss gehen." +Und er sprang. +Ich möchte Ihnen trotzdem erzählen, dass die meisten der Leute, mit denen wir auf der Brücke in Kontakt kommen, keinen Selbstmord begehen. +Außerdem haben die meisten der Menschen, die gesprungen sind und überlebt haben und darüber reden können, diese ein oder zwei Prozent, diese Menschen haben gesagt dass sie in dem Moment, in dem sie losgelassen haben, wussten, dass sie einen Fehler begangen hatten und dass sie leben wollten. +Ich erzähle den Menschen, dass die Brücke nicht nur Marin und San Francisco verbindet, sondern dass sie auch Menschen verbindet. +Die Verbindung, oder die Brücke, die wir machen, ist etwas, das jeder einzelne von uns anstreben sollte. +Selbstmord ist vermeidbar. +Es gibt Hilfe. Es gibt Hoffnung. +Vielen Dank. + +Die Welt macht aus dir etwas, das du nicht bist, aber tief in dir selbst weißt du, was du bist, und die Frage brennt in deinem Herz: "Wie wirst du das werden?" +Ich bin dabei vielleicht etwas Besonderes, aber ich bin nicht allein, ganz und gar nicht allein. +Als ich Model wurde, war es so, als wäre der Traum, den ich seit meiner Kindheit hatte, endlich wahr geworden. +Mein äußeres Selbst stimmte endlich mit meiner inneren Wahrheit überein, meinem inneren Selbst. +Die Gründe dafür sind vielschichtig -- darauf komme ich später zurück -- aber beim Anblick dieses Bildes hat es sich damals angefühlt wie: "Geena, das ist es! Du hast es geschafft, Du bist angekommen." +Aber letzten Oktober ist mir klar geworden, dass ich erst am Anfang stehe. +Wir alle werden in Schubladen gesteckt, von unseren Familien, von unserer Religion, von unserer Gesellschaft, von der Zeit, in der wir gerade leben, sogar von unseren eigenen Körpern. +Einige Menschen haben den Mut, sich zu befreien, die Einschränkungen nicht zu akzeptieren, die ihre Hautfarbe, oder die Überzeugung ihrer Mitmenschen ihnen auferlegt. +Diese Menschen sind immer eine Bedrohung für den Status quo, für das, was als akzeptabel gilt. +In meinem Fall haben während der letzen neun Jahre einige meiner Nachbarn, einige meiner Freunde, sogar mein Agent nichts über meine Geschichte gewusst. +Als ich fünf Jahre alt war, habe ich zu Hause auf den Philippinen immer dieses T-Shirt auf meinem Kopf getragen. +Meine Mutter hat mich gefragt: "Warum trägst du immer dieses T-Shirt auf deinem Kopf?" +Ich sagte: "Mom, das sind meine Haare. Ich bin ein Mädchen." +Ich kannte damals meine eigene Identität. +Geschlecht ist immer als Tatsache betrachtet worden, unveränderbar, aber heute wissen wir, dass es fließend, komplex und geheimnisvoll ist. +Wegen meines Erfolges hatte ich nie den Mut, meine Geschichte zu erzählen, nicht weil ich dachte, dass mit mir etwas nicht stimmt, sondern wegen der Art, wie die Welt diejenigen von uns behandelt, die sich befreien möchten. +Jeden Tag bin ich so dankbar, weil ich eine Frau bin. +Ich habe eine Mutter, einen Vater und eine Familie, die mich so akzeptierten, wie ich bin. +Viele haben nicht so ein Glück. +In Asien gibt es eine alte Tradition, die Geschlecht als fließendes Mysterium preist. +Es gibt eine buddhistische Göttin des Mitgefühls. +Es gibt eine Hindu-Göttin, eine Hjira-Göttin [mit dritten Geschlecht]. +Als ich acht Jahre alt war, war ich bei einer Fiesta auf den Philippinen zur Feier dieser Mysterien. +Ich stand vor der Bühne und ich weiß noch, da kam diese wunderschöne Frau heraus, direkt vor mir, und in diesem Moment wusste ich: Diese Art von Frau wollte ich sein. +Als ich 15 Jahre alt war, immer noch als Junge gekleidet, traf ich eine Frau namens T.L. +Sie war Managerin für Transgender-Schönheitswettbewerbe. +An diesem Abend fragte sie mich: "Warum machst du nicht beim Schönheitswettbewerb mit?" +Dieser Moment veränderte mein Leben. +Plötzlich fand ich mich in der Welt der Schönheitswettbewerbe wieder. +Nicht viele Leute waren im ersten Job Schönheitskönigin in Bewerben für Transgender-Frauen, aber mir passt es. +Im Alter zwischen 15 und 17 Jahren machte ich bei den angesehensten Bewerben mit, und bei solchen, die buchstäblich hinten in einem LKW stattfanden, oder manchmal war es der Gehweg neben einem Reisfeld, und wenn es regnet -- es regnet viel auf den Philippinen -- mussten die Organisatoren alles in irgendein Haus verlegen. +Ich erlebte auch die Güte von Fremden, besonders auf Reisen in abgelegene Provinzen der Philippinen. +Aber am wichtigsten war, dass ich einige meiner besten Freunde in dieser Gemeinde fand. +Im Jahr 2001 rief mich meine Mutter aus San Francisco an, und sagte mir, dass mein Antrag für eine Green Card bewilligt worden war, dass ich jetzt in die USA ziehen konnte. +Ich wehrte mich dagegen. +Ich sagte zu ihr: "Mom, ich habe Spaß. +Ich bin hier bei Freunden, ich liebe es zu reisen und Schönheitskönigin zu sein. +Zwei Wochen später rief sie wieder an und sagte: "Hast du gewusst, dass du bei einem Umzug in die USA deinen Namen und dein Geschlecht ändern kannst?" +Mehr musste ich nicht hören. +Meine Mutter meinte auch, ich sollte meinen Namen mit zwei "E" schreiben. +Sie begleitete mich auch, als ich mit 19 Jahren in Thailand meine Operation hatte. +Es ist interessant, dass in den ländlichsten Gegenden Thailands einige der angesehensten, sichersten und anspruchsvollsten Operationen durchgeführt werden. +Damals war es in den USA notwendig, sich operieren zu lassen, bevor man seinen Namen und sein Geschlecht ändern konnte. +2001 zog ich also nach San Francisco, und ich weiß noch, als ich meinen kalifornischen Führerschein mit dem Namen Geena und der Geschlechtsbezeichnung F sah. +Das war ein eindrucksvoller Moment. +Für manche Menschen ist dieser Ausweis eine Lizenz zum Autofahren, oder zum Kauf von Alkohol, aber für mich war es meine Lizenz zu leben und Würde zu empfinden. +ich glaubte, meinen Traum verwirklichen zu können, nach New York ziehen und Model werden könnte. +Viele haben nicht so ein Glück. +Ich denke da an eine Frau namens Ayla Nettles. +Sie ist aus New York, eine junge Frau, die mutig ihre Wahrheit lebte, aber Hass setzte ihrem Leben ein Ende. +Für die meisten mit meinem Hintergrund ist das die Realität, in der wir leben. +Unsere Selbstmordrate ist neunmal so hoch wie die der allgemeinen Bevölkerung. +Jedes Jahr am 20. November halten wir eine weltweite Andacht zum Transgender-Tag der Erinnerung. +Ich stehe hier auf dieser Bühne, weil es eine lange Geschichte von Menschen gibt, die sich auflehnten und gegen Ungerechtigkeit kämpften. +Das sind Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera. +Heute, in genau diesem Moment, passiert mein wirkliches Outing. +Ich könnte meine Wahrheit nicht länger für mich allein leben. +Ich möchte mein Bestes geben, anderen zu helfen, ihre Wahrheit ohne Scham und Angst zu leben. +Ich exponiere mich hier, damit es eines Tages nicht mehr nötig sein wird, am 20. November einen Gedenktag abzuhalten. +Meine innerste Wahrheit erlaubte mir, mich so akzeptieren, wie ich bin. +Können Sie das auch? +Vielen Dank. +Ich wüsste gerne, was du sagen würdest, speziell zu Eltern, aber im weiteren Sinne auch zu Freunden, zu Familien und all jenen, die Kindern oder Menschen begegnen, die Schwierigkeiten haben mit dem Geschlecht, das ihnen zugeteilt wird. Was könntest du sagen, zu den Familienmitgliedern dieser Menschen, das ihnen dabei hilft, gute, fürsorgliche und mitfühlende Familienmitglieder zu sein? +Sicher. Vorweg: Ich habe großes Glück. +Und manchmal funktioniert es, manchmal nicht, also -- Es ist nur so, dass die geschlechtliche Identität im Kern unsers Seins liegt, oder? +Uns allen wird bei der Geburt ein Geschlecht zugeteilt, und ich versuche, ein Gespräch darüber zu führen, dass das zugeteilte Geschlecht manchmal nicht passt, und dass man den Menschen Raum geben sollte, ihre eigen Identität zu finden, und dieses Gespräch sollten wir führen, mit Eltern, mit Kollegen. +Die Transgender-Bewegung steht noch ganz am Anfang, im Vergleich zu den Anfängen der Lesben- und Schwulenbewegung. +Es gibt noch eine Menge zu tun. +Es sollte Einsicht geben. +Es sollte Raum für Neugier geben, für Fragen, und ich hoffe, Sie alle hier sind dabei meine Verbündeten. +Vielen Dank. Das war wunderschön. Vielen Dank. + +In vielen patriarchalischen Gesellschaften und Stammesgesellschaften sind Väter üblicherweise durch ihre Söhne bekannt, ich bin aber einer der wenigen Väter, der durch seine Tochter bekannt ist, und ich bin stolz darauf. +Davor war sie meine Tochter, aber jetzt bin ich ihr Vater. +Sehr geehrte Damen und Herren, wenn wir auf die Geschichte der Menschheit blicken, ist die Geschichte der Frauen eine Geschichte voller Ungerechtigkeit, Ungleichheit, Gewalt und Ausbeutung. +Sie wird nicht willkommen geheißen, weder von ihrem Vater noch von ihrer Mutter. +Die Nachbarschaft kommt vorbei, um die Mutter zu bemitleiden, und niemand gratuliert dem Vater. +Eine Mutter fühlt sich sehr unbehaglich, wenn sie ein Mädchen bekommen hat. +Wenn sie das erste Mädchen zur Welt bringt, die erste Tochter, ist sie traurig. +Wenn sie die zweite Tochter zur Welt bringt, ist sie schockiert und in Erwartung eines Sohnes, bei der Geburt der dritten Tochter, fühlt sie sich schuldig wie ein Verbrecher. +Nicht nur die Mutter leidet, sondern auch die Tochter, die neugeborene Tochter, wenn diese nämlich älter wird, leidet sie auch. +Mit fünf, in einem Alter, in dem sie eigentlich zur Schule gehen sollte, bleibt sie zu Hause, während ihre Brüder in der Schule aufgenommen werden. +Bis zum Alter von 12 Jahren hat sie irgendwie ein gutes Leben. +Sie kann Spaß haben. +Sie kann mit ihren Freunden auf der Straße spielen, und sie kann sich dort frei wie ein Schmetterling bewegen. +Aber als Jugendliche, mit 13 Jahren, wird ihr verboten, ohne männliche Begleitung aus dem Haus zu gehen. +Sie ist in den vier Wänden ihres eigenen Heims eingesperrt. +Sie ist nicht länger ein freier Mensch. +Sie wird zu der sogenannten Ehre ihres Vaters, ihrer Brüder und ihrer Familie, und wenn sie den sogenannten Ehrenkodex verletzt, kann sie sogar getötet werden. +Interessant dabei ist außerdem, dass dieser sogenannte Ehrenkodex nicht nur das Leben des Mädchens selbst betrifft, sondern auch das Leben der männlichen Familienmitglieder beeinflusst. +Ich kenne eine Familie mit sieben Schwestern und einem Bruder, und dieser eine Bruder ist in die Golfstaaten ausgewandert, um den Lebensunterhalt für seine sieben Schwestern und seine Eltern zu verdienen, weil er denkt, es sei erniedrigend, wenn seine sieben Schwestern einen Beruf erlernen würden und aus dem Haus gingen, um etwas zum Lebensunterhalt beizusteuern. +Dieser Bruder, also, opfert die Freude in seinem Leben und das Glück seiner Schwestern auf dem Altar der sogenannten Ehre. +Es gibt noch eine weitere wichtige Norm der patriarchalischen Gesellschaften und das ist Gehorsam. +Ein gutes Mädchen muss sehr leise, sehr bescheiden und sehr unterwürfig sein. +Das ist der Beurteilungsmaßstab. +Das vorbildliche gute Mädchen muss sehr leise sein. +Sie sollte sehr schweigsam sein und sie sollte die Entscheidungen ihres Vaters und ihrer Mutter akzeptieren, und die Entscheidungen der Älteren, auch wenn ihr diese missfallen. +Sonst wird sie als ungehorsam beschimpft. +Und was passiert am Ende? +Mit den Worten einer Dichterin wird sie verheiratet und gebettet, um dann weitere Söhne und Töchter zur Welt zu bringen. +Und dieser Teufelskreis setzt sich immer weiter fort. +Sehr geehrte Damen und Herren, diese Misere von Millionen von Frauen könnte geändert werden, wenn wir anders dächten, wenn Frauen und Männer anders dächten, wenn Männer und Frauen in patriarchalischen Gesellschaften und Stammesgesellschaften in den Entwicklungsländern einige Regeln abschaffen könnten, die für Familien und die Gesellschaft gelten. Wenn sie die diskriminierenden Gesetze abschaffen würden, die in den Systemen in ihren Ländern gegen die grundlegenden Menschenrechte der Frauen verstoßen. +Liebe Brüder und Schwestern, als Malala geboren wurde, als ich zum ersten Mal -- und bitte glauben Sie mir, ich mag, ehrlich gesagt, keine Neugeborenen -- als ich ihr zum ersten Mal in die Augen blickte, glauben Sie mir, war ich zutiefst geehrt. +Lange bevor sie geboren wurde, dachte ich über ihren Namen nach, und war fasziniert von der heldenhaften, legendären Freiheitskämpferin aus Afghanistan. +Ihr Name war Malalai of Maiwand und ich benannte meine Tochter nach ihr. +Einige Tage nach Malalas Geburt, nach der Geburt meiner Tochter, kam mein Cousin vorbei -- und das war reiner Zufall -- er kam zu mir nach Hause und brachte einen Familienstammbaum mit, einen Stammbaum der Familie Yousafzai. Und als ich diesen Stammbaum betrachtete, reichte er 300 Jahre auf unsere Vorfahren zurück. +Und als ich ihn so betrachtete -- alle darauf waren Männer -- nahm ich meinen Stift, zog eine Linie von meinen Namen weg und schrieb "Malala" dorthin. +Als sie älter wurde, mit viereinhalb Jahren, habe ich sie in meiner Schule aufgenommen. +Nun fragen Sie bestimmt, warum sollte ich erwähnen, dass ein Mädchen in einer Schule aufgenommen wird? +Ja, ich muss es erwähnen. +Das gilt vielleicht als selbstverständlich in Kanada, in den USA und vielen anderen entwickelten Ländern, aber in armen Ländern, in patriarchalischen Gesellschaften, in Stammesgesellschaften, ist es ein großes Ereignis für das Leben eines Mädchens. +Zur Schule zu gehen bedeutet, ihre Identität und ihren Namen anzuerkennen. +Zur Schule zu gehen bedeutet, dass sie in die Welt ihrer Träume und ihrer Hoffnungen eintritt, wo sie ihre Talente für ihr zukünftiges Leben erforschen kann. +Ich habe fünf Schwestern und keine davon konnte zur Schule gehen. Es wird Sie erstaunen, aber vor zwei Wochen, als ich das Formular für das kanadische Visum ausfüllte, und ich den Abschnitt über die Familie beantwortete, konnte ich mich nicht an die Nachnamen einiger meiner Schwestern erinnern. +Und der Grund dafür war, dass ich nie zuvor die Namen meiner Schwestern auf irgendeinem Dokument gesehen hatte. +Was mein Vater meinen Schwestern nicht geben konnte, seinen eigenen Töchtern nicht geben konnte, musste ich, meiner Meinung nach, ändern. +Ich schätzte schon immer die Intelligenz und die Brillanz meiner Tochter. +Ich habe sie ermutigt, bei mir zu sitzen, wenn meine Freunde mich besuchen kamen. +Ich habe sie ermutigt, mit mir unterschiedliche Treffen zu besuchen. +Und all diese guten Werte versuchte ich, in ihrer Persönlichkeit zu verankern. +Und das war nicht nur für sie, nicht nur für Malala. +Ich habe diese guten Werte in meiner Schule geteilt, sowohl mit Schülerinnen als auch mit Schülern. +Ich habe Bildung für die Emanzipation genutzt. +Ich brachte meinen Mädchen bei, ich brachte meinen Schülerinnen bei, die Lektion von Gehorsam zu verlernen. +Ich brachte meinen Schülern bei, die Lektion der sogenannten Pseudo-Ehre zu verlernen. +Liebe Brüder und Schwestern, wir strebten nach mehr Rechten für Frauen und wir kämpften darum, mehr zu erhalten, mehr und mehr Raum für Frauen in der Gesellschaft. +Aber wir sind über ein neues Phänomen gestolpert. +Etwas Tödliches für Menschenrechte, und insbesondere für Frauenrechte. +Es nennt sich Talibanisierung. +Das ist die komplette Verleugnung der Beteiligung von Frauen in allen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten. +Hunderte Schulen sind verloren gegangen. +Mädchen wurde es verboten, zur Schule zu gehen. +Frauen wurden gezwungen, Schleier zu tragen, und sie wurden daran gehindert, auf Märkte zu gehen. +Musiker wurden zum Schweigen gebracht, Mädchen verprügelt und Sänger getötet. +Millionen litten, aber nur wenige sprachen die Dinge aus und es ist sehr beängstigstend, für die eigenen Rechte einzutreten, wenn man von solchen Leuten umgeben ist, die brügeln und töten. +Es ist wirklich die furchterregendste Sache. +Im Alter von 10 Jahren stand Malala auf und stand für ihr Recht auf Bildung ein. +Sie schrieb ein Tagebuch für einen BBC-Blog, sie arbeitete ehrenamtlich für die Dokumentationen der New York Times, und sie sprach auf jedem möglichen Podium. +Und ihre Stimme war die kraftvollste Stimme. +Sie verbreitete sich wie ein "Crescendo" überall auf der Welt. +Und das war der Grund, warum die Taliban ihre Kampagne nicht tolerieren konnten. Am 9. Oktober 2012 wurde ihr aus kürzester Entfernung in den Kopf geschossen. +Es war der Tag des Jüngsten Gerichts für meine Familie und mich. +Die Welt wurde zu einem großen schwarzen Loch. +Während meine Tochter zwischen Leben und Tod schwebte, flüsterte ich meiner Frau ins Ohr: "Bin ich schuld an dem, was meiner Tochter und deiner Tochter passiert ist?" +Und sie erwiderte sofort: "Bitte gib dir nicht die Schuld. +Du bist für die richtige Sache eingestanden. +Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt, für die Wahrheit, für den Frieden, und für die Bildung, und deine Tochter wurde von dir inspiriert und folgte dir. +Ihr ward beide auf dem richtigen Weg und Gott wird sie schützen." +Diese wenigen Worte bedeuteten sehr viel für mich und ich stellte diese Frage nicht wieder. +Während Malala im Krankenhaus lag und starke Schmerzen litt, starke Kopfschmerzen hatte, weil ihr Gesichtsnerv durchschnitten wurde, sah ich, wie sich ein dunkler Schatten auf dem Gesicht meiner Frau ausbreitete. +Aber meine Tochter beschwerte sich nie. +Sie sagte immer zu uns: "Mein schiefes Lächeln ist okay, und meine Taubheit im Gesicht auch. +Es wird mir gut gehen. Bitte sorgt euch nicht." +Sie war ein Trost für uns und sie gab uns Zuspruch. +Liebe Brüder und Schwestern, wir lernten von ihr Widerstandskraft in den schwierigsten Zeiten und ich bin froh, das mit Ihnen zu teilen. Obwohl sie eine Ikone für die Rechte von Kindern und Frauen ist, ist sie wie jede andere 16-Jährige. +Sie weint, wenn ihre Hausaufgaben nicht vollständig sind. +Sie streitet mit ihren Brüdern, worüber ich sehr glücklich bin. +Menschen fragen mich, was das Besondere an mir als Mentor ist, was Malala so tapfer gemacht hat, und so mutig, so lautstark und so souverän. +Und ich sage ihnen, fragt mich nicht, was ich getan habe. +Fragt mich, was ich nicht getan habe. +Ich habe ihre Flügel nicht gestutzt. Das ist alles. +Vielen herzlichen Dank. + +Vor 18 Jahren wurde ich am Gehirn operiert. Seitdem ist Gehirnforschung eine Leidenschaft für mich geworden. +Ich bin eigentlich Ingenieurin. +Jedenfalls, nach einer Gehirnoperation haftet einem ein Stigma an. +Bin ich noch intelligent oder nicht? +Und wenn nicht, kann ich es wieder werden? +Unmittelbar nach meiner Operation musste ich festlegen, wie viel von jeder aus über einem Dutzend starker Chemikalien ich jeden Tag einnahm. Hätte ich einfach nichts genommen, wäre ich innerhalb weniger Stunden gestorben. +Einige Male war es wirklich knapp. +Aber glücklicherweise liebe ich Experimente durch und durch. Also beschloss ich, zu experimentieren, um optimalere Dosierungen zu finden, weil es auf diesem Gebiet wirklich keinen Fahrplan gibt, der detailliert genug wäre. +Ich versuchte verschiedene Mischungen und es hat mich absolut aus der Fassung gebracht, wie kleinste Änderungen der Dosierungen mein Selbstempfinden, meinen Sinn für mich selbst, mein Denken, mein Verhalten gegenüber anderen Personen verändern können. +Ein besonders dramatischer Fall: Einige Monate lang nahm ich tatsächlich Dosierungen und Chemikalien ein, die typisch für einen Mann in den frühen 20ern sind und ich konnte kaum glauben, wie sich meine Gedanken veränderten. +Ich war ziemlich extrem. +Aber mich überraschte, dass ich gar nicht versuchte, arrogant zu sein. +Ich versuchte eigentlich, ein wenig verunsichert und scheu, das Problem vor mir zu bewältigen, und es kam einfach nicht so heraus. +Aber ich glaube, dass ich dank dieser Erfahrung ein besseres Verständnis für Männer habe und für das, was sie durchmachen müssen, und seitdem komme ich viel besser mit Männern klar. +Ich wollte eines erreichen mit dem Abstimmen dieser Hormone und Neurotransmitter und so weiter: Nach meiner Krankheit und Operation wollte ich meine Intelligenz, mein kreatives Denken, meinen Ideenfluss zurückgewinnen. +Ich denke hauptsächlich in Bildern und so wurde das für mich zur Schlüsselfrage -- wie komme ich an diese mentalen Bilder, die ich wie eine Art schnelles Rapid Prototyping für meine Ideen benutze, wenn Sie so wollen, um verschiedene Ideen zu testen, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. +Diese Art zu denken ist nicht neu. +Philosophen wie Hume, Descartes und Hobbes sahen es ähnlich. +Sie dachten, Bilder und Ideen seien eigentlich das Gleiche. +Heute wird das von vielen bestritten und wie unser Kopf eigentlich funktioniert wird heftig diskutiert, aber für mich ist es ganz einfach: Mentale Bilder, für die meisten unter uns, sind wesentlich für das erfinderische und kreative Denken. +Also, nach mehreren Jahren habe ich mich endlich abgestimmt und jetzt sehe ich viele großartige, sehr lebhafte mentale Bilder mit hohem Niveau und der nötigen analytischen Grundlage. +Jetzt arbeite ich daran, wie ich diese mentalen Bilder aus meinem Kopf schneller auf meinen Computer kriegen kann. +Stellen Sie sich vor, ein Filmregisseur wäre imstande, nur mit Hilfe seiner Vorstellungskraft die Welt vor sich zu dirigieren. +Oder ein Musiker könnte seine Musik aus seinem Kopf bringen. +Dies bietet unglaubliche Möglichkeiten, wie kreative Menschen sich in Lichtgeschwindigkeit mitteilen können. +Ich möchte Ihnen zeigen, warum ich denke, dass wir nah dran sind. Hier sind zwei kürzlich durchgeführte Experimente von zwei der herausragendsten Gruppen in der Neurowissenschaft. +Beide benutzten fMRT-Technologie -- funktionelle Magnetresonanztomographie -- um das Gehirn abzubilden, und hier sehen Sie ein Gehirnscan-Set von Giorgio Ganis und seinen Kollegen in Harvard. +Die linke Spalte zeigt den Gehirnscan einer Person, die sich ein Bild anschaut. +Die mittlere Spalte zeigt einen Hirnscan derselben Person, die sich nur vorstellt, das Bild zu sehen. +Und die rechte Spalte entstand durch das Abziehen der mittleren von der linken Spalte und zeigt, dass der Unterschied fast bei null liegt. +Das wurde bei vielen verschiedenen Personen wiederholt, mit vielen verschiedenen Bildern, immer mit einem ähnlichen Resultat. +Es gibt so gut wie keinen Unterschied zwischen dem eigentlichen Anschauen des Bildes und dem Sich-Vorstellen, dasselbe Bild zu sehen. +Lassen Sie mich Ihnen als Nächstes ein anderes Experiment zeigen, das von Jack Gallant Labors an der Cal Berkeley. +In diesem Experiment wurden den Personen hunderte von Stunden an YouTube Videos vorgespielt, während Scans von ihren Gehirnen gemacht wurden. So wurde eine umfassende Datensammlung geschaffen, die die Reaktionen der Probanden auf die Videosequenzen aufzeigt. +Dann wurde ein neuer Film gezeigt, mit neuen Bildern, neuen Menschen, neuen Tieren, und eine neue Scanreihe wurde aufgezeichnet. +Der Computer, nur mithilfe der Gehirnscandaten, entschlüsselte die neuen Gehirnscans und zeigte, was er dachte, das die Person tatsächlich sähe. +Auf der rechten Seite sehen Sie den Versuch des Computers und auf der linken Seite den vorgespielten Clip. +Da bleibt einem die Sprache weg. +Wir sind so nah dran. +Wir müssen nur die Auflösung verbessern. +Und vergessen Sie nicht, dass, wenn Sie ein Bild sehen, und wenn Sie sich vorstellen, dasselbe Bild zu sehen, fast genau derselbe Gehirnscan dabei herauskommt. +Dies hier wurde also mit der höchsten Auflösung der heutigen Gehirnscansysteme durchgeführt, und die Auflösung hat sich wirklich bereits tausendfach in den letzten Jahren verbessert. +Als Nächstes müssen wir die Auflösung noch einmal tausendfach verbessern, um tiefere Einblicke zu bekommen. +Wie machen wir das? +Es gibt viele verschiedene Methoden für diesen Ansatz. +Ein Weg wäre, den Schädel aufzubrechen und Elektroden einzusetzen. +Das ist nichts für mich. +Es werden viele neue Abbildungstechniken vorgeschlagen, einige sogar von mir, aber angesichts der jüngsten Erfolge mit MRT müssen wir uns zuerst fragen, ob wir schon am Ende dieser Technologie angelangt sind. +Konventionellen Erfahrungen zufolge kann die Auflösung nur mithilfe größerer Magneten erhöht werden, aber an diesem Punkt verbessern größere Magneten die Auflösung nur schrittweise, nicht tausendfach, wie wir benötigen. +Ich schlage Folgendes vor: anstatt größerer Magneten brauchen wir bessere Magneten. +Wir können sehr viel kompliziertere Strukturen entwerfen mit leicht verschiedenen Zusammenstellungen, ein wenig wie bei einem Spirograph. +Also, warum ist das wichtig? +In den letzen Jahren war man in der MRT-Technologie darum bemüht, riesengroße, richtig gewaltige Magneten herzustellen. +Aber die meisten der jüngsten Fortschritte in der Auflösung kamen eigentlich durch das geniale Verschlüsseln und Entschlüsseln in UKW-Radio-Frequenztransmittern und -empfängern in MRT-Systemen. +Wir sollten also außerdem strukturierte magnetische Muster, anstatt eines uniformen Magnetfeldes, zu den UKW-Radio-Frequenzen hinzufügen. +So können wir dank der Kombination dieser magnetischen Muster mit den UKW-Radio- Frequenzmustern weitaus mehr Informationen aus einem einzigen Scan herausziehen. +Beim Benutzen der fMRT sollten wir imstande sein, nicht nur den Fluss von sauerstoffreichem Blut, sondern auch von Hormonen und Neurotransmittern, wie bereits erwähnt, und vielleicht sogar direkte Nervenaktivität zu messen, was das Ziel ist. +Wir werden fähig sein, unsere Ideen direkt auf die digitalen Medien abzuladen. +Können Sie sich vorstellen, Sprache zu überspringen und direkt mit menschlichen Gedanken zu kommunizieren? +Wozu wären wir dann fähig? +Und wie werden wir lernen, mit den Wahrheiten von ungefilterten menschlichen Gedanken umzugehen? +Sie denken, das Internet sei groß. +Das sind ungeheuer große Fragen. +Es könnte unwiderstehlich sein als Instrument, das unser Denken und unsere Kommunikationsfertigkeiten verstärkt. +Und dieses Instrument könnte wahrhaftig zur Heilung von Alzheimer und ähnlichen Krankheiten führen. +Wir haben fast keine andere Wahl, als diese Tür zu öffnen. +Es ist schwer vorstellbar, dass es noch länger dauern wird. +Wir müssen lernen, diesen Schritt zusammen zu machen. +Ich danke Ihnen. + +Ich denke, wir alle outen uns. +Ihr Outing kann sein, jemandem zum ersten Mal zu sagen, dass man sie liebt, oder jemandem zu erzählen, dass Sie schwanger sind, oder jemandem zu sagen, dass Sie Krebs haben, oder eine der anderen schwierigen Unterhaltungen, die wir in unserem Leben führen. +Das nach dem Outing folgende Gespräch ist immer schwer, und obwohl die Themen sehr unterschiedlich sein können, ist die Erfahrung ein Geheimnis zu haben und sich zu outen universell. +Es ist beängstigend, und wir hassen es. Doch es muss getan werden. +Vor mehreren Jahren arbeitete ich im Walnut Café an der South Side, ein Imbiss in der Stadt, und während meiner Zeit dort ging ich durch Phasen militanter lesbischer Stärke: keine Rasur der Achselhaare, Liedtexte von Ani DiFranco als Grundsätze zitieren. +Und abhängig davon, wie "baggy" meine Kargohose war, und wie kurz meine Haare gerade waren, wurde mir oft die Frage entgegen geworfen, üblicherweise von einem kleinen Kind: "Ähm, bist du ein Junge oder ein Mädchen?" +Und dann herrschte am Tisch eine unangenehme Stille. +Ich biss meine Zähne ein wenig fester zusammen, hielt meine Kaffeetasse mit etwas mehr Vehemenz fest. +Der Vater schob seine Zeitung verlegen herum, und die Mutter warf ihrem Kind einen kühlen Blick zu. +Aber ich sagte nichts und kochte innerlich. +Also versprach ich mir selbst, dass ich beim nächsten Mal etwas sagen würde. +Ich würde dieses schwierige Gespräch führen. +Nach ein paar Wochen geschah es also wieder. +"Bist du ein Junge oder ein Mädchen?" +Ich habe meine Gloria Steinem Zitate bereit. +Ich habe sogar einen kleinen Auszug aus "Die Vagina- Monologe" vorbereitet. +Also atme ich tief durch, schaue runter und mich schaut ein 4-jähriges Mädchen in einem rosa Kleid an, keine Herausforderung zu einem feministischen Duell, nur ein Kind mit einer Frage: "Bist du ein Junge oder ein Mädchen?" +Also atme ich nochmal tief durch, hocke mich neben sie und sage: "Hey, ich weiß, es ist etwas verwirrend. +Meine Haare sind so kurz wie bei einem Jungen, und ich trage Jungensklamotten, aber ich bin ein Mädchen, und weißt du, wie du manchmal gerne ein rosa Kleid trägst und wie du manchmal lieber deine bequemen Schlafanzug trägst? +Also, ich bin mehr der bequeme-Schlafanzug-Mädchentyp." +Und dieses Kind schaut mir direkt in die Augen, ohne zu blinzeln, und sagt: "Meine Lieblingsschlafanzug ist lila mit Fischen. +Kann ich bitte einen Pfannkuchen haben?" +Wie wäre es mit einem Pfannkuchen?" +Das war das leichteste schwierige Gespräch, das ich jemals geführt habe. +Und warum? Weil das Pfannkuchen-Mädchen und ich ehrlich zueinander waren. +Wie viele von uns hatte ich einige Geheimnisse in meinem Leben, und ja, meistens ging es darum, dass ich homosexuell bin. +Aber man sieht den Menschen nicht an, welche Geheimnisse sie mit sich herum tragen. +Sie wissen nur, wie es sich anfühlt, ein Geheimnis zu haben. +Mein Geheimnis unterscheidet sich also nicht von Ihrem oder Ihrem oder Ihrem. +Sicher kann ich Ihnen 100 Gründe nennen, warum mein Outing schwerer war als Ihres, aber eigentlich geht es darum: Schwer ist nicht relativ. +Schwer ist schwer. +Wer sagt, dass es schwieriger ist, jemandem zu erklären, dass man soeben Insolvenz angemeldet hat, als jemandem zu sagen, dass man ihn gerade betrogen hat? +Wer sagt, dass seine Coming-Out-Geschichte schwerer ist, als wenn Sie Ihrem 5-jährigen Kind erzählen, dass Sie sich scheiden lassen werden? +Es gibt kein schwerer, es gibt nur schwer. +Wir müssen damit aufhören, unsere eigenen Schwierigkeiten mit denen anderer zu vergleichen, nur damit wir uns mit unseren Geheimnissen besser oder schlechter zu fühlen. Stattdessen sollten wir Mitgefühl haben, weil wir es alle schwer haben. +An einem bestimmten Punkt in unserem Leben haben wir alle Geheimnisse und sie mögen uns Sicherheit geben, oder zumindest mehr Sicherheit, als das, was passieren könnte, wenn wir sie preisgeben. +Aber ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass, unabhängig davon, was Ihr Geheimnis ist, man es nicht mit sich herum tragen sollte. +Ich trug einen Pferdeschwanz, ein trägerloses Kleid und Absatzschuhe. +Ich war nicht die militante Lesbe, welche bereit war mit jeder Vierjährigen zu kämpfen, die in das Café kam. +Ich war vor Angst erstarrt, lag zusammengerollt in der Ecke, mit meinem dunklen Geheimnis und umklammerte meine homosexuelle Granate, und einen Muskel zu bewegen, ist die beängstigendste Sache, die ich jemals getan hatte. +Meine Familie, meine Freunde, vollkommen Fremde -- Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht, zu versuchen diese Menschen nicht zu enttäuschen, und nun stellte ich die Welt vorsätzlich auf den Kopf. +Ich verbrannte die Seiten des Skripts, dem wir alle für so lange gefolgt waren, aber wenn Sie diese Granate nicht werfen, wird sie Sie selbst töten. +Eine meiner unvergesslichsten Granatabwürfe war bei der Hochzeit meiner Schwester. +Und nach ein wenig Geplauder, rief eine Frau: "Ich liebe Nathan Lane!" +Und damit begann die Schlacht mit homosexuellen Klischees. +"Ash, warst du jemals im Castro?" +"Na ja, wir haben tatsächlich Freunde in San Francisco." +"Wir waren nie dort, aber wir haben gehört, dass es sa-gen-haft sein soll." +"Ash, kennst du meinen Friseur Antonio? +Er ist wirklich gut und er hat nie eine Freundin erwähnt." +"Ash, welche Fernsehsendung magst du am meisten? +Unsere Lieblingssendung? Unser Favorit: Will und Grace. +Und weißt du wen wir lieben? Jack. +Jack ist unser Favorit." +Und dann eine Frau, überfordert, aber verzweifelt bemüht mir unbedingt ihre Unterstützung zu zeigen, und um mich wissen zu lassen, dass sie auf meiner Seite war, platzte es schließlich aus ihr heraus: "Also mein Mann trägt manchmal pinkfarbene Hemden." +Ich könnte zu meiner Freundin und meinem homofreundlichen Tisch zurückgehen und mich über ihre Reaktionen lustig machen, ihre Weltfremdheit strafen und ihre Unfähigkeit, die Hürden der politischen Korrektheit zu Homosexualität zu überwinden, die ich aufgestellt hatte, oder ich könnte mich auf sie einlassen und realisieren, dass das vielleicht eines der schwersten Dinge war, die sie je taten, dass das Beginnen und Führen der Unterhaltung ein großer Schritt für sie war. +Sicher, es wäre einfacher gewesen mit dem Finger auf ihre Begriffsstutzigkeit zu zeigen. +Es ist wesentlich schwerer ihnen dort zu begegnen, wo sie sich gerade befinden und die Tatsache, dass sie sich bemüht haben, anzuerkennen. +Und was kann man anderes von jemandem verlangen, außer es zu versuchen? +Wenn Sie beginnen, zu jemandem ehrlich zu sein, müssen Sie dazu bereit sein, Ehrlichkeit zurück zu bekommen. +Schwere Unterhaltungen sind immer noch nicht meine Stärke. +Fragen Sie jeden, mit dem ich jemals ausgegangen bin. +Aber ich werde besser, und ich befolge, wie ich es gern nenne, die drei Pfannkuchen-Mädchen-Prinzipien. +Schauen Sie durch diese regenbogenfarbige Brille, aber mit dem Wissen, dass es immer schwierig ist, sein Geheimnis zu lüften. +Nummer eins: Seien Sie authentisch. +Nehmen Sie den Panzer ab. Seien Sie Sie selbst. +Das Kind im Café hatte keinen Panzer, aber ich war kampfbereit. +Wenn Sie möchten, dass jemand ehrlich zu Ihnen ist, muss er wissen, dass auch Sie leiden. +Nummer zwei: Seien Sie direkt. Sagen Sie es einfach. Ziehen Sie das Pflaster ab. +Wenn Sie wissen, dass Sie homosexuell sind, sagen Sie es einfach. +Wenn Sie Ihren Eltern sagen, dass Sie eventuell homosexuell sind, dann werden diese hoffen, dass sich das ändert. +Geben Sie Ihnen nicht den Hauch einer falschen Hoffnung. +Sie sprechen Ihre eigene Wahrheit aus. +Entschuldigen Sie sich niemals dafür. +Und auf diesem Weg wurden einige Menschen vielleicht verletzt, sicherlich, entschuldigen Sie sich für das, was Sie getan haben, aber entschuldigen Sie sich niemals für das, was Sie sind. +Und ja, einige werden vielleicht enttäuscht sein, aber das ist deren Problem, nicht Ihres. +Das sind deren Erwartungen von dem, wer Sie sind, nicht Ihre. +Das ist deren Geschichte, nicht Ihre. +Die einzige Geschichte, die zählt, ist die, die Sie schreiben möchten. +Also wenn Sie sich das nächste Mal von Ihrem Geheimnis bedrängt fühlen und Sie die Granate umklammern, denken Sie daran, dass wir alle wissen, wie es ist. +Sie fühlen sich vielleicht sehr allein, Sie sind es aber nicht. +Wir wissen, dass es schwer ist, aber Sie müssen sich öffnen, ganz egal, was Ihr Geheimnis ist. Ich garantiere Ihnen, das es noch viele andere gibt, die ihre Geheimnisse mit sich rum tragen, auf der Suche nach der nächsten mutigen Seele, um eine Tür aufzustoßen. Seien Sie also diese Person, und zeigen Sie der Welt, dass wir stärker sind als unsere Geheimnisse und dass ein Mensch nicht mit Geheimnissen leben sollte. + +Intelligenz -- Was ist das? +Wenn wir uns ansehen, wie Intelligenz geschichtlich interpretiert wurde, dann war das berühmte Zitat von Edsger Dijkstra ein Durchbruch: "Die Frage, ob eine Maschine denken kann, ist ungefähr so interessant wie die Frage, ob ein U-Boot schwimmen kann." +Als Edsger Dijkstra dies geschrieben hat, wollte er die frühen Pioniere der Informatik kritisieren, wie zum Beispiel Alan Turing. +Wenn wir aber zurückschauen und darüber nachdenken, welche bahnbrechenden Erfindungen uns am meisten dazu befähigt haben, schwimmende Maschinen und denkende [fliegende] Maschinen zu bauen, sehen wir, dass uns nur das Verständnis des physikalischen Mechanismus des Schwimmens und Fliegens dazu befähigt hat, diese Maschinen zu bauen. +Deshalb habe ich vor einigen Jahren den Versuch gestartet, den fundamentalen physikalischen Mechanismus der Intelligenz zu verstehen. +Gehen wir einen Schritt zurück +und beginnen mit einem Gedankenexperiment. +Stellen wir uns vor, wir wären Außerirdische, die nichts über irdische Biologie, Neurowissenschaften oder Intelligenz wissen, aber fantastische Teleskope haben, mit denen wir die Erde beobachten können, und ein erstaunlich langes Leben haben, sodass wir die Erde über Millionen, sogar Milliarden von Jahren beobachten können. +Da sehen wir einen sehr seltsamen Effekt, +nämlich dass die Erde über die Jahrtausende hinweg, kontinuierlich von Asteroiden bombardiert wird bis zu einem Punkt, und dass an dem Punkt, ungefähr im Jahr 2000 n. Chr., Asteroiden, die sich auf Kollisionskurs mit der Erde befinden, die sonst kollidiert wären, mysteriöserweise abgelenkt werden oder explodieren, bevor sie die Erde treffen. +Als Erdbewohner kennen wir natürlich den eigentlichen Grund dafür, nämlich dass wir uns selbst zu retten versuchen. +Wir versuchen einen Einschlag zu vermeiden. +Aber wenn man ein Außerirdischer wäre, der von all dem nichts weiß, der keine Ahnung von irdischer Intelligenz hat, wäre man gezwungen, eine physikalische Theorie aufzustellen, warum Asteroiden, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Oberfläche des Planeten zerstört haben, dies mysteriöserweise nicht mehr tun. +Ich behaupte, dass das die gleiche Frage ist, wie die Frage nach der physikalischen Natur der Intelligenz. +Deshalb habe ich mir in dem Versuch, den ich vor einigen Jahren gestartet habe, viele unterschiedliche Themen angesehen, aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, die, denke ich, alle auf einen einzigen, der Intelligenz zugrundeliegenden Mechanismus hindeuten. +Also mit dem gesammelten Wissen aus all diesen verschiedenen Bereichen habe ich mich vor einigen Jahren gefragt, ob es einen der Intelligenz zugrundeliegenden Mechanismus gibt, den wir aus all diesen Gedankensträngen herausfiltern können? +Gibt es eine einzelne Gleichung für Intelligenz? +Und die Antwort, glaube ich, ist ja. ["F = T ∇ Sτ"]. Was Sie gerade sehen, ist wahrscheinlich die beste Entsprechung zu E = mc² für Intelligenz, die ich gesehen habe. +Was Sie hier sehen, ist eine Aussage der Übereinstimmung, dass Intelligenz eine Kraft ist , die so wirkt, dass die zukünftige Handlungsfreiheit maximiert wird. +Sie wirkt so, dass die zukünftige Handlungsfreiheit maximiert wird, oder hält Optionen offen, mit einer Stärke , mit der Vielfältigkeit möglicher erreichbarer Zukünfte , bis zu einem zukünftigen Zeithorizont . +Kurz gesagt, Intelligenz mag es nicht, in eine Falle zu tappen. +Intelligenz versucht, zukünftige Handlungsfreiheit zu maximieren, und Optionen offen zu halten. +Nun, mit dieser einen Gleichung ist es ganz natürlich zu fragen, was können wir damit machen? +Was kann sie vorhersagen? +Prognostiziert sie menschliche Intelligenz? +Prognostiziert sie künstliche Intelligenz? +Jetzt werde ich Ihnen ein Video zeigen, das, glaube ich, einige der erstaunlichen Anwendungen dieser Gleichung demonstrieren wird. +Aber was ist, wenn diese eventuelle kosmologische Verbindung zwischen Entropie und Intelligenz auf einen tieferen Zusammenhang hindeutet? +Was, wenn intelligentes Verhalten nicht nur mit der Produktion langfristiger Entropie korreliert, sondern sich sogar direkt daraus entwickelt? +Um das herauszufinden, haben wir eine Engine, [eigenständiger Teil eines Computerprogramms] "Entropica", entwickelt, um die Produktion von langfristiger Entropie jedes Systems zu maximieren, in dem sich die Engine befindet. +Erstaunlicherweise hat Entropica viele Tierintelligenztests bestanden, Spiele erfolgreich gespielt und sogar Geld mit Aktien verdient, jeweils ohne jegliche Anleitung. +Hier sind einige Beispiele von Entropica in Aktion. +Wie ein Mensch aufrecht stehend, ohne umzufallen, sehen wir hier Entropica, wie sie automatisch einen Stab auf einem Wagen balanciert. +Dieses Verhalten ist bemerkenswert, weil wir Entropia nie ein Ziel gegeben haben. +Sie hat einfach von selbst entschieden, den Stab zu balancieren. +Diese Fähigkeit zu balancieren, wird Anwendung für humanoide Robotik und technische Hilfsmittel finden. +So wie manche Tiere Objekte in ihrer Umwelt als Werkzeuge nutzen, um in enge Räume einzudringen, sehen wir hier, dass Entropica es geschafft hat, wieder aus eigener Initiative, eine große Scheibe, die ein Tier darstellt, so zu bewegen, dass eine kleine Scheibe, ein Werkzeug, in einen begrenzten Raum eindringt, der eine dritte Scheibe enthält, und befreit die dritte Scheibe aus ihrer Fixierung. +Diese Fähigkeit wird Anwendung finden bei eleganten Produktionstechniken und Landwirtschaft. +Außerdem, genau wie manche Tiere kooperieren, indem sie gleichzeitig an beiden Enden eines Seils ziehen, um an Essen zu gelangen, sehen wir hier, dass Entropia es schafft, dies im Modell umzusetzen. +Diese Kooperationsfähigkeit hat interessante Auswirkungen für Wirtschaftsplanung und viele andere Bereiche. +Entropica kann auf eine Vielzahl von Gebieten angewendet werden. +Hier sehen wir sie erfolgreich ein Pong-Spiel gegen sich selbst spielen, was ihr Potential im Spielen zeigt. +Hier sehen wir Entropica dabei, wie sie neue Verbindungen in sozialen Netzwerken arrangiert, wo Freunde immer wieder den Kontakt verlieren; sie erhält das Netzwerk erfolgreich aufrecht. +Dieselbe Fähigkeit des Networkings hat auch Anwendung bei medizinischer Versorgung, Energie und Intelligenz. +Hier sehen wir Entropica, wie sie eine Schiffsflotte lenkt, den Panamakanal erfolgreich entdeckt und benutzt, um ihre Reichweite global vom Atlantik in den Pazifik auszudehnen. +Aus dem gleichen Grund ist Entropica weitreichend auf Probleme in autonomer Verteidigung, Logistik und Transport anwendbar. +Zum Schluss sehen wir hier, wie Entropica eine "billig kaufen, teuer verkaufen"-Strategie an einer simulierten Fernhandelsbörse spontan entdeckt und anwendet und dadurch das verwaltete Vermögen exponentiell vermehrt. +Diese Fähigkeit zum Risikomanagement wird umfassende Anwendung in Finanzen und Versicherungen haben. +Alex Wissner-Gross: Wir haben gerade gesehen, dass eine Vielzahl von eindeutig menschlich-intelligenten kognitiven Verhaltensweisen, so wie Werkzeuggebrauch, aufrechter Gang und soziale Kooperation, alle aus einer einzigen Gleichung folgen, die ein System dazu bringt, seine zukünftige Handlungsfreiheit zu maximieren. +Dies führt zu einer tiefen Ironie. +Wenn wir zurückgehen zum Anfang der Nutzung des Wortes "Roboter", dem Spiel "RUR", dann gab es immer das Konzept, dass, wenn wir maschinelle Intelligenz entwickelten, es eine kypernetische Revolte gäbe. +Die Maschinen würden sich gegen uns wenden. +Eine wichtige Folgerung aus dieser Arbeit ist, dass wir vielleicht seit Jahrzehnten das Konzept kybernetischer Revolten falsch herum gesehen haben. +Maschinen werden nicht zuerst intelligent und dann größenwahnsinning, und versuchen, die Welt zu erobern. +Eine weitere wichtige Folgerung ist die Zielsuche. +Ich werde oft gefragt, wie resultiert die Fähigkeit, Ziele zu suchen, aus dieser Grundstruktur? +Zum Abschluss, Richard Feynman, berühmter Physiker, hat einmal geschrieben, dass, wenn die menschliche Zivilisation zerstört würde, und nur ein einziges Konzept an unsere Nachfahren weitergegeben werden könnte, um den Wiederaufbau zu unterstützen, sollte es dieses sein: dass alle Materie um uns herum aus winzigen Elementen besteht, die sich anziehen, wenn sie weit voneinander weg sind, aber sich abstoßen, wenn sie nah zusammen sind. +Mein Äquivalent dieser Aussage, Nachfahren etwas zu hinterlassen, um den Aufbau künstlicher Intelligenz zu unterstützen, oder ihnen zu helfen, menschliche Intelligenz zu verstehen, ist das folgende: Intelligenz sollte gesehen werden als ein physikalischer Prozess, der zukünftige Handlungsfreiheit zu maximieren versucht, und Einschränkungen der Zukunft vermeidet. +Vielen Dank.