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201
Mr Papayannakis, the only answer I can give you is that the Greek Government does indeed need to step up efforts to introduce computerised statistical records and to set up structures so that the programmes implemented have the quantitative results which you mentioned, and so that monitoring can be carried out and used as a basis for formulating policies. <P> Greece has seen an increase in the employment rate and, as far as I can see, an increase in productivity. The action which the Commission can take relates to the specific guidelines. As you know, there are 22 guidelines on which each country is evaluated. They concern access to training, the ratio of men to women with access to training, and special action for the long-term unemployed. The Commission will endeavour, for all these specific guidelines, to quantify the data and to obtain specific information based on the implementation of the new Community framework for 2000 to 2006.
Herr Papayannakis, ich kann Ihnen auf Ihre Frage nur erklären, daß die griechische Regierung in der Tat intensiver bemüht sein muß, die statistischen Daten in bezug auf die bestehenden Strukturen elektronisch zu erfassen, damit die umgesetzten Programme auch die von Ihnen erwähnten quantitativen Ergebnisse erbringen und eine Kontrolle der Situation möglich ist, auf deren Grundlage entsprechende Politiken konzipiert werden können. <P> In Griechenland waren ein Anstieg der Erwerbsquote und - soweit ich hier sehen kann - ein Produktivitätswachstum zu verzeichnen. Die Kommission kann dort tätig werden, wo es um die konkreten Leitlinien geht. Bekanntlich wird jedes Land anhand von 22 Leitlinien bewertet. Sie beziehen sich auf den Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten, jeweils prozentual aufgeschlüsselt für Männer und Frauen, und die Sondermaßnahmen für Langzeitarbeitslose. Die Kommission wird versuchen, die Daten für alle konkreten Zielsetzungen zu quantifizieren und anhand der Umsetzung des neuen gemeinschaftlichen Aktionsrahmens für den Zeitraum 2000-2006 zu konkreten Angaben zu gelangen.
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Question No 36 by (H-0782/99): <P> Subject: Danish early retirement pension scheme Will the Commission state whether the Danish early retirement pension scheme has been approved in its entirety and whether there are disagreements between Denmark and the Commission in other areas of social policy?
Anfrage Nr. 36 von (H-0782/99): <P> Betrifft: Dänische Vorruhestandsregelung Kann die Kommission mitteilen, ob die dänische Vorruhestandsregelung insgesamt gebilligt worden ist und ob es gegebenenfalls Differenzen zwischen Dänemark und der Kommission in anderen sozialpolitischen Bereichen gibt?
204
The Danish pension scheme, the Efterløn, only allows people resident in Denmark and people who have completed the required period of employment in Denmark to retire. Some workers have complained to the European Commission because they do not have the right to retire. The Danish authorities do not consider that they are obliged under Community law to pay this compensation to workers taking early retirement who do not meet the conditions required under Danish law. <P> It should be noted that the current regulation on social security systems does not at present refer to the question of early retirement and the Commission has proposed certain amendments to the regulation which are, however, still pending before the Council. <P> There is, as yet, no European Court case law on Efterløn, but it could validly be argued that the residence requirement is incompatible with general clauses now in force banning discrimination on the grounds of nationality. <P> The Commission services set up a procedure for joint meetings and discussions with the Danish Government with a view to finding a common language and a common approach. The last meeting on the subject was held in November 1999 and we are waiting for the Commission services' final proposals on whether or not infringement proceedings will be instituted against Denmark.
Nach dem dänischen Rentensystem Efterløn können nur Personen mit Wohnsitz in Dänemark, die die erforderliche Zahl von Arbeitsjahren in diesem Land geleistet haben, Rente beziehen. Einige Arbeitnehmer haben sich bei der Europäischen Kommission darüber beschwert, daß sie keinen Rentenanspruch haben. Die dänischen Behörden sind nach eigener Auffassung jedoch nicht durch das Gemeinschaftsrecht dazu verpflichtet, den Arbeitnehmern im Vorruhestand diesen Ausgleich zu zahlen, wenn sie nicht die im dänischen Recht festgelegten Bedingungen erfüllen. <P> Vermerkt sei, daß sich die geltende Verordnung zum Sozialversicherungssystem gegenwärtig nicht auf Fragen des Vorruhestands bezieht und die Kommission Änderungen der Verordnung vorgeschlagen hat, über die der Rat bisher jedoch nicht entschieden hat. <P> Bislang liegt noch kein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Efterløn-System vor, aber man kann durchaus davon ausgehen, daß die Wohnsitzvoraussetzung nicht mit den allgemeinen Bestimmungen vereinbar ist, die heute hinsichtlich des Verbots von Diskriminierungen auf Grund der Staatsangehörigkeit gelten. <P> In mehreren Treffen und Sitzungen mit der dänischen Regierung waren die Dienste der Europäischen Kommission um eine gemeinsame Sprache und einen gemeinsamen Ansatz bemüht. Das letzte derartige Treffen fand im November 1999 statt, und wir erwarten die abschließenden Vorschläge der Dienste dazu, ob gegen Dänemark ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Gemeinschaftsrecht eingeleitet wird.
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I noticed that the Commissioner did not give a direct answer to the question of whether the Danish early retirement pension scheme as a whole has been approved by the Commission, but it was indirectly apparent that the answer was that it has not been. I should like to ask the Commissioner expressly to confirm that the scheme has not been approved by the Commission. <P> The Commissioner also more than hinted, of course, that a lot of consideration was being given to bringing the whole issue of the Danish early retirement pension scheme before the Court of Justice in Luxembourg, specifically on the grounds that the scheme actually discriminates against non-Danish wage earners who are unable to fulfil the conditions, due to the fact that they have not been in paid work for the period required under the Danish system. I should like to ask the Commissioner if she can provide any approximate deadlines in connection with this matter, for it is a problem which needs clarification in the context of the Danish socio-political debate. So I should be grateful if the Commissioner could enlarge upon this question.
Die Kommissarin hat keine direkte Antwort auf die Frage gegeben, ob die Kommission die dänische Vorruhestandsregelung genehmigt, man kann aber der Antwort indirekt entnehmen, daß sie das nicht tun wird. Ich möchte die Kommissarin bitten, ausdrücklich zu bestätigen, daß die Kommission die Regelung nicht genehmigt. <P> Die Kommission hat auch zu erkennen gegeben, daß erwogen wird, das gesamte System der dänischen Vorruhestandsregelung dem Gerichtshof in Luxemburg vorzulegen, weil nichtdänische Lohnarbeiter, die die vom dänischen System geforderten Mindestzeiträume für Lohnarbeit nicht nachweisen können, diskriminiert werden. Ich möchte die Kommissarin fragen, ob sie in dieser Sache ungefähre Termine nennen kann, da es sich hier um ein Problem handelt, das in der dänischen sozialpolitischen Debatte geklärt werden muß. Deshalb bitte ich die Kommissarin, diese Frage eingehender zu beantworten.
206
Honourable Member, I should just like to stress that both Denmark and numerous other Member States are having problems interpreting the directives and transposing them into national law. This is one such case and discussions are under way between the Danish Government and the Commission in order to find the best possible solution to the matter, to the benefit of the workers who meet the requirements and who, as things stand, have a right to this pension.
Herr Abgeordneter, damit wollte ich zum Ausdruck bringen, daß es sowohl in Dänemark als auch in vielen anderen Ländern Schwierigkeiten mit der Auslegung sowie der Umsetzung der Richtlinien in nationales Recht gibt. Ein solcher Fall liegt hier vor, und derzeit führen die dänische Regierung und die Kommission Gespräche, um das Problem auf bestmögliche Weise beizulegen, nämlich zum Nutzen der Arbeitnehmer, die die Voraussetzungen erfüllen und die entsprechend der gegenwärtigen Regelung einen Anspruch auf diese Form des Ruhestands haben.
207
Briefly, just to follow on from that last point, I invite the Commission to make it absolutely clear that the Commission's objections, such as they are, would not in any way infringe the rights of Danish nationals to benefit from this scheme, but simply that the Commission has a concern, which it has the right to have under Community law, to ensure that the scheme applies to all EU citizens who qualify.
Ich möchte noch kurz auf den letzten Punkt eingehen. Ich möchte die Kommission bitten klarzustellen, daß mögliche Einwände der Kommission die Rechte dänischer Bürger auf Leistungen im Rahmen dieses Programms nicht beeinträchtigen, sondern daß die Kommission lediglich darauf bedacht ist, und dazu ist sie laut Gemeinschaftsrecht berechtigt, dafür zu sorgen, daß das Programm für alle EU-Bürger gilt, die anspruchsberechtigt sind.
208
I think that the answer is brief and clear. Of course it is as you say. There will be no problem with Danish nationals within Denmark, that is not where the problem lies. The problem is with Danish nationals or other nationals residing outside Denmark.
Darauf kann ich eine kurze und eindeutige Antwort geben. Es verhält sich natürlich so, wie Sie sagen. Für die dänischen Bürger wird es keinerlei Probleme geben, und das ist ja auch nicht der springende Punkt. Es geht um Bürger Dänemarks bzw. anderer Staaten, die ihren Wohnsitz außerhalb Dänemarks haben.
21
Mr President, Commissioner, we have a basically positive view of the Commission' s White Paper on competition, particularly as regards the abolition of the system of notification and authorisation, but we are also puzzled by several things. First of all, there is a risk that the decentralisation of powers, though necessary in many ways, will cause an abnormal increase in competition-related initiatives, and that some people will be tempted to use competition law, not as a means to be resorted to when all else fails, of ensuring the smooth and predictable functioning of the markets, but for the purposes of as an instrument for economic and industrial policy, planning and interference with the natural workings of the markets themselves, or even for protectionist purposes. In this respect, we should heed the words of von Eieck, and doubtless also those of the great Italian liberal Bruno Leoni, who warned precisely against the risks of an abnormal increase in anti-competition policies. <P> State interference in the economy is, even today, still to blame for the most serious hindrances placed in the way of the market, competition and freedom of choice for European users and consumers. There is State aid for businesses - we have already discussed this, there is still a strong public presence in the economy - it is estimated that the Italian Treasury controls 15% of stock exchange capitalisation; governments and central banks place obstacles in the way of mergers and acquisitions; and there has been much talk in recent weeks about Vodafone' s bid for Mannesmann and the bailout of Holzmann. <P> Finally, Commissioner, we cannot forget that large sections of the economy are still firmly in the hands of the state, ranging from state television, which is funded on a mandatory basis by the taxpayer, and the Post Office, to some compulsory insurance schemes, including health and social welfare systems, which are managed by inefficient state monopolies which leave no-one but the wealthy user with any other option. <P> Commissioner, I am quite familiar with the constraints imposed by the Treaties, but I believe that, it must be emphasised once again that the European economy is finding it hard to compete with the American economy, especially because of insufficiently open markets and a lack of genuine competition. What is being done may well be very important, but it is still not sufficient.
Herr Präsident, Herr Kommissar, werte Kolleginnen und Kollegen! Wir sehen das Weißbuch der Kommission über den Wettbewerb im wesentlichen positiv, insbesondere was die Abschaffung des Anmelde- und Genehmigungssystems betrifft, haben aber diesbezüglich auch einige Bedenken. Vor allen Dingen besteht die Gefahr, daß die - in vielerlei Hinsicht notwendige - Verlagerung der Zuständigkeiten auf die einzelstaatliche Ebene dazu führt, daß Maßnahmen im Bereich des Wettbewerbs enorm zunehmen und die Versuchung besteht, das Kartellverbot nicht als letztinstanzliche Garantie für das einwandfreie und vorhersehbare Funktionieren der Märkte einzusetzen, sondern als wirtschafts- und industriepolitisches Instrument, als Instrument der Planung und des Eingreifens in die spontanen Entwicklungen der Märkte selbst oder gar als Instrument für protektionistische Maßnahmen. In dieser Hinsicht dürften wohl die Schriften von von Eieck und sicherlich auch die eines bedeutenden italienischen Liberalen wie Bruno Leoni hilfreich für uns sein, der eben vor den Gefahren einer außergewöhnlichen Zunahme politischer Maßnahmen gegen wettbewerbswidrige Praktiken warnte. <P> Noch heute sind die schwerwiegendsten Beeinträchtigungen des Marktes, des Wettbewerbs und der Wahlfreiheit der europäischen Kunden und Verbraucher auf staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zurückzuführen. Von staatlichen Beihilfen an Unternehmen haben wir bereits gesprochen. Es besteht noch eine ausgeprägte Staatswirtschaft - das italienische Schatzamt kontrolliert beispielsweise 15 % des Börsenkapitals -, Regierungen und Zentralbanken behindern Fusionen und Übernahmen; in den letzten Wochen wurde häufig über den Fall Vodafone/Mannesmann sowie über die Holzmann-Rettungsaktion gesprochen. <P> Schließlich dürfen wir nicht vergessen, daß sich große Wirtschaftsbereiche noch fest in öffentlicher Hand befinden, angefangen bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die zwangsweise vom Steuerzahler finanziert werden, über die Postunternehmen bis hin zu einigen Pflichtversicherungssystemen, einschließlich der Kranken- und Sozialversicherung, die von ineffizienten staatlichen Monopolen verwaltet werden, von denen es nur für Besserverdienende Befreiungsmöglichkeiten gibt. <P> Mir sind die durch den Vertrag festgelegten Verpflichtungen durchaus bekannt, doch muß meines Erachtens auch in diesem Zusammenhang betont werden, daß die europäische Wirtschaft im Wettbewerb mit der amerikanischen auch und vor allem deswegen benachteiligt ist, weil die Märkte dem Wettbewerb nicht genügend geöffnet sind. Die jetzt vorgesehenen Maßnahmen sind wohl sehr wichtig, aber noch nicht ausreichend.
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Question No 37 by (H-0791/99): <P> Subject: Working time directive Can the Commission say what action it proposes taking to ensure a level of protection, equivalent to that provided by the 1993 working time directive, for non-consultant hospital doctors, who were excluded from that directive and again from the proposal for a Council amending directive (COM(98)0662-C4-0715/98 - 98/0318(SYN))?
Anfrage Nr. 37 von (H-0791/99): <P> Betrifft: Richtlinie über die Arbeitszeitgestaltung Kann die Kommission mitteilen, welche Maßnahmen sie vorschlägt, um zu gewährleisten, daß Ärzten in der Ausbildung, die von der Richtlinie über die Arbeitszeitgestaltung von 1993 wie von dem Vorschlag für eine Richtlinie des Rates (KOM(98)0662-C4-0715/98-98/0318(SYN) ausgeschlossen wurden, ein Schutzniveau garantiert wird, das mit dem der Richtlinie von 1993 vergleichbar ist?
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A proposal has been drafted for a directive to amend the directive on the working time of non-consultant hospital doctors. The content of the proposal concerns the average 48-hour working week of doctors, with the possibility, following negotiation, of increasing it to 54 hours. The Council, Commission and Parliament are all agreed on the content but there is disagreement on the transitional period for implementing the directive. Parliament has proposed 4 years, the Commission 7 and the Council 13. <P> This proposal is still being discussed by the Council and Parliament on the basis of the codecision procedure. Although there is this disagreement, I should stress that all three institutions agree on the content and that every effort is being made to find a common approach to this particularly important and sensitive question which concerns an exceptionally large number of working doctors throughout Europe.
Es gibt einen Vorschlag für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie über die Arbeitszeitgestaltung von Ärzten in der Ausbildung, die in Krankenhäusern tätig sind. Dieser Vorschlag sieht eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit für Ärzte von 48 Stunden vor, die nach Vereinbarung bis zu 54 Stunden betragen kann. Insoweit herrscht Übereinstimmung zwischen Rat, Kommission und Parlament bezüglich des Inhalts, es bestehen jedoch Meinungsverschiedenheiten in bezug auf die Übergangszeit zur Umsetzung der Richtlinie. Das Parlament schlägt vier, die Kommission sieben und der Rat dreizehn Jahre vor. <P> Gemäß dem Mitentscheidungsverfahren ist dieser Vorschlag nach wie vor Gegenstand von Debatten zwischen Rat und Parlament. Vermerkt sei jedoch, daß die drei Organe trotz der genannten Differenzen inhaltlich übereinstimmen und alles unternehmen, damit diese besonders wichtige und sensible Frage, die wirklich sehr viele beschäftigte Ärzte in ganz Europa betrifft, gemeinsam einer Lösung zugeführt werden kann.
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Question No 38 by (H-0805/99): <P> Subject: Measures to advance gender equality One of the working groups of Commissioners announced by President Prodi has as its objective the promotion of measures to advance gender equality (gender mainstreaming). <P> Which Commissioners are members of this group? How many meetings of the group have been held to date? What concrete measures have been discussed?
Anfrage Nr. 38 von (H-0805/99): <P> Betrifft: Maßnahmen zugunsten der Gleichstellung von Männern und Frauen Eine der von Präsident Prodi angekündigten Arbeitsgruppen von Kommissaren soll sich mit Maßnahmen zugunsten der Gleichstellung von Männern und Frauen (mainstreaming) befassen. <P> Welche Kommissionsmitglieder gehören dieser Gruppe an? Wie oft hat sich die Gruppe bisher getroffen? Welche konkreten Maßnahmen wurden erörtert?
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This question covers several individual matters. It refers to the special Commission working group dealing with questions of equality. The Commissioners taking part are President Prodi, Vice-President Kinnock, Mr Reding and myself. The meetings of the working group are open and the first meeting was held on 11 January 2000. Three serious issues were discussed: the first was the first discussion on the fifth programme for women, of which I gave an initial evaluation, the second issue was the report by Mr Busquin on the investigation into the participation of women in research and science, and the third involved Mr Kinnock, who reported to the working group on efforts being made to take account of the gender equality dimension in the overall reforms currently taking place in the Community.
Die Anfrage besteht aus mehreren Teilen. Sie betrifft die Arbeitsgruppe der Kommission zu Fragen der Gleichstellung. Der Gruppe gehören folgende Kommissionsmitglieder an: Kommissionspräsident Prodi, Vizepräsident Kinnock, Frau Reding und ich. Die Sitzungen der Gruppe sind öffentlich. Auf der ersten Zusammenkunft am 11. Januar 2000 wurden drei wichtige Punkte behandelt: Zunächst gab es eine erste Aussprache zum fünften Programm für Frauen, zu dem ich eine erste Analyse vorlegt habe, zweitens ging es um den Bericht von Herrn Busquin zur Untersuchung über die Beteiligung von Frauen an Forschung und Wissenschaft, und drittens informierte Herr Kinnock die Kommission über die Anstrengungen betreffend die Einbeziehung der Dimension der Gleichstellung der Geschlechter in die Reform der Institutionen der Gemeinschaft, an der zur Zeit gearbeitet wird.
215
Thank you very much, Commissioner, for your reply, although I regret the fact that this working group has taken so long to meet, since this matter is of the greatest importance. We trusted this Commission, from the outset, to begin work on all issues relating to greater equality for men and women. I hope that, in the future, things will change and meetings will become frequent, because there are many issues which require the attention of the Commission in order to speed up and conclude, as quickly as possible, those measures which will promote greater equality between men and women.
Vielen Dank für Ihre Antwort, Frau Kommissarin, obwohl ich bedauern muß, daß diese Arbeitsgruppe so lange auf eine Zusammenkunft warten mußte, denn dies ist eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit, und wir haben darauf vertraut, daß die Kommission von Anfang an die Arbeit zur Erreichung der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen aufnehmen würde. Ich hoffe, daß das in Zukunft anders sein wird und die Beratungen häufiger stattfinden, denn es gibt viele Fragen, die der Aufmerksamkeit der Kommission bedürfen, um die Maßnahmen zur Förderung einer stärkeren Gleichstellung zwischen Männern und Frauen zu beschleunigen und zum erfolgreichen Abschluß zu bringen.
216
Mrs Avilés-Perea, that was an exhortation rather than a question. But if the Commissioner wishes to offer doctrine or good intentions ...
Frau Abgeordnete, es handelt sich um eine Ermahnung und nicht um eine Anfrage. Aber wenn die Frau Kommissarin eine Meinung darlegen oder eine Absichtserklärung abgeben möchte...
217
Allow me to say just one word. I agree that the working group should have met earlier but at least, once it did, important decisions were taken straight away.
Erlauben Sie mir dennoch eine kurze Bemerkung: Ich stimme Ihnen zu, die Arbeitsgruppe hätte früher zusammenkommen müssen, aber dieses Versäumnis wird durch den Gehalt der Diskussionen insofern aufgewogen, als man unverzüglich wichtige Beschlüsse gefaßt hat.
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Question No 39 by (H-0807/99): <P> Subject: Community EQUAL initiative On 13 October 1999, the Commission adopted the Community's EQUAL initiative, the aim of which is transnational cooperation to find and develop new means of combating discrimination and inequalities in the labour market with the focus on asylum-seekers. Under this umbrella, each Member State is to submit proposals in the form of a Community initiative programme for that particular country. <P> What criteria will the Commission use to approve or reject the Member States' programmes? <P> Which Community body will control the funding of the steering group and the monitoring committee and verify that the programme is carried out exactly and correctly? <P> The European Social Fund contribution for the period 2000-2006 will total 2 487 billion euro. As the EQUAL initiative is a joint funding venture with the Member States, what will Greece's contribution amount to?
Anfrage Nr. 39 von (H-0807/99): <P> Betrifft: Gemeinschaftsinitiative EQUAL Am 13.10.1999 verabschiedete die Kommission die Gemeinschaftsinitiative EQUAL, deren Ziel die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist, um neue Wege zur Bekämpfung der Diskriminierungen und Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere im Zusammenhang mit den Asylbewerbern, zu finden und zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird jeder Mitgliedstaat Vorschläge im Rahmen einer Gemeinschaftsinitiative für sein Hoheitsgebiet vorlegen. <P> Welche Kriterien wird die Kommission zugrunde legen, um diese Programme der Mitgliedstaaten anzunehmen oder abzulehnen? <P> Welches Gremium der Gemeinschaft wird die Finanzierung der Lenkungsgruppe und des Begleitausschusses sowie die korrekte und ordnungsgemäße Durchführung des Programms kontrollieren? <P> Da sich der Beitrag des Europäischen Sozialfonds für den Zeitraum 2000-2006 auf 2,487 Milliarden Euro beläuft und die Initiative EQUAL von den Mitgliedstaaten mitfinanziert wird, wird die Kommission um Mitteilung ersucht, wie hoch der Beitrag Griechenlands sein wird.
22
Mr President, we are holding a special debate: on competition policy and state aid, the government' s right and left hand, so to speak. <P> Whilst the EMU criteria are forcing Member States to curb expenditure, the high level of state aid to industry has so far remained in place. <P> This is understandable, because it is highly likely that Member States which start to cut back on state aid will cause companies to leave, with adverse effects on employment. But, at the same time, this is not understandable because bad management and non-viable jobs should not be funded by taxpayers' money. In principle, only horizontal regulations are permissible because they do not distort, or hardly distort, competition. The rapporteur' s Amendments Nos 6 and 7, therefore, deserve our support. <P> Amendments Nos 1 and 5 make reference to the phenomenon of market failure because the market instrument in itself does not result in the ideal society. Vulnerable people find themselves hardest hit. Market forces must be employed in a sophisticated manner to do full justice to the responsibility of citizens and companies. If this comes to nothing, then the government has to step in. <P> The Commission' s White Paper on modernising competition policy seems more like a discussion paper. The plea in favour of decentralisation in order to lighten the load within the Directorate-General on Competition is a kind gesture, but the way in which the Commission would like to carry this through would lead to the judiciary being stretched. This would be at the expense of legal certainty within industry. Does the pressure of work within the Commission really decrease when national judges are required to report to the Commission? What is the Council' s opinion on this and is the Commissioner prepared to completely reconsider these points?
Herr Präsident, wir führen eine besondere Debatte: über Wettbewerbspolitik und über staatliche Beihilfen, sozusagen die linke und die rechte Hand des Staates. <P> Während die WWU-Kriterien die Mitgliedstaaten zu Ausgabenkürzungen zwingen, bewegen sich die staatlichen Beihilfen an die Wirtschaft nach wie vor auf einem hohen Niveau. <P> Verständlich, denn ein Mitgliedstaat, der Beihilfen zurückfährt, läuft unweigerlich Gefahr, daß Unternehmen abwandern und damit Arbeitsplätze abgebaut werden. Zugleich aber auch unverständlich, denn Mißmanagement und unrentable Arbeitsplätze dürfen nicht mit Steuergeldern gefördert werden. Im Prinzip sind nur horizontale Regelungen zulässig, weil sie den Wettbewerb nicht oder kaum verzerren. Den Änderungsanträgen 6 und 7 des Berichterstatters sollte deshalb zugestimmt werden. <P> Die Änderungsanträge 1 und 5 beziehen sich auf das Zusammenbrechen des Marktes, denn das Marktinstrument allein führt nicht zur idealen Gesellschaft. Verwundbare Menschen müssen immer herhalten. Die Marktwirkung muß wohldurchdacht dazu genutzt werden, die Verantwortung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen bestmöglich zur Geltung zu bringen. Mißlingt dieses Engagement, dann muß der Staat eingreifen. <P> Das Weißbuch der Kommission über die Modernisierung der Wettbewerbspolitik betrachte ich eher als Diskussionsgrundlage. Das Plädoyer für Dezentralisierung, um die Arbeit der GD Wettbewerb zu erleichtern, wirkt sympathisch, die Art und Weise der von der Kommission beabsichtigten Ausgestaltung bringt allerdings eine Überlastung der Gerichte mit sich. Das geht auf Kosten der Rechtssicherheit für die Unternehmen. Wird die Arbeitsüberlastung der Kommission wirklich weniger, wenn ihr nationale Gerichte Bericht erstatten müssen? Wie steht der Rat dazu, und ist der Herr Kommissar bereit, diese Punkte noch einmal gründlich zu überdenken?
220
The EQUAL initiative is not restricted to certain groups of people. Its purpose is to combat discrimination in the workplace. The decision on this initiative was taken in Berlin, where it was decided to take account of professional groups of asylum seekers and to include them in its action. This is an important aspect of this initiative. <P> The Community initiative programme in each Member State must comply with the regulation. This is the same as the Social Fund regulation, i.e. EQUAL comes under the Social Fund regulation. It has been submitted to Parliament and we expect Parliament' s opinion next month. I should like to stress that the EQUAL initiative satisfies national requirements and national plans defined in accordance with agreed European strategy. The Member States, i.e. the national governments, have primary responsibility for setting up the joint agencies, submitting proposals, selecting the proposals which the programmes will implement and carrying out primary control. Within the European Commission, the Directorate-General for Employment is responsible for implementation, while financial control is the responsibility of the Directorate-General for Financial Control, the Anti-Fraud Office and the European Court of Auditors. <P> The last question concerns the amount granted. Greece has been granted ECU 98 million. The contribution commitment is 80%, rising to an 85% contribution from the initiative for the island regions, especially the remote Greek islands, and a contribution by Greece of 15%.
Die Initiative EQUAL ist nicht auf bestimmte Personengruppen beschränkt. Sie bezweckt die Bekämpfung von Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Initiative wurde in Berlin beschlossen, und dort hat man auch festgelegt, daß in den entsprechenden Aktionen auch Berufsgruppen von Asylbewerbern zu berücksichtigen und in sie einzubeziehen sind. Dieses wichtige Element der Initiative möchte ich hervorheben. <P> Die im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative ausgearbeiteten Programme der Mitgliedstaaten müssen den in der Verordnung über den Sozialfonds vorgesehenen Bestimmungen entsprechen. Die Initiative EQUAL unterliegt also der Verordnung für den Sozialfonds. Sie wurde dem Parlament unterbreitet, und im nächsten Monat erwarten wir dessen Stellungnahme. Ich muß betonen, daß EQUAL den nationalen Bedürfnissen und Planungen entspricht, die entsprechend der vereinbarten europäischen Strategie definiert werden. Für die Errichtung der gemeinsamen Träger, für die Vorlage der Vorschläge, für die Auswahl derer, die die Programme umsetzen sollen, sowie für die Kontrolle sind in erster Linie die Mitgliedstaaten bzw. die nationalen Regierungen verantwortlich. Innerhalb der Europäischen Kommission ist die Generaldirektion für Beschäftigung für die Umsetzung zuständig, und außerdem wird die Haushaltskontrolle natürlich durch die Generaldirektion für Finanzkontrolle, das Amt für Betrugsbekämpfung und den Europäischen Rechnungshof ausgeübt. <P> Ein letzter Teil der Anfrage betraf schließlich die Höhe des bereitgestellten Beitrags. Griechenland wurden 98 Millionen ECU gewährt. Die Zuschüsse betragen dabei 80 %, im Falle der Inselregionen und vor allem der entlegenen griechischen Inseln beteiligt sich die Initiative mit bis zu 85 %, wobei der Eigenanteil bei 15 % liegt.
221
Mr President, I feel that the guidelines for the Community EQUAL initiative, especially the four actions described in it, will result both in complicated bureaucracy and, paradoxically, a non-transparent structure. For example, one wonders how a development partnership will prove its cooperative spirit or its representative capacity, as required by action 2 in paragraph 33 of the guidelines. At the same time, the obligation to engage in transnational cooperation, the complicated demands of the plan and the implementation of a development partnership inevitably require large structures, as these are the only structures which can meet such demands. However, this contradicts the stated aim of the general objectives for decentralised action plans at the level of local authorities and rural areas. However, at the same time, participation by those actually discriminated against, such as asylum seekers, immigrants and so on, is rendered impossible or merely symbolic. Finally, if you consider the overall amount, which is on the small side, - EUR 2.8 billion for 15 Member States - and how ambitious the objectives are, I am afraid that all we shall succeed in doing is to prove that unemployment is a bad thing.
Herr Präsident, die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative EQUAL, insbesondere die darin festgelegten vier Aktionen, führen meiner Ansicht nach zu einem sehr komplizierten, bürokratischen, paradoxerweise jedoch auch intransparenten Gebilde. Beispielsweise fragt man sich doch, wie eine Entwicklungspartnerschaft beweisen soll, daß sie die Bedingungen Kooperationsbereitschaft und Repräsentativität erfüllt, wie in Absatz 33 der Hinweise zu Aktion 2 gefordert wird. Andererseits führen die Verpflichtung zur transnationalen Zusammenarbeit und die komplizierten Anforderungen an die Planung und Umsetzung von Entwicklungspartnerschaften zwangsläufig zu Großprojekten, da nur sie diesen Bedingungen entsprechen können. Das jedoch steht im Widerspruch zu der erklärten Absicht, die allgemeinen Ziele auf dezentrale Aktionspläne auszurichten, und zwar auf der Ebene der Gebietskörperschaften und in den Agarregionen. Gleichzeitig wird so die Beteiligung der tatsächlich Benachteiligten, nämlich der Asylbewerber, der Immigranten und anderer, unmöglich gemacht oder auf ein symbolisches Maß beschränkt. Wenn man schließlich bedenkt, wie gering die Gesamtsumme ist - 2,8 Milliarden Euro für 15 Staaten und derart ehrgeizige Ziele -, dann, fürchte ich, wird es uns lediglich gelingen nachzuweisen, welches Übel die Arbeitslosigkeit darstellt.
222
First let me say that it would be a great help to us, now that we have reached the stage where this is being processed by Parliament, if you could make specific proposals which we could take into account. Secondly, I have to say that the aim of the EQUAL initiative is not to reduce unemployment, it cannot possibly deal with the issue of reducing unemployment, or to support an increase in employment. That is the job of the European Strategy for Employment and the Social Fund, which have huge sums of money and exceptionally large resources at their disposal, especially for countries like Greece. The EQUAL initiative has a specific mission. To encourage, to assist promotion, to create statistics, to create studies and agencies to support those sections of the population which suffer discrimination. So what we are looking for is cooperation between local groups, between local authorities and between countries in order to exchange experiences; that is mainly what we are looking for, and for experience to be transferred from one country to another so that it can be emulated. This is the philosophy behind the initiative; the budget is commensurate with it and our aim is for development agencies, non-governmental organisations and local authorities to be involved as much as possible, so that it can get as close to the people as possible.
Da wir uns nunmehr in der Phase der Ausarbeitung durch das Parlament befinden, möchte ich erstens sagen, daß es wirklich in jeder Hinsicht hilfreich wäre, wenn Sie konkrete Vorschläge unterbreiteten, die wir berücksichtigen können. Zweitens verweise ich darauf, daß die Gemeinschaftsinitiative EQUAL nicht darauf abzielt, die Arbeitslosigkeit zu verringern, dazu wäre sie gar nicht in der Lage, oder einen Beitrag zur Beschäftigungsförderung zu leisten. Dafür gibt es die europäische Beschäftigungsstrategie bzw. den Sozialfonds, der über außerordentlich umfangreiche Mittel, vor allem für Länder wie Griechenland, verfügt. Die Initiative EQUAL hat eine konkrete Aufgabe. Sie soll Mut machen, die Förderung unterstützen, statistische Daten liefern sowie Studien und Träger zur Förderung jener Bevölkerungsgruppen hervorbringen, die Diskriminierungen ausgesetzt sind. Wir fordern also Zusammenarbeit zwecks Erfahrungsaustausch zwischen lokalen Gruppen, den Organen der Selbstverwaltung und den Ländern, denn das ist es, was wir hauptsächlich anstreben: Ein Land soll seine Erfahrungen an andere weitergeben, damit sie aufgegriffen und nutzbar gemacht werden können. Auf diesem Gedanken beruht die Initiative, und dementsprechend ist auch ihr Budget ausgelegt. Unser Ziel besteht darin, möglichst viele Entwicklungsgesellschaften, Nichtregierungsorganisationen und lokale Behörden einzubinden, damit die Initiative weitestgehend bürgernah ausgestaltet wird.
224
Question No 40 by (H-0808/99): <P> Subject: Article 13 TEU and Employment The draft Commission Directive establishing a general framework for equal treatment in employment and occupation gives exemption to religious organisations (Art. 4.2). Could the Commission please tell Parliament the circumstances and the groups within Article 13 (TEU) likely to be effected by such an exemption?
Anfrage Nr. 40 von (H-0808/99): <P> Betrifft: Artikel 13 VEU und die Beschäftigung In dem Entwurf einer Richtlinie der Kommission über einen allgemeinen Rahmen für die Gleichbehandlung im Bereich der Beschäftigung ist eine Ausnahme für religiöse Organisationen (Artikel 4.2) vorgesehen. Kann die Kommission dem Parlament Auskunft über die Umstände und die Gruppen gemäß Artikel 13 VEU geben, für die eine derartige Ausnahme voraussichtlich gelten wird?
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A month ago, the Commission submitted a proposal on equal treatment in employment, as prescribed in the Treaty, in order to implement Article 13. The ban on discrimination is the rule in the package of directives and programmes which we submitted. At the Commission' s proposal and after approximately two years of consultation with social agencies, Member States and the European Parliament, a number of exceptions have been made. These exceptions relate to professions which must be exercised by persons with a genuine professional qualification. Allow me to give you a specific example to illustrate this. In a religious school, it is logical for an exemption to be requested and accepted in order to ensure that the teacher is of the faith to which the religious school in question belongs. That is the sort of exemption we are talking about. Clearly this is not a general exemption and the different approach which allow Member States to introduce special provisions are only justified in the case of this special professional qualification.
Vor einem Monat hat die Kommission entsprechend dem Gebot des Vertrages zur Umsetzung von Artikel 13 einen Vorschlag zur Durchsetzung der Gleichbehandlung im Bereich der Beschäftigung vorgelegt. Das Diskriminierungsverbot stellt in diesem von uns vorgestellten Paket von Richtlinien und Programmen die Regel dar. Auf einen Vorschlag der Kommission hin und nach ca. zweijährigen Konsultationen mit sozialen Trägern, den Mitgliedstaaten sowie dem Europäischen Parlament wurden jedoch bestimmte Ausnahmen eingeräumt. Diese betreffen Berufe, die nur von Personen mit einer speziellen Ausbildung ausgeübt werden dürfen. Ich will Ihnen an einem konkreten Beispiel deutlich machen, was ich meine. Verständlicherweise verlangt eine kirchliche Schule, daß die Lehrkraft der Konfession angehört, die auch diese Schule vertritt, und in diesem Fall wird einer Ausnahme auch stattgegeben. Um solche Fälle geht es. Es sollen also keine generellen Ausnahmen zugelassen werden, sondern die differenzierte Behandlung, die den Mitgliedstaaten gewisse Sonderbestimmungen zugesteht, ist nur gerechtfertigt, wenn sie sich auf eine spezielle Ausbildung bezieht.
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This is a perverse interpretation of ending discrimination. For instance, religious schools could quite properly say to a Roman Catholic for example: we do not want to employ you because you are a gay man or because you are a lesbian. Here we have from the Commission a reinforcement of a hierarchy of oppression. Surely what we should be doing, and I hope you will agree, Commissioner, is engaging the person to do the job on the basis of their capability, and we should not enshrine such bigotry and prejudice, no matter how sincerely held.
Das ist eine perverse Auslegung der Abschaffung der Diskriminierung. So könnte eine Religionsschule beispielsweise durchaus zu einem Katholiken sagen: Wir wollen Sie nicht einstellen, weil Sie homosexuell sind. Damit unterstützt die Kommission die Hierarchie der Unterdrückung. Sollte es nicht so sein, und ich hoffe, daß die Kommissarin mir da zustimmt, daß jemand aufgrund seiner Fähigkeiten eingestellt wird und daß wir uns hüten sollten, Vorurteile und Bigotterie, auch wenn man noch so aufrichtig davon überzeugt sein mag, festzuschreiben.
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I must stress that this exemption is not a refusal of work for any reason, be it the reason which you mentioned, sexual orientation, ethnic discrimination or any other reason. It allows a choice to be made only where special qualifications are needed which relate directly to the activity in question. In other words, it is positive discrimination. In the example which you mentioned, it is only logical that the teacher in a Catholic school should be Catholic. That is the only form of exemption which is acceptable.
Eine solche Ausnahme, das möchte ich betonen, bedeutet nicht, daß man jemandem aus irgendeinem Grund einen Arbeitsplatz verweigert, sei es aus dem von Ihnen genannten, also wegen der sexuellen Orientierung, der ethnischen Zugehörigkeit oder irgendeinem anderen Grund. Es besteht die Möglichkeit, eine Auswahl zu treffen, und zwar nur dort, wo spezielle Voraussetzungen erforderlich sind, die unmittelbar mit der auszuübenden Tätigkeit zusammenhängen. Hier geht es also um eine positive Diskriminierung. Bei dem von Ihnen genannten Beispiel, also der katholischen Schule, ist es wohl naheliegend, daß auch die Lehrkraft katholisch ist. Nur eine solche Ausnahme kann akzeptiert werden.
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Question No 41 by (H-0813/99): <P> Subject: Promoting jobs for women in severely less-favoured regions Given the enormous difficulties in obtaining work which women face in certain severely less-favoured regions, and given that these women very seldom have any resources to draw on, in terms of either finance, entrepreneurial or cooperative traditions or even training facilities, living as they do in rural districts where 80% of the population is on the poverty line, what measures or actions are planned to help these women overcome the hurdle of their social environment? Does the Commission intend to put forward lowest common denominator policies which will properly reflect the admittedly extreme but nonetheless real-life situation of these women, or will their plight once again be overlooked by the new employment policies?
Anfrage Nr. 41 von (H-0813/99): <P> Betrifft: Förderung der Beschäftigung von Frauen in besonders benachteiligten Gebieten Frauen stoßen in einigen besonders benachteiligten Gebieten auf große Schwierigkeiten, Arbeit zu finden, und verfügen sehr oft weder über das Minimum an Wirtschaftskapital, an unternehmerischem oder genossenschaftlichem Know how noch über entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten und leben in ländlichen Gebieten, in denen 80 % der Bevölkerung als arm gelten. Welche Maßnahmen oder Aktionen sind geplant, damit diese Frauen die sozialen Barrieren in ihrem Umfeld überwinden können? Wird die Kommission diesen Grenzsituationen, die jedoch real sind, angemessene Politiken, die Mindestanforderungen genügen, vorschlagen? Werden diese Frauen durch die neuen Beschäftigungspolitiken erneut nicht berücksichtigt werden?
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Mr President, a White Paper, by definition, is not something you can take or leave. It is there to generate reactions and the White Paper has certainly succeeded in doing that. It forms a sound basis for discussion and is to be welcomed in this sense. I understand where the authors are coming from and I share their views. I also assume that you, Commissioner, want to honour the reputation of, and the work put in by, your predecessors and that your offices will pursue the same objective. I cannot imagine the Commission taking initiatives in order to de-Europeanise or re-nationalise in a thorough manner, but I have my concerns and questions nevertheless. <P> Firstly, these relate to the coherence of the policy' s application. In general, I am a great defender of cultural diversity but not in terms of competitiveness within the internal market. The internal market needs a uniform competition policy, not only in terms of concept, but also in terms of application. It is true, there are some European regulations and interpretative statements on the way. The Commission is also said to have the right of evocation and can give guidelines to the national competition authorities. But I still wonder if we do not run the risk of ending up in a kind of Echternach procession where we will have to take one step back before we are able to take two steps forward. So, I would like to hear more about how the Commission will guarantee this uniform application in practice and whether you yourself consider the courses outlined from point one hundred onwards in the White Paper to be feasible. <P> Secondly, I understand the worry of industry regarding legal certainty. Many dossiers are currently being filed with precisely this concern. This instrument will fall by the wayside in future. In the White Paper, you state that the Commission will still issue particular orders which can be used as guidelines, but what will your criteria be for granting such orders one day but not the next? <P> Thirdly, I would like to know whether the Commission has looked into the effects its new approach will have on industrial strategy. I have particular concerns regarding the fate of SMEs which will lose part of their legal and financial protection, as is already the case, one has got to admit, within the new vertical group exemption for the distribution sector. <P> Fourthly, I would like to be informed of why the Commission does not choose to apply the invalidity penalty in the case of evident infringements of the competition rules. <P> Fifthly, with the pending enlargement, I wonder whether the candidate counties will be able to play our game. They are still in training, as it were. What guarantees do we have that they will grow into first-class players in the league of the internal market? <P> Sixthly and lastly, I would remind you of a point that I have already raised in my report on vertical restrictions, namely the legal privilege of company lawyers. If the Commission implements the White Paper objectives, it seems to me that discrimination within the internal market and between external and internal legal advisers will become more pronounced and hence even less acceptable. Is the Commission considering taking any action to allow in-house lawyers in all Member States legal privilege? <P> Commissioner, I am asking these questions as a defender of the internal market and I hope that, in this sense, we are all partners and that the discussion between these partners does not remain sterile but can bear fruit.
Herr Präsident, ein Weißbuch ist per definitionem keine Sache der reinen Unverbindlichkeit, sondern soll Reaktionen auslösen. Mit dem vorliegenden Weißbuch ist das sicherlich gelungen. Es liefert eine gute Diskussionsgrundlage und ist insofern zu begrüßen. Ich verstehe die Ausgangspunkte der Verfasser und stimme ihnen zu. Außerdem gehe ich davon aus, daß Sie, Herr Kommissar, den Ruf und das von Ihren Vorgängern aufgebaute Werk in Ehren halten wollen und Ihre Dienste ebendieses Ziel verfolgen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kommission Initiativen für eine grundlegende Enteuropäisierung oder Renationalisierung ergreift. Dennoch mache ich mir Sorgen, stelle ich mir Fragen. <P> Zunächst in bezug auf die Kohärenz der Anwendung der Politik. Grundsätzlich bin ich durchaus für kulturelle Vielfalt, nicht aber auf der Ebene der Wettbewerbskultur im Binnenmarkt. Der Binnenmarkt braucht eine einheitliche Wettbewerbspolitik, nicht nur vom Ansatz her, sondern auch bei der Anwendung. Gewiß, es gibt gemeinschaftliche Verordnungen und interpretative Mitteilungen. Auch soll die Kommission ein Evokationsrecht haben und den nationalen Wettbewerbsbehörden mit Leitlinien zur Seite stehen. Doch frage ich mich, ob wir nicht bei einer Echternacher Springprozession landen, wo wir, ehe wir zwei Schritte nach vorn setzen können, zunächst immer einen zurück machen müssen. Ich darf Sie daher bitten, Herr Kommissar, etwas genauer darzulegen, wie die Kommission diese einheitliche Anwendung in der Praxis gewährleisten will und ob Sie selbst die im Weißbuch ab Punkt 100 aufgezeigten Wege für gangbar halten? <P> Zweitens habe ich Verständnis für die Unternehmen, die einen Verlust an Rechtssicherheit befürchten. Genau darauf beziehen sich derzeit zahlreiche Vorgänge. Künftig entfällt dieses Instrument. Dem Weißbuch zufolge wird die Kommission sehr wohl noch Einzelentscheidungen treffen, die als Leitlinien dienen können. Welche Kriterien aber wenden Sie an, um in dem einen Fall eine solche Einzelentscheidung zu fällen, in einem anderen hingegen nicht? <P> Drittens möchte ich wissen, ob die Kommission untersucht hat, wie sich ihr neuer Ansatz auf die Strategie der Unternehmen auswirkt. Sorgen mache ich mir insbesondere um die KMU, die ein beträchtliches Maß an rechtlicher und wirtschaftlicher Sicherheit verlieren, was mit der neuen vertikalen Gruppenfreistellung für Vertriebssysteme wohl doch der Fall ist. <P> Viertens hätte ich gern Auskunft darüber, weshalb sich die Kommission nicht dafür entscheidet, bei offensichtlichen Verstößen gegen die Wettbewerbsregeln die Nichtigkeitsstrafe ex tunc wirken zu lassen. <P> Fünftens frage ich mich angesichts der bevorstehenden Erweiterung, ob die Beitrittskandidaten unserem Spiel gewachsen sind. Sie befinden sich sozusagen noch in der Trainingsphase. Welche Garantien haben wir, daß sie sich zu Topspielern in der Liga des Binnenmarkts entwickeln? <P> Sechstens und letztens erinnere ich an einen Punkt, den ich bereits in meinem Bericht über vertikale Beschränkungen erwähnt habe, nämlich das legal privilege für die Justitiare. Sollte die Kommission ihre Vorhaben aus dem Weißbuch umsetzen, dann dürfte die Diskriminierung im Binnenmarkt und zwischen den externen und internen Rechtsberatern zunehmen und damit noch weniger hinnehmbar sein. Erwägt die Kommission Schritte, um den in house-Juristen in allen Mitgliedstaaten ein legal privilege zuzubilligen? <P> Herr Kommissar, ich werfe diese Fragen als Befürworterin des Binnenmarkts und in der Hoffnung auf, daß wir hier in diesem Sinne alle Partner sind und daß das Gespräch zwischen diesen Partnern nicht steril bleibt, sondern Erfolge bringt.
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Obviously, the cohesion policy exists for less-favoured regions and cooperation and joint action by the Structural Funds, the Social Fund and the Agricultural Fund exist for the cohesion policy. I should point out that the funds available for regions with problems account for one third of the total budget. The aim of these regional policies, which, of course, are implemented under the jointly agreed European guidelines in each Member State, i.e. each Member State is responsible for implementing this programme, is to increase opportunities for work for both men and women. I should point out that 70% of funding for the period 2000-2006, i.e. EUR 195 billion, will go to the less-favoured regions of Europe. <P> With particular reference now to the question of access by women to the opportunities which are created, I would like to say, first, that there is, via the Social Fund, an entire equal opportunities pillar which the Member States must implement, i.e. special policies for women which must use Social Fund resources. Secondly, the LEADER initiative currently being studied gives special priority to development strategies which aim to give special support to women in small enterprises in the agricultural sector and in rural tourism, with a view to increasing the involvement of women in agricultural regions.
Für die benachteiligten Gebiete Europas haben wir natürlich die Kohäsionspolitik, und zur Umsetzung der Kohäsionspolitik arbeiten die Strukturfonds mit dem Sozial- sowie dem Agrarfonds zusammen und führen mit ihnen gemeinsame Aktionen durch. Für besonders benachteiligte Gebiete steht ein Drittel des Gesamthaushalts zur Verfügung. Die Regionalpolitiken, die im Rahmen der gemeinsam beschlossenen europäischen Leitlinien in jedem Mitgliedstaat umgesetzt werden - jeder Mitgliedstaat trägt also die Verantwortung für die Verwirklichung dieses Programms -, zielen darauf ab, sowohl Frauen als auch Männern bessere Beschäftigungschancen zu bieten. 70 % der Mittel für den Zeitraum 2002-2006, das sind 195 Milliarden Euro, werden für die weniger begünstigten Regionen Europas bereitgestellt. <P> Was nun insbesondere den Zugang von Frauen zu den bestehenden Beschäftigungsmöglichkeiten betrifft, so sei erstens darauf verwiesen, daß innerhalb des Sozialfonds ein eigener, von den Mitgliedstaaten umzusetzender Pfeiler existiert, in dem es um die Chancengleichheit geht, also spezielle Politiken, für die die Mittel des Sozialfonds eingesetzt werden sollen und die auf Frauen ausgerichtet sind. Im Rahmen der Initiative LEADER, die derzeit geprüft wird, wird zweitens den Entwicklungsstrategien, die auf die besondere Förderung von Frauen in Kleinunternehmen in der Landwirtschaft bzw. im Agrartourismus abzielen, besondere Priorität eingeräumt, um das Engagement von Frauen in Agrarregionen auszubauen.
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Commissioner, thank you for giving me a well-intentioned answer, which has been rigorous and well-argued. However, I can assure you that we do not, with the existing measures - which you have referred to - reach these severely less-favoured regions. They are areas where there is much need and we have to put them on an equal footing with those areas where we work in cooperation, where almost none exists. Therefore, my question is whether you could examine the possibility that some of the policies on microcredits, which have brought results in cooperation, could be applied to those women in severely less-favoured regions, who have the odds stacked against them. I am very familiar with the programmes which you refer to. I can assure you that we are not reaching the areas where there is most need. <P> With these forecasts of the structural policy - which I know very well - and the forecasts of LEADER and rural development, we will not promote, as we should, employment amongst women in the severely less-favoured regions. I would therefore ask you to study the possibility of applying microcredit policies.
Danke, Frau Kommissarin, denn Sie haben mir eine wohlmeinende und präzise Antwort gegeben, die ich inhaltlich schätze. Dennoch versichere ich Ihnen, daß wir mit den vorhandenen Mitteln - auf die Sie Bezug nehmen - diese stark benachteiligten Gebiete nicht erreichen. Denn es sind Gebiete, in denen sich die Mangelerscheinungen überlagern und die jenen Gebieten vergleichbar sind, in denen wir gemeinsam arbeiten und wo fast nichts existiert. Deshalb meine Frage, ob Sie nicht die Möglichkeit prüfen könnten, daß einige der Kleinstkreditpolitiken, die sich in der Zusammenarbeit bewährt haben, auch auf diese Frauen in stark benachteiligten Gebieten, die alles gegen sich haben, Anwendung finden könnten. Ich kenne die von Ihnen erwähnten Programme gut. Ich kann Ihnen versichern, daß wir dort, wo sie am notwendigsten sind, nicht hingelangen. <P> Mit diesen Vorausschauen der Strukturpolitik - die ich sehr gut kenne -, mit den Vorausschauen von LEADER und der ländlichen Entwicklung gelingt es uns nicht, die Beschäftigung der Frauen in den am stärksten benachteiligten Gebieten zu fördern. Deshalb bitte ich Sie, die Möglichkeit der Anwendung von Kleinstkreditpolitiken zu prüfen.
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The Commissioner accepts and takes good note of Mrs Izquierdo Rojo' s intervention.
Die Frau Kommissarin stimmt zu und nimmt den Beitrag von Frau Izquierdo Rojo wohlwollend zur Kenntnis.
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Question No 42 by (H-0817/99): <P> Subject: Commission's plans for presentation of a new social action programme It is important that the Commission present as soon as possible a new social action programme, setting out a specific plan with a timetable for implementation for both the legislative work in the area of social security and initiatives for framework agreements in the context of the 'social dialogue'. <P> Can the Commission say what its precise intentions are regarding the presentation of a new social action programme?
Anfrage Nr. 42 von (H-0817/99): <P> Betrifft: Pläne der Kommission zur Vorlage eines neuen sozialen Aktionsprogramms Es ist dringlich, daß die Kommission baldmöglichst ein neues soziales Aktionsprogramm vorlegt, in dem sie einen konkreten Plan, einschließlich Zeitplan für die Durchführung, sowohl hinsichtlich der legislativen Arbeit im Bereich der sozialen Sicherheit als auch der Initiative zu einer Rahmenvereinbarung im Rahmen des sozialen Dialogs darlegen kann. <P> Kann die Kommission ihre konkreten Absichten hinsichtlich der Vorlage eines neuen sozialen Aktionsprogramms darlegen?
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We estimate that the Commission' s new social action programme for the next five years will be ready at the end of this summer. In order to complete the programme and be able to present it, we first need to complete our consultations with Parliament, the social partners and non-governmental organisations. These discussions have already started, but we will need to take account of the results in Lisbon. <P> The Lisbon European Council is trying to take a new approach to the question of social exclusion and the link between social exclusion and the information society, economic policy and reforms. These results will be most important in shaping the Commission' s social programme. <P> I have already told the European Parliament that a joint meeting will be held in April between Parliament and the Commission, after the Lisbon conference, so that all aspects can be discussed and the social programme for 2000-2006 can finally be drafted.
Wir gehen davon aus, daß das neue soziale Aktionsprogramm der Kommission für die kommenden fünf Jahre Ende des Sommers 2000 endgültig vorliegt. Um das Programm fertigzustellen und vorzulegen, müssen jedoch zuvor die Konsultationen mit dem Parlament, den Sozialpartnern und den Nichtregierungsorganisationen abgeschlossen werden. Erste Gespräche werden bereits geführt, aber wir werden auch die Ergebnisse von Lissabon einbeziehen müssen. <P> Auf dem Europäischen Rat von Lissabon soll versucht werden, einen neuen Ansatz in der Frage der sozialen Ausgrenzung bzw. des Zusammenhangs zwischen sozialer Ausgrenzung und Informationsgesellschaft sowie der Wirtschaftspolitik und den Reformen zu finden. Die jeweiligen Ergebnisse werden für die definitive Ausgestaltung des sozialen Aktionsprogramms der Kommission von erheblicher Bedeutung sein. <P> Ich habe dem Europäischen Parlament bereits erklärt, daß im April, nach dem Gipfel von Lissabon, ein gemeinsames Treffen von Parlament und Kommission stattfinden wird, auf dem vor der endgültigen Erstellung des sozialen Aktionsprogramms für den Zeitraum 2000-2006 noch einmal alle Aspekte erörtert werden sollen.
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Clearly, any future social action programme should take account of developments, for example within information technology, and, in time, become a modern social action programme. But can you also provide confirmation concerning the matter I raise in my question, namely that the programme will be designed in such a way that we shall obtain a concrete timetable for the various types of legislation in the social sphere which the Commission is planning, as well as for those initiatives which the Commission is planning with regard to dialogue between the two sides of industry? <P> We need to see which concrete alternatives the Commission will adopt during the coming period and which initiatives it will take for the purpose of reaching agreements.
Natürlich muß ein neues soziales Aktionsprogramm auch der Entwicklung, beispielsweise auf dem Gebiet der Informationstechnologie, Rechnung tragen, muß modern und zeitgemäß sein. Aber können Sie auch bestätigen, daß - was ich in meiner Frage erwähnt habe - das Programm so gestaltet wird, daß wir einen konkreten Zeitplan für die verschiedenen, von der Kommission geplanten legislativen Arbeiten im Bereich der sozialen Sicherheit sowie für den sozialen Dialog zwischen den Tarifpartnern bekommen? <P> Wir müssen wissen, welche konkreten Alternativen die Kommission künftig auf die Tagesordnung setzen und welche Initiativen sie zu Verträgen ergreifen wird.
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Firstly, I agree with you entirely. Account will be taken of the information society; that was something which I too mentioned. Social exclusion, the programme for women, the efforts we are making in the social protection area, everything needs to be looked at now in the light of the new reality of the information society. <P> Secondly, there will obviously be timetables for the initiatives within which systematic monitoring will also have to be implemented. Where I cannot commit myself is on your reference to legislative work in the social security area which, as you know, is not included in the articles of the Treaty and there is no legal basis for social security questions in the Treaty.
Ich kann Ihnen erstens verbindlich zusichern, daß die Informationsgesellschaft berücksichtigt wird - darauf habe ich ja auch hingewiesen. Die soziale Ausgrenzung, das Programm für die Gleichstellung von Frauen und Männern, unsere Bemühungen im Bereich der sozialen Sicherheit - all das muß nunmehr im Lichte der neuen Bedingungen der Informationsgesellschaft gesehen werden. <P> Zweitens wird es natürlich auch bindende Zeitpläne für die Umsetzung der Initiative sowie eine systematische Überwachung geben. Im Hinblick auf die von Ihnen angesprochenen legislativen Vorhaben im Bereich der Sozialversicherung, für die es, da sie im Vertrag bekanntlich nicht vorgesehen sind, keine Rechtsgrundlage gibt, kann ich Ihnen jedoch keine verbindliche Zusage machen.
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Since the author is not present, Question No 43 lapses.
Da der Fragesteller nicht anwesend ist, ist die Anfrage Nr. 43 hinfällig.
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Question No 44 by (H-0819/99): <P> Subject: Opportunities of the disabled to take advantage of freedom of movement within the EU Under Article 13 of the Amsterdam Treaty, it should be possible for all EU citizens to take advantage of freedom of movement within the Union. However, for people with various kinds of physical disability who are in need of special transport and personal assistance, freedom of movement is still highly restricted. <P> What measures is the Commission taking to facilitate opportunities for the disabled in this area?
Anfrage Nr. 44 von (H-0819/99): <P> Betrifft: Schwierigkeiten für Behinderte, von der Freizügigkeit innerhalb der EU Gebrauch zu machen Gemäß Artikel 13 des Amsterdamer Vertrags hat jeder EU-Bürger ein Recht auf Freizügigkeit innerhalb der Union. Für Personen mit verschiedenen körperlichen Behinderungen, die besondere Beförderungsmittel und persönliche Hilfe benötigen, ist diese Freizügigkeit jedoch weiterhin sehr eingeschränkt. <P> Welche Schritte unternimmt die Kommission, um die Möglichkeiten der Behinderten in diesem Bereich zu verbessern?
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On 26 November 1999, the European Commission approved a package of measures to combat discrimination. As far as the package in question and people with special needs are concerned, there is a directive which concentrates on combating discrimination, especially in the workplace. <P> The European Commission believes that this initiative to combat discrimination will help to increase the level of employment of people with special needs and, in the end, to promote the freedom of movement of these persons. <P> Of course, it is particularly important for people with special needs to have access to means of transport, services and all types of installation if they are to exercise their right to freedom of movement. The European Commission has approved a proposal for a directive on special arrangements in buses, coaches and other vehicles, so that people with special needs with mobility problems and people using wheelchairs have access to them. <P> In addition, you should know that, on 4 June 1998, the Council approved the recommendation for a pan-European type of parking permit to be introduced for people with special needs, the aim of which is to help them travel in all Member States with a common permit so that they can take advantage of all organised parking areas throughout Europe.
Am 26. November 1999 verabschiedete die Europäische Kommission ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung von Diskriminierungen. Dazu gibt es eine Richtlinie, deren Schwerpunkt die Bekämpfung von Diskriminierungen gegenüber Behinderten, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, ist. <P> Nach Meinung der Europäischen Kommission wird diese Initiative zur Bekämpfung von Diskriminierungen zu einer höheren Erwerbsquote von Behinderten und schließlich auch zu einer größeren Freizügigkeit für diese Personen führen. <P> Damit die Behinderten in den Genuß dieser Freizügigkeit kommen, müssen sie natürlich unbedingt Zugang zu Verkehrsmitteln, Dienstleistungen sowie Einrichtungen jeder Art erhalten. Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine Richtlinie über die besondere Ausstattung von Linien- und Reisebussen sowie anderen Fahrzeugen gebilligt, damit auch Mobilitätsbehinderte bzw. Rollstuhlfahrer diese Verkehrsmittel nutzen können. <P> Außerdem sei darauf hingewiesen, daß der Rat am 4. Juni 1998 eine Empfehlung zur Einführung eines entsprechend einem einheitlichen Gemeinschaftsmodell erstellten Parkausweises für Behinderte verabschiedet hat. Mit einem für alle Mitgliedsländer einheitlichen Ausweis soll es diesen Menschen ermöglicht werden, sich frei zu bewegen und alle eingerichteten Parkzonen in Europa zu benutzen.
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Mr President, I would like, in beginning my speech regarding the White Paper, to congratulate the rapporteur, Mr von Wogau. The fact that the Group of the Party of European Socialists is very much in agreement with your report is clearly demonstrated by the fact that only one amendment has been presented during this procedure. <P> We are, therefore, in agreement with the report, Commissioner, as well as the broad outlines of the White Paper. <P> Since the Treaty entered into force, Community law on competition has been one of the tenets of Community policy. After almost forty years of being in force, these rules were beginning to show signs of exhaustion. For this reason, modernisation was essential. That modernisation came to be particularly necessary for five reasons. Firstly, the authorisation system; secondly, decentralised application; thirdly, procedural rules; fourthly, judicial application; and fifthly and finally, excessive red tape. <P> The system of individual approvals needed urgent reform, as was unanimously requested by specialised companies, academics and lawyers. I have not attended a single forum of specialists in competition law which has not requested a change to the system. A system, such as the current one, which is capable of making so few decisions, be they approvals or prohibitions, is something less than a valid system. <P> National competition authorities were able to apply Articles 81(1) and 82 for some time. However, they could not apply Article 81(3), which, to a certain extent, prevented the coherent application of Article 81(1). You will know that there are currently two preliminary issues before the Court of Justice, both brought by German courts, which question the feasibility of applying 81(1) without being able to apply 81(3). A reform of this point was therefore also necessary. <P> The procedure in the field of competition is basically contained in Regulation 1762. The voices in favour of its amendment were unanimous. The fact that it did not establish a genuine procedure, that it did not establish time limits, that it did not regulate access for interested parties to the files, or that the right to defence was not properly recognised, were factors which led to the unanimous demand for reform. <P> The Court of Justice accepted some time ago that Community competition law could be applied by the legal bodies of the Member States and in 1994, the Commission published a communication on this subject. It was therefore necessary to facilitate this approach. <P> One of the most frequent criticisms of Community competition law is its excessive red tape. As a consequence of the continental legal tradition, consideration of whether certain agreements are anti-competitive or not depends more on an analysis of their clauses than on their effects on the market. It was therefore necessary to introduce an economic analysis. <P> The White Paper intends to resolve these problems and we therefore support these proposals. <P> It is also true that we note certain deficiencies which have come to light in the report. Amongst these, firstly, is the fact that, despite trying to modernise Articles 81 and 82, Article 81 and not Article 82 carries exclusive weight. At the moment, with inter-company agreements and the privatisation of monopolies preserving dominant positions and even consolidating them, the combating of abusive conduct is becoming particularly important. Secondly, Regulation 1762 must be repealed and replaced with a new regulation. For these reasons, we are going to vote in favour of the report. <P> However, if some of the amendments are accepted, particularly those presented by the PPE-DE Group, we would consider the report to be stripped of its value and to have become an inconsistent document, lacking in rigour and, in that event, we would reconsider our support.
Herr Präsident! Meine ersten Worte zu Beginn meines Beitrags über das Weißbuch sollen ein Glückwunsch an den Berichterstatter, Herrn von Wogau, sein. Ein klarer Beweis für den hohen Grad an Übereinstimmung der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas mit seinem Bericht ist die Tatsache, daß in diesem Verfahren nur ein Änderungsantrag eingereicht wurde. <P> Wir sind also einverstanden mit dem Bericht, genauso wie wir, Herr Kommissar, mit den Grundlinien des Weißbuchs einverstanden sind. <P> Das Gemeinschaftsrecht in bezug auf den Wettbewerb stellt seit Inkrafttreten des Vertrags einen der grundlegenden Bereiche der Gemeinschaftspolitik dar. Nach etwa vierzig Jahren Gültigkeit zeigen diese Vorschriften mittlerweile Anzeichen der Erschöpfung. Deshalb war eine Modernisierung dringend erforderlich. Diese Modernisierung wurde insbesondere in fünf Punkten notwendig. Erstens in bezug auf das Genehmigungssystem, zweitens in bezug auf die dezentrale Anwendung, drittens in bezug auf die Verfahrensregeln, viertens in bezug auf die gerichtliche Anwendung und fünftens und letztens in bezug auf den überzogenen Formalismus. <P> Das System der Einzelgenehmigungen bedurfte dringend einer Reform, die übereinstimmend von den Unternehmen, den Wissenschaftlern und den Fachanwälten gefordert wurde. Ich habe kein Forum von Spezialisten für Wettbewerbsrecht erlebt, auf dem nicht eine Änderung des Systems verlangt wurde. Ein System, das nur so wenige Entscheidungen hinsichtlich Genehmigung oder Verbot anbieten kann wie das geltende, ist alles andere als gesund. <P> Die Artikel 81.1 und 82 konnten bereits seit einiger Zeit durch die nationalen Wettbewerbsbehörden angewendet werden. Aber diese konnten nicht den Artikel 81.3 anwenden, wodurch in gewisser Weise eine kohärente Anwendung von Artikel 81.1 unmöglich wurde. Sie wissen, daß gegenwärtig zwei Vorfragen beim Gerichtshof anhängig sind, die von deutschen Gerichten eingereicht wurden zur Klärung, ob Artikel 81.1 angewandt werden kann, wenn Artikel 81.3 nicht angewandt werden kann. Eine Reform dieses Punktes war daher ebenfalls erforderlich. <P> Das Verfahren auf dem Gebiet des Wettbewerbs ist grundsätzlich in der Verordnung Nr. 17/62 enthalten. Einmütig wurde eine Änderung gefordert. Die Tatsache, daß darin kein wirkliches Verfahren festgelegt wird, keine Fristen aufgestellt werden, der Zugang der Beteiligten zu den Akten nicht geregelt ist oder die Rechte auf Verteidigung nicht angemessen anerkannt werden, war Anlaß für die Einstimmigkeit in der Forderung nach einer Reform. <P> Der Gerichtshof hat seit längerer Zeit akzeptiert, daß das Wettbewerbsrecht der Gemeinschaft durch die Gerichte der Mitgliedstaaten angewendet werden kann, und die Kommission veröffentlichte bereits im Jahre 1994 eine Mitteilung zu diesem Thema. Es war also notwendig, diesen Weg weiterzubeschreiten und zu fördern. <P> Eine der häufigsten Kritiken am Wettbewerbsrecht der Gemeinschaft ist sein übermäßiger Formalismus. Als Folge der Rechtstradition auf dem Kontinent hängt die Erwägung, ob bestimmte Absprachen wettbewerbswidrig sind oder nicht, stärker von der Analyse ihrer Klauseln als von den Auswirkungen auf den Markt ab. Es war also notwendig, die wirtschaftliche Analyse einzuführen. <P> Das Weißbuch verfolgt die Absicht, diese Probleme zu lösen, und deshalb unterstützen wir seine Vorschläge. <P> Es sind natürlich auch gewisse Mängel im Bericht festzustellen. Darunter vor allem die Tatsache, daß er trotz des Versuchs der Modernisierung der Artikel 81 und 82 das Gewicht ausschließlich auf Artikel 81 legt und nicht auf Artikel 82. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, da die Unternehmensvereinbarungen und die Privatisierungsprozesse der Monopole eine vorherrschende Stellung einnehmen und sie sogar noch verstärkt haben, wird die Verfolgung von mißbräuchlichen Verhaltensweisen besonders wichtig. Zum zweiten muß die Verordnung Nr. 17/62 außer Kraft gesetzt und durch eine neue Verordnung ersetzt werden. In dieser Hinsicht werden wir den Bericht unterstützen. <P> Sollten nun aber einige der Änderungsanträge, insbesondere die von der PPE-Fraktion eingereichten, angenommen werden, würde der Bericht unserer Ansicht nach entkräftet und würde zu einem widersprüchlichen Dokument ohne die erforderliche Strenge, und in diesem Fall würden wir unsere Unterstützung überdenken.
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I would thank the Commissioner for her answer. My question in the first place concerns the opportunities the disabled have to take advantage of freedom of movement in Europe. It is quite an expensive business if you are to travel from Gothenburg to somewhere else in Europe on holiday or on a study visit if you are in a wheelchair and also need to have a personal assistant or carer with you in order to manage. <P> I am grateful for the fact that the Commission has adopted an action plan. It is of course a prerequisite, however, that there be financial resources and means of actually crossing the borders physically if you have a disability. It would be interesting to hear whether the Commission is also prepared to set aside financial resources for those who have disabilities, so that they too might venture further out into the world than merely to where their wheelchairs take them.
Vielen Dank für die Antwort, Frau Kommissarin. Meine Frage bezog sich in erster Linie auf die Möglichkeiten der Behinderten, die Grenzen Europas zu passieren. Es ist ziemlich teuer, beispielsweise von Göteborg aus in den Urlaub oder zu Studienzwecken an einen anderen Ort in Europa zu fahren, wenn man im Rollstuhl sitzt und außerdem einen persönlichen Assistenten oder Helfer benötigt, um die Situation zu bewältigen. <P> Ich bin dankbar dafür, daß die Kommission ein Aktionsprogramm angenommen hat. Eine Voraussetzung sind allerdings finanzielle Mittel und die Möglichkeit, als körperlich Behinderter die Grenzen zu passieren. Es wäre interessant zu erfahren, ob die Kommission auch bereit ist, finanzielle Mittel für körperlich Behinderte bereitzustellen, damit sie sich weiter in die Welt hinaus begeben können als der Rollstuhl sie trägt.
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I referred to the directive which the Commission has proposed on compulsory arrangements for means of public transport, so that people with special needs can use them. It has not yet been passed by the Council; it is at the consultation stage. I think that a strategic decision of this sort can be taken at European level. I think it is exceptionally difficult for us to specialise in aid programmes for personal transport. That is dealt with either under special programmes in education, for young people, for women and for exchanges or must be a matter for national policy.
Ich habe mich auf die Richtlinie bezogen, die die Kommission in bezug auf die obligatorische behindertengerechte Ausstattung von öffentlichen Verkehrsmitteln vorgelegt hat. Vom Rat ist dieser Vorschlag noch nicht unterstützt worden, wir befinden uns derzeit in der Konsultationsphase. Ein derartig strategisch wichtiger Beschluß kann jedoch meines Erachtens auf europäischer Ebene gefaßt werden. Es ist allerdings nach meinem Dafürhalten außerordentlich kompliziert, auch noch spezielle Programme zur Förderung der Mobilität für jeden einzelnen Behinderten aufzustellen. Dies geschieht entweder durch besondere Programme im Bildungssektor, für Jugendliche, Frauen oder den öffentlichen Bereich, oder es hat der Gegenstand einzelstaatlicher Politik zu sein.
243
Question No 45 by (H-0006/00): <P> Subject: Compliance with Directive 96/71/EC concerning the posting of workers The posting of workers directive has still not been implemented in Denmark, even though the deadline has passed. The draft legislation before the Folketing does not contain any rules governing rights of employed persons under collective agreements. Pursuant to Article 3(8) of the Directive, terms and conditions of employment must be in keeping with the 'collective agreements which have been concluded by the most representative employers' and labour organisations at national level and which are applied throughout national territory'. However, such use of an agreement outside its specific scope cannot be imposed on the two sides of industry without a legal basis. There are therefore two possible solutions: either the Directive is inapplicable in Denmark, or Denmark is required by the Directive to introduce universally applicable agreements. <P> Can the Commission confirm that the Directive concerning the posting of workers is inapplicable in Denmark as far as 'collective agreements ... declared universally applicable' (cf. Article 3(1)) are concerned, given that such universally applicable agreements do not exist under Danish law? If not, will it explain how the Directive is to be complied with in this area?
Anfrage Nr. 45 von (H-0006/00): <P> Betrifft: Durchführung der Richtlinie 96/71/EG über die Entsendung von Arbeitnehmern Die Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern ist in Dänemark noch nicht umgesetzt, obwohl die Frist verstrichen ist. In dem im dänischen Folketing vorgelegten Gesetzentwurf gibt es keine Bestimmungen, die die Rechte der Arbeitnehmer aufgrund von Tarifverträgen regeln. Nach Artikel 3 Absatz 8 der Richtlinie müssen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen mit den "Tarifverträgen (in Einklang stehen), die von den auf nationaler Ebene repräsentativsten Organisationen der Tarifvertragsparteien geschlossen werden und innerhalb des gesamten nationalen Hoheitsgebiets zur Anwendung kommen ". Eine derartige Anwendung eines Tarifvertrags außerhalb seines personellen Bereichs kann jedoch den Parteien nicht ohne Rechtsgrundlage auferlegt werden. Es gibt daher zwei Lösungsmöglichkeiten: die Richtlinie ist in Dänemark nicht anwendbar bzw. die Richtlinie erlegt Dänemark auf, allgemeinverbindliche Verträge einzuführen. <P> Kann die Kommission bekräftigen, daß die Richtlinie über die Entsendung in Dänemark hinsichtlich der "für allgemeinverbindlich erklärten Tarifverträge " (siehe Artikel 3 Absatz 1) nicht anwendbar ist, da es derartige allgemeinverbindliche Verträge nach dänischem Recht nicht gibt? Wenn nein, dann erbitte ich Auskunft, wie die Richtlinie in diesem Punkt anzuwenden ist.
244
The European Union posting of workers directive stipulates that the compulsory rules concerning the terms and conditions of employment applicable in the host country must also apply to workers posted to that country. What it says it that one of two things may apply, i.e. either the legislation in the host country or the collective agreements which have been declared to be the rules universally applicable to a specific sector. Because Denmark does not have a system for declaring collective agreements to be universally applicable rules, provision must be made in the implementing legislation so that, apart from current conditions of employment stipulated in legislation, the hours in universally applicable collective agreements, concluded by the most representative organisations, also apply to posted workers. In other words, to put it simply, Denmark has a choice: it can either introduce legislation or it can use the legislative process to choose a collective agreement and legally activate it. <P> Discussions are being held between the European Commission and Denmark, and Denmark is expected to notify the Commission of the transposition of this directive into its national legislation. The deadline by which it had to answer the Commission' s questions expired on 6 December 1999 and we have not received a reply. We are waiting to see what the next move will be.
Die Richtlinie der Europäischen Union über die Entsendung von Arbeitnehmern legt fest, daß die obligatorischen Regelungen in bezug auf die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen im Aufnahmeland auch für die Arbeitnehmer zu gelten haben, die in dieses Land entsandt wurden. Danach sind zwei Möglichkeiten denkbar: Entweder gelten die Rechtsvorschriften des Aufnahmelandes oder die Tarifverträge, die für einen bestimmten Zweig für allgemeinverbindlich erklärt wurden. Weil es in Dänemark kein System der für allgemeinverbindlich erklärten Tarifverträge gibt, muß in den Rechtsvorschriften zur Umsetzung der Richtlinie außer den von der Gesetzgebung festgelegten Arbeitsbedingungen auch vorgesehen werden, daß die allgemeinverbindlichen und von den repräsentativsten Organisationen abgeschlossenen Tarifverträge auch für entsandte Arbeitnehmer gelten. Kurzum, Dänemark hat also zwei Möglichkeiten: Entweder es führt entsprechende Rechtsvorschriften ein, oder es wählt wiederum auf legislative Weise einen Tarifvertrag aus, der auf juristischem Wege aktiviert wird. <P> Derzeit finden Gespräche zwischen der Europäischen Kommission und Dänemark statt, und es wird erwartet, daß Dänemark die Umsetzung dieser Richtlinie in einzelstaatliches Recht notifiziert. Die Frist zur Beantwortung der Fragen der Kommission ist am 6. Dezember 1999 abgelaufen. Uns liegt keine Antwort vor. Wir warten nun ab und sehen den nächsten Schritten entgegen.
245
Thank you for a very clear answer, the gist of which - if the interpretation is correct - is that the posting of workers directive entails an obligation on the part of the Danish state to establish a system of universally applicable agreements. It is a very clear answer, but it is also an answer, may I point out, which puts Danish organisations, the Danish Government and the Danish Parliament in a very, very difficult situation politically, for it is a well-known fact that there are a number of basic problems associated with the relationship between the Danish model, which is based quite obviously upon collective agreements, and the Continental model, which presupposes legislation. The disagreement and the correspondence to which you refer, Commissioner, concern, first and foremost, another directive, namely the working time directive, but now we can foresee another letter of formal notice and further Treaty infringement proceedings looming because the Danish Government does not intend, or has expressly stated that it does not wish, to implement legislation and establish universally applicable agreements.
Vielen Dank für die deutliche Antwort, die - wenn korrekt gedolmetscht wurde - darauf hinausläuft, daß die Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern dem dänischen Staat auferlegt, ein System allgemeinverbindlicher Verträge einzuführen. Das ist zwar eine deutliche Antwort, doch möchte ich darauf hinweisen, daß für die dänischen Organisationen, die dänische Regierung und das dänische Parlament eine politisch sehr schwierige Situation entsteht. Bekanntlich gibt es grundlegende Unterschiede zwischen dem dänischen System, das weitgehend auf kollektiven Tarifvereinbarungen beruht, und dem kontinentalen System, das sich auf Rechtsvorschriften stützt. Die Meinungsverschiedenheiten und der Schriftverkehr, den Sie ansprechen, Frau Kommissarin, beziehen sich vorrangig auf eine andere Richtlinie, nämlich auf die Arbeitszeitrichtlinie. Nun ist also mit einem neuen Fristsetzungsschreiben und einem Vertragsverfahren zu rechnen, da die dänische Regierung nicht beabsichtigt, Gesetze zu verabschieden und allgemeinverbindliche Tarifverträge zu ermöglichen bzw. ausdrücklich darauf hingewiesen hat, daß sie dies nicht tun möchte.
246
Firstly, no attempt is being made to change the system in Denmark or in any other country. As I said earlier, there are always problems interpreting the directives of the European Commission both because they have a very general framework and because systems are very different from one country to another. <P> As far as your question is concerned, this problem does not only apply to Denmark. It is not only Denmark which has matters pending. Five countries have transposed this into national legislation and the rest are at the discussion stage. What now needs to be done, and this was the reason for the consultations and discussions between the Commission and the Danish Government, and with other governments, is to find the best way forward, so that something which is decided at European level by all the Member States, and which constitutes a general framework, can also include workers posted to Denmark from other countries. And this is the direction in which we expect the Danish and the other nine governments to move.
Es besteht nicht im mindesten die Absicht, das in Dänemark oder irgendeinem anderen Land geltende System zu ändern. Wie ich vorhin dargelegt habe, gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit der Auslegung der Richtlinien der Europäischen Kommission, weil sie nur einen Rahmen setzen und sehr allgemein gehalten sind, aber auch weil die einzelnen Systeme von Land zu Land ganz unterschiedlich konzipiert sind. <P> Das in Ihrer Anfrage angesprochene Problem betrifft nicht nur Dänemark. Nicht nur dort sind noch einige Fragen offen. Fünf Länder haben die Umsetzung in nationales Recht bereits vollzogen, in den übrigen hält der Diskussionsprozeß an. Es gilt also - das ist unser Ziel, und deshalb fanden die Konsultationen und die Aussprachen zwischen der Kommission und der dänischen, aber auch den anderen Regierungen statt -, den besten Weg zu finden, um das, was auf europäischer Ebene von allen Ländern beschlossen wurde und einen allgemeinen Rahmen darstellt, auch auf die nach Dänemark entsandten Arbeitnehmer aus anderen Ländern anwenden zu können. Wir erwarten nun, daß die Regierung Dänemarks sowie der neun weiteren Mitgliedstaaten in dieser Richtung tätig werden.
247
Thank you very much, Commissioner, for your dedication. You have fulfilled your objective for today, which is to answer all the questions. We congratulate you. <P> Since the time allocated to Questions to the Commission has elapsed, Questions 46 to 68 will be replied to in writing. <P> That concludes Question Time. <P> (The sitting was suspended at 7.50 p.m. and resumed at 9.00 p.m.) <CHAPTER ID=9> 1997 discharge
Vielen Dank, Frau Kommissarin, für Ihr Engagement. Sie haben Ihr heutiges Ziel, die Beantwortung aller Anfragen, erreicht. Wir beglückwünschen Sie. <P> Da die Zeit für die Fragestunde an die Kommission ausgeschöpft ist, werden die Fragen Nr. 46 bis 68 schriftlich beantwortet. <P> Damit ist die Fragestunde an die Kommission beendet. <P> (Die Sitzung wird um 19.50 Uhr unterbrochen und um 21.00 Uhr wiederaufgenommen.) <CHAPTER ID=9> Entlastung 1997
248
The next item is the report (A5-0004/2000) by Mrs van der Laan, on behalf of the Committee on Budgetary Control, on giving discharge to the Commission in respect of the implementation of the general budget of the European Communities for the 1997 financial year (Section I - Parliament, II - Council, III - Commission, IV - Court of Justice and V - Court of Auditors) [SEC(1998) 520 - C4-0350/1998, SEC(1998) 522 - C4-0351/1998, SEC(1998) 519 - C4-0352/1999] <P> The Commissioner, Mrs Schreyer, is not here yet, but I hope, and expect, that she will arrive in the next few minutes. Nevertheless, I recommend that we start, in the hope that the Commissioner will be able to follow the debate, and particularly the rapporteur' s speech, from her office, if that is where she still is.
Nach der Tagesordnung folgt der Bericht (A5-0004/2000) von Frau van der Laan im Namen des Ausschusses für Haushaltskontrolle zur Entlastung der Kommission (SEK(1998) 520 - C4-0350/1998, SEK(1998) 522 - C4-0351/1998, SEK(1998) 519 - C4-0352/1999) und zum Abschluß der Haushaltsrechnung für die Ausführung des Gesamthaushaltsplans der Europäischen Gemeinschaften für das Haushaltsjahr 1997 (Einzelpläne: I - Parlament, II - Rat, III - Kommission, IV - Gerichtshof und V - Rechnungshof). <P> Die Frau Kommissarin ist im Augenblick noch nicht da, aber ich hoffe und erwarte, daß sie in den nächsten Minuten eintrifft. Ich schlage vor, daß wir trotzdem bereits beginnen, in der Hoffnung, daß die Frau Kommissarin die Rede, insbesondere die der Berichterstatterin, wenn sie noch in ihrem Büro ist, dort verfolgen kann.
249
Mr President, I am sure that Mrs Schreyer must have a very good reason for not being here because her absence would be inexcusable otherwise. I would like to start by thanking my colleagues for their cooperation on this report, it would not be what it is today without that spirit of cooperation. <P> Mr President, early last year, the 1997 discharge was postponed because this Parliament could not possibly grant discharge to a resigning Commission which could not enter into any commitments for the future. In its resolution, this Parliament stated that discharge could not be granted until we had received serious, far-reaching proposals for reform from the new European Commission. This report, therefore, appears at a crucial time, on the eve of Mr Kinnock' s reforms. It is an excellent opportunity for this Parliament to introduce far-reaching reforms to these plans. In the period leading up to this, it already appeared, on the basis of the initial drafts, that the Commission had made very important pledges. We asked for a whistle-blower' s regulation, and this is now in place. Parliament wanted financial inspection and audit functions to be separated. This has now been done. Parliament requires a code of conduct for Commissioners and Cabinets. This is in place too. Parliament asked the Commission to waive its excessive privileges. It did this as well. The Commission has also entered into commitments to cooperate with Parliament in terms of SEM 2000. Fundamental changes will also be considered for the technical assistance offices. <P> These are sound, first steps which illustrate that, if this Parliament so wishes, changes are not only possible but can also be translated into action quickly. We want more than that, however. The Commission should now produce an ambitious and far-reaching reform programme. This is not only necessary for proper public administration, it is a conditio sine qua non of regaining the trust of the European citizen. We now demand from the European Commission clear pledges concerning the following points. <P> Firstly, Parliament must have complete access to all Commission documents. This, however, presupposes that we set up an internal scheme quickly in order to be able to guarantee the confidentiality of sensitive documents. In the context of providing information, I would like to draw the Commission' s attention to the fact that we are very concerned about the present draft plans on public access to documents. If the current draft is correct, then this is a huge step backwards in comparison to today. We must put an end to the situation in which financially powerful organisations with representation in Brussels are able to access information whilst the ordinary citizen is not. Neither can we tolerate a situation in which a public body holds the copyright to public documents. <P> We would also like a clear job description for each European official so that an official with conscientious objections can more easily object to tasks which are unethical or unlawful. <P> Furthermore, it should be the case that, if the Court of Auditors detects a mistake not just one year but two years running, the management should be held responsible for it, and this will have an effect on chances of promotion. Ultimately, we also need to achieve better cooperation, of course, between the European Court of Auditors and its national counterparts. <P> This Parliament has also asked the Commission to give an initial outline of the external aid policy reforms on 31 March of this year. It should no longer be the case that, although Europe is an economic power, we have no political influence because, when the chips are down, we cannot offer effective aid to areas which desperately need it. I would quote Gaza as an example. It is unacceptable that the Commission completed the construction of a hospital in 1996 and that, as yet, it has been left unused. <P> Mr President, since 1996, the discharge has acquired a heavy, political significance. It is one of the most powerful weapons Parliament has and must therefore be deployed with care. This is why we will most probably grant the discharge tomorrow. However, we are not surrendering this weapon without placing a time bomb in its place. Indeed, the 1999 discharge will not be given until all financial irregularities highlighted by the Court of Auditors have been cleared up. <P> Finally, this discharge report is naturally addressed to the Commission. But this does not detract from the fact that the European Parliament should also put its own house in order. As long as we have no status, we are not credible as a force for reforming the Union. The reforms of the European institutions are necessary in order to be able to continue Europe' s development process. We cannot have a decisive and fair Europe unless it is also open and democratic. All institutions must now join forces in order to work together towards building this type of Europe.
Herr Präsident, gewiß hat Frau Schreyer einen triftigen Grund für ihre Abwesenheit, denn andernfalls wäre ihr Fehlen unentschuldbar. Zunächst möchte ich meinen Kollegen für ihre Zusammenarbeit an diesem Bericht danken, denn ohne diesen Kollektivgeist würde der Bericht nicht so aussehen, wie er jetzt vor uns liegt. <P> Herr Präsident, Anfang letzten Jahres wurde die Entlastung für 1997 aufgeschoben, weil das Parlament eine scheidende Kommission, die nicht imstande war, für die Zukunft Verpflichtungen einzugehen, unmöglich entlasten konnte. In seiner Entschließung erklärte das Parlament damals, die Entlastung könne erst dann erteilt werden, nachdem uns die Europäische Kommission ernsthafte, umfassende Reformvorhaben präsentiert hat. Der Bericht erscheint daher zu einem entscheidenden Zeitpunkt, am Vorabend der Reformen des Herrn Kinnock. Dem Parlament bietet sich die hervorragende Gelegenheit, diesen Plänen seinen Stempel einer tiefgreifenden Reformierung aufzudrücken. Bereits anhand der ersten Konzepte wird deutlich, daß die Kommission ganz entscheidende Zusagen gegeben hat. Wir haben eine Regelung für die whistleblowers gefordert und sie auch bekommen. Das Parlament wollte eine Trennung zwischen Finanzkontrolle und Überwachungsfunktionen. Die ist bereits unter Dach und Fach. Das Parlament fordert einen Verhaltenskodex für Kommissionsmitglieder und deren Kabinette. Auch den haben wir nun. Das Parlament hat die Kommission zum Verzicht auf ihre überzogenen Privilegien aufgefordert. Dieser Forderung ist sie ebenfalls nachgekommen. Außerdem hat sich die Kommission verpflichtet, beim Programm SEM-2000 mit dem Parlament zusammenzuarbeiten. Ferner müssen wir uns um grundsätzliche Änderungen bei den Büros für Technische Hilfe kümmern. <P> Diese ersten Schritte nach vorn beweisen, daß dann, wenn das Parlament willens ist, Veränderungen nicht nur möglich sind, sondern auch schnell verwirklicht werden können. Doch wir wollen noch mehr. Die Kommission muß jetzt ein ehrgeiziges, umfangreiches Reformprogramm vorlegen. Das ist nicht nur für eine solide öffentliche Verwaltung nötig, sondern eine conditio sine qua non, mit der wir das Vertrauen der europäischen Bürgerinnen und Bürger wiedergewinnen können. Nunmehr fordern wir von der Europäischen Kommission eindeutige Zusagen zu folgenden Punkten. <P> Erstens muß das Parlament ungehinderten Zugriff auf alle Kommissionsunterlagen haben. Auf der anderen Seite müssen wir intern zügig eine Regelung finden, um die Vertraulichkeit sensibler Dokumente gewährleisten zu können. Im Zusammenhang mit der Informationsbeschaffung möchte ich die Kommission darauf aufmerksam machen, daß uns die im Entwurf vorliegenden Pläne für den Zugang der Öffentlichkeit zu Unterlagen Sorge bereiten. Sollte das Konzept stimmen, stellt es gegenüber heute einen enormen Rückschritt dar. Es darf nicht mehr so sein, daß finanzkräftige Organisationen über ihre Vertreter in Brüssel an Informationen gelangen können und der Normalbürger nicht. Es geht auch nicht an, daß eine öffentliche Einrichtung ein Urheberrecht an öffentlichen Dokumenten besitzt. <P> Außerdem müssen die Aufgaben aller europäischen Beamten grundsätzlich festgelegt werden, damit sich ein Beamter bei Gewissensbissen einfacher gegen Aufträge wehren kann, die ethischen Grundsätzen oder rechtlichen Bestimmungen zuwiderlaufen. <P> Wenn der Rechnungshof signalisiert, daß ein Problem nicht ein, sondern zwei Jahre nacheinander auftritt, ist die Leitung zur Verantwortung zu ziehen, die das auch bei ihrer Laufbahnplanung zu spüren bekommen muß. Schließlich bedarf es selbstverständlich auch einer besseren Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Rechnungshof und seinen nationalen Pendants. <P> Das Parlament fordert von der Kommission, am 31. März dieses Jahres ihre Pläne für eine Reform ihrer Programme für die Außenhilfe in groben Zügen zu erläutern. Es ist nicht länger hinnehmbar, daß Europa zwar eine Wirtschaftsmacht ist, wir aber keinen politischen Einfluß ausüben können, weil wir, wenn es darauf ankommt, Gebieten, die dringend Hilfe benötigen, keine effektive Unterstützung zu bieten vermögen. Wir können nicht akzeptieren, daß die Kommission 1996 ein Krankenhaus fertiggestellt hat, in dem bis zum heutigen Tage kein einziger Patient liegt. <P> Seit 1996 hat die Entlastung an politischer Bedeutung gewonnen. Sie ist eines der stärksten Machtinstrumente, über die das Parlament verfügt, und muß deshalb überlegt eingesetzt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir daher morgen die Entlastung erteilen. Allerdings geben wir diese Waffe nicht aus der Hand, ohne eine Zeitbombe zu legen. Für das Jahr 1999 wird die Entlastung nämlich erst dann erteilt, wenn die vom Rechnungshof monierten finanziellen Unregelmäßigkeiten geklärt sind. <P> Dieser Bericht über die Entlastung ist selbstverständlich an die Kommission gerichtet. Aber trotzdem muß auch das Europäische Parlament intern Ordnung schaffen. Solange wir kein Statut haben, sind wir als Motor für das Reformpaket der Union unglaubwürdig. Die Reform der Institutionen der EU ist eine Grundvoraussetzung für den weiteren Aufbau Europas. Nur ein offenes und demokratisches Europa kann schlagkräftig und gerecht sein. Alle Organe müssen nun gemeinsam ans Werk gehen, um dieses Europa zu schaffen.
25
Mr President, amongst the various issues being dealt with in this joint debate, I would like to comment on the one mentioned by Mr Berenguer, that is to say, the modernisation of competition policy, which is the subject of the Commission' s White Paper. <P> Frankly, I believe that this modernisation has been satisfactory. Through his management, Commissioner Monti achieves good results, as did his predecessor and, clearly, he has established a guarantee which, in parallel with the creation and development of the European internal market, has been capable of establishing the corresponding corrective measures so that the market economy within the Union may work adequately, without the distortions which we economists know may arise when the market is enlarged, as has happened in the European Union since 1993. <P> If it functions well, if we are satisfied, if the Commission has basically acted correctly, why the need for the modification? Various arguments have been presented in its favour. Mr Berenguer made a very accurate analysis, justifying the need and the relevant reforms for improving the dynamics of competition, but my concern is to ensure that the standards and criteria which will be applied through the corresponding administrations in the Member States, are truly identical in all regions. Because, if this is not the case, we will be faced with the paradox that the Commission itself will introduce elements of unfair competition into the functioning of the European internal market. In that event we would not have moved forward, but rather backwards, in the application of competition policy in the Union.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Im Rahmen der zahlreichen Themen, die in dieser gemeinsamen Aussprache erörtert werden, möchte ich eine Reflexion zu der von unserem Kollegen Berenguer behandelten Frage anstellen, nämlich zur Modernisierung der Wettbewerbspolitik, auf die das Weißbuch der Kommission Bezug nimmt. <P> Offen gesagt, glaube ich, daß diese Modernisierung zufriedenstellend gewesen ist. Kommissar Monti, ebenso wie sein Vorgänger, erzielt in seiner Tätigkeit gute Ergebnisse und hat offensichtlich die Gewähr dafür geschaffen, daß parallel zur Schaffung und Entwicklung des europäischen Binnenmarkts die entsprechenden Korrektive festgelegt werden, damit die Marktwirtschaft in der Union zweckmäßig und ohne die Abweichungen funktioniert, die, wie wir Ökonomen wissen, bei einer Erweiterung des Marktes, wie sie seit 1993 in der Europäischen Union stattgefunden hat, auftreten können. <P> Wenn sie gut funktioniert, wenn wir zufrieden sind, wenn das grundsätzliche Wirken der Kommission richtig gewesen ist, warum dann die Änderung? Es sind diverse Argumente dafür vorgetragen worden. Herr Berenguer hat eine sehr treffende Analyse geliefert und ihre Notwendigkeit sowie die folgerichtigen Reformen zur Verbesserung des Funktionierens des Wettbewerbs begründet, aber meine Sorge besteht darin sicherzustellen, daß die von den entsprechenden Verwaltungen der Mitgliedstaaten angewendeten Normen und Kriterien wirklich überall identisch sind. Wenn dem nicht so ist, werden wir uns dem Paradoxon gegenüber sehen, daß die Kommission selbst diejenige ist, die Elemente des unlauteren Wettbewerbs in das Funktionieren des europäischen Binnenmarkts einführt. In diesem Fall wären wir nicht vorangekommen, sondern hätten im Gegenteil bei der Anwendung der Wettbewerbspolitik innerhalb der Union einen Schritt zurück getan.
250
Mr President, the Committee on Industry decided to go ahead and draw up a report on the discharge for 1997 although we were not specifically asked to do so. We went ahead because we felt we should start this Parliament in the way in which we mean to go on, that is, by making sure that we take good care of taxpayers' money in Europe. <P> During the course of our work on this report it became clear that there are persistent problems in the spending areas under the control of our budget. They were not unique to 1997 and two strands seem to run through them. The first is a tendency for the Commission to embark on very ambitious programmes, particularly in third countries, without sufficient assessment of the practicalities of implementation and proper resourcing. The second involves serious managerial shortcomings in the Commission, in particular in relation to coordination across departments and management of external contracts. <P> I know that all the Institutions bear some responsibility for the increasing workload of the Commission and for some of the lack of resources. That cannot excuse everything that we came across. Citizens of Europe expect the European institutions to be properly managed and they are right to do so. That is why I want to echo the comments from my colleague about the importance of the reform process which has been promised to the people of Europe by Mr Prodi and Mr Kinnock. From what I have seen of the reform process, it looks good. I saw some of Mr Kinnock's papers today, I heard some of what he had to say. I have every confidence that if we and the politicians of Europe support him we will see the kind of reform we need. But we need that reform process. <P> Many of the general points raised in our committee's report have been covered in Mrs van der Laan's report. It is an excellent report and we should all congratulate her on it. It seems to hit on all the right points without just being like some of the old reports, a series of details. It groups them together and that is very important. <P> There are two issues I would like to draw your attention to. One is nuclear safety in Eastern Europe. We have to get this right. The Committee of Independent Experts said the Commission was not managing this properly. We have to remedy that. The second point is about scrutiny mechanisms. We need from the Commission material we can use to help us scrutinise spending. We need proper information, given in a proper way and we all have to take this whole process a lot more seriously than in the past. It has been seen as a bureaucratic process to be done as quickly as possible in as little time as possible. <P> I hope colleagues in this House will support the grounds for discharge for 1997 and, at the same time, that the Commission will push ahead with the reform process which is long overdue. Only in this way can we create a new culture in the Commission and at the same time get public confidence restored.
Herr Präsident, der Ausschuß für Industrie, Außenhandel, Forschung und Energie hat sich entschlossen, den Anfang zu machen und einen Bericht zur Entlastung für das Haushaltsjahr 1997 zu erstellen, auch wenn wir keinen konkreten Auftrag dazu hatten. Das haben wir deshalb getan, weil wir der Meinung waren, wir sollten in diesem Parlament so beginnen, wie wir auch künftig vorzugehen gedenken, indem wir nämlich sicherstellen, daß die europäischen Steuergelder bei uns in guten Händen sind. <P> Während der Erstellung dieses Berichts stellte sich heraus, daß in den Ausgabenbereichen, die zu unserem Haushalt gehören, gravierende Probleme bestehen. Sie waren nicht auf 1997 begrenzt, und zwei Aspekte scheinen dafür charakteristisch: Der erste besteht in der Neigung der Kommission, besonders in Drittländern ehrgeizige Programme zu starten, ohne die praktische Seite der Durchführung zu prüfen und eine ausreichende Mittelausstattung sicherzustellen. Zweitens weist die Verwaltung in der Kommission schwerwiegende Mängel auf, insbesondere in bezug auf die ressortübergreifende Koordinierung und die Verwaltung externer Verträge. <P> Mit ist bekannt, daß sich die steigende Arbeitsbelastung der Kommission und teilweise auch die Mittelknappheit auf alle Organe und Einrichtungen auswirken, doch kann dies nicht für alles, worauf wir gestoßen sind, als Entschuldigung herhalten. Die Bürger Europas erwarten, und dies völlig zu Recht, daß die europäischen Organe über eine funktionierende Verwaltung verfügen. Aus diesem Grunde möchte ich die Bemerkungen meines Kollegen über die Wichtigkeit des Reformprozesses wiederholen, den Herr Prodi und Herr Kinnock der europäischen Bevölkerung zugesichert haben. Das, was ich bereits an Reformen gesehen habe, sieht erfreulich aus. Heute konnte ich Einblick nehmen in einige Unterlagen von Herrn Kinnock und habe einiges von seinen Ausführungen vernommen. Ich bin der festen Überzeugung, wenn wir und die europäischen Politiker ihm unsere Unterstützung geben, dann werden wir die Art der Reformen, die wir brauchen, erkennen. Denn diesen Reformprozeß brauchen wir. <P> Viele der im Bericht unseres Ausschusses angeführten allgemeinen Punkte haben im Bericht von Frau van der Laan Erwähnung gefunden. Es ist ein hervorragender Bericht, und wir alle sollten sie dazu beglückwünschen. Er trifft wohl all die richtigen Punkte, ohne jedoch wie manche der alten Berichte zu klingen, in denen nur Detail an Detail gereiht wurde. Hier werden sie zusammengefaßt, was sehr wichtig ist. <P> Nun möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf zwei Dinge lenken. Zum einen geht es um die nukleare Sicherheit in Osteuropa. Das müssen wir in Ordnung bringen. Nach Ansicht des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger ist die Kommission hier nicht sachgemäß vorgegangen. Hier müssen wir nachbessern. Zum anderen geht es um Kontrollmechanismen. Für die Überwachung der Ausgaben benötigen wir von der Kommission Materialien zur Erleichterung unserer Arbeit, d. h. gut aufbereitete, genaue Informationen. Wir alle sollten dieses ganze Verfahren weit ernster nehmen als in der Vergangenheit, wo das Ganze als bürokratisches Verfahren abgetan wurde, dessen man sich so schnell wie möglich und in kürzestmöglicher Zeit entledigte. <P> Ich hoffe, die Kollegen in diesem Hohen Hause unterstützen die Gründe für die Entlastung für 1997, und gleichzeitig hoffe ich, daß die Kommission den schon längst überfälligen Reformprozeß vorantreibt. Nur auf diese Weise können wir eine neue Kultur in der Kommission schaffen und sie gleichzeitig im Bewußtsein der Öffentlichkeit rehabilitieren.
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Mr President, Parliament now has to reach a decision, in plenary sitting, on whether to grant the Commission the discharge for the 1997 financial year that was refused on 4 May last year. Therefore we must ask what has changed, against a background that is truly historic as far as the EU is concerned. What improvements have there been? What is there to justify granting the discharge today? First of all there is - to some extent in any event - a new Commission. There has been a plethora of declarations of intent and announcements to do with reform, none of which have a great deal of substance to them. So far, no consideration has been given to creating codes of conduct for Members of the Commission and their cabinets. <P> I have taken note of what Mrs Schreyer had to say this morning on the complaint against the two banks and the support for creating protection under criminal law of the financial interests of the EU. These are also positive signs. Nevertheless, it has to be said that these will cost the Commission relatively little. The Commission has announced that it will present its reform programme in February 2000. Announcements and declarations of intent are one thing, fulfilling promises quite another. However, the Commission' s endeavours can only be measured in terms of actual results, for only in this way will it be possible to restore the enormous loss of confidence that the EU has suffered amongst the citizens of Europe, on account of various shortcomings and machinations. <P> We have been able to take stock since May 1999 and our conclusions offer no compelling reasons whatsoever for forming a decision on the granting of discharge. If, nevertheless, discharge is granted to the Commission for the 1997 financial year, this then will mean that we will - once again - be giving them a major vote of confidence. It is another story as to whether our citizens will have any sympathy at all for a renewed vote of confidence of this kind on the part of the democratically-elected monitoring institution that is Parliament, in view of the grave errors committed by the previous Commission which are, of course, a millstone around the new Commission' s neck. In addition, and after all this is important as far as the general impression held by the people is concerned, there is the fact that so far - at least as far as I know - the Court of Auditors has been unable to deliver a positive statement of assurance since this instrument was introduced. <P> Nevertheless, I would advocate granting discharge for 1997 and also call upon my fellow MEPs to decide in favour, for, in so doing, we would be setting down a clear marker for a fresh start, as well as giving the present Commission the opportunity to make a fresh start - which would also be apparent to the outside world - in terms of coping with its admittedly onerous legacy. Furthermore, this would entail continuing to track down and resolve once and for all any irregularities or incidences of fraud. <P> If the Commission is now to be granted discharge for 1997, then under no circumstances should this be interpreted to mean a clean bill of health for the past or carte blanche for poor financial management in the future, for it is known that friendship does not extend to money matters. This expression also holds true for the relationship between citizens and European institutions. And friendship, which means confidence in the reliability of the work of the European institutions in this context, is something we have more need of today than ever before. It is, above all, the forthcoming enlargement of the EU to include the states of Central and Eastern Europe that will produce far-reaching problems and impose burdens on internal structures and administrative developments. A Commission shaken by financial scandals could very quickly become the pawn of certain interests and objectives that most definitely do not feature in the Treaty of Amsterdam' s catalogue of aims. <P> Unfortunately, in the past, particularly in the year under review, problems have tended to arise in those assisted areas which are set to accrue greater importance when enlargement takes place; for example the structural funds and the deployment of Technical Assistance Offices. We must put a stop to this unacceptable situation with all haste, for we cannot ask something of the new Member States that we cannot deliver ourselves; nor does it help matters when the Commission and Member States point the finger at each other in turn and pass the buck from one to another. <P> As rapporteur for the 1998 Budget, I would like to give advance warning that, in the course of the next few weeks and months, I intend to keep a very close eye on how and whether the Commission implements its reform proposals and how it shapes relations with Parliament in this very area. <P> <P>
Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Über die am 4. Mai letzten Jahres verweigerte Entlastung der Kommission für das Haushaltsjahr 1997 hat das Plenum des Parlaments nunmehr eine Entscheidung zu treffen. Vor diesem für die EU wahrhaft historischen Hintergrund haben wir deshalb zu fragen: Was hat sich geändert? Was hat sich verbessert? Was würde heute die Erteilung der Entlastung rechtfertigen? Zum einen haben wir - jedenfalls teilweise - eine neue Kommission. Wir haben eine Fülle von Absichtserklärungen und Reformankündigungen, alles wenig konkretisiert. Bis jetzt sieht man von der Schaffung von Verhaltenskodizes für Kommissionsmitglieder und Kabinette ab. <P> Ich habe auch die Ausführungen von Frau Schreyer über die Klage gegen die beiden Banken und die Unterstützung der Schaffung eines strafrechtlichen Schutzes der finanziellen Interessen der EU von heute morgen zur Kenntnis genommen. Auch das sind positive Zeichen. Allerdings wird man zugeben müssen, daß diese die Kommission relativ wenig kosten. Die Kommission hat die Vorlage des Reformprogramms für Februar 2000 angekündigt. Nun sind Ankündigungen und Absichtserklärungen das eine, und die Realisierung von Versprechungen das andere. Die Anstrengungen der Kommission kann man aber nur an konkreten Ergebnissen messen, da nur dadurch der enorme Vertrauensverlust, den die EU durch die Unzulänglichkeiten und Machenschaften bei den Bürgern Europas erlitten hat, aufgearbeitet werden kann. <P> Die Bilanz, die wir also seit Mai 1999 ziehen können, spricht keinesfalls zwingend für einen Entlastungsbeschluß. Wenn der Kommission trotzdem die Entlastung für den Haushalt 1997 erteilt wird, dann geschieht das unter einem - weiteren - großen Vertrauensvorschuß, den wir ihr gewähren. Ob unsere Bürger angesichts der schweren Verfehlungen, die von der alten Kommission begangen wurden und die die neue Kommission natürlich belasten, für einen solchen erneuten Vertrauensvorschuß seitens der demokratisch gewählten Kontrolleinrichtung, dem Parlament, überhaupt Verständnis aufbringen, steht auf einem anderen Blatt. Dazu kommt, und das ist doch für den allgemeinen Eindruck in der Bevölkerung wichtig, daß der Rechnungshof bislang - jedenfalls nach meiner Kenntnis - noch keine positive Zuverlässigkeitserklärung seit Einführung dieses Instruments abgeben konnte. <P> Ich befürworte gleichwohl für 1997 die Entlastung und bitte auch die Kolleginnen und Kollegen um eine positive Entscheidung, weil damit ein deutlicher Schnitt und ein Zeichen des Neuanfangs gesetzt und der gegenwärtigen Kommission die auch nach außen sichtbare Chance eines Neuanfangs gegeben werden kann, mit dem zugegebenermaßen schwierigen Erbe fertig zu werden. Das bedeutet andererseits, daß alle Unregelmäßigkeiten und Betrügereien weiterhin verfolgt und lückenlos geklärt werden müssen. <P> Wenn nunmehr der Kommission die Entlastung für 1997 erteilt wird, dann darf das keineswegs als Persilschein für die Vergangenheit oder als Freikarte für mangelhaftes zukünftiges finanzielles Wirtschaften verstanden werden. Denn beim Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Das ist eine Redensart, die auch für das Verhältnis von Bürger und europäischen Institutionen gilt. Und die Freundschaft, das heißt hier das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Arbeit der europäischen Einrichtungen, ist heute notwendiger denn je. Insbesondere die bevorstehende Erweiterung der EU um die Staaten Mittel- und Osteuropas wird weitreichende Probleme und Belastungen auch der inneren Strukturen und Verwaltungsabläufe mit sich bringen. Eine von Finanzskandalen geschüttelte Kommission könnte sehr schnell zum Spielball von Interessen und Zielen werden, die nun wahrlich nicht im Zielekatalog des Amsterdamer Vertrags stehen. <P> Leider sind die Probleme in der Vergangenheit, insbesondere im Berichtsjahr, speziell in den Förderbereichen aufgetreten, die bei der Erweiterung an Bedeutung gewinnen, beispielsweise den Strukturfonds und dem Einsatz der Büros für technische Hilfe. Diese Unzulässigkeiten sind schnellstens abzustellen, weil wir von den Neueintretenden nicht etwas verlangen können, was wir, die alten Mitgliedstaaten, nicht selbst einhalten. Es ist auch keine Lösung, wenn Kommission und Mitgliedstaaten wechselweise mit dem Finger aufeinander zeigen und sich gegenseitig die Schuld zuschieben. <P> Als Berichterstatterin für den Haushalt des Jahres 1998 kündige ich schon jetzt an, daß ich in den nächsten Wochen und Monaten sehr genau hinschauen werde, wie und ob die Kommission ihre Reformvorschläge umsetzt und wie sie die Beziehungen zum Parlament gerade in diesem Bereich gestaltet. <P>
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Mr President, I am sure the Commission will be relieved to hear that the 97 discharge is unlikely to have the same impact as the 96 discharge which, as you are all so very well aware, led to the forced resignation of the Santer Commission. The Socialist Group will be voting to grant discharge. I am sure you will be relieved to hear that as well. <P> But that is not to say that we are satisfied, and that everything in the garden is rosy. It is clear that a radical overhaul of the Commission is long overdue. It indicates, however, that we acknowledge that steps are being made in the right direction. <P> I just want to outline some of the issues that we, as Socialists, have put down as amendments. We hope these will be carried because they are important in the way that they will impact on future reform. <P> First of all, the immunity of officials: this should be lifted if and when requested by a national prosecutor. We need to make it much easier to prosecute officials who are guilty of fraud and corruption. <P> It is critical to note that the Commission has too often failed to act on the reforms recommended by the Court of Auditors. The Court's report is there for a reason, our response to it is there for a reason and it is important that it is followed through. I have just heard now that an audit progress board is going to be set up by the Commission. Even if we hear nothing else, we know that is going in the right direction in terms of the reforms that we want to see. Too often we have put forward recommendations and they have not been acted upon even though you have said very often that you will act on them. We want to see that follow-through to a much greater extent in future. <P> The other issue is access to confidential documents. We have had problems in the past in terms of our responsibility in carrying out discharge because we have not had access to the documents we should have had. We understand that we also have a responsibility here, that if we are given documents we must ensure that confidential documents will indeed be kept confidential. We have put down an amendment to that effect. <P> One issue which is referred to in the van der Laan report is the whole question of the Gaza hospital. The situation there is totally unacceptable. We will not put up with it for much longer and we are looking for immediate action on that issue. <P> I would like to congratulate Lousewies van der Laan. I do not usually bother congratulating people but I think she has produced a very cogent report and deserves our thanks.
Herr Präsident, die Kommission wird sicherlich mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen, daß die Entlastung für 1997 kaum die gleichen Auswirkungen wie die Entlastung für 1996 haben wird, die, wie Sie sich noch unschwer erinnern können, zum erzwungenen Rücktritt der Kommission Santer führte. Die Fraktion der Sozialdemokratischen Partei wird für die Erteilung der Entlastung stimmen. Ich bin sicher, Sie werden auch über diese Nachricht erleichtert sein. <P> Das soll jedoch nicht heißen, daß wir zufrieden sind und alles eitel Sonnenschein ist. Die Radikalkur für die Kommission ist schon längst überfällig. Es zeigt aber, daß wir anerkennen, daß Schritte in die richtige Richtung unternommen werden. <P> Ich möchte lediglich einige der Punkte ausführen, die wir Sozialdemokraten in Form von Änderungsanträgen vorgelegt haben und von denen wir hoffen, daß sie Unterstützung finden, denn sie haben wichtige Auswirkungen auf künftige Reformen. <P> Zunächst zur Immunität von Beamten: diese sollte auf Antrag einer Staatsanwaltschaft des entsprechenden Mitgliedstaates aufgehoben werden können. Das Vorgehen gegen betrügerische und korrupte Beamte muß vereinfacht werden. <P> Kritisch sei angemerkt, daß die Kommission allzuoft nicht in der Lage war, etwas in Richtung der vom Rechnungshof angemahnten Reformen zu unternehmen. Der Bericht des Rechnungshofes sowie unsere Antwort darauf liegen aus ganz bestimmten Gründen vor, und es ist wichtig, daß danach vorgegangen wird. Soeben habe ich gehört, daß die Kommission die Einrichtung eines Audit-Gremiums plant. Selbst wenn wir dann auch nichts anderes hören, wissen wir doch, daß es im Hinblick auf die von uns erwarteten Reformen in die richtige Richtung geht. Allzu oft haben wir Empfehlungen verabschiedet, die dann nicht befolgt wurden, obwohl Sie viele Male versichert haben, Sie hätten vor, sie zu befolgen. Für die Zukunft möchten wir mehr Konsequenz bei der Befolgung einfordern. <P> <P> Der andere Punkt ist der Zugang zu vertraulichen Dokumenten. In der Vergangenheit hatten wir in bezug auf unsere Verantwortung bei der Erteilung der Entlastung Probleme, da wir keinen Zugang zu Dokumenten hatten, die uns hätten zur Verfügung stehen müssen. Wir wissen, daß auch wir hier Verantwortung tragen; wenn wir nämlich Zugang zu vertraulichen Dokumenten erhalten, müssen wir sicherstellen, daß sie auch wirklich vertraulich behandelt werden. Dazu haben wir einen Änderungsantrag vorgelegt. <P> Ein Thema, mit dem sich der Bericht van der Laan beschäftigt, ist die Problematik um das Gaza-Krankenhaus. Die dortige Situation ist völlig unannehmbar. Wir werden uns das nicht länger gefallen lassen, und wir sind in dieser Frage auf der Suche nach Sofortmaßnahmen. <P> Ich möchte Lousewies van der Laan beglückwünschen. Normalerweise halte ich mich mit Gratulationen zurück, aber meiner Meinung nach hat sie einen sehr überzeugenden Bericht vorgelegt und damit unseren Dank verdient.
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Mr President, Commissioner, if we are honest, we find ourselves in a somewhat unusual situation. We are discussing last year' s discharge, but also the Commission' s responsibility. I would like to raise the problems which are still piled up high on our desks. The assessment of whether or not the discharge will be granted also depends to some extent on where the emphasis is placed. It is about a Commission which is no more. There is now a new Commission. Then it is logical to grant discharge, because how can the current Commissioner be blamed where 1997 is concerned? <P> The problems remain and this gives rise to doubts. We have to take a decision now regarding the Commission' s good intentions, but there is still no structural outline for these good intentions. Mr Kinnock will present his proposal next month. We are all very much anticipating this, but the facts are still missing at this time when we already have to decide whether or not to grant discharge. <P> It is clearly a dilemma with which the rapporteur has also struggled. This dilemma stretches beyond the areas which I have already listed. Take, for example, the pledges made by the Commission. They look good in themselves. I have read a few documents written by Mr Kinnock and we have every confidence in them. But I will give two examples from which it is not as evident that the good intentions which the Commission has now expressed will lead to a good outcome: the public nature and confidentiality of documents. The previous speaker already said something about this. A document is circulating at the moment - not at a low level, but at a high level within the Commission - which, instead of enhancing the public nature of documents, is having the opposite effect. This is an illustration of empty pledges not necessarily leading to good results. This also applies to whistle-blowers. Mr Kinnock has also devoted some fine-sounding phrases to this subject but, at the same time, it is entirely unclear, at this moment when we have to make a decision, what, for example, happens with whistle-blowers who want to get something off their chest and cannot do this internally but who want to address the outside world - the press or Parliament. We have still not had a response to crucial questions of this type. So there is doubt as to whether these pledges of the Commission contain enough substance at this crucial time when decisions need to be made. <P> This also applies, for example, to the very real projects which the Committee on Industry has introduced. In my opinion, the Commission and Mr Kinnock should come with good intentions and with sound plans on personnel policy and financial management, but each Commissioner who is now responsible for an area which has had serious shortcomings in the past should come with sound plans in order to improve the situation and not with general, empty proposals. <P> At the moment, our group still feels sympathy for, and patience with, the Commission because it cannot be held responsible for a large proportion of the mistakes made in the past, but this patience has a limit. Clear progress must be visible. At present, we trust that the Commission will produce these sound proposals, but it is not a foregone conclusion that it will do so. <P> Finally, Mr President, the 1996 discharge was the beginning of the end of the last Commission. I express the hope that - in fact, I urge the present Commission to ensure that - the 1997 discharge is the beginning of a true reform of financial policy by the Commission. Otherwise this discharge will not have been of any value.
Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Frau Kommissarin! Seien wir ehrlich, wir befinden uns in einer recht merkwürdigen Lage. Wir befassen uns mit der Entlastung für ein Jahr, das hinter uns liegt, zugleich aber auch mit der Verantwortung der Kommission. Ich möchte auf die Probleme eingehen, die sich nach wie vor auf unserem Tisch stapeln. Die Entscheidung, ob wir die Entlastung erteilen oder nicht, hängt auch ein wenig davon ab, wo man die Akzente setzt. Es geht um eine Kommission, die zurückgetreten ist. Eine neue Kommission ist im Amt. Logischerweise sollten wir daher die Entlastung erteilen, denn was kann den jetzigen Kommissionsmitgliedern vorgeworfen werden, wenn es um das Jahr 1997 geht. <P> Die Probleme bestehen noch immer, und dann kommen Zweifel auf. Nunmehr müssen wir über die guten Vorhaben der Kommission entscheiden, obgleich eine strukturelle Übersicht zu diesen begrüßenswerten Absichten noch nicht vorliegt. Herr Kinnock unterbreitet nächsten Monat seinen Vorschlag, auf den wir alle sehr gespannt sind. Jetzt, da wir über die Entlastung entscheiden müssen, wissen wir allerdings nicht, wie er aussieht. <P> Ganz eindeutig befinden wir uns in einem Dilemma, vor dem auch die Berichterstatterin gestanden hat. Dieses Dilemma geht noch weit über die von mir genannten Felder hinaus und erstreckt sich beispielsweise auch auf die Versprechen der Kommission, die an sich gut aussehen. Ich habe mich in einige Vorlagen von Herrn Kinnock vertieft, in die wir volles Vertrauen setzen. Ich möchte Ihnen dennoch zwei Beispiele dafür nennen, weshalb die jetzt von der Kommission geäußerten guten Absichten nicht zwangsläufig auch zu einem befriedigenden Resultat führen. Die Öffentlichkeit, die Vertraulichkeit von Unterlagen. Meine Vorrednerin ist bereits darauf eingegangen. Momentan befindet sich nun auch ein Dokument in Umlauf, nicht auf der unteren, sondern auf der oberen Ebene in der Kommission, mit dem die Öffentlichkeit von Unterlagen nicht verbessert, sondern nachgerade verschlechtert wird. Ein Beispiel dafür, daß wohlklingende Zusagen nicht unbedingt ein gutes Ergebnis zeitigen. Gleiches gilt für die whistleblowers, für die Herr Kinnock ebenfalls schöne Worte gefunden hat, während noch in dem Augenblick, da wir darüber entscheiden müssen, völlig unklar ist, was zum Beispiel mit whistleblowers geschieht, die intern nicht aus noch ein wissen und sich an die Öffentlichkeit, an die Presse, an das Parlament wenden wollen. Auf diese entscheidenden Fragen in diesem Bereich stehen die Antworten noch aus. Daher diese Zweifel zu einem Zeitpunkt, da wir entscheiden müssen, ob die Versprechungen der Kommission ausreichend gesichert sind. <P> Gleiches gilt beispielsweise für ganz konkrete Projekte, die der Industrieausschuß zur Sprache gebracht hat. Die Kommission und Herr Kinnock sollten umfangreiche Vorhaben, ehrgeizige Pläne für die Personalpolitik, das Finanzmanagement präsentieren, jedes Kommissionsmitglied, das jetzt für ein Ressort zuständig ist, in dem in der Vergangenheit grobe Unzulänglichkeiten zutage getreten sind, muß zur Verbesserung der Situation präzise Pläne unterbreiten und darf keine wohlklingenden Absichtserklärungen abgeben. <P> Im Augenblick empfindet meine Fraktion noch Mitleid mit der Kommission, bringt Geduld für sie auf, weil sie für zahlreiche Fehler aus der Vergangenheit nicht verantwortlich gemacht werden kann. Diese Geduld hat aber Grenzen, Fortschritte müssen deutlich zu erkennen sein. Derzeit vertrauen wir darauf, daß die Kommission diese ehrgeizigen Vorschläge unterbreiten wird, was aber nicht zwangsläufig der Fall ist. <P> Die Entlastung für das Jahr 1996 war der Anfang vom Ende der letzten Kommission. Ich bringe die Hoffnung zum Ausdruck, stärker noch, ich möchte eigentlich von der amtierenden Kommission fordern, daß sie mit der Entlastung für 1997 tatsächlich die Reform der Finanzverwaltung in Angriff nimmt, denn ansonsten wäre diese Entlastung wertlos.
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In assessing the question of whether or not to grant the Commission discharge, the decision must be based upon what actually occurred during the financial year concerned, in this case in the course of 1997. <P> In our Group, we find it hard to see how the financial administration for 1997 was in any crucial way better than that for 1996. In that year, we voted against granting discharge. As a result, we shall vote against granting discharge for 1997, too. We think that this picture of ours is confirmed by the examination carried out by the Court of Auditors. <P> It is both good and necessary that reforms have been promised. So far, the promises which have been made are still, however, to be fulfilled, especially where transparency is concerned. We are therefore going to vote in favour of the demands for reforms which are presented in the resolution, but against the granting of discharge.
Bei der Beurteilung der Frage der Entlastung der Kommission muß sich die Entscheidung auf die tatsächlichen Ereignisse des betreffenden Haushaltsjahres, in diesem Fall also 1997, stützen. <P> Meiner Fraktion fällt es schwer zu erkennen, daß die Finanzverwaltung im Haushaltsjahr 1997 entschieden besser gewesen sein soll als 1996. In jenem Jahr hatten wir die Entlastung abgelehnt, und folglich werden wir auch gegen die Entlastung für das Haushaltsjahr 1997 stimmen. Wir sind der Ansicht, daß der Jahresbericht des Rechnungshofes uns in unserer Auffassung bestärkt. <P> Es ist gut und notwendig, daß Reformen in Aussicht gestellt wurden. Noch allerdings steht die Erfüllung dieser gegebenen Versprechen aus, nicht zuletzt, was die Transparenz betrifft. Aus diesem Grunde werden wir für die in der Entschließung geforderten Reformen, aber gegen die Entlastung stimmen.
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Mr President, first of all, I have only positive comments to make on Mrs Van der Laan' s very expert work on this report. The Union for a Europe of Nations Group cannot vote for approving the accounts for 1997. The report on so-called discharge contains a comprehensive and extremely critical survey of the accounts. We support these critical remarks, and I must therefore state that it would seem quite absurd, against this background, to vote in favour of approving the accounts. It has not been possible for the Court of Auditors to issue an auditor' s statement to the effect that the arrangements covered by the accounts are lawful, and we should regard it as extremely problematic if we, as Members of this Parliament, were to vote in favour of accounts without having any guarantee of the legality of the arrangements concerned. <P> The majority have made their approval of the accounts conditional upon the new Commission' s implementing a series of reforms, so as to ensure that what we are familiar with from the previous Commission' s period of office is not repeated. Again, I must say that we are concerned here with an extremely unfortunate confusion of the old Commission' s accountability for 1997 and the new Commission' s accountability for the future. We do not think that the new Commission, under any circumstances, could incur liability for the past. We think it is wrong to talk about the Commission' s liability as an institution. The mistakes up until 1999 are attributable to those who had responsibility at that time, and we still have no way of knowing whether the new Commission can do any better. <P> By means of this extraordinary procedure, Parliament is stopping itself from placing liability for the arrangements in 1997 squarely where it belongs, namely with the previous Commission. It was the 1996 accounts which led to the downfall of the previous Commission, and the 1997 accounts are just as incriminating. There is no reason why, against this background, we should agree to grant discharge. <P> As far as the decision to balance the accounts is concerned, we shall abstain from voting, and where, finally, the motion for a resolution is concerned, we shall attach most importance to the many correct instructions contained in this and vote in favour of it.
Herr Präsident, zunächst möchte ich Frau van der Laan für ihre sehr gute Arbeit, die sie mit diesem Bericht geleistet hat, ein Lob aussprechen. Die Fraktion Union für das Europa der Nationen kann für das Haushaltsjahr 1997 keine Entlastung erteilen. Der Bericht über die sogenannte Entlastung enthält eine umfassende und überaus kritische Bewertung des Haushalts. Wir unterstützen diese kritischen Anmerkungen, und es erscheint uns daher völlig absurd, einer Entlastung zuzustimmen. Es war dem Rechnungshof nicht möglich, die Dispositionen des Haushalts für rechtmäßig zu erklären, und wir halten es daher für äußerst problematisch, als Mitglieder dieses Parlaments für einen Haushalt zu stimmen, ohne sicher zu sein, daß die Dispositionen rechtmäßig sind. <P> Die Mehrheit hat ihre Zustimmung davon abhängig gemacht, daß die neue Kommission eine Reihe von Reformen durchführt, durch die sichergestellt werden soll, daß sich nicht wiederholen kann, was sich unter der früheren Kommission zugetragen hat. Auch in diesem Punkt bin ich der Meinung, daß wir es mit einer sehr unglücklichen Vermischung der Verantwortung der alten Kommission für 1997 und der Verantwortung der neuen Kommission für die Zukunft zu tun haben. Wir sind nicht der Auffassung, daß die neue Kommission in irgendeiner Weise Verantwortung für die Vergangenheit zu tragen hat. Wir halten es für falsch, von der Verantwortung der Kommission als Institution zu sprechen. Die Fehler bis 1999 haben diejenigen zu verantworten, die damals in der Verantwortung standen, und ob die neue Kommission es besser kann, ist noch nicht abzusehen. <P> Durch dieses seltsame Verfahren gibt das Parlament die Möglichkeit preis, die Verantwortung für die Dispositionen im Haushaltsjahr 1997 der richtigen Stelle zuzuordnen, und das ist die ehemalige Kommission. Die ehemalige Kommission ist über den Haushalt für 1996 gestürzt, der Haushalt für 1997 ist aber nicht weniger belastend. Vor diesem Hintergrund besteht kein Anlaß, Entlastung zu erteilen. <P> Was den Abschluß des Haushalts angeht, so werden wir uns der Stimme enthalten. In bezug auf den Entschließungsantrag liegt unser Hauptaugenmerk auf den vielen richtigen Anweisungen, und wir werden dafür stimmen.
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Mr President, the decision relating to discharge for the 1997 financial year was postponed because the erstwhile Commission, to whom it was to be granted, had stepped down before the appointed time and was only continuing in office in a caretaker capacity. Mrs van der Laan' s report - on which she has lavished a great deal of hard work, and for which we are indebted to her - proposes that we should grant discharge to the Commission for 1997. One might ask how it is that the current Commission is to receive the discharge for its predecessor' s budgetary management - Mr Camre just mentioned this - particularly as the discharge for the previous year, 1996, was denied. <P> That is just the way things are, however. In taking over the mandate, the new Commission has to assume responsibility not just for the achievements of the past but also for the mistakes made. Since, on account of the college system, discharge can only be granted to the Commission as a whole or, alternatively, denied or postponed, it is no longer of any consequence that four former Commissioners who belonged to the previous Commission that has yet to be discharged, crop up again as Members of this body. This question ought to have been asked when the new Commission was appointed. <P> If Parliament votes in favour of the Committee on Budgetary Control' s proposal this week and grants discharge, then the Commission must not take this to be a blank cheque. For it is the third section of Mrs van der Laan' s report that is the most important, to my mind, namely the motion for a resolution. The comments contained within, under eight headings, are an integral part of the discharge, the implementation of which forms the basis of our decision. <P> In the course of the discharge procedure for the coming years - that for 1998 is already under way - Parliament will have to examine, as a matter of urgency, whether or not it was too quick to bestow premature praise on the Commission for 1997. We will be in a position to judge just as soon as the Commission presents its reform programme. We will be able to use the discharge procedure for 1998 to check whether efficiency, transparency and accountability, and likewise a sincere willingness to provide information, are being displayed vis-à-vis the discharge authority.
Herr Präsident, der Entlastungsbeschluß für das Haushaltsjahr 97 wurde verschoben, weil die damalige Kommission für diesen Beschluß zum vorgesehenen Zeitpunkt zurückgetreten und nur noch geschäftsführend im Amt war. Heute nun wird im Bericht von Frau van der Laan - auf den sie viel fleißige Arbeit verwendet hat, wofür ihr sehr herzlich zu danken ist - vorgeschlagen, der Kommission die Entlastung für 1997 zu erteilen. Man mag fragen, wieso die jetzige Kommission für die Haushaltsführung ihrer Vorgängerin die Entlastung erhält - Herr Camre hat es eben angesprochen -, zumal die Entlastung für das vergangene Jahr 1996 verweigert wurde. <P> Aber so ist es nun einmal. Mit der Mandatsübernahme hat die neue Kommission auch die Verantwortung für die Leistungen, aber auch Fehlleistungen aus der Vergangenheit zu übernehmen. Da aufgrund des Kollegialsystems der Kommission nur insgesamt die Entlastung erteilt werden bzw. sie verschoben oder ihr verweigert werden kann, spielt es auch keine Rolle mehr, daß vier ehemalige Kommissare der früheren, bis jetzt nicht entlasteten Kommission angehörten und sich jetzt wieder als Mitglieder in diesem Organ befinden. Diese Frage hätte bei der Einsetzung der neuen Kommission gestellt werden müssen. <P> Wenn das Parlament in dieser Woche dem Vorschlag des Haushaltskontrollausschusses zustimmt und die Entlastung gewährt, dann darf die Kommission dies nicht als Blankoscheck verstehen. Denn meiner Meinung nach ist der dritte Teil des Berichts von Frau van der Laan der wichtigste, nämlich der Entschließungsantrag. Die darin enthaltenen Auflagen unter acht Überschriften sind integraler Bestandteil der Entlastung, von deren Erfüllung unser Beschluß ausgeht. <P> Im Zuge der Entlastung für die nächsten Jahre - 1998 ist bereits in Arbeit - wird das Parlament sehr eindringlich zu untersuchen haben, ob es der Kommission für 1997 nicht zu rasch Vorschußlorbeeren gegeben hat. Über Prüfsteine werden wir alsbald verfügen, wenn die Kommission ihr Reformprogramm vorlegt. Ob dann Effizienz, Transparenz und Verantwortlichkeit ebenso wie ein profundes Informationsverhalten gegenüber der Entlastungsbehörde stattfinden, werden wir mit der Entlastung für 1998 prüfen.
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Mr President, Mrs van der Laan recommends that we grant discharge for the 1997 financial year, and we interpret this as an act of good faith towards the new Commission, as previous speakers have already said. This discharge is to be granted pending a commitment from the Commission to undertake sweeping reforms; that is what it says in recital 1 of the motion for a resolution. Anyone, however, who believes that, regardless of the fact that discharge was refused for 1996, the discharge for 1997 will make everything rosy in the garden again, is very much mistaken! As far as I am concerned, the all-important question as to how willing the new Commission actually is to submit itself and its officials to supervision by Parliament and the judiciary, has gone unanswered. <P> Let me give you an example: one of the first issues we were confronted with, as the newly-constituted Committee on Budgetary Control, was the Fléchard case, which involved fraud in connection with the export of butter to the former Soviet Union at the beginning of the ' 90s. On 7 January 1994, high-ranking officials in the Commission took the decision to largely waive the penalty which the company concerned was actually due to pay and which amounted to almost EUR 18 million. This was an outright violation of Community regulations in force and the first we knew of it was when an anonymous notice was sent at the end of 1998. <P> <P> Everything I have heard Members of the Prodi Commission say on the subject hitherto boils down to a plea to stop poking around in things that happened long ago and to look to the future instead. The enormity of it all is that a Director-General and a number of Directors who were involved at the time have declared themselves innocent of the fact that, unfortunately, the minutes for the crucial meeting of 7 January 1994 have inexplicably disappeared. It is claimed that there was not just one copy of these minutes, but rather that there were several copies. It is said that whilst each participant received his or her own copy, sadly, none of these can now be found, none of them! Now, more than ever before, we can no longer say "forget it!" This is something that should be on OLAF' s list of cases relating to internal affairs requiring investigation but, as far as I am aware, it still does not feature there. This is also one of those cases that should be referred to the competent judicial authorities since, when all is said and done, allowing documents and minutes to disappear is no trivial offence but is expressly made a punishable offence in Article 241 of the Belgian Criminal Code. All I can say is that we will no doubt take up this theme again during the discharge procedure for 1998.
Herr Präsident! Die Kollegin van der Laan empfiehlt die Entlastung für das Haushaltsjahr 1997, und wir verstehen das als gute Geste gegenüber der neuen Kommission, so wie die Vorredner das auch gesagt haben. Diese Entlastung wird gegeben auf die Ankündigung hin, daß die Kommission weitreichende Reformen vornehmen will; so steht es in Ziffer 1 der Entschließung. Aber wer glaubt, daß nach der Ablehnung der Entlastung 1996 nunmehr durch die Entlastung 1997 die Welt wieder in Ordnung ist, der ist auf dem Holzweg! Unbeantwortet ist aus meiner Sicht vor allem die Frage, inwieweit die neue Kommission tatsächlich bereit ist, sich und ihre Beamten einer Kontrolle durch Parlament und Justiz zu unterwerfen. <P> Ein Beispiel: Eine der ersten Fragen, mit denen wir uns konfrontiert sahen als neu konstituierter Haushaltskontrollausschuß, war der sogenannte Fléchard-Fall, also Betrügereien im Zusammenhang mit dem Export von Butter in die ehemalige Sowjetunion Anfang der 90er Jahre. Am 7. Januar 1994 war von hochrangigen Beamten der Kommission beschlossen worden, der betroffenen Firma die eigentlich fällige Strafe in Höhe von fast 18 Millionen Euro weitgehend zu erlassen. Dies war ein glatter Verstoß gegen geltende Gemeinschaftsvorschriften. Uns ist das erst bekannt geworden durch einen anonymen Hinweisbrief Ende 1998. <P> Alles, was ich bisher von Mitgliedern der Prodi-Kommission dazu gehört habe, läßt sich so zusammenfassen, daß man doch bitte nicht noch weiter in lang zurückliegenden Fällen herumbohren, sondern lieber in die Zukunft schauen solle. Das Ungeheuerliche daran ist, daß einem seinerzeit beteiligte Generaldirektoren und Direktoren unschuldig erklären, daß das Protokoll der entscheidenden Sitzung vom 7. Januar 1994 leider unerklärlicherweise verschwunden sei. Es habe davon nicht etwa nur ein Exemplar gegeben, sondern mehrere. Jeder Teilnehmer habe sein Exemplar bekommen, aber alle seien leider unauffindbar, alle! Spätestens an diesem Punkt kann man nicht mehr sagen: Schwamm drüber! Dies ist ein Vorgang, der auf der Liste der von OLAF zu untersuchenden Fälle mit internem Bezug stehen müßte, aber meines Wissens dort bisher nach wie vor nicht steht. Dies gehört aber auch zu den Vorgängen, die den zuständigen Justizbehörden zu notifizieren wären, denn schließlich ist das Verschwindenlassen von Unterlagen und Protokollen kein Kavaliersdelikt, sondern in Artikel 241 des belgischen Strafgesetzbuches ausdrücklich unter Strafe gestellt. Ich kann nur sagen: Wir werden im Rahmen des Entlastungsverfahrens 1998 darauf sicher zurückkommen.
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Mr President, we all recall that Parliament decided to postpone the discharge for the 1997 financial year pending commitments from the new European Commission regarding internal reform. In response to this the Commission has entered into various commitments and has certainly adopted many reform measures. It is fair to say that the new President, Mr Prodi, and his team are certainly committed to implementing the financial control requirements as laid down by this Parliament. However, the reform of the European Commission must now be taken in the context of the debate that is going to take place in the run-up to the forthcoming Intergovernmental Conference and the reform of various EU policies and initiatives. <P> Existing EU treaties will be amended so as to ensure, for example, that the enlargement process can succeed. I have no doubt further reform of EU institutions will be analysed in this debate. But from the perspective of small Member States it is important that, as the European Commission is reformed, it must be done in a way that ensures that small Member States continue to have representation on the Commission.
Herr Präsident, wir alle wissen noch, daß das Parlament entschieden hat, die Entlastung für das Haushaltsjahr 1997 zu verschieben, bis die neue Europäische Kommission Maßnahmen in bezug auf interne Reformen getroffen hat. Als Reaktion darauf ist die Kommission mehrere Verpflichtungen eingegangen und hat sicherlich viele Reformmaßnahmen eingeleitet. Gerechterweise muß man sagen, daß der neue Präsident, Herr Prodi, und sein Kollegium auf jeden Fall mit Engagement an der Umsetzung der von diesem Parlament festgelegten Anforderungen an die Finanzkontrolle arbeiten. Allerdings sollte man die Reform der Europäischen Kommission nunmehr im Zusammenhang mit jener Debatte sehen, die im Vorfeld der bevorstehenden Regierungskonferenz und der Reformen verschiedener EU-Politiken und ­Initiativen zu führen ist. <P> Damit beispielsweise der Erweiterungsprozeß erfolgreich verlaufen kann, werden an den bestehenden EU-Verträgen Ergänzungen vorgenommen. Ganz sicher werden in dieser Debatte weitere Reformen der Organe und Einrichtungen der EU besprochen werden, doch aus Sicht der kleineren Mitgliedstaaten ist es wichtig, daß die Reformen der Europäischen Kommission in einer Weise vollzogen werden, die sicherstellt, daß kleinere Mitgliedstaaten auch weiterhin in der Kommission vertreten sind.
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Mr President, the Commission is now to obtain its discharge for 1997, but in reality it does not deserve it. 1997 was a matter for the old Commission and, therefore, the new Commission does not think that it can accept liability. It is true that implementation of the Budget for 1997 fell within the old Commission' s remit. The new Commission has, on the other hand, undertaken to carry out a cleaning up exercise following former scandals, and I must admit that I am not impressed at all. The old mindset which involved sweeping things under the carpet and protecting one' s friends unfortunately still exists. There are some who think that it is more in our interests to let bygones be bygones and make a fresh start. I do not, however, think we can make a fresh start if we do not tidy things up properly. I am referring here especially to the earlier scandals involving ECHO. I am very indignant about the fact that it is so difficult to get any documents handed over on this matter. I am the rapporteur for ECHO on the Committee on Budgetary Control, and I shall have a lot of difficulty carrying out my work if the Commission will not give me the necessary information. From the outside, it looks as if the Commission has something to hide. My investigations also unfortunately suggest that this could be the case. The Commission is not putting all its cards on the table and is in that way repeating ancient practice on the part of the Commission. It was this practice which led to the Commission' s downfall. I can therefore fully support the demand to give Parliament unconditional right of access to documents. Otherwise, we cannot carry out our work.
Herr Präsident, der Kommission wird jetzt Entlastung für das Haushaltsjahr 1997 erteilt, doch verdient sie das eigentlich nicht. Für 1997 war die alte Kommission verantwortlich, deshalb ist die neue Kommission der Meinung, daß sie die Verantwortung dafür nicht übernehmen kann. Es ist richtig, daß der Haushalt 1997 in die Verantwortung der alten Kommission fällt. Die neue Kommission hat sich im Gegenzug dazu bereit erklärt, nach den alten Skandalen gründlich aufzuräumen, und ich muß gestehen, daß ich nicht besonders beeindruckt bin. Leider existiert noch immer die alte Mentalität, die Probleme unter den Teppich zu kehren und eine schützende Hand über seine Freunde zu halten. Einige sind der Ansicht, daß wir mehr davon haben, wenn wir die alten Sünden vergessen und ganz neu anfangen. Ich meine nicht, daß wir neu anfangen können, ohne vorher gründlich aufgeräumt zu haben. Dabei beziehe ich mich insbesondere auf die früheren ECHO-Skandale. Ich bin sehr verärgert darüber, daß es so schwierig ist, Unterlagen über diese Angelegenheit zu erhalten. Ich bin Berichterstatter für ECHO im Ausschuß für Haushaltskontrolle, und ich kann meine Arbeit nur schwer erledigen, wenn die Kommission die notwendigen Informationen nicht herausgibt. Das erweckt den Eindruck, als habe die Kommission etwas zu verbergen. Meine Ermittlungen deuten leider auch darauf hin, daß dies der Fall sein könnte. Die Kommission legt nicht alles auf den Tisch und hält damit an einer uralten Praxis fest. Diese Praxis führte zum Sturz der alten Kommission. Ich unterstütze daher vorbehaltlos die Forderung, dem Parlament uneingeschränkte Akteneinsicht zu gewähren. Ansonsten können wir unsere Arbeit nicht erledigen.
26
Mr President, I would like firstly to express my appreciation to the Commission for the improvement represented by the XXVIIIth report on competition policy in the Union, when compared to previous reports. I would also like to highlight the work carried out by the rapporteur, Mr Rapkay, who has dissected this dense and comprehensive text in such a concise way. I would also like to fully support his comments on the need to allow the regions - such as the Basque Country, which I represent - a margin for action, by virtue of the principle of subsidiarity. <P> Nevertheless, I cannot forget the numerous criticisms, both from Member States and from market operators, which, given the broad margin for manoeuvre and discretion enjoyed by the Commission in its evaluation of specific cases, maintain that they suffer from legal insecurity in the absence of clear rules allowing interested parties to anticipate the position of the authorities and thereby make feasible requests for aid aimed at the promotion of economic activity and employment, the planning of company mergers etc. <P> The only guarantee has been to seek prior favourable approval, through individual cases, which will take more than six or eight months to resolve, an excessively long period, which simply leads to problems of a lack of flexibility, affecting the generation of wealth and employment. <P> I therefore believe that something is missing and I suggest that we establish more regulations, lay down clear rules, which will benefit all of us: businesspeople, investors, workers and the citizens in general.
Herr Präsident! Ich möchte zunächst meine Anerkennung gegenüber der Kommission für die Verbesserung zum Ausdruck bringen, die der 28. Bericht über die Wettbewerbspolitik in der Union im Vergleich zu den vorhergegangenen Berichten darstellt. Ich möchte auch die vom Berichterstatter, Herrn Rapkay, geleistete Arbeit hervorheben, der einen derart kompakten und umfangreichen Text wie diesen so prägnant analysiert hat. Ich möchte ferner seiner Bemerkung über die Notwendigkeit, den Regionen - wie dem Baskenland, das ich vertrete - einen Handlungsspielraum auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips einzuräumen, voll beipflichten. <P> Aber ich kann nicht die bei zahlreichen Gelegenheiten sowohl von den Mitgliedstaaten als auch von den Marktakteuren vorgebrachte Kritik vergessen, der zufolge es angesichts des breiten Handlungs- und Ermessensspielraums, den die Kommission bei der Beurteilung jedes konkreten Einzelfalls hat, eine Rechtsunsicherheit gebe, da keine eindeutigen Spielregeln existieren, die es den Beteiligten gestatten, den autoritativen Standpunkt vorherzusehen und daher ihre Anträge auf Unterstützung bei der Förderung der wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Tätigkeit, die Durchführung von Unternehmensfusionen usw. entsprechend abzufassen. <P> Eine Garantie bestand nur, wenn man schon vorher einen positiven Bescheid einholte, indem man Einzelgesuche einreichte, die nicht vor Ablauf von sechs oder acht Monaten entschieden werden, was eine zu lange Frist ist und nur zusätzliche Probleme schafft, da es der den Reichtum und die Beschäftigung schaffenden Tätigkeit an Flexibilität mangelt. <P> Deshalb vermisse ich und dahin geht mein Vorschlag eine stärkere Regelung und den Erlaß eindeutiger Spielregeln, die allen den Unternehmern, den Investoren, den Arbeitnehmern und der Bürgerschaft insgesamt Vorteile bringen können.
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Mr President, rapporteur, ladies and gentlemen, I hope that I am able to answer the question as to whether we deserve to have the discharge granted in the affirmative. It is, of course, the discharge procedure for the budget, together with the report from the Court of Auditors, that act as a source of information for the tax payers of the European Union as to whether, and to what extent, budgetary funds were spent thriftily and in accordance with political priorities, where errors occurred, but, above all, what kind of measures are being introduced to remedy the situation. <P> The general public knows that the European Parliament is not treating the discharge procedure as a routine matter but is giving it every attention, and the Commission has also been aware of this since last year, when discharge was denied, which is what led to the resignation of the previous Commission. Therefore, today' s debate on the discharge of the 1997 budget signals the end of a long process. It has dealt with virtually all the important issues that the Commission is concerned with in the broader sense. <P> Mrs van der Laan' s report addresses all these instruments. The report is very ambitious. It focuses on the reform measures that were introduced and, above all, on those that will need to be introduced. The Commission shares the rapporteur' s ambitious approach. I would like, Mrs van der Laan, to congratulate you on what is indeed a very ambitious report. <P> I would now like to look more closely at a number of points contained in the report. Firstly, the issue that rightly occupies a substantial amount of our time, that of externalisation of tasks. We have debated this at great length in committee and also in the framework of the budgetary procedure for the year 2000. The Commission has promised Parliament that it will introduce measures in this regard in the very near future. <P> Foreign policy is the area that has most relevance to that of the Technical Assistance Offices. My fellow Commissioner, Mr Chris Patten, together with the other Commissioners responsible for foreign policy, set up a review group, only at the end of last year, which is to undertake a very swift analysis of the tasks performed by the current Technical Assistance Offices and consider which of the tasks should be carried out in a different form in future. <P> The group has undertaken to submit specific foreign policy proposals shortly after submitting the global reform package. The Commission is unlikely to be able to submit a detailed proposal on this specific point as early as 31 March, but we hope to be able to do so very soon thereafter. <P> You emphasised the global approach in your report. This global approach is part of the reform package. However, I also wanted to mention that concrete measures are being prepared which are in line with the report by Mr Bourlanges and which are specifically intended for this sphere of foreign policy. <P> It is the aim of other demands in the report to increase transparency. Again, I can assure you that, as such, you have picked up on one of the Commission' s reform objectives. The Commission wants openness and believes that it should only refuse your Chamber access to information where there is a need to preserve interests meriting protection. I am confident that it will be possible to resolve these issues in the interinstitutional agreement. <P> The Commission also intends to improve the information content of your accounts, above and beyond existing legal requirements, at your request and that of the Court of Auditors. I undertook, back in the debate on the Court of Auditors' report, to take up this point, which also features in this report - namely, carrying out a systematic follow-up - because I consider it to be necessary. The Commission has already decided, on the basis of my submission, that the auditors are to take responsibility for looking after the accounts, including those for 1999, in such a way that they take on board the Court of Auditors' criticism; that is to say, advance payments are to be itemised separately, so as to keep this information to hand. <P> The fight against fraud must be stepped up still further. We briefly discussed OLAF this morning. I would just like to again mention the staffing increase for which provision has been made in Budget 2000. Mrs Stauner, the complaint I referred to this morning has not only just been announced, in fact it has already been submitted. I believe this also testifies to the fact that the Commission is not prepared to tolerate certain institutions wanting to back out of this regulation, which was passed by Parliament and the Council, rather it applies equally to every single one of the institutions of the European Community. <P> Finally, you call for dialogue to be improved; more dialogue with the Member States about necessary improvements in those areas where they have the power of decision over Community funds. I also second your demands on this point and will see to it that the Commission does what it can to have them implemented. <P> <P> As far as the issues surrounding the Gaza hospital and the Palestinian Parliament are concerned, I am able to tell you that the Gaza hospital will be open and available to out-patients as of 15 July and to in-patients from 15 October 2000. Secondly, the Commission will inform the European Parliament about the progress made in relation to the hospital and in relation to the selection of the consultants who are to prepare the invitations to tender for the construction of the Palestinian Parliament. <P> All the reform measures I have mentioned are part of a global approach. Mr Kinnock is to present the global approach to you on behalf of the Commission and will talk about political priorities of this period of office and enlarge upon the need for firm and, above all, verifiable and comprehensible scheduling. <P> Implementation of these plans should make the European Union and its institutions, by and large, more powerful and transparent. Parliament' s task is to supervise the activities of the Commission, particularly within the framework of the discharge procedure. The Commission is very well aware of how resolutely and scrupulously the European Parliament is exercising this supervision. All the more reason for me to be pleased that the reform measures we have introduced meet with your approval and that you are prepared to form a positive judgement of the discharge procedure for 1997.
Herr Präsident, Frau Berichterstatterin, meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Ich hoffe, daß ich die Frage, ob wir die Entlastung verdienen, mit einem Ja beantworten kann. Zusammen mit dem Bericht des Rechnungshofes stellt ja das Entlastungsverfahren für den Haushalt für den Steuerbürger die Auskunft darüber dar, ob und inwieweit Haushaltsmittel sparsam und entsprechend den politischen Prioritäten verwendet wurden, wo Fehler bestanden, vor allen Dingen aber auch, welche Schritte dagegen eingeleitet werden. <P> Daß das Entlastungsverfahren vom Europäischen Parlament nicht als Routine, sondern sehr genau behandelt wird, das weiß die Öffentlichkeit und das weiß auch die Kommission seit dem letzten Jahr, als die Entlastung verweigert wurde, was dann die Einleitung für den Rücktritt der alten Kommission war. Mit der heutigen Debatte über die Entlastung des Haushalts 1997 geht deshalb ein langer Prozeß zu Ende. Er wurde quasi über alle wichtigen Themen geführt, mit denen die Kommission im weiteren Sinne befaßt ist. <P> Der Bericht von Frau van der Laan spricht alle diese Instrumente an. Der Bericht ist sehr ambitioniert. Er konzentriert sich auf die Reformschritte, die eingeleitet wurden, und vor allen Dingen auf die, die eingeleitet werden müssen. Die Kommission teilt die ambitionierte Haltung der Berichterstatterin. Ich darf Sie, Frau van der Laan, zu diesem in der Tat sehr ambitionierten Bericht beglückwünschen. <P> Ich möchte jetzt auf einige Punkte des Berichts näher eingehen. Zum einen auf die Frage, die zu Recht einen sehr breiten Raum einnimmt, nämlich auf die Frage der Externalisierung von Aufgaben. Wir haben im Ausschuß darüber sehr ausführlich debattiert, auch im Rahmen des Haushaltsverfahrens für das Jahr 2000. Die Kommission hat dem Parlament zugesagt, hier sehr bald Schritte einzuleiten. <P> Für den Bereich der BAT spielt der Bereich der Außenpolitik die größte Rolle. Mein Kollege Chris Patten hat zusammen mit den anderen für Außenpolitik zuständigen Kommissaren schon zu Ende des letzten Jahres eine Review-Gruppe eingesetzt, die sehr zügig die jetzigen BAT hinsichtlich der Aufgaben durchgeht und prüft, welche Aufgaben zukünftig in einer anderen Form erbracht werden sollen. <P> Die Gruppe hat sich vorgenommen, kurz nach der Vorlage für die Gesamtreformpakete auch spezielle Vorschläge für diesen Bereich der Außenpolitik vorzulegen. Es wird für die Kommission wahrscheinlich nicht möglich sein, für diesen speziellen Punkt einen detaillierten Vorschlag schon zum 31. März vorzulegen, doch wir hoffen, sehr kurz danach. <P> Sie hatten in Ihrem Bericht auf das Gesamtkonzept abgehoben. Dieses Gesamtkonzept ist ein Element des Reformpaketes. Doch ich wollte auch erwähnen, daß speziell für diesen Bereich der Außenpolitik konkrete Maßnahmen - auch im Sinne des Berichtes von Herrn Bourlanges - vorbereitet werden. <P> Andere Anforderungen des Berichts zielen darauf ab, die Transparenz zu erhöhen. Auch hier möchte ich versichern, daß Sie damit ein Reformziel der Kommission ansprechen. Sie möchte eine offene Kommission sein, die Informationen gegenüber ihrem Haus allenfalls dort beschränkt, wo schützenswürdige Interessen gewahrt werden sollen. Ich bin zuversichtlich, daß diese Fragen in dem Interinstitutionellen Übereinkommen geregelt werden können. <P> Die Kommission wird auch den Informationsgehalt ihres Rechnungsabschlusses verbessern, über bestehende rechtliche Verpflichtungen hinaus, wie Sie und der Rechnungshof es fordern. Ich hatte bei der Debatte über den Rechnungshofbericht bereits zugesagt, daß ich diesen Punkt, der auch hier im Bericht enthalten ist, nämlich ein systematisches follow up zu machen, aufnehme, weil ich es für notwendig erachte. Die Kommission hat auf meine Vorlage hin bereits beschlossen, daß die Rechnungsprüfer angewiesen sind, bereits für das Jahr 1999 die Konten so zu führen, daß die Kritik des Rechnungshofes aufgenommen wird, nämlich daß Vorschußzahlungen buchungsmäßig gesondert erfaßt werden, um diese Informationen bereit zu halten. <P> Die Betrugsbekämpfung soll weiter verstärkt werden. Wir haben auch heute vormittag bereits über OLAF kurz gesprochen. Die im Haushalt 2000 vorgesehene Aufstockung des Personals darf ich noch mal erwähnen. Frau Stauner, die Klage, die ich heute morgen erwähnt hatte, ist ja nicht nur angekündigt, sondern bereits eingereicht worden. Ich denke, das zeigt ebenfalls, daß die Kommission nicht bereit ist hinzunehmen, daß einige Institutionen sich dieser Regelung, die vom Parlament und vom Rat beschlossen wurde, entziehen wollen, sondern sie erstreckt sich eben auf alle Institutionen der Europäischen Gemeinschaft. <P> Schließlich fordern Sie auch eine Verbesserung des Dialogs, mehr Dialog mit den Mitgliedstaaten über notwendige Verbesserungen dort, wo sie über Gemeinschaftsmittel entscheiden. Auch hier unterstütze ich Ihre Forderungen und werde dort, wo die Kommission betroffen ist, auf ihre Umsetzung achten. <P> Zu den Fragen betreffend das Ghaza-Krankenhaus und das palästinensische Parlament kann ich Ihnen mitteilen, daß das Ghaza-Krankenhaus für nichtstationäre Patienten ab dem 15. Juli geöffnet und verfügbar sein wird und für stationäre Patienten ab dem 15. Oktober 2000. Zweitens wird die Kommission zum 31. März das Europäische Parlament über die Fortschritte in bezug auf das Krankenhaus und über die Fortschritte bei der Auswahl der consultants informieren, die die Ausschreibungsunterlagen für den Bau des palästinensischen Parlaments vorbereiten werden. <P> Alle Reformmaßnahmen, die ich angesprochen habe, sind Teil eines Gesamtkonzeptes. Mein Kollege Kinnock wird Ihnen das Gesamtkonzept im Namen der Kommission vorstellen und über die politischen Prioritäten in dieser Amtsperiode wie auch über das Detailkonzept im Hinblick auf eine konkrete und vor allen Dingen nachprüfbare und nachvollziehbare Zeitplanung sprechen. <P> Die Umsetzung dieser Pläne soll insgesamt die Europäische Union und ihre Institutionen schlagkräftiger und transparenter machen. Die Aufgabe des Parlaments ist es, insbesondere im Rahmen des Entlastungsverfahrens die Tätigkeit der Kommission zu kontrollieren. Die Kommission ist sich wahrlich bewußt darüber, wie konkret und genau das Europäische Parlament diese Kontrolle durchführt. Um so mehr bin ich froh darüber, daß die eingeleiteten Reformmaßnahmen auf Ihre positive Bewertung stoßen und Sie bereit sind, das Entlastungsverfahren für 1997 positiv zu beschließen.
261
Thank you, Commissioner Schreyer. <P> The debate is closed. <P> The vote will take place tomorrow at 12 p.m. <CHAPTER ID=10> Response to Second Report of Committee of Independent Experts
Vielen Dank, Frau Kommissarin Schreyer! <P> Die Aussprache ist geschlossen. <P> Die Abstimmung findet morgen um 12.00 Uhr statt. <CHAPTER ID=10> Zweiter Bericht des Ausschusses unabhängiger Sachverständiger
262
The next item is the report (A5-0001/2000) by Mr van Hulten, on behalf of the Committee on Budgetary Control, on action to be taken on the second report of the Committee of Independent Experts on reform of the Commission.
Nach der Tagesordnung folgt der Bericht (A5-0001/2000) von Herrn van Hulten im Namen des Ausschusses für Haushaltskontrolle über die aufgrund des zweiten Berichts des Ausschusses der Unabhängigen Sachverständigen über die Reform der Kommission zu ergreifenden Maßnahmen.
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Mr President, this time last year the European Parliament set up a committee of independent experts chaired by Mr Middelhoek to investigate allegations of fraud, nepotism and corruption in the European Commission. On 15 March the committee published its first report concluding that: "It is becoming difficult to find anyone who has even the slightest sense of responsibility". Within a few hours of the presentation of the report President Santer announced the resignation of his entire team. The resignation marked the end of a bitter struggle between an increasingly confident Parliament and a European Commission mired in allegations of scandal. Since then the Brussels landscape has changed beyond recognition; a new, reinvigorated Parliament has been elected and a new Commission confirmed in office. Speaking in this House on 21 July President-designate Prodi undertook to take full account of the second report of the Committee of Independent Experts on Commission reform, which contains 90 detailed recommendations and which we are debating today. <P> The new Commission has already taken important steps to move away from the way it used to function. A code of conduct for Commissioners and their private offices has been adopted. In a symbolic but significant gesture Commissioners have voluntarily renounced their entitlement to the tax-free purchase of alcohol, tobacco, petrol and consumer goods. New rules have been drawn up and implemented governing the appointment of senior officials. The number of departments has been reduced. The Commission, in my opinion, has shown a clear and unprecedented commitment to change and for this they are to be congratulated. The overall aim of the reforms must be to create a strong, honest European public administration equipped to carry out its tasks in an effective and efficient manner; an administration in which officials are provided with the means to carry out their tasks and are held fully accountable at all levels; an administration that recognises and rewards merit and encourages officials to develop their full potential. In order to achieve this, action is required in four areas. <P> First, financial management and control within the Commission must be improved. One of the main problems is the lack of a functioning system of financial control. The Commission's DGs must be made fully responsible for their own expenditure, including financial control. A new independent audit system service must be set up. DGs must publish their own annual accounts so as to enable a clear identification of problem areas and set annual targets for reducing fraud and irregularities. In return for this greater degree of autonomy, managers must be made fully and personally responsible for their actions. <P> It is clear that the transition to such a new system will take time. Changes to the Financial Regulation will be required and Parliament must have its say on those changes. But while the Commission must ensure that it respects the Treaty and the Financial Regulation in the transitional phase, this must not be an excuse for inertia. Urgent change is required today. <P> Second, the fight against fraud, mismanagement and nepotism must be strengthened, firstly by creating a culture in which they cannot thrive. This requires a clear example to be set by Commissioners and senior staff as well as adequate training and secondly, by reinforcing the existing mechanisms for dealing with fraud. OLAF, the Commission agency set up earlier this year must be placed under the direction of an independent European public prosecutor whose job will be to prepare for prosecution by national criminal courts, criminal offences committed against the financial interests of the Union by Members and officials of the European institutions. A proposal can be made, a proposal should be made, on the basis of Article 280 of the Treaty, by the middle of this year. <P> Third, standards in European public life must be upheld. The political crisis which led to the downfall of the Commission earlier this year clearly demonstrated the need for unambiguous and enforceable rules of conduct. A number of codes have since been introduced. They must be assessed by Parliament and should be made legally binding. The European institutions should follow the example of a number of countries, most notably the United Kingdom, and institute a committee for standards in public life, with a mandate to give advice on professional ethics and rules of conduct in the European institutions. Whistle-blowers who act in good faith must be protected. At the end of last year Mr Kinnock announced new measures for the protection of whistle-blowers. They must be implemented without delay. <P> Although such measures can never be an alternative for good management, they must be an escape valve when something goes wrong. Crucially, reforms must not be limited to the Commission. Parliament must consider itself the need for improvements to its internal rules, administrative procedures and management practices. <P> Finally, the Commission's human resource policy must be modernised. It is clearly no longer suited to the requirements of a modern, multinational organisation. The social dialogue has often acted as a brake on reform and its overhaul is long overdue. A career with the European institutions must become more attractive. Too many young, new officials are leaving their jobs after just a few years. Merit must be recognised and rewarded, specific skills training should be a sine qua non for promotion to a higher grade. The promotions procedure must be made fairer and more transparent. <P> Last but not least the pay and benefits package must be reviewed. It must become more flexible and more responsible to labour market conditions. It must be rid of some of its more outdated elements; and it must deal with the legitimate concerns of the general public who cannot understand why European civil servants should be paid an expatriation allowance indefinitely in a Europe of open borders, or pay a level of taxes that is often well below that of Member States. <P> Commissioner Kinnock will, tomorrow, present his communication on reform. This communication must contain a clear timetable. With a new Commission and a new Parliament up and running the momentum for reform is now as strong as it ever has been and probably ever will be. Enlargement of the Union is just a few years away. Now is the time for Europe to put its own house in order; to instil in its institutions - as the independent experts might have said - a sense of responsibility. <P> In June of last year Europe's voters gave a clear signal that they are fed up with endless stories about mismanagement and nepotism. There is a very simple way to deal with those stories. Let us get rid of mismanagement and nepotism.
Herr Präsident, vor ziemlich genau einem Jahr richtete das Europäische Parlament zur Untersuchung von Anschuldigungen von Betrug, Vetternwirtschaft und Korruption in der Europäischen Kommission einen Ausschuß unabhängiger Sachverständiger unter dem Vorsitz von Herrn Middelhoek ein. Am 15. März legte der Ausschuß seinen ersten Bericht vor, der zu dem Schluß kam: "Es wird schwierig, irgendeine Person zu finden, die sich auch nur im geringsten verantwortlich fühlt. " Nur wenige Stunden nach Erscheinen des Berichts verkündete Präsident Santer den Rücktritt der gesamten Kommission. Damit wurde das Ende eines erbitterten Kampfes zwischen einem immer selbstbewußteren Parlament und einer in Skandale verstrickten Kommission besiegelt. Seit damals hat sich die Brüsseler Landschaft bis zur Unkenntlichkeit verändert; ein neues, wiedererstarktes Parlament wurde gewählt und eine neue Kommission im Amt bestätigt. In seiner Rede am 21. Juli vor diesem Hohen Hause sicherte der designierte Präsident Prodi zu, den zweiten Bericht des Ausschusses unabhängiger Sachverständiger zur Reform der Kommission, in dem 90 präzise Empfehlungen enthalten sind und um den es in der heutigen Debatte geht, in vollem Umfang zu berücksichtigen. <P> Die neue Kommission hat bereits wichtige Schritte unternommen, um sich von ihrer einstigen Funktionsweise zu lösen. Es wurde ein Verhaltenskodex für Kommissionsmitglieder und deren Büros verabschiedet. In einer symbolischen, jedoch bedeutenden Geste haben die Mitglieder der Kommission ihren freiwilligen Verzicht auf ihren Anspruch auf den steuerfreien Einkauf von Alkohol, Tabak, Benzin und Konsumgütern bekanntgegeben. Hinsichtlich der Bestellung hochrangiger Beamter wurden neue Vorschriften erarbeitet und umgesetzt. Die Anzahl der Dienststellen wurde verringert. Meiner Ansicht nach hat die Kommission ein eindeutiges und beispielloses Streben nach Veränderungen demonstriert, und dazu sollte sie beglückwünscht werden. Vorrangiges Ziel der Reformen muß die Schaffung einer starken und aufrichtigen öffentlichen Verwaltung für Europa sein, die ihre Aufgaben in wirksamer und effizienter Weise wahrnimmt; einer Verwaltung, in der die Bediensteten mit den für ihre Tätigkeit notwendigen Mitteln ausgestattet werden und auf allen Ebenen für ihre Handlungen rechenschaftspflichtig sind; einer Verwaltung, die Leistungen anerkennt und honoriert und ihre Bediensteten ermutigt, ihr ganzes Leistungsvermögen einzubringen. Damit dies erreicht werden kann, sind Maßnahmen auf vier Gebieten erforderlich. <P> Zunächst müssen Finanzverwaltung und Finanzkontrolle in der Kommission verbessert werden. Eines der Hauptprobleme ist das Fehlen eines funktionierenden Finanzkontrollsystems. Die Generaldirektionen der Kommission müssen für ihre Ausgaben voll verantwortlich gemacht werden, dazu gehört auch die Finanzkontrolle. Es muß ein neues, unabhängiges Finanzkontrollsystem eingerichtet werden. Die Generaldirektionen sollten ihre jährlichen Rechnungsabschlüsse veröffentlichen, damit Problembereiche klarer ermittelt und jährliche Ziele für die Verringerung von Betrügereien und Unregelmäßigkeiten vorgegeben werden können. Im Gegenzug für dieses höhere Maß an Autonomie müssen die Manager die volle persönliche Verantwortung für ihre Handlungsweise übernehmen. <P> Natürlich braucht der Übergang zu einem solchen neuen System seine Zeit. Die Haushaltsordnung wird überarbeitet werden müssen, und das Parlament wird dabei ein Wörtchen mitzureden haben. Daß die Kommission sicherstellen muß, daß sie in der Übergangsphase den Vertrag und die Haushaltsordnung einhält, darf keine Entschuldigung für Stillstand sein. Heute sind umgehende Veränderungen gefragt. <P> Zweitens muß ein verstärkter Kampf gegen Betrug, Mißwirtschaft und Vetternwirtschaft geführt werden, zuallererst durch die Schaffung einer Verwaltungskultur, in deren Rahmen sie sich nicht entfalten können. Hierfür müssen die Kommissionsmitglieder und leitenden Beamten ein deutliches Beispiel setzen. Dazu gehören auch angemessene Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Stärkung der vorhandenen Mechanismen zur Betrugsbekämpfung. Das von der Kommission in diesem Jahr gegründete OLAF sollte unter die Leitung eines unabhängigen Europäischen Staatsanwalts gestellt werden, der die Aufgabe haben sollte, die Strafverfolgung durch die nationalen Gerichtsinstanzen vorzubereiten und gegen von Mitgliedern und Bediensteten der europäischen Organe zum Nachteil der finanziellen Interessen der Union verübte Straftaten vorzugehen. Bis zur Jahresmitte kann und sollte ein Vorschlag auf der Grundlage von Artikel 280 des Vertrags vorgelegt werden. <P> Drittens sollten die Normen im öffentlichen Leben in Europa aufrechterhalten werden. Die politische Krise, die zum Scheitern der Kommission im Laufe dieses Jahres führte, zeigte deutlich die Notwendigkeit unzweideutiger und durchsetzbarer Verhaltensregeln. Seither wurde eine Reihe von Kodizes eingeführt. Das Parlament muß sie bewerten, und sie sollten Rechtskraft erhalten. Die Organe der Gemeinschaft sollten dem Beispiel einer Reihe von Ländern (insbesondere dem Vereinigten Königreich) folgen und einen Ausschuß für Normen im öffentlichen Leben mit einem Mandat für Empfehlungen zu Berufsethik und Verhaltensregeln in den europäischen Organen einsetzen. Informanten, die in gutem Glauben handeln, müssen geschützt werden. Ende vergangenen Jahres kündigte Herr Kinnock neue Maßnahmen zum Schutz von Informanten an, diese sollten unverzüglich umgesetzt werden. <P> Auch wenn solche Maßnahmen niemals eine Alternative zu einer funktionierenden Verwaltung sein können, sollten sie dann, wenn etwas schiefgelaufen ist, als Notventil benutzt werden können. Entscheidend ist, daß die Reformen nicht auf die Kommission beschränkt bleiben. Das Parlament selbst sollte ebenfalls die Notwendigkeit von Verbesserungen seiner internen Regelungen, Verwaltungsverfahren und Managementpraktiken in Erwägung ziehen. <P> Schließlich muß die Politik der Kommission im Bereich der Humanressourcen modernisiert werden, da sie nicht mehr den Erfordernissen einer modernen, multinationalen Organisation entspricht. Der soziale Dialog hat häufig als Reformbremse gewirkt, und seine Überarbeitung ist längst überfällig. Eine Laufbahn bei den europäischen Institutionen sollte attraktiver werden. Zu viele neue Beamte geben ihre Stellen schon nach wenigen Jahren auf. Leistung sollte anerkannt und belohnt werden. Die Ausbildung zum Erwerb spezifischer Fähigkeiten sollte unabdingbare Voraussetzung für eine Beförderung in eine höhere Laufbahn sein. Das Beförderungsverfahren sollte fairer und transparenter gestaltet werden. <P> Und schließlich sollte das Besoldungs- und Leistungspaket überprüft werden. Es muß flexibler werden und sich stärker an den Bedingungen des Arbeitsmarktes orientieren. Es muß von einigen eher überholten Elementen befreit werden, und es sollte die berechtigten Interessen der Öffentlichkeit widerspiegeln, der es unverständlich ist, weshalb europäischen Beamten auf Dauer eine Auslandszulage gezahlt werden sollte, obwohl wir doch in einem Europa der offenen Grenzen leben, oder sie einen Steuersatz zahlen, der oftmals weit unter den Sätzen der Mitgliedstaaten liegt. <P> Kommissionsmitglied Kinnock wird morgen seine Mitteilung zur Reform vorstellen. Diese Mitteilung sollte einen klaren Zeitplan enthalten. Angesichts einer neuen Kommission und eines neuen Parlaments ist die Triebkraft für Reformen so stark wie eh und je, ja sogar noch stärker. Die Erweiterung der Union findet in wenigen Jahren statt. Jetzt ist es für die Organe Europas an der Zeit, ihr Haus in Ordnung zu bringen und - so hätten es wohl die unabhängigen Sachverständigen bezeichnet - ein Mindestmaß an Verantwortungsbewußtsein zu entwickeln. <P> Die europäischen Wähler haben im Juni letzten Jahres klar signalisiert, daß sie von den endlosen Geschichten um Mißwirtschaft und Vetternwirtschaft genug haben. Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, damit umzugehen: Schaffen wir Mißwirtschaft und Vetternwirtschaft ab.
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Mr President, I do not want to be misunderstood - I sincerely hope this does not happen - and I should therefore like to start by saying that I am, of course, in favour of combating fraud and firmly support the appropriate, necessary reforms. <P> This is not a straightforward issue and calls for a much more wide-ranging analysis, but I shall restrict myself to raising only a few points, in order to make people more aware, if possible, of what we are talking about. All the experts can provide information and news, formulate opinions and give advice, but, they have no political or elective responsibility, and rightly so. I nevertheless believe that politicians should look into what can be gleaned from an expert report and what cannot be taken en masse in a spirit which, on some occasions, I have felt in the past and still feel to be self-destructive. <P> I believe - and I shall only pick up on a few ideas - that Parliament alone, and no one else, can exert an influence over its Members. If this were not the case, the European Parliament' s authority and representativeness would be seriously undermined in the coming years, and this institution would not move forward, as it should. <P> It is just as important for no-one to be able to or have to refuse the European Parliament or its committees any documentation. Members of Parliament must possess the qualities of morality, discipline and discretion over delegated issues innately, and these certainly cannot be imposed on them by anyone else. I would point out that there is no European legal system, but that a different legal system exists in each Member State. We run the risk of delegating issues relating to the same offences which will then be punished in different ways. I agree that an investigation system should be introduced, but I am also absolutely convinced that we must recognise the right to equal respect for dignity and, in any case, the equal need for the right to a defence. I am opposed to European Community officials being accused of criminal acts at the drop of a hat: whistle-blowing is a method that has no place in the third millennium. <P> In conclusion, Mr President, Parliament must introduce a principle of democracy: we must implement reforms which allow Parliament to grow and expand its powers, not go into reverse.
Herr Präsident! Um nicht mißverstanden zu werden - was ich doch sehr hoffe -, möchte ich vorausschicken, daß ich selbstverständlich für die Betrugsbekämpfung bin und die geeigneten und notwendigen Reformen nachdrücklich unterstütze. <P> Es handelt sich um ein Thema, das nicht einfach ist und noch weiter vertieft werden sollte. Ich will lediglich einige Punkte hervorheben, auch um, wenn möglich, bewußt zu machen, worum es eigentlich geht. Alle Sachverständigen können Auskünfte geben und Mitteilungen machen, sie können Standpunkte vertreten und Ratschläge erteilen, aber sie tragen zu Recht keine politische Verantwortung und keine Verantwortung gegenüber den Wählern. Die Politiker hingegen sollten prüfen, welche Schlußfolgerungen sich aus einem Sachverständigenbericht ziehen lassen, ohne daß insgesamt eine Haltung eingenommen werden darf, die mir in einigen Situationen bis jetzt als Selbstschädigung erschien. <P> Meines Erachtens - ich greife nur einige Punkte auf - kann allein dieses Parlament und sonst niemand Einfluß auf die Mitglieder des Parlaments nehmen und auf sie einwirken, weil andernfalls Autorität und Repräsentativität des Europäischen Parlaments in den nächsten Jahren in erheblichem Maße untergraben würden und diese Institution nicht voranschreiten würde, wie es hingegen der Fall sein sollte. <P> Ebenso kann und darf meiner Meinung nach niemand dem Europäischen Parlament und seinen Ausschüssen Belegmaterial verweigern. Moral, Disziplin sowie Vertraulichkeit bei Angelegenheiten, die übertragen worden sind, müssen den Mitgliedern dieses Parlaments eigen sein und dürfen selbstverständlich von niemandem vorgeschrieben werden. Ich möchte darauf hinweisen, daß es keine europäische Justiz gibt, sondern eine Justiz, die sich von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat unterscheidet. Wir laufen Gefahr, Angelegenheiten für gleiche Straftaten zu übertragen, die dann jedoch unterschiedlich geahndet werden. Ich bin mit der Einrichtung eines Ermittlungssystems einverstanden, bin aber zugleich der tiefen Überzeugung, daß dem Recht auf Verteidigung der gleiche Stellenwert und in jedem Fall die gleiche Notwendigkeit zuerkannt werden müssen. Ich bin nicht der Meinung, daß EU-Beamte ganz einfach und leicht kriminalisiert werden dürfen. Denunziationen sind eine nicht mehr ins 3. Jahrtausend gehörende Praxis. <P> Meiner Auffassung nach muß also von diesem Parlament ein Grundsatz der Demokratie ausgehen: Es sind Reformen durchzuführen, durch welche die Befugnisse des Europäischen Parlaments größer und erweitert und nicht etwa verringert werden.
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This debate on the van Hulten report brings to a close one of the most traumatic periods for the European institutions since their creation in 1957. The refusal of the European Parliament to grant discharge and the definitive refusal for the 1996 budget; the motion of censure tabled in this House a year ago for differing reasons; and the first report of the Committee of Independent Experts on the reform of the Commission which led to the mass resignation of the Commission itself, are now part of European folklore. Those of us involved in these historic events are well aware that none of the upheaval would have been caused had we not acted with parliamentary power to press for changes in the way in which the Commission operated. <P> Remember that the Council of Ministers, absent again this evening from our debate, approved the 1997 discharge - not the 1996 - on the very day the Commission itself resigned on 15 March. <P> Now we come to the second report of the Committee of Independent Experts which we already had the opportunity to welcome and briefly debate last September. Our greatest concern in the EPP is to ensure that public confidence in the European Commission is restored. Further steps to build a strong Europe will be to no avail if the European peoples perceive that there is no adequate system of democratic accountability for over-zealous officials. Under no circumstances will we concede ground which we have won over the past few months, which we believe to be in the interests of openness and transparency. We are therefore concerned to see the flurry of Commission announcements in recent weeks by Commissioner Kinnock suggesting policy proposals of various kinds to be put in a White Paper shortly. While conveying a desire to proceed rapidly, it also gives the impression that the Commission is in transmission rather than listening mode. <P> Our concern is strengthened if the rumour reported a few days ago is true - namely that the Commission wants to limit severely the access of Parliament to information. This was, after all, one of the causes of the downfall of the last Commission. Have the lessons not been learnt? <P> The knowledge that the framework relations between the European Parliament and the European Commission still remain to be negotiated led to our disagreement with the rapporteur when we debated his report in committee. We could, in no way, agree with his view that it would be demeaning for Parliament to set out detailed instructions as to what we wanted the Commission to take up in its reform package. The less precise, Mr van Hulten, we are in our resolutions, the more room it gives the Commission and your former colleagues in the Council to do what they like. We believe the vast number of recommendations of the Wise Men' s report should be implemented. We have, as the EPP-ED group, submitted all the recommendations of the Wise Men' s report in committee and many of them have now been put into the report, entirely changing the nature of the van Hulten report in committee. <P> We have resubmitted a few amendments which fell in committee, in particular, our desire to see the codes of conduct revised specifically to include the reference to merit and managerial capacity which you, Commissioner, accepted - when we had our hearings last September - should be included in these codes of conduct, particularly when considering appointments and promotion. <P> Looking to the future, we know that we are at the beginning of a long process of continuing reform in the European Commission. We want in particular to see the hard-working and highly competent norm for Commission officials acknowledged in the outside world - a reputation that has been darkened by the inappropriate conduct of a few individuals. <P> Commissioner, you will be aware from your presence in the last Commission why the crisis occurred. In a nutshell: there were programmes being run for which there were insufficient staff resources available. We urge you to take the opportunity to establish the real staffing needs of the Commission based on the essential activities for which it is responsible. Our position was made very clear on this topic in the 2000 budget. We will be vigilant over the next five years to ensure the reforms now being suggested are fully implemented and will support efforts made to modernise institutions. But, equally, we will not hesitate to withdraw our support financially or otherwise should steps be taken which do not correspond to the openness promised by Commission President Romano Prodi prior to his nomination. <P> Let us hope that we can avoid institutional upheavals by having an ongoing dialogue which assumes from the outset that Parliament will be an equal partner in deciding the outcome of Commission reform.
Diese Debatte über den Bericht van Hulten schließt eine der traumatischsten Legislaturperioden für die europäischen Institutionen seit deren Gründung im Jahre 1957 ab. Die Weigerung des Europäischen Parlaments, Entlastung zu erteilen und die Entlastungsverweigerung für den Haushalt 1996, der Mißtrauensantrag in diesem Hause vor einem Jahr, der aus verschiedenen Gründen gestellt wurde, sowie der erste Bericht des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger zur Reformierung der Kommission, der zum Rücktritt der gesamten Kommission führte, gehören nun der europäischen Vergangenheit an. Diejenigen unter uns, die Zeugen jener historischen Ereignisse waren, sind sich wohlbewußt, daß diese Umwälzungen nicht stattgefunden hätten, wenn wir nicht unsere parlamentarische Macht genutzt und Veränderungen der Handlungsweise der Kommission eingefordert hätten. <P> Denken Sie daran, daß der Ministerrat, bei der Debatte am heutigen Abend abermals abwesend, die Entlastung für 1997 - nicht für 1996 - an jenem 15. März erteilte, als die Kommission selbst zurücktrat. <P> Kommen wir nun zum zweiten Bericht des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger, über den zu debattieren wir im vergangenen September schon kurz Gelegenheit hatten. Uns in der PPE ist vor allem daran gelegen sicherzustellen, daß das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Europäische Kommission wiederhergestellt wird. Wenn die Völker Europas erkennen, daß wir für übereifrige Beamte über kein geeignetes System demokratischer Rechenschaftspflicht verfügen, werden weitere Schritte zum Aufbau eines starken Europa vergeblich sein. Unter keinen Umständen werden wir den in den vergangenen Monaten gewonnenen Boden wieder hergeben, denn das dient unserer Ansicht nach der Offenheit und Transparenz. Mit Besorgnis nehmen wir daher zur Kenntnis, mit welcher Hektik Kommissionsmitglied Kinnock in den vergangenen Wochen bekanntgab, daß die Kommission plane, in Kürze verschiedene Vorschläge für politische Maßnahmen in einem Weißbuch erscheinen zu lassen. Damit wird zwar das Bedürfnis nach schnellem Handeln vermittelt, jedoch läßt das auch den Eindruck aufkommen, daß sich die Kommission eher im Sende- als im Empfangsmodus befindet. <P> Unsere Besorgnis wird tiefer, sollte sich das vor einigen Tagen aufgekommene Gerücht bewahrheiten, daß nämlich die Kommission beabsichtige, den Zugang des Parlaments zu Informationen drastisch zu beschneiden. Schließlich war dies doch einer der Gründe für den Niedergang der letzten Kommission. Sind denn daraus keine Lehren gezogen worden? <P> Das Wissen um die Tatsache, daß die Rahmenbeziehungen zwischen dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission noch immer zur Verhandlung stehen, führte dazu, daß wir uns mit dem Berichterstatter in der Ausschußdebatte über seinen Bericht nicht einverstanden erklären konnten. Wir konnten seiner Ansicht keineswegs zustimmen, daß es für das Parlament entwürdigend sei, genaue Anweisungen festzulegen, was die Kommission unserer Meinung nach in ihr Reformpaket aufnehmen sollte. Doch je ungenauer wir unsere Entschließungen formulieren, Herr van Hulten, desto mehr Freiheit erhalten die Kommission und Ihre früheren Kollegen im Rat, das zu tun, was sie wollen. Unserer Überzeugung nach sollte nahezu jede Empfehlung aus dem Bericht der Weisen umgesetzt werden. Als PPE-DE haben wir all die Empfehlungen des Berichts der Weisen im Ausschuß eingereicht, wovon viele nun in den Bericht aufgenommen wurden, wodurch der Charakter des Berichts van Hulten im Ausschuß völlig verändert worden ist. <P> Einige der Änderungsanträge, die im Ausschuß durchgefallen sind, haben wir hier nochmals eingebracht. Insbesondere ist es unser Anliegen, die Verhaltensregeln konkret dahingehend zu überarbeiten, daß der Verweis auf Leistung und Verwaltungskompetenz darin Berücksichtigung finden sollte - was Sie, Herr Kommissar vergangenen September während unserer Anhörungen akzeptiert hatten -, insbesondere wenn Ernennungen und Beförderungen anstehen. <P> Bei einem Blick in die Zukunft wird uns bewußt, daß wir am Anfang eines langwierigen Prozesses kontinuierlicher Reformen in der Europäischen Kommission stehen. Wir wollen insbesondere, daß die Außenwelt anerkennt, daß der Kommission normalerweise fleißige und hochqualifizierte Beamte angehören, deren Ansehen durch das unangemessene Verhalten einiger weniger beschmutzt worden ist. <P> Herr Kommissar, Ihnen wird aufgrund Ihrer Mitgliedschaft in der vorigen Kommission bewußt sein, warum es zu dieser Krise gekommen ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Es wurden Programme durchgeführt, für die nur ein unzureichender Mitarbeiterstab zur Verfügung stand. Wir ersuchen Sie dringend, die Chance zu nutzen und den realen Personalbedarf zu ermitteln, den die Kommission auf der Grundlage der wichtigsten Aktivitäten, für die sie verantwortlich ist, benötigt. Unsere Ansicht zu diesem Thema wurde im Haushalt 2000 ganz klar vertreten. In den kommenden fünf Jahren werden wir sehr genau hinsehen, um sicherzustellen, daß die jetzt vorgeschlagenen Reformen vollständig durchgeführt werden, und wir werden alle Bemühungen zur Modernisierung der Organe unterstützen. Doch gleichzeitig werden wir nicht zögern, unsere finanzielle oder sonstige Unterstützung zurückzuziehen, wenn Schritte unternommen werden sollten, die der von Kommissionspräsident Romano Prodi vor seiner Nominierung zugesagten Transparenz zuwiderlaufen sollten. <P> Wollen wir hoffen, daß wir einen Aufruhr in den Institutionen vermeiden können, indem wir einen fortgesetzten Dialog führen, bei dem das Parlament bei den Entscheidungen über den Ausgang der Reform der Kommission von Anfang an als gleichwertiger Partner betrachtet wird.
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Mr President, I must start by apologising that I cannot be nearly as dramatic as Mr Elles in my presentation. Can I first thank Mr van Hulten for this report. It is an excellent report. It would have been wrong for Parliament to have put in willy nilly every single recommendation that came from an external body because Parliament should have its own opinion on these issues. It is right for us to have a focused report which is what Mr van Hulten has produced. Can I invite Mr Elles not to put the cart before the horse. Yes, a lot of things were lost by the Socialists but they have not been won in plenary yet, and may I warn him that may not be the case tomorrow. <P> I should like to thank Commissioner Kinnock for all his efforts so far. He has been clear that his commitment has been to produce a radical change. Central to this is the attempt to produce and engender responsibility. It is clear that this needs to be developed at all levels and it needs to recognise the needs of each level within the Commission. <P> It is clear that we need to see a change in the Financial Regulation. That is important. We need to stop people passing the buck from one to another. Where failure is occurring within the Commission we need to hold people responsible. We need to be assured that consistent under-performance must lead to dismissal. This is natural elsewhere but it seems to be an extremely radical suggestion when it is put to the Commission. <P> We cannot continue with a situation where incompetence, mismanagement and fraud are costing the European taxpayers money and providing them with a poor service. I will give you one example of this. In the 1998 Court of Auditors report an exchange rate miscalculation in relation to Italian wine cost the taxpayers of Europe GBP 8 to 10 million. It is clear that is not acceptable. What happened to the person who was responsible for that miscalculation? We need a system which provides incentives and promotion and we need to see this promotion based on merit. We recognise that most of the officials within the Commission are extremely hard-working. But we also recognise that some of the practices are outdated. We look forward to reading the full Commission proposal on reform and we look forward to working out the detail alongside the Commission because, unlike what Mr Elles has just said, the Commissioner has made a commitment to discuss it with Parliament between now and 1 March. <P> We also need to recognise that people who live in glasshouses should not throw stones. The European Parliament has not exactly been clean in its approach to things throughout its history. We have a long way to go before we are perfect ourselves. Our own staff policy is outdated. Some of our working practices need radical reform. I hope that the European Parliament will be hanging onto the coattails of the Commission in this reform process. <P> We recognise the proposals on activity-based budgeting. We recognise that means discipline on the part of Commission officials and we recognise also that we have a responsibility within Parliament on discipline when we talk about negative priorities. <P> Finally, can I say that the Commission needs to work on its relationships with the public. European taxpayers need to be re-assured. The fate of the Commission, of the whole European Union, rests on delivery of this reform. That is the key issue, delivery of these proposals.
Herr Präsident, zunächst sollte ich um Nachsicht dafür bitten, daß mein Beitrag nicht annähernd so dramatisch wie jener von Herrn Elles sein wird. Lassen Sie mich vorab Herrn van Hulten für diesen Bericht danken. Er ist ganz hervorragend. Das Parlament hätte schlecht daran getan, automatisch jede einzelne von einem externen Gremien stammende Empfehlung zu berücksichtigen, denn das Parlament sollte zu diesen Dingen eine eigene Meinung vertreten. Es ist gut für uns, einen Bericht zu haben, der auf den Punkt kommt, denn genau dies ist Herrn Hulten gelungen. Herrn Elles möchte ich davon abraten, das Pferd beim Schwanze aufzuzäumen. Die Sozialdemokraten haben in vielen Dingen verloren, jedoch ist noch nicht alles vor dem Plenum gewonnen, und ich möchte ihm zu bedenken geben, daß dies morgen nicht unbedingt eintreffen muß. <P> Ich möchte Kommissionsmitglied Kinnock für seine bisherigen Bemühungen danken. Er hat sich eindeutig dazu bekannt, einen radikalen Wechsel herbeiführen zu wollen. Im Mittelpunkt seiner Bemühungen steht sein Versuch, Verantwortungsgefühl zu wecken. Es ist klar, daß dies auf allen Ebenen entwickelt werden muß, und es muß erkannt werden, daß dies auf Ebenen der Kommission erforderlich ist. <P> Wir brauchen ganz klar eine erneuerte Haushaltsordnung. Das ist wichtig. Die Leute müssen aufhören, sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben. Dort, wo in der Kommission Fehler gemacht werden, müssen auch die dafür Verantwortlichen ausgemacht werden. Wir möchten die Zusicherung erhalten, daß ständige Minderleistung zur Aufkündigung des Beschäftigungsvertrags führen muß. Überall sonst ist das gang und gäbe, aber sobald es der Kommission vorgelegt wird, scheint es ein äußerst radikales Ansinnen zu sein. <P> Wir dürfen nicht länger zulassen, daß der europäische Steuerzahler für Inkompetenz, Mißwirtschaft und Betrug aufkommt und wir ihn mit schlechten Leistungen abspeisen. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben: Im Jahresbericht 1998 des Rechnungshofes wird darauf verwiesen, daß eine falsche Berechnung des Wechselkurses bei italienischem Wein den europäischen Steuerzahler 8-10 Mio. GBP kostete. Es ist klar, daß das nicht hingenommen werden darf. Was geschah mit der Person, die für diesen Rechenfehler verantwortlich zeichnete? Wir brauchen ein System, das auf Anreiz und Beförderung beruht und in dem Beförderungen nach der Leistung erfolgen. Wir erkennen zugleich an, daß die Mehrheit der Bediensteten der Kommission außerordentlich fleißig arbeitet. Allerdings sehen wir auch, daß bestimmte Verfahrensweisen überholt sind. Wir freuen uns auf die vollständige Fassung der Reformvorschläge der Kommission, und wir sind auch gern bereit, gemeinsam mit der Kommission an den Einzelheiten zu arbeiten, denn das Kommissionsmitglied hat im Gegensatz zu dem, was Herr Elles soeben äußerte, zugesagt, die Vorschläge mit dem Parlament bis zum 1. März zu diskutieren. <P> Ebenso sollten wir uns aber auch der Tatsache bewußt sein, daß jemand, der im Glashaus sitzt, nicht mit Steinen werfen darf. Das Europäische Parlament hat sich in seiner Geschichte nämlich auch nicht immer konsequent verhalten. Wir haben also noch einen langen Weg vor uns bis zur eigenen Vollkommenheit. So entspricht die Personalpolitik bei uns nicht gerade heutigen Anforderungen, und bei einem Teil unserer Arbeitsmethoden besteht umfassender Reformbedarf. Ich hoffe, daß das Europäische Parlament in diesem Reformprozeß der Kommission nicht von der Seite weichen wird. <P> Wir würdigen die Vorschläge zur maßnahmenbezogenen Budgetierung, denn damit wird von den Kommissionsbediensteten diszipliniertes Verhalten gefordert, und ebenso erkennen wir an, daß wir im Parlament, wenn wir über Negativpunkte debattieren, Verantwortung in puncto Disziplin tragen. <P> Abschließend möchte ich bemerken, daß die Kommission an ihrem Verhältnis zur Öffentlichkeit arbeiten muß. Die europäischen Steuerzahler müssen wieder Vertrauen haben können. Das Schicksal der Kommission, ja der gesamten Europäischen Union, hängt von der Umsetzung dieser Reform ab. Das ist das eigentliche Thema: die Umsetzung dieser Vorschläge.
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Mr President, I would like to start by extending my compliments to the rapporteur, Mr van Hulten, on his first report. I very much admire him for keeping his spirits up at a time when he was inundated with so many amendments. I think that the report drawn up by the Wise Men has been useful and I think that it is also useful for this Parliament - as already stated by Mrs Morgan - that we ourselves should ask for expertise from outside for once to see how our administration is run. We have submitted an amendment to this effect. <P> From the many points made by Mr van Hulten in his report, I would like to highlight a few, not necessarily in order of importance but just randomly. Firstly, I think that the Commission should pay much more attention to the proper storage of documents. The Commission' s records leave a great deal to be desired. We noticed this when we had to investigate the Flechard affair, which, as it happens, has still not been sorted out. Curiously, very important documents had gone missing from the cabinets, even from those of the President and of various Directorates-General, and this is clearly something which should not happen. If Parliament want to carry out proper inspections, these documents must be available, and I would like to know what the Commission intends to do to improve this situation. <P> I would also like to say a few words about ex post financial control. This has also been partly dealt with in the van Hulten report. I think it would be useful if we were to give report figures per category and per sector on how the budget is implemented. The general impression at present is that anything budget-related within Europe is bad. It is clear that, over the past couple of years, we have noticed an upward trend in agriculture and a downward one in structural expenditure. Is this possible? I would like to suggest to the Commission that it prescribe a deadline by which the reforms have to be carried out. If we admit new Member States then we need to put our own House in order first.
Herr Präsident, zunächst mein Kompliment an den Berichterstatter, Herrn van Hulten, zu seinem ersten Bericht. Bewundernswert finde ich insbesondere, daß ihm das Herz nicht in die Hose gerutscht ist, als er von zahlreichen Änderungsanträgen überhäuft wurde. Meiner Meinung nach war der Bericht Unabhängiger Sachverständiger sinnvoll. Das Parlament sollte sich ebenfalls, Frau Morgan hat bereits darauf hingewiesen, durch unabhängige Sachverständige daraufhin untersuchen lassen, wie unsere Verwaltung arbeitet. Dazu haben wir einen Änderungsantrag eingebracht. <P> Von den vielen Punkten im Bericht von Herrn van Hulten möchte ich einige herausgreifen, und zwar nicht nach Wichtigkeit geordnet, sondern ganz wahllos. Zunächst sollte die Kommission der ordnungsgemäßen Aufbewahrung von Unterlagen weit mehr Beachtung schenken. Die Archive der Kommission lassen viel zu wünschen übrig. Das haben wir zu spüren bekommen, als wir den Fléchard-Fall untersuchen sollten, dem wir übrigens bei weitem noch nicht auf den Grund gekommen sind. Seltsamerweise waren höchst wichtige Dokumente aus den Kabinetten, selbst des Präsidenten, diverser Generaldirektionen verschwunden, und das darf ganz einfach nicht passieren. Wenn das Parlament seiner Kontrollfunktion gerecht werden will, müssen ihm diese Dokumente zur Verfügung stehen. Ich möchte gern wissen, was die Kommission zu tun gedenkt, um hier Abhilfe zu schaffen. <P> Noch ein Wort zur ex-post-Kontrolle, zu den DAS. Zum Teil ist Herr van Hulten schon in seinem Bericht darauf eingegangen. Wir sollten pro Kategorie und pro Sektor benoten, wie der Haushalt ausgeführt wird. Jetzt herrscht allenthalben der Eindruck, alles im europäischen Haushalt sei schlecht. Eindeutig ist in den letzten Jahren in der Landwirtschaft ein Aufwärts-, bei den Strukturfonds aber ein Abwärtstrend auszumachen. Kann das sein? Ich möchte der Kommission vorschlagen, eine deadline für die Umsetzung der Reformen zu setzen. Wenn wir neue Mitgliedstaaten aufnehmen, darf es nicht sein, daß wir in unserem eigenen Haus noch keine Ordnung geschaffen haben.
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Mr President, I would firstly like to thank Mr van Hulten. It is his first report here in plenary. This is worth a compliment although I regret, of course, that he did not expound it in his own mother tongue. <P> It is a report which came about with difficulty and may well be too late. In my opinion, this is mainly down to the wrangling between the two major groups within our Committee on Budgetary Control. Let us be honest. The second report of the Wise Men arrived in September. We are now four months down the line. Meanwhile, Mr van Hulten has been inundated with amendments, more than 100 amendments in the first round. He went back to work, rewrote his report and took into account the very many suggestions, but had to face nearly another 100 amendments in the second round. My fear is that all of this has contributed to a report which is too detailed, too extensive and too late. <P> Moreover, I have been informed that the Commission has approved a report - today of all days - on the reform of the Commission which will be distributed for further consultation to the various institutions and also to our Parliament, I hope. Might Mr Kinnock be able to throw some light on the matter this evening? <P> Mr van Hulten, my Group of the Greens and regionalists will support the attempts in tomorrow afternoon' s plenary meeting to embellish this report. After all, it makes no sense to copy the many sound recommendations made by the Committee of Wise Men word for word in your report. So tomorrow, if we vote against some amendments or against specific paragraphs, this is certainly not on account of their content but rather to render your report as a whole more readable. In any case, it should be clear that my group, of course, fully backs the recommendations made by the Committee of Wise Men. <P> In any event, I look forward to the document which was approved by the Commission today. I also look forward to the White Paper which will be available in February. I have to inform you, Commissioner, that both the report of the Wise Men and that of Mr van Hulten will become gauges for our group, gauges which should make it clear to us whether we can have confidence in the Prodi Commission or not. <P> I would like to end on the following point. Just as the White Paper on food safety was approved last week and released to public opinion with a clear deadline stated, we would request the same in connection with the new White Paper on the reform of the Commission. I think that there is a need for this, as public opinion is looking for change and, in any event, my group would like to see a clear change by the end of 2002.
Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Zunächst mein Dank an den Kollegen van Hulten. Zu seinem ersten Bericht hier im Plenum muß man ihm gratulieren, obgleich ich es selbstverständlich bedauere, daß er den Bericht nicht in seiner Muttersprache erläutert hat. <P> Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Bericht ist unter schwierigen Umständen entstanden und kommt womöglich zu spät. Meiner Ansicht nach liegt das an dem Gezänk zwischen den beiden großen Fraktionen in unserem Haushaltskontrollausschuß. Seien wir doch ehrlich. Der zweite Bericht Unabhängiger Sachverständiger wurde im September vorgelegt. Nun sind vier Monate vergangen. Inzwischen erreichte Herrn van Hulten eine Flut von Änderungsanträgen, in einer ersten Runde gab es über 100 Änderungsanträge. Er hat sich erneut an die Arbeit gemacht, seinen Bericht überarbeitet, eine Menge Empfehlungen berücksichtigt, sah sich in einer zweiten Runde aber nochmals nahezu 100 Änderungsanträgen gegenüber. All das führt, und das befürchte ich ein wenig, vielleicht zu einem zu detaillierten, einem zu umfangreichen und zu spät vorgelegten Bericht. <P> Außerdem hat die Kommission, wie ich vernommen habe, gerade heute einen Bericht über die Reform der Kommission gebilligt, der den einzelnen Institutionen und hoffentlich auch unserem Parlament zur weiteren Prüfung zugeleitet wird. Könnte Herr Kinnock heute abend vielleicht schon einen Zipfel des Schleiers lüften? <P> Herr Kollege van Hulten, meine Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz wird die Bemühungen in der Plenarsitzung von morgen nachmittag unterstützen, um diesen Bericht nachträglich noch ein wenig zu verbessern. Es macht doch keinen Sinn, die zahlreichen guten Empfehlungen des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger Wort für Wort in Ihren Bericht zu übernehmen. Wenn wir morgen also gegen bestimmte Änderungsanträge oder Abschnitte stimmen, dann gewiß nicht wegen des Inhalts, sondern um Ihren Bericht insgesamt besser lesbar zu machen. Jedenfalls möchte ich klarstellen, daß meine Fraktion selbstverständlich die Empfehlungen des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger voll und ganz unterstützt. <P> Wie dem auch sei, dem von der Kommission heute abgesegneten Dokument sehe ich erwartungsvoll entgegen. Dem für Februar angekündigten Weißbuch ebenso. Nichtsdestotrotz muß ich Ihnen, Herr Kommissar, mitteilen, daß unsere Fraktion sowohl den Bericht Unabhängiger Sachverständiger als auch den Bericht von Herrn van Hulten als Meßlatte nehmen wird, eine Meßlatte, an der wir ablesen werden, ob wir der Kommission Prodi mißtrauen müssen oder ihr Vertrauen entgegenbringen können. <P> Zum Schluß noch dies. Auch für das neue Weißbuch über die Reform der Kommission fordern wir eine Frist, wie sie im Weißbuch über Lebensmittelsicherheit vorgesehen ist, das letzte Woche angenommen und für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Das ist meiner Meinung nach nötig, weil die Öffentlichkeit Reformen herbeiwünscht. Nach dem Willen meiner Fraktion sollten jedenfalls gegen Ende 2002 Änderungen spürbar sein.
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Mr President, this report is positive but, actually, we need more than this. Fraud, mismanagement and nepotism do not come from nowhere. They are most likely to occur if there is little democratic control on cash flow. Via the structural funds, a great deal of the European budget is being pumped around the system. This is only useful as long as there is a sense of solidarity where rich Member States contribute to both the revenue and development of poorer Member States. But there is also funding which is being pumped via Brussels back to the same rich Member States. Districts and regional authorities consider this as their own money but they can only get their hands on this by investing vast amounts of money and manpower in lobbying and negotiating. <P> After each incident of improper use of this money, and certainly after fraud, the call for stricter control is more pronounced. Even the strictest control cannot solve this problem. It will, at best, lead to more bureaucracy and less room for local democracy and for people to get involved in choosing and developing projects. It would be preferable if national governments channelled this money directly to their local governments without a European detour. <P> In the next couple of years, we will need to think about the possibility of replacing structural funds by an equalisation fund which is limited to budgetary aid for Member States or their constituent regions with a low income per capita of the population. This is probably the only way to achieve less fraud, less overheads, more transparency and more democracy.
Herr Präsident, ich begrüße diesen Bericht, obgleich eigentlich noch mehr vonnöten ist. Betrug, Mißmanagement und Vetternwirtschaft entstehen nicht durch Zufall, sondern gedeihen dann am besten, wenn die demokratische Kontrolle dieser Geldströme unzulänglich ist. Über die Strukturfonds wird ein Großteil der europäischen Haushaltsmittel umgeleitet. Das macht nur solange Sinn, wie reiche Mitgliedstaaten aus Gründen der Solidarität zum Einkommen und zur Entwicklung ärmerer Mitgliedstaaten beitragen. Allerdings fließen auch Gelder über Brüssel an eben diese reichen Mitgliedstaaten zurück. Gemeinden und regionale Behörden betrachten diese als ihre eigenen Mittel, die sie jedoch nur dann zurückbekommen können, wenn sie viel Geld und Humanressourcen in Lobbyarbeit und Verhandlungen investieren. <P> Im Gefolge einer fragwürdigen Verwendung dieser Mittel, und ganz sicher nach Betrugsfällen, ertönt stets der Ruf nach noch strengeren Kontrollen. Selbst die schärfste Kontrolle kann dieses Problem nicht aus der Welt schaffen, sondern generiert höchstens mehr Bürokratie und engt den Raum für die lokale Demokratie und Mitbestimmung der Bevölkerung bei der Auswahl und Ausgestaltung von Projekten ein. Diese Gelder sollten eher von den einzelstaatlichen Behörden ohne den Umweg über Europa direkt den ihnen nachgeordneten Stellen zugeleitet werden. <P> Wir müssen in den nächsten Jahren darüber nachdenken, wie die Strukturfonds durch einen Ausgleichsfonds ersetzt werden können, der sich auf Haushaltsbeihilfen für Mitgliedstaaten oder deren Bundesländer mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung beschränkt. Offensichtlich gelangen wir nur auf diesem Wege zu weniger Betrug, geringeren overhead-Kosten, mehr Transparenz und mehr Demokratie.
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Mr President, I would like to stress that, in an age of significant technological changes - just look at what is happening in the information technology sector and other sectors such as energy and transport - safeguarding competition will be of fundamental importance for our future. <P> From the point of view of economic growth, and therefore of increasing employment and wealth, safeguarding a competition policy in the Member States is becoming a crucial factor, and one that is certainly very important for our future. This is why I give this report my full support. Recently, I have noticed that the Commission has been working hard to ensure that this principal is respected in a proper and effective manner, precisely in order to safeguard market flexibility, both for products and for services. I would emphasise that this is going to be extremely important for our future, for Europe' s economy, and, above all, for the protection of our wealth and technological development in Europe in general.
Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte hervorheben, daß in einer Zeit gewaltiger technologischer Wandlungsprozesse - man betrachte nur die heutige Entwicklung im Bereich der Information oder in anderen Sektoren wie Energie und Verkehr - der Wettbewerbsschutz für unsere Zukunft von grundlegender Bedeutung sein wird. <P> Unter dem Aspekt des Wirtschafts- und somit des Beschäftigungswachstums sowie der Steigerung des Wohlstands wird der Schutz der Wettbewerbspolitik in unseren Unionsländern meines Erachtens zu einem entscheidenden und für unsere Zukunft sicherlich grundlegenden Faktor. Deshalb wird der vorliegende Bericht von mir mit aller Entschiedenheit begrüßt. Ich habe festgestellt, daß sich die Kommission in der letzten Wahlperiode um die effektive und nachhaltige Einhaltung dieses Grundsatzes bemüht hat, um damit die Flexibilität sowohl der Waren- als auch der Dienstleistungsmärkte zu wahren. Es sei nochmals gesagt: Für unsere Zukunftsfähigkeit, für die europäische Wirtschaft und vor allem zur Wahrung unseres Wohlstands und des technologischen Fortschritts Europas allgemein wird dies sehr wichtig sein.
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Mr President, a year has not yet passed, but it is already clear that Parliament is going to evaluate the first and second reports differently. <P> The first report was widely publicised, formally debated and used - just like the controversy and news leaks which preceded it - to make mincemeat, first of the President of the Commission, and then of the majority of the European Commissioners, even though they had no connection with fraud, mismanagement or nepotism. <P> Reading now what happened then, not even a year ago, it becomes clear that that first report was intended to do anything but serve the cause of truth or reform, as is maintained today, so much so that this second report - which, on the other hand, could have provided much more salient points - was commissioned with the precise mandate not to address specific cases, since there is no intention to follow up the offences detailed in this report. It is of no concern to the major groups in Parliament, nor to the majority of the trade unions, who are busy discussing the defence of European public administration, but, in practice, are occupied with the corporate protection of their own members, putting the wide powers afforded to them to dubious use. <P> Trade union representatives sit on the Disciplinary Board and the Staff Regulations Committee, thereby making it impossible to remove disloyal officials and preserving the Staff Regulations in their fossilised state. Incomprehensibly, trade union representatives are also members of committees on competition, and I would not be surprised if union members were already members of OLAF, thereby placing this institution which should, at least formally, guarantee its impartiality, at great risk. <P> I therefore understand why we are meeting at this time, which is usually set aside for other activities and not for debates, discussions and the exchange of information.
Herr Präsident! Es ist noch nicht einmal ein Jahr vergangen, und schon zeigt sich ein deutlicher Unterschied in der Bewertung des Parlaments zwischen dem ersten und zweiten Bericht. <P> Der erste Bericht wurde an die breite Öffentlichkeit gebracht, es wurde ernstlich darüber diskutiert, und wie die ihm vorausgegangenen Auseinandersetzungen und Indiskretionen wurde er dazu benutzt, in erster Linie den Kommissionspräsidenten und sodann die Mehrheit der Mitglieder der Europäischen Kommission "niederzumachen ", selbst wenn sie mit Betrügereien, Mißwirtschaft und Günstlingswirtschaft nichts zu tun hatten. <P> Wenn wir heute über die Vorgänge vor weniger als einem Jahr lesen, so besteht wohl kein Zweifel daran, daß es bei dem ersten Bericht um alles andere als um die Wahrheitsfindung bzw. um Reformen ging, wie heute behauptet wird, denn der jetzige zweite Bericht, der eigentlich wesentlich aussagekräftiger hätte sein können, wurde mit der ausdrücklichen Anweisung in Auftrag gegeben, keine spezifischen Fälle zu behandeln, da kein Interesse daran bestehe, die in diesem Bericht enthaltenen unerlaubten Handlungen zu verfolgen. Daran sind weder die großen Fraktionen dieses Parlaments noch ein Großteil der Gewerkschaften interessiert, die den europäischen öffentlichen Dienst zwar verbal verteidigen, aber de facto mit dem berufsständischen Schutz ihrer Mitglieder beschäftigt sind und dazu von den ihnen eingeräumten weitreichenden Befugnissen in fragwürdiger Weise Gebrauch machen. <P> Gewerkschaftsvertreter finden sich im Disziplinarrat und im Statutsbeirat, so daß unredliche Beamte unabsetzbar werden und Statuten unabänderlich bleiben. Gewerkschaftsvertreter gehören unbegreiflicherweise auch den Prüfungsausschüssen für die Auswahlverfahren an, und es würde mich nicht wundern, wenn Gewerkschaftsmitglieder bereits im OLAF vertreten wären und diese Institution, die, zumindest formal, Gewähr dafür bieten sollte, super partes zu stehen, damit schwer beeinträchtigen würden. <P> Es ist mir also klar, weshalb wir zu dieser Stunde zusammenkommen, die gewöhnlich für andere Tätigkeiten bestimmt ist und nicht dafür, eine Aussprache sowie einen Meinungs- und Informationsaustausch zu führen.
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Mr President, in the van Hulten report, Parliament underlines the harsh necessity for a thorough reform of financial administration. Expenditure must be monitored much more closely, both within the Commission and the Member States. For this purpose, the European Court of Auditors and national courts of auditors must work together more effectively. There is also the need to set up a scheme for so-called whistle-blowers. We fully support all these recommendations. I would like to make some observations, however. <P> One of the conclusions drawn by the Committee of Wise Men is that the current legal framework for fighting fraud at the expense of the European Union is incoherent and incomplete. How should we deal with this? Not by depriving the Member States of judicial powers and transferring these to the European Public Prosecutor' s Office. This kind of procedure presupposes the existence of European criminal law and there is no such thing. Moreover, this goes to the very heart of the Member States' sovereignty. We should therefore look to solve this problem by means of improved cooperation between the Member States at judicial level. It could be coordinated by a kind of European Public Prosecutor who is not involved in prosecution but passes criminal offences on to the national legal authorities. <P> <P> The Committee of Wise Men' s report also has some necessary points to make to the Council and Parliament. For example, the Council should attach far more importance to the Commission' s discharge procedure. Also, Parliament should take up the gauntlet. It is high time that regulations were drawn up for Members and that travel expenses are reimbursed based on actual expenses. The question arises as to whether Parliament is in fact prepared to find a way out of this impasse. This week, the Rothley opinion was discussed within the Legal Affairs Committee and there was nothing to indicate any such willingness.
Herr Präsident, im Bericht van Hulten unterstreicht das Parlament, wie dringend notwendig eine grundlegende Reform des Finanzmanagements ist. Die Kontrolle der Ausgaben bedarf sowohl bei der Kommission als auch in den Mitgliedstaaten einer wesentlichen Verbesserung. Dazu müssen auch der Europäische Rechnungshof sowie die nationalen Rechnungshöfe besser zusammenarbeiten. Außerdem brauchen wir eine Regelung für whistleblowers. All diesen Empfehlungen stimmen wir voll und ganz zu. Gestatten Sie mir dennoch einige Bemerkungen. <P> Eine Schlußfolgerung des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger lautet, daß der derzeitige Rechtsrahmen für die Bekämpfung von Betrug zum Nachteil der Europäischen Union unzusammenhängend und ineffizient ist. In welcher Richtung müssen wir dies nun in Angriff nehmen? Nicht dadurch, daß wir den Mitgliedstaaten justitielle Zuständigkeiten entziehen und auf eine europäische Staatsanwaltschaft übertragen. Das setzt europäisches Strafrecht voraus, und das gibt es überhaupt nicht. Außerdem wird die Souveränität der Mitgliedstaaten davon im Kern berührt. Die Lösung liegt also in einer intensiveren Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten auf rechtlicher Ebene. Die Koordinierung könnte eine Art europäischer Staatsanwalt übernehmen, der nicht selbst die Strafverfolgung einleiten muß, sondern Straftaten den nationalen Justizbehörden meldet. <P> Im Bericht des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger finden sich auch die nötigen Worte an die Adresse von Rat und Parlament. So muß der Rat weitaus mehr Gewicht auf das Verfahren zur Entlastung der Kommission legen. Gleichermaßen muß das Parlament den Handschuh aufnehmen. Es ist höchste Zeit, daß endlich ein Statut für die Mitglieder sowie eine Reisekostenvergütung auf der Grundlage der tatsächlichen Kosten erarbeitet werden. Die Frage stellt sich, ob das Parlament noch dazu bereit ist, aus der Sackgasse herauszufinden. In dieser Woche hat sich der Rechtsausschuß mit der Empfehlung Rothley befaßt, und nichts darin läßt diese Bereitschaft erkennen.
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Mr President, when it comes to putting its own house in order, the European Commission is in a Catch-22 situation. There is enormous pressure of expectation following the events that led to the resignation of the previous Commission. I sometimes have the impression that the more radical the proposals made here in this Chamber sound, the more applause they receive. There again, it is simply not possible to change situations once and for all with a few strokes of the pen, and the problems begin as soon as we have to start talking about implementation and getting down to brass tacks. This may explain why we experienced more difficulties than anticipated in the Committee on Budgetary Control as regards this issue. Nevertheless, the outcome is now on the table and there for all to see, and I would expressly like to thank Mr van Hulten for the work he has done on this report. <P> Provided this report is not watered-down yet again by the adoption of amendments, it will afford us the opportunity to make clear and unambiguous demands of the Commission on a number of crucial points. Allow me to start with the most important demand. We do not want financial control to be abolished. The financial controller should still be able to make checks before funding commitments or payments are made, not in every case, but wherever uncertainties or risks arise. The Commission is sending out the wrong signals here, by renaming the Directorate-General for Financial Control as the Directorate-General for Audits, for example. It may well be easy enough to change the Commission' s organisation chart but it is a different matter when it comes to the legal texts, particularly those relating to budgetary discipline. <P> I do not have exact figures, but the Community' s budgetary discipline and the associated implementing provisions apply to almost 100 different areas of responsibility of the financial controller, to his or her independence and the tasks assigned to this office. This cannot be ignored or evaded, certainly not on account of soft law, as was once suggested at a meeting of our Committee. Irrespective of such legal considerations, it would be an unforgivable mistake, under the circumstances, to scrap financial control in the traditional sense at the very moment when those responsible for such matters in the Commission are, at long last, no longer out on a limb but set to become part of a chain of functioning supervisory and investigatory mechanisms. As we see it, there will be a dovetailing of three mechanisms in the future: a system of independent prior approval by the financial controller, concomitant and follow-up control by the internal audit service - also known as the audit service - which has yet to be set up, and finally, there will be the targeted tracking-down of irregularities by OLAF, the new anti-fraud office. <P> It is to be welcomed that Mr van Hulten' s report makes the connection between all three areas and also makes it clear as to where the crucial shortcomings lie, which must be tackled. A few salient points: the disciplinary procedures are not taking effect, especially when it comes to calling officials to account for their misdemeanours, including those of a financial nature. There is a large grey area and a great lack of clarity where criminal sanctions are concerned, and it is precisely in this area that the announcements made by the Commission are rather vague. I can only emphasise that these are the really hard nuts that finally need to be cracked.
Herr Präsident! Wenn es um ihre eigene Reform geht, steckt die Europäische Kommission in einer Zwickmühle. Nach den Vorgängen, die zum Rücktritt der früheren Kommission geführt haben, besteht ein enormer Erwartungsdruck. Manchmal habe ich den Eindruck, Vorschläge enthalten auch hier in diesem Haus um so größeren Beifall, je radikaler sie klingen. Andererseits lassen sich die Verhältnisse eben nicht mit ein paar Federstrichen von jetzt auf nachher ändern, und die Schwierigkeiten beginnen, sobald es an die Umsetzung geht, sobald über die Einzelheiten zu sprechen ist. Das ist womöglich die Erklärung dafür, warum wir auch im Ausschuß für Haushaltskontrolle mehr Schwierigkeiten als erwartet mit diesem Thema hatten. Trotzdem kann sich das Ergebnis, so wie es jetzt auf dem Tisch liegt, sehen lassen, und ich möchte dem Kollegen van Hulten ausdrücklich für seine Arbeit an diesem Bericht danken. <P> Wenn dieser Bericht jetzt nicht noch einmal durch die Annahme von Änderungsanträgen verwässert wird, machen wir damit der Kommission in einigen entscheidenden Punkten klare und unmißverständliche Vorgaben. Lassen Sie mich mit der wichtigsten Vorgabe anfangen. Wir wollen keine Abschaffung der Finanzkontrolle. Es muß auch weiterhin möglich sein, daß der Finanzkontrolleur prüft, bevor Mittelbindungen oder Zahlungen erfolgen, nicht in jedem Fall, aber immer da, wo Unsicherheiten oder Risiken bestehen. Hier gibt die Kommission die falschen Signale, etwa wenn sie die Generaldirektion Finanzkontrolle in Generaldirektion Audit umbenennt. Das Organigramm der Kommission läßt sich wohl leicht ändern, aber schwieriger wird es dann, wenn sie an die Rechtstexte, also insbesondere an die Haushaltsordnung geht. <P> Ich habe nicht genau nachgezählt, aber die Haushaltsordnung der Gemeinschaft und die dazu gehörigen Ausführungsbestimmungen sprechen an fast 100 verschiedenen Stellen vom Finanzkontrolleur, seiner Unabhängigkeit und den ihm zugewiesenen Aufgaben. Das kann nicht ignoriert oder umgangen werden, auch nicht mit sogenanntem soft law, wie es einmal in einer Sitzung unseres Ausschusses angeklungen ist. Unabhängig von solchen rechtlichen Erwägungen wäre es auch von der Sache her ein unverzeihlicher Fehler, die Finanzkontrolle im klassischen Sinn ausgerechnet in dem Moment abzuschaffen, wo die dafür Zuständigen in der Kommission endlich nicht mehr allein auf weiter Flur stehen, sondern Glied einer Kette von funktionierenden Kontroll- und Untersuchungsmechanismen werden können. Nach unseren Vorstellungen greifen künftig drei Mechanismen ineinander, die unabhängige Vorabkontrolle durch den Finanzkontrolleur, die begleitende und nachgängige Kontrolle durch den neu zu schaffenden internen Prüfdienst, auch Audit-Dienst genannt, und schließlich durch das gezielte Aufspüren von Unregelmäßigkeiten durch das neue Betrugsbekämpfungsamt OLAF. <P> Es ist gut, daß der Bericht des Kollegen van Hulten den Zusammenhang zwischen allen drei Bereichen herstellt und auch deutlich macht, wo die entscheidenden Defizite liegen, die anzugehen sind. Ich sage nur in Stichworten: Die Disziplinarverfahren greifen nicht, insbesondere wenn es darum geht, Beamte für ihr Fehlverhalten auch finanziell zur Rechenschaft zu ziehen. Es gibt eine große Grauzone und viel Unklarheiten, wenn es um strafrechtliche Sanktionen geht, und gerade hier ist das, was wir von der Kommission an Ankündigungen bekommen haben, eher vage. Ich kann nur unterstreichen, daß dies die wirklich harten Nüsse sind, die endlich geknackt werden müssen!
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Mr President, firstly I would like to extend my heartfelt congratulations to my colleague, Mr van Hulten. It is a good feeling to be able to say that he is from our delegation and I am, I think, entitled to feel a little proud of him. I would in any case like to congratulate him on his report. <P> Mr President, the Commission' s resignation has also created a culture of fear amongst many officials within the hierarchy and large bureaucracy. The call to make a cultural U-turn and embrace a culture of responsibility seems to me a very fundamental one. <P> I have witnessed from close up within the Development Committee how thousands of projects stagnate and how sometimes up to 80% of the money is not spent. Sometimes, an enormous reservoir of money is created, not because it is not desperately needed, not because there are no sound proposals, but because the whole system has collapsed. A lack of responsibility, too much ex ante, not enough ex post and, as a result, far too little in the way of a culture of real effective spending. It would be marvellous if this report were to give the green light to result-oriented spending of this kind, with all the work organised on that basis. <P> When the Commission' s first draft report soon becomes the official report on 1 March, I very much hope that our input here will help ensure that we will actually witness this change. Without any doubt, this will then be a service, Mr President, to the European public and, by means of the results we produce, we will also regain and re-acquire something which we have ostensibly lost over the past couple of years. This is the best support we can give to European democracy. If, in this way, we can move away from the culture of the fifties and cross over into the next century, we are witnessing a very special moment indeed.
Herr Präsident, zunächst möchte ich meinem Kollegen van Hulten herzlich gratulieren. Ich weise gern darauf hin, daß er unserer Delegation angehört. Ein wenig stolz darf ich, wie ich meine, schon auf ihn sein. Jedenfalls meinen Glückwunsch zu seinem Bericht. <P> Mit dem Rücktritt der Kommission hat sich bei vielen Beamten in der Hierarchie und der Bürokratie auch eine Kultur der Angst herausgebildet. Das ganze Plädoyer für die Wende hin zu einer Kultur der Verantwortlichkeit halte ich in jeder Hinsicht für elementar. <P> Aus nächster Nähe habe ich im Ausschuß für Entwicklung und Zusammenarbeit erlebt, wie Tausende von Projekten stagnieren, wie mitunter bis zu 80 % der Mittel nicht verwendet werden, sich manchmal Gelder anhäufen, und zwar nicht deshalb, weil sie nicht bitter notwendig wären, weil es keine guten Vorhaben gäbe, sondern weil das ganze System in sich selbst festgefahren ist. Fehlende Verantwortung, viel zu viel Vorabkontrolle, viel zu wenig nachgängige Kontrolle und insofern kaum eine Kultur einer wirklich effizienten Mittelbindung. Ich fände es phantastisch, wenn wir mit dem vorliegenden Bericht das Signal für diese ergebnisorientierte Verwendung geben und darauf aufbauend die gesamte Arbeit organisieren würden. <P> Ich hoffe inständig, daß unser Engagement dazu beitragen wird, daß wir, wenn der erste Berichtsentwurf der Kommission am 1. März zum offiziellen Bericht wird, diese Änderung hier tatsächlich zu spüren bekommen. Das wäre dann zweifelsohne ein Dienst an der europäischen Öffentlichkeit. Mit den Ergebnissen, die wir präsentieren, werden wir auch etwas von dem zurückgewinnen und zurückbekommen, was uns in den letzten Jahren offensichtlich verlorengegangen ist. So können wir der europäischen Demokratie den besten Dienst erweisen. Wenn wir uns damit von der Kultur der 50er Jahre befreien und in das nächste Jahrhundert eintreten, werden wir hier einen erhebenden Augenblick erleben.
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Mr President, first of all, congratulations to Michiel van Hulten for his first report. It was a baptism of fire but we have a saying in the Netherlands appropriate for this occasion: in at the deep end and you will swim in no time. Mr van Hulten, I think you deserve a medal for your efforts. There are two points which, in my opinion, deserve special attention on the part of the ELDR. <P> Firstly, there is the Commissioners' individual responsibility. This must be regulated during the IGC. However, we should not like this important issue to end up entirely in the hands of the Council and we have, therefore, submitted an amendment in which we ask whether an interinstitutional agreement could be reached between the Commission and Parliament in order to ensure that we have a kind of fall-back position and are not placing our fate completely in the hands of the Council. <P> Secondly, as already mentioned by my colleague, Mr Mulder, the ELDR is of the opinion that the European Parliament should also be investigated by independent experts. This will contribute hugely towards re-establishing the confidence of the European citizens in this institution. We at the European Parliament cannot be a credible counterpart to this reformed Commission as long as we do not search our hearts and put our own House in order as well. Only when all European institutions are reformed will we have the open, democratic and decisive Europe which our citizens now finally deserve.
Herr Präsident, vorab meinen Glückwunsch an Michiel van Hulten zu seinem ersten Bericht, mit dem er eine wahre Feuertaufe erlebt hat. Doch in den Niederlanden sagt man, schwimmen lernt man am ehesten, wenn man gleich ins kalte Wasser geworfen wird. Sehr geehrter Herr Kollege, nach diesem Test sollten Sie sich für die Olympischen Spiele qualifizieren können. Zwei Punkte verdienen nach Ansicht der ELDR-Fraktion besondere Aufmerksamkeit. <P> Erstens die individuelle Verantwortung der Kommissionsmitglieder. Die Regierungskonferenz muß dafür eine Regelung finden. Wir wollen jedoch dieses wichtige Problem nicht völlig dem Rat überlassen. Daher haben wir auch einen Änderungsantrag eingebracht, in dem wir eine interinstitutionelle Vereinbarung zwischen Kommission und Parlament anregen, so daß wir eine Art fall back-position bekommen und unser Schicksal nicht gänzlich in die Hände des Rates legen. <P> Zweitens - mein Kollege Mulder hat bereits darauf hingewiesen - sollte nach Ansicht der ELDR-Fraktion auch das Europäische Parlament von unabhängigen Sachverständigen durchleuchtet werden. Damit könnte ein substantieller Beitrag zur Wiederherstellung des Vertrauens der Bürgerinnen und Bürger Europas in diese Institution geleistet werden. Wir können dieser reformierten Kommission kein glaubwürdiger Gegenpart sein, solange wir nicht auch die Fehler bei uns selbst suchen und nicht auch im Europäischen Parlament Ordnung schaffen. Nur dann, wenn sich alle europäischen Institutionen reformieren, bekommen wir das transparente, demokratische und schlagkräftige Europa, auf das unsere Bürger nun endlich Anspruch haben.
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Mr President, I also wish to congratulate Mr van Hulten on this first piece of work which he is presenting to the House. I am sure that it will serve, amongst other things, to make his second report more flexible and for him to step up efforts to find a consensus amongst the groups. <P> At this stage, there can be no delay in the process of reforming the Commission, demanded by our citizens. This Parliament has often heard the desire to reform the Commission expressed, even by its Presidents. It now appears that this desire is more serious. After the resignation of a Commission and after a Committee of Experts has listed an almost endless number of deficiencies, it makes sense that Mr Prodi should have promised, on 14 September, to present this Parliament with a complete plan for reform by February. This Parliament anxiously awaits this complete reform programme. <P> The report that we are debating today intends to give political force to many of the recommendations of the Committee of Experts commissioned by this Parliament. Mr Prodi said he would act anyway, that he preferred to get things right, but that fear of not getting things right would not prevent him from acting. <P> We therefore ask that his programme be a bold one and, if it is, I can assure him that he will have the support of this House in the reform process. We want a strong Commission, which can act in an independent and neutral manner, but with political sense. Commissioners should not be considered senior officials but rather politicians in office. Therefore, the report allows them to be members of political parties and to be members of political bodies affiliated to their parties. Perhaps the reference to the posts is imprecise. I do not know your exact view in this respect, Mr Kinnock, but it is clear that we want Commissioners who are politically strong and politically committed. We want a structure which allows every Euro to be spent effectively, and our accounts demonstrate that this is not happening at present. <P> Therefore, Commissioner, we ask Mr Prodi to present us with a bold programme, and he will find that he has problems with those bodies who feel that their status quo is under threat, but not with this Parliament, which expects profound and daring changes.
Herr Präsident! Auch ich möchte meinen Kollegen van Hulten zu seiner ersten im Plenum vorlegten Arbeit beglückwünschen. Ich bin sicher, daß sie ihm unter anderem dazu dienen wird, daß sein zweiter Bericht an Flexibilität gewinnt und er daran arbeitet, stärker den Konsens aller Fraktionen zu suchen. <P> Nunmehr ist der von den Bürgern geforderte Reformprozeß der Kommission unaufschiebbar. Dieses Parlament hat viele Male, sogar von Präsidenten der Kommission, den Wunsch vernommen, sie zu reformieren. Jetzt scheint es langsam ernst zu werden. Nachdem eine Kommission zurückgetreten ist und ein Sachverständigenausschuß auf eine schier unerschöpfliche Zahl von Unzulänglichkeiten hingewiesen hat, ist es nur vernünftig, daß Herr Prodi am 14. September zusagte, diesem Parlament im Februar einen vollständigen Reformentwurf vorzulegen. Das Parlament erwartet ungeduldig dieses vollständige Reformprogramm. <P> Der Bericht, den wir jetzt diskutieren, verfolgt die Absicht, einem erheblichen Teil der Empfehlungen des von diesem Parlament eingesetzten Sachverständigenausschusses politische Kraft zu verleihen. Herr Prodi sagte, er würde auf jeden Fall handeln, er würde gern das Richtige tun, aber daß die Furcht, nicht das Richtige zu tun, würde ihn nicht daran hindern zu handeln. <P> Deshalb fordern wir von ihm ein mutiges Programm, dann nämlich, so kann ich ihm versichern, wird dieses Parlament der Kommission bei diesem Reformprozeß zur Seite stehen. Wir wollen eine starke Kommission, die ihre Funktionen unabhängig und neutral, aber mit politischem Verstand ausüben kann. Die Kommissionsmitglieder dürfen nicht als hohe Beamte, sondern müssen als amtierende Politiker angesehen werden. Deshalb gestattet ihnen der Bericht die Mitgliedschaft in Parteien und die Zugehörigkeit zu politischen Organen in ihren Parteien. Vielleicht ist der Bezug auf die Ämter nicht exakt. Ich weiß nicht, Herr Kinnock, wie Sie darüber denken, aber klar ist, daß wir politisch starke und politisch engagierte Kommissionsmitglieder wollen. Und wir wollen eine Struktur, die eine effiziente Ausgabe jedes einzelnen Euro gestattet, denn wir weisen bei jedem Rechnungsabschluß nach, daß dem nicht so ist. <P> Deshalb, Herr Kommissar, ermuntern wir Herrn Prodi, hier ein mutiges Programm vorzulegen, und er wird feststellen, daß er vielleicht Probleme mit jenen Gruppen hat, die sich in ihrem Status quo gestört fühlen könnten, aber durchaus nicht mit diesem Parlament, das tiefgreifende und mutige Änderungen erwartet.
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Mr President, the Santer Commission came to grief because financial control failed all down the line. Therefore, the future of this new Commission will depend in no small measure on the extent to which reforms are swiftly undertaken here and financial control is back in working order. <P> As far as this is concerned, a number of people have already referred to the fact that the Commission intends to drastically improve and consolidate its follow-up checks and that these checks should be carried out on a completely independent basis, with no sweeping of matters under the carpet in future. Naturally, this is only to be welcomed. <P> What I do not understand is why this has to come at a price, as it were, that is, of having to dispense with independent - and I stress, independent - prior approval. Up until now, the Commission' s payments could only be made when the authorising officer signed the appropriate order and the financial controller gave his approval in the form of a visa. And so it is the "two key" principle that applies here. A single key is to suffice in future. The financial controller is no longer to make advance checks, if all goes to plan as regards the reforms currently under discussion within the Commission. If you will pardon me for saying so, Mr Kinnock, what you are proposing is a little like abolishing the police because they were unable to prevent crimes. <P> What we really need to focus on, however, is making the checks more effective. This could be achieved by no longer insisting, in future, that the financial controllers furnish every single payment transaction with their approval stamp. It is precisely those who feel the need to control everything that end up controlling nothing at all. Therefore, in future, prior approval should take place in a targeted manner, that is, only in cases of uncertainty or risk. The officials responsible for financial control should be deployed on a decentralised basis, that is, in the operational Directorates-General, amongst those of their colleagues that spend the money, so that they are immediately available when problems arise and so as to render the checks less ponderous and time-consuming. <P> However, the financial controllers must work independently. That is the crucial difference between our plans and those of the Commission, when it talks in terms of decentralisation. It is obviously the Commission' s intention to make the financial control officials subordinate to the individual Directorates-General, but this is precisely what we do not want. Surely we have learnt this much from the events surrounding the Leonardo affair, when the internal examiners in the relevant Directorate-General issued warnings, but these were neither heeded nor passed on. <P> Therefore, independence is prerequisite for effective checks. That is the position which a clear majority of the Committee on Budgetary Control subscribes to. Indeed, the new Commission has now declared itself in favour of follow-up checks having this independence, and so would it not make sense for a system of prior approval to enjoy such independence as well? <P> I believe we should set the seal on this point at tomorrow' s vote. Mrs Theato has already expressed as much and I am only too willing to support her in this regard.
Herr Präsident, die Kommission Santer ist auch deshalb gescheitert, weil die Finanzkontrolle auf der ganzen Linie versagt hat. Die Zukunft dieser neuen Kommission wird also nicht unwesentlich davon abhängen, inwieweit hier schnell Reformen stattfinden und die Finanzkontrolle wieder funktionsfähig wird. <P> In diesem Zusammenhang wurde hier schon mehrfach gesagt, daß die Kommission ihre nachgängigen Kontrollen drastisch verbessern und verstärken will und daß diese Kontrollen in aller Unabhängigkeit gemacht werden sollen, ohne daß künftig etwas unter den Teppich gekehrt wird. Selbstverständlich kann das nur begrüßt werden. <P> Was ich nicht verstehe, ist, daß sozusagen als Preis dafür auf unabhängige - ich betone, auf unabhängige - Vorabkontrollen verzichtet werden soll. Bislang können Zahlungen der Kommission nur erfolgen, wenn der Anweisungsbefugte dafür den Auftrag unterschrieben hat und wenn der Finanzkontrolleur seine Zustimmung im Sichtvermerk erteilt hat. Es gilt also das Prinzip der zwei Schlüssel. Künftig soll ein einziger Schlüssel genügen. Der Finanzkontrolleur soll vorab nicht mehr prüfen, jedenfalls wenn es nach den Reformplänen geht, wie sie jetzt in der Kommission diskutiert werden. Mit Verlaub, Herr Kinnock, das ist ein bißchen so, wie wenn man die Polizei abschaffen würde, weil sie nicht in der Lage war, Verbrechen zu verhindern. <P> Worum es aber doch gehen müßte, ist, die Kontrollen wirksamer zu gestalten. Das läßt sich dadurch erreichen, daß man die Finanzkontrolleure künftig nicht mehr zwingt, ausnahmslos jeden Zahlungsvorgang mit ihrem Sichtvermerk zu versehen. Wer alles kontrollieren muß, kontrolliert eben am Ende gar nichts. Die Vorabkontrollen sollten also zukünftig gezielt da erfolgen, wo Unsicherheiten oder Risiken bestehen. Die für die Finanzkontrolle zuständigen Beamten sollten dezentral eingesetzt werden, also in den operativen Generaldirektionen bei ihren Kollegen, die das Geld ausgeben, damit sie sofort greifbar sind, wenn Probleme auftreten, und damit die Kontrollen weniger schwerfällig und zeitraubend werden. <P> Aber die Prüfer der Finanzkontrolle müssen unabhängig arbeiten. Das ist der entscheidende Unterschied zu dem, was die Kommission plant, wenn sie von Dezentralisierung spricht. Die Finanzkontrollbeamten dürfen eben nicht den einzelnen Generaldirektoren unterstellt werden, wie dies die Kommission offenbar vor hat. Das lehren doch die Vorgänge um den Leonardo-Fall, wo die internen Prüfer in der zuständigen Generaldirektion gewarnt hatten, aber ihre Warnung nicht beachtet und nicht weitergegeben wurde. <P> Unabhängigkeit ist also die Voraussetzung für wirksame Kontrollen. Das ist der Position, zu der der Ausschuß für Haushaltskontrolle mit deutlicher Mehrheit gefunden hat. Bei den nachgängigen Kontrollen bekennt sich die neue Kommission ja nunmehr zu dieser Unabhängigkeit. Ist es nicht logisch, wenn auch für die Vorabkontrollen diese Unabhängigkeit bestehen soll? <P> Ich glaube, wir sollten diesen Punkt bei der morgigen Abstimmung entscheidend zum Ausdruck bringen. Frau Kollegin Theato hat dies bereits zum Ausdruck gebracht. Ich kann sie in diesem Punkt nur eindeutig unterstützen.
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Mr President, a couple of years ago, the previous Commission tried once and for all to tackle rigid and obsolescent structures. This led to strikes and smear campaigns by intransigent trade unions, whereupon the proposals were abandoned and replaced by a wishy-washy compromise. This was stupid of the old Commission, and Parliament was of no help on that occasion. When I read Mr van Hulten' s passage about personnel policy, I am afraid that Parliament may again be failing to tackle the crucial issues and just spouting a lot of hot air. There are too many rights, too many regulations and too little room for leadership. There is no backbone, and no teeth. Where is the beef? And I would also say this to you, Commissioner: please, deliver the beef even if it is British. Romano Prodi promised a revolution. You have said some powerful and worthwhile things yourself, but take care now that you do not dodge the crucial issues, the ones where it hurts! Sort out the tangle of staff allowances. Stand firm on the demand for mobility, not as a right, as it says here in the report, but as a management tool. Ensure too, that training becomes a management tool. Do not listen to the report' s demands that temporary staff should have their employment confirmed. It is the posts which should possibly be made permanent and not necessarily those employed on a temporary basis. <P> Finally, Mr President, as a member of the Bureau until six months ago, I would urge you to address this issue in the Bureau so that we here in Parliament at least comply, in our own administration, with the demands we are making on others. We have not done this so far, and this is something you ought to be instrumental in changing. <P>
Herr Präsident, vor einigen Jahren versuchte die frühere Kommission, etwas gegen die verkrusteten und veralteten Strukturen zu unternehmen. Das hat zu Streiks und Diffamierungskampagnen von seiten verstockter Gewerkschaften geführt. Die Vorschläge wurden nicht umgesetzt, man einigte sich auf einen schwachen Kompromiß. Dieses Versagen ist der alten Kommission anzulasten, doch war das Parlament damals auch nicht hilfreich. Wenn ich jetzt Herrn van Hultens Abschnitt über die Personalpolitik lese, befürchte ich, daß auch dieses Parlament in entscheidenden Punkten versagen könnte, indem es schwache und nichtssagende Redebeiträge liefert. Es gibt zu viele Rechte, zu viele Vorschriften, aber zu wenig Platz für Führung. Es fehlen Stehvermögen und Wehrhaftigkeit. Where is the beef? Und ich möchte Ihnen gerne folgendes sagen, Herr Kommissar: Please, deliver the beef even if it is British. Herr Prodi hat uns eine Revolution versprochen. Auch Sie haben starke und gute Worte gebraucht, aber Sie sollten achtgeben, daß Sie in entscheidenden Punkten, bei denen es weh tut, nicht nachgeben! Räumen Sie auf in diesem Dschungel von Personalbonifikationen! Halten Sie an der Forderung nach Mobilität fest, nicht als Recht, wie es in diesem Bericht steht, sondern als Führungsinstrument! Sorgen Sie auch dafür, daß Ausbildungsmaßnahmen zu einem Führungsinstrument werden! Richten Sie sich nicht nach der Forderung im Bericht, daß befristet angestellte Beschäftigte fest angestellt werden sollen! Es geht darum, die Stellen in feste Stellen umzuwandeln und nicht darum, Personen, die zur Zeit befristete Stellen innehaben, eine Festanstellung zu sichern. <P> Abschließend möchte ich - bis vor einem halben Jahr selbst Mitglied des Präsidiums - Sie, Herr Präsident, auffordern, diese Angelegenheit im Präsidium aufzugreifen, damit wir in der eigenen Parlamentsverwaltung auch die Anforderungen erfüllen, die wir an andere stellen. Das haben wir bisher nicht getan, und Sie müssen nun versuchen, dies zu ändern. <P>
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Mr President, I want to thank Mr van Hulten for his report and to say that I voted for it. So I refer to the things I do not agree with. <P> I do not agree with the paragraphs in relation to Parliament. This report is about the Commission. Parliament is a separate subject. There is no need for us to bring Parliament into the discussion on the Commission. <P> In addition to that, there is the question of duty-free. That was a stick used to beat the Commission by the duty-free lobbies who resented the fact that the Commission abolished duty-free in airports. It is not worthy of being brought into this report either. <P> Most of the report is about financial control. That is reasonable because it comes from the Budgetary Control Committee. But we should not create the impression that vast amounts of European resources are being put at risk by carelessness in the European Commission. After all, it is only 1% of GDP, by comparison with national spending. We have had all that before but some people in this Parliament are young and do not seem to understand how small the financial resources of the European Union are and that 80% of these resources are spent by the Member States. So carelessness within the Commission in the spending of money is not likely to put at risk vast quantities of money. We should get it into perspective. It is important to remember that. <P> The business of the European Commission is very little about spending money. They have very little of it. They have a much wider responsibility. That wider responsibility concerns the management of the environment, food safety, foreign trade, the internal market and so many other responsibilities we have given them without the resources to deal with them. <P> I am not one of the people who agrees that there is a vast lack of trust. If there is, we have generated it in this House in the past year. I have been here for 20 years and found absolute trust between the Council, the Commission and Parliament. We have had our problems and we recognised difficulties but there was not a situation where this bureaucratic Commission was mistrusted, doubted and feared by the citizens of the European Union because they were mismanaging our affairs. That is a gross exaggeration of what the difficulties were. This Commission should not have to live forever in the shadow of the mistakes that caused the resignation of the Commission that went before it. While there were problems - and we have to resolve them in view of enlargement, for instance - we sometimes take the negative side too far.
Herr Präsident, ich möchte Herrn van Hulten für seinen Bericht danken und erklären, daß ich dafür gestimmt habe. Damit wende ich mich jenen Fragen zu, mit denen ich nicht übereinstimme. <P> Ich stimme jenen Absätzen nicht zu, in denen es um das Parlament geht. Dieser Bericht handelt von der Kommission. Das Parlament ist ein anderes Thema. Es besteht für uns keinerlei Notwendigkeit, in die Diskussion um die Kommission das Parlament einzubringen. <P> Außerdem ist da die Frage des zollfreien Einkaufs. Mit diesem Knüppel wurde die Kommission von den Duty-free-Lobbyisten geprügelt, die die Tatsache übelnahmen, daß die Kommission die zollfreien Läden in Flughäfen abgeschafft hat. Auch das gehört nicht in diesen Bericht. <P> In diesem Bericht geht es vor allem um die Finanzkontrolle, was vernünftig ist, denn schließlich stammt er aus der Feder des Ausschusses für Haushaltskontrolle. Jedoch sollten wir nicht den Eindruck vermitteln, daß riesige Mengen europäischer Gelder durch Leichtsinn in der Europäischen Kommission gefährdet sind. Im Vergleich zu den Ausgaben der Mitgliedstaaten handelt es sich lediglich um 1 % des BIP. Das hatten wir alles schon mal, doch einige Parlamentsabgeordnete sind jung und verstehen offenbar nicht, wie begrenzt die Finanzmittel der Europäischen Union sind und daß 80 % dieser Mittel von den Mitgliedstaaten ausgegeben werden. Die Tatsache, daß die Kommission leichtsinnig mit Geld umgeht, bedeutet nicht, daß riesige Mengen an Geldern aufs Spiel gesetzt werden. Wir müssen das ins richtige Verhältnis rücken und sollten uns dessen stets bewußt sein. <P> Geldausgeben gehört nur zu den peripheren Aufgaben der Europäischen Kommission, denn davon hat sie nur sehr wenig. Ihr Verantwortungsbereich ist viel weiter gefaßt: Es geht um den Schutz der Umwelt, um Lebensmittelsicherheit, Außenhandel, den Binnenmarkt und so viele andere Aufgabenbereiche, die wir ihr übertragen haben, ohne daß sie über die Mittel verfügte, sie zu bewältigen. <P> Ich gehöre nicht zu jenen Leuten, die sagen, daß ein riesiger Vertrauensmangel herrscht. Wenn dem so ist, dann haben wir ihn im vergangenen Jahr in diesem Hause selbst ausgelöst. Seit 20 Jahren bin ich jetzt dabei, und ich habe absolutes Vertrauen zwischen dem Rat, der Kommission und dem Parlament vorgefunden. Wir hatten unsere Probleme und waren uns mancher Schwierigkeit bewußt, doch hat es nie eine Situation gegeben, in der die Bürger der Europäischen Union dieser bürokratieüberladenen Kommission mißtraut, sie angezweifelt oder gefürchtet haben, weil sie unsere Angelegenheiten nicht richtig verwaltet hat. Hier liegt eine grobe Übertreibung der damaligen Schwierigkeiten vor. Diese Kommission sollte nicht ständig im Schatten jener Verfehlungen agieren müssen, die zum Rücktritt der vorigen Kommission geführt haben. Wenn es Probleme gab - und wir müssen sie z. B. angesichts der Erweiterung lösen - sehen wir die negative Seite zuweilen zu schwarz.
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Mr President, I should very much like to thank the rapporteur for his splendid report. I hope that the Commission will use it in its reform work. The process of reform has been going on for some time, and something like a state of emergency seems to prevail in the Commission. The Commission' s administration simply does not function particularly well. Naturally, there are good, capable employees in the Commission, and they are in the majority. But we need radical reform. There is too little action and too much unnecessary bureaucracy. People should have clearly-defined powers to take decisions for which they should also be accountable. The Financial Regulation should be amended. We agree that we should have better control of the finances. It is just a question of how. The Commission and the Committee of Independent Experts are in favour of completely doing away with ex ante financial control. We should be careful about this. We should retain some form of ex ante financial control. It is not enough simply to carry out spot checks once the money has been spent. This would allow too many anomalous projects to slip through. Instead, we should be reforming and decentralising control. <P> The Commission does not have enough staff. As Members of the European Parliament, we must have the courage to explain to our governments and people back home that the Commission' s staff resources are not at all adequate for the tasks which have been assigned to it. And the Commission should be able to refuse new tasks if it does not also get the extra staff it needs. The staffing system is too rigid. There should be a more frequent rotation of employees, especially at the top of the hierarchy. It should also be much easier to sack inefficient and incompetent employees. I am therefore very pleased that the disciplinary procedure is to be reformed. After all, the very bad experiences so far with disciplinary proceedings show all too clearly how necessary it is that we carry out reforms.
Herr Präsident, ich möchte dem Berichterstatter für seinen guten Bericht danken. Ich hoffe, die Kommission wird ihn in ihre Reformarbeit einbeziehen. Der Reformprozeß währt nun schon einige Zeit, und in der Kommission scheint eine Art Ausnahmezustand zu herrschen. Die Verwaltung der Kommission funktioniert ganz einfach nicht besonders gut. Natürlich verfügt die Kommission überwiegend über gute und tüchtige Mitarbeiter. Wir brauchen aber eine grundlegende Reform. Es gibt zu wenig Aktivitäten und zu viel überflüssige Bürokratie. Es muß eindeutige Befugnisse geben, wer welche Entscheidungen treffen darf, und dann müssen diejenigen auch die Verantwortung dafür übernehmen. Die Haushaltsordnung muß geändert werden. Wir sind uns darüber einig, daß die Geldmittel besser kontrolliert werden müssen. Die Frage ist nur, wie. Kommission und Sachverständigenausschuß wollen die Vorabkontrolle völlig abschaffen. Wir sollten aber Vorsicht walten lassen und eine bestimmte Form der Vorabkontrolle beibehalten. Es reicht nicht aus, nur Stichproben zu machen, wenn das Geld ausgegeben ist. Dadurch können in den Projekten zu viele Unregelmäßigkeiten unentdeckt bleiben. Wir müssen statt dessen die Kontrolle reformieren und dezentralisieren. <P> Die Kommission hat nicht genug Personal. Wir Parlamentarier müssen uns dazu aufraffen, unseren Regierungen und der Bevölkerung zu Hause zu erklären, daß die Personalressourcen für die Aufgaben, die der Kommission auferlegt worden sind, nicht ausreichen. Die Kommission muß außerdem die Möglichkeit haben, neue Aufgaben abzulehnen, wenn ihr dafür kein zusätzliches Personal zur Verfügung gestellt wird. Das Personalsystem ist zu unbeweglich. Es gibt vor allem auf den obersten Ebenen der Hierarchie zuwenig Rotation. Es muß viel einfacher werden, untaugliche und inkompetente Mitarbeiter zu entlassen. Ich finde es daher sehr gut, daß das Disziplinarverfahren reformiert wird. Die ausgesprochen schlechten Erfahrungen mit den bisherigen Disziplinarfällen zeigen ja deutlich, daß wir unbedingt eine Reform brauchen.
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Mr President, for British Conservatives the efficient and uniform application of European competition policy is at the core of achieving an effective single market across the whole of the European Union. It therefore follows that any proposal which suggests major reform of the machinery for competition policy enforcement must be closely and carefully examined. The truth is that the single market is not yet complete. <P> During my six months as a Member of this Parliament, I have become acutely aware of the determination of many Members to drive forward what is described as the European project. We daily hear the need to promote a wider and deeper Europe. But all this, in effect, is so much rhetoric when we look at the national, regional and local obstacles which continue to block the operation of a true European single market. That is the context in which I want to consider the Commission's proposals. <P> I should like to make it clear that we have the greatest confidence in and respect for Commissioner Monti. We look to him as the man to root out cartels. But he would recognise that, as for everybody else, we have to consider his particular proposals and subject them to rigorous examination. That is something that has been done by our rapporteur on the Committee for Economic and Monetary Affairs, Mr von Wogau. I want to congratulate him, sadly in his absence, for the thorough and rigorous way in which he has undertaken the preparation of his report - and also for putting up with my being such a thorn in his side! He mentioned earlier that the report was carried with a significant majority but not with my support. So although I may not share his conclusions, I believe he has illustrated in his report many of the issues which the Commission must address. <P> The first is the potential for renationalisation of competition policy. I know that the Commission is set against this, but the potential exists. I remain worried about the capacity of national courts and the capacity of the national competition authorities. I remain worried about the whole operation of the judicial process. I asked Commissioner Monti the other day what happens if he proves to be wrong and there is an effective renationalisation. Mr von Wogau said we can look to the European Court. Well, we in Britain are looking to the European Court at the moment. We find that the European Court is not able to provide us with interim measures in a certain dispute that we have with France at the moment, in which we have the support of the Commission. Unless anybody thinks that this is merely a nationalistic point, in the Factortame case, in which the British Government was the defendant, it took ten years for the European Court to give a ruling. So, judicially, something needs to be done. I ask the Commission what can be done to speed up implementation in this particular area. <P> In relation to legal certainty, I endorse the point made by Mrs Thyssen. It is important that business has legal certainty. I mentioned this again to Commissioner Monti recently. He said we must not always be carried along by lawyers. I must declare an interest as a lawyer but also as a former competition minister in the United Kingdom. We all have, as it were, our histories to live with, but it is important that business has legal certainty. <P> I would also ask the Commission whether an analysis has been undertaken of the implications of this change for business: a cost-benefit analysis of the sort that is now becoming so much more European policy. I know there has been an analysis of the implications for the Commission of the change. We have been told how, currently, people's time is being wasted and that the changes, therefore, could be beneficial. But I really feel that, in the circumstances, we want to know what the implications would be for business. <P> Finally, we, as British Conservatives, are looking for a change in direction, towards the development of an independent competition authority. I would like to hear what Commissioner Monti has to say about that.
Herr Präsident, für die britischen Konservativen bildet die effiziente und einheitliche Anwendung der europäischen Wettbewerbspolitik die Grundvoraussetzung für ein wirksames unionsweites Funktionieren des Binnenmarktes. Daraus folgt, daß Vorschläge, die eine grundlegende Reform der Mechanismen zur Durchsetzung der Wettbewerbspolitik vorsehen, eingehend und sorgfältig geprüft werden müssen. Die Vollendung des Binnenmarktes ist nämlich noch nicht abgeschlossen. <P> Während meiner sechs Monate als Abgeordneter dieses Parlaments ist mir aufgefallen, mit welcher Entschlossenheit viele Mitglieder am sogenannten europäischen Projekt arbeiten. Tagtäglich werden wir aufgefordert, uns für ein größeres und vertieftes Europa einzusetzen. Ein Blick auf die nationalen, regionalen und lokalen Hindernisse, die das Funktionieren eines wirklichen europäischen Binnenmarktes auch weiterhin behindern, zeigt, daß es sich dabei vielfach um leere Worte handelt. Dies ist der Zusammenhang, in den ich meine Überlegungen zu den Vorschlägen der Kommission stellen will. <P> Ich möchte klarstellen, daß wir größtes Vertrauen zu Herrn Monti haben, der unseren tiefsten Respekt genießt. Er ist der Mann, auf den wir bei der Zerschlagung von Kartellen bauen. Aber er akzeptiert sicher, daß wir - wie bei allen anderen - auch über seine Vorschläge nachdenken und sie einer strengen Prüfung unterziehen müssen. Damit hat sich unser Berichterstatter im Ausschuß für Wirtschaft und Währung, Herr von Wogau, beschäftigt. Ich möchte ihn, obwohl er leider nicht anwesend ist, zu der Sorgfalt und Gründlichkeit beglückwünschen, die er bei der Ausarbeitung seines Berichts an den Tag gelegt hat, und ich möchte ihm für seine Geduld mit mir danken - ich habe es ihm nicht immer leicht gemacht. Er stellte vorhin fest, daß der Bericht die Zustimmung der überwältigenden Mehrheit hatte, meine Zustimmung hat er allerdings nicht. Auch wenn ich mich seinen Schlußfolgerungen nicht anschließe, bin ich der Meinung, daß er in seinem Bericht viele der Themen erläutert, mit denen sich die Kommission auseinandersetzen muß. <P> Erstens besteht die Gefahr einer Renationalisierung der Wettbewerbspolitik. Ich weiß, daß die Kommission ganz anders denkt, dennoch besteht diese Gefahr. Auch bereiten mir die Zuständigkeiten der Gerichte und Wettbewerbsbehörden in den einzelnen Mitgliedstaaten nach wie vor Sorgen, ebenso die Art und Weise, in der hier gerichtliche Verfahren ablaufen. Ich fragte Herrn Monti neulich, was denn passiert, wenn er nicht recht behält und es praktisch zu einer Renationalisierung kommt. Herr von Wogau sagte, daß wir uns an den Europäischen Gerichtshof wenden können. Nun, Großbritannien bemüht gegenwärtig den Europäischen Gerichtshof. Wir stellen fest, daß der Europäische Gerichtshof nicht in der Lage ist, eine vorläufige Entscheidung in einem bestimmten Streitfall zu treffen, den wir gerade mit Frankreich austragen und bei dem wir die Unterstützung der Kommission haben. Und damit niemand denkt, daß ich hier nationalistische Propaganda betreibe, möchte ich auf die Rechtssache Factortame verweisen, bei dem die britische Regierung beklagt war und es zehn Jahre dauerte, bis der Europäische Gerichtshof ein Urteil fällte. Im Bereich der Rechtsprechung besteht also eindeutig Handlungsbedarf. Ich frage die Kommission: Was kann getan werden, um die Umsetzung in diesem speziellen Bereich zu beschleunigen? <P> Was die Rechtssicherheit betrifft, so schließe ich mich dem Argument von Frau Thyssen an. Die Wirtschaft braucht Rechtssicherheit. Auch das habe ich neulich gegenüber Herrn Monti angesprochen. Er meinte, wir sollten uns nicht immer von Juristen beeinflussen lassen. Ich muß sagen, als Jurist wie auch als ehemaliger Minister für Wettbewerbspolitik im Vereinigten Königreich bin ich in diesem Punkt befangen. Wir müssen nun einmal alle mit unserer Vergangenheit leben, wichtig ist aber, daß die Wirtschaft auf Rechtssicherheit zählen kann. <P> Ich möchte die Kommission auch fragen, ob beispielsweise in Form einer Kosten-Nutzen-Analyse, wie sie auf europäischer Ebene immer häufiger durchgeführt wird, untersucht wurde, wie sich diese Veränderung auf die Privatwirtschaft auswirkt. Ich weiß, daß untersucht wurde, welche Auswirkungen die Veränderung auf die Kommission hat. So wissen wir, daß momentan noch Zeit verschwendet wird und daß die Veränderungen daher von Nutzen sein könnten. Ich meine allerdings wirklich, daß es unter den gegebenen Bedingungen wichtig ist zu wissen, mit welchen Auswirkungen die Privatwirtschaft rechnen müßte. <P> Lassen Sie mich abschließend feststellen, daß wir als britische Konservative eine Richtungsänderung anstreben, und zwar eine Entwicklung zu einer unabhängigen Wettbewerbsbehörde. Mich würde der Standpunkt von Herrn Monti dazu interessieren.
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Mr President, Commissioners, first of all, I cannot help but reflect upon the fact that this is, on the whole, a Dutch-British-Scandinavian debate where the speakers are concerned. Perhaps this is a little worrying. <P> I hope, like so many others, that the state of emergency in relations between the Commission and Parliament is on the way to being resolved. We must get away from the idea that we are rushing to put out a fire in one corner, only then to have to rush again to put out the next one. As Mr Blak said, we must instead establish a system with clear roles. <P> First of all, we need tough regulations, which can be implemented. Codes of conduct and ethical committees are not enough. There need to be tough rules stating, among other things, what may be decentralised, what may be outsourced and what is independent. I find it a little worrying that people are clamouring for independence in this debate without defining what it is in relation to which there is to be independence and without defining what right of decision-making is to be exercised. What we need, then, are basic administrative regulations for the EU, for its institutions and for the EU in its relations with the Member States. These are what are missing. We have asked for a Public Prosecutor' s Office and criminal law, but we also need administrative law for the EU. We should make a good deal of progress if the Commission were to adopt, as binding regulations, the ombudsman' s proposal of a code of conduct for good administrative practice. The van Hulten report is a step in the right direction, but it is not enough. <P> Secondly, we must also clarify our own auditing roles. The Court of Auditors is to monitor the extent to which actions are incompatible with the regulations, but it should not examine the expediency of a particular action. It is the European Parliament which is to carry out the political evaluation. We do not hunt down criminals. That is OLAF' s job. Tell me what national parliament, for example, is handed all preliminary investigation documents. Obstinate as I am, I also want to say that the regulations governing public access to official records must be clearly better than the draft which has been circulating on the Internet. Otherwise, we shall not get anywhere in this fight.
Herr Präsident, sehr geehrte Kommissare! Mir ist aufgefallen, daß es sich von den Sprachen der Redner her im großen und ganzen um eine niederländisch-britisch-skandinavische Debatte handelt, was vielleicht doch etwas beunruhigend ist. <P> Ich hoffe, wie viele andere auch, daß der Ausnahmezustand in den Beziehungen zwischen der Kommission und dem Parlament sich seinem Ende nähert. Wir müssen endlich damit aufhören, loszustürmen und einen Brand in einer Ecke zu löschen, um dann sofort weiter zur nächsten Feuerwehraktion zu eilen. Statt dessen sollten wir, wie Herr Blak ganz richtig sagte, ein System mit eindeutigen Rollen aufbauen. <P> Zum einen benötigen wir straffe Verwaltungsvorschriften, die auch umgesetzt werden können. Verhaltensregeln und Ausschüsse für ethische Fragen reichen nicht aus, es bedarf vielmehr strenger Regeln, die vorschreiben, was dezentralisiert und in andere Verantwortung abgegeben werden kann und was unabhängig ist. Ich empfinde es als etwas beklemmend, daß in dieser Aussprache immer nach Unabhängigkeit gerufen wird, ohne sie überhaupt zu definieren und zu erklären, wovon und mit welcher Entscheidungsbefugnis man unabhängig sein will. Wir brauchen also grundsätzliche Verwaltungsvorschriften für die EU, ihre Organe und ihre Beziehungen zu den Mitgliedstaaten. Das fehlt uns zur Zeit noch. Wir haben eine Staatsanwaltschaft und ein Strafrecht für die EU gefordert, aber wir benötigen auch ein Verwaltungsrecht für die Union. Uns wäre schon sehr damit gedient, wenn die Kommission den Vorschlag des Europäischen Bürgerbeauftragten für ein Regelwerk für gute Verwaltungspraxis in der EU als bindende Verwaltungsvorschrift annehmen würde. Der Bericht van Hulten ist ein Schritt in diese Richtung, reicht aber nicht aus. <P> Zum zweiten müssen wir auch unsere eigene Rolle bei der Prüfung klarstellen. Der Rechnungshof soll prüfen, ob etwas mit den Verwaltungsvorschriften unvereinbar ist, aber er soll nicht die Zweckmäßigkeit kontrollieren. Die politische Auswertung obliegt dem Europäischen Parlament. Wir jagen aber keine Verbrecher - dafür ist OLAF zuständig. Sagen Sie mir bitte, welches nationale Parlament beispielsweise alle Ermittlungsunterlagen erhält! Mit dem Starrsinn eines Betrunkenen wiederhole ich, daß die Verordnung über Transparenz wesentlich besser werden muß als der Entwurf, der im Internet in Umlauf war, weil wir sonst in diesem Kampf nicht weiterkommen.
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Mr President, I would like to extend a warm thank you to the rapporteur for his report. I am pleased that I can address him now in Dutch, now that Mr Van den Berg has just done so. Otherwise I probably would have felt slightly guilty about this. I would like to say that this report represents a huge improvement, also with its amendments. I am from the Social Committee and rapporteurs on our committee are always proud to receive 100 amendments because then they know that they have tabled an interesting topic. I think that this is also the case here, but I think it would be a bit over the top to spend too much time talking about these 100 amendments. I would also point out that our coordinator on the Budgetary Control Committee is Mr Pomés Ruiz, who is Spanish and has hence made a major contribution to this debate from a Spanish perspective. <P> Mr President, one of the key aspects which have been mentioned is, to my mind, the rapporteur' s proposal for the standing committee on standards in public administration. A very important proposal indeed. I am only very surprised that the Socialist group would like to subordinate this proposal to one tabled by Mrs Morgan, because she wants to scrap it altogether. I cannot fully grasp the underlying rationale. On the one hand, we receive all kinds of words of praise for the rapporteur but, at the same time, Mrs Morgan wants to pursue a sort of scorched earth policy on this point and on other key points as well, as a result of which, in fact, the entire content of this report vanishes. I do not know whether this is to appease Mr Kinnock, but I happen to know Mr Kinnock. He is happy to hear what our demands are and is quite prepared to be flexible if he considers it necessary. In my opinion, such a far-reaching scorched earth policy is really unnecessary. <P> Finally, the issue of officials. Actually, I do not entirely share Mr Haarder' s view. I do agree that the section on officials has, in fact, been completed totally inadequately. First of all, the importance of a public service in general is not at all emphasised. Secondly, all kinds of proposals are nevertheless being mooted, and we have to ask ourselves whether these are terribly appropriate and whether they would lead to improvement. For example, we are currently looking into TAOs. This is a key point but, at the same time, we want to abolish temporary staff at the Commission. These two considerations are diametrically opposed to each other, and I really fail to grasp how such a proposal can end up on the table.
Herr Präsident, ich möchte dem Berichterstatter herzlich für seinen Bericht danken. Erfreulicherweise kann ich mich nunmehr auf niederländisch an ihn wenden, da das Herr van den Berg auch getan hat. Sonst hätte ich mich vielleicht ein wenig schuldig gefühlt. Dieser Bericht ist, wie ich meine, wesentlich besser geworden, auch wegen der Änderungsanträge. Ich gehöre dem Ausschuß für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten an, und ein Berichterstatter ist bei uns immer wieder aufs neue stolz, wenn er 100 Änderungsanträge bekommt, zeugen sie doch davon, daß er ein interessantes Thema zur Diskussion gestellt hat. Das dürfte auch hier zutreffen. Dennoch halte ich es für ein wenig übertrieben, über diese 100 Änderungsanträge zu viele Worte zu verlieren. Außerdem möchte ich auf unseren Koordinator im Haushaltskontrollausschuß, Herrn Pomés Ruiz, verweisen, ein Spanier, der somit aus spanischer Sicht einen ganz entscheidenden Beitrag zu dieser Debatte geliefert hat. <P> Einer der wichtigsten Punkte ist nach meinem Dafürhalten der Vorschlag des Berichterstatters für den ständigen Ausschuß für Normen im öffentlichen Leben. Ein ganz wesentlicher Vorschlag. Zu meinem Erstaunen will die Sozialistische Fraktion diesen nun mit einem Vorschlag von Frau Morgan zu Fall bringen, denn sie möchte ihn ganz und gar herausnehmen. Ich verstehe die Zusammenhänge nicht ganz. Einerseits werden Loblieder auf den Berichterstatter angestimmt, zugleich aber verfolgt Frau Morgan in diesem Punkt, wie im übrigen auch bei anderen wichtigen Fragen, eine Art Strategie der verbrannten Erde, wobei der Inhalt des Berichts vollkommen untergeht. Ich weiß nicht, ob man damit Herrn Kinnock einen Gefallen erweisen will. Doch ich kenne Herrn Kinnock. Herr Kinnock möchte gern unsere Absichten erfahren und ist durchaus bereit, dann davon abzugehen, wenn er es für erforderlich erachtet. Eine solch weitgehende Taktik der verbrannten Erde halte ich nicht unbedingt für notwendig. <P> Schließlich das Problem mit den Beamten. Eigentlich bin ich mit Herrn Haarder nicht ganz einer Meinung. Ich stimme ihm zu, daß der Teil über die Beamten tatsächlich vollkommen unzureichend ausgestaltet ist. Erstens wird die allgemeine Bedeutung eines öffentlichen Dienstes nicht hervorgehoben. Zweitens werden einige Vorschläge unterbreitet, bei denen man sich fragen muß, ob sie nun so sinnvoll sind und eine Verbesserung bewirken. Beispielswiese beschäftigen wir uns - das ist ein wichtiger Punkt - mit den BAT, und zugleich wollen wir in der Kommission die Bediensteten auf Zeit abschaffen. Das steht im Widerspruch zueinander, und ich kann mir wirklich keinen Reim darauf machen, wie es zu einem solchen Vorschlag kommen konnte.
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Mr President, ever since Plato' s 'Republic' , the Western world has regularly been tempted to replace government by the people with government by experts. Our Parliament first asked experts to help it evaluate the performance of the European Commission and they took advantage of this invitation to determine, themselves, what its future should be. <P> In this second report, the experts have gone a step further and criticised some of the political groups in Parliament, which may have hesitated to remove the European Commission from office, since they shared the political affiliations of some of its members. The experts think that this problem will be resolved by banning the Commissioners from belonging to political groups. <P> According to the experts, Parliament should no longer have the power to supervise the European Commission. This task should be taken over by a committee which will guarantee high standards in public life, and this should be a standing committee, not elected, presumably made up of another group of experts. In this, their second report, the experts tell us that Italy is financed by the Cohesion Fund, that the ERDF and the Social Fund represent two-thirds of the Structural Funds and that the principles of additionality and complementarity in the Structural Funds come to the same thing. They tell us that the farming lobby is forcing us to finance rural development through the EAGGF-Guarantee and that the principle of partnership only applies to the Commission and to the Member States. This lesson in wisdom is 100% ideology and 0% knowledge. <P> This will not help us to reform the European institutions whilst fully respecting democratic institutions. <P> The van Hulten report started out as a brilliant one and I would like to pay deep and sincere tribute here to what Mr van Hulten achieved. Unfortunately, it was then changed, and changed for the worse, which turned it into a document which in fact, proposes something that we cannot accept.
Herr Präsident, seit Platons Staat hat die Ersetzung der Volksregierung durch die Regierung der Weisen die abendländische Welt systematisch in Versuchung geführt. Unser Parlament hat zuerst die Weisen eingeladen, weil sie ihm bei der Beurteilung der Tätigkeit der Europäischen Kommission helfen sollten, und diese haben die Einladung genutzt, um die Entscheidung über deren zukünftiges Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. <P> Im vorliegenden zweiten Bericht gehen die Weisen bereits einen Schritt weiter und kritisieren jene Fraktionen, die im Parlament Bedenken in bezug auf die Abberufung der Europäischen Kommission geäußert haben, weil sie sich zu derselben politischen Richtung wie einige Kommissionsmitglieder bekennen und der Ansicht sind, daß es den Rahmen dieses Problems sprengen würde, wollte man den Kommissaren untersagen, politischen Gruppierungen anzugehören. <P> Wie die Weisen außerdem erklären, sollte das Parlament keine Kontrollbefugnis gegenüber der Europäischen Kommission mehr besitzen und bei dieser Aufgabe durch einen ständigen und nichtgewählten Ausschuß für die Garantie der guten Sitten im öffentlichen Leben ersetzt werden, der vermutlich aus einer weiteren Gruppe von Weisen bestehen würde. In ihrem vorliegenden zweiten Bericht belehren uns die Weisen, daß Italien vom Kohäsionsfonds finanziert wird, daß der EFRE und der Sozialfonds zwei Drittel der Strukturfonds ausmachen, daß die Grundsätze der Additionalität und der Komplementarität in den Strukturfonds gleichwertig sind, daß die Agrarlobby die Finanzierung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den EAGFL-Garantiefonds durchgesetzt hat und daß der Grundsatz der Partnerschaft nur für die Kommission und die Mitgliedstaaten gilt. Das ist eine Weisheitslektion mit 100 % Ideologie und 0 % Kenntnissen. <P> So werden wir der Reform der europäischen Institutionen unter der uneingeschränkten Achtung der demokratischen Institutionen nicht helfen. <P> Der Bericht van Hulten war ursprünglich ein ausgezeichneter Bericht, und ich möchte hier der Arbeit, die unser Kollege van Hulten geleistet hat, meine größte und aufrichtige Anerkennung zollen. Leider wurde der Bericht dann schrittweise verändert, und zwar im schlechtesten Sinne verändert, wodurch er zu einem Bericht wurde, der etwas verteidigt, das wir nicht akzeptieren können.
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Mr President, Mr van Hulten, your work is worthy of being qualified as enterprising, arduous and complex, and I believe this is important in a first report. Please therefore accept what I am about to say as being criticism made in the spirit of honest debate, and I believe that in this way our debate here today will be richer. <P> This report seems to me to be redundant, long-winded, confused and lacking in accuracy in the terms used. <P> Perhaps 'redundant' is the most serious epithet, and you are not responsible for this. It is the responsibility of this Parliament. That is to say, if this Parliament commissions a Committee of Experts - and I am not going to repeat what Mr Casaca has said, but I agree with him to a large extent - to analyse a problem, where is the sense in indulging in the medieval tradition of criticising the critics and so on, ad infinitum. Clearly we are awaiting this reform from the Commission, we are awaiting the proposals which the Commission is going to make to us and this Parliament will have to express its opinion on them. Meanwhile, we have to offer the Commission a vote of confidence. <P> 'Long-winded' . I am not going to mention the length of this report. I do not know if it breaks the record for all the resolutions presented here, but, for this type of resolution it certainly does. I do not believe that there has ever been a resolution - and in this Parliament we certainly produce complex resolutions - which has had paragraphs of more than 16 lines without a single full stop. <P> It is also 'confusing' . I am not going to return to what has been said about the analysis of questions concerning Parliament. That should be the subject of another report and we will have to carry one out and consider that issue, but not in this report. And finally, Mr President, frankly, I am not going to give examples, but there are many cases in which legal language is used with an alarming lack of accuracy. <P> Therefore - in summary - I await, and many of us await, your report, Commissioner Kinnock, so that we can really express our opinion on it, which is the duty of this Parliament.
Herr Präsident! Ihre Arbeit, Herr van Hulten, in spanischer Sprache verdient relevante Attribute: angestrengt, mühevoll, komplex, und ich glaube, daß das bei einem ersten Bericht wichtig ist. Verstehen Sie deshalb das, was ich im folgenden sage, als eine Kritik aus der Sicht des loyalen Widerspruchs, die meiner Ansicht nach diese Aussprache bereichert. <P> Dieser Bericht scheint mir redundant, weitschweifig, unklar und in bezug auf die verwendeten Begriffe ungenau zu sein. <P> "Redundant " ist vielleicht das schwerwiegendste Urteil, und nicht Sie sind dafür verantwortlich, sondern die Verantwortung liegt beim Parlament. Das heißt, wenn dieses Parlament einen Sachverständigenausschuß mit der Analyse eines Problems beauftragt - ich werde nicht wiederholen, was Herr Casaca gesagt hat, aber ich stimme weitgehend mit ihm überein -, welchen Sinn hat es dann, hier eine mittelalterliche Tradition aufzuwärmen, die Kommentatoren zu kommentieren und so ad infinitum. Selbstverständlich erwarten wir diese Reform der Kommission, wir erwarten die Vorschläge, die uns die Kommission dazu unterbreiten wird, und dieses Parlament wird sich zu diesen Vorschlägen äußern müssen. Unterdessen müssen wir der Kommission ein Vertrauensvotum aussprechen. <P> "Weitschweifig ". Ich möchte auf den Umfang dieses Berichts hier nicht eingehen. Ich weiß nicht, ob er den Rekord aller hier vorgelegten Entschließungen bricht, auf jeden Fall aber und ohne jeden Zweifel bei diesem Typ von Entschließungen. Ich glaube nicht, daß es in der Vergangenheit eine Entschließung gegeben hat - und bedenken Sie, daß wir in diesem Parlament komplexe Entschließungen erarbeiten -, in der Absätze von mehr als 16 Zeilen ohne einen Punkt enthalten waren. <P> Außerdem ist er "unklar ". Ich will nicht auf das zurückkommen, was über die Analyse der Fragen gesagt wurde, die das Parlament betreffen. Das sollte Gegenstand eines anderen Berichts sein, den wir erarbeiten werden müssen, und es ist notwendig, darüber nachzudenken, aber nicht in diesem Bericht. Und zum Schluß, offen gesagt, Herr Präsident, ich möchte keine Beispiele nennen, aber es gibt viele, bei denen die Rechtssprache mit einer alarmierenden Ungenauigkeit verwendet wird. <P> Deshalb - und ich fasse zusammen - erwarte ich - wir sind viele, die warten - Ihren Bericht, Herr Kommissar Kinnock, um uns dazu zu äußern, denn eben darin besteht die Aufgabe des Parlaments.
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Mr President, the scope and highly detailed nature of the proposals for necessary reform measures show just how important these reforms are. When one considers the events that have set these endeavours in motion though, it is only too clear as to why there is a need for them. Hopes and expectations were raised higher still by the strong messages sent out by Commissioners Prodi and Kinnock in plenary and in the Committee on Budgetary Control. The concept of transparency stands out in the report. Securing this is a major priority. The importance of smooth-running, comprehensible work cannot possibly be emphasised enough. This is not just about bureaucratic reform, however; rather, it is about showing good will towards the citizens. We must win back their faith in EU politics. The citizens demand rapid and open access to the institutions and call for EU provisions to be comprehensible to them. This is what enables them to understand what is going on. They want to see the politics of success and believe that this is how any politically mature citizen could expect to be served <P> Whether or not the reforms succeed depends, to a very large extent, on the Commission' s own initiative. However, it annoyed me when I heard today that the Commission is now saying that it only wishes to discuss the interim report with Parliament on an informal basis. However, Mr Kinnock, your presentation to the Committee on Budgetary Control this coming Tuesday must not just be a one-way street; rather, as Parliamentarians, we want, and must, play a part in this and it also goes against my understanding of politics when I find that yet another press conference has taken place this week, before we have had chance to carefully discuss the submission in the competent Committee on Budgetary Control. I believe, Mr Kinnock, that notwithstanding all the success achieved on a personal level, the Commission still has quite a lot to do to satisfy our justifiably high expectations.
Herr Präsident! Der Umfang und die Detailflut der Vorschläge für notwendige Reformschritte lassen auf die Wichtigkeit einer solchen Reform schließen. Angesichts der Ereignisse, die diese Bemühungen ausgelöst haben, ist die Notwendigkeit allerdings auch offensichtlich. Hoffnungen und Erwartungen wurden um so mehr durch die starken Ankündigungen der Kommissare Prodi und Kinnock im Plenum und im Haushaltskontrollausschuß geweckt. Im Bericht fällt der Begriff der Transparenz besonders auf. Diese zu gewährleisten, ist ein Hauptanliegen. Die Wichtigkeit lückenlos nachvollziehbarer Arbeit kann auch gar nicht genug betont werden. Aber es geht nicht allein um eine bürokratische Reform, sondern vielmehr um die Demonstration guten Willens dem Bürger gegenüber. Sein Vertrauen in die Politik der EU muß wiedergewonnen werden. Der Bürger erhebt den Anspruch auf schnellen und offenen Zugang zur Institution und die Lesbarkeit der Vorschriften. Er zieht sein Verständnis daraus, und er will eine Politik des Erfolgs und versteht dies gleichzeitig als selbstverständlichen Dienst am mündigen Bürger. <P> Das Gelingen der Reform hängt ganz wesentlich von der Eigeninitiative der Kommission ab. Es irritiert mich allerdings, wenn ich heute höre, daß die Kommission nun sagt, daß sie den Zwischenbericht nur informell mit dem Parlament diskutieren will. Ihr Vortrag, Herr Kinnock, im Haushaltskontrollausschuß am kommenden Dienstag darf aber nicht nur eine Einbahnstraße sein, sondern wir als Parlamentarier wollen und müssen mitgestalten. Und es geht auch gegen mein politisches Verständnis, wenn in dieser Woche noch eine Pressekonferenz stattfindet, bevor wir im zuständigen Haushaltskontrollausschuß sorgfältig über die Vorlage diskutiert haben. Ich glaube, Herr Kinnock, trotz allen persönlichen Erfolgs: Die Kommission muß noch einiges tun, um unsere berechtigten hohen Erwartungen zu erfüllen.
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Can I begin by stating for the record and for the enlightenment of Mrs Langenhagen that the decision for me not to address the full plenary tomorrow and therefore be available for formal responses on the report is not mine and not the Commission's - it was the decision of this Parliament! So if she has any lectures to offer they are best contained within this House. She knows me well enough to understand that at all stages in the five years in which we worked together in this House, there has never been a single occasion on which I have refused to account in full, formally and in detail for everything I have done. <P> Mr President, may I begin by paying tribute to the painstaking and, from what I hear, the pains-accepting work of Mr van Hulten in preparing his report. Although new to this House he is relatively old in some respects, certainly in his familiarity with the Institutions as a former official - and I think that the value of that is shown by his ability to tackle the complex subject which is of critical importance, as several Members have said, to all of our Institutions. I thank him and I wish him a long and distinguished career as a representative. <P> Mr President, as you will know, Mr van Hulten's report on the second report of the Committee of Independent Experts is necessarily long and, since I want to make a comprehensive reply, particularly on the issues relating to financial management and control, I seek your indulgence. Naturally I will not take up any more of the time of the House than is absolutely necessary. <P> When this House considered the second report of the Committee of Experts last September, I pledged on behalf of the incoming Commission that the report would be treated as a fundamental ingredient in the Commission's reform proposals. Our efforts to completely honour that pledge will be evident to the House when consideration is given to the reform package that was adopted by the Commission today, well within the demanding timetable that we set for ourselves four months ago. I am sure that Mr Pomes Ruiz is encouraged by that. The great majority of the paper's proposals are closely akin to those put by Mr van Hulten and that paper includes - I say to him and to Mr Staes - a very explicit timetable of actions to be undertaken in pursuit of reform. There is nothing therefore that is open-ended or vague about the report which I have had the honour to compile. <P> The considered view of this Parliament in the consultation period over the next four to five weeks will for obvious reasons be of great significance. I would say to Mr Elles that we are most definitely in listening mode. But he will appreciate - with his customary generosity I am sure - that for us to be able to listen to the response to what we are proposing, it is first necessary to transmit what we are proposing. Hence the transmission. Though time forbids me, Mr President, from commenting in this debate on each element in the resolution before the House, I readily give the assurance that the details will be treated as an important input into our reform proposals throughout this consultation and indeed to our work in other relevant areas. <P> Turning to the main themes of the resolution I offer the following observations. The need for transparency is rightly stressed, not least because greater transparency in the way in which the Commission operates will improve the efficiency and will also demystify what the Commission does. This is essential for an executive administration that must be accountable, not just to this House, but more generally to the European public. Naturally, sensible safeguards are required to protect specially sensitive information, but the cases where these are needed should be kept to the minimum possible. I have repeatedly emphasised that, indeed not just as a Commissioner, but in 25 or 30 years of campaigning. That most certainly is the intention of the Commission. <P> Financial management and control is obviously a crucial area of reform. As the House knows and has repeatedly said, the scale and scope of the Union's financial interventions have grown immensely in the past decade without a proportionate increase in staffing or an adjustment in procedures. Several Members have made that point again in the course of today's debate. We share the view, forcefully expressed by the Committee of Independent Experts, and repeated in this draft resolution that the time has come for a thorough overhaul of our rules and procedures. The means of doing that are set out in the reform strategy and the Commission will present its proposals for a radical recasting of the Financial Regulation in April. <P> Parliamentary support in pursuing that essential course for change will be absolutely vital. I share the view expressed by Mrs Theato that it would not be acceptable in any way at all for us to seek to operate new arrangements without a change in the law. <P> Change in the law is fundamental. There are preparations which can be made and they are specified and set out with the full reassurances in the reform strategy, but enactment of change in the legislation is obviously of fundamental importance to the operation of the new system. Essentially - and with legal change - the Commission will systematically move away from the current centralised system of prior approval of each financial transaction by the Financial Controller and instead strengthen the internal control systems within spending departments so that Directors-General are better equipped to take responsibility for decisions with an impact on the European Union budget. <P> In addition, and to achieve better assurances than those provided under the present system, the new system of decentralised controls must be complemented by setting up an internal audit service - "the second key" as Herr Bösch said, established in a way that is closely consistent with the recommendations of the Committee of Experts. That service will open on 1 May this year. It will be headed by a professionally qualified member of the audit profession and its independence must and will be guaranteed through a new provision to be added in the financial regulation. The new service will report to me and it will be accompanied by an Audit Progress Board chaired by my colleague, Mrs Schreyer, who I am delighted to see in the Chamber this evening. As Budgets Commissioner, here responsibilities already include relations with the Court of Auditors. This Audit Progress Board will ensure effective and rigorous follow-up to internal audits. <P> I want to emphasise strongly that changing our control systems will definitely not mean relaxing them. The proposed change will make the systems more effective, both in terms of inputs and in terms of measured and accountable outcomes. <P> I can also specifically assure the House that we are not going for what is sometimes called "a big bang approach". Financial control' s ex ante visa for each spending department will only be relinquished as and when the internal control system in a department is shown to be fully adequate. <P> I am somewhat surprised that paragraph 10 of the draft resolution does not appear to address the fundamental criticisms of the current centralised financial control function made in both reports of the Committee of Independent Experts. That committee was very clear about the need to abolish the centralised ex ante visa. It was clear too on the need to separate internal audit from financial control. <P> In addition, I do not believe that paragraph 10 fully reflects the opinion of the Court of Auditors in 1997. Naturally the Court will be able to give its considered opinion on the proposed changes to the Financial Regulation but it is useful to recall Mr Karlsson' s comments to this House last month. "The Commission's internal control" he said "is not forceful enough in preventing incorrect operation. For instance, the Financial Controller granted a positive a priori visa in most of the cases of mismanagement or irregularities recently uncovered. At the same time, the internal audit function is carried out in an uncoordinated way by several bodies, notably the same Financial Controller, the Inspectorate General and by some units operating Directorates-General." <P> The centralised ex ante approval system was doubtlessly originally designed to ensure carefulness but, over the years, it has had the perverse effect of reducing the extent to which managers feel responsible for their decisions. I do not believe that there is any real disagreement between us on this. I take it from paragraph 10 that the underlying preoccupation of honourable Members is that there should be a carefully managed transition. That will most certainly be the character of the change as honourable Members will see when they read the reform strategy document. Our objective, the committee' s objective, the Court of Auditors' objective is not to abolish financial control, it is to get rid of and improve upon centralised financial control. <P> Before leaving this area I would add that we agree with the rapporteur that the existing internal audit function must be maintained pending the establishment of the new independent internal audit service in a matter of months. <P> Turning quickly to the section of the resolution on fighting fraud, corruption, mismanagement and nepotism: the major new proposal of the report concerns reporting by Commission officials of perceived wrong-doing. As I made clear in the hearings last September and on other occasions, we are at one in the belief that there is value in defining the best possible mechanisms for this purpose although obviously we all hope that it will rarely be needed. <P> Since June of last year, the OLAF regulation has given better guidance to staff about reporting possible irregularities. We propose to complement those provisions by defining the rights and obligations for officials to report suspected wrong-doing through internal channels but not exclusively within the same hierarchical line. The possibility of using specified external channels will also be addressed. We are seeking to implement best practice. Serious response to reports, confidentiality at early stages and career protection will be assured for people who report wrong-doing in good faith and in ways that do not compromise investigations by untimely disclosure. As a corollary, there will be safeguards for officials who are the subject of false allegations. <P> A communication later this year will give full details. I do not think Parliament will be disappointed by what we will propose. I am persuaded, however, by the suggestion in paragraph 34 of the report on using external bodies to enforce existing provisions on financial liability. We already plan to reform the existing disciplinary procedures to ensure thoroughness, fairness, consistency and professionalism. And we will propose the establishment of an interinstitutional Disciplinary Board - something else on which we will need the support and understanding of Parliament. A communication in June will set out the full proposal for change. <P> Standards in public life is the next main section of the report before the House. With the introduction of a series of codes of conduct the current Commission has begun to develop an explicit ethical framework. This will be taken a step further with a proposal in June for an interinstitutional agreement on a committee on standards in public life. That is in line with the draft resolution. An important role for the committee will be to give advice on ethics and standards and to supervise common and separate codes of conduct for the institutions. I welcome Parliament's support for that. <P> We are also currently examining how we can most effectively implement the proposal for a classification system for documents, made in paragraph 50 of Mr van Hulten's report. <P> The draft resolution rightly recalls the Commission's accountability to this Parliament. President Prodi and Vice-President de Palacio and other colleagues have demonstrated the Commission's practical commitment to that. I hope that we will soon be able to agree a code of conduct on relations between our institutions which will include updated rules on access to documents. The point was very properly raised by Mr Elles and referred to by Mrs Thors. I am sure they are aware that in mid-December we officially received the draft framework agreement with Parliament. We are now waiting for Parliament to decide when it wishes to begin negotiations on the text. We are very happy to proceed as rapidly as possible. <P> The report rightly emphasises the central importance that human resources policy must have in reform. I am glad to say to Mr van Hulten and Mr Haarder that the detailed recommendations on recruitment, training, appraisal and the appointment to management positions are very much in line with our own thinking and our own proposals. I also want to move towards a linear career system because the current category system is no longer adapted to the needs of our institutions. It certainly blocks the advance and mobility of people with proven capabilities. Members, who, in the course of this debate, have properly praised Commission officials, who in the great majority and typically are of high integrity, hard-working and of great capability, are absolutely right in the comments that they have made. <P> While the reform strategy White Paper will clearly outline our ideas on these and other points, detail and precision are obviously essential. A series of communications will therefore follow in the coming months. Each of them will be available for reflection and response by this House. It is, meanwhile, very obvious that we will need to work closely with Parliament, as an institution, on central matters of common interest, notably pay and pensions and the revision of the staff regulations. <P> On this latter point we are reflecting on whether it might be useful to adopt a framework regulation which makes common provision on leading issues like pay, conditions, staff representation rights and so on, but enables the different institutions to operate implementing rules on other matters. The early thoughts of Parliament on this consultative idea would be especially welcome. <P> I conclude by referring to paragraph 15 of the resolution before the House relating to the resource requirements of our policies for change. That is most certainly relevant. We are sure that there will be an important "reform dividend" as the modernisation measures begin to foster increased efficiency and better management in the use of resources. It is very clear, however, that parts of the Commission services are already very stretched. Parliament has frequently made that point. Secondly, it is also clear that reform will require some new investment in training for skills and in technology. Thirdly, it is very clear that increased preparations for enlargement must be undertaken. They are already having implications for resource availability. <P> It is also clear that if we take on new tasks - which we will surely be asked to do by the Council and Parliament - we will have to identify so-called "negative priorities" and drop those negative priorities in order to create spare capacity. A central feature of the reform will therefore be a more rigorous process for tying the process of priority-setting into resource allocation under a system of activity-based management. I want to emphasise, however, that whilst internal discipline on priority-setting will certainly be introduced by the Commission, it can only be fully effective if Parliament and the Council share it and take an equally stringent attitude to the demands made on the Commission. <P> The Commission therefore welcomes paragraph 15 of Mr van Hulten's report. <P> I conclude, Mr President, by thanking the House for its attention during an unavoidably lengthy speech and by expressing sincere gratitude to the rapporteur, to the Committee on Budgetary Control and to the other committees which gave their opinions. We look forward to working closely with this House on the finalisation of the reform strategy package and then, most important of all, working together with this House on its implementation continually through the years that will be required on such complexities. <P>
Darf ich zunächst für das Protokoll und als Erklärung für Frau Langenhagen ausführen, daß die Entscheidung, daß ich morgen nicht vor dem ganzen Parlament reden und daher auch nicht für offizielle Anfragen zum Bericht zur Verfügung stehen werde, weder von mir noch von der Kommission getroffen wurde - es war die Entscheidung dieses Parlaments! Wenn sie also irgendwelche Lektionen erteilen möchte, so sind diese in diesem Hohen Hause gut aufgehoben. Sie kennt mich gut genug, um zu wissen, daß es in allen Phasen unserer fünfjährigen Zusammenarbeit in diesem Hause nicht ein einziges Mal gab, bei dem ich nicht über alles, was ich getan habe, umfassend, offiziell und ausführlich Auskunft gegeben hätte. <P> Herr Präsident, gestatten Sie mir zunächst, der sorgfältigen und, wie mir zu Ohren gekommen ist, aufopfernden Arbeit von Herrn van Hulten bei der Vorbereitung dieses Berichts meine Anerkennung zu zollen. Obwohl er diesem Hause noch nicht lange angehört, ist er in vielerlei Hinsicht schon ein alter Hase, als früherer Beamter sicherlich in seiner Vertrautheit mit den Institutionen, und ich denke, daß dieser Vorzug durch seine Fähigkeit demonstriert wird, dieses schwierige Thema anzugehen, das - wie mehrere Abgeordnete ausgeführt haben - von entscheidender Bedeutung für alle unsere Institutionen ist. Ich danke ihm und wünsche ihm eine lange und erfolgreiche Abgeordnetenlaufbahn. <P> Wie Sie wissen, mußte der Bericht van Hulten zum zweiten Bericht des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger sehr lang ausfallen, und da ich darauf eine umfassende Antwort geben möchte, insbesondere im Zusammenhang mit der Problematik von Finanzverwaltung und ­kontrolle, möchte ich Sie schon jetzt deswegen um Nachsicht bitten. Natürlich werde ich die Zeit der Abgeordneten nicht länger als unbedingt notwendig in Anspruch nehmen. <P> Als der zweite Bericht des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger im vergangenen September vor diesem Hohen Hause besprochen wurde, sicherte ich im Namen der neuen Kommission zu, daß der Bericht als wesentliche Vorlage für die Vorschläge zur Reformierung der Kommission dienen würde. Das Hohe Haus wird erkennen, welche Bemühungen wir zur vollständigen Umsetzung dieser Zusicherung unternehmen, sobald es sich mit dem Reformpaket befaßt, das heute von der Kommission ­ die damit übrigens ganz gut in dem anspruchsvollen Zeitplan liegt, den wir uns vor vier Monaten auferlegt hatten ­ verabschiedet worden ist. Ich bin mir sicher, daß Herr Pomez Ruiz das ermutigend findet. Die überwiegende Mehrheit der im Papier enthaltenen Vorschläge ähnelt denen von Herrn van Hulten sehr deutlich, und dieses Papier enthält - das sage ich ihm und Herrn Staes - einen äußerst exakten Zeitplan für die im Zuge der Reform durchzuführenden Aktionen. Aus diesem Grunde weist der Bericht, den ich die Ehre hatte zu erstellen, keine ungeklärten oder ambivalenten Stellen auf. <P> Der Meinung dieses Parlaments wird im kommenden vier- bis fünfwöchigen Konsultationszeitraum aus naheliegenden Gründen große Bedeutung zukommen. Herrn Elles möchte ich erwidern, daß wir uns auf jeden Fall im Empfangsmodus befinden. Jedoch wird er sicherlich mit gewohnter Großzügigkeit anerkennen, daß die Voraussetzung dafür, daß wir überhaupt eine Reaktion auf unsere Vorschläge entgegennehmen können, wir unsere Vorschläge erst einmal übermitteln müssen. Daher also die Übermittlung. Zwar ist es mir aus Zeitgründen nicht möglich, alle Bestandteile des Entschließungsantrags vor dem Hohen Hause zu erörtern, doch versichere ich Ihnen gern, daß die Einzelheiten als wichtige Zuarbeit für unsere Reformvorschläge im gesamten Beratungszeitraum und natürlich auch für unsere Arbeit in anderen wichtigen Bereichen behandelt werden. <P> Ich wende mich nun den wichtigsten Themen des Entschließungsantrags zu und möchte dazu folgende Bemerkungen anbringen. Das Bedürfnis nach Transparenz wird zu Recht betont, nicht zuletzt deshalb, weil eine größere Transparenz der Funktionsweise der Kommission die Effizienz ihrer Arbeit erhöht und den Schleier des Geheimnisvollen, der diese umgeben mag, lüftet. Dies ist für ein Exekutivorgan, das der Rechenschaftspflicht nicht nur gegenüber diesem Parlament, sondern auch gegenüber der europäischen Öffentlichkeit als noch größerem Rahmen unterliegt, von essentieller Bedeutung. Natürlich werden zum Schutze besonders sensibler Informationen entsprechende Schutzmechanismen benötigt, aber die Fälle, in denen diese zur Anwendung kommen, sollten auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben. Dies habe ich mehrmals betont, und nicht nur als Mitglied der Kommission, sondern schon in 25 bis 30 Jahren Wahlkampftätigkeit. Und dies ist ganz gewiß auch Absicht der Kommission. <P> Die Finanzverwaltung und ­kontrolle ist ganz klar ein entscheidender Bereich für Reformen. Wie dem Hohen Hause bekannt ist und hier wiederholt zum Ausdruck gebracht worden ist, sind Ausmaß und Umfang der finanziellen Interventionen der Union im vergangenen Jahrzehnt stark angewachsen, ohne daß eine proportionale Erhöhung der Stellenzahl oder eine Anpassung der Verfahrensweisen vorgenommen wurde. Auf diesen Punkt ist von mehreren Abgeordneten in der heutigen Debatte hingewiesen worden. Wir teilen die vom Ausschuß unabhängiger Sachverständiger vehement vertretene und auch in diesem Entschließungsentwurf vorgebrachte Ansicht, daß der Zeitpunkt für eine gründliche Revision unserer Vorschriften und Verfahren gekommen ist. Die Instrumente zu ihrer Umsetzung sind in der Reformstrategie fixiert, und die Kommission wird im April ihre Vorschläge für eine tiefgreifende Umgestaltung der Haushaltsordnung vorstellen. <P> Für die Durchsetzung dieser wesentlichen Veränderungen ist die Unterstützung des Parlaments unabdingbar. Ich teile die von Frau Theato vertretene Ansicht, daß es für uns in keiner Weise hinnehmbar wäre, neue Regelungen ohne Änderungen der Rechtsakte treffen zu wollen. <P> Änderungen an den Rechtsvorschriften sind von grundlegender Bedeutung. Man kann zwar bestimmte Vorkehrungen treffen, die in der Reformstrategie mit absolut verbindlichem Charakter enthalten sind, doch kann das neue System nur dann funktionieren, wenn die Änderungen rechtlich verankert sind. Im wesentlichen geht es darum, daß sich die Kommission auf der Grundlage geänderter Rechtsvorschriften systematisch vom gegenwärtigen zentralisierten System der vorherigen Genehmigung jedes einzelnen Finanzvorgangs durch den Finanzkontrolleur verabschieden und statt dessen die internen Kontrollsysteme in den jeweiligen Abteilungen stärken wird, so daß die Generaldirektoren über bessere Möglichkeiten verfügen, um die Verantwortung für Entscheidungen, die Auswirkungen auf den Unionshaushalt haben, übernehmen zu können. <P> Damit das neue System der dezentralen Kontrolle eine höhere Sicherheit als das gegenwärtige aufweist, sollte es durch die Einrichtung eines internen Prüfdienstes - "den zweiten Schlüssel " -, wie Herr Bösch sagte, ergänzt werden und zwar in einer Weise, die sich weitgehend an die Empfehlungen des Ausschusses der Weisen hält. Dieser Prüfdienst soll seine Arbeit am 1. Mai diesen Jahres aufnehmen. Er soll einem qualifizierten Rechnungsprüfer unterstehen, und seine Unabhängigkeit muß und wird durch eine in die Haushaltsordnung neu aufzunehmende Vorschrift sichergestellt sein. Diese Dienststelle wird mir unterstellt sein; parallel dazu wird ein Gremium zur Auditfortschreibung seine Tätigkeit aufnehmen, das unter dem Vorsitz meiner Frau Kollegin Schreyer steht, über deren Anwesenheit heute abend ich mich außerordentlich freue. Als das für den Haushalt zuständige Kommissionsmitglied muß sie ohnehin Kontakt zum Rechnungshof halten. Dieses Gremium wird die internen Rechnungsprüfungen wirksam und gründlich überwachen. <P> Mit Nachdruck möchte ich darauf hinweisen, daß eine Veränderung unserer Kontrollsysteme auf keinen Fall deren Lockerung bedeutet. Durch die vorgeschlagenen Änderungen soll das System effektiver gestaltet werden, und dies betrifft sowohl die Eingabeseite als auch die Seite der Ergebnisse, die gemessen werden und für die Rechenschaftspflicht besteht. <P> Gleichzeitig kann ich dem Hohen Hause versichern, daß wir nicht so etwas wie einen "Urknall-Ansatz " anstreben, wie er gelegentlich bezeichnet wird. Die vorherige Erteilung von Sichtvermerken durch die Finanzkontrolle für jede Abteilung, die Mittel ausgibt, wird dann und nur dann aufgehoben, wenn das interne Kontrollsystem in einer Dienststelle erwiesenermaßen ausreichend ist. <P> Es überrascht mich etwas, daß in Absatz 10 des Entschließungsentwurfs die grundlegende Kritik an der bestehenden zentralisierten Funktion der Finanzkontrolle offensichtlich fehlt, die in beiden Berichten des Ausschusses Unabhängiger Sachverständiger enthalten ist. Dieser Ausschuß hatte sich sehr eindeutig für die Abschaffung der zentralisierten Erteilung des vorherigen Sichtvermerks ausgesprochen. Ebenso eindeutig äußerte er sich zur erforderlichen Trennung der internen Rechnungsprüfung von der Finanzkontrolle. <P> Zudem bin ich nicht der Ansicht, daß Absatz 10 die Stellungnahme des Rechnungshofes aus dem Jahre 1997 vollständig widerspiegelt. Selbstverständlich wird der Hof in der Lage sein, eine begründete Stellungnahme zu den vorgeschlagenen Änderungen der Haushaltsordnung abzugeben, jedoch sollten wir uns der Äußerungen von Herrn Karlsson entsinnen, die dieser im vergangenen Monat vor diesem Plenum gemacht hat. Seiner Ansicht nach ist die interne Kontrolle der Kommission nicht mächtig genug, um regelwidrige Vorgänge verhindern zu können. Der Finanzkontrolleur hatte beispielsweise bei der Mehrzahl der kürzlich entdeckten Fälle von Mißwirtschaft oder Unregelmäßigkeiten einen befürwortenden Sichtvermerk erteilt. "Gleichzeitig ", so Karlsson, "erfolgt die interne Rechnungsprüfung unkoordiniert durch mehrere Stellen ", nämlich denselben Finanzkontrolleur, die Generalinspektion und die in einigen Bereichen zuständige Generaldirektion. <P> Das zentralisierte System der Erteilung von Sichtvermerken war zweifellos ursprünglich dafür gedacht, eine sorgfältige Arbeit sicherzustellen, doch mit den Jahren hatte es die eigentümliche Auswirkung, daß sich die zuständigen leitenden Mitarbeiter immer weniger für ihre Entscheidungen verantwortlich fühlten. Ich glaube nicht, daß wir hier wirklich im Widerspruch zueinander stehen. Absatz 10 entnehme ich, daß die unterschwellige Absicht der Abgeordneten darin besteht, daß der Übergang sehr vorsichtig durchgeführt werden sollte. Dies wird aller Wahrscheinlichkeit nach der Charakter der Veränderungen sein, wie die Abgeordneten beim Lesen des Reformstrategiepapiers feststellen werden. Unser Ziel, das Ziel des Ausschusses und des Rechnungshofes besteht nicht darin, die Finanzkontrolle abzuschaffen, sondern es ist die zentralisierte Finanzkontrolle, die abgeschafft bzw. verbessert werden muß. <P> Bevor ich dieses Thema abschließe, möchte ich noch hinzufügen, daß wir mit dem Berichterstatter darin übereinstimmen, daß die gegenwärtige Aufgabe der internen Rechnungsprüfung beibehalten werden muß, bis in einigen Monaten ein neuer unabhängiger interner Prüfdienst eingeführt worden ist. <P> Nun möchte ich mich rasch dem Abschnitt des Entschließungsentwurfs zur Bekämpfung von Betrügereien, Korruption, Mißwirtschaft und Vetternwirtschaft zuwenden: Im wichtigsten neuen Vorschlag des Berichts geht es um die Aufdeckung von beobachteten Fehlhandlungen durch Kommissionsbedienstete. Wie ich vergangenen September in den Anhörungen sowie zu anderen Gelegenheiten immer wieder klargestellt habe, waren wir uns einig in der Auffassung, daß es von Nutzen wäre, die bestmöglichen Mechanismen für diesen Zweck festzulegen, wobei wir natürlich alle hoffen, daß sie nur selten zum Einsatz gelangen. <P> Seit im Juni letzten Jahres die OLAF-Verordnung verabschiedet wurde, verfügen wir über bessere Leitlinien für Mitarbeiter zur Aufdeckung möglichen Fehlverhaltens. Wir schlagen vor, diese Bestimmungen um die Festlegung von Rechten und Pflichten für Beamte zu ergänzen, denen zufolge sie vermutetes Fehlverhalten über interne Kanäle, jedoch nicht ausschließlich auf der gleichen Hierarchieebene anzeigen müssen. Die Möglichkeit, bestimmte externe Kanäle zu nutzen, soll ebenfalls angesprochen werden. Wir sind bestrebt, ein Umfeld vorbildlicher Vorgehensweisen zu schaffen. Personen, die in gutem Glauben Fehlverhalten in der Weise aufdecken, daß Nachforschungen nicht durch vorzeitige Enthüllung beeinträchtigt werden, garantieren wir eine ernsthafte Beschäftigung mit den Berichten, Vertraulichkeit in der Anfangsphase sowie Schutz vor nachteiligen Auswirkungen auf die berufliche Laufbahn. Gleichzeitig wird es Schutzmaßnahmen für Beamte geben, die das Ziel falscher Anschuldigungen sind. <P> Die Regelungen im einzelnen werden in einer im Verlaufe dieses Jahres erscheinenden Mitteilung festgelegt. Ich denke nicht, daß das Parlament von unseren Vorschlägen enttäuscht sein wird, es sei denn, es folgt dem Vorschlag in Absatz 34 des Berichts, externe Instanzen zur Durchsetzung der bestehenden Vorschriften hinsichtlich der finanziellen Haftbarkeit heranzuziehen. Wir haben bereits vor, die bestehenden Disziplinarverfahren zu überarbeiten, um Gründlichkeit, Gerechtigkeit, Einheitlichkeit und fachgerechte Handlungsweisen sicherzustellen. Des weiteren werden wir die Einrichtung eines interinstitutionellen Disziplinarrats anregen - ein weiterer Punkt, bei dem wir die Unterstützung und das Verständnis des Parlaments benötigen werden. Im Juni wird der vollständige Vorschlag für Veränderungen vorliegen. <P> Im nächsten größeren Abschnitt des Berichts vor dem Plenum geht es um Normen im öffentlichen Leben. Mit der Einführung einer Reihe von Verhaltenskodizes hat die jetzige Kommission damit begonnen, einen konkreten ethischen Bezugsrahmen auszuarbeiten. Im Juni soll mit einem Vorschlag für eine Interinstitutionelle Vereinbarung über einen Ausschuß für Normen im öffentlichen Leben noch ein Schritt weiter unternommen werden. Dies steht im Einklang mit dem Entschließungsentwurf. Eine wichtige Aufgabe des Ausschusses wird sein, Empfehlungen zu Berufsethik und Verhaltensregeln auszusprechen sowie allgemeine und spezielle Verhaltenskodizes für die Institutionen zu überwachen. Die Unterstützung des Parlaments in diesem Punkt würde ich sehr begrüßen. <P> Momentan sind wir dabei zu untersuchen, wie wir den in Absatz 50 des Berichts van Hulten aufgeführten Vorschlag für ein System für die Einstufung von Dokumenten so effektiv wie möglich umsetzen können. <P> Der Entschließungsentwurf erinnert zu Recht an die Rechenschaftspflicht der Kommission gegenüber diesem Parlament. Präsident Prodi und Vizepräsident de Palacio sowie weitere Kollegen haben bewiesen, daß die Kommission dies auch praktisch umzusetzen gedenkt. Ich hoffe, daß wir schon bald in der Lage sein werden, Übereinstimmung über einen Verhaltungskodex der Beziehungen zwischen unseren Institutionen zu erzielen, wozu auch neue Vorschriften bezüglich des Zugangs zu Dokumenten gehören. Diese Frage wurde sehr zu Recht von Herrn Elles angesprochen und auch von Frau Thors erwähnt. Ich bin überzeugt, sie sind sich dessen bewußt, daß wir Mitte Dezember offiziell den Entwurf zum Rahmenabkommen mit dem Parlament erhalten haben. Es liegt nun beim Parlament, zu entscheiden, wann es die Aufnahme von Verhandlungen zum Text wünscht. Wir würden uns sehr freuen, so schnell wie möglich voranzukommen. <P> Im Bericht wird richtigerweise die zentrale Stellung betont, die der Politik im Bereich der Humanressourcen im Reformprozeß zukommen muß. Herrn van Hulten und Herrn Haarder freut es mich mitteilen zu können, daß die detaillierten Empfehlungen zu Personalbeschaffung, Ausbildung, Bewertung und Beförderung in leitende Positionen in hohem Maße mit unseren eigenen Vorstellungen und Vorschlägen in Einklang stehen. Desgleichen befürworte ich eine Bewegung hin zu einem linearen Laufbahnsystem, da das gegenwärtige System der Laufbahngruppen nicht mehr den Bedürfnissen unserer Institutionen entspricht. Es blockiert mit Sicherheit das Fortkommen und die Mobilität von Menschen mit nachweislich hohem Leistungspotential. Diejenigen Abgeordneten, die im Verlaufe dieser Debatte die Kommissionsbediensteten gebührend gelobt haben, deren große Mehrheit sich ja normalerweise durch Fleiß, hohe Integrität und Leistungsfähigkeit auszeichnet, haben mit ihren Äußerungen absolut recht. <P> Das Weißbuch zur Reformstrategie wird eine ausführliche Darstellung unserer Konzepte zu diesem und anderen Themen enthalten; Genauigkeit im Detail ist hier natürlich oberstes Gebot. In den kommenden Monaten wird es deshalb hierzu einige Mitteilungen geben, und über jede einzelne wird hier in diesem Plenum beraten und diskutiert werden können. Inzwischen besteht absolute Klarheit darüber, daß wir eng mit dem Parlament als Institution in zentralen Fragen von gemeinsamem Interesse zusammenarbeiten müssen, insbesondere zu den Dienst- und Versorgungsbezügen sowie zum Beamtenstatut. <P> Im Zusammenhang mit diesem letzten Punkt sind wir am Überlegen, ob es von Nutzen wäre, eine Rahmenverordnung anzunehmen, die allgemeine Bestimmungen zu wichtigen Fragen wie Besoldung, Beschäftigungsbedingungen, Personalvertretungsrechte usw. enthält, aber die einzelnen Institutionen ermächtigt, Durchführungsbestimmungen zu anderen Sachverhalten einzuführen. Erste Gedanken aus dem Plenum zu diesem konsultativen Konzept wären besonders willkommen. <P> Abschließend möchte ich auf Absatz 15 des Ihnen vorliegenden Entschließungsentwurfs eingehen, in dem die Mittelerfordernisse unserer Reformstrategien angesprochen werden. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Wir sind sicher, daß wir über eine bedeutende "Reformdividende " verfügen werden, sobald sich die Modernisierungsmaßnahmen in einer erhöhten Effizienz und einer besseren Verwaltung der Mittelverwendung niedergeschlagen haben. Jedoch besteht absolute Klarheit darüber, daß Teile der Kommissionsdienststellen schon jetzt voll ausgelastet sind. Dies ist vom Parlament schon mehrmals angesprochen worden. Zweitens ist genauso klar, daß aufgrund der Reform einige neue Investitionen für Qualifizierungsmaßnahmen und Technik erforderlich werden. Drittens steht völlig außer Zweifel, daß die Vorbereitungen für die Erweiterung intensiviert werden müssen. Schon jetzt wirken sie sich auf die Mittelverfügbarkeit aus. <P> Klar ist ebenfalls, daß wir mit der Annahme neuer Aufgaben - die ganz gewiß von Rat und Parlament an uns herangetragen werden - sogenannte "negative Prioritäten " werden benennen und aussortieren müssen, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Zentrales Merkmal unserer Reform wird daher ein entschlosseneres Handeln sein, um auf der Grundlage der maßnahmenbezogenen Budgetierung die Festlegung der Prioritäten mit den Mittelentscheidungen zu verbinden. Allerdings möchte ich betonen, daß die interne Disziplin bei der Prioritätenfestsetzung zwar von der Kommission eingeführt wird, sie aber nur dann effektiv sein kann, wenn das Parlament und der Rat sie ebenfalls berücksichtigen und eine ähnlich entschlossene Haltung in bezug auf die Forderungen der Kommission an den Tag legen. <P> Aus diesem Grunde begrüßt die Kommission Absatz 15 des Berichts van Hulten. <P> Herr Präsident, ich möchte zum Schluß kommen und dem Hohen Hause für seine Aufmerksamkeit während einer unvermeidlich langen Rede danken. Gleichzeitig möchte ich dem Berichterstatter, dem Ausschuß für Haushaltskontrolle sowie den anderen Ausschüssen, die ihre Stellungnahmen vorgelegt haben, von ganzem Herzen danken. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Plenum bei der endgültigen Formulierung des Reformstrategiepakets und, was noch viel wichtiger ist, auf eine ständig gute Zusammenarbeit in all den Jahren, die für die Lösung solch schwieriger Aufgaben erforderlich sind. <P>
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The debate is closed. <P> The vote will take place tomorrow at 12 p.m. <P> (The sitting was closed at 11.15 p.m.)
Die Aussprache ist geschlossen. <P> Die Abstimmung findet morgen um 12.00 Uhr statt. <P> (Die Sitzung wird um 23.15 Uhr geschlossen.)
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Mr President, the European Union' s competition policy has been of central importance since European integration began. It is an integral part of the tension, inherent in the very concept of European integration, between solidarity and cooperation between Member States, with a view to creating a better and more efficient environment for the people and the economy, and competition, which should provide incentives to improve the competitiveness and future viability of the European Union as an entity. <P> It is therefore with some justification that competition policy is one of the most important policies. We can be proud of a European competition culture, for it is this that will make the social market economy a reality. We can be proud of monopolies and mergers supervision. However, we must be vigilant in the face of global operators, against whom nation-states are no longer able to impose limits. That is why we should bear in mind what was said by the French writer Vivienne Forestier, who described the state of the world in terms of the economy' s reign of terror. Society is surrendering itself to the economy. That is precisely what we do not want in the European Union. We are aware that in this age of strategic alliances and millennium mergers - in 1998 USD 2 400 billion was paid out in connection with take-overs - restrictive practices are being held in check, not just by our own rules but also by bilateral cooperation with the USA or Japan, or others, until we get the international competition law we so badly need. <P> European competition policy, as we very often forget, is not just important for fair competition as such, but also for prices, growth and employment, and hence for the public. In common with the other Members, I call for Parliament to have codecision rights where competition law is concerned. It is essential that this long overdue step be taken. <P> It is also important to underline the connection between competition policy and consumer protection. I welcome the fact that Commissioner Monti wants to make progress in this area in the dialogue with the European Parliament, as he does in the dialogue with non-governmental organisations, consumer protection associations and the public. Greater transparency will also help to achieve public acceptance of decisions relating to competition policy. Then it is possible to understand that, for example, lower electricity and telecommunications prices are due to European competition policy, and Brussels should not be pilloried when aid decisions are taken which are, of course, bound to cause problems at a particular moment in time or in a local context. <P> It is particularly important for there to be clarity in relation to competition rules in view of EU enlargement. Emphasis must also be placed on the fact that a state aid policy - and the Jonckheer report makes this very clear - must continue to afford each state the freedom to define and organise the tasks of the public sector and ownership structures on an independent basis. At the same time, it must be made clear that aid can serve a useful purpose, with a view to offsetting the deficiencies of the market and furthering Community objectives. <P> A word on the White Paper: the revision of Articles 81 and 82 represents a change of direction in monopolies policy. I am opposed to this, unlike the majority of this House and indeed the majority of my own group, because I believe that, in competition policy terms, the directly applicable exception system is in every sense inferior to a system of prohibition unless certain conditions are met, and I believe there is a threat of renationalisation. The system currently in force creates transparency, affords enterprises legal certainty and has, without a shadow of a doubt, led to discipline and acted as a deterrent on account of the notification requirement. The problem of overwork highlighted by the Commission is not a sufficient reason for making radical changes to the legal system. Indeed, it is debatable whether this could be carried through at all without amending the Treaty.
Herr Präsident, seit Beginn der europäischen Integration ist die Wettbewerbspolitik der Europäischen Union von zentraler Bedeutung. Sie gliedert sich ein in das Spannungsverhältnis, das auch das Konzept der europäischen Integration in sich birgt, die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten, die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten, um bessere und effizientere Rahmenbedingungen für die Menschen und die Wirtschaft zu gestalten, und den Wettbewerb, der Anreize schaffen soll, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit der Europäischen Union als solche zu verbessern. <P> Wettbewerbspolitik ist daher zu Recht eine der wichtigsten Politiken. Wir können stolz sein auf eine europäische Wettbewerbskultur, um die soziale Markwirtschaft auch tatsächlich durchzusetzen. Wir können stolz sein auf Kartell- und Fusionskontrolle. Wir müssen aber wachsam sein angesichts der weltweit operierenden Akteure, denen nationalstaatliches Handeln keine Grenzen mehr setzen kann. Von daher müssen wir an einen Spruch der französischen Literatin Vivienne Forestier denken, die den Zustand der Welt als den Terror der Ökonomie beschreibt. Die Gesellschaft überläßt sich dem Markt. Das wollen wir gerade in der Europäischen Union nicht. Wir wissen, daß im Zeitalter der Strategien von Allianzen und Millenniumsfusionen - 1998 wurden 2400 Milliarden US-Dollar für Übernahmen gezahlt - wettbewerbsschädliche Praktiken eingedämmt werden, nicht nur über unsere eigenen Regeln, sondern auch über bilaterale Zusammenarbeit mit den USA oder Japan oder anderen, solange es noch kein internationales Wettbewerbsrecht gibt, das es unbedingt geben muß! <P> Europäische Wettbewerbspolitik - das vergessen wir sehr häufig - ist nicht nur von Bedeutung für den fairen Wettbewerb als solchen, sondern eben auch für die Preisentwicklung, für Wachstum und Beschäftigung und damit auch für die Bürger und Bürgerinnen. Ich fordere genau wie die anderen Kollegen die Mitentscheidung des Europäischen Parlaments im Bereich des Wettbewerbsrechts. Das muß endlich durchgesetzt werden! <P> Wichtig ist es auch, den Zusammenhang zwischen Wettbewerbspolitik und Verbraucherschutz herauszustellen. Ich begrüße es, daß Kommissar Monti in diesem Bereich Fortschritte im Dialog mit dem Europäischen Parlament erzielen will, aber auch im Dialog mit den Nichtregierungsorganisationen, den Verbraucherschutzverbänden und den Bürgern. Mehr Transparenz wird auch zur öffentlichen Akzeptanz wettbewerbspolitischer Entscheidungen beitragen. Dann kann man nämlich nachvollziehen, daß zum Beispiel die niedrigeren Strom- und Telekommunikationspreise auch ein Ergebnis der europäischen Wettbewerbspolitik sind und Brüssel nicht nur an den Pranger gestellt werden muß, wenn es Beihilfeentscheidungen gibt, die in einer augenblicklichen oder lokalen Situation natürlich durchaus Probleme bereiten. <P> Klarheit über Wettbewerbsregeln muß es insbesondere auch wegen der EU-Erweiterung geben. Dabei muß herausgestellt werden, daß eine staatliche Beihilfepolitik - das macht der Bericht Jonckheer auch sehr klar - jedem Staat weiterhin seine Freiheit geben muß, seine öffentlichen Aufgaben und Eigentumsverhältnisse selbstständig zu definieren und zu gestalten. Dabei muß klar sein, daß Beihilfen eine nützliche Funktion haben können, um Marktversagen auszugleichen und Gemeinschaftsziele zu fördern. <P> Ein Wort zum Weißbuch: Die Revision von Artikel 81 und 82 bedeutet eine kartellpolitische Wende. Ich wende mich dagegen im Gegensatz zur Mehrheit dieses Hauses und auch zur Mehrheit meiner eigenen Fraktion, weil ich der Meinung bin, daß das System der Legalausnahme, ein System des Verbots mit Administrativvorbehalt wettbewerbspolitisch deutlich unterlegen ist und ich die Gefahr einer Renationalisierung sehe. Das geltende System stellt Transparenz her, bietet Rechtssicherheit für die Unternehmen und hat durch die Anmeldepflicht zweifelsohne zu Disziplinierung und Abschreckung geführt. Das von der Kommission in den Vordergrund gestellte Problem der Arbeitsüberlastung ist kein ausreichender Grund für eine tiefgreifende Änderung des Rechtssystems. Hier ist es auch fraglich, ob es ohne Vertragsänderung überhaupt möglich ist.
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Thank you very much, Mr Cox. I understand what you are saying. We have taken note of this.
Vielen Dank, Herr Cox! Ich verstehe, was Sie meinen. Wir haben das zur Kenntnis genommen.
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Mr President, I am very glad that Mrs Randzio-Plath mentioned the very important context of our debate because up until now no other speaker has done so. The advent of the euro at the beginning of last year unleashed enormous competitive forces within European business which are being met by a merger wave of quite unprecedented proportions. For example, the figures for last year now show that the total value of mergers in the European area was EUR 1.4 trillion, which is seven times the level of merger activity at the peak of the last European merger boom in 1990. <P> This poses enormous challenges for competition policy, which I hope it will be able to meet because, for certain, many of those mergers are going to be designed to protect profit margins of the businesses from competition rather than merely to enhance productivity and make those businesses able to operate on a bigger scale. Commissioner Monti and his colleagues have a tremendous challenge ahead of them and our worries in the ELDR Group are that there should be no weakening in the thrust of competition policy either in the examination of mergers or the monitoring of restrictive practices. Delegation to national authorities is all very well but we would emphasise what Mr von Wogau said in his report on the need for regular monitoring of national authorities to ensure that there is no slippage in the European element, and, particularly would ask the Commissioner to reassure us that there would be random checks on that.
Herr Präsident, ich bin sehr froh, daß Frau Randzio-Plath den äußerst wichtigen Kontext unserer Debatte erwähnt hat, auf den nicht ein einziger ihrer Vorredner eingegangen ist. Die Einführung des Euro zu Beginn des letzten Jahres setzte ungeheure Wettbewerbskräfte in der europäischen Wirtschaft frei, die eine Welle von Fusionen in einem bisher nicht gekannten Ausmaß auslösten. So geht beispielsweise aus den Angaben für das zurückliegende Jahr hervor, daß sich der Wert der Fusionen im europäischen Raum auf insgesamt 1,4 Billionen EUR und damit auf das Siebenfache der Fusionsaktivität auf dem Höhepunkt der letzten europäischen Fusionswelle im Jahre 1990 belief. <P> Dies stellt die Wettbewerbspolitik vor immense Herausforderungen, und ich kann nur hoffen, daß sie ihnen gerecht werden kann. Denn eines ist sicher, bei vielen dieser Fusionen geht es weniger darum, die Produktivität zu steigern und den betreffenden Unternehmen die Operation in einem größeren Umfeld zu ermöglichen, als vielmehr um die Sicherung der Gewinnspannen gegenüber der Konkurrenz. Kommissionsmitglied Monti und seine Kollegen stehen vor einer gigantischen Aufgabe, und wir in der ELDR-Fraktion meinen, daß die Schlagkraft der Wettbewerbspolitik in bezug auf die Untersuchung von Fusionen oder die Überwachung von wettbewerbsbeschränkendem Verhalten bewahrt werden muß. Eine Verlagerung von Kompetenzen an die nationalen Behörden ist ja schön und gut, wir möchten aber mit Nachdruck auf die von Herrn von Wogau in seinem Bericht getroffenen Feststellungen zur Notwendigkeit der regelmäßigen Kontrolle nationaler Behörden verweisen, mit der eine Verwässerung der europäischen Komponente verhindert werden soll. Vor allem aber fordern wir das Kommissionsmitglied auf, uns entsprechende stichprobenartige Überprüfungen zuzusagen.
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Mr President, in the limited time I have, I would like to express my support for the work carried out by all the rapporteurs and my agreement with many of the things which have been said here, in particular by Mr Jonckheer, who criticised the excessive gathering of information and the lack of transparency and socio-economic balance in the granting of aid. I also agree with the criticism that no emphasis has been put on the implementation of Article 82, especially when we are witnessing abusive conduct in a context of market concentration. <P> As a Member for the Basque Country, I would like to express my total support for the implementation measures for fair competition in the market. I say this in case there is any doubt about the criticisms which we have directed at the Commission in general, and Mr Monti, in particular, for its persecution of the incentives to Basque companies and the fact that it considers them to be state aid. <P> Our discrepancy stems from the fact that the Commission continues to misunderstand the character of the general system and the co-responsibility of our arrangement which gives our Basque fiscal rules the same nature, foundation and aim as the rules of the Member States of the Union, and that they are applied in a general way to all tax-payers who, by virtue of points which fall under an external system of law, are subject to those rules.
Herr Präsident! In der kurzen mir zur Verfügung stehenden Zeit möchte ich die von allen Berichterstattern geleistete Arbeit hervorheben und meine Zustimmung zu vielen, insbesondere von meinem Kollegen Jonckheer hier gesagten Dingen, zum Ausdruck bringen, wobei ich die übermäßige Häufung von Daten und die Notwendigkeit von Transparenz und eines sozioökonomischen Gleichgewichts der Beihilfen kritisch anmerken möchte. Ich teile auch die Kritik, daß nicht genügend Nachdruck auf die Entwicklung des Artikels 82 gelegt wurde, vor allem angesichts der mißbräuchlichen Verhaltensweisen, die wir im Zusammenhang mit der Marktkonzentration beobachten. <P> Als Abgeordneter des Baskenlands möchte ich den Maßnahmen zur Anwendung des angemessenen Wettbewerbs auf dem Markt meine volle Unterstützung bekunden. Ich sage das für den Fall, daß es irgendeinen Zweifel wegen der Kritiken geben könnte, die wir an die Kommission im allgemeinen und an Herrn Monti im besonderen wegen seiner Verfolgung der Anreize für die baskischen Unternehmen und deren Betrachtung als staatliche Beihilfen gerichtet haben. <P> Unsere Meinungsverschiedenheit besteht in dem Maße fort, in dem die Kommission den Charakter des allgemeinen Systems und des Systems der Mitverantwortung in unserem Zusammenspiel weiterhin nicht versteht, die nämlich bewirken, daß unsere baskischen Steuervorschriften dieselbe Natur, dieselbe Grundlage und denselben Zweck haben wie die Vorschriften der Mitgliedstaaten der Union und die generell auf alle Steuerpflichtigen angewendet werden, die je nach dem, wo sie erfaßt sind, diesen Vorschriften unterworfen sind.
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Mr President, Commissioner, competition is exactly what we need. We need competition if there is the least unemployment, for a smooth-running healthcare system, for social justice, for high social standards, and, of course, we also need - these are competition criteria to do with the economy - business management competition so as to achieve highest-quality products, equal market access conditions for all enterprises, and environmentally-friendly products. In other words, we must succeed in linking the competition criteria that are necessary to the economy with those relating to managerial economics. I often have the impression, unlike the country I come from - former East Germany - where economic competitiveness is prized above all else and competitiveness relating to managerial economics is disregarded, that very often the reverse is the case; society thinks almost exclusively in terms of managerial economics. I say that as an entrepreneur who has a vested interest in this. But a system cannot function in this way: it will only work if the two aspects go hand in hand. <P> I will give you an example: the European Union was right to support the Grönitz steelworks in Brandenburg, although out of 5 000 jobs only 700 remained. But these are competitive jobs, for this steelworks is now the number two tool steel manufacturer in the Federal Republic of Germany. Anyone who would jeopardise production at this steelworks on principle, by demanding the return of the aid that was granted at the time, would not just place the steelworks itself in jeopardy but also one of the region' s employers that small and medium-sized enterprises are, of course, dependent on too. It goes without saying that that is not what the European Union' s competition policy is designed to achieve. <P> If we want there to be competition then we must establish this link between the requirements of the national economy and the pre-requisites of managerial economics. Indeed that is the only way to build up regional economic circulation in the under-developed regions that will protect people' s social welfare and boost purchasing power. To that end, we must also make it our business to take more account of demand-orientated economic policy as opposed to one focusing heavily on supply.
Herr Präsident, Herr Kommissar! Jawohl, wir brauchen Wettbewerb! Wir brauchen Wettbewerb um die geringste Arbeitslosigkeit, um eine ausgefeilte Gesundheitsversorgung, um soziale Gerechtigkeit, um hohe soziale Standards, und wir brauchen natürlich auch - das sind volkswirtschaftliche Wettbewerbskriterien - den betriebswirtschaftlichen Wettbewerb: höchste Qualität der Produkte, gleiche Marktzugangsbedingungen aller Unternehmen, umweltfreundliche Produkte. Das heißt, es muß uns gelingen, die volkswirtschaftlich notwendigen Wettbewerbskriterien mit den betriebswirtschaftlichen zu koppeln. Ich habe manchmal den Eindruck, im Gegensatz zu dem Land, aus dem ich komme - aus der DDR -, wo die volkswirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit über alles gestellt wurde und die betriebswirtschaftliche außer acht gelassen wurde, wird jetzt sehr häufig das Gegenteil gemacht; die Gesellschaft denkt fast nur betriebswirtschaftlich. Das sage ich Ihnen selber als Unternehmer, der durchaus daran interessiert ist. Aber so kann ein System nicht funktionieren! Es geht nur in der Kopplung. <P> Ich gebe ihnen ein Beispiel: Die Europäische Union hat zu Recht das Stahlwerk Grönitz in Brandenburg gefördert, obwohl von 5 000 Arbeitsplätzen nur noch 700 übriggeblieben sind. Das sind aber wettbewerbsfähige Arbeitsplätze, denn dieses Stahlwerk ist jetzt die Nummer 2 der Werkzeugstahlhersteller in der Bundesrepublik Deutschland. Wer jetzt durch Rückforderung der damals zugebilligten Beihilfen im Prinzip die Produktion dieses Stahlwerks gefährdet, gefährdet nicht nur das Stahlwerk selbst, er gefährdet in dieser Region einen Arbeitgeber, von dem natürlich auch kleine und mittelständische Unternehmen abhängen. Das kann natürlich keine Wettbewerbspolitik der Europäischen Union sein! <P> Wenn wir Wettbewerb haben wollen, dann müssen wir diese Kopplung zwischen den volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten und den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen hinkriegen. Das ist auch die einzige Chance, in den unterentwickelten Regionen über diesen Weg regionale Wirtschaftskreisläufe aufzubauen, die dazu führen, daß die Leute sozial abgesichert sind, daß die Kaufkraft gestärkt wird. Damit müssen wir auch eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik entschieden stärker berücksichtigen als nur die angebotsorientierte!
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Mr President, ever since I was elected to this Parliament in 1994 I have never witnessed a report which had such anti-Irish sentiments and overtones as the Jonckheer report which we are debating today. <P> I would like to quote verbatim from the report: "State aid per capita is highest in Italy, Germany and Ireland. Ireland clearly is in the lead when national and Community regional and social funds are put together." I believe that the rapporteur is simply playing with figures. I find it difficult to understand how he can index regional and social funds into this mathematical equation. I should like to remind the Member that the European Union has agreed to the new regional aid guidelines for the period 2000 plus. This was merely an extension of the policy objectives to complete the internal market within Europe. Regional disparities must be overcome if the internal market is to succeed and prosper. <P> I welcome the fact that grant aid of 40% and a top-up of 15% for SMEs for fixed investment will be permitted for companies setting up in Objective 1 regions in Europe post-2000. I remind Mr Jonckheer that Irish companies or foreign companies in Ireland still have to cross two sea masses to reach the mainland European marketplace. No other Member State is at such a disadvantage.
Herr Präsident, noch nie, seit ich 1994 in dieses Parlament gewählt wurde, ist mir ein Bericht mit derart anti-irischen Untertönen untergekommen wie der Bericht von Herrn Jonckheer, über den wir heute debattieren. <P> Ich möchte wörtlich aus dem Bericht zitieren: "Die staatlichen Beihilfen pro Beschäftigten ... sind in Italien, Deutschland ... und Irland am höchsten, Irland steht jedoch eindeutig an erster Stelle, wenn die staatlichen und gemeinschaftlichen Beihilfen aus dem Regional- und dem Sozialfonds gemeinsam betrachtet werden. " Ich glaube, daß der Berichterstatter hier einfach mit den Zahlen jongliert. Ich kann nur schwer nachvollziehen, wie er Regional- und Sozialfonds in diese mathematische Gleichung einbeziehen kann. Ich möchte den Kollegen daran erinnern, daß die Europäische Union den neuen Leitlinien für regionale Beihilfen für die Zeit bis nach 2000 zugestimmt hat. Das war lediglich eine Erweiterung der politischen Ziele der Vollendung des Binnenmarktes in Europa. Regionale Unterschiede müssen überwunden werden, damit sich der Binnenmarkt erfolgreich und gedeihlich entwickeln kann. <P> Ich begrüße es, daß nach 2000 Zuschüsse in Höhe von 40 % und im Falle von KMU und ihren Anlageinvestitionen darüber hinaus 15 % vorgesehen sind für Unternehmen, die sich in Ziel-1-Regionen ansiedeln. Ich erinnere Herrn Jonckheer daran, daß irische Unternehmen bzw. ausländische Unternehmen in Irland vom kontinentaleuropäischen Markt immerhin durch zwei größere Meere getrennt sind. Kein anderer Mitgliedstaat ist derart benachteiligt.
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Mr President, the monopolies' ban is the key element of functioning competition order in Europe. The Commission deemed the practical administration relating to the monitoring of the monopolies' ban to be unsatisfactory, something I would wholeheartedly agree with. But opinion differs as to the solution. The Commission' s proposal does not formally deviate from the monopolies ban but the upshot of this proposal is a transition from a ban with permit reservation to a permit with ban reservation. In other words, we are making the transition from the principle of banning to that of misuse. Both I and other MEPs utterly reject such a drastic change of system. I do not accept that a practical transposition problem should give rise to changing the law. We would be changing the law to make it executable again, which is something I consider to be unacceptable. The Commission is giving up its monopoly on exemptions. Competition restrictions are to be automatically exempted against the background of this planned system of legal exemption, insofar as the provisions of Article 81(3) of the Treaty on European Union allow. The requirement to lodge applications in Brussels will be dropped; in other words, the Commission will be completely in the dark in future. This is unacceptable to my mind. <P> The Commission' s programme is to be supplemented by enhanced follow-up supervision of the national authorities and Member States' courts. But if this takes place in the course of renationalisation then what we will have here is a patchwork quilt of competition policy. This is unacceptable in my view. It would weaken a key element of European policy. The change of system in European monopolies law that the European Commission is contemplating is high risk as far as competition policy is concerned. There are enough other options in the present system to safeguard open markets and free competition. <P> In any case, the Commission' s proposal refers back to old proposals that were put forward as long ago as the fifties and sixties. There was no majority for this at the time. Since France laid a huge amount of emphasis on legal exemption at the time, it was damaged by concessions in agricultural policy. Forty years on, this proposal has again been placed on the table and I am certain that it will create room for manoeuvre for the monopolies, to the detriment of Europe' s consumers. I consider this to be unacceptable.
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Kartellverbot ist das Kernstück einer funktionierenden Wettbewerbsordnung in Europa. Die praktische Handhabung der Überwachung des Kartellverbots ist von der Kommission als unbefriedigend empfunden worden; dem ist zunächst auch zuzustimmen. Aber im Hinblick auf die Lösung gehen die Meinungen auseinander. Der Vorschlag der Kommission weicht formal vom Kartellverbot nicht ab, aber im Ergebnis ist dieser Vorschlag ein Übergang von einem Verbot mit Erlaubnisvorbehalt zu einer Erlaubnis mit Verbotsvorbehalt. Dies ist der Übergang vom Verbotsprinzip zum Mißbrauchsprinzip. Ein derart gravierender Systemwechsel wird von mir und von anderen Kollegen entschieden abgelehnt. Ich akzeptiere nicht, daß ein Umsetzungsproblem in der Praxis der Grund für eine Änderung der Rechtsordnung sein soll. Wir ändern das Recht, damit es wieder exekutierbar wird; das finde ich so nicht akzeptabel. Die Kommission gibt ihr Freistellungsmonopol auf. Vor dem Hintergrund dieses geplanten Systems der Legalausnahme sind Wettbewerbsbeschränkungen ohne weiteres freigestellt, sofern die Voraussetzungen des Artikels 81 Absatz 3 EGV vorliegen. Die Notwendigkeit von Anmeldungen in Brüssel entfällt, das heißt, die Kommission befindet sich bezüglich dieses Sachverhalts zukünftig im Blindflug. Dies halte ich nicht für akzeptabel. <P> Ergänzt wird das Konzept der Kommission durch eine verstärkte nachträgliche Kontrolle der nationalen Behörden und der Gerichte der Mitgliedstaaten. Hier werden wir aber, wenn dies im Rahmen einer Renationalisierung so stattfindet, zu einem wettbewerbspolitischen Flickenteppich in Europa kommen. Ich glaube, daß dies nicht akzeptabel ist. Hier wird ein Kernbestand der europäischen Politik geschwächt. Der von der Europäischen Kommission ins Auge gefaßte Systemwechsel im europäischen Kartellrecht ist wettbewerbspolitisch hoch riskant. Wir haben genügend andere Optionen im vorhandenen System, um offene Märkte und freien Wettbewerb zu sichern. <P> Im übrigen kommt die Kommission mit ihrem Vorschlag wieder auf alte Vorschläge zurück, die schon einmal in den fünfziger und sechziger Jahren unterbreitet wurden. Damals fand das keine Mehrheit. Weil Frankreich damals die Legalausnahme sehr stark in den Vordergrund gestellt hat, wurde es durch Zugeständnisse in der Agrarpolitik entschädigt. Vierzig Jahre später kommt dieser Vorschlag nun wieder auf den Tisch, und er wird - da bin ich mir sicher - Spielräume schaffen für Kartellbildungen zu Lasten der Verbraucher in Europa. Dies halte ich nicht für akzeptabel!
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Mr President, in this important debate on competition, I am speaking this morning with particular reference to Mr Langen' s document on the Steel Aid Code. <P> As the Court of Justice recognised in 1996, the steel industry is particularly sensitive to competition-related disturbances. Indeed, several years ago, this was the conclusion of a report that I compiled on the strengths and weaknesses of the European steel sector. This is why it was justifiable to set up a system of aid to this sector with the aim of ensuring the survival of successful businesses, even if this was in contradiction of Article 4 of the ECSC Treaty. <P> This indeed, is the aim of the sixth Steel Aid Code, but at the same time it is important to avoid any infringement of the conditions of competition and any serious disturbance of the markets, hence the importance of regulating such aid. It is therefore necessary to continue to limit state aid for research, development, environmental protection and cases of company closure. <P> In the same category of ideas, it is essential that Member States fulfil their obligation to be accountable to the Commission for the aid granted to their steel companies. The Commission suggests shorter deadlines. I agree with this request. <P> Like the rapporteur, while I am pleased with the Commission report, nonetheless I deplore the fact that it does not cover all aspects of the aid. Although the Steel Aid Code is expressed in a very clear way, the Commission has authorised granting steel companies aid which is not covered by the categories stipulated by the Code. In the interests of equality, either the Code must be applied or it must be modified. <P> Finally, and in conclusion, Mr President, with the expiry of the ECSC Treaty, the regulations will have to be reviewed since I think that the aid system will have to continue beyond 2002, and in that case I am in favour of a Council regulation which will ensure security in this area. We therefore await, and I await, the European Commission' s proposals on this matter.
Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen, in dieser wichtigen Aussprache über die Wettbewerbspolitik möchte ich heute vormittag speziell zum Bericht von Herrn Langen betreffend den Stahlbeihilfenkodex etwas sagen. <P> Wie der Europäische Gerichtshof 1996 anerkannte, ist die Eisen- und Stahlindustrie gegenüber Störungen des Wettbewerbsgefüges besonders anfällig. Zu dieser Schlußfolgerung gelangte ich übrigens bereits vor einigen Jahren in einem Bericht über die Stärken und Schwächen der europäischen Eisen- und Stahlindustrie. Deshalb war es durchaus legitim, ein Beihilfensystem für diesen Sektor einzuführen, mit dessen Hilfe das Überleben leistungsfähiger Unternehmen gewährleistet werden soll, selbst wenn hier ein Widerspruch zu Artikel 4 des EGKS­Vertrags besteht. <P> Genau dies ist das Anliegen des sechsten Stahlbeihilfenkodex. Gleichzeitig gilt es jedoch, jegliche Verletzung der Wettbewerbsbestimmungen und jegliche schwere Störungen des Gleichgewichts auf den Märkten zu vermeiden, und deshalb müssen diese Beihilfen reglementiert werden. Die staatlichen Beihilfen müssen sich also auch künftig auf Forschungs­, Entwicklungs­, Umweltschutz­ und Schließungsbeihilfen beschränken. <P> Im gleichen Sinne kommt es vorrangig darauf an, daß die Mitgliedstaaten ihrer Pflicht nachkommen, vor der Kommission Rechenschaft über die Beihilfen abzulegen, die sie ihren Eisen­ und Stahlunternehmen gewährt haben. Die Kommission schlägt vor, die Fristen zu verkürzen, und ich stimme dieser Forderung zu. <P> Ebenso wie der Berichterstatter begrüße ich zwar den Bericht der Kommission, bedaure aber, daß nicht alle Aspekte der Stahlbeihilfe behandelt sind. Obwohl der Stahlbeihilfenkodex sehr klar abgefaßt ist, hat die Kommission Beihilfen an Eisen­ und Stahlunternehmen genehmigt, die nicht unter die im Kodex genannten Kategorien fallen. Im Interesse der Gleichbehandlung muß der Kodex entweder angewandt oder aber abgeändert werden. <P> Lassen Sie mich abschließend sagen, Herr Präsident, daß mit dem Auslaufen des EGKS­Vertrags die Vorschriften überarbeitet werden müssen, denn meiner Meinung nach muß das Beihilfensystem auch über das Jahr 2002 hinaus bestehen bleiben. Deshalb bin ich für eine Verordnung des Rates, die in diesem Bereich Sicherheit gewährleistet. Daher erwarten wir und erwarte ich entsprechende Vorschläge der Europäischen Kommission.
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Mr President, I am also going to refer to the report by Mr Langen, which concerns aid to the steel industry. <P> I agree with the rapporteur on two issues. Firstly, I agree on the need to guarantee equal conditions for aid to all Member States and, secondly, on the need for transparency with regard to this aid. We agree with the rapporteur regarding his criticism of the fact that, despite the rules laid down in the sixth Steel Aid Code, the Commission has frequently authorised aid to companies which do not correspond to the categories in that Code. <P> However, the thing that worries us most, Mr President, is the decrease in prices, by 30%, owing to imports. The reason for this decrease is unfair competition from South Korea and Taiwan, in the case of steel, as a result of their different working conditions and conditions governing aid. Orders in the steel industry and the ship-building industry - we also spoke about this a while ago - have decreased drastically, resulting in a loss of jobs. I live in a region where the ship-building industry now has very serious problems: Asturias. <P> With global markets, we need global employment laws and global subsidies. I know this is difficult to achieve now, but if we do not achieve fair employment laws for all workers, here and elsewhere, and we do not secure equitable subsidies for all countries, here and elsewhere, it will be difficult to preserve jobs in Europe and outside it.
Herr Präsident! Auch ich möchte zum Bericht von Herrn Langen über die Beihilfen an die Eisen- und Stahlindustrie sprechen. <P> Ich bin mit dem Berichterstatter in zwei Fragen einverstanden. Erstens in der Notwendigkeit der Gewährleistung gleicher Beihilfebedingungen für alle Mitgliedstaaten und zweitens in der Transparenz dieser Beihilfen. Wir beanstanden, wie der Berichterstatter, daß die Kommission trotz der sich aus diesem sechsten Stahlbeihilfekodex ergebenden Bestimmungen häufig Beihilfen für Unternehmen bewilligt hat, die nicht unter die Kategorien des Kodex fallen. <P> Was uns aber am meisten Sorgen bereitet, ist der Verfall der Preise um 30 % wegen der Importe. Der Grund dieses Preisrückgangs ist der unlautere Wettbewerb Südkoreas und Taiwans im Falle der Eisen- und Stahlindustrie aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschäftigungs- und Beihilfebedingungen. Die Aufträge in der Eisen- und Stahlindustrie sowie im Schiffbau - über dieses Thema haben wir kürzlich auch gesprochen - sind drastisch zurückgegangen und haben zu einem entsprechenden Verlust von Arbeitsplätzen geführt. Ich lebe in einer Region, in der der Schiffbau heute vor sehr ernsten Problemen steht: in Asturien. <P> Angesichts weltumspannender Märkte wären weltweit geltende arbeitsrechtliche Regelungen und weltweit geltende Beihilfesysteme erforderlich. Ich weiß, das läßt sich jetzt schwer erreichen, aber wenn wir keine gerechten arbeitsrechtlichen Regelungen für alle Arbeitnehmer, hier wie dort, erreichen und auch keine gerechten Beihilfen für alle Länder, hier wie dort, dann wird es in Europa und auch dort sehr schwierig sein, die Arbeitsplätze zu erhalten.
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Mr President, Commissioner, Director-General, I would particularly like to emphasise the following in relation to the von Wogau report: I welcome the Commission' s open-minded endeavours to initiate debate on the hitherto strict procedural rules, and to propose practical reform measures. I congratulate the rapporteur Karl von Wogau, who takes up the theme but also makes quite plain his demand for clarification, indicates the accompanying measures that need to be taken, and pulls no punches when it comes to the problems currently under discussion. <P> The White Paper and the report are contributions made at the beginning of a necessary process of reflection, discussion, and reform which has yet to be concluded because there are still a few questions posed by ourselves, the judiciary, the Member States, and above all the SMEs concerned, that need to be clarified. Competition policy must continue to be accorded central importance and will not be renationalised because this would jeopardise the internal market and Europe as a business location in a global economy. However, it must be "europeanised" taking into account the principle of subsidiarity. I also welcome, therefore, the fact that responsibility is to fall to the individual, without the Commission giving up any of its responsibility. <P> In practice, only 9 cases were rejected, 94% of the cases that the Commission had to process were not dealt with formally but by means of unpublished, non-legally binding administrative communications or on account of the expiry of deadlines, which clearly shows that the work of the Commission is subject to time-related, staffing and financial limitations in this age of globalisation and EU enlargement <P> To conclude, I would like to tell you what I am expecting from this reform: fair competition and equal competition conditions, legal certainty for all enterprises, consistent application of competition policy, procedural simplification according to the principle of the one-stop-shop, coordination of the national - and to me, independent - competition authorities, close cooperation between the national authorities and courts and the Commission, along with a clear distribution of competences between national authorities and courts in the application of European competition and monopolies law, and I expect the Commission to concentrate on what is most crucial in the fulfilment of its tasks as the supreme guardian of the European competition policies. I am in suspense as to how the discussions, which were broadly based, will be incorporated in the first legislative proposal.
Herr Präsident, Herr Kommissar, Herr Generaldirektor, meine Damen und Herren! Ich möchte vor allem zum Bericht von Wogau folgendes festhalten: Ich begrüße das Bemühen der Kommission, tabulos über die bisher eisernen Verfahrensregeln einen Diskussionsprozeß einzuleiten und konkrete Reformmaßnahmen vorzuschlagen. Ich beglückwünsche den Berichterstatter Karl von Wogau, der den Ball aufnimmt, aber auch ganz konkret Klarstellungen einfordert, auf notwendige Begleitmaßnahmen hinweist und die aktuellen artikulierten Probleme kritisch beim Namen nennt. <P> Das Weißbuch und der Bericht sind Beiträge am Beginn eines notwendigen Nachdenk-, Diskussions- und Reformprozesses, der noch nicht abgeschlossen ist, weil noch etliche Fragen von uns, den Richtern, den Mitgliedstaaten und vor allem den betroffenen KMU zu klären sind. Die Wettbewerbspolitik muß weiterhin zentral gemacht und wird nicht renationalisiert werden, weil dies den Binnenmarkt und den Wirtschaftsstandort Europa in einer globalen Weltwirtschaft gefährden würde. Sie muß aber in einer subsidiären Art europäisiert werden. Ich begrüße daher auch, daß die Verantwortung beim Einzelnen ansetzt, ohne daß sich die Kommission aus ihrer Verantwortung zurückzieht. <P> Die Erfahrungen mit der Praxis - nur 9 Fälle wurden abgelehnt, 94 % der Fälle, die die Kommission zu bearbeiten hatte, wurden nicht förmlich, sondern nur im Weg unveröffentlichter, rechtlich unverbindlicher Verwaltungsschreiben oder einfach durch Zeitablauf erledigt - zeigen deutlich, daß der Kommissionsarbeit zeitliche, personelle und finanzielle Grenzen im Zeitalter der Globalisierung und der EU-Erweiterung gesetzt werden. <P> Abschließend möchte ich sagen, was ich von dieser Reform erwarte: fairen Wettbewerb und gleiche Wettbewerbsbedingungen, Rechtssicherheit für alle Unternehmen, eine einheitliche Anwendung der Wettbewerbspolitik, eine Verfahrensvereinfachung nach dem Prinzip des one-stop-shop, die Koordination der nationalen, für mich unabhängigen Wettbewerbsbehörden, ein enges Zusammenspiel der nationalen Behörden und Gerichte mit der Kommission sowie eine klare Zuständigkeitsverteilung zwischen nationalen Behörden und Gerichten bei der Anwendung des europäischen Wettbewerbs- und Kartellrechts, und von der Kommission die Konzentration auf das Wesentlichste in Erfüllung ihrer Aufgaben als oberster Hüterin der europäischen Wettbewerbspolitiken. Ich erwarte mit Spannung, in welcher Form die Diskussionen, die breit geführt werden, in den ersten Legislativvorschlag einmünden.
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The Commission report confirms that, with the exception of Germany, state aid to businesses is increasing. The Commission finds this worrying only from the point of view of the conditions of competition. <P> As far as we are concerned, we look at things from the point of view of the interests of the working classes. Society gains nothing from these massive transfers of public funds to private business. Take, for example, the car manufacturing sector, where subsidies and state aid of various sorts have increased by 24% during the reference period. With what aim? Not to save jobs. All these firms have gone ahead with job cuts and even redundancies. Not to improve working conditions, for in increasing production with fewer workers, working conditions are made worse. Did these firms need state aid to survive? No, car manufacturers have been making colossal profits for years. <P> State aid is not only counterproductive because, as the Jonckheer report acknowledges, it gives rise to subsidy hunting with firms relocating from one country to another, but it is unacceptable because it allocates public monies to the enrichment of a handful of private shareholders. It is because the richest people are being favoured everywhere with state money that throughout Europe social protection is being reduced, public services are being abandoned, hospitals are being closed. <P> In voting against the Jonckheer report, I wish to assert the need for another policy, to wit, ceasing all aid to private firms and utilising the money thereby saved to develop public services and recruit staff.
Der Bericht der Kommission bestätigt, daß abgesehen von Deutschland die staatlichen Beihilfen für Unternehmen zunehmen. Das beunruhigt die Kommission lediglich aus wettbewerbsrechtlicher Sicht. <P> Was uns betrifft, so sehen wir dies vom Standpunkt des Interesses der arbeitenden Klassen aus. Die Gesellschaft hat nichts davon, wenn so enorme Summen öffentlicher Mittel in private Unternehmen gepumpt werden. Betrachten wir z. B. die Automobilindustrie, wo die Subventionen und verschiedenen staatlichen Beihilfen während des Berichtszeitraums um 24 % gestiegen sind. Zu welchem Zweck? Nicht etwa, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Alle diese Unternehmen haben Stellenkürzungen und sogar Entlassungen vorgenommen. Auch nicht um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, denn wenn mit weniger Arbeitern mehr produziert wird, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen. Brauchten diese Unternehmen die staatliche Beihilfe, um zu überleben? Nein, die Automobilindustrie fährt seit Jahren riesige Gewinne ein. <P> Die staatlichen Beihilfen haben nicht nur nachteilige Effekte, weil sie, wie der Bericht Jonckheer einräumt, dazu führen, daß "Subventionsshopping " durch Umsiedlung von Unternehmen von einem Mitgliedstaat in einen anderen betrieben wird. Sie sind inakzeptabel, weil damit öffentliche Gelder für die Bereicherung einer Handvoll von Privataktionären aufgewendet werden. Weil man überall die Reichsten mit staatlichen Geldern begünstigt, werden überall in Europa der Sozialschutz und die öffentlichen Dienstleistungen abgebaut und Krankenhäuser geschlossen. <P> Wenn ich gegen den Bericht Jonckheer stimme, so will ich damit deutlich machen, daß wir eine andere Politik brauchen, d. h. die Einstellung jeder Hilfe für private Unternehmen und die Verwendung des so eingesparten Geldes, um die öffentlichen Dienstleistungen weiterzuentwickeln und dort Arbeitsplätze zu schaffen.
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Mr President, today' s debate is extremely important because the principle of competition has probably been the cornerstone of the internal market. In accordance with the principle of competition, the legislation has implemented Articles 85 to 94, competition policy in the strict sense, and the revision of all state aid and tax provisions which may affect competition. Firstly, fiscal provisions of an indirect nature and recently, thanks to Commissioner Monti, there have been direct provisions, the code of good conduct in particular. <P> This has worked fairly well, but, as in the famous film Casablanca 'time goes by' and we must adapt the legislation we have been applying until now to the new circumstances. In this respect I have observed a significant consensus in all the interventions. Firstly, it is necessary, in drawing up the legislation, to produce clear and complete rules. It is probably horrendous, especially in this particular raft of legislation, that there are confused rules, regulatory vacuums and rules that only lay down undefined legal concepts. This is all the worse - as is the case with the second part of this reform - when responsibility for implementing the legislation lies with national authorities. <P> Thirdly, it seems to me important that the Commission should play a role in resisting the temptation to create independent agencies which would distort the very essence of the Commission, in order to guarantee uniform application by international bodies. <P> Fourthly, and lastly - and this has already been mentioned - the international legal order has changed. We have seen this in the aborted Seattle Conference and we are now seeing it in the bilateral conferences with different regions or countries of the world. The principle of competition must now be universal in its application. We must monitor compliance with environmental standards, employment standards, in order to prevent dumping in this area, and we must ensure scrupulous respect for property rights and the revision of state aid, which in many industries - as has already been said - distorts competition and destroys jobs within our own territory. To sum up, we should apply similar conditions that will prevent aid, internal distortions by other countries, from being transferred to the international arena, in other words, through trickery.
Herr Präsident! Die heutige Aussprache ist von außerordentlicher Bedeutung, weil das Wettbewerbsprinzip wahrscheinlich der Dreh- und Angelpunkt des Binnenmarkts war und ist. In Anwendung des Wettbewerbsprinzips hat der Gesetzgeber die Artikel 85 bis 94, die eigentliche Wettbewerbspolitik, die Überprüfung aller jener staatlichen Beihilfen und steuerlichen Bestimmungen entwickelt, die den Wettbewerb verzerren könnten. Zunächst die indirekten steuerlichen Bestimmungen und vor kurzem, dank Kommissar Monti, die direkten Bestimmungen und insbesondere den Verhaltenskodex. <P> Dies hat recht gut funktioniert, aber, As time goes by, wie es in dem berühmten Film Casablanca heißt, wird es notwendig, die bisherige gesetzliche Regelung den neuen Umständen anzupassen. In dieser Hinsicht habe ich in sämtlichen Redebeiträgen einen wichtigen Konsens beobachtet. Erstens ist es erforderlich, daß bei der Gestaltung der neuen gesetzlichen Regelung eindeutige und vollständige Vorschriften konzipiert werden. Wahrscheinlich ist das Vorhandensein unklarer Vorschriften, von Lücken in den Bestimmungen oder Regeln, die nur unbestimmte Rechtsbegriffe festlegen, in diesem Teil der gesetzlichen Regelung noch stärker abzulehnen als in anderen. Um so mehr - wie es im zweiten Teil dieser Reform der Fall ist -, wenn die Anwendung der gesetzlichen Regelung den nationalen Behörden übertragen wird. <P> Drittens scheint mir wichtig zu sein, daß die Kommission gegen die Versuchung angehen muß, unabhängige Agenturen zu schaffen, die das eigentliche Wesen der Kommission verzerren, so daß eine einheitliche Anwendung durch die internationalen Einrichtungen gewährleistet ist. <P> Viertens und letztens - und darauf wurde bereits hingewiesen - hat sich die internationale Rechtsordnung geändert. Wir haben das bei der erwähnten Konferenz von Seattle gesehen, und wir sehen es gegenwärtig bei den bilateralen Konferenzen mit einzelnen Regionen oder Ländern in der Welt. Das Wettbewerbsprinzip muß jetzt eine weltweite Anwendung erfahren. Und wir müssen darüber wachen, daß die Umweltstandards und die Arbeitsnormen eingehalten werden, um das Dumping in diesem Bereich zu verhindern. Wir müssen ferner darüber wachen, daß die Eigentumsrechte genauestens beachtet und die staatlichen Beihilfen überprüft werden, die - wie hier gesagt wurde - in vielen Bereichen den Wettbewerb verzerren und Arbeitsplätze in unserem eigenen Haus vernichten, und daß gleiche Bedingungen angewendet werden, die verhindern, daß die Beihilfen und die internen Verzerrungen in anderen Ländern zu regelrechten Fallen auf internationalem Terrain werden.
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Mr President, concerning item 11 of the Minutes on the order of business, we agreed yesterday to have the Bourlanges report on today's agenda. However, it was withdrawn from the Committee on Budgets last night without being discussed or voted on. It therefore needs to be withdrawn from today's agenda.
Herr Präsident, ich beziehe mich auf Punkt 11 des Protokolls betreffend den Arbeitsplan. Wir kamen gestern überein, den Bericht Bourlanges auf die Tagesordnung von heute zu setzen. Der Bericht wurde gestern abend jedoch vom Haushaltsausschuß weder beraten noch wurde darüber abgestimmt. Er muß daher von der heutigen Tagesordnung abgesetzt werden.