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21.8
abel_leibmedicus_1699
502
1,699
Omnis enim motus nimius humores commovet, nervos ac ligamentorum robur diſſolvit, ac ita vitioſis humoribus ad ea loca viam parat, das iſt/ Jedwede hefftige Bewegung erreget alle Feuchtigkeit/ ſchwaͤchet die Spann-Adern/ und andere Bande/ und alſo wird dem erregten und ungeſunden Blut der Paß gleichſam geoͤffnet zu denen innerlichen Theilen.
Omnis enim motus nimius Humores commovet, nervos ac ligamentorum robur dissolvit, ac ita vitiosis humoribus ad ea loca viam parat, das ist / Jedwede heftige Bewegung erreget alle Feuchtigkeit / schwächet die Spannadern / und andere Bande / und also wird dem erregten und ungesunden Blut der Pass gleichsam geöffnet zu denen innerlichen Teilen.
de
de
de
1
5.9679
abel_leibmedicus_1699
503
1,699
Sie machet allen verborgenen Tartariſchen Schleim und Grieß aufruͤhriſch/ und treibet ſolchen cum impetu und mit Gewalt in die ſubtile Urin-aͤdrigen/ daraus offt Blutharn und greuliche Schmertzen entſtehen.
Sie macht allen verborgenen Tartarischen Schleim und Grieß aufrührisch / und treibet solchen cum impetu und mit Gewalt in die subtile Urin-ädrigen / daraus oft Blutharn und gräuliche Schmerzen entstehen.
de
de
de
1
6.1106
abel_leibmedicus_1699
504
1,699
Zum ahlen denen ſolche geſchehen gleich nach Tiſch/ da alle Milch- und Blut-Adern voll ſeyn von chylo oder Milchſafft/ da wird die gantze Milchmachung und deſſen diſtribution verhindert und der rohe Safft (chymus) mit Gewalt fort getrieben und wegen ſeiner Dicke nicht fort flieſſen kan/ ſondern Verſtopffungen machet.
Zum Ahlen denen solche geschehen gleich nach Tisch / da alle Milch- und Blutadern voll sein von chylo oder Milchsaft / da wird die ganze Milchmachung und dessen Distribution verhindert und der rohe Saft (chymus) mit Gewalt fort getrieben und wegen seiner Dicke nicht fort fließen kann / sondern Verstopfungen macht.
de
de
de
1
5.8869
abel_leibmedicus_1699
505
1,699
Das IX. Capitel.
Das IX. Kapitel.
de
de
eu
0.667
6.1172
abel_leibmedicus_1699
506
1,699
Vom Tantzen
Vom tanzen
en
eu
de
0.333
15.1191
abel_leibmedicus_1699
507
1,699
UNter dieſen Academiſchen Exercitien iſt das erſte das Tantzen/ welches eine recht dienliche Sache/ denn es machet vor der Welt geſchickt/ wo es aber gleich nach Tiſch zu ſtarck oder zu lang geſchicht/ iſt es hoͤchſt ſchaͤdlich.
Unter diesen akademischen Exerzitien ist das erste das Tanzen / welches eine recht dienliche Sache / denn es macht vor der Welt geschickt / wo es aber gleich nach Tisch zu stark oder zu lang geschieht / ist es höchst schädlich.
de
de
de
1
5.2628
abel_leibmedicus_1699
508
1,699
Denn erſtlich die Spiritus die ohne dem in dem Leibe zertrennet ſind/ werden dadurch mehr und mehr aus einander gebracht/ à centro ad peripheriam von dem Hertzen zu denen aͤuſſerſten Gliedern/ der Magen wird in wehrender Coction in ſeinem motu periſtaltico oder in ſeiner aufwallenden Bewegung/ (die zur Kochung und Milchmachung noͤthig) vermehret und der chylus oder der Milch-Safft zur Unzeit fortgetrieben/ der Leib erhitzet/ der Schweiß folget/ die Geiſter gehen durch/ die rechte gelinde Kochung wird verhindert/ ja die Spiritus animales, die zur concoction helffen ſolten/ muͤſſen andere Verrichtung thun in denen Beinen.
Denn erstlich die Spiritus die ohne dem in dem Leibe zertrennet sind / werden dadurch mehr und mehr auseinander gebracht / à centro ad peripheriam von dem Herzen zu denen äußersten Gliedern / der Magen wird in währender Coction in seinem motu peristaltico oder in seiner aufwallenden Bewegung / (die zur Kochung und Milchmachung nötig) vermehret und der chylus oder der Milchsaft zur Unzeit fortgetrieben / der Leib erhitzet / der Schweiß folget / die Geister gehen durch / die rechte gelinde Kochung wird verhindert / ja die Spiritus animales, die zur concoction helfen sollten / müssen andere Verrichtung tun in denen Beinen.
de
de
de
1
5.5978
abel_leibmedicus_1699
509
1,699
Demnach iſt das Tantzen zu der Zeit nicht allerdings zutraͤglich.
Demnach ist das tanzen zu der Zeit nicht allerdings zuträglich.
de
de
de
1
5.5654
abel_leibmedicus_1699
510
1,699
Es bringet das malum hypochondriacum, Kraͤtze ꝛc.
Es bringt das malum hypochondriacum, Krätze etc.
en
lb
lv
0
5.1833
abel_leibmedicus_1699
511
1,699
Auch was ohne dem hitzige Leute ſind/ die bekommen die Schwindſucht/ ſtarckes Naſenbluten/ und berauben ſich aller Leibes-Kraͤffte/ meiſtentheils werden ſie Candidati des fruhzeitigen Todes/ wie ich ſolches an vielen obſerviret.
Auch was ohne dem hitzige Leute sind / die bekommen die Schwindsucht / starkes Nasenbluten / und berauben sich aller Leibeskräfte / meistenteils werden sie Candidati des frühzeitigen Todes / wie ich solches an vielen observieret.
de
de
de
1
5.4098
abel_leibmedicus_1699
512
1,699
Verwerffe deßwegen medicè zu reden das Tantzen nicht nach Art der Theologorum, wo man nur das ne quid nimis in acht nimmt/ noch alſo bald nach Tiſch oder auch nach dem Wein auf den Tantz-Boden gehet.
Verwerfe deswegen medice zu reden das Tanzen nicht nach Art der Theologorum, wo man nur das ne quid nimis in Acht nimmt / noch also bald nach Tisch oder auch nach dem Wein auf den Tantz-Boden geht.
de
de
de
1
5.8339
abel_leibmedicus_1699
513
1,699
Muͤller.
Müller.
tr
sv
is
0
2.9459
abel_leibmedicus_1699
514
1,699
Evangel.
Evangel.
en
de
af
0.333
9.2584
abel_leibmedicus_1699
515
1,699
Hertzens-Spieg. p. 267. Zeilers Handbuch P. 2. p. 436.
Hertzens-Spieg. p. 267. Zeilers Handbuch P. 2. p. 436.
en
de
de
0.667
5.7061
abel_leibmedicus_1699
516
1,699
Das X. Capitel.
Das X. Kapitel.
de
de
pl
0.667
6.5669
abel_leibmedicus_1699
517
1,699
Vom Fechten.
Vom Fechten.
de
de
de
1
5.0084
abel_leibmedicus_1699
518
1,699
NOch gefaͤhrlicher iſt das Fechten/ in welchem mancher ſolche Stoͤſſe bekoͤmmt/ daß er daran zu klauen hat.
Noch gefährlicher ist das Fechten / in welchem mancher solche Stöße bekommt / dass er daran zu klauen hat.
de
de
de
1
5.3786
abel_leibmedicus_1699
519
1,699
Dieſer verlieret ein Aug/ der andere wird auf der Bruſt verletzt/ mit welcher ſie die harten Stoͤſſe auffangen/ jener verlieret einen teſticulum, oder die gantze officina genitalis wird ihme deſtruirt &c.
Dieser verlieret ein Auge / der andere wird auf der Brust verletzt / mit welcher sie die harten Stöße auffangen / jener verlieret einen testiculum, oder die ganze officina genitalis wird ihm destruiert etc.
de
de
de
1
4.8452
abel_leibmedicus_1699
520
1,699
Was ſonſten davon zuhalten/ kan geleſen werden bey dem Moſcheroſch und Zeilero.
Was sonsten davon zuhalten / kann gelesen werden bei dem Moscherosch und Zeile.
de
de
de
1
6.4973
abel_leibmedicus_1699
521
1,699
Auch iſt die Poſitur manchmahl ſchaͤdlich/ denn als einſten ein ſtudioſus mit ſeinem Stuben-Geſellen im Fechten ſchertzen wolte/ ſich in die Poſitur legte/ ihme aber das Rappir entfiel und er in ſolcher Poſitur ſich zugleich buͤcken wolte/ knackete es ihme in den Ruͤcken/ das Blut kam zur Naſen und Mund heraus geſchoſſen/ ſo gar/ daß ich ihm bey meinem Zutrit kaum kante in Blut/ und erforderte ſolches Muͤhe ihn recht wieder zu curiren.
Auch ist die Positur manchmal schädlich / denn als einst ein Studiosus mit seinem Stubengesellen im Fechten scherzen wollte / sich in die Positur legte / ihm aber das Rapper entfiel und er in solcher Positur sich zugleich bücken wollte / knackte es ihm in den Rücken / das Blut kam zur Nasen und Mund herausgeschossen / so gar / dass ich ihm bei meinem Zutritt kaum kannte in Blut / und erforderte solches Mühe ihn recht wieder zu kurieren.
de
de
de
1
5.6272
abel_leibmedicus_1699
522
1,699
Dadurch hat er aber ſeine lebendige Farbe und Geſundheit guten theils verlohren/ auch wohl Zeit ſeines Lebens es nicht uͤberwinden wird/ weil ihme eine Blut-Ader zerſprungẽ/ daherer auch einen kurtzen Athem und ſtarckes Stechen auf der Bruſt nach der Zeit empfunden/ weßwegen ihme das Fechten verbothen worden.
Dadurch hat er aber seine lebendige Farbe und Gesundheit guten teils verloren / auch wohl Zeit seines Lebens es nicht überwinden wird / weil ihm eine Blutader zersprungen / daherer auch einen kurzen Atem und starkes Stechen auf der Brust nach der Zeit empfunden / weswegen ihm das Fechten verboten worden.
de
de
de
1
5.5126
abel_leibmedicus_1699
523
1,699
Viſ. 5. P. 1. p. 307.
Vis. 5. P. 1. p. 307.
en
te
lt
0
4.3896
abel_leibmedicus_1699
524
1,699
d. l. p. 2. p. 57. ſq.
d. l. p. 2. p. 57. sq.
eb
zh
vi
0
3.977
abel_leibmedicus_1699
525
1,699
Das XI. Capitel.
Das XI. Kapitel.
de
de
eu
0.667
6.1231
abel_leibmedicus_1699
526
1,699
Vom Reiten.
Vom Reiten.
de
de
de
1
7.0074
abel_leibmedicus_1699
527
1,699
DAs Reiten bekoͤmmt auch nicht einem iedweden/ denn entweder der eine bricht den Hals/ wie dem Philippo, Koͤnigs in Franckreich Ludovici Sohn wiederfahren/ oder leidet ſonſten Schaden an ſeinem Leibe/ als da ſind Bruͤche/ Zerquetſchungen der Beine/ und andere Ubel/ welche von vehementer Bewegung oder Concuſſion im Reiten entſtehen/ die einem iedweden behutſam machen ſolten.
Das Reiten bekommt auch nicht einem jedweden / denn entweder der eine bricht den Hals / wie dem Philippo, Königs in Frankreich Ludovici Sohn widerfahren / oder leidet sonsten Schaden an seinem Leibe / als da sind Brüche / Zerquetschungen der Beine / und andere Übel / welche von vehementer Bewegung oder Concussion im Reiten entstehen / die einem jedweden behutsam machen sollten.
de
de
de
1
5.4997
abel_leibmedicus_1699
528
1,699
Doch iſt das Reiten auf einem ſichern Pferd wenn es gelind geſchicht/ die beſte Bewegung der Gelehrten.
Doch ist das Reiten auf einem sicheren Pferd wenn es gelind geschieht / die beste Bewegung der Gelehrten.
de
de
de
1
6.0307
abel_leibmedicus_1699
529
1,699
Lohnerus Tom. 3. p. 193. è Plinio.
Lohnerus Tom. 3. p. 193 . e Plinio.
it
ht
la
0
6.9319
abel_leibmedicus_1699
530
1,699
V. Schenk. obſerv. med. l. 3. f. 487. Velſch. dec. 10. Curat. propr.
V. Schenk. observ. med. l. 3. f. 487. Velsch. dec. 10. Curat . propr.
en
da
da
0
5.252
abel_leibmedicus_1699
531
1,699
10. p. 668.
10. p. 668.
en
en
la
0
5.1731
abel_leibmedicus_1699
532
1,699
Miſc. Nat. Curioſ. dec. 1. Ann. 1. ad obſ.
Misc. Nat. Curios. dec. 1. Ann. 1. ad obs.
en
te
mt
0
4.6092
abel_leibmedicus_1699
533
1,699
88. Schol.
88. Soll.
en
en
ru
0
6.6187
abel_leibmedicus_1699
534
1,699
Das XII. Capitel.
Das XII. Kapitel.
de
de
pl
0.667
5.9108
abel_leibmedicus_1699
535
1,699
Vom Ringen und Springen.
Vom Ringen und Springen.
de
de
de
1
5.8615
abel_leibmedicus_1699
536
1,699
DIe ſich an das Springen gewehnen/ geben nur Achtung/ daß es ihnen nicht ergehet/ wie dem zu Wittenberg/ der von einem Pferd/ auf welches er von hinterwaͤrts ſpringen wolte/ ſo geſchlagen worden/ daß man ihme hat wollen das Bein abloͤſen.
Die sich an das Springen gewehnen / geben nur Achtung / dass es ihnen nicht ergehet / wie dem zu Wittenberg / der von einem Pferd / auf welches er von hinterwärts springen wollte / so geschlagen worden / dass man ihm hat wollen das Bein ablösen.
de
de
de
1
5.2408
abel_leibmedicus_1699
537
1,699
Es iſt ja das Ringen und Springen dem Leibe gar nicht gut/ denn alle Nerven und muſculi, ja alle Gliedmaſſen muͤſſen mit arbeiten/ und πᾶν τὸ πολὺ τῇ ϕύσ πολέμιον, omne violentum naturæ inimicum, die Natur kan nicht vertragen/ was zu hefftig iſt.
Es ist ja das Ringen und Springen dem Leibe gar nicht gut / denn alle Nerven und musculi, ja alle Gliedmaßen müssen mit arbeiten / und πᾶν τὸ πολὺ τῇ ϕύσ πολέμιον, omne violentum naturae inimicum, die Natur kann nicht vertragen / was zu heftig ist.
de
la
de
0.667
4.1413
abel_leibmedicus_1699
538
1,699
Wem das Ungluͤck trifft/ der muß es haben.
Wem das Unglück trifft / der muss es haben.
de
de
de
1
5.5108
abel_leibmedicus_1699
539
1,699
Und gleich wie ich in allen Sorgfalt trage/ ſo rathe ich/ als ein treuer Medicus, man nehme ſich doch in ſolchen vehementen Exercitiis wohl in acht; Im Alter koͤmmt alles wieder/ und heiſſet recht: quod differtur, non aufertur, lang geborgt iſt nicht geſchencket.
Und gleich wie ich in allen Sorgfalt trage / so rate ich / als ein treuer Medikus, man nehme sich doch in solchen vehementen Exercitiis wohl in acht; im Alter kommt alles wieder / und heißt recht: quod differtur, non aufertur, lang geborgt ist nicht geschenkt.
de
de
de
1
5.6601
abel_leibmedicus_1699
540
1,699
Behutſamkeit iſt in allen Dingen gut/ zu foͤrderſt aber in den Sachen/ welche die Geſundheit betreffen.
Behutsamkeit ist in allen Dingen gut / zu förderst aber in den Sachen / welche die Gesundheit betreffen.
de
de
de
1
4.8434
abel_leibmedicus_1699
541
1,699
Das XIII. Capitel.
Das XIII. Kapitel.
de
de
pl
0.667
5.6986
abel_leibmedicus_1699
542
1,699
Vom Schlittenfahren und Jagen.
Vom Schlittenfahren und Jagen.
de
de
de
1
4.1738
abel_leibmedicus_1699
543
1,699
NUn iſt noch uͤbrig das gar zu offt und lange Schlitten-Fahren in der groſſen Kaͤlte/ und das Jagen bey groſſen Schnee/ welche beyde warhafftig ſo ſchaͤdlich ſind/ zumahlen jungen zarten Leuten/ daß auch iedweder ſelbſt bekennen muß.
Nun ist noch übrig das gar zu oft und lange Schlittenfahren in der großen Kälte / und das Jagen bei großen Schnee / welche beide wahrhaftig so schädlich sind / zumal jungen zarten Leuten / dass auch jedweder selbst bekennen muss.
de
de
de
1
5.3683
abel_leibmedicus_1699
544
1,699
Durch das lange Schlittenfahren wird der Leib durch und durch erkaͤltet/ die Finger erſtarren/ die pori und Schweiß-Loͤcher des Leibes werden verſtopffet/ die Fuͤſſe erfrieren/ das Hertz wird von der Kaͤlte zuſammen gezogen oder conſtringiret, darauff wird offtermahlen ſtarck getruncken/ welches alles toͤdlich ungeſund.
Durch das lange Schlittenfahren wird der Leib durch und durch erkältet / die Finger erstarren / die Pore und Schweiß-Löcher des Leibes werden verstopfet / die Füße erfrieren / das Herz wird von der Kälte zusammen gezogen oder konstringieret, darauf wird oftmals stark getrunken / welches alles tödlich ungesund.
de
de
de
1
4.7154
abel_leibmedicus_1699
545
1,699
Viel erfrieren Naſen und Ohren/ wie dort bey dem Xenophon.
Viel erfrieren Nasen und Ohren / wie dort bei dem Xenophon.
de
de
de
1
6.5441
abel_leibmedicus_1699
546
1,699
Das Erfrieren der Fuͤſſe iſt warhafftig eine gefaͤhrliche Sache.
Das Erfrieren der Füße ist wahrhaftig eine gefährliche Sache.
de
de
de
1
3.586
abel_leibmedicus_1699
547
1,699
Es iſt die Kaͤlte ein Zeichen des Todes/ hingegen die Waͤrme das Leben in den Menſchen. junge Leute muͤſſen und ſollen die Waͤrme erhalten/ und wird durch die Kaͤlte dero zarte Natur bald zu Schanden gemacht und verdorben; Daher Euripides: ψυχρὸς δὲ λεπτῷ χρωτὶ πολεμιώ- τατον, frigus tenui & macilento corpori inimiciſſimum, das iſt/ die Kaͤlte iſt denen zarten und hagern Leuten hoͤchſt ſchaͤdlich.
Es ist die Kälte ein Zeichen des Todes / hingegen die Wärme das Leben in den Menschen . junge Leute müssen und sollen die Wärme erhalten / und wird durch die Kälte deren zarte Natur bald zu Schanden gemacht und verdorben; daher Euripides: ψυχρὸς δὲ λεπτῷ χρωτὶ πολεμιώ- τατον, frigus tenui & macilento corpori inimicissimum, das ist / die Kälte ist denen zarten und hagern Leuten höchst schädlich.
de
la
de
0.667
4.3397
abel_leibmedicus_1699
548
1,699
Hoͤrets ihr Hagern uñ der Schwindſuchts Candidati!
Höret ihr Hagern und der Schwindsucht Candidati!
de
de
de
1
6.334
abel_leibmedicus_1699
549
1,699
Die Kaͤlte/ wo ſie in die Haut tief eingetreten/ brennet wie Feuer und ſchneidet ſchmertzlich/ wohin auch Lucanus zielet/ wenn er ſaget:
Die Kälte / wo sie in die Haut tief eingetreten / brennet wie Feuer und schneidet schmerzlich / wohin auch Lucanus zielet / wenn er sagt:
de
de
de
1
5.558
abel_leibmedicus_1699
550
1,699
Urebant montani nives, der Schnee auf den Bergen brennet wie Feuer.
Urebant montani nives, der Schnee auf den Bergen brennet wie Feuer.
de
de
de
1
5.8118
abel_leibmedicus_1699
551
1,699
Gar deutlich redet davon Hippocrates, den der Lateiniſche Dollmetſcher alſo erklaͤret: quicunque per nivem aut aliud frigus iter facientes excellenter frigeſcunt aut pedibus aut manibus, aut capite &c. ab æſtu & pruritu vexantur, quibusdam etiam bullæ velut ambuſtis ab igne exſurgunt, neque prius hoc patiuntur, quàm ſi calefiant, das iſt: Welche reiſende Perſonen in Schnee oder Kaͤlte ſehr erfrieren entweder an den Fuͤſſen oder Haͤnden? oder Kopff/ ꝛc. die werden groſſe Hitze und ſtarckes ſchmertzhafftes Jucken empfinden/ einigen fahren auch Blaͤsgen auf gleich denen die von Verbrennen kommen/ und empfinden ſolches nicht eher/ als wenn ſie erwarmen.
Gar deutlich redet davon Hippokrates, den der Lateinische Dolmetscher also erkläret: quicunque per nivem aut aliud frigus iter facientes exzellenter frigescunt aut pedibus aut manibus, aut capite & c. ab aestu & pruritu vexantur, quibusdam etiam bullae velut ambustis ab igne exsurgunt, neque prius hoc patiuntur, quam sie calefiant, das ist: Welche reisende Personen in Schnee oder Kälte sehr erfrieren entweder an den Füßen oder Händen? oder Kopf / etc. die werden große Hitze und starkes schmerzhaftes Jucken empfinden / einigen fahren auch Bläschen auf gleich denen die von Verbrennen kommen / und empfinden solches nicht eher / als wenn sie erwarmen.
de
de
de
1
5.6351
abel_leibmedicus_1699
552
1,699
Die Urſach/ warum die Kaͤlte ſolche Hitze machet und wie Feuer brennet? fuͤhret an druſius.
Die Ursache / warum die Kälte solche Hitze macht und wie Feuer brennet? führt an drusius.
de
de
de
1
6.5773
abel_leibmedicus_1699
553
1,699
Mancher meinet/ wenn er nur ein hitziges Frauen-Zimmeꝛ auf den Schlitten mit hat/ ſo werde dadurch ſeiner Kaͤlte gaͤntzlich gewehret werden/ aber ſie iſt gantz nicht zulaͤnglich/ ſondern ihr Feuer gehet bald ſelbſten aus/ und muß das arme Thier offt viel Symptomata von der Kaͤlte an ihrem eigenen Leibe empfinden/ wie eine ſolche Hiſtorie Thom.
Mancher meinet / wenn er nur ein hitziges Frauen-Zimmer auf den Schlitten mit hat / so werde dadurch seiner Kälte gänzlich gewehrt werden / aber sie ist ganz nicht zulänglich / sondern ihr Feuer geht bald selbst aus / und muss das arme Tier oft viel Symptomata von der Kälte an ihrem eigenen Leibe empfinden / wie eine solche Historie Thom.
de
de
de
1
5.4772
abel_leibmedicus_1699
554
1,699
Bartholinus von einer Jungfer/ welche an ihren beſten Theil des Leibes erfrorẽ/ erzehlet.
Bartholinus von einer Jungfer / welche an ihren besten Teil des Leibes erfroren / erzählt.
de
de
de
1
5.6083
abel_leibmedicus_1699
555
1,699
So iſt alſo die Kaͤlte dem Leibe ſchaͤdlich/ und zwar zarten Leuten.
So ist also die Kälte dem Leibe schädlich / und zwar zarten Leuten.
de
de
de
1
5.8404
abel_leibmedicus_1699
556
1,699
Sie iſt ſchaͤdlich der Bruſt/ den Gedaͤrmen/ denen Ohren/ partibus genitalibus, Beinen/ Zaͤhnen/ Kopff/ Gehirn und Nerven ꝛc.
Sie ist schädlich der Brust / den Gedärmen / denen Ohren / partibus genitalibus, Beinen / Zähnen / Kopf / Gehirn und Nerven etc.
de
de
de
1
5.6293
abel_leibmedicus_1699
557
1,699
Sie kan verurſachen Laͤhmung/ Verſtopffung/ machet zaches Gebluͤt/ und treibet alles Boͤſe/ was durch die Haut aushauchen ſolte/ wiederum zuruͤck/ daher gern Fieber und Seitenſtechen entſtehen; Die mit Bruſt-Kranckheiten beladen/ werden ſolches auch wohl empfinden.
Sie kann verursachen Lähmung / Verstopfung / macht zaches Geblüt / und treibet alles Böse / was durch die Haut aushauchen sollte / wiederum zurück / daher gern Fieber und Seitenstechen entstehen; die mit Brustkrankheiten beladen / werden solches auch wohl empfinden.
de
de
de
1
5.8096
abel_leibmedicus_1699
558
1,699
Mir iſt ein trauriges Exempel noch wohl bekannt; Denn als zu meiner Zeit ein reicher Studioſus mit ſtarcken Schlitten- Fahren ſich delectirete, aber bey grimmiger Kaͤlte zu lang aushielt/ iſt ihme ſeine Naſen etwas erfroren/ welches er Anfangs nicht gemercket.
Mir ist ein trauriges Exempel noch wohl bekannt; denn als zu meiner Zeit ein reicher Studiosus mit starken Schlitten-Fahren sich delektierte, aber bei grimmiger Kälte zu lang aushielt / ist ihm seine Nasen etwas erfroren / welches er Anfangs nicht gemerkt.
de
de
de
1
5.8023
abel_leibmedicus_1699
559
1,699
Nach einiger Zeit aber/ als ſie immer roth war/ und anfieng zu jucken nach Art der erfrohrnen Glieder/ auch ein klein Blaͤttrigen ſich ſehen ließ/ welches ihme ſo ſehr ſchmertzete/ daß er aus Ungedult die Naſe wegen ſtarcken brennens mit dem gantzen Kopff in das kalte Waſſer ſteckete/ darauf wurde der Kopf groß u. ungeſtalt von Geſchwulſt/ die Inflamation oder Entzuͤndung mit denen Schmertzen vermehreten ſich/ daß er endlich jaͤmmerlich geſtorben.
Nach einiger Zeit aber / als sie immer rot war / und anfing zu jucken nach Art der erfrorenen Glieder / auch ein klein Blättrigen sich sehen ließ / welches ihm so sehr schmerzte / dass er aus Ungeduld die Nase wegen starken Brennens mit dem ganzen Kopf in das kalte Wasser steckte / darauf wurde der Kopf groß u. ungestalt von Geschwulst / die Inflammation oder Entzündung mit denen Schmerzen vermehrten sich / dass er endlich jämmerlich gestorben.
de
de
de
1
4.6313
abel_leibmedicus_1699
560
1,699
Solchen Lohn giebet manchem das unmaͤßige Schlitten fahren.
Solchen Lohn gibt manchem das unmäßige Schlitten fahren.
de
de
de
1
6.9152
abel_leibmedicus_1699
561
1,699
Ich habe nunmehro auf etliche Jahr viel Exempel obſervirt, welche nach ihrer ſtarcken Fahrt/ zumahlen/ wo ſie darauf getruncken/ theils bald geſtorben/ theils aber ihr Leben ſonſt verkuͤrtzet/ und einen ſiechen Leib davon getragen.
Ich habe nunmehr auf etliche Jahr viel Exempel observiert, welche nach ihrer starken Fahrt / zumal / wo sie darauf getrunken / teils bald gestorben / teils aber ihr Leben sonst verkürzet / und einen siechen Leib davon getragen.
de
de
de
1
6.3152
abel_leibmedicus_1699
562
1,699
Kommen ſie gleich zur Ruhe/ ſo empfinden ſie doch ihre paſſiones mit ſchmertzhafftigen Jucken/ da brechen die Beine auf/ und laſſen ſich nicht gern wieder heilen/ ſondern es giebt Loͤcher/ faul Fleiſch/ und ſchlaͤgt nicht ungern was groͤſſers darzu/ welches die taͤgliche Erfahrung giebet/ auch alle Medici geſtehen muͤſſen.
Kommen sie gleich zur Ruhe / so empfinden sie doch ihre passiones mit schmerzhaften Jucken / da brechen die Beine auf / und lassen sich nicht gern wieder heilen / sondern es gibt Löcher / faul Fleisch / und schlägt nicht ungern was Größeres dazu / welches die tägliche Erfahrung gibt / auch alle Medici gestehen müssen.
de
de
de
1
5.3808
abel_leibmedicus_1699
563
1,699
Wer nun alſo Luſt hat zu fahren/ der thue es doch nicht bey gar zu ſtarcker Kaͤlte/ halte nicht zu lang aus/ trincke nicht alſo bald darauf/ und enthalte ſich der gar zu groſſen warmen Stuben/ dem wird ſeine Luſt/ nicht ſo hart verſaltzen.
Wer nun also Lust hat zu fahren / der tue es doch nicht bei gar zu starker Kälte / halte nicht zu lang aus / trinke nicht also bald darauf / und enthalte sich der gar zu großen warmen Stuben / dem wird seine Lust / nicht so hart versalzen.
de
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de
1
4.9671
abel_leibmedicus_1699
564
1,699
l. 7. de Eupæd, Cyri p. 318.
l. 7. de Eupaed, Cyri p. 318.
fr
da
eo
0
6.5395
abel_leibmedicus_1699
565
1,699
Cicer. l. 16. Ep. 8. ad fam.
Cicer. l. 16 Ep. 8. ad fam.
en
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0
5.7924
abel_leibmedicus_1699
566
1,699
Vid. Fonſeca.
Vid. Fonseca.
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zh
mt
0
4.1304
abel_leibmedicus_1699
567
1,699
de vet. medic. c. 29. t. 17.
de vet. medic. c. 29. t. 17.
de
nl
nl
0.333
4.4691
abel_leibmedicus_1699
568
1,699
ad verba Syrac. XLIII. v. 25.
ad verba Syrac. XLIII. v. 25.
en
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hmn
0
7.2266
abel_leibmedicus_1699
569
1,699
Cent. 3. ep. p. 146.
Cent. 3. ep. p. 146.
en
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0
5.1025
abel_leibmedicus_1699
570
1,699
Ammannus Paræn, ad Diſc. p. 210.
Ammannus Paraen, ad Disc. p. 210.
da
da
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0
6.7022
abel_leibmedicus_1699
571
1,699
Das XIV. Capitel.
Das XIV. Kapitel.
de
de
ht
0.667
5.9668
abel_leibmedicus_1699
572
1,699
Vom Kalten-Bad.
Vom Kalten-Bad.
en
de
de
0.667
7.5804
abel_leibmedicus_1699
573
1,699
WOrzu nuͤtzet doch das kalte Bad?
Worzu nützet doch das kalte Bad?
en
de
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0.667
7.4159
abel_leibmedicus_1699
574
1,699
Ich ſage nicht von andern Baͤdern/ welche bey truckenen ſubjectis und Naturen ihren Nutzen haben/ zumahlen da man verſchloſſen ſitzet/ wie ſolches bey den Alten noch zu loben/ welche nur obſcura balnea, oder heimliche Baͤder beſucheten.
Ich sage nicht von anderen Bädern / welche bei trockenen subjectis und Naturen ihren Nutzen haben / zumal da man verschlossen sitzet / wie solches bei den Alten noch zu loben / welche nur obscura balnea, oder heimliche Bäder besuchten.
de
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de
1
6.1407
abel_leibmedicus_1699
575
1,699
Aber ſo iſt es ſchaͤndlich oͤffentlich in das kalte Waſſer zuſteigen/ und ob man ſich gleich einbildet es waͤre kein Menſch verhanden/ der es ſehen koͤnte/ ſo heiſt es doch/ quo minime credis gurgite piſcis erit, das iſt/ in dem Duͤmpffel da man ſichs am wenigſten verſiehet/ ſtecket offt ein Fiſch.
Aber so ist es schändlich öffentlich in das kalte Wasser zusteigen / und ob man sich gleich einbildet es wäre kein Mensch vorhanden / der es sehen könnte / so heißt es doch / quo minime credis gurgite piscis erit, das ist / in dem Dümpffel da man sich es am wenigsten versieht / stecket oft ein Fisch.
de
de
de
1
4.8549
abel_leibmedicus_1699
576
1,699
Das kalte Bad giebt eine ſchleunige und gefaͤhrliche alteration wenn man aus der warmen Lufft in das kalte Waſſer ſpringet/ denn dadurch wird verhindert die tranſpiration, oder die Ausdaͤmpffung der Unreinigkeit durch die Schweiß-Loͤcher/ welche ie freyer ſie iſt/ ie luſtiger und geſunder iſt der Menſch/ weil die uͤberfluͤßige naßſaltzigte Feuchtigkeit (ſerum) dadurch ausſchwitzet.
Das kalte Bad gibt eine schleunige und gefährliche Alteration wenn man aus der warmen Luft in das kalte Wasser springet / denn dadurch wird verhindert die Transpiration, oder die Ausdämpfung der Unreinigkeit durch die Schweiß-Löcher / welche je freier sie ist / je lustiger und gesunder ist der Mensch / weil die überflüssige nasssalzige Feuchtigkeit (serum) dadurch ausschwitzet.
de
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1
4.9031
abel_leibmedicus_1699
577
1,699
Wo aber folche gehindert wird/ da bringet es Gefahr und groſſe Kranckheiten mit ſich; Plus enim alterat totum corpus aër ϖειχύσ ſeu tranſpiratione, quàm εἰαϖνοῆ ſeu inſpiratione; & ἀδιαπνςία infinitorum morborum & febrium mater eſt, das iſt/ der gantze Leib wird mehr durch die Lufft geaͤndert/ welche den Leib von auſſen umgiebet/ als welche mit dem Athen an ſich gezogen wird; und die verhinderte Ausdaͤmpffung durch die Schweiß-Loͤcher iſt unzehlicher Kranckheiten/ auch der Fieber ſelbſten/ fruchtbare Mutter.
Wo aber Folge gehindert wird / da bringt es Gefahr und große Krankheiten mit sich; Plus enim alterat totum corpus aer ϖειχύσ seu transpiratione, quam εἰαϖνοῆ seu inspiratione; & ἀδιαπνςία infinitorum morborum & febrium mater est, das ist / der ganze Leib wird mehr durch die Luft geändert / welche den Leib von außen umgibt / als welche mit dem Athen an sich gezogen wird; und die verhinderte Ausdämpfung durch die Schweiß-Löcher ist unzähliger Krankheiten / auch der Fieber selbst / fruchtbare Mutter.
de
la
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0.667
5.1566
abel_leibmedicus_1699
578
1,699
Dannenhero ſehen wir/ daß diejenigen/ welche zur Fruͤhlings Zeit zu bald ſich entbloͤſſen/ oder die die Bocken nicht recht ausgebruͤtet/ und ſich in die kalte Lufft wagen/ offt Lebens Gefahr unterworffen ſind/ die aber ein gifftiges garſtiges Fieber gehabt/ ſterben meiſts alle.
Dannenher sehen wir / dass diejenigen / welche zur Frühlings Zeit zu bald sich entblößen / oder die die Bocken nicht recht ausgebrütet / und sich in die kalte Luft wagen / oft Lebens Gefahr unterworfen sind / die aber ein giftiges garstiges Fieber gehabt / sterben meistes alle.
de
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de
1
5.8723
abel_leibmedicus_1699
579
1,699
Meiſtentheils gehet man in die kalten Baͤder nach Tiſch/ da die chylification ſchon geſchehen/ und die Natur nun in dem iſt/ daß ſie den Milch-Safft wil in den Leib austheilen; welches aber billich nicht ſeyn ſolte/ Natura enim in ſuo motu & actione non eſt impedienda, das iſt/ die Natur ſol man in ihrer Bewegung und Verrichtung nicht verhindern; So bleibet demnach in denen poris ſubcutaneis & glandulis, in denen unter der Haut verborgenen Schweiß-Loͤchern und kleinen Druͤßigen alles Boͤſe ſtecken/ verurſachet Fieber und Kraͤtze.
Meistenteils geht man in die kalten Bäder nach Tisch / da die chylification schon geschehen / und die Natur nun in dem ist / dass sie den Milchsaft will in den Leib austeilen; welches aber billig nicht sein sollte / Natura enim in suo motu & actione non est impedienda, das ist / die Natur soll man in ihrer Bewegung und Verrichtung nicht verhindern; so bleibt demnach in denen poris subcutaneis & glandulis, in denen unter der Haut verborgenen Schweißlöchern und kleinen Drüschen alles Böse stecken / verursachet Fieber und Krätze.
de
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1
5.264
abel_leibmedicus_1699
580
1,699
Und warum wil man den Fiſchen die Schwimm-Kunſt ablernen/ da wir doch eine andere Natur und ſtructuram mechanicam haben; deñ wie Steno obſerviret, ſo ſind in denen Fiſchen die jenige Gaͤnge/ dadurch die Durchſchwitzung geſchicht/ weit groͤſſer als bey den Menſchen/ jene koͤnnen nicht erſauffen/ dieſe aber ſieht manoͤffters uͤber ein kleines nicht mehr.
Und warum will man den Fischen die Schwimm-Kunst ablernen / da wir doch eine andere Natur und structuram mechanicam haben; denn wie Steno observieret, so sind in denen Fischen diejenige Gänge / dadurch die Durchschwitzung geschieht / weit größer als bei den Menschen / jene können nicht ersaufen / diese aber sieht manöffters über ein kleines nicht mehr.
de
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1
5.5646
abel_leibmedicus_1699
581
1,699
Es iſt denckwuͤrdig/ was auf einer benachtbarten Univerſitaͤt einſten geſchehen; da der Prediger bate/ man ſolte doch nicht ſich in ſolche Gefahr des kalten Waſſers begeben/ zumahlen unter der Predigt/ da kam dem Augenblick die Poſt/ daß zwey Bruͤder auf einmahl erſoffen/ welche ſich vielleicht zuvor mit dem Trunck beladen/ und alſo mit ſchweren Gliedern ſich darein begeben.
Es ist denkwürdig / was auf einer Benagbarten Universität einst geschehen; da der Prediger bat / man sollte doch nicht sich in solche Gefahr des kalten Wassers begeben / zumal unter der Predigt / da kam dem Augenblick die Post / dass zwei Brüder auf einmal ersoffen / welche sich vielleicht zuvor mit dem Trunk beladen / und also mit schweren Gliedern sich darein begeben.
de
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1
5.4479
abel_leibmedicus_1699
582
1,699
Da heiſt es recht: Navis, quæ aquis impletur, ſi exhauriri nequit, in profundum ſubmergitur; ita homo cum crapulæ vel ebrietati ſe exponit & periculo, in præceps vadit, rationemque omnem amittens ſubmergitur in profundum inferni, das iſt/ ein Schiff/ das mit Waſſer angefuͤllet wird/ wo es nicht kan entſchoͤpffet werden/ muß untergehen; alſo auch der Menſch/ wenn er ſich dem Trunck und darauf der Gefahr ergiebet/ der gehet ſehr unſicher/ und in dem er ſeinen Verſtand verlieret/ ſo verſincket er/ in den tieffen Hoͤllen Pfuhl.
Da heißt es recht: Navis, quae aquis impletur, sie exhauriri nequit, in profundum submergitur; ita homo cum crapulae vel ebrietati se exponit & periculo, in praeceps vadit, rationemque omnem amittens submergitur in profundum inferni, das ist / ein Schiff / das mit Wasser angefüllt wird / wo es nicht kann entschöpffet werden / muss untergehen; also auch der Mensch / wenn er sich dem Trunk und darauf der Gefahr ergibt / der geht sehr unsicher / und in dem er seinen Verstand verlieret / so versinket er / in den Tiefen Höllen Pfuhl.
de
de
de
1
4.8391
abel_leibmedicus_1699
583
1,699
Alexander Magnus hat ſolches mit groſſer Gefahr ſeines Lebens auch empfunden.
Alexander Magnus hat solches mit großer Gefahr seines Lebens auch empfunden.
de
de
de
1
6.5763
abel_leibmedicus_1699
584
1,699
Die alteration aber/ die aus dem kalten Waſſer entſtehet/ geſchicht auf ſolche Art:
Die Alteration aber / die aus dem kalten Wasser entstehet / geschieht auf solche Art:
de
de
de
1
5.5399
abel_leibmedicus_1699
585
1,699
Die molckigte Waͤßrigkeit die in dem Blut iſt/ die ſcheidet ſich mit Gewalt von dem Blut/ daher wird das Blut geronnen und dick/ in dem es an ſeinem Fuͤhrer beraubet iſt.
Die molckigte Wässrigkeit die in dem Blut ist / die scheidet sich mit Gewalt von dem Blut / daher wird das Blut geronnen und dick / in dem es an seinem Führer beraubet ist.
de
de
de
1
5.1242
abel_leibmedicus_1699
586
1,699
Darnach wird die Bewegung der Geiſter auch alſobald geſtillet/ weil die Nahrung derſelben entzogen iſt/ und dannenhero ſtarren die Gliedmaſen/ die lebendige Farb u. Krafft verlaͤſt die Glieder/ da iſt Lebens- Gefahr/ welches niemand leicht/ als der ſein Gehirn in der Verſen traͤgt/ leugnen wird.
Danach wird die Bewegung der Geister auch alsobald gestillt / weil die Nahrung derselben entzogen ist / und dannenher starren die Gliedmaßen / die lebendige Farbe u. Kraft verlässt die Glieder / da ist Lebens-Gefahr / welches niemand leicht / als der sein Gehirn in der Versen trägt / leugnen wird.
de
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de
1
5.8507
abel_leibmedicus_1699
587
1,699
Darauf folget gern die Schwindſucht/ und das Abnehmen des Leibes/ cachexia, ſchwacher Magen ꝛc.
Darauf folget gern die Schwindsucht / und das Abnehmen des Leibes / cachexia, schwacher Magen etc.
de
de
de
1
4.9567
abel_leibmedicus_1699
588
1,699
Die alten Juͤden erzehlen eine zwar grauſame Luͤgen/ welche aber hier wohl zu appliciren, nemlich von einem Vogel/ von unbeſchreiblicher Groͤſſe/ SIS genannt/ welcher ſich ſehen/ und als einige Rabbinen haben baden wollen in dem kalten Waſſer/ mit dieſer Stimme von Himmel herunter vernehmen laſſen:
Die alten Juden erzählen eine zwar grausame Lügen / welche aber hier wohl zu applizieren, nämlich von einem Vogel / von unbeschreiblicher Größe / SIS genannt / welcher sich sehen / und als einige Rabbinen haben baden wollen in dem kalten Wasser / mit dieser Stimme von Himmel herunter vernehmen lassen:
de
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de
1
5.5536
abel_leibmedicus_1699
589
1,699
Huͤtet euch ſolche Dinge zu unterfangen/ hier iſt kein Grund; denn vor 7. Jahren iſt einem Manne ein Beil aus der Hand entfallen/ welches biß auf ietzige Stund den Grund des Meeres noch nicht beruͤhret hat.
Hütet euch solche Dinge zu unterfangen / hier ist kein Grund; denn vor 7. Jahren ist einem Manne ein Beil aus der Hand entfallen / welches bis auf jetzige Stunde den Grund des Meeres noch nicht berühret hat.
de
de
de
1
5.3418
abel_leibmedicus_1699
590
1,699
Wer wolte ſich nun wohl in ſolche groſſe Tieffe oder Waſſers-Gefahr begeben?
Wer wollte sich nun wohl in solche große tiefe oder Wassergefahr begeben?
de
de
de
1
6.0779
abel_leibmedicus_1699
591
1,699
Doch wagens einige darauf/ und fahren unter/ und kommen nicht ehe wieder/ biß ſie das Waſſer ſelbſt an den Port wirfft.
Doch Wagens einige darauf / und fahren unter / und kommen nicht ehe wieder / bis sie das Wasser selbst an den Port wirft.
de
de
de
1
6.5067
abel_leibmedicus_1699
592
1,699
Jac. Pontanus Att. bellar. p. 416.
Jac. Pontanus Att. bellar. p. 416.
es
it
id
0
5.593
abel_leibmedicus_1699
593
1,699
Rolfinc. meth. med. Spec. l. 2. S. 3. c. 18. p. 76.
Rolfinc. meth. med. Spec. l. 2. S. 3. c. 18. p. 76.
en
en
la
0
4.5671
abel_leibmedicus_1699
594
1,699
ſq c. 33. p. 95.
sq c. 33. p. 95.
en
zh
zh
0
5.5674
abel_leibmedicus_1699
595
1,699
Wedel. Theorem. p. 139.
Wedel. Theorem. p. 139.
en
en
be
0
5.1239
abel_leibmedicus_1699
596
1,699
Dolæus d.l. p. 245.
Dolaeus d. l. p. 245.
zh
da
fr
0
5.3925
abel_leibmedicus_1699
597
1,699
Bava Basra f. 73. 2,
Bava Basra f. 73. 2,
lt
fi
ha
0
6.5301
abel_leibmedicus_1699
598
1,699
Das XV. Capitel.
Das XV. Kapitel.
de
de
bg-Latn
0.667
5.9399
abel_leibmedicus_1699
599
1,699
Vom Schmauſen.
Vom Schmausen.
de
zh
de
0.667
6.1096
abel_leibmedicus_1699
600
1,699
SChmauſen beſtehet meiſten theil in Toback und Bier/ oͤffters auch in Wein.
Schmausen bestehet meisten Teil in Tabak und Bier / öfters auch in Wein.
de
en
de
0.667
5.8884
abel_leibmedicus_1699
601
1,699
Vor dieſen hatten die Alten den Gebrauch/ daß ſie zwar auch zuſammen kamen und mit einander eines trancken/ und zwar zu Ehren denen Goͤttern/ der/ erſte Becher golte des Jovis Olympii, der andere der tapffern Heiden/ der dritte des Jovis Soſpitatoris des Helffers/ und dieſes hieß man das Trincken der Weiſen/ die noch heutiges Tages ſolches wohl in acht nehmen wenn ſie den erſten Trunck thun zur Geſundheit/ den andern zur Freundſchafft/ den driten zum Schlaff-Trunck/ ſo aber etwas druͤber zum exceß geſchahe/ das war ein Zeichen groſſer Schande.
Vor diesen hatten die Alten den Gebrauch / dass sie zwar auch zusammen kamen und miteinander eines tranken / und zwar zu Ehren denen Göttern / der / erste Becher geulte des Jovis Olympii, der andere der tapferen Heiden / der dritte des Jovis Sospitatoris des Helfers / und dieses hieß man das Trinken der Weisen / die noch heutiges Tages solches wohl in Acht nehmen wenn sie den ersten Trunk tun zur Gesundheit / den anderen zur Freundschaft / den dritten zum Schlafftrunk / so aber etwas drüber zum Exzess geschah / das war ein Zeichen großer Schande.
de
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de
1
5.4069