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21.8
abel_leibmedicus_1699
803
1,699
Derowegen alles dasjenige/ was den Schlaff hindert/ zu unterlaſſen/ auch ſoll ſich ein iedweder nach ſeiner Complexion richten/ und der Natur den ordentlichen Lauff laſſen.
Derowegen alles dasjenige / was den Schlaf hindert / zu unterlassen / auch soll sich ein jedweder nach seiner Komplexion richten / und der Natur den ordentlichen Lauf lassen.
de
de
de
1
5.7289
abel_leibmedicus_1699
804
1,699
Das IIX. Capitel.
Das IIX. Kapitel.
de
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eu
0.667
7.2823
abel_leibmedicus_1699
805
1,699
Vom ſchwachen Gehoͤr.
Vom schwachen Gehör.
en
de
de
0.667
8.4551
abel_leibmedicus_1699
806
1,699
DAs mancher ſo uͤbel hoͤret/ und Sauſen im Ohren empfindet/ welches bey Gelehrten nicht ungemein/ iſt kein Wunder/ denn qualis lympha (ſalvo organo) talis ſpiritus, talis ſenſuum ακρίσα nervorum ἐυαιοϑησία & conſequenter etiam auditus, das iſt:
Das mancher so übel höret / und Sausen im Ohren empfindet / welches bei Gelehrten nicht ungemein / ist kein Wunder / denn qualis lympha (salvo organo) talis spiritus, talis sensuum ακρίσα nervorum ἐυαιοϑησία & konsequenter etiam auditus, das ist:
de
la
de
0.667
5.3741
abel_leibmedicus_1699
807
1,699
Wie die Lympha oder des Leibes Waſſer/ ſo ſind auch die Geiſter/ ſo iſt die Schaͤrffe der Sinnen/ und der Nerven Empfindlichkeit/ und nothwendig auch das Gehoͤr/ (weñ ſonſten das Werckzeug deſſelben gut iſt.)
Wie die Lympha oder des Leibes Wasser / so sind auch die Geister / so ist die Schärfe der Sinnen / und der Nerven Empfindlichkeit / und notwendig auch das Gehör / (wenn sonsten das Werkzeug desselben gut ist.)
de
de
de
1
5.2521
abel_leibmedicus_1699
808
1,699
Wo nun aber entweder von zacher Feuchtigkeit der gekruͤmte Ohren Gang oder das Ohren-Loch/ oder auch der Gehoͤr machende Nerv/ des fuͤnfften Paars/ welcher zu den Ohren gehet/ verſtopffet wird/ oder die waͤſſerichte Feuchtigkeit iſt nicht recht lauter/ ſondern druͤb oder ſonſt traͤg/ als wie bey denen hypochondriacis, da findet ſich ein ſchwaches Gehoͤr mit Sauſſen und Brummen/ denn die unreine innerliche Lufft verhindert/ daß die ſpiritus animales nicht koͤnnen diſtincte den Schall/ der in dem wunderſamen gewoͤlbten Gebau des Ohres geſchicht/ wegen ungleicher Beruͤhrung des Baucken Haͤutleins (tympani) vernehmen.
Wo nun aber entweder von zacher Feuchtigkeit der gekrümmte Ohren Gang oder das Ohren-Loch / oder auch der Gehör machende Nerv / des fünften Paars / welcher zu den Ohren geht / verstopfet wird / oder die wässerige Feuchtigkeit ist nicht recht lauter / sondern trüb oder sonst träg / als wie bei denen Hypochondrieakis, da findet sich ein schwaches Gehör mit Sausen und Brummen / denn die unreine innerliche Luft verhindert / dass die spiritus animales nicht können distincte den Schall / der in dem wundersamen gewölbten Gebau des Ohres geschieht / wegen ungleicher Berührung des Bauken Häutleins (tympani) vernehmen.
de
de
de
1
5.2155
abel_leibmedicus_1699
809
1,699
Darzu hilfft nun alles/ was das malum hypochondriacum befoͤrdert/ wie auch der Schlaf- Trunck/ welches nichts anders/ als folche blehigte unreine dicke Duͤnſte machet/ dadurch ſolche Unordnung der Geiſter geſchicht/ und die Winde tieff in die Hoͤhligen eingetrieben werden.
Dazu hilft nun alles / was das malum hypochondriacum befördert / wie auch der Schlaf-Trunk / welches nichts anders / als folge blehigte unreine dicke Dünste macht / dadurch solche Unordnung der Geister geschieht / und die Winde tief in die Höhlchen eingetrieben werden.
de
de
de
1
5.6948
abel_leibmedicus_1699
810
1,699
Wil nun keiner benoͤthiget ſeyn des Inſtruments der Spanier/ Sarabadana genañt/ womit ſie den Gehoͤr zu Huͤlffe kommen ſo halte man doch eine gute Diæt, ſo in dieſem Buͤchlein/ wo es nur mit Fleiß geleſen wird/ ausfuͤhrlich vorgeſchrieben iſt.
Will nun keiner benötiget sein des Instruments der Spanier / Sarabadana genannt / womit sie den Gehör zu Hilfe kommen so halte man doch eine gute Diät, so in diesem Büchlein / wo es nur mit Fleiß gelesen wird / ausführlich vorgeschrieben ist.
de
de
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1
6.2557
abel_leibmedicus_1699
811
1,699
V. Hœferus Herc'.
V. Hoeferus Herz.
br
de
vi
0.333
6.1641
abel_leibmedicus_1699
812
1,699
Med. p. 55.
Med. p. 55.
en
en
sv
0
4.887
abel_leibmedicus_1699
813
1,699
Das IX. Capitel.
Das IX. Kapitel.
de
de
eu
0.667
6.1172
abel_leibmedicus_1699
814
1,699
Vom zerdunſten Angeſicht.
Vom dunsten Angesicht.
de
de
de
1
8.1546
abel_leibmedicus_1699
815
1,699
DIeſe Zerdunſtung iſt nichts anders/ als eine laxatio oder Nachgebung der Waſſer-Gefaͤſſe und eine Auflauffung oder Aufſchwellung der thraͤnigten Feuchtigkeit/ ſo da ſtehen bleibet; Denn um die Augen herum liegen die Waſſer-Gefaͤßigen und druͤßigen haͤuffig/ die/ wo man die Augen klein zuſammenziehet und blintzelt/ kleiner und verengert werden/ zumahlen beym Licht/ da wegen fimmern des Lichtes die Strahlen des Lichts nicht in gleicher und gerader Linie in das Aug einfallen koͤnnen/ ſondern verhinderlich ſeyn/ und abkuͤrtzen.
Diese Dunstung ist nichts anders / als eine laxatio oder Nachgebung der Wassergefäße und eine Auflaufung oder Aufschwellung der tranigen Feuchtigkeit / so da stehen bleibt; denn um die Augen herum liegen die Wasser-Gefäßchen und drüsigen häufig / die / wo man die Augen klein zusammenziehet und blinzelt / kleiner und verengt werden / zumal beim Licht / da wegen simmern des Lichtes die Strahlen des Lichts nicht in gleicher und gerader Linie in das Auge einfallen können / sondern verhinderlich sein / und abkürzen.
de
de
de
1
4.9521
abel_leibmedicus_1699
816
1,699
Durch ſolches Nicken der Augen/ werden die Gefaͤſſe abbrevirt und kuͤrtzer gemacht/ geben in der mitten einen Bauch/ darin eine Menge thraͤnichter Feuchtigkeit ſich ſamlet/ zumahlen wo man im ſchreiben oder ſtudiren das Geſicht gar zu ſehr buͤcket/ und alſo werden die Haͤutgen der Gefaͤſſe ausgeſpannet in die Dicke/ bleiben ſchlap/ kriegen Runtzeln/ ſchwellen aber von buͤcken bald wieder auf/ und das heiſſet man eine Zerdunſtung.
Durch solches Nicken der Augen / werden die Gefäße abbrevirt und kürzer gemacht / geben in der mitten einen Bauch / darin eine Menge traniger Feuchtigkeit sich sammelt / zumal wo man im Schreiben oder studieren das Gesicht gar zu sehr bücket / und also werden die Häuten der Gefäße ausgespannt in die Dicke / bleiben schlap / kriegen Runzeln / schwellen aber von bücken bald wieder auf / und das heißt man eine Dunstung.
de
de
de
1
5.4274
abel_leibmedicus_1699
817
1,699
Wer dieſes hat/ der mag von ſolchen Nacht- und gebuͤckten ſtudiren abſtehen/ denn es bringet Bloͤdigkeit des Geſichtes/ welches daraus zu erſehen/ weil ſolche Leute das helle Licht nicht wohl leiden/ auch nicht erkennen koͤnnen als nictitando & connivendo oder mit blintzeln u. Zuſam̃enziehung der Augen/ welches aber die Augen ie mehr und mehr dunckel machet/ und die Brill vor der Zeit in die Hand giebet.
Wer dieses hat / der mag von solchen Nacht- und gebückten studieren abstehen / denn es bringt Blödigkeit des Gesichtes / welches daraus zu ersehen / weil solche Leute das helle Licht nicht wohl leiden / auch nicht erkennen können als nictitando & connivendo oder mit blinzeln u. Zusammenziehung der Augen / welches aber die Augen je mehr und mehr dunkel macht / und die Brille vor der Zeit in die Hand gibt.
de
de
de
1
5.2115
abel_leibmedicus_1699
818
1,699
Das X. Capitel.
Das X. Kapitel.
de
de
pl
0.667
6.5669
abel_leibmedicus_1699
819
1,699
Von der Blaßheit.
Von der Blassheit.
de
de
de
1
5.2373
abel_leibmedicus_1699
820
1,699
BLaß ſeyn/ iſt ſchon eine Kranckheit/ denn qualis ſanguis talis color, talis ſanitas & qui pallet, aut ſtudet, aut amat, aut ægrotat, das iſt/ wie das Blut/ ſo iſt auch die Farb des Leibes/ und die Geſundheit ſelbſten/ und wer da blaß iſt/ der ſtudiret entweder fleißig/ oder gehet der Liebe nach/ oder iſt kranck.
Blass sein / ist schon eine Krankheit / denn qualis sanguis talis color, talis sanitas & qui pallet, aut studet, aut amat, aut aegrotat, das ist / wie das Blut / so ist auch die Farbe des Leibes / und die Gesundheit selbst / und wer da blass ist / der studiert entweder fleißig / oder geht der Liebe nach / oder ist krank.
de
de
de
1
4.7814
abel_leibmedicus_1699
821
1,699
So iſt nichts anders/ als eine Traͤgheit und Untuͤchtigkeit des Blutes/ da es nemlich ſeine Vollkommenheit nicht hat an den guten fluͤchtigen Theilen/ ſondern ſeine Waͤßrigkeit (ſerum) nimmt uͤberhand und wird dicker/ welches denen geiſtreichen Theilen in ihrer Hurtigkeit hinderlich iſt.
So ist nichts anders / als eine Trägheit und Untüchtigkeit des Blutes / da es nämlich seine Vollkommenheit nicht hat an den guten flüchtigen Teilen / sondern seine Wässrigkeit (serum) nimmt überhand und wird dicker / welches denen geistreichen Teilen in ihrer Hurtigkeit hinderlich ist.
de
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de
1
4.7373
abel_leibmedicus_1699
822
1,699
Und koͤmmt her von einem etwas ſaurern Magen Schleim (fermento) und kalte Magen/ uͤbeler Galle und nothwendig uͤbeler digeſtion und chylification, da die Speiſſen nicht recht aufgeſchloſſen werden im Magen/ darauff erzeiget ſich bald eine Cachexie oder Cacochymus, welcher den Gelehrtẽ individuus Comes iſt/ wie ſolches an der Waſſerſucht und Weiber Blaßheit zuerſehen.
Und kommt her von einem etwas saureren Magen Schleim (fermento) und kalte Magen / übler Galle und notwendig übler Digestion und chylification, da die Spießen nicht recht aufgeschlossen werden im Magen / darauf erzeiget sich bald eine Cachexi oder Cacochymus, welcher den Gelehrten individuus Comes ist / wie solches an der Wassersucht und Weiber Blassheit zuersehen.
de
de
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1
5.8162
abel_leibmedicus_1699
823
1,699
Das XI. Capitel.
Das XI. Kapitel.
de
de
eu
0.667
6.1231
abel_leibmedicus_1699
824
1,699
Von boͤſen Haͤlſen.
Von bösen Hälsen.
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ht
0
5.9972
abel_leibmedicus_1699
825
1,699
Boͤſe Haͤlſe entſtehen meiſten Theils gegen den Herbſt/ da von der euſerlichen naßkalten Lufft das ſerum oder die Waͤſſerichte Feuchtigkeit in denen Hals-Druͤßigen zuſammen getrieben und von den ſcharffen ſaltzigẽ miaſmatis oder Theiligen zum Fluß gebracht wird/ wo nun durch die kalte Lufft die pori ſich verſtopffen/ ſo macht ſolche rohe Feuchtigkeit in denen Haͤutigen eine Geſchwulſt/ und wegen der Blut Adern oͤffters eine inflammation oder Entzuͤndung/ darbey meiſtentheils ein Fieber ſich ſehen laͤſt und zwar offt mit groſſer Gefahr.
Böse Hälse entstehen meisten Teils gegen den Herbst / da von der äußerlichen nasskalten Luft das serum oder die wässerige Feuchtigkeit in denen Hals-Drüßigen zusammen getrieben und von den scharfen salzigen miasmatis oder Teilchen zum Fluss gebracht wird / wo nun durch die kalte Luft die Pore sich verstopfen / so macht solche rohe Feuchtigkeit in denen Häutigen eine Geschwulst / und wegen der Blut Adern öfters eine Inflammation oder Entzündung / dabei meistenteils ein Fieber sich sehen lässt und zwar oft mit großer Gefahr.
de
de
de
1
5.3806
abel_leibmedicus_1699
826
1,699
Iſt die Lufft ſehr ſcharff/ ſo ſchlaͤgt wohl gar ein hitziges Fieber darzu/ und kan der Patient nicht wohl ſchlingen/ weil die Brodt Straße verhindertiſt/ und folget darauff ein gehliger Tod/ wo nicht bey zeiten Huͤlffe geſchicht.
Ist die Luft sehr scharf / so schlägt wohl gar ein hitziges Fieber dazu / und kann der Patient nicht wohl schlingen / weil die Brot Straße verhindertest / und folget darauf ein gehliger Tod / wo nicht beizeiten Hilfe geschieht.
de
de
de
1
5.9513
abel_leibmedicus_1699
827
1,699
Zu dieſer Ehre kan nun ein Menſch/ der zum Scharbock u. Fluͤſſen geneigt iſt/ bald kommen/ zumahl an ſolchen Ort/ da die Lufft ſcharff/ ſaltzig und dick oder von andern ſchaͤdlichen Dampff und Rauch angefuͤllet iſt.
Zu dieser Ehre kann nun ein Mensch / der zum Scharbock u. Flüssen geneigt ist / bald kommen / zumal an solchen Ort / da die Luft scharf / salzig und dick oder von anderen schädlichen Dampf und Rauch angefüllt ist.
de
de
de
1
5.3195
abel_leibmedicus_1699
828
1,699
Das XII. Capitel.
Das XII. Kapitel.
de
de
pl
0.667
5.9108
abel_leibmedicus_1699
829
1,699
Von Dampff und kurtzen Athem.
Von Dampf und kurzen Atem.
de
de
de
1
7.2863
abel_leibmedicus_1699
830
1,699
UBer dieſem Zufall klagen faſt alle Studenten/ wie auch/ daß es ihnen offt auf der Bruſt und gegen dem Magen wehe thaͤte/ die Materii ſitze ſo feſt und wolle nicht fort.
Uber diesem Zufall klagen fast alle Studenten / wie auch / dass es ihnen oft auf der Brust und gegen dem Magen wehe täte / die Materii sitze so fest und wolle nicht fort.
de
de
de
1
5.9608
abel_leibmedicus_1699
831
1,699
Es koͤmmt aber ſolches her entweder um dem Magen/ oder von dem malo hypochondriaco oder auch von dem Scharbockiſchen Unflat.
Es kommt aber solches her entweder um dem Magen / oder von dem malo hypochondriaco oder auch von dem Scharbockischen Unflat.
de
de
de
1
5.5486
abel_leibmedicus_1699
832
1,699
Wenn der Magen wegen ſeiner Saͤure und vielen Schleims ſich aufblaͤhet/ da wird das diaphragma oder Zwergfell mit gedruͤcket/ die Nerven geſpannet u. veꝛkuͤrtzet/ daher empfindet man ſolche Engbruͤſtigkeit.
Wenn der Magen wegen seiner Säure und vielen Schleims sich aufblähet / da wird das Diaphragma oder Zwerchfell mit gedrückt / die Nerven gespannt u. verkürzet / daher empfindet man solche Engbrüstigkeit.
de
de
de
1
4.9237
abel_leibmedicus_1699
833
1,699
Wo aber die Eingeweide und Adern des Untern Leibes verſtopffet ſeyn/ oder andere blaͤhungs machende ſcharffe Duͤnſte in denenſelben ſich aufhalten/ da geſchicht dann eine tractio, tenſio ein ziehen und dehnen der Spann Adern und alſo nothwendig wird die Bruſt mit zuſammen gezogen wegen Gemeinſchafft der Bruſt Nerven (genannt phrenici nervi) die mit denen andern in unterſten Leib zuſammen haͤngen und entſpringen von dem ſo genannten pari vago.
Wo aber die Eingeweide und Adern des unteren Leibes verstopfet sein / oder andere blähungs machende scharfe Dünste in denselben sich aufhalten / da geschieht dann eine tractio, tensio ein ziehen und dehnen der Spann Adern und also notwendig wird die Brust mit zusammen gezogen wegen Gemeinschaft der Brust Nerven (genannt phrenici nervi) die mit denen anderen in untersten Leib zusammen hängen und entspringen von dem so genannten pari vago.
de
de
de
1
5.8249
abel_leibmedicus_1699
834
1,699
Dieſe Nerven ſage ich werden nun entweder conſtringirt und zuſammen gezogen per motum ſpasmodicum, welches bey denen hypochondriacis und kleinen Kindern nichts ungemeines/ und heiſſet bey dieſem aſthma convulſivum.
Diese Nerven sage ich werden nun entweder konstringiert und zusammen gezogen per motum spasmodicum, welches bei denen Hypochondrieakis und kleinen Kindern nichts Ungemeines / und heißt bei diesem asthma convulsivum.
de
de
de
1
5.8864
abel_leibmedicus_1699
835
1,699
Item bey denen Scharbockiſchen Leuten/ welches aber eine langwierige Kranckheit iſt/ ſo meiſts von roher und uͤberfluͤßiger Saͤure herruͤhret/ und gemeiniglich auf einen Steck- Fluß auslauffet.
Item bei denen Scharbockischen Leuten / welches aber eine langwierige Krankheit ist / so meistes von roher und überflüssiger Säure herrühret / und gemeiniglich auf einen Steck-Fluss auslaufet.
de
de
de
1
5.756
abel_leibmedicus_1699
836
1,699
Das XIII. Capitel.
Das XIII. Kapitel.
de
de
pl
0.667
5.6986
abel_leibmedicus_1699
837
1,699
Vom Huſten.
Vom Husten.
de
no
de
0.667
4.8775
abel_leibmedicus_1699
838
1,699
DIeſer entſtehet zumahlen des Morgens daher/ da man nemlich in dem Magen und Schlund des Nachts uͤber viel Schleim geſamlet/ welcher ſich in den Hals gegen die Lufft- Roͤhre ſetzet/ aber von der vorſichtigen Natur als ein Unflat ausgeworffen wird.
Dieser entstehet zumal des Morgens daher / da man nämlich in dem Magen und Schlund des Nachts über viel Schleim gesammelt / welcher sich in den Hals gegen die Lufft-Röhre setzet / aber von der vorsichtigen Natur als ein Unflat ausgeworfen wird.
de
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de
1
5.16
abel_leibmedicus_1699
839
1,699
Oder aber er koͤmmt her von ſcharffer Feuchtigkeit des Gebluͤts/ welche ſich in der Lungen und Lufft-Roͤhre mercken laͤſt/ verſtopffet die kleinen Lungen-Blaͤßigen/ machet ſchweren Athem und Heiſcherkeit/ und wo ſie in dem ſchwammichten Fleiſch der Lungen ſitzen bleibet/ verfaulet es/ und bringet nicht ſelten die Schwindſucht.
Oder aber er kommt her von scharfer Feuchtigkeit des Geblüts / welche sich in der Lungen und Luftröhre merken lässt / verstopfet die kleinen Lungen-Blässigen / macht schweren Atem und Heischerkit / und wo sie in dem schwammigen Fleisch der Lungen sitzen bleibt / verfaulet es / und bringt nicht selten die Schwindsucht.
de
de
de
1
5.12
abel_leibmedicus_1699
840
1,699
Es kan aber auch ein Huſten kommen aus dem Magen/ da die ſcharffen Duͤnſte die nervoſiſche Zaͤßgen des Mund ſtuͤcks deſſelben anreitzen/ und alſo wiederum per conſenſuum einem Huſten verurſachen/ worzu Gelehrte ſehr geneigt ſind.
Es kann aber auch ein Husten kommen aus dem Magen / da die scharfen Dünste die nervosische Zäßgen des Mund Stücks desselben anreizen / und also wiederum per consensuum einem Husten verursachen / wozu Gelehrte sehr geneigt sind.
de
de
de
1
5.6687
abel_leibmedicus_1699
841
1,699
Das XIV. Capitel.
Das XIV. Kapitel.
de
de
ht
0.667
5.9668
abel_leibmedicus_1699
842
1,699
Von der Schwindſucht.
Von der Schwindsucht.
de
de
de
1
3.3522
abel_leibmedicus_1699
843
1,699
DIe Schwindſucht iſt eine Kranckheit/ welche mehr die Jugend als alte Leute betrifft.
Die Schwindsucht ist eine Krankheit / welche mehr die Jugend als alte Leute betrifft.
de
de
de
1
4.5112
abel_leibmedicus_1699
844
1,699
Dieſe iſt nicht einerley/ ſondern mancherley/ eine geſchicht (à cauſa poſitiva,) von Schaͤrffe des Gebluͤts/ die alles ſchlackrichte oͤhlichte Nahrungs bringende Theile des Leibes zertrennet und verzehret/ die andere von Verſtopffung/ (à cauſa privativa) da keine nahrhaffte Theile wegen Verſtopffung der Milch aͤdrigen koͤnnen dem Leibe zuflieſſen/ und alſo ſich anlegen/ oder wegen gaͤntzlich verderbten Magen und anderer Eingeweyde.
Diese ist nicht einerlei / sondern mancherlei / eine geschieht (à causa Positiva,) von Schärfe des Geblüts / die alles schlackerige ölige Nahrungs bringende Teile des Leibes zertrennet und verzehret / die andere von Verstopfung / (à causa privativa) da keine nahrhafte Teile wegen Verstopfung der Milch ädrigen können dem Leibe zufließen / und also sich anlegen / oder wegen gänzlich verderbten Magen und anderer Eingeweide.
de
de
de
1
5.0719
abel_leibmedicus_1699
845
1,699
Dieſe ſo von einen ſcharffen Gebluͤt entſtehet/ laͤſt ſich am erſten ſehen auf der Lungen/ als welche ein weiches Fleiſch und von der freſſenden Saͤure leicht angegriffen wird/ darauf der Huſten auch endlich Blut und Eyterkeit folget/ welches ein Zeichen des Geſchwuͤres/ und dieſes heiſet bey denen Medicis Phthiſis, welche Art der Schwindſucht gar ſchwer zu curiren.
Diese so von einen scharfen Geblüt entstehet / lässt sich am ersten sehen auf der Lungen / als welche ein weiches Fleisch und von der fressenden Säure leicht angegriffen wird / darauf der Husten auch endlich Blut und Eiterkit folget / welches ein Zeichen des Geschwüres / und dieses heißet bei denen Medicis Phthisis, welche Art der Schwindsucht gar schwer zu kurieren.
de
de
de
1
5.2734
abel_leibmedicus_1699
846
1,699
Sonſt ſaget man insgemein/ daß die Schwindſucht nach dem 25. Jahr nicht zu curiren ſey/ welches aber eine alte ungegruͤndete Meinung/ welche ich billich umkehre/ und ſage/ daß die Schwindſucht nach dem 25. Jahr ehe zu curiren ſey/ als vor demſelben/ denn morbus connutritiis difficilius curatur quam per errores cliæteticos adſcitus, das iſt: Eine Kꝛanckheit/ die mit einem aufwaͤchſet/ iſt ſchwerer zu curiren, als welche durch unordentliche Diæt zugezogen wird.
Sonst sagt man insgemein / dass die Schwindsucht nach dem 25. Jahr nicht zu kurieren sei / welches aber eine alte ungegründete Meinung / welche ich billig umkehre / und sage / dass die Schwindsucht nach dem 25. Jahr ehe zu kurieren sei / als vor demselben / denn morbus connutritiis difficilius curatur quam per errores cliaeteticos adscitus, das ist: Eine Krankheit / die mit einem aufwächst / ist schwerer zu kurieren, als welche durch unordentliche Diät zugezogen wird.
de
de
de
1
4.5771
abel_leibmedicus_1699
847
1,699
Die andere Art der Schwindſucht heiſſet Atrophia oder Tabes, da entweder gar keine Nahrung/ oder doch nichts gutes zu denen ernehrenden Theilen gebracht wird/ jenes aus Verſtopffung der Milch-aͤdrigen/ dieſes aber aus uͤbeler Dauung und Kochung/ aus ſcharffen u. boͤſen fermentis viſcerũ, da muß nun der Menſch verzehret werden/ weil die Saͤure die Ober-Hand hat/ welches nichts anlegen laͤſt/ ſondern ſie greifft die Carnoſa muſculorum ſtamina, das iſt/ die fleiſchichte Zaͤſſerigen an/ als wie zum Exempel bey denen Scorbuticis geſchicht; wo aber das ſo genannte alcaliſche Saltz eingepflantzet/ als bey den Choleriſchen Perſonen/ da verzehret es das fette oͤhlicht balſamiſche Weſen des Leibes und des Blutes/ welcher Unterſcheid der Saltze in der Schwindſucht wohl zu mercken/ ſonſten wird keine gluͤckliche Cur geſchehen koͤnnen.
Die andere Art der Schwindsucht heißt Atrophia oder Tabes, da entweder gar keine Nahrung / oder doch nichts Gutes zu denen ernährenden Teilen gebracht wird / jenes aus Verstopfung der Milch-ädrigen / dieses aber aus übler Tauung und Kochung / aus scharfen u. bösen fermentis visceru, da muss nun der Mensch verzehret werden / weil die Säure die Oberhand hat / welches nichts anlegen lässt / sondern sie greift die Carnosa musculorum stamina, das ist / die fleischige Zässerigen an / als wie zum Exempel bei denen Scorbuticis geschieht; wo aber das so genannte alkalische Salz eingepflanzt / als bei den Cholerischen Personen / da verzehret es das fette ölig balsamische Wesen des Leibes und des Blutes / welcher Unterschied der Salze in der Schwindsucht wohl zu merken / sonsten wird keine glückliche Kur geschehen können.
de
de
de
1
5.1577
abel_leibmedicus_1699
848
1,699
Und aus eben der Urſach ſaget mancher:
Und aus eben der Ursache sagt mancher:
de
de
de
1
6.6253
abel_leibmedicus_1699
849
1,699
ich habe keinen Huſten/ darum habe ich auch keine Schwindſucht/ aber es gilt nicht.
ich habe keinen Husten / darum habe ich auch keine Schwindsucht / aber es gilt nicht.
de
de
de
1
4.2286
abel_leibmedicus_1699
850
1,699
Die Zeichen der Schwindſucht ſind gemeiniglich dieſe/ zumahlen bey der Lungenſucht/ oder Phthiſi ſchwerer Athem/ ſtarckes Auswerffen eytericher und blutiger Materien/ fliegende Hitze/ wo man ein wenig geſſen oder getruncken/ Truͤcken auf der Bruſt/ ſchmertzen in Ruͤcken und Seiten/ ahnehmen des Fleiſches/ ſaltziger oder ſauerſcharffer Geſchmack im Munde/ Huſten/ ſtarcker Nachtſchweiß/ Naͤſſigkeit auf der Stirn und flachen Hand/ Muͤdigkeit auf eine kleine Bewegung/ Neigung zum gaͤhligen Zoꝛn.
Die Zeichen der Schwindsucht sind gemeiniglich diese / zumal bei der Lungensucht / oder Phthisi schwerer Atem / starkes Auswerfen eiteriger und blutiger Materien / fliegende Hitze / wo man ein wenig gegessen oder getrunken / Drücken auf der Brust / Schmerzen in Rücken und Seiten / annehmen des Fleisches / salziger oder sauerscharfer Geschmack im Munde / Husten / starker Nachtschweiß / Nässigkeit auf der Stirn und flachen Hand / Müdigkeit auf eine kleine Bewegung / Neigung zum gähligen Zorn.
de
de
de
1
4.9915
abel_leibmedicus_1699
851
1,699
Iſt ſie aber ſchon vollkom̃en/ ſo iſt die eytrige blutige und ſtinckende Materi das rechte Kenn- Zeichen/ welches ohne verweil dich zum Doctor zugehen antreiben ſol/ ſonſt iſt alle Hoffnung aus.
Ist sie aber schon vollkommen / so ist die eitrige blutige und stinkende Materie das rechte Kenn-Zeichen / welches ohne verweil dich zum Doktor zugehen antreiben soll / sonst ist alle Hoffnung aus.
de
de
de
1
5.7058
abel_leibmedicus_1699
852
1,699
Das XV. Capitel.
Das XV. Kapitel.
de
de
bg-Latn
0.667
5.9399
abel_leibmedicus_1699
853
1,699
Von der Schwindſucht hectica genannt.
Von der Schwindsucht hectica genannt.
de
de
de
1
5.3352
abel_leibmedicus_1699
854
1,699
DIeſes iſt ein ſehr langwieriges Fieber/ welches nach und nach ohne merckliche Empfindung den Leib verzehret/ biß er endlich nichts als die bloſſen Beine behaͤlt/ und wo es zu weit kommen/ iſt keine Huͤlffe vorhanden.
Dieses ist ein sehr langwieriges Fieber / welches nach und nach ohne merkliche Empfindung den Leib verzehret / bis er endlich nichts als die bloßen Beine behält / und wo es zu weit kommen / ist keine Hilfe vorhanden.
de
de
de
1
4.6794
abel_leibmedicus_1699
855
1,699
Speiſen und Tranck ſchmecket/ und zwar faſt gar gut/ ie mehr man aber iſſet/ ie ſchlimmer es wird/ denn hectica corpora quo plus nutriveris, eò magis læſeris das iſt/ ie mehr du deinem zur hectic geneigtem Leib Nahrung giebeſt/ deſto mehr Schaden bringets ihm/ weil die Lympha und der beſte waͤſſerichte Theil immer zacher wird/ und eben des ſtarcken Appetits wegen wollen die wenigſten glauben/ daß ſie daran laboriren.
Speisen und Trank schmecket / und zwar fast gar gut / je mehr man aber isst / je schlimmer es wird / denn hectica corpora quo plus nutriveris, eo magis laeseris das ist / je mehr du deinem zur Hektik geneigtem Leib Nahrung gibst / desto mehr Schaden bringet ihm / weil die Lympha und der beste wässerige Teil immer zacher wird / und eben des starken Appetits wegen wollen die wenigsten glauben / dass sie daran laborieren.
de
de
de
1
4.9186
abel_leibmedicus_1699
856
1,699
Derſelben ſind drey gradus, der erſte iſt leicht zu heben/ der andere ſehr ſchwer/ der dritte gar nicht.
Derselben sind drei gradus, der erste ist leicht zu heben / der andere sehr schwer / der dritte gar nicht.
de
de
de
1
4.645
abel_leibmedicus_1699
857
1,699
Ich habe geſagt/ ſie ſey ein langwieriges Fieber/ da die Feuchtigkeiten unſeres Leibes zach und in ihren ordentlichen Rumlauf langſamer werden/ und weil andere ungeheure Saltze mit untermiſchet/ ſo wird der beſte oͤhlicht und balſamiſche Theil des gemachten Chyli gantz zertrennet/ reſolviret und endlich darnieder geſchlagen/ daß daher nichts gutes noch oͤhlichtes zu denen ernehrenden fleiſchichten Zaͤßrigen gehen kan/ ſondern ſie fallen zuſammen/ verdrocknen/ und ſehen wir ſolches bald an den Waden/ ſpitzigen Naſen und eingefallenen Backen/ welchen das tertian und quartan Fieber nicht recht curiret wird/ die gerathen gemeiniglich in dieſe Kranckheit.
Ich habe gesagt / sie sei ein langwieriges Fieber / da die Feuchtigkeiten unseres Leibes zach und in ihren ordentlichen Rumlauf langsamer werden / und weil andere ungeheure Salze mit untermischet / so wird der beste ölig und balsamische Teil des gemachten Chyli ganz zertrennet / resolvieret und endlich danieder geschlagen / dass daher nichts Gutes noch öliges zu denen ernährenden fleischigen Zäßrigen gehen kann / sondern sie fallen zusammen / vertrocknen / und sehen wir solches bald an den Waden / spitzigen Nasen und eingefallenen Backen / welchen das tertian und quartan Fieber nicht recht kurieret wird / die geraten gemeiniglich in diese Krankheit.
de
de
de
1
5.5143
abel_leibmedicus_1699
858
1,699
Deſſen Vorboten ſeyn/ geſchwinder Pulß/ aber etwas ſchwach/ das Haupt thut weh und wunderlich/ der Leib nimmt ab ohne Empfindung/ und iſt mehr heiß als kalt/ daher duͤrſtet ſolche Leute oͤffters/ groſſes Reiſſen im Ruͤcken mit Hitze/ der Urin iſt denen Geſunden faſt aͤhnlich/ ohne zuletzt giebt es einen oͤhlichten Ringel/ und wird der Farbe nach dem Spaniſchen Wein gleich/ nach Tiſch fliegende Hitze und rothe Backen/ ſtarcker Nacht- Schweiß/ wie auch Naͤſſe in der flachen Hand/ Stirn und Fußſohlen ꝛc.
Dessen Vorboten sein / geschwinder Puls / aber etwas schwach / das Haupt tut weh und wunderlich / der Leib nimmt ab ohne Empfindung / und ist mehr heiß als kalt / daher dürstet solche Leute öfters / großes Reißen im Rücken mit Hitze / der Urin ist denen Gesunden fast ähnlich / ohne zuletzt gibt es einen öligen Ringel / und wird der Farbe nach dem spanischen Wein gleich / nach Tisch fliegende Hitze und rote Backen / starker Nacht-Schweiß / wie auch Nässe in der flachen Hand / Stirn und Fußsohlen etc.
de
de
de
1
5.293
abel_leibmedicus_1699
859
1,699
Wo dieſe Kranckheit einen erſt auf das Bett wirfft/ da iſt es gefehlet/ denn es machet ein langwierigs recht elendes Lager/ machet den Leib einen toden Coͤper gleich ohne Rettung.
Wo diese Krankheit einen erst auf das Bett wirft / da ist es gefehlt / denn es macht ein langwieriges recht elendes Lager / macht den Leib einen Toden Köper gleich ohne Rettung.
de
de
de
1
6.2903
abel_leibmedicus_1699
860
1,699
Noch eine treue Erinner- und Vermahnung gebe ich/ daß man doch ja in der Lungen und Schwindſucht oder Phthiſi keine purgantia noch Vomitiv brauchen ſoll/ denn ſie helffen in das Grab/ wie ich ſolches bey vielen Unerfahrnen obſerviret, und das iſt auch eine Urſach mit/ warum die wenigſten curiret werden an der Schwindſucht/ auch wil dieſe gantz andere Mittel erfordern/ als in den Buͤchern insgemein vorgeſchrieben ſeyn.
Noch eine treue Erinner- und Vermahnung gebe ich / dass man doch ja in der Lungen und Schwindsucht oder Phthisi keine purgantia noch Vomitiv brauchen soll / denn sie helfen in das Grab / wie ich solches bei vielen Unerfahrenen observieret, und das ist auch eine Ursache mit / warum die wenigsten kurieret werden an der Schwindsucht / auch will diese ganz andere Mittel erfordern / als in den Büchern insgemein vorgeschrieben sein.
de
de
de
1
5.5848
abel_leibmedicus_1699
861
1,699
Das XVI. Capitel.
Das XVI. Kapitel.
de
de
la
0.667
5.7044
abel_leibmedicus_1699
862
1,699
Vom Seitenſtechen.
Vom Seitenstechen.
de
de
de
1
4.7826
abel_leibmedicus_1699
863
1,699
ES pfleget ja manchmahl unſere circulation verhindert zu weꝛden/ daß auch in der Seiten ſich einige kleine Aedrigen verſtopffen/ die in die pleuram lauffen/ welches alsdenn wegen der groſſen Empfindligkeit derſelben pleuræ (welches ein duͤnne Haͤutlein iſt/ ſo die Rieben umgiebet) Stechen verurſachet/ mit groſſer Hitze/ auch offtermahls mit groſſer Entzuͤndung wegen der Blut-Adern/ bißweilen greifft es auch die Lungen mit an/ da denn ein Huſten und garſtige Materi ſich findet/ welche wohl wil in acht genommen werden/ daß ſich nicht etwa ein Geſchwaͤr mit anſetzet.
Es pflegt ja manchmal unsere Zirkulation verhindert zu werden / dass auch in der Seiten sich einige kleine Äderchen verstopfen / die in die pleuram laufen / welches alsdann wegen der großen Empfindlichkeit derselben Pleura (welches ein dünne Häutlein ist / so die Rieben umgibt) Stechen verursachet / mit großer Hitze / auch öftermals mit großer Entzündung wegen der Blutadern / bisweilen greift es auch die Lungen mit an / da denn ein Husten und garstige Materie sich findet / welche wohl will in Acht genommen werden / dass sich nicht etwa ein Geschwüre mit ansetzet.
de
de
de
1
5.1515
abel_leibmedicus_1699
864
1,699
Ich habe obſervirt, daß ſolches die groſſe Kaͤlte und langes Schlittenfahren verurſachet/ daran auch die meiſten geſtorben/ welches ich ietzo nicht vergeblich wil geſaget haben.
Ich habe observiert, dass solches die große Kälte und langes Schlittenfahren verursachet / daran auch die meisten gestorben / welches ich jetzt nicht vergeblich will gesagt haben.
de
de
de
1
5.7054
abel_leibmedicus_1699
865
1,699
Das XVII. Capitel.
Das XVII. Kapitel.
de
de
la
0.667
4.6093
abel_leibmedicus_1699
866
1,699
Vom Magen druͤcken und uͤbeler Verdauung.
Vom Magen drücken und übler Verdauung.
de
de
de
1
6.5224
abel_leibmedicus_1699
867
1,699
ALle Magen Kranckheiten ſind nichts anders/ als eine uͤbele Beſchaffenheit des fermenti u. conſequenter eine uͤbele digeſtion, da entwed’ der Magen zu kalt/ oder das fermentum zu ſchwach od’ zu ſauer/ oder die Speiſe iſt zu hart/ oder auch nicht wohl gekauet/ daher kom̃en cruditaͤten/ welche den Magen dꝛuͤcken/ Aufſteigen/ Blehungen und andere Beſchwerung machen:
Alle Magen Krankheiten sind nichts anders / als eine üble Beschaffenheit des fermenti u. konsequenter eine üble Digestion, da entwed' der Magen zu kalt / oder das fermentum zu schwach oder zu sauer / oder die Speise ist zu hart / oder auch nicht wohl gekaut / daher kommen Kruditäten / welche den Magen drücken / Aufsteigen / Blähungen und andere Beschwerung machen:
de
de
de
1
5.1354
abel_leibmedicus_1699
868
1,699
das robur oder die Staͤrcke des Magens iſt nicht bey allen gleich/ ſondern der eine hat einen Pygmæum kleinen und ſchwachen/ der andere einen giganteum oder Rieſen ſtarcken Magen/ der auch Steine/ Glaß und alles vertragen kan/ dergleichen Exempel in Leipzig zu finden.
das robur oder die Stärke des Magens ist nicht bei allen gleich / sondern der eine hat einen Pygmaeum kleinen und schwachen / der andere einen giganteum oder Riesen starken Magen / der auch Steine / Glas und alles vertragen kann / dergleichen Exempel in Leipzig zu finden.
de
de
de
1
5.428
abel_leibmedicus_1699
869
1,699
Und weil an dem Magen das meiſte gelegen/ ſo ſol man denſelben mit allen Fleiß in acht nehmen/ daß er nicht zornig werde/ und allen Kranckheiten Thuͤr und Angel aufmache/ weil er ohne diß von den meiſten Medicis genennet wird ein Schmid aller Kranckheiten.
Und weil an dem Magen das meiste gelegen / so soll man denselben mit allen Fleiß in Acht nehmen / dass er nicht zornig werde / und allen Krankheiten Tür und Angel aufmache / weil er ohne dies von den meisten Medicis genannt wird ein Schmied aller Krankheiten.
de
de
de
1
5.076
abel_leibmedicus_1699
870
1,699
Das Aufſteigen oder die ructus kommen meiſtens her von fetten oͤhlichten Speiſſen/ als Kaͤß/ Butter/ fettes Fleiſch und von den mit Honig angeſchmierten Sachen/ welche zur Galle werden/ verſaͤuren/ und alsdenn ſolche ructus verurſachen/ worzu ſich gern der Sod geſellet.
Das Aufsteigen oder die ructus kommen meistens her von fetten öligen Spießen / als Käse / Butter / fettes Fleisch und von den mit Honig angeschmierten Sachen / welche zur Galle werden / Säuren / und alsdann solche ructus verursachen / wozu sich gern der Sod gesellet.
de
de
de
1
5.7782
abel_leibmedicus_1699
871
1,699
Das XVIII. Capitel.
Das XVIII. Kapitel.
de
de
eu
0.667
4.8273
abel_leibmedicus_1699
872
1,699
Von Miltz-Beſchwerung und Scharbock.
Von Milzbeschwerung und Scharbock.
de
de
de
1
5.5626
abel_leibmedicus_1699
873
1,699
DAs Miltz wird von vielen als ein ſchaͤdliches Eingeweyd verworffen/ welches aber gantz falſch/ und iſt ſolches vielmehr ein hoͤchſt noͤthiges Stuͤck zur Geſundheit.
Das Milz wird von vielen als ein schädliches eingeweiht verworfen / welches aber ganz falsch / und ist solches vielmehr ein höchst nötiges Stück zur Gesundheit.
de
de
de
1
6.3839
abel_leibmedicus_1699
874
1,699
Daß es aber vielen Kranckheiten unterworffen/ wird niemand leugnen/ das macht ſeine delicate ſtructur, welche beſtehet aus unzehlich vielen Hoͤhligen/ Gefaͤſſen oder Adern und Faͤßligen/ welche zur Bewegung/ Kleinmachung und genauer Außarbeitung des Blutes viel beytragen/ und dahero leichtlich koͤnnen verſtopffet werden/ von deu rohen groben grießlichten oder leimichten ſchleimichten Feuchtigkeiten/ welche hernach daſelbſt verſauren/ verfaulen/ und das gantze Blut mit anſtecken.
Dass es aber vielen Krankheiten unterworfen / wird niemand leugnen / das macht seine delikate Struktur, welche bestehet aus unzählig vielen Höhlchen / Gefäßen oder Adern und Fäßligen / welche zur Bewegung / Kleinmachung und genauer Ausarbeitung des Blutes viel beitragen / und daher leichtlich können verstopfet werden / von den rohen groben grießlichen oder leimichten schleimigen Feuchtigkeiten / welche hernach daselbst versäuern / verfaulen / und das ganze Blut mit anstecken.
de
de
de
1
4.8761
abel_leibmedicus_1699
875
1,699
Wenn nun ein ſaurer Chylus und Gebluͤt dahin gebracht wird/ ſo wird ſein fermentum auch verfaͤlſchet/ ſeine fibræ oder Faͤßligen angefochten/ daher entſtehet denn groſſer Schmertzen gegen den Magen und in der Seiten/ verſtopfft ſie ſich aber gar/ ſo iſt es deſto gefaͤhrlicher/ und bleibet ein ſaures Blut/ welches hernach den gantzen Leib anſtecket/ darzu eine uͤbele Diæt ein wichtiges contribuiret.
Wenn nun ein saurer Chylus und Geblüt dahin gebracht wird / so wird sein fermentum auch verfälschet / seine fibrae oder Fäßligen angefochten / daher entstehet denn großer Schmerzen gegen den Magen und in der Seiten / verstopft sie sich aber gar / so ist es desto gefährlicher / und bleibt ein saures Blut / welches hernach den ganzen Leib anstecket / dazu eine üble Diät ein wichtiges kontribuieret.
de
de
de
1
5.1944
abel_leibmedicus_1699
876
1,699
Das ſtetige Sitzen iſt deſſen Mutter/ worzu endlich koͤmmt die Traurigkeit/ Melancholey/ ſchwartz gelbe Farb des Angeſichts/ Blehung und Poltern im Leibe/ zumahlen/ wo man zu wenig bey der Mahlzeit trincket/ ſaure oder ſuͤſſe Sachen iſſet/ da gehet es erſt recht an/ denn da wird der Lebens Balſam/ die Gall nieder geſchlagen/ dicker und ſchaͤrffer/ der ſuccus pancreaticus zach und ſauer/ der Rumlauff des Blutes wird gehindert/ die kleinen Aedrigen verſtopffet und das Ubel vermehret.
Das stetige Sitzen ist dessen Mutter / wozu endlich kommt die Traurigkeit / Melancholie / schwarz gelbe Farbe des Angesichts / Blähung und Poltern im Leibe / zumal / wo man zu wenig bei der Mahlzeit trinket / saure oder süße Sachen isst / da geht es erst recht an / denn da wird der Lebens Balsam / die Gall niedergeschlagen / dicker und schärfer / der succus pancreaticus zach und sauer / der Rumlaufe des Blutes wird gehindert / die kleinen Äderchen verstopfet und das Übel vermehret.
de
de
de
1
4.9451
abel_leibmedicus_1699
877
1,699
Der Miltzſucht Bruder heiſſet der Scharbock/ welcher nichts anders iſt/ als ein verderbtes/ verſaurtes/ ſcharffes/ zaches und unreines Gebluͤt/ und deßwegen wird er genennet ein Scherwentzel bey allen Kranckheiten/ welcher um ſich friſſet u. abzehret wie die Schwindſucht.
Der Milzsucht Bruder heißt der Scharbock / welcher nichts anders ist / als ein verderbtes / versauertes / scharfes / zaches und unreines Geblüt / und deswegen wird er genannt ein Scherwenzel bei allen Krankheiten / welcher um sich frisst u. abzehret wie die Schwindsucht.
de
de
de
1
4.8512
abel_leibmedicus_1699
878
1,699
Wird er fluͤchtiger/ ſo ſteckt er auch an/ wie ein Gifft/ und hat ſeinen Sitz in dem gantzen Gebluͤt/ und ſeine Werckſtadt in dem gantzen untern Leib/ da die Eingeweide und Miltz-Adrigen verſtopffet/ die Galle und ſuccus lymphaticus dick und angeſchaͤrffet wird/ die ſonſt lieblich und fluͤßig iſt von Natur/ und wer damit angefochten iſt/ der traͤgt den Tod ſtets an ſeinem Leibe.
Wird er flüchtiger / so steckt er auch an / wie ein Gift / und hat seinen Sitz in dem ganzen Geblüt / und seine Werkstatt in dem ganzen unteren Leib / da die Eingeweide und Miltz-Adrigen verstopfet / die Galle und succus lymphaticus dick und angeschärft wird / die sonst lieblich und flüssig ist von Natur / und wer damit angefochten ist / der trägt den Tod stets an seinem Leibe.
de
de
de
1
4.5266
abel_leibmedicus_1699
879
1,699
Das XIX. Capitel.
Das XIX. Kapitel.
de
de
eu
0.667
4.2273
abel_leibmedicus_1699
880
1,699
Vom Malo hypochondriaco.
Vom Malo hypochondriaco.
it
en
es
0
5.7052
abel_leibmedicus_1699
881
1,699
Es wird dieſe Pein billich genennt κατ᾽ ἐξοχὴν der Gelehrten Kranckheit/ weil ſie wegen des vielen Sitzens und uͤbeler Diæt am meiſten darzu geneiget ſind.
Es wird diese Pein billig genannt κατ᾽ ἐξοχὴν der Gelehrten Krankheit / weil sie wegen des vielen Sitzens und übler Diät am meisten dazu geneigt sind.
de
lb
de
0.667
4.5565
abel_leibmedicus_1699
882
1,699
Es iſt aber nichts anders als eine Zuſammenziehung der nerveuſen Theilen in den untern Leib/ daher es denn auch ſpannet und ſehr verdrießlich thut/ meiſtens aber in der lincken Seiten/ machet ſchweren Athem/ truͤcken uͤber dem Magen/ ſchweres Gehoͤr/ ſauſſen in Ohren/ bißweilen iſt es/ als wolte man ſich brechen/ Aufſteigen und Blehung des Magens/ Kopff-Schmertzen/ fliegende Hitze und Bangigkeit/ Traurig- und Tiefſinnigkeit.
Es ist aber nichts anders als eine Zusammenziehung der nerveusen Teilen in den unteren Leib / daher es denn auch spannet und sehr verdrießlich tut / meistens aber in der Linken Seiten / macht schweren Atem / drücken über dem Magen / schweres Gehör / sausen in Ohren / bisweilen ist es / als wollte man sich brechen / Aufsteigen und Blähung des Magens / Kopfschmerzen / fliegende Hitze und Bangigkeit / Traurig- und Tiefsinnigkeit.
de
de
de
1
5.2066
abel_leibmedicus_1699
883
1,699
Es ſtecket aber eben ſo wohl in dem Gebluͤt/ am allermeiſten aber in der Lympha, ſero, und ſucco nerveo, da das Gebluͤt ſolche ſtarcke Saͤure hat/ dahero muͤſſen ſolche hypochondriaci offt ausſpeyen.
Es stecket aber eben so wohl in dem Geblüt / am allermeisten aber in der Lympha, sero, und succo nerveo, da das Geblüt solche starke Säure hat / daher müssen solche hypochondriaci oft ausspeien.
de
de
de
1
4.977
abel_leibmedicus_1699
884
1,699
Kommt her von uͤbeler digeſtion und chylification, da der Sauer- Teig des Magens mehr ſauer als gemaͤſſiget iſt/ das machet einen dicken und unflieſſenden Milch-Safft/ welcher bald auf der erſten Straſſe (primis viis) ſtehen bleibet und verdirbet/ zumahlen wo das gebuͤckte Sitzen darzu koͤmmt/ da die Gaͤnge zuſammen gedruckt werden/ der Durchgang verhindert wird/ und eben deswegen nehmen ſolche Leute nicht zu/ gehet gleich ein wenig Waͤßrigkeit wie Molcken in das Gebluͤt (die oͤhlicht und beſten Theile kommen nicht durch/) ſo iſt ſie doch nur ſcharff oder ſauer/ machet Ungelegenheit und krampfiges Zuſammenziehen in den Gliedern/ und verurſachet wegen des verdickten Gebluͤts groſſe Kranckheiten/ als den Stein und den Scharbock ſelbſt.
Kommt her von übler Digestion und chylification, da der Sauer-Teig des Magens mehr sauer als gemäßigt ist / das macht einen dicken und unfließenden Milchsaft / welcher bald auf der ersten Straße (primis viis) stehen bleibt und verdirbt / zumal wo das gebückte Sitzen dazukommt / da die Gänge zusammen gedruckt werden / der Durchgang verhindert wird / und eben deswegen nehmen solche Leute nicht zu / geht gleich ein wenig Wässrigkeit wie Molken in das Geblüt (die ölig und besten Teile kommen nicht durch /) so ist sie doch nur scharf oder sauer / macht Ungelegenheit und krampfiges Zusammenziehen in den Gliedern / und verursachet wegen des verdickten Geblüts große Krankheiten / als den Stein und den Scharbock selbst.
de
de
de
1
5.0265
abel_leibmedicus_1699
885
1,699
Darzu hilfft nun abermahl viel das wenige trincken/ dadurch die Milch nicht kan recht fluͤßig gemacht werden/ welches wohl zu mercken und ins kuͤnfftige zu verbeſſeꝛn.
Dazu hilft nun abermals viel das wenige trinken / dadurch die Milch nicht kann recht flüssig gemacht werden / welches wohl zu merken und ins Künftige zu verbessern.
de
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de
1
5.8717
abel_leibmedicus_1699
886
1,699
Denn was bey dieſer Kranckheit fuͤr Schmertzen ſeyn/ weiß niemand beſſer/ als der es erfahren/ und wo dieſes malum einmahl recht eingewurtzelt/ da laͤſt ſichs ſchwerlich heben als nur mit mit maͤchtigen (Herculeis) remediis, auch nicht auf einmahl/ ſondern nach und nach.
Denn was bei dieser Krankheit für Schmerzen sein / weiß niemand besser / als der es erfahren / und wo dieses malum einmal recht eingewurzelt / da lässt sich es schwerlich heben als nur mit mit mächtigen (Herculeis) remediis, auch nicht auf einmal / sondern nach und nach.
de
de
de
1
5.6341
abel_leibmedicus_1699
887
1,699
Das XX. Capitel.
Das XX. Kapitel.
de
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pl
0.667
5.2867
abel_leibmedicus_1699
888
1,699
Von Stein Beſchwerung und ſchweren Harnen/ (Dyſuria.)
Von Stein Beschwerung und schweren Harnen / (Dysuria.)
de
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1
7.6972
abel_leibmedicus_1699
889
1,699
AUs obgedachter Urſach entſpringet nun auch die Stein-Beſchwerung/ da nemlich ein ſolch zaches tartariſches Weſen in den ſubtilen Aedrigen ſitzet/ haͤnget ſich an die Waͤnde derſelben/ wird endlich durch die Hitze zum Griß/ bringet deßwegen groſſe Schmertzen/ zumahl wo ſie mit ihrer rauchen und eckigten Geſtalt die empfindliche innerliche Wand der aͤdrigen ritzet/ und nach dem ſie hart und groß/ offt biß auf das Blut verwund/ leget ſich in den Nieren an/ machet Schmertzen um dieſelben und in den Lenden/ koͤmmet eine groͤſſere truckne/ (ſiccitaͤt) und Hitze darzu/ ſo werden die kleine Steinigen groͤſſer und haͤrter/ bringen mehr Schmertzen ja offt den Tod.
Aus obgedachter Ursache entspringet nun auch die Steinbeschwerung / da nämlich ein solch zaches tartarisches Wesen in den subtilen Äderchen sitzet / hänget sich an die Wände derselben / wird endlich durch die Hitze zum Grieß / bringt deswegen große Schmerzen / zumal wo sie mit ihrer rauchen und eckigen Gestalt die empfindliche innerliche Wand der ädrigen ritzet / und nach dem sie hart und groß / oft bis auf das Blut wund / leget sich in den Nieren an / macht Schmerzen um dieselben und in den Lenden / kommet eine größere trockne / (siccität) und Hitze dazu / so werden die kleine Steinigen größer und härter / bringen mehr Schmerzen ja oft den Tod.
de
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de
1
5.4474
abel_leibmedicus_1699
890
1,699
Daß aber ein ſolch tartariſches und leimichtes Gebluͤt bey den hypochondriacis ſey/ weiſſet der rothe Sand/ und weiſſe Schleim in den Urin/ welches/ ſo lang er fort gehet/ wohl gar gut/ nur daß man denſelben durch uͤbele Diæt nicht vermehre/ ſondern vielmehr mit guten Mitteln abfuͤhre/ aber nicht mit ſtarcken purgirenden Sachen/ welches mehr den Tod und groͤſſere Gefahr/ als Huͤlffe bringet.
Dass aber ein solch tartarisches und leimichtes Geblüt bei den Hypochondrieakis sei / weißet der rote Sand / und weiße Schleim in den Urin / welches / so lang er fort geht / wohl gar gut / nur dass man denselben durch üble Diät nicht vermehre / sondern vielmehr mit guten Mitteln abführe / aber nicht mit starken purgierenden Sachen / welches mehr den Tod und größere Gefahr / als Hilfe bringt.
de
de
de
1
5.3353
abel_leibmedicus_1699
891
1,699
Die Dyſuria iſt/ wo der Urin nicht mehr fort will/ oder gar zu wenig gehet/ wegen vielen tartariſchen Schleims/ der ſich an den Ausgang der Blaſſen oder auch in den Ureteribus oder Urin-Gaͤngen angeleget/ findet ſich nun eine Schaͤrffe darbey/ ſo thut es ſehr weh/ wenn man den Urin laſſen will/ und folget gern Blut darauff wegen Auffritzung der kleinen Blutaͤdrigen und Verwundung der Urethræ oder des Urin-Gangs/ welche Schmertzen leichter zu leſen als zu erdulten ſeyn.
Die Dysurie ist / wo der Urin nicht mehr fort will / oder gar zu wenig geht / wegen vielen tartarischen Schleims / der sich an den Ausgang der Blassen oder auch in den Ureteribus oder Urin-Gängen angelegt / findet sich nun eine Schärfe dabei / so tut es sehr weh / wenn man den Urin lassen will / und folget gern Blut darauf wegen Aufritzung der kleinen Blutädrigen und Verwundung der Urethrae oder des Urin-Gangs / welche Schmerzen leichter zu lesen als zu erdulden sein.
de
de
de
1
5.1113
abel_leibmedicus_1699
892
1,699
Das XXI. Capitel.
Das XXI. Kapitel.
de
de
eu
0.667
4.8831
abel_leibmedicus_1699
893
1,699
Von der fluͤchtigen Glieder Gicht und Laͤhmung.
Von der flüchtigen Glieder Gicht und Lähmung.
de
de
de
1
5.4921
abel_leibmedicus_1699
894
1,699
DIeſe Glieder Gicht iſt nichts anders/ als wo ſolche tartariſche ſubtile Schaͤrffe/ die wegen ihrer Subtilich- und Fluͤchtigkeit mit der lympha in die nervos getreten/ und alſo durch den gantzen Leib mit circuliret wird/ bald da/ bald dort ihre Gegenwart ſchmertzlich an den Tag giebet/ auch bißweilen an einem Ort eine zeitlang ſitzen bleibet/ aber doch wieder fort ruͤcket/ uñ demnach groſſe Verdruͤßlichkeit verurſachet/ daß mancher ſich einbildet/ es ſeye ihme gar etwas boͤſes angehexet/ wie ich von vielen Patienten ſelbſt gehoͤret.
Diese Glieder Gicht ist nichts anders / als wo solche tartarische subtile Schärfe / die wegen ihrer Subtilich- und Flüchtigkeit mit der lympha in die nervos getreten / und also durch den ganzen Leib mit zirkulieret wird / bald da / bald dort ihre Gegenwart schmerzlich an den Tag gibt / auch bisweilen an einem Ort eine Zeitlang sitzen bleibt / aber doch wieder fort rücket / und demnach große Verdrießlichkeit verursachet / dass mancher sich einbildet / es sei ihm gar etwas Böses angehext / wie ich von vielen Patienten selbst gehöret.
de
de
de
1
5.1124
abel_leibmedicus_1699
895
1,699
Es iſt in Wahrheit eine recht verdruͤßliche Sache um dieſe Kranckheit/ denn ſie machet und verurſachet krampffigte Contracturen, und wo ſichs an einem Ort recht einſetzet/ die Nerven verſtopffet/ da folget gemeiniglich eine Laͤhmung die nach Beſchaffenheit des Orts oder des Gliedes offt ſehr gefaͤhrlich/ ja ſie verwandelt ſich gar in Schlagfluͤſſe/ die ſo ſie recht treffen entweder bald den Garaus machen/ oder doch ein elendes langes Lager verurſachen.
Es ist in Wahrheit eine recht verdrussliche Sache um diese Krankheit / denn sie macht und verursachet krampfige Kontrakturen, und wo sich es an einem Ort recht einsetzet / die Nerven verstopfet / da folget gemeiniglich eine Lähmung die nach Beschaffenheit des Orts oder des Gliedes oft sehr gefährlich / ja sie verwandelt sich gar in Schlagflüsse / die so sie recht treffen entweder bald den Garaus machen / oder doch ein elendes langes Lager verursachen.
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4.9292
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Welche nun ohne diß eine ſolche tartariſche und fluͤchtige Schaͤrffe haben/ und noch darzu gar Brantewein trincken/ die werden unverſehens uͤbereilet werden und zu kurtz kommen/ wo ſie nicht von dem Gifft Waſſer/ dem Brantewein abſtehen/ wie auch von dem Zorn/ der an ſich ſelbſt ein Gifft iſt.
Welche nun ohne dies eine solche tartarische und flüchtige Schärfe haben / und noch dazu gar Branntwein trinken / die werden unversehens übereilet werden und zu kurz kommen / wo sie nicht von dem Gift Wasser / dem Branntwein abstehen / wie auch von dem Zorn / der an sich selbst ein Gift ist.
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4.4017
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Wer nun von des Steins und Gicht Beſchwerung will befreyet ſeyn/ der laſſe das malum hypochondriacum bey ſich nicht einwurtzeln denn ex uno quaſi ovo proſiliunt arthritis, calculus & affectus hypochondriacus, die Gicht/ Stein und Seiten-Weh kommen gleichſam aus einem Ey herfuͤr/ und bringet keinen guten Außgang.
Wer nun von des Steins und Gicht Beschwerung will befreiet sein / der lasse das malum hypochondriacum bei sich nicht einwurzeln denn ex uno quasi ovo prosiliunt arthritis, calculus & affectus hypochondriacus, die Gicht / Stein und Seitenweh kommen gleichsam aus einem Ei herfür / und bringt keinen guten Ausgang.
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5.3643
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Das XXII. Capitel.
Das XXII. Kapitel.
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Von der Muͤdigkeit und Kraͤtze.
Von der Müdigkeit und Krätze.
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3.6608
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900
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DIe Muͤdigkeit iſt ein Vorbot entweder eines Fiebers oder auch der Kraͤtze/ und iſt nichts anders/ als wenn zwiſchen der Haut in denen poris & glandulis Schweiß-Loͤchern und Druͤßigen/ (derer die Haut gantz voll iſt) ſolche ſcharffe ſaltzige Feuchtigkeit ſitzet/ welche die empfindliche faßlichte Haͤutlein der Druͤſigen gleichſam anbeiſſet und beizet/ welches der Natur ein Jucken verurſachet und Muͤdigkeit.
Die Müdigkeit ist ein Vorbot entweder eines Fiebers oder auch der Krätze / und ist nichts anders / als wenn zwischen der Haut in denen poris & glandulis Schweißlöchern und Drüschen / (derer die Haut ganz voll ist) solche scharfe salzige Feuchtigkeit sitzet / welche die empfindliche faselige Häutlein der Drüsigen gleichsam anbeisset und beizet / welches der Natur ein Jucken verursachet und Müdigkeit.
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5.1914
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Die Kraͤtze iſt eine Außſchwerung des Boͤſen/ welche die Natur befoͤrdert/ da nemlich des Blutes ſaltzige ſcharffe Waͤßrigkeit (ſerum) die weiche Druͤßigẽ zwiſchen der Haut entzwey beiſſet/ darauf denn eine Faulung entſtehet und Eyterkeit/ iſt nun eine ſaͤure darbey/ ſo iſt es deſto ſchlimmer.
Die Krätze ist eine Ausschwärung des Bösen / welche die Natur befördert / da nämlich des Blutes salzige scharfe Wässrigkeit (serum) die weiche Drüsigen zwischen der Haut entzwei beißet / darauf denn eine Faulung entstehet und Eiterkit / ist nun eine säure dabei / so ist es desto schlimmer.
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5.3519
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Dieſes alles koͤmmt originaliter und urſpruͤnglich aus dem Gebluͤt/ welches ſchon zur Faulung geneiget wegen deſſen uͤbelen untereinander Miſchung und ſtetiger Gehrung/ dieſes aber aus uͤbeler Diæt, zufoͤrderſt wegen vielen Sitzens/ da die Natur traͤg wird in Herumfuͤhrung des Gebluͤtes/ und alſo iſt die circulatio impedita oder dieſer verhinderte Umlauff des Blutes an dem allen Urſach.
Dieses alles kommt originaliter und ursprünglich aus dem Geblüt / welches schon zur Faulung geneigt wegen dessen üblen untereinander Mischung und stetiger Gehrung / dieses aber aus übler Diät, zuvörderst wegen vielen Sitzens / da die Natur träg wird in Herumführung des Geblüts / und also ist die circulatio impedita oder dieser verhinderte Umlauf des Blutes an dem allen Ursache.
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5.855