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den Gemeinderath wird von beiden bürgerlichen Parteien
wenn auch ob seines glänzenden Auszuges mit einiger
daran fest. Aber es wäre Zeit, daß man Herrn Thun,
versammlungen der Sozialdemokraten werden die Liberalen
Wien, 5. Juli.
Lager ein; sie brachten schreckensbleichen Angesichts die
sorgt, daß die „Kinder" des Ballets in ordentlichen
Provinz (inklusive Porto) 5 kr.
ansehnlichen Haufen dahin ausbrach und nach zwei
(direkt unter Kreuzband): Ganzjährig
des Artikels werden die „Koalition" und „ihr
Zum Abholen in allen k. k.
vorliegt, der die Unterdrückung der politischen Rechte
Es trifft sich gut, daß gerade in derselben Rede
eine Dienstpragmatik ausarbeiten zu lassen. Wenn sie in
Der Staat wünscht also so lange als möglich
Recht, darauf aufmerksam, wie ruhig das groste
Macht. Allmälig, sehr allmälig kommen die Beamten zur
Es wird zur Tagesordnung überaegangen, das ist die
(Beifall bei den Jungtschechen.) Graf Kielmansegg hat zwar
Gestern ist der provisorische Leiter des Ministerpräsidiums eiwas
gerade er der allgemeinen Erhöhung der Lebenshaliung
amten Eingang: Verlängerung des Arbeitstages, Lehrlings¬
visorische, welche zu keiner volitischen Frage eine entschiedene
Aus der übrigen Debatte ist die Berichtigung des Ab¬
Gegentheil erreichen": er stellt die Maßregelung in Aussicht.
aus der Rolle gefallen. Er hat zu definitiv ge¬
tschechen.) Das ist für die innere Konsolidirung des
Staatsbürgern zweiter Klasse herabdrücken und ihre ihnen
nisse in Böhmen nur aus der Vogelperspektive. Wenn er sie aber
das verlangt. Die Ehre der Beamtenstellung bildet jenen
Wenn Graf Kielmansegg sich gestern darauf berief, daß
beginnen, einer neuen Täuschung nachzujagen und ihre
das Wort verzichtete. Die Welt wird daran nicht viel ver¬
ausnützung, Ersatz der gelernten Arbeiter durch ungelernte
Ministers in der Beamten'rage stimmen wir überein, vor allem
veinliche Halsgerichtsordnung für alle Kandidaten
enttäuscht, die einzige, deren sie sicher sein können, nämlich
Sette 2
onteresses, die Stimmen der Beamten sich zu sichern,
um den Beamten ernstlich zu helfen, denn die Parteien
bürger; dann aber riß der Faden wieder, und er rergaß,
Wenn er sich aber zu einer dürftigen Aufbesserung
nichts dagegen eingewendet. Aber das, was er in ganz un¬
mehr keine erhält so häufige, so aufdringliche
zahlreichen Wählergruppe abgeben, die erst in den letzten
Erklärung beschränkt, daß die Regierung zu kurze Zeit im Amte
was weder ungesetzlich ist noch anderen Staatsbürgern
nichts. Alle die in den wärmsten Ausdrücken empfohlenen
demokratische. Persönlische Anständigkeit, Rechtssinn
die Taglöhner Diurnisten heißen, mag ihnen ja Spaß
gekommen, daß er als Statihalter das Fest des Deutschen Schul
er von ihnen „strengste Unparteilichkeit" verlangt. Das
zweiten Faktor gäbe, der ihnen helfen könnte, das
sitzenden Klassen als Gesammtheit ebenso wünschen, sich
Fortsetzung der Speztaldebatte über das Budget.
Thun in helles Licht rücken. Dr. Kramarsch machte mi¬
lieb sein mag, darüber belehren, welche Rolle ihnen
daß sie ebenso wie das Petitions- auch das Versammlungsrecht,
Beamten selbst in die Hand zu nehmen. Nun, wenn den
Böhmen erzielten Erfolge dem Grafen Thun als Ver¬
Wien, Samstag
schaden können. Vor allem ist ein solcher Wink mit dem Zaun¬
sind. Der Spießbürger ist eben ungeheuer froh,
Graf Kielmansegg wünscht nicht, daß die Beamten
haben, soweit alle diese Dinge in Oesterreich überhaupt
eine seltsame Beamteufreundlichkeit, welche die Thaten der
niemals ein Minister geklagt. Erst da die Beamten nun
Wir kennen unsere Herren Abgeordneten, und es
habe. Darob geriethen die liberalen Blätter in die
Graf Kielmansegg den Beamten versprochen, endlich
Aruriier-Iritung.
jungtichechische Redner legte mit bemerkenswerther Schärfe
stimmung bei den Jungezechen.) Mit einigen Bemerlungen des
das gehabt hat. Aber bisher hat über diese Thatsache
ist es den liberalen Führern möglich, mitten im Kampf
selben guten Rath ertheilen können, den gestern der provisorische
zu sehen wünscht. Wären wir nicht der Ueberzeugung, daß
Der Minister beschäftigte sich aber auch mit dem
(Beifall bei den Jungtschechen.) Dann wäre es yielleicht nicht vor¬
Einsicht in die Verhältnisse und vor allem von der
tischen Dingen empfiehlt, und begrüßen diese Wandlung in
Aber der Minister geht weiter: „Lärmende
über dringende, laute, aber fromme Wünsche nicht hinaus,
lieren: wozu aber dann der Schein? — Der Etat des
tschechen.) Die Beamten sind sozusagen auch Staatsbürger und
Menschen so unschuldig ist wie ein neugebornes Kind. Es ist
Dr. Richter will unumschränkter Feldherr bleiben, und
um von dieser Rede den richtigen Gebrauch zu machen:
und Pflichtbewußtsein ist mit jeder politischen An¬
zulegen. Dagegen lehnte sich der gewesene Gemeinderath Dr.
sogar so unvorsichtig, über die liberalen Wähler das
die Unparteilichkeit erhoffen, aber was wir von liberalen
genen Deputionen sind nicht mehr und nicht weniger als
Ministerpräsident den Beamten zu ertheilen für seine Pflicht hielt
der Entscheidungsschlacht die Unteroffiziere zur Meuterei
zweifeln. Der Beamtenkörper ist heute noch zumeist
Kielmansegg sprach wie der selbstbewußte Minister eines fest¬
ins Parteigetriebe gezogen werden, und zwar weil er
schauung vereinbar, welche vielmehr von dem Grade der